Eine Expertin der Raumfahrtindustrie über die Entmutigung von Frauen in MINT-Fächern

Eine Frau erzählt die Geschichte, dass sie in der Highschool sehr an Robotern interessiert war und wie man sie dort nicht ernstgenommen hat (warum sie das beim Schminken macht, keine Ahnung)

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Selbermach Samstag

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Die CDU und die Frauenquote

Gestern war CDU-Parteitag und unter anderem sollte über eine Frauenquote abgestimmt worden sein. Ich schreibe diesen Artikel vorher, vielleicht schaffe ich es noch das Ergebnis nachzutragen.

A.

Was beschlossen werden könnte:

Der Vorschlag der Parteispitze sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2023 eine Frauenquote von 33 Prozent für Vorstandsposten gelten soll. Ab 2024 dann 40 Prozent und danach ab 2025 50 Prozent.

Also:

  • 2023: 33%
  • 2024: 40%
  • 2025: 50%

Arne zitiert Rita Süßmuth (via Welt):

Süssmuth erklärte, SPD, Grüne und Linke hätten per Satzungsrecht einen hohen Frauenanteil im Bundestag erreicht. Das sei auch in der CDU notwendig und müsse möglich sein. Zur Verbesserung der Beteiligung von Frauen gehöre die Verbesserung der strukturellen Bedingungen: „Soziale Sicherung, berufliche Arbeitszeiten in bestimmten Lebensphasen von Frauen und Männern, Veränderung der Angebote in den Parlamenten und außerhalb, um einseitige Belastungen abzubauen“, verlangte sie.

Ich ergänze mal um Kristina Schröder:

Und noch mal als Text:

Wenn 50% der Positionen 26% der Mitglieder vorbehalten sind, sind die Anforderungen an Männer dreimal so hoch wie an Frauen. Ich bleibe dabei: Damit tun insbesondere wir Frauen uns keinen Gefallen

Ein Ansatz, der mir sympathischer ist.

B.

Es gibt eine geheime Abstimmung, mal sehen, wie die Delegierten entscheiden. Interessant wäre natürlich auch:

  • der Anteil der Frauen unter den Delegierten und wie sie abgestimmt haben
  • wie kontrovers das Thema diskutiert wird

C.

Zwei weitere Fragen würden sich stellen:

  • Schaden/Vorteile für die CDU bei Ablehnung oder Zustimmung
  • Schaden/Vorteile für Merz bei Ablehnung oder Zustimmung

1. Schaden/Vorteile CDU bei Ablehnung:

Wäre natürlich ein Festtag für die linkere Presse. Ich vermute Wähler, die evtl die CDU wählen würde es vielleicht gar nicht so interessieren, wer unbedingt eine Frauenquote möchte, der wählt eh linkere Parteien. Wie groß aber der Bereich der „mittleren Wähler“ zwischen links und bürgerlich ist, der sich dann gegen die CDU entscheidet? Keine Ahnung.

2. Schaden/Vorteile CDU bei Zustimmung

Eine verärgerte Basis ist auch keine gute Sache, aber die Frage wäre eben, wie verärgert die Basis bzw der typische CDU-Wähler wäre.  Vielleicht sehen es auch dort viele als Weg in die richtige Richtung, zumindest als Wahlkampfstrategie, selbst wenn sie es nicht wichtig oder sogar falsch finden.

Aber irgendwer muss unten eben auch die Arbeit machen, die Mitglieder anwerben, die Werbestände besetzen, die Plakate aufhängen, den Kontakt zum Kaninchenverein halten etc. Und wenn die wichtigen Leute oder die, die ihnen zuarbeiten, dann übergangen werden zugunsten einer Frau, die man mit viel Mühe überreden musste sich doch aufstellen zu lassen, dann wird das auf die Moral und die Stimmung auswirken.

Natürlich kann man im Gegenzug auf ein neues „modernes Image“ abstellen und anführen, dass die CDU sich gewandelt hat und alte Vorhalte nicht mehr geltend gemacht werden können.

3. Schaden/Vorteile für Merz bei Ablehnung 

Die Medien könnten anführen, dass er sich in seiner Partei nicht durchsetzen konnte, dass er dort nicht hinreichend akzeptiert ist. Es könnte in ein Votum gegen ihn umgedeutet werden.
Aber natürlich kann man das relativ leicht framen. Er kann etwas sagen im Sinne von „Wir werden natürlich weiterhin daran arbeiten, starke Frauen in unseren Reihen zu haben.  Ich bin zuversichtlich, dass die CDU Frauen auch ohne eine Quote ihren Weg gehen. Wir haben immerhin die erste Bundeskanzlerin gestellt, die erste weibliche Parteivorsitzende etc. Mir haben viele Frauen gesagt, dass sie schätzen, dass ich mich für Frauen einsetze, aber das sie eine Quote für sich nicht wollen. Insofern muss ich die Entscheidung der Partei akzeptieren und verfolge mein Ziel, qualifizierte Frauen zu unterstützen natürlich weiter“ bla bla bla

Er kann sich für das innerparteiliche insofern dann schlicht dem Willen der Partei anschließen und angeben etc.

Ob man es ihm jeweils abnimmt ist eine andere Frage.

4. Schaden/Vorteile für Merz bei Zustimmung

Die Nachteile sind im Endeffekt die Nachteile für die Partei, mit denen er dann leben muss. Natürlich hat die phasenweise Einführung den Vorteil, dass man sie bevor zu viel schlimmes passiert ist auch wieder aufheben kann, aber das hat eben auch einen politischen Preis.

Für den Wahlkampf raubt es gegebenfalls der Gegenseite Möglichkeiten Merz als frauenfeindlich darzustellen (wobei da die Abstimmung zur Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe effektiver ist, auch wenn es da eher um die Widerspruchslösung ging).

 

E.

Wie ist es ausgegangen?

Stufenweise EinführungCDU-Parteitag beschließt Frauenquote

Seit Jahrzehnten hat die Partei darüber gestritten – am Abend nun haben die Christdemokraten auf ihrem Parteitag eine Frauenquote bei der Vergabe von Parteiämtern beschlossen. Die Regelung soll bis 2029 befristet sein.

Die CDU hat sich auf ihrem Bundesparteitag in Hannover mit großer Mehrheit für die Einführung einer abgestuften Frauenquote in der Partei entschieden. Die Delegierten votierte am Abend mit 559 Stimmen gegen 409 Stimmen für einen Kompromissvorschlag des Bundesvorstands. Ab dem kommenden Jahr müssen damit bei Vorständen ab der Kreisebene ein Drittel der Posten mit Frauen besetzt werden, ab 2024 sind es 40 Prozent und ab Mitte 2025 dann 50 Prozent.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte sich zuvor eindringlich gegen einen Vorschlag ausgesprochen, die Abstimmung zu verschieben. Der Kreisverband Vechta hatte gefordert, zunächst eine Mitgliederbefragung abzuhalten und dann später auf einem anderen Parteitag zu entscheiden. Der Antrag wurde per Handzeichen mit großer Mehrheit abgelehnt

Wüst, Günther und Kramp-Karrenbauer für Quote
In der Debatte zur Frauenquote äußerten sich 36 Rednerinnen und Redner, darunter sechs Männer. Die Gegner einer Quote – darunter viele junge Frauen – führten an, diese sei nur Symbolpolitik. Problematisch sei nicht der Einstieg in die Politik, sondern die Vereinbarkeit von Familie und politischem Engagement. Es dürfe nicht eine Gruppe über andere in der Partei gestellt werden, dies sei eine erzwungene Umverteilung von Ämtern.

Die Befürworter, zu denen die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (Nordrhein-Westfalen) und Daniel Günther (Schleswig-Holstein) sowie die frühere Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zählten, betonten hingegen, es gehe darum, Frauen mehr Chancen zu ermöglichen. Außerdem arbeiteten gemischte Teams kreativer und erfolgreicher.

Merz, der als letzter Redner das Wort ergriff, sagte, es gehe „um ein Signal nach draußen, dass wir dieses Thema ernst nehmen“. Mehr als 50 Prozent der Wähler seien in Deutschland Frauen. Er rief: „Ist das unser Ernst, dass wir dieses Problem praktisch ausblenden und sagen, wir müssen hier nicht über eine Lösung reden?“

CDU unterdurchschnittlich weiblich
Die CDU hat sowohl unter den Mitgliedern als auch in Parlamenten einen unterdurchschnittlichen Frauenanteil – im Bundestag sind es 23,5 Prozent. Die nun beschlossene Regel soll zu Jahresende 2029 auslaufen. Merz hatte vehement für die Annahme des Vorschlags des Bundesvorstands geworben. 37,4 Prozent der Delegierten des Parteitages in Hannover sind Frauen.

Für den Parteichef – seit etwa sieben Monaten im Amt – war die Abstimmung eine erste Bewährungsprobe. Vor allem der Wirtschaftsflügel und der Parteinachwuchs von der Jungen Union lehnen die Frauenquote vehement ab.