„Warum Männer beim Orgasmus einer Frau erregt werden – und warum das schlecht ist“

Aus einem Artikel in der Cosmopolitan:

It’s not enough that men are already having more orgasms than women. To make matters worse, a new study published in the Journal of Sex Research found — aside from deriving pleasure from their own orgasms, obviously — men also derive a specific sort of masculine pleasure from making female partners orgasm.

Der weibliche Orgasmus oder auch nur die weibliche Lust ist natürlich anregend für Männer. Eine Frau, die den Sex mit einem genießt ist verständlicherweise auch evolutionär interessant: Sie wird eher noch mal Sex mit einem wollen, was die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit erhöht, sie könnte anderen Frauen von ihrer Lust erzählen, was die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit noch mehr erhöht, es dürfte die Vatersicherheit erhöhen, weil der Orgasmus und die Lust gleichzeitig Bindungshormone freisetzen und sie natürlich auch weniger motiviert ist ihre sexuelle Erfüllung bei anderen zu suchen.
Das ist der Grund warum der Darstellung weiblicher Lust in Pornos für Männer sehr viel Raum gegeben wird und warum Frauen ihren Orgasmus vortäuschen

The researchers in the study, Sara Chadwick and Sari van Anders, refer to this incredibly predictable phenomenon as a „masculinity achievement.“ I’m not exactly sure what that means, but I imagine a „masculinity achievement“ looks something like Super Mario punching a coin out of one of those floating boxes in the video game.

Blue, Yellow, Electric blue, Fictional character, Icon, Rectangle,
Natürlich ist es bei der typischen Frau weit eher eine Leistung sie zum Orgasmus zu bringen als einen Mann. Was nicht bedeutet, dass man nicht in beiden Fällen Kieferschmerzen oder eine lahme Hand bekommen kann.
Oh nein. Männer fühlen sich gut, wenn sie eine Frau zum Orgasmus gebracht haben. Und sie fühlen sich dann gerade männlich, weil es eben im heterosexuellen Kontext üblicherweise die Aufgabe eines Mannes ist genau das zu tun. Und weil Frauen auch nie so etwas sagen würden wie „Er ist kein echter Mann, er kann keine Frau befriedigen“ in verschiedenen Versionen.
Aber natürlich kann das heute nichts gutes sein.

Let’s be clear — there’s nothing wrong with feeling good about making your partner feel good (in this case, orgasming). It’s nice to bring pleasure to your partner! But the researchers point out a sexist flaw in the masculinity boost thing.

„Despite increasing focus on women’s orgasms, research indicated that the increased attention to women’s orgasms may also serve men’s sexuality, complicating conceptualizations of women’s orgasms as women-centric,“ researchers wrote.

In a separate statement from Chadwick and van Anders, they explained why it’s a bad thing for men to gain masculinity points for bringing female partners to orgasm.One reason is that it might pressure some heterosexual men to feel like they have to ‚give‘ women orgasms, as if orgasm is something men pulled out of a hat and presented to women,“ they wrote. „This ties into cultural ideas of women as passive recipients of whatever men give them.“

Ich finde es immer wieder faszinierend, dass sie aus einer Forschung nur mit Männern herleiten, dass es etwas ist, was nur Männer so sehen. Aber ich vermute mal eine Frau fühlt sich auch weiblicher wenn sie als besonders gut im Bett wahrgenommen wird und wenn Männer sie besonders begehrenswert finden. Wer will nicht gut im Bett sein? Bei Frauen kann „Gut im Bett sein“ vielleicht deutlich einfacher sein, weil sie dabei passiver sein können. Aber dennoch werden sie es gut finden, zumindest bei einem für sie interessanten Partner, dass er sie begehrt, dass er sie will, dass der Sex mit ihr besser ist als mit anderen Frauen und das SIE das besondere Element dabei ist.

Bei vielen Praktiken ist auch tatsächlich die Frau die passivere und der Mann der aktivere.

They also mention another sexist orgasm trope: women feeling pressured to fake orgasms in order to appease a male partner, or in their words, „to protect men’s feelings.“ For women who have sex with male partners, the pressure to orgasm is a relatable feeling. Hence all the faking that we know is going down in hetero bedrooms all over the country.

Tja also etwas Googlen in Scholar ergab:

Studies suggest that lesbian and bisexual women may fake orgasm more frequently than heterosexual women; however, differences in motives have yet to be explored (Cooper, Conner, & Fauber, 2010)

Liegt aber wahrscheinlich nur daran, dass die lesbischen Frauen da auch toxische Männlichkeit verinnerlicht haben.

The researchers draw a fairly frightening conclusion from the research findings. When women’s orgasms begin to serve as a masculinity achievement for male partners, the orgasms cease to be about women’s liberation or sexual pleasure. They just become another opportunity for men to flex, or „shore up their sense of masculinity.“

ja, weil das dann das einzige ist, was noch übrig bleibt und nichts daneben stehen kann. Ein Mann kann der Meinung sein, dass er der großartigste Orgasmusbeschaffer für Frauen ist und deswegen total cool und die Frauen können sehr zufrieden damit sein, weil er sich besonders anstrengt um seiner Selbstvorstellung und seinem Ruf gerecht zu werden.

„These men, therefore, were more likely to view women’s orgasms as a notch on the bedpost of their manliness,“ Chadwick and van Anders wrote in the statement. They end their note with an encouragement for men to think of orgasms less as achievements to be unlocked, and truly view them for what they are: tiny little pleasure explosions that should be enjoyed — frequently — by female partners.

Auf ein Werk stolz zu sein ist nicht verkehrt. Man kann sich auch bewußt sein, dass der Partner dazu beiträgt und man zusammen arbeitet.