Selbermach Mittwoch

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Sind Pissoirs geschlechtsneutral nach den intersektionalen Theorien?

Ich klaue mal wieder bei Arne  der einen Beitrag über geschlechtsneutrale Toiletten an der Uni Basel hatte:

An der Universität Basel können alle Menschen das WC benutzen, das der eigenen Geschlechtsidentität entsprechen würde. «Für alle, die genderneutrale Toiletten bevorzugen, gibt es das Angebot von All-Gender-WCs», schreibt die Uni Basel über das neue Angebot auf ihrer Website und auf Instagram.

Mit den Unisex-WCs wolle sie einen wichtigen Beitrag für die Diversität und Inklusion an der Uni leisten. «Für trans, inter und non-binäre Personen kann es in Toiletten, die entweder für Frauen oder für Männer ausgeschildert sind, zu diskriminierenden und ausgrenzenden Erlebnissen kommen. Sie erfahren nicht selten Beleidigungen, Raumverweise und sogar Gewaltandrohungen», heisst es vonseiten der Universität Basel.

Das Angebot, geschlechtsneutrale WCs zu schaffen, wird beim Transgender Network Switzerland (TGNS) begrüsst. Als die Stadt Luzern im Januar dieses Jahres Unisex-Toiletten an Schulen einführte, sagte Janna Kraus vom TGNS gegenüber 20 Minuten: «Es ist in jeder Situation wünschenswert, dass alle Menschen sicheren Zugang zu sanitären Anlagen erhalten.» Unisex-Toiletten können für trans Kinder eine Entlastung sein, so Oliver Bilke-Hentsch, Chefarzt der Luzerner Kinder- und Jugendpsychiatrie, in diesem Zusammenhang.

Soweit so einfach.

Der Politologin Regula Stämpfli stösst das Basler Modell sauer auf. Sie stört sich daran, dass einige All-Gender-WCs mit Pissoirs ausgestattet sind. «Männerprivilegien: Sie kriegen ein Pissoir, während bei Frauen alles sozialisiert wird», schreibt sie auf Twitter. Die Universität betreibe mit ihrer Toilettenpolitik Sexismus und Frauenhass und begünstige Männer, so Stämpfli hässig.
«Missbrauch der Begrifflichkeit Diversity»
Auf Twitter steht Stämpfli mit ihrer Kritik nicht alleine da. «Ein Pissoir für ‹All Genders›. Die machen sich lächerlich. Das ist ein Missbrauch der Begrifflichkeit Diversity», schreibt eine Userin etwa.

Das bringt uns zu der interessanten Frage ob Pissoirs bei richtiger Anwendung intersektionaler Theorien geschlechtsneutral sind.

Das oben ist vermutlich eine TERF, denn sie verkennt:

  • dass natürlich auch Frauen einen Penis haben können und damit Pissoirs fast zwingend auf Frauentoiletten gehören.
  • Das auch Frauen ohne Penis ein Pissoir benutzen können, wenn sie es wollen (allein schon weil Frauen alles können, was ein Mann kann, nur eben besser, aber auch, weil dafür doch schon irgendwelche Trichter entwickelt worden sind)
  • Diverse, Nobinäre etc erst recht einen Penis haben können.

Statt die Pissoirs zu entfernen sollten sie sie also überall anbringen.

Dass die Einführung von Unisex-Toiletten auch anders geht, zeigt Zürich. Die Stadt verzichtet künftig in allen Neubauten oder Renovationen, in bestehenden Schulhäusern in Zürich, auf Pissoirs. Die neuen städtischen Raumvorgaben für den Bau von Volksschulanlagen schreiben Toiletten für Mädchen, Knaben und Unisex-Toiletten vor. Somit gehören Pissoirs künftig nicht mehr zum Standard in Stadtzürcher Schulen.

Klingt irgendwie transfeindlich.