Selbermach Samstag 312 (17.10.2020)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

#ichwill – Kampagne: Reicht das wollen oder sollte man nicht auch etwas dafür machen?

Ein neuer Hashtag wird durchs Dorf getrieben, diesmal #ichwill. Es geht um die Teilhabe von Frauen.
Promis belehren uns wie schlecht Frauen in Bezug auf Teilhabe abschneiden:

Bei der Faz heißt es:

Wusstest du, dass in Deutschland gerade mal 10 Prozent Frauen in Unternehmensvorständen sind?“, fragt Schauspielerin Natalia Wörner zu Beginn des Videos in die Kamera. „Wusstest du, dass die Namen Thomas und Michael bei den CEOs von deutschen Unternehmen jeweils fünfmal häufiger vorkommen, als Frauen in den Chefsesseln sitzen?“, folgt ihre Kollegin Maria Furtwängler. Mit weiteren Schauspielerinnen, Influencerinnen und Aktivistinnen fordern sie eine verbindliche Frauenquote. In einem rund zweiminütigen Videomachen sie auf den Frauenmangel in deutschen Chefetagen aufmerksam und fordernMitstreiterinnen auf, unter dem Hashtag #Ichwill ihre Forderungen zur Gleichberechtigung am deutschen Arbeitsmarkt zu posten.

Ich finde ja „Ich will“ so ziemlich die schlechteste Begründung dafür, dass man Chefpositionen oder andere wichtige Posten bekommen soll. Es hat etwas kleinkindhaftes.

Es werden auch wieder mal nur Unterschiede benannt und daraus Ungerechtigkeiten hergeleitet. Das passive daran wird auch an dem Begriff der Teilhabe deutlich: Man will bei bestimmten Sachen mitmachen dürfen. Einfach so.

Nirgendwo wird mal in eine tiefere Ermittlungen der Grundlagen eingestiegen oder ein Appell an Frauen gerichtet, dass sie ihre Position verbessern sollen, dass sie sich qualifizieren müssen, dass sie eine andere Work-Life Balance zugunsten der Vertretung der Gruppe akzeptieren müssen etc.

Das Thomas und Michael Beispiel geht in feministischen Kreisen ja schon länger um. Aber es verwundert auch wenig, wenn das häufige Männernamen sind und in der gerade akutellen Altersschicht verbreitet waren und Männer weitaus häufiger die Voraussetzungen für diese Jobs haben und bereit sind die notwendige Arbeit hineinzustecken.

Interessant auch, dass es gerade „Schauspielerinnen, Influencer und Aktivistinnen“ sind.

Hier noch etwas mehr:

Wir können es nicht mehr hören, es sind die immer gleichen Zahlen, die immer gleichen Geschichten.

  • Frauen kochen, putzen, waschen mehr – auch wenn sie arbeiten.
  • Frauen tragen in den meisten Beziehungen den Mental Load: Das heißt, sie kümmern sich um Geschenke, Einkaufslisten, Kita-WhatsApp-Gruppen, das Bargeld für die Putzhilfe.
  • Frauen verdienen weniger als Männer, vor allem wenn sie Kinder bekommen: Auch zehn Jahre nach der Geburt verdienen sie im Schnitt 61 Prozent weniger als im Jahr vor der Geburt.
  • Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. Im Jahr 2018 haben zwei Drittel aller Mütter von minderjährigen Kindern in Teilzeit gearbeitet. Der Anteil in Teilzeit arbeitender Männer lag bei unter sechs Prozent.
  • In der Krise, Überraschung, litten vor allem die Frauen unter der Doppelbelastung von Job und Familie. Es waren meistens die Mütter, die ihre Schul- oder Kitakinder allein betreuten.
  • Und Frauen machen nur zehn Prozent in allen deutschen Unternehmensvorständen aus.

Jede dieser Tatsachen wurde schon hundertmal beschrieben, tausendfach geteilt, niemand bestreitet sie auch mehr.

Also die übliche Mischung von Unterschieden, auch wieder keine wirklichen Gründe und erst recht kein Hinterfragen, ob Frauen selbst daran einen Anteil haben.

Nur geändert hat sich an diesen Tatsachen wenig.

Da wäre ein guter Punkt mal zu überlegen, was Frau machen muss, damit es sich ändert. Bzw was Männer anders machen.

Gut, dass jetzt einige Frauen Lärm machen. Seit gestern kursiert unter #ichwill in den sozialen Netzwerken ein Video, in dem etliche bekannte Frauen und ein paar wenige Männer die Ausweitung der Frauenquote auf deutsche Vorstände fordern. Es sprechen unter anderem die Schauspielerinnen Natalia Wörner und Maria Furtwängler, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und die Influencerin Louisa Dellert. Sie erinnern daran, dass sich große Unternehmen in Deutschland für den Frauenanteil im Vorstand die Zielgröße null gesetzt haben und dass immer noch mehr Chefs Thomas oder Michael heißen, als es insgesamt Chefinnen gibt. Und machen klar: Wir Frauen wollen führen. Wollen entscheiden. Wollen Verantwortung übernehmen. Wollen verändern.

Sie machen klar: Wir Frauen wollen führen. Wie machen sie das klar? In dem sie einen Hashtag starten?

Ich finde jetzt zB in Natalie Wörners Biografie auch keinen Hinweis auf politische Aktivitäten abseits ihrer Beziehung zu Heiko Maas.  Sie ist auch sonst in keiner Partei, wie sie hier sagt.

Und auch bei Maria Furtwängler findet sich nichts zu einer Parteizugehörigkeit. Sie hat in der Hinsicht sogar ihren erlernten Beruf als Ärztin verlassen statt sich zur Chefärztin hochzuarbeiten.

Louisa Dellert ist auch nicht gerade jemand, der in seinem Lebenslauf zeigt das sie will. Sie ist Influencerin, es sieht nicht aus als würde sie in Kürze ein BWL/Maschinenbaustudium anfangen. Politisch ist sie auch nicht tätig

Immerhin gibt es auch eine „Gegenkampagne“