Die Süddeutsche recherchiert zum Thema „Gleichberechtigung“

Die Süddeutsche hat eine Wahl zum nächsten Recherche-Thema durchgeführt und es soll um „Gleichberechtigung“ gehen.

 

Ich halte das für eine Gelegenheit, da einen gewissen Einfluss zu nehmen:

 

Weitere Tweet findet man hier. Retweeten und liken könnte dem mehr Gewicht verleihen

Im Artikel heißt es:

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Es wäre gut, wenn sie eine Menge Vorschläge bekommen würden, die eine andere Sicht auf Gleichberechtigung bieten als die ewig feministische Sicht.

 

Ideologien, Glaubenssysteme und (Selbst-)Betrug (Gastartikel)

Bei den folgenden Artikel handelt es sich um einen Gastartikel von Axel AE:

Glaubenssysteme wie Religionen sind in jeder Gesellschaft des Planeten präsent – und da, wo es sie angeblich nicht mehr gibt, leben sie im Untergrund weiter, wie man früher in der Sowjetunion beobachten konnte oder heute in China.

Daher ist aus evolutionspsychologischen Gründen davon auszugehen, dass Religionen oder andere Kulte auf einer genetisch verankerten neurologischen Struktur basieren, die sich natürlich wie der Rest des Gehirns durch Mutation und Selektion entwickelt haben.

Richard Dawkins als Religionskritiker sieht das etwas anders, weil er behauptet, dass Religionen ein „Mem-Komplex“ seien; also ein System von imitierten Lerneinheiten. Diese Sicht halte ich für eher politisch motiviert und sachlich unglaubwürdig. Warum sollte das menschliche Gehirn zB eine evolvierte Sprachfähigkeit haben, die Religion ist aber nur eine Art Tradition, die sich zudem merkwürdigerweise über Jahrzehntausende erhalten hat? Dawkins’ Theorie riecht mir etwas zu sehr nach dem „unbeschriebenen Blatt“.
Nein, Religionen haben sowohl aus theoretischer Sicht wie aus Erfahrung ihren evolutionären Nutzen. Der wichtigste Aspekt dabei ist nach meiner Ansicht die Gruppenidentität und –Organisation. Sozialpsychologen lehren uns, dass Menschen sich grundsätzlich in symbolischen Gruppen organisieren. Das kann jeder nachvollziehen: Wer hat langjährige Freunde oder gar Partner, die nicht dem eigenen Kulturkreis und dem eigenen sozialökonomischen Milieu entstammen? Ich kenne nicht viele.

Hier kommt die politische Ideologie ins Spiel, über die wir hier seit Jahren in der Gestalt des Genderismus debattieren. In Gesellschaften, in denen die Religion eine immer geringere Rolle spielt, blühen häufig Ideologien als eine Art „Ersatzreligion“. Ein Beispiel dafür sind die Spielarten des Sozialismus, die idR erklärt atheistisch sind. Auch Genderfreunde sind überwiegend unreligiös; die Vertreter in der evangelischen Kirche darf man getrost auch so sehen, weil das Geschlechtergedöns und andere Inhalte wie Antifaschismus die ursprüngliche Lehre weitgehend verdrängt haben. Das Christentum ist hier nur noch eine leere Hülle, die mit aktuellen Überzeugungen gefüllt wurde.

In anderen Kulturen, wo keine alternativen Denksysteme wie Genderismus zur Verfügung stehen, wird die traditionelle Religion zur politischen Ideologie umgeformt, wie wir zB am Islamismus sehen können.

Wo liegen nun die evolutionären-psychologischen Vorteile eines Glaubenssystems für ein eu-soziales Lebewesen wie den Menschen, sei es nun eine Religion oder eine Ideologie?

    1. Glaubensüberzeugungen sind Gruppen-Symbole, oder Erkennungscodes. Wer zu einer Gruppe gehört oder gehören will, muß die Symbole senden. Ob sie inhaltlich sinnvoll sind oder komplett weltfremder Blödsinn, ist dabei irrelevant. Jan Fleischhauer dazu: „Die meisten Linken sind links, weil es die anderen auch sind.“
      Man überlege sich nur einmal, in welcher gesellschaftlichen Schicht zB der Genderismus oder der Multikulturalismus anzutreffen sind. Bei Handwerkern, Bauarbeitern, Frisösen, Rentnern? Eher nicht. Nein, man findet diese Ismen typischerweise bei Kindern der wohlhabenden akademischen Bürgerschicht. Neonazis als Gegenbeispiel findet man im Oberschicht-Milieu fast gar nicht, dafür sehr viel häufiger bei Geringverdienern.
    2. Glaubensüberzeugungen sind nützlich, um ganz eigennützig an Ressourcen heranzukommen. Das kann verschiedenes sein, wie Arbeitsposten, Geld, Sex, Selbstwertgefühl, Anerkennung, Gesellschaft, Macht + Einfluß, und hängt natürlich unmittelbar mit Punkt 1 zusammen.

Evochris hat in diesem Zusammenhang einmal einen Artikel des Harvard Crimson zitiert, der sich mit den „Kriegern der sozialen Gerechtigkeit“ (SJW) beschäftigte:

„Der Social Justice Warrior zeichnet sich dadurch aus, für das Gute zu kämpfen und zieht daraus einen Selbstwert. Um so härter er gegen das Böse kämpft und um so unbarmherziger er sich diesem Kampf widmen kann, zumindest in der Darstellung nach außen, um so mehr kann er sich damit auszeichnen.“

Euch ist bestimmt schon einmal aufgefallen, daß „progressive“ Studenten, die die Welt/den Planeten/die Tiere/die Natur/die Frauen/die Schwulen/die Flüchtlinge/etc. retten wollen, meist nur politisch arbeiten und selber kaum Ressourcen opfern. So fahren Klimabewegte heutzutage sehr wohl Auto, wenn es situationsbezogen bequemer ist; und Multikulturalisten wohnen, wie zB Paul Joseph Watson von „Infowars“ kürzlich bemerkte (oder Fleischhauer schon 2009), selber lieber in angesagten weißen Vierteln.

Das führt zu Punkt.

3.  Glaubensüberzeugungen sind weitgehend irrational, unrealistisch und häufig betrügerisch.

Klingt nicht wirklich nach einem evolutionären Vorteil; aber aus der Sicht des egoistischen Gens hat der Punkt durchaus seinen Nutzen. Andere zu betrügen ist zwar antisozial, verschafft dem Individuum aber zusätzliche Ressourcen. Um die Geschädigten bei Laune zu halten oder zu erpressen, oder um seinen Egoismus zu tarnen, erfindet man irgendwelche Geschichten und Mythen oder begründet eine neue „Moral“.

Da wir Menschen als „Herdentiere“ sehr moralische Lebewesen sind, die Regeln für das Zusammenleben dringend brauchen, lassen wir uns mit moralischer oder pseudomoralischer Argumentation leicht einwickeln oder wenigstens mundtot machen.

Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn der egoistische Gläubige seinen Mumpitz selber glaubt. So beschreibt Robert Trivers in seinem Buch „Betrug und Selbstbetrug“ von 2013, daß die besten Betrüger die Selbstbetrüger sind, weil sie durch selbtsicheres Auftreten leichter überzeugen können. Hinzu kommt, daß schwachsinnige Überzeugungen (Jungfrauengeburt, 1000 Geschlechter) ein „kostenträchtiges Signal“ sind und somit zuverlässig das Mitglied der eigenen symbolischen Gruppe identifizieren.

Aus dieser Perspektive ist es leicht nachvollziehbar, daß religiöse und ideologische Menschen nicht nur weltfremde Konzepte entwickeln, sondern tatsächlich selber daran glauben.

In der Altsteinzeit, aber auch in historischer Zeit mag das erhebliche Vorteile gehabt haben; in unseren heutigen Staatsgesellschaften híngegen können diese Glaubenssysteme enorme Katastrophen zur Folge haben. Man denke an den Dreißigjährigen Krieg: ein Konfessions-Gemetzel. Der erste Weltkrieg: ein militaristisch-sozialdarwinistisch-nationalistisches Gemetzel. Der zweite Weltkrieg: noch mal das Ganze.

Auch heute stehen die westlichen Gesellschaften schon wieder vor so einem Ideologie-Problem: Die akademischen SJWler rangeln untereinander mit ihrem Kampf für „das Gute“ und versuchen den nicht-akademischen Rest der Bevölkerung mit moralischer Erpressung (Ihr seid Rassisten, Sexisten, Klimazerstörer, etc) zu kontrollieren. Das führt einerseits zu einer erheblichen, lange nicht mehr dagewesenen Spaltung der Gesellschaft in oben und unten.

Was sogar noch schlimmer wiegt, ist der massive Umbau der Gesellschaft durch von den SJWlern forcierten Massenzuzug von Kulturfremden, der die innersoziale Solidarität und die finanziellen Systeme des Landes schwer belastet. Es ist zB Katrin Göring-Eckart durchaus zu glauben, daß sie eine „buntere, jüngere und religiösere“ multikulturelle Gesellschaft haben will. Wir wissen aus der (Stammes-)Geschichte allerdings nun, daß solch ideologische Überzeugungen mehr dem Eigeninteresse des Ideologen dienen und der Gläubige nicht weiß, und auch nicht wissen kann, was er da eigentlich tut.

Wer gerne ebenfalls einen Gastartikel schreiben möchte, der findet hier am Ende meine Emailadresse.