Manuela Schwesig zu Arbeit trotz Kindern, Benachteiligungen etc

In einem Spiegelartikel führt Manuela Schwesig, die Familienministerin, an, welche Probleme sie gegenwärtig sieht und was sie ändern würde:

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sieht Frauen durch die gesellschaftlichen Rollenklischees benachteiligt. Schwesig sagte der „Bild am Sonntag“: „Als Frau kann man es eigentlich niemandem recht machen: Wer sich nicht für Kinder entscheidet, wird schräg angeguckt. Wer dann auch noch Erfolg im Beruf hat, ist die egoistische Karrierefrau. Wer sich für Kinder entscheidet und zu Hause bleibt, ist ’nur Hausfrau‘. Wer Kinder hat und arbeitet, ist die Rabenmutter. Diese Stereotype und Rollenklischees müssen endlich aufgebrochen werden.“

Ich denke tatsächlich, dass viele Frauen diese Lage als Druck wahrnehmen und die Frage, wie man diese Rollen auflöst, sollte sich auch eine Männerbewegung stellen. Allerdings entsteht der entsprechende Druck nicht, wie im Feminismus wohl angenommen, schlicht durch das Patriarchat etc, sondern in einem Zusammenspiel von Faktoren, etwa auch, dass viele Frauen tatsächlich gerne mehr von ihren Kindern haben wollen, dass sie auch ein gewisse berufliche Stellung wollen und das andere Frauen das Verhalten entsprechend überwachen, weil es auch darauf zurückschlägt, wie sie selbst bewertet werden.

Die Ministerin rät Frauen zu mehr Gelassenheit und verweist auf die Situation in Frankreich: „In Frankreich wird viel entspannter mit Kindern umgegangen. Die Frauen setzen sich und andere nicht so unter Druck. Von dieser Gelassenheit können wir lernen.“

Allerdings schaffen die französischen Frauen dies meines Wissens nach, weil auf eine frühe Fremdbetreuung der Kinder gesetzt wird und gleichzeitig das Wechselmodell auch die Kindererziehung weniger einseitig auf die Frau überträgt. Dieser bliebe in einem Wechselmodell eben häufig auch nichts anders übrig als früh zu arbeiten.

Der deutschen Wirtschaft gibt Schwesig eine Mitschuld an der niedrigen Geburtenrate hierzulande. „Ganz viele haben zwar einen Kinderwunsch, realisieren ihn aber nicht, weil sie in der Arbeitswelt an Hürden stoßen. Befristete Arbeitsverträge wirken stärker auf die Geburtenrate als die Pille. Wer sich von Jahresvertrag zu Jahresvertrag hangelt, traut sich oft nicht, sich für ein Kind zu entscheiden.“ Die Zahl grundlos befristeter Jobs sei seit 2001 auf 1,3 Millionen gestiegen.

Lustigerweise ist meines Wissens nach gerade der öffentliche Dienst in vielen Bereichen ein sehr großer Freund immer wieder neuer befristeter Verträge, je nach dem ob die Fördermittel etc in dieser Form weiterhin bewilligt werden.

Die Ministerin forderte die Wirtschaft auf, Arbeitnehmer nur noch dann befristet einzustellen, wenn es einen Sachgrund gebe, also zum Beispiel eine Schwangerschaftsvertretung. Den derzeitigen Umgang mit unbefristeten Arbeitsverhältnissen bezeichnete die Ministerin als familienfeindlich: „Leider ist es heutzutage auch möglich, ohne Grund zu befristen. Die Unternehmer müssen mehr Rücksicht nehmen auf die Belange von Familien. Vollzeit arbeiten, am besten über Handy und E-Mails rund um die Uhr zur Verfügung stehen, sich gleichzeitig um Kinder und pflegebedürftige Eltern kümmern – das bringt Familien an die Grenze ihrer Belastung. Es wäre ein Riesenfortschritt, wenn in der Arbeitswelt auf Familienzeiten geachtet würde.“

Das bringt viele Familien nicht an die Grenze der Belastung, wenn die Ehe noch gut läuft. Dann wird die Frau häufig einen „familienfreundlichen“ Job gesucht haben und der Mann eher einen, in dem er gut verdient. Es wäre interessant, wie viele tatsächlich zu einem Wandel bereit wären.

Um berufstätige Frauen zu entlasten, will Schwesig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mithilfe eines 100-Millionen-Euro-Programms für Kitas mit langen Öffnungszeiten stärken: „Wir können es den Familien wesentlich einfacher machen, wenn es endlich in ganz Deutschland Kitas und Ganztagsschulen geben würde. Ich will jetzt mit einem 100-Millionen-Euro-Programm Kitas mit Öffnungszeiten am Abend, in der Nacht und früh morgens ausbauen.“

Aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit, die man hat, wenn man will, dass Frauen sich weitergehender am Berufsleben beteiligen. Eine weitere Schraube wäre das Unterhaltsrecht mit frühen Erwerbsobliegenheiten.

Hätte sie ein unbegrenztes Budget zur Verfügung, würde Schwesig in der Familienpolitik drei Projekte umsetzen: “

  • Deutschlandweit gebührenfreie Kitas und Ganztagsschulen.
  • Eine 32-Stunden-Woche für Eltern als Familienarbeitszeit mit einer kleinen Finanzspritze vom Staat.
  • Ein moderneres Steuerrecht, was alle Familien besser unterstützt und nicht nur einseitig auf das Ehegattensplitting setzt.

Da würde natürlich viel von der Ausgestaltung abhängen.

Was haltet ihr von ihren Vorstellungen?

108 Gedanken zu “Manuela Schwesig zu Arbeit trotz Kindern, Benachteiligungen etc

  1. Das Problem ist also: Mehr Frauen sollen Kindern bekommen, es sollen aber gleichzeitig möglichst viele arbeiten gehen.

    Was wir de facto wissen: Neben Verhütungsmitteln senkt v.a. Bildung von Frauen die Geburtenrate. Maßnahmen wie staatliche Kinderbetreuung führen meiner Einschätzung nach eher dazu, dass mehr Frauen studieren — es erscheint ja, dass dieses Invest sinnvoll ist, da sie ja nachher arbeiten können (trotz Kindern).
    Die geplanten Aktionen werden also ggf. zu mehr arbeitenden Frauen führen, aber v.a. zu noch weniger Kindern; das löst dann aber auch irgendwie das skizzierte Vereinbarkeitsproblem… keine Kindern, kein Problem;

    Sinnvoll wäre imho eine Reduzierung von Larifari-Studiengängen die mehrheitlich von Frauen besucht werden (Psychologie, Kunstgeschichte, Gender-Studies, ..):
    Das würde die Akademikerquote unter Frauen senken, aber keinen nennenswerten volkswirtschaftlichen Schaden anrichten. Mit den freiwerdenden Geldern (Studienkosten, staatliche Nonsense-Pöstchen) können wir die von diesen Frauen gegründeten Familien bezuschussen — statt 5 Jahren Studium, zahlen wir jetzt eben 1 Jahr Schwangerschaft + 4 Jahre „Eigenkindbetreuung“; Gründerförderung — ohne volkswirtschaftlichen Schaden.

    Das wäre zwar vermutlich wirklich zielführend, ist in der aktuellen politischen Lage aber nicht durchsetzbar. Also fahren wir den Karren weiter in den Dreck.

  2. Ich bin dieses Genöle so leid. Derselbe Sermon wie im ersten Absatz lief auch gestern im Radio, als eine Autorin ihr Buch vorstellte, das von kinderlosen Frauen handelte. Die haben nämlich alle Angst, daß es mit Kindern in der Beziehung nicht mehr gleichberechtigt läuft. Patriarchat, Rollen, wissnschon.

    Der Druck den Frauen ob Kinder und Karriere spüren (Rabenmütter vs Karriere), ist ein Thema unter Frauen, das übliche Bauchnabelgekreise.

    Frauen haben heute jedwede Wahl. Sie können Kinder bekommen, sie austragen, sie abtreiben, sie in die Babyklappe geben. Wenn sie sich trennen, müssen sie nicht befürchten von ihren Kindern getrennt zu werden. Sie können sie allein erziehen und vom Erzeuger Geld verlangen. Sie können den Umgang frei wählen, von alle zwei Wochen bis 49%, erst dann riskieren sie den Unterhalt.

    Und wenn sie nach der Geburt weiterarbeiten wollen, dann geht das auch. Sie müssen halt was ordentliches studieren und nach unten heiraten. Väter arbeiten nämlich mehr als kinderlose Männer, diese Statistik sollte Frau Schweswig eigentlich kennen. Sobald Kinder da sind, ist nämlich das Geld knapp, und es geht einfach der arbeiten, der das meiste Geld nach Hause bringt. Soviel zu Rollen.

    Es sind die Väter, die ob der geforderten Rollen einen Vollzeitjob machen und zuhause sich paritätisch an der Hausarbeit beteiligen sollen. Sich um die Kinder kümmern sollen und natürlich den Hausbau stemmen, die Reifen wechseln und den Rasen mähen. Und sie versuechen es bis über die Belastungsgrenze hinaus.

    Mit befristeten Arbeitsverträgen geht es jedem Arbeitnehmer schlecht. Insbesondere natürlich in Familien mit Kindern. Aber ein reines Frauenthema ist das sicherlich nicht.

    Apropos. Warum wird eigentlich ständig Frauenpolitik mit Familien-/Mütterpolitik gleichgesetzt?

    Schuld an der wirtschaftlichen Misere ist natürlich nicht die Wirtschaft, sondern die Politik. Danke, Frau Schweswig, danke SPD für Jahrzehnte der arbeitnehmerfeindlichen Politik!

    Trotz allem, ihre Forderungen kann ich vollauf unterschreiben. Die 32h-Woche war sogar Wahlkampfthema beim letzten Mal. Ich befürchte nur, die Umsetzungen dieser Forderungen werden ausschließlich oder hauptsächlich so umgesetzt, daß Männer und Väter davon nichts haben werden.

  3. „Ich denke tatsächlich, dass viele Frauen diese Lage als Druck wahrnehmen und die Frage, wie man diese Rollen auflöst, sollte sich auch eine Männerbewegung stellen. “
    Da muss man sich Fragen, woher dieser Druck kommt. Die Rollen verursachen den ja nicht, alle drei Rollen sind machbar. Die Bewertung von aussen verursacht den Druck. Das Problem sind imho nicht die Rollen, sondern das Schlechtreden derselbigen. Gerade bei der Rolle „nur“ Hausfrau ist das extrem. das Ding Mutter und Teilzeit war lange Zeit ok, wird nun aber mehr und mehr in die „dadurch wird Frau benachteiligt“ Ecke gedrängt, Noichl lässt grüßen.
    Ich finde, das soll jede Familie für sich ausmachen und ich würde mir wünschen, dass sich der Rest da raushält.

    • Da muss man sich Fragen, woher dieser Druck kommt.

      Ich würde sagen: Er kommt maßgeblich von Frauen selbst. Männern wird tendenziell schon grundsätzlich die Kompetenz abgesprochen, in dieser Frage überhaupt eine fundierte Meinung zu haben (Ausnahme: Seine Meinungsbekundung fängt mit „Also meine Frau findet..“ an)

      Bei dem ganzen Gedöns geht es darum, mit welcher Bedeutung Weiblichkeit aufgeladen ist, und Weiblichkeit muss eben immer mit einer besonderen Bedeutung aufgeladen sein, damit daraus Privilegien generiert werden können 😀

  4. Welche Partei war das noch, die die Liberalisierung des Arbeitsmarkts inkl. der leichteren Möglichkeit zu Zeitverträgen und Teilzeitarbeit vorangetrieben und gleichzeitig die Bedingungen für Arbeitslose erheblich verschlechtert hat?

      • Wie ging der Spruch

        Wer hat uns Verraten? – Sozialdemokraten
        Und wer war mit dabei? – Die Grüne Partei.

        Frau Schwesig beklagt hier Umstände die gerade ihre Partei zu verantworten hat.

        Auch der Druck auf Frauen und Mütter kommt doch vor allem aus dem links-feministischen Lager.

        • Das gibt es nicht nur als Spruch, man kann auch mitsingen:
          Wer hat uns verraten ? – Die Sozialdemokraten
          Wer war mit dabei ? – Die Grüne Partei

    • „Welche Partei war das noch, die die Liberalisierung des Arbeitsmarkts inkl. der leichteren Möglichkeit zu Zeitverträgen und Teilzeitarbeit vorangetrieben und gleichzeitig die Bedingungen für Arbeitslose erheblich verschlechtert hat?“

      Das war die CDU/FDP-Koalition in den späten 80ern und frühen 90ern.

      Die Wirtschaft hat unmittelbar reagiert und z.B. massenhaft Akademiker – besonders Chemiker und Ingenieure – rausgeschmissen, um sie danach befristet wieder einzustellen. Viele bekamen sogar trotz 20 Jahren Berufserfahrung nur Praktikantenstellen, nicht selten unbezahlt. Andere erhielten nur noch „Berater“-Verträge.
      Logische Konsequenz war, dass kaum noch jemand sich die Ochsentour eines Ing-Studiums antun wollte. Und die fertigen Ings verdienten ihr Geld lieber als Taxifahrer. Als Folge zeichnete sich ab der Jahrtausendwende ein bedrohlicher Mangel von Ingenieuren ab, der erst in den letzten Jahren etwas aufgefangen werden konnte.

  5. Nennt mich Reaktionär aber 100 Mio. damit die Kleinen auch nachts betreut werden können… Schichtarbeit in der Kita?

    Wenn man mal von den richtig Gut bezahlten Nachtjobs wie Arzt absieht wer arbeitet den regelmäßig Nachts? Wachdienst, Bus und Straßenbahn Fahrer, Pflegekräfte, Putzkräfte, Industriearbeiter.
    Mir kann doch niemand erzählen das hier irgendwelcher Nutzen für die Gesellschaft entsteht. Ausser das der Wirtschaft billige Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden, finanziert aus den Steuern aller Arbeitnehmer.

    Da dürfte es günstiger und für betroffenen billig Nacharbeiter besser sein ihnen doppeltes ALG2 zu bezahlen, damit sie sich selbst um ihre Kinder kümmern, als ihr Gehalt aufzustocken und zusätzlich noch teure Kitas und Kita-Mitarbeiter zu finanzieren.

    • @St Elmo

      „Wenn man mal von den richtig Gut bezahlten Nachtjobs wie Arzt absieht wer arbeitet den regelmäßig Nachts? Wachdienst, Bus und Straßenbahn Fahrer, Pflegekräfte, Putzkräfte, Industriearbeiter.“

      Warum sollte gerade bei Industriearbeitern kein Nutzen für die Gesellschaft entstehen? Die Möglichkeit eines Schichtbetriebes bieten unter anderem den Vorteil mehr Produzieren zu können unter Nutzung der gleichen Immobilien etc was Produkte konkurrenzfähiger macht.
      Und billig muss der Arbeitnehmer da ja gar nicht sein. Schau dir mal an was ein Arbeiter bei zB VW im Schichtbetrieb verdient.

  6. http://www.erziehungstrends.net/Krippen-Betreuung-als-latent-destabilisierender-Faktor-zur-Entwicklung-einer-starken-Persoenlichkeit

    Dazu aus:Wie das Gehirn die Seele macht Gehard Roth. Nicole Strüber (2014)

    Nachgeburtlicher Stress kann ebenfalls stabile und langfristige Auswirkungen auf die Funktionsweise des Cortisolsystems haben, hierüber die kognitive und emotionale Entwicklung beeinflussen und das Risiko für die Entwicklung von Psychopathologien wie etwa Depressionen oder aggressives Verhalten verändern (für Übersichten s. Loman und Gunnar 2010; Veenema 2009; Wilson et al. 2011).
    […]
    Eine wichtige Rolle in der frühen Beeinflussung des Stresssystems spielen die mütterliche Fürsorge und die Mutter-Kind-Bindung. Während sicher gebundene Kinder in stressreichen Testsituationen nicht mit einer Cortisolfreisetzung reagieren, weisen Kinder mit einer unsicher-ambivalenten oder desorganisierten Bindung (s. Kapitel 4) häufig Erhöhungen der Cortisolfreisetzung auf, und zwar insbesondere dann, wenn sie ohnehin ein ängstliches oder gehemmtes Temperament haben. Es wird angenommen, dass diese frühe Aktivität des Cortisolsystems dessen eigene Funktionsweise langfristig beeinflussen bzw. »programmieren« kann (z. B. de Kloet et al. 2005).

    Die Unterbringung in Kinderbetreuungseinrichtungen ist ebenfalls bedeutsam für den späteren Cortisolhaushalt. Wenn Kleinkinder ihren Alltag zu Hause verbringen, so weisen sie im Verlauf des Tages in der Regel eine Abnahme der Cortisolkonzentration auf. Sind sie aber ganztags in Kinderbetreuungseinrichtungen untergebracht, so reagieren drei- bis vierjährige Kinder im Tagesverlauf mit einer Zunahme der Cortisolfreisetzung, und zwar umso ausgeprägter, je jünger sie sind. Dieser Effekt tritt insbesondere dann auf, wenn die Kinder viele Stunden in der Einrichtung verbringen und die Qualität der Betreuung nicht besonders gut ist, wenn also die Kinder wenig Aufmerksamkeit von den Betreuern erhalten.
    […]
    Eine […] umfangreiche Studie an israelischen Kindern (Sagi et al. 2002) zeigte, dass die Kinderbetreuung in Kindertagesstätten die Wahrscheinlichkeit einer unsicheren (in den meisten Fällen unsicher-ambivalenten) Bindung des Kindes zur Mutter erhöht, und zwar unabhängig von anderen Variablen wie etwa der mütterlichen Feinfühligkeit oder dem sozioökonomischen Status. Es zeigte sich, dass die schlechte Qualität der Kindertagesstätten mit einer hohen Gruppengröße von durchschnittlich 17 Kindern und einem inadäquaten Kind-Betreuer-Schlüssel von 8:1 für das vermehrte Auftreten einer unsicheren Bindung bei den Kindertagesstätten-Kindern verantwortlich ist. In einer internationalen Studie (Love et al. 2003) wurde ebenfalls deutlich, dass ein numerisch größeres Kind-Betreuer-Verhältnis mit einer geringeren Bindungssicherheit einhergeht.

    • @ zip

      Mutter-Kind-Bindung ist ein perfides Konstrukt, um Frauen an einer autonomen Teilhabe am öffentlichen Leben zu hindern und sie stattdessen in patriachalischer Knechtschaft zu halten.

      Frauen wollen A R B E I T E N und K A R R I E R E machen…das gibt Sinn und erfüllt das weibliche Leben mit Stolz, Glück und Lubrikation.

      Es ist bedauerlich, wie sehr die ideologisch oktroyierte Entfremdung der Frauen von ihrem natürlichen „Muttersein“ voran geschritten ist. Aber in gewissen Rahmen ist jede selbst Schmiedin ihres (Un)glücks.

      Die seelisch verheerenden Folgen einer frühkindlichen Fremdbetreuung in Bezug auf das Entstehen von späteren Bindungsstörungen sind ja nun wirklich bis zum Erbrechen untersucht.

      Aber das passt halt nicht in das ideologische Anforderungsprofil. Unangenehme Realitäten werden bewährter Weise geleugnet.

      Ich glaube übrigens an einen sekundären Krankheitsgewinn, den die in aller Regel lesbischen core- Feministinnen daraus ziehen, dass auch die normalen Frauen ihrem Muttersein entfremdet werden. Der misfit fühlt Entlastung, nähert sich das Sein der Anderen seinem an.

      Mich würde übrigens einmal eine Untersuchung zum Neurotisierungsgrad bei Müttern und bei kinderlosen Frauen im Alter von, sagen wir, 40 Jahren interessieren.

      Ich vermute eklatante Gruppenunterschiede….

      • Mutter-Kind-Bindung ist ein perfides Konstrukt, um Frauen an einer autonomen Teilhabe am öffentlichen Leben zu hindern und sie stattdessen in patriachalischer Knechtschaft zu halten.

        Frauen wollen A R B E I T E N und K A R R I E R E machen…das gibt Sinn und erfüllt das weibliche Leben mit Stolz, Glück und Lubrikation.

        Asche auf mein Haupt.

        Wie konnte ich – blind und in herrlicher Privilegienfülle durch die Welt stolpernd – den von dir geschilderten frauenverachtenden Unterdrückungsstrategien patriarchal-hegemonialer Männlichkeit nur das Wort reden? Du hast mir die Augen geöffnet.

        Ernsthaft: deine Thesen sind überlegenswert.

        Entweder es stecken pure Dummheit und unintended consequences im Feminismus oder un- und vorbewusste Mechanismen oder vorsätzliche Bösartigkeit.

        Darüber könnten wir nun endlose diskutieren.

        Aber währenddessen geht alles zu Lasten unserer Kinder.

        • „Frauen wollen A R B E I T E N und K A R R I E R E machen“

          Nun ja, irgendwie werden sie schon arbeiten wollen, sonst würden sie in der Schule faul sein, oder nicht massenhaft an die Unis strömen. Dass Frauen auch noch andere Interessen haben, als alle zwei Jahre zu werfen, sollte nicht überraschen.

          „Aber währenddessen geht alles zu Lasten unserer Kinder.“

          Eure Kinder.

        • @ zip

          „männliche“ Kinder sind doch nur die Unterdrücker von morgen.

          Weibliche Kinder dagegen die per proxy Erfüller des mütterlichen Narzissmus.

          Kinder sind irgendwie suspekt.

          Wird eine ideologisch nicht gefestigte Frau auf einmal Mutter, kann das weitreichend destruktive Folgen für ihren gesellschaftlichen Nutzwert als Produktivkraft und Kämpferin für den Neuen Menschen aka die Neue Frau zur Folge haben.

          Cave!

        • „Frauen wollen A R B E I T E N und K A R R I E R E machen…“

          Irgendwas werden sie schon arbeiten wollen, sonst wären sie in der Schule faul und würden auch nicht an die Unis strömen.
          Dass Frauen auch noch andere Interessen haben, als alle zwei Jahre zu werfen, sollte nicht überraschen.

          „Aber währenddessen geht alles zu Lasten unserer Kinder.“

          Eurer Kinder.

        • @ adrian

          Auch Schwule sind von einer demographisch funktionierenden Gesellschaft abhängig.

          Eine Gesellschaft ist kein überdimensionierter Darkroom, in dem man sich lediglich den aktuellen Lüstchen hingibt.

        • „Auch Schwule sind von einer demographisch funktionierenden Gesellschaft abhängig.“

          Es sind dennoch nicht meine Kinder.

          „Eine Gesellschaft ist kein überdimensionierter Darkroom, in dem man sich lediglich den aktuellen Lüstchen hingibt.“

          Nun, hat meine KInder ist eine Gesellschaft genau das. Ätsch!

        • „Meine Kinder finanzieren dereinst einmal deinen verdammten Johannistrieb auf Mykonos.“

          1.) Ich hab selbst nen Job.
          2.) Ich fliege nicht nach Mykonos.
          3.) Es gibt Pornos, kostenlos im Internet.
          4.) Ich hab Dich nicht dazu gezwungen, Kinder zu bekommen.

        • ät zip
          1.) Glaubst Du, Deine Kinder sind dafür verantwortlich, ob ich meinen Job behalte, oder nicht?
          2.) Grundsätzlich nicht. Ich mag mediterranes Ambiente nicht.
          3.) Danke.
          4.) Wo ist also Dein Argument?

        • 1.) – 4.)

          Du wirst irgendwann mal in Rente gehen. Dann bist du darauf angewiesen, dass die nachfolgende Generation deinen Lebensunterhalt blecht.

          p.s schlag nach unter Johannistrieb.

        • „Du wirst irgendwann mal in Rente gehen. Dann bist du darauf angewiesen, dass die nachfolgende Generation deinen Lebensunterhalt blecht.“

          Ja, deshalb würde ich Euch Heteros mal empfehlen, aufhören so faul und verantwortungslos zu sein, endlich Eurer biologischen Bestimmung nachzugehen, und Kinder zu machen. Jeder Hetero der nicht Kinder macht, ist homophob, weil er Schwulen ein Rentnerleben auf Mykonos verweigert.

          „p.s schlag nach unter Johannistrieb“

          Ah, Du meinst, ich könnte in meinen späteren Jahren mit Deinem Sohn nach Mykonos fahren. Ja, das wäre möglich 🙂

        • Mein Sohn wird fleissig Kinder machen und den Rest des Tages Sklavenarbeit verrichten müssen.

          Er wird nicht die Zeit haben, mit verantwortlungslosen und abgetakelten Ex-Gigolos rumzuhängen.

        • „Mein Sohn wird fleissig Kinder machen und den Rest des Tages Sklavenarbeit verrichten müssen.“

          Tja, mit mir wäre er besser dran 🙂

          „Er wird nicht die Zeit haben, mit verantwortlungslosen und abgetakelten Ex-Gigolos rumzuhängen.“

          Verantwortungslos, weil? Ich schwul bin, und mein Sperma daher nicht in Vaginen ejakuliere?

        • „Verantwortungslos, weil? Ich schwul bin, und mein Sperma daher nicht in Vaginen ejakuliere?“

          Nein, sagen wir mal so: wenn mein Sohn mich späterhin mal fragen wird, warum er sich krumm schuften muss, bloß um zu überleben, dann muss ich ihm leider erklären, dass frühere Generationen sein Partygeld schon verjubelt haben.

          Aber wenn du Gewissensbisse hast, dann kannst du dein Sperma ja in einer Befruchtungsbank abgeben.

        • „wenn mein Sohn mich späterhin mal fragen wird, warum er sich krumm schuften muss, bloß um zu überleben, dann muss ich ihm leider erklären, dass frühere Generationen sein Partygeld schon verjubelt haben.“

          Du köntest ihm auch sagen: Junge, weil ich Dich gezeugt habe, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits absehbar war, dass Schwule und Feministen die Zivilisation an die Wand fahren werden.

          „Aber wenn du Gewissensbisse hast, dann kannst du dein Sperma ja in einer Befruchtungsbank abgeben.“

          Also denkst Du doch, ich sollte Kinder machen, weil nur das Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft zeigt?

        • „..obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits absehbar war, dass Schwule und Feministen die Zivilisation an die Wand fahren werden.“

          Willst du mich anstiften, meinen Sohn mit faktenwidrigen Behauptungen gegen nicht relevante Gruppen zu hetzen? Noch ein Grund, dich nicht in die Nähe meiner Nachkommenschaft zu lassen.

          “ Also denkst Du doch, ich sollte Kinder machen, weil nur das Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft zeigt?“

          Wir werden uns einmal zusammensetzen und darüber ausgiebig reden. Ich stehe dir natürlich in den schweren Stunden deiner Gewissensnöte zur Seite.

        • „Willst du mich anstiften, meinen Sohn mit faktenwidrigen Behauptungen gegen nicht relevante Gruppen zu hetzen?“

          Du hast doch damit angefangen. Mykonos und Rente und so.

          „Wir werden uns einmal zusammensetzen und darüber ausgiebig reden. Ich stehe dir natürlich in den schweren Stunden deiner Gewissensnöte zur Seite.“

          Ich habe keine Gewissensnöte. Du wolltest mir welche machen. Wie gesagt: das heterosexuelle Unvermögen, sich zu reproduzieren steht nicht weit oben auf meiner Prioritätenliste.

        • Du hast doch damit angefangen.

          Du wolltest mir welche machen.

          Genau. Ich bin schuld an allem.

          An unbestreitbaren demografischen Entwicklungen genauso wie an der Dekompensation deines Gefühlshaushaltes.

          :–D

      • „Die seelisch verheerenden Folgen einer frühkindlichen Fremdbetreuung in Bezug auf das Entstehen von späteren Bindungsstörungen sind ja nun wirklich bis zum Erbrechen untersucht.“

        Ja. Und die Ergebnisse entsprechen den politischen Erwartungen des jeweiligen Auftragsgebers oder Verfassers.
        Wir hatten es bereits diskutiert: es gibt KEINE belastbare Studie, die frühe Fremdbetreuung als kausale Ursache für Bindungsstörungen belegt.
        Auch in der oben dargelegten Studie wird ein psychischer Schaden behauptet, um dann im nächsten Halbsatz andere, weit belastendere Gründe zu ergänzen.

        Gäbe es tatsächlich einen Zusammenhang, dann müssten in Frankreich, wo traditionell seit Jahrzehnten Kinder sehr früh in staatliche Obhut gegeben werden, massenhaft Psychopathen herumlaufen. Mir ist aber keine nennenswerte Abweichung von deutschen Fallzahlen bekannt.

        Das gleiche gilt für Schweden.

        Dagegen gibt es gesicherte Erkenntnisse, dass Vereinzelung und Isolation – mögliche Folgen der hier so hochgelobten Mutter/Kind-Dyade – zu psychischen Schäden führen. Wobei die Schäden wohl schon vorab bei der Mutter lagen.

        Geschichtlich nicht und in keinem Naturvolk werden Kinder von ihren Müttern dauerumpflegt. Hört im Interesse der Kinder mit diesem romantischen Quatsch auf.
        Möglich, dass die KiTa und Kindergärten verbesserungsfähig sind. Aber im Zeitalter der Einzelkinder sind sie allemal besser, als die Isolation im Kinderzimmer, mit Mama zusammen ans Haus gekettet.

        • @Carnofis

          Gäbe es tatsächlich einen Zusammenhang, dann müssten in Frankreich, wo traditionell seit Jahrzehnten Kinder sehr früh in staatliche Obhut gegeben werden, massenhaft Psychopathen herumlaufen.

          Red‘ keinen Quatsch, Psychopathen sind nicht das, was aufgrund einer entwicklungsbedingten Beeinträchtigung der Stressregulation und des Beziehungssystems typischerweise zu erwarten ist. Die Ursachen von ASP sind wahrscheinlich multifaktoriell und zum Teil genetisch.

          Was sich in unzähligen Studien aber immer wieder gezeigt hat, war, dass Schädigungen des Stressregulation zu einer Bandbreite von psychischen Störungen führen können wie Angststörungen, Depressionen, ADHS, sozialen Beeinträchtigungen, PTSD u.a.m. und darüber hinaus Komorbiditäten bei etlichen weiteren Erkrankungen darstellen wie sogar Diabetes und Herz/Kreislauferkrankungen.

          Diese Studien sind belastbar und weit weg von politischer Einflussnahme.

          Dagegen gibt es gesicherte Erkenntnisse, dass Vereinzelung und Isolation – mögliche Folgen der hier so hochgelobten Mutter/Kind-Dyade – zu psychischen Schäden führen. Wobei die Schäden wohl schon vorab bei der Mutter lagen.

          Nicht „dagegen“ sondern „auch“. Natürlich gibt es Erkenntnisse über Folgen der Dysfunktion der Mutter-Kind-Dyade, weswegen sie auch niemand romantisieren wird. Jeder, der in dem Bereich der psychischen Erkrankungen arbeit, ist sich der Noxen, die hier wirksam sein können, bewusst.

          Geschichtlich nicht und in keinem Naturvolk werden Kinder von ihren Müttern dauerumpflegt.

          Zu pauschal, wie du’s formulierst. Es kommt zunächst auf das Entwicklungsstadium des Kindes an. Im Frühkindesalter ist eine stabile und dauerhafte Mutter-Kind-Beziehung, wie wir aus der Bindungsforschung wissen, wohl das Beste fürs Kind.

          Zum Zweiten lässt sich feststellen, dass eine Isolierung der Mutter-Kind-Dyade genauso schädlich sein kann wie eine übermäßige Kollektivierung der Erziehung (Kibbuz-Erfahrung).

          „Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen“, wussten die Alten.

          Die Sippe war jahrtausendelang das natürliche Umfeld der Kinderbetreuung und hier kommt es auf die Feinheiten an, die in der Sippe wahrscheinlich auf unmittelbare Art und Weise gewährleistet waren, etwa:

          Verhältnis Kinder – Erwachsene. In vielen Studien wird der Betreuungsschlüssel erwähnt. 8 Kinder auf 1 Betreuer scheint zuviel zu sein.

          Qualität der Betreuung. Die Beziehung zu den Betreuern der KiTas oder Krippen sollte qualitativ tatsächlich der Beziehung zu Eltern und Verwandten entsprechen. Das ist oft nicht der Fall.

          Zu keiner anderen Epoche der Menschheitsgeschichte wurde die Erziehung und Betreuung von Kindern schon im frühen Alter so ideologisiert und institutionalisiert wie in unserer „Moderne“.

          Es entspricht einfach nicht dem kindlichen Explorationsverhalten über mehrere Stunden festgenagelt in ein bis drei Räumen zu verbringen und weder die Möglichkeit zu haben, das über die drei Räume hinausgehende Umfeld zu erforschen, noch, sich zu den früheren Bindungspersonen zurückzuziehen.

        • „Zu pauschal, wie du’s formulierst.“

          Ich denke, dass die Aussage „Geschichtlich nicht und in keinem Naturvolk werden Kinder von ihren Müttern dauerumpflegt.“ sehr wohl pauschale Gültigkeit hat. Daran ändern auch am Einzelfall orientierte Abweichungen nichts.

          „Es kommt zunächst auf das Entwicklungsstadium des Kindes an. Im Frühkindesalter ist eine stabile und dauerhafte Mutter-Kind-Beziehung, wie wir aus der Bindungsforschung wissen, wohl das Beste fürs Kind.“

          Ich rege mich über über viele Dinge auf, die über das angebliche „Kindeswohl“ verbreitet werden.
          Eines ist – und auch Du schlägst in die Kerbe – diese für das Kindeswohl essentielle „stabile und dauerhafte Mutter-Kind-Beziehung“. Das ist DAS Totschlagargument, mit dem die Roben Väter aus den Familien drängen.
          Ich kann Dir als Vater zweier Jungs versichern, dass es dem Säugling, wie auch dem Kleinkind am Arsch vorbei geht, wer es versorgt, in den Arm nimmt und wiegt, bzw. tröstet. Das kann – Du magst es nicht glauben – ein Vater genauso gut, wie eine Mutter. Und kein Kind wird traumatisiert, wenn hier nach der Geburt eine totale Rollenumkehr vollzogen wurde.
          Ein Kind braucht stabile Beziehungen zu Bezugspersonen. Das KANN die Mutter sein, der Vater, oder jeder beliebige andere Mensch, der bereit ist, sich dem Kind liebevoll zuzuwenden.

          Die Behauptung, eine „stabile und dauerhafte Mutter-Kind-Beziehung sei das Beste fürs Kind“ ist eine ideologisch motivierte Mär aus konservativen Kreisen.

          „Zum Zweiten lässt sich feststellen, dass eine Isolierung der Mutter-Kind-Dyade genauso schädlich sein kann wie eine übermäßige Kollektivierung der Erziehung (Kibbuz-Erfahrung).

          “Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen”, wussten die Alten.““

          Genau das quassel ich seit 15 Jahren, dass mir schon die Lippen in Fransen hängen. Aber hier gehen die Konservativen und die Feministinnen eine unheilige Allianz ein und rufen beide: „Der Vater muss weg! Er ist überflüssig“.

          „Die Sippe war jahrtausendelang das natürliche Umfeld der Kinderbetreuung …“

          Genau! Und Du kommst jetzt mit der Mutter-Kind-Dyade als Norm.

          „… und hier kommt es auf die Feinheiten an, die in der Sippe wahrscheinlich auf unmittelbare Art und Weise gewährleistet waren, etwa:

          Verhältnis Kinder – Erwachsene. In vielen Studien wird der Betreuungsschlüssel erwähnt. 8 Kinder auf 1 Betreuer scheint zuviel zu sein.“

          Meine Güte, ich habe noch ein wenig den Nachhall der Nachkriegszeit erlebt. Meine Kindheit verlief in den 60ern, da gab es überhaupt keine „Betreuer“. Der Nachwuchs wurde morgens rausgeschmissen und hat sich bis zum Mittagessen mit Nachbarkindern irgendwo in der weiteren Umgebung die Zeit vertrieben. Nach dem Mittagessen dann bis zum Abendbrot.
          Die Mütter waren zwar zuhause, hatten aber für nichts weniger Zeit, als fürs „Betreuen“ der Kinder.
          Und trotzdem wir unsere Eltern nur abends oder am Wochenende gesehen haben, wusste jedes Kind genau, wo es hingehörte und hatte eine stabile und liebevolle Beziehung zu seinen Eltern.
          Tagsüber haben die Kids sich gegenseitig betreut und/oder erzogen. Gelegentlich hat ein Erwachsener, der zufällig in der Nähe war, mit einen Blick auf die Blagen geworfen. Erziehung war eine Kollektivleistung.
          Ich denke, so waren auch die Verhältnisse in der Sippe vor Jahrtausenden.

          Der „Betreuungsschlüssel“ von maximal 8 Kindern auf einen Betreuer ist allenfalls für Kindergärten und KiTas valid und geht davon aus, dass die Erwachsenen tatsächlich den Nachwuchs aktiv bespaßen (sollen). Aber diese Einrichtungen betrachte sogar ich allenfalls als Notlösung, die zwar besser, als die Doppelhaft mit der Mutter ist, aber weit weg von dem Ideal der vorzeitlichen Sippe.

          „Qualität der Betreuung. Die Beziehung zu den Betreuern der KiTas oder Krippen sollte qualitativ tatsächlich der Beziehung zu Eltern und Verwandten entsprechen. Das ist oft nicht der Fall.“

          Natürlich nicht. Jeder liebt seine eigenen Kinder mehr, als fremde (sollte es zumindest). Das ist menschlich und vollkommen OK. Aber auch damit können Kinder problemlos leben. Im Idealfall halten sich die Betreuer dezent im Hintergrund und moderieren ggf. unaufdringlich.
          Diese Ringelreihen und Gesprächsrunden, die ich in Kindergärten beobachtet habe, halte ich für meistens überflüssig. Im Gegenteil, wird Kindern so Kreativität abdressiert, indem sie von den Betreuern dauerbespaßt werden.
          Ist allerdings teilweise auch ein Elternproblem. Ich kannte – berufsbedingt – eine KiTa-Leiterin, die das genauso sah, wie ich. Sie wurde irgendwann auf Druck der Eltern abserviert, weil sie zu wenig aktiv war für ihr Geld.
          Die Kids haben es bestimmt bedauert.

          „Zu keiner anderen Epoche der Menschheitsgeschichte wurde die Erziehung und Betreuung von Kindern schon im frühen Alter so ideologisiert und institutionalisiert wie in unserer “Moderne”. “

          So ist es.
          Und wir sollten uns an dem Quatsch nicht beteiligen.

          „Es entspricht einfach nicht dem kindlichen Explorationsverhalten über mehrere Stunden festgenagelt in ein bis drei Räumen zu verbringen und weder die Möglichkeit zu haben, das über die drei Räume hinausgehende Umfeld zu erforschen, noch, sich zu den früheren Bindungspersonen zurückzuziehen.“

          Da gehen wir d’accord. Kitas und Co. haben noch viel Potential der Weiterentwicklung.

  7. Es gibt m. E. folgende Wege um die Geburtenrate anzukurbeln:
    1. Entweder man setzt auf einen massiven Ausbau von kostengünstigen Ganztagsbetreuungseinrichtungen, um die Vereinbarkeit von Mutter und Beruf zu gewährleisten, oder
    2. man fördert das Studium, die Berufstätitgkeit und die soziale Perspektive von Männern, um der weiblichen Hypergamie gerecht zu werden. Dies müsste mit einer Streichung der Frauenförderung einhergehen.
    3. man fördert Ehe und Monogamie und die Mutterrolle. Dies müsste mit einer gesellschaftlichen Intoleranz gegenüber sexueller Libertinage und Bindunglosigkeit einhergehen.

  8. Was mir fehlt, ist die Berücksichtigung der Männer/Väter. Denn die müssen das alles ja letztlich finanzieren. Sie müssen bereit und fähig sein, Frauen zu befruchten und sie und KInder zu versorgen.

    • „Was mir fehlt, ist die Berücksichtigung der Männer/Väter.“

      Die fehlt immer. Männer/Väter sind ja auch nur die Erfüllungsgehilfen des weiblichen Kinderwunsches.

      http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/kinderwunsch-warum-wir-dich-wollen-13645885.html

      […]

      Man fördert Väter, egal welchen Familienstandes, finanziell und institutionell, stattet sie mit umfassenden Elternrechten aus, befreit sie von Unterhaltspflichten und, nicht zu vergessen, fördert die Forschung an Verhütungsmethoden für Männer, damit sie den Zeitpunkt ihrer Vaterschaft selbst bestimmen können und Zwangsväter nicht mehr ein warnendes Beispiel für die nachfolgende Generation sind.
      Bleibt immer noch die Frage warum man überhaupt ein Kind in die Welt setzen sollte…

  9. Markt; Angebot und Nachfrage…

    Je mehr Arbeitssuchende es gibt, umso mehr geraten die Löhne unter Druck.
    In den 70/80er Jahren war es ein „nice to have“, wenn die Ehefrau arbeiten ging, heutzutage wird es zum „must“, dass die Ehefrau auch arbeitet, weil das Einkommen des Mannes die Familie nicht mehr finanzieren kann.

    Man betrachte die Entwicklung der Reallöhne in Hinblick auf die Unternehmensgewinne…

  10. Wenn Frau Schwesig sich zu etwas äußert, habe ich immer das Gefühl:

    Der Stadtmensch will dem Bauer erklären, wie er seinen Hof zu führen hat. Erst das Korn dreschen, dann die Kühe melken…

  11. Hatte unser alle Familienministerin eigentlich Biologieunterricht udn wurde ihr das mit den Bienen und den Blumen erklärt?

    Wenn man eben nur eine Hälfte der Eltern fördert reicht es nicht.

    • Richtig.

      Dass in einer Situation in der junge Männer immer weniger gesicherte Berufs- und EInkommenskorridore für sich identifizieren, während junge Frauen immer noch klar die finanzielle Verantwortung für Familie bei ihrem potenziellen Partner verorten, ja sogar über 50 Prozent der Familien mit Kindern so leben (Und in gut 30 Prozent der anderen Fälle seine Arbeitslosigkeit/Minderqualifikation Schuld ist an ihrer Familienernährereigenschaft) eine Familienministerin Druck auf Frauen in Sachen Familie beklagt ist schon ein dolles Ding.

      Ein Druck übrigens, an dem führende Sozialdemokratinnen seit Jahrzehnten mitarbeiten, in dem sie die volle Erwerbstätigkeit von Frauen als alleinig seelig machendes Merkmal eines erfüllten weiblichen Lebens erklärt haben, während Männer/Väter unter ferner liefen blieben.

      Der Flaschenhals sind nicht die Frauen, der Flaschenhals sind längst die Männer. Entweder weil sie nicht wollen (Bewusstsein über hohen Partnerwert) oder weil sie einfach nicht mehr da sind (Geringer Partnerwert), da zunehmend „abgehängt“.

      Es wird wohl noch einige Jahre dauern bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es einfach nicht geht, was „Frauen sich wünschen“.

      Ein Staat und Arbeitgeber die Frauen alles hinterhertragen, ein Partner der im Zweifel volle finanzielle oder haushälterische Verantwortung übernimmt sowie ein Leben mit Kind(ern) ohne Herausforderungen/Stress dafür aber mit viel Karriere und Einkommen egal welche Ausbildung Frau genossen hat.

      Und das diese Herstellung des Paradieses auf Erden für Frauen dann sogar noch als patriarchale Unterdrückung gelesen wird ist Krönchen auf der Torte weiblicher Infantilität. Eine Infantilität die mittlerweile sogar Bundesministerin werden kann.

      Ich sage es immer wieder. Man hätte ja auch einfach mal die Männer fragen können wie die das in den letzten 200 Jahren seit der Industrialisierung mit der Erwerbsarbeit und Familie hinbekommen haben. Die hätten gesagt: „Geht nicht“. Aber die Damen wollten ja nicht hören….

      Wir sollten aufhören den Fischer zu spielen, der ständig auf seine Frau hört. Wir brauchen männliches Selbstbewusstsein in dieser Debatte und aktive Beiträge. Einen Diskurs allein Frauen zu überlassen, dass kann nur schief gehen….(umgekehrtes selbstverständlich auch)

      • Man muss sich das wirklich einmal vorstellen. Seit Jahr und Tag wird der Diskurs über Familie, Familienbilder und -organisation allein von Frauen aus weiblicher Perspektive geführt.

        Seit etwa 1-2 Jahren kommen nun auch vorsichtige männliche Beiträge zur Geltung. Und in der Wissenschaft ist man auch schon längst weiter, was die Bedeutung und den Einsatz von Vätern angeht, aber politisch und medial kommt es immernoch allein auf Frauen an…

        Und dann wundert man sich ernsthaft über geringere Geburtenraten?

      • „Ein Druck übrigens, an dem führende Sozialdemokratinnen seit Jahrzehnten mitarbeiten, in dem sie die volle Erwerbstätigkeit von Frauen als alleinig seelig machendes Merkmal eines erfüllten weiblichen Lebens erklärt haben, während Männer/Väter unter ferner liefen blieben.“

        Das politische Bestreben, die Frauenerwerbstätigkeit zu erhöhen, dürfte nicht nur feministisch motiviert sein: Frauen, die ihre Kinder zuhause betreuen, zahlen keine Steuern und Rentenversicherungsbeiträge, erwerbstätige Frauen dagegen schon.

        • „Frauen, die ihre Kinder zuhause betreuen, zahlen keine Steuern und Rentenversicherungsbeiträge, erwerbstätige Frauen dagegen schon.“

          Und erwerbstätige Frauen können keinen lebenslangen Unterhalt fordern.
          Und erwerbstätige Frauen lassen auch den Vätern der Kinder Platz für die Betreuung.

          Also eine Win/Win-Situation.

    • „Hatte unser alle Familienministerin eigentlich Biologieunterricht udn wurde ihr das mit den Bienen und den Blumen erklärt?“

      Dieses Blondchen Schwesig (SPD) ist ein echter Rückschlag, verglichen mit der Schröder (CDU). Eine Zeitlang war ich fast versucht zu glauben, in Deutschland wird echte Familienpolitik gemacht.

  12. „Hätte sie ein unbegrenztes Budget zur Verfügung, würde Schwesig in der Familienpolitik drei Projekte umsetzen:
    – Deutschlandweit gebührenfreie Kitas und Ganztagsschulen.
    – Eine 32-Stunden-Woche für Eltern als Familienarbeitszeit mit einer kleinen Finanzspritze vom Staat.
    – Ein moderneres Steuerrecht, was alle Familien besser unterstützt und nicht nur einseitig auf das Ehegattensplitting setzt.“

    Bei einem unbeschränkten Budget ist das Sache egentlich ganz einfach: Kindergeld erhöhen oder Elterngehalt einführen.

    • „Bei einem unbeschränkten Budget ist das Sache egentlich ganz einfach: Kindergeld erhöhen oder Elterngehalt einführen.“

      Das Kindergeld ist KEINE Wohltat des Staates an Familien. Es ist lediglich eine Voraberstattung der auf die Anschaffung von Kinderkleidung und Nahrung erhobenen Steuern. Daher die Korrelation auf den Kinderfreibetrag.

      Gewinn macht in diesem Spiel nur der, der keine Steuern zahlt und es schafft, vom Kindergeld zu leben.

      Elterngehalt wäre tatsächlich eine ehrliche Berücksichtigung der familialen Belastungen.
      Ich hatte es schon vor einigen Tagen dargestellt:
      Familien zahlen in die Sozialkassen dreimal so viel ein, wie Kinderlose, kriegen aber keinen Cent mehr, als diese.
      Zumindest gilt dies für Männer, die die finanziellen Lasten der Familien immer noch ganz oder zumindest sehr weitgehend allein tragen.

      • @ Carnofis

        In meinem Beitrag wollte ich darstellen, dass der Weg über die Kinderbetreuung, verringerte Arbeitszeit und Steuerrecht um Grunde viel komplizierter als nötig ist, denn bei einem unbeschränkten Budget kann ich das Kinderkriegen ja direkt in beliebiger Höhe subventionieren.

        • @ Denton

          Und ich wollte darstellen, dass Kinderbetreuung gar nicht subventioniert werden würde, sondern, dass Eltern derzeit ganz real das Sozialsystem durch die Doppelt- bis Dreifachbelastung subventionieren.
          Ein Elterngehalt wäre also eine Art Subventionsabbau.

          In irgendeiner Weise müssen und werden wir in die Richtung kommen. Entweder werden Eltern bei der Rentenzahlung deutlich entlastet – schätzungsweise um 200 €/Kind über eine Dauer von mindestens 18 Jahre, oder es gibt eine Art Elterngehalt.
          Vermutlich wird es aus politischen Gründen eher auf eine Kürzung der Rentenzahlungen hinausführen.

        • „In irgendeiner Weise müssen und werden wir in die Richtung kommen. Entweder werden Eltern bei der Rentenzahlung deutlich entlastet – schätzungsweise um 200 €/Kind über eine Dauer von mindestens 18 Jahre, oder es gibt eine Art Elterngehalt.
          Vermutlich wird es aus politischen Gründen eher auf eine Kürzung der Rentenzahlungen hinausführen.“

          Es gibt heute und erst recht in Zukunft viel mehr Rentner als Eltern mit betreuungsbedürftigen Kindern, und Kürzungen sind generell schwerer zu vermitteln als weitere Sozialleistungen. Also wird eher ein Elterngehalt kommen, was ich aber auch nicht glaube.

        • @ Carnofis

          Okay, ich hatte dich wohl falsch verstanden. Du hast recht, die Senkung der Rentenversicherungsbeiträge für Eltern ist wegen der geringeren Kosten wahrscheinlicher als die Einführung eines Elterngeldes.

  13. „Seit Jahr und Tag wird der Diskurs über Familie, Familienbilder und -organisation allein von Frauen aus weiblicher Perspektive geführt.“

    Ich darf ein wenig korrigieren: „Seit Jahr und Tag wird der Diskurs über Familie, Familienbilder und -organisation allein von Frauen FÜR FRAUEN aus weiblicher Perspektive geführt.“

    Politisch und juristisch sind Männer immer noch „Erzeuger“, also eine Art private Sozialkasse.
    Daran haben auch die Elternzeiten für Männer nicht viel geändert.
    Und der BGH kündigte schon vorsorglich an, dass Männer auch dann in der alleinigen Unterhaltsfron verbleiben, wenn sie sich die Kinderbetreuung paritätisch mit den Müttern teilen (BGH XII ZB 599/13).

    Männer können besser rechnen, als Frauen. Und selbst einem Hauptschüler ist schnell klar, dass eine Sterilisation für 350 € sich schnell rechnet, wenn die Alternative lautet: 20 Jahre, 250 €/Monat u Kind.

    Irgendwann wird sich diese Erkenntnis auch bei der letzten Hardcore-Feministin in Berlin Bahn brechen. Spätestens dann, wenn ihren Eltern im Altenheim keiner mehr den Hintern abwischt.

  14. Wie man spätestens nach Adenauer bemerkt hat (Kinder bekommen die Leute immer etc.) ist es noch keiner einzigen politischen Bewegung oder Partei gelungen, diesen Abwärtstrend zu bremsen; was aber noch viel erstaunlicher ist, ist deren Unfähigkeit tatsächlich die Gründe für diesen Strukturwandel zu benennen. (Weil das natürlich politischer Selbstmord ist).

    Linke Parteien müssen die Kinderlosigkeit meistens auf schlechte wirtschaftliche Verhältnisse zurückführen, damit sie zumindest einigermassen glaubwürdig bleiben; was natürlich dabei übersehen wird ist das reziproke Verhältnis zwischen Bildung und der durchschnittlichen Kinderanzahl auch in Deutschland. Kinderlosigkeit in ist kein Symptom einer falschen Wirtschaftspolitik, wie ein kurzer Einblick in die jede westliche Demografie eindrucksvoll beweist; Kinder haben grundsätzlich diejenigen nicht, die es sich sowieso leisten könnten und diejenigen, die dazu nicht in der Lage sind haben meistens überdurchschnittlich viele.

    Ein anderes, aber ganz zentrales Element ist zudem das steigende Bildungsniveau und Förderung von Frauen. Wie alle Statistiken von China bis Deutschland beweisen, führt weibliche Hypergamie gekoppelt mit Gleichberechtigung dazu, dass die meisten Frauen keinen Partner mehr finden, der ihnen Ansprüchen genügt, da sie sich genauso wenig von ihren evolutionären Mustern lösen können wie Männer (Obwohl natürlich weiterhin ausschliesslich Männer als beziehungsunfähige Triebwesen dargestellt). Beziehungen bei denen die Frau mehr oder gleich viel verdient wie der Mann sind extrem instabil (Woran natürlich auch wieder Männer Schuld sind) und führen meistens zu Scheidungen und noch seltener zu Kindern. Dieses Problem wird in den nächsten generationen explodieren, da die Leistungen von Jungen durch einseitige Förderungspolitik zugunsten von Frauen immer weiter absacken. Erste Eindrücke davon hat man in der schwarzen Bevölkerung Amerikas.

    Der Knackpunkt ist natürlich auch hier, der für viele kaum zu ertragende Fakt, dass Gleichstellungspolitik immer Politik gegen und nicht für die Geburtenrate ist. Alle von Frau Schwesig vorgeschlagenen Punkte werden folgerichtig bei einer erfolgreichen Durchsetzung die Geburtenrate längerfristig senken, genauso wie alle vorherigen Regelungen und Gesetzen, die immer genau das Gegenteil dessen erreicht haben, was sie zum Ziel hatten. Was einer SPD dann noch bleibt ist die Immigration aus Kulturen, die zumindest eine Generation lang einen „Überschuss“ produzieren. Natürlich hat das auch negative Effekte, aber die sind einfacher zu bewältigen als einen Bruch des Generationenvertrages (Der mathematisch natürlich bereits gestorben ist.) Ohne Immigration wäre ein solches Modell keine dreissig Jahre über­le­bens­fä­hig.

    Wie Adrian weiter oben richtig aufgeführt hat, müsste man zur Steigerung der Geburtenrate (nicht, dass ich so etwas politisch unterstützen würde, da ich keinen Sinn darin sehe, dass Männer und Frauen weiterhin in konservative Versorgermodelle gedrängt werden) jegliche Frauenförderung einstellen und das Bildungsniveau von Frauen gezielt verschlechtern, damit sich die Geburtenraten wieder erhöhen. Die Grundlage der Familienpolitik der SPD, dass Frauen in einem wirtschaftlich gerechten Umfeld am meisten Kindern haben (oder zumindest genug um die Renten zu sichern) ist eine leicht zu entkräftende Lüge, die überhaupt nichts mit der Realität zu tun hat.

    Die Frage ist natürlich auch hier, ob hohe Geburtenraten für die jetzt lebenden Menschen überhaupt noch ein Vorteil sind und nicht einfach nur dazu dienen die Interessen der zukünftigen Mehrheit (Nicht arbeitende Menschen, meistens Rentner, die auf junge Arbeitskraft und deren Abgaben angewiesen sind) durchzusetzen.

  15. „Was einer SPD dann noch bleibt ist die Immigration aus Kulturen, die zumindest eine Generation lang einen “Überschuss” produzieren.“

    Nicht nur einer SPD. Am Generationenvertrag hängen alle Parteien.

    Wenn ich zynisch wäre, müsste man Assad (Syrien), der ISIS, Boko Haram – und wie diese ganzen Schlächter und ihre Organisationen heißen mögen, für Bundesverdienstkreuze für ihr Engagement zum Wohle des deutschen Sozialstaats auszeichnen.

    Es sind in aller Regel junge und gutausgebildete Menschen, die bei uns als Flüchtlinge aufschlagen. Sie zu integrieren, wäre aus sozialstaatlicher Perspektive unverantwortlich. Immerhin hat ein anderer Staat viel Geld in ihre Ausbildung gesteckt, das Deutschland auf diese Weise zugute kommt.

    • „Es sind in aller Regel junge und gutausgebildete Menschen, die bei uns als Flüchtlinge aufschlagen. “

      Jung ja, aber gut ausgebildet?

      „Sie zu integrieren, wäre aus sozialstaatlicher Perspektive unverantwortlich.“

      Wäre es bei qualifizierten Flüchtlingen nicht unverantwortlich, sie nicht zu integrieren?

      • Ich halte das von den gut ausgebildeten Flüchtlingen für einen Mythos, bei den meisten kann man sicher froh sein, wenn sie lesen und schreiben können.

        Und auch bei den gut ausgebildeten sollte man sich keine Illusionen machen, ich habe in Südamerika schon Ingenieure getroffen, die Probleme mit der Prozentrechnung hatten; in der Regel dürfte eine Evaluierung ihrer Abschlüsse und eine Nachschulung nötig sein.

        Im übrigen kann sich jeder, der ein paar tausend Euro für die Schlepper übrig hat auch noch für ein paar hundert Euro einen Uni-Abschluss kaufen, sowas ist in III.-Welt Ländern kein Problem.

        Das Migration eine Lösung für Demographie-Probleme bietet, ist eine Erfindung interessierter Kreise.

      • „Wäre es bei qualifizierten Flüchtlingen nicht unverantwortlich, sie nicht zu integrieren?“

        Klar! Meinte ich doch, verdammte Hecke 😦

        @ El Mocho

        Es bedarf schon eines nicht unerheblichen Kapitalaufwands, sich von Schleppern durch halb Asien, Afrika oder sonstwoher bis ins gelobte Europa bringen zu lassen, wie Du selbst erkannt hast. Das können sich nur Leute leisten, die entsprechende Einkünfte oder Vermögen haben. Bildungsferne Schichten können solche Aufwendungen gar nicht wuppen.
        Die Typen, die so im TV interviewt wurden, während sie die Wege in einer Flüchtlingssiedlung fegen, erwiesen sich bei Nachfrage nicht selten als Akademiker (und zwar echte, keine Gendas), bzw. als „Abiturienten“ mit Studienabsicht (auch wieder keine Genda-Studien).

        Das mit der Prozentrechnung mag sein. Aber da wollen wir mal nicht so auf die Kacke hauen. Ich habe einige Jahre in einem Forschungszentrum gearbeitet und einige Dissertationen korrekturgelesen.
        Gar manche schien eher von einem mittelgut ausgebildeten Hund verfasst worden zu sein, denn von einem Uni-Absolventen.

        Ich weiß nicht, ob man zu den interessierten Kreisen gehören muss, um hier eine Lösung zu sehen.
        Auch hier hilft im Zweifelsfall einfach die Mathematik. Bei einer Geburtenrate von unter 2 klappt der Generationenvertrag nicht mehr, und umso weniger, je deutlicher die Rate vom Grenzwert 2,1 abweicht.
        Machen wir – wie es ja Wissenschaftler gern tun – eine Grenzfallbetrachtung: die Geburtenrate sinkt auf Null. Dann wäre Migration nicht „eine“ Lösung, sie wäre DIE EINZIGE Lösung, egal wie interessiert die Kreise sind.
        Und da die Lösung „Migration“ nicht erst bei der Geburtenrate „0“ greift, gewinnt sie ab einer Rate von – sagen wir mal – < 1,8 mit jedem Prozentpunkt weniger mehr an Bedeutung.

        Derzeit liegen wir irgendwo bei 1,37. Das ist schon verdammt wenig, um noch allen Rentnern im Altenheim den Hintern abzuwischen.

        Ich hab nix dagegen, dass die Bevölkerungsdichte in D absinkt. Aber dann muss man sich was ausdenken, um die Alten bei Laune und Futter zu halten.

        • @ Carnofis

          „Klar! Meinte ich doch, verdammte Hecke “

          Habe ich mir schon fast gedacht. 🙂

          „Es bedarf schon eines nicht unerheblichen Kapitalaufwands, sich von Schleppern durch halb Asien, Afrika oder sonstwoher bis ins gelobte Europa bringen zu lassen, wie Du selbst erkannt hast. Das können sich nur Leute leisten, die entsprechende Einkünfte oder Vermögen haben. Bildungsferne Schichten können solche Aufwendungen gar nicht wuppen.“

          Ich habe mal gelesen, dass die gesamte Verwandtschaft für den Flüchtling zusammenlegt, weil sie sich im Erfolgsfall Zahlungen von ihm versprechen. Eine Risikoinvestition sozusagen. Daneben besteht ja auch noch die Möglichkeit, auf nicht ganz so legalen Wegen an das nötige Kleingeld zu kommen.

          „Die Typen, die so im TV interviewt wurden, während sie die Wege in einer Flüchtlingssiedlung fegen, erwiesen sich bei Nachfrage nicht selten als Akademiker (und zwar echte, keine Gendas), bzw. als “Abiturienten” mit Studienabsicht (auch wieder keine Genda-Studien).“

          Ja, die Interviewten. Was ist mit den anderen? Können die überhaupt vernünftig Englisch sprechen?

          „Machen wir – wie es ja Wissenschaftler gern tun – eine Grenzfallbetrachtung: die Geburtenrate sinkt auf Null. Dann wäre Migration nicht “eine” Lösung, sie wäre DIE EINZIGE Lösung, egal wie interessiert die Kreise sind. Und da die Lösung “Migration” nicht erst bei der Geburtenrate “0” greift, gewinnt sie ab einer Rate von – sagen wir mal – < 1,8 mit jedem Prozentpunkt weniger mehr an Bedeutung."

          Migration kann neben eigenen Kindern und einer zunehmenden Automatisierung ein Teil der Lösung sein. Es kommt aber schon darauf an, woher die Migranten kommen und was sie können.

        • Möglich wäre es vielleicht auch, die Finanzierung der Rentenversicherung von Beiträgen auf Steuern umzustellen und die besonders gut verdienenden Industrien verstärkt dazu heranzuziehen.

          Aus meiner Sicht hat die Migration alles in allem mehr negative als positive Folgen, sowohl für uns als auch für die Herkunftsländer. Profiteuere sind nur die einzelnen Flüchtlinge, denen es gelingt, sich hier zu etablieren. Und natürlich die Schlepper.

          Unseren Gesellschaften drohen soziale Konflikte, eine Schwächung des sozialen Zusammenhalts (Menschen die einander fremd sind können ihre Interessen schwerer gemeinsam vertreten, das ist vielleicht auch so gewünscht?), Aufkommen von rechtsradikalen Bewegungen und Parteien usw.

          Den Herkunftstländern droht Verlust wichtiger junger Menschen, die dort gebraucht werden, Stabilisierung der schlechten politischen Verhältnisse (potentielle Veränderer gehen weg) und weitere soziale Spaltung, denn die ganz Armen, die die Schlepper nicht bezahlen können, bleiben natürlich zurück. Und die Rücksendungen an Geld entsprechen ungefähr dem, was die Flüchtlinge beigetragen hätten, wenn sie im Land geblieben wären. Paul Collier präsentiert eine Untersuchung,m nach der maximal 30% des Einkommens in die Heimat geschickt werden (das Leben in Europa ist ja auch nicht billig), und mit der Zeit wird es immer weniger, weil die Bindung nachlässt.

          Aus meiner Sicht ein klassischer Fall des Gefangenendilemmas; jeder sucht die optimale Lösung für sich selber, und deshalb kommt eine optimale Lösung für alle nicht zu stande.

        • „Aus meiner Sicht hat die Migration alles in allem mehr negative als positive Folgen, sowohl für uns …“

          Das sehe ich nicht so. In der Summe hat D immer von den Immigranten profitiert.
          Ich nenne mal ein paar Namen von Nachkommen von Immigranten:
          Lafontaine (SPD-Chef),
          Glogowski (Ministerpräsident NS, CDU),
          Mc Allister (dito),
          Hoesch (Fabrikant, Stahlmagnat),
          Krupp (dito).
          Und wahrscheinlich über eine Mio. Einwanderer, besonders aus Polen, die den Ruhrpott überhaupt erst zu dem gemacht haben, was seine Legende ausmacht.

          Klar, dass Reichtum auch zwielichtiges Pack anzieht, aber in der Summe denke ich, dass wir von den Einwanderern gewinnen werden.

          „… als auch für die Herkunftsländer.“

          Hier stimme ich Dir vorbehaltlos zu. Gerade die Schwellen- und Entwicklungsländer können sich so einen Aderlass der Intelligenzija überhaupt nicht leisten. Da wiegt jeder Verlust doppelt.

          „Unseren Gesellschaften drohen soziale Konflikte, eine Schwächung des sozialen Zusammenhalts (Menschen die einander fremd sind können ihre Interessen schwerer gemeinsam vertreten, das ist vielleicht auch so gewünscht?), Aufkommen von rechtsradikalen Bewegungen und Parteien usw.“

          Das ist eine Herausforderung, das stimmt. Aber solange man in Berlin rechte Politik mit Stimmung gegen „Asylanten“ macht, werden wir da nicht weiterkommen. Wir brauchen eine ehrliche Einwanderungspolitik, die so heißt und ihren Namen verdient.
          In den USA klappt das traditionell auch.

          „Den Herkunftstländern droht Verlust wichtiger junger Menschen, die dort gebraucht werden, Stabilisierung der schlechten politischen Verhältnisse (potentielle Veränderer gehen weg) und weitere soziale Spaltung, denn die ganz Armen, die die Schlepper nicht bezahlen können, bleiben natürlich zurück.“

          Ja. Aber das ist Entwicklungspolitik und damit eine andere Baustelle.
          Wir sehen schon heute, dass und wie instabile politische Verhältnisse im arabischen Raum direkten Einfluss auf unsere Sicherheit haben. Mittelfristig ist also eine vernünftige Entwicklungspolitik auch in unserem politischen und wirtschaftlichen Interesse.

  16. „Was haltet ihr von ihren Vorstellungen?“

    100 Mio erscheint mir ein wenig knapp bemessen, um in allen Ballungszentren die entsprechende Ausweitung des Kita-Angebotes zu finanzieren. Da wird es wohl bei vereinzelten, werbewirksamen Leuchtturm-Projekten bleiben.

    Im Grundsatz ist die Maßnahme aber zielführend, um die Produktivität und durchgängige Erwerbsfähigkeit einer bestimmten Gruppe von Frauen zu erhöhen.

    Die Fangfrage „Was würden sie tun, wenn sie ein unbegrenztes Budget hätten“ zu beantworten war etwas ungeschickt von ihr. Sowas sollten Regierungsvertreter grundsätzlich nicht tun, es stört die bruchfreie Vermittlung eines Bildes der Exekutive nach aussen.

    Und nach meinem Geschmack hätte sie ruhig schon am Anfang die eigentlichen Verantwortlichen für die konträren „gesellschaftlichen Rollenbilder“ benennen können, anstatt dies in dem Frankreich-Beispiel dann verschlüsselt zu tun:

    „Die Frauen setzen sich und andere nicht so unter Druck…“

    Genau, es sind halt eben nunmal die Frauen, die an anderen Frauen kein gutes Haar lassen, sobald die nicht so ticken wie sie selber. Und noch dazu sich selber die schärfste Kritikerin sind.

  17. Mal die ganze Diskussion kurz überflogen, hier gibt es im Grunde 2 Punkte,
    1.es ist der heutige „Turbokapitalismus“ der nicht nur familienfeindlich ist sondern schlicht menschenfeindlich, letztendlich generell feindlich gegen die gesamte Lebenswelt.

    2. Frauen setzten im wesentlichen selber unter Druck, die eierlegende Wollmilchsau, das schafft niemand. Sie haben sich hier vom Feminismus in eine Falle locken lassen, letztendlich sollen sie nur, wie Männer verfügbarer gemacht werden.

    Bleibt die Frage, warum so viele Menschen mitmachen.
    Da gibt es zwei Gruppen die Sozialdemokraten und die Protestanten verschiedener Prägung, die sich obwohl aus sozialer bzw. christlicher Sicht doch für eine menschlichere Welt sein müssten, sich sehr dem Leistungsdruck System angebiedert haben bzw. sich mit ihm identifizieren,
    Da gibt es nur recht wenige Aufrechte in deren Reihen.
    Ja warum machen so viele mit ?
    Darüber kann jeder mal nachdenken, und vielleicht mal ein wenig dabei an einige Aussagen des Papstes denken. Ich fürchte viele wollen sich nicht eingestehen, dass, selbst wenn sie Verlierer des Systems sind, doch selbst auch Mittäter sind aus der ständigen Gier nach mehr Reichtum, Status und Erfolg, der sich aus der Art des Partnerwahlverhaltens der Menschen ergibt.

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