Fünf häufige Taktiken von Wissenschaftsgegnern

In einem auch ansonsten lesenswerten Artikel, in dem es um unsachliche Kritik von Watson an evolutionärer Psychologie geht, stellt Edward Clint die 5 Taktiken von „Wissenschaftsverweigeren“ dar:

Summarizing the work of Mark and Chris Hoofnagle, Pascal Diethelm and Martin McKee wrote a paper on science denialism, providing criteria and defining it as “the employment of rhetorical arguments to give the appearance of legitimate debate where there is none, an approach that has the ultimate goal of rejecting a proposition on which a scientific consensus exists.” Denialism employs some or all of the following tactics.

  1. Conspiracy theories
    When the overwhelming body of scientific opinion believes something is true, denialists won’t admit scientists have independently studied the evidence to reach the same conclusion. Instead, they claim scientists are engaged in a complex and secretive conspiracy. The South African government of Thabo Mbeki was heavily influenced by conspiracy theorists claiming that HIV was not the cause of AIDS. When such fringe groups gain the ear of policy makers who cease to base their decisions on science-based evidence, the impact on human lives can be disastrous.

Da braucht man im Feminismus nicht weit zu schauen: Die „patriarchale Wissenschaft“ ist dort beliebt, ebenso wie die Aussage, dass Wissenschaft eh per se subjektiv ist und nur den Interessen der Mächtigen dient.

  1. Fake experts
    These are individuals purporting to be experts but whose views are inconsistent with established knowledge. Fake experts have been used extensively by the tobacco industry, which developed a strategy to recruit scientists who would counteract the growing evidence on the harmful effects of second-hand smoke. This tactic is often complemented by denigration of established experts and attempts to discredit their work. Tobacco denialists have frequently attacked Stanton Glantz, professor of medicine at the University of California, for his exposure of tobacco industry tactics, labelling his research “junk science.”

Eigentlich ist die ganze Genderwissenschaft voller „falscher Experten“. Man sieht es aber gerade auch wieder schön Sabine Hark und Paula Villa (vgl. dazu auch) oder Personen wie Voss oder Fausto-Sterling. Diese täuschen vor, tief mit der Materie befasst zu sein, kennen aber die dazu vertretenen Theorien nicht wirklich.

  1. Cherry picking
    This involves selectively drawing on isolated papers that challenge the consensus to the neglect of the broader body of research. An example is a paper describing intestinal abnormalities in 12 children with autism, which suggested a possible link with immunization. This has been used extensively by campaigners against immunization, even though 10 of the paper’s 13 authors subsequently retracted the suggestion of an association.

Ein gutes Beispiel dafür wäre Cordelia Fine, die vollkommen kritiklos auch sehr schwache Studien als sehr stark darstellt, die ihre Meinung stützen, aber andere, die dagegen sprechen, durch cherry Picking entwertet, ohne dabei zu berücksichtigen, dass es viele weitere Studien und Experimente für diese Ansicht gibt.

  1. Impossible expectations of what research can deliver
    The tobacco company Philip Morris tried to promote a new standard for the conduct of epidemiological studies. These stricter guidelines would have invalidated in one sweep a large body of research on the health effects of cigarettes.

Beliebt ist hier „Ihr könnt noch nicht genau erklären, wie etwas in der Biologie funktioniert, also sind alle eure Theorien wertlos“ (auch in der Variante: also sind unsere Theorien richtig).

  1. Misrepresentation and logical fallacies
    Logical fallacies include the use of straw men, where the opposing argument is misrepresented, making it easier to refute. For example, the US Environmental Protection Agency (EPA) determined in 1992 that environmental tobacco smoke was carcinogenic. This was attacked as nothing less than a “threat to the very core of democratic values and democratic public policy.”

Beliebt sind hier: „Ihr wollt ja nur die 50er Jahre wieder herstellen“ oder eben eine Vielzahl anderer Vorwürfe und logischer Fehler.

79 Gedanken zu “Fünf häufige Taktiken von Wissenschaftsgegnern

  1. Ich wäre wirklich neugierig, was unter Grundlagenforschung bei „Gender Studies“ so laufen könnte? Wäre z. B. die Untersuchung der Genderabhängigkeit des Flatulenzien-Rückstosses so ein Grundlagenforschungsthema für „Gender Studies“? Mit anschliessender Reflektion über „Ausbeutungs- und Diskriminierungsmechanismen“ durch Inhalation?

    Wenn man sich so anguckt, wieviel Geld und Energie die verschwenden, um aus EINEM Bild in EIN Optikbuch, eine Unterdrückung weiblicher Physikaspirantinnen herbeizujammern, dann kann man sicher sein, dass diese „Wissenschaftler“ einer ganzen Generation von Kabarettisten ein ausreichendes Einkommen sichern werden: http://mann-om-man.blogspot.de/2014/12/gender-studies-in-den.html

    • In einem Optikbuch hat auch ein solches Bild nichts verloren.
      Da soll man Darstellungen sehen, wie z.B. die Strahlen auf der optischen Bank die Linse durchdringen.

      Dieses Bild ist bestimmt ein patriarchaler Versuch, die harten Wissenschaften zu verweiblichen verweichlichen.

      • Triggerwarnung fehlt: „durchdringen“ ist ein zutiefst patriarchal oppressives Wörtchen.

        Nochmals, ich habe viele Optikbücher in meiner Hand gehalten. Solche Darstellungen habe ich nicht gesehen. Die müssen wirklich lange danach gesucht, bis sie so etwas gefunden haben. Das nennen die dann „Forschung“?

  2. Dass Gender Studies keine Wissenschaft sind, sollte nun jedem klar sein. Aber die fünf Punkte sind Quark.

    1.
    When the overwhelming body of scientific opinion believes something is true, denialists won’t admit scientists have independently studied the evidence to reach the same conclusion.

    Wenn 98% der Klimawissenschaftler finden, es gibt einen anthropogenen Klimawandel, dann sind wissenschaftlich zwei Erklärungen möglich: (a) Es gibt einen anthropogenen Klimawandel, oder (b) 98% der Klimawissenschaftler sind Idioten. „overwhelming body of scientific opinion“ ist KEIN wissenschaftliches Argument. Wissenschaft ist eben nicht subjektiv, und dient auch keinen Interessen.

    2.
    „Fake experts“ vs. „denigration of established experts“ ist Bullshit, das ist nur ein ad autoritatem „unsere Experten sind besser als eure“. Stanton Glantz ist hier ein sehr, sehr dummes Beispiel.

    3.
    „selectively drawing on isolated papers that challenge the consensus“
    Ist das gleiche wie (1). Wissenschaft ist keine Demokratie, Konsens ist egal.

    4.
    „Impossible expectations of what research can deliver“
    Zu sagen, dass bestimmte Forschungsergebnisse bestimmte Schlüsse nicht zulassen, ist wissenschaftlich korrekt. Davon ist zwar nicht das Gegenteil des Schlusses richtig, aber der Schluss ist es eben auch nicht.

    5.
    „Logical fallacies include the use of straw men“

    Auch dieses Beispiel ist ungeeignet. Wenn irgendwer irgendwas „beschließt“, dann hat das nichts mit Wissenschaft zu tun. Wenn das eine Regierungsorganisation in einer demokratischen Gesellschaft macht, die der Mehrheitsmeinung entgegenläuft, dann ist das ein Angriff auf die Demokratie. Das ist kein Strohmann. Das ist in einer Demokratie wichtig.

    Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das keine Taktiken von Wissenschaftsgegnern sind, sondern umgekehrt Taktiken von ideologischen Dummschwätzern, um Wissenschaftler zu diskreditieren.

    Feminismus hat damit überhaupt nichts am Hut, und „Gender Studies“ auch nicht. Das sind beides Ideologien, und das schließt Wissenschaftlichkeit aus. Wissenschaft ist ergebnisoffen.

    Jeder halbwegs passable Sozialwissenschaftler wird, wenn er ehrlich ist, zugeben, dass man jedes „gewünschte“ Ergebnis produzieren kann, und sei es, dass die Erde flach ist. Zeit und Mittel vorausgesetzt wird das so „solide“, dass es nur wenigen Leuten möglich ist, den klitzekleinen Fehler in der Studie zu finden, der aber halt leider die ganze Studie wertlos macht. Das ist aber eben keine Wissenschaft.

      • Wissenschaft ist mindestens ein planvolles Bemühen um Erkenntnis. Gender Studies weisen keinerlei wissenschaftliche Methodik auf, und (belastbare) Erkenntnisse produzieren sie auch keine. Sich irgendwas ausdenken und beliebig etwas zu behaupten ist keine Wissenschaft, und mehr kommt da nicht. Ich sehe zumindest nichts, und ich bin da nicht alleine.

        Hier (http://sciencefiles.org/2014/12/17/jetzt-gilts-30-fragen-an-die-gender-emporten-hark-und-villa/) finden sich 30 unbeantwortete Fragen zur Wissenschaftlichkeit der Gender Studies.

        • „Gender Studies weisen keinerlei wissenschaftliche Methodik auf, und (belastbare) Erkenntnisse produzieren sie auch keine.“

          Kaum vorstellbar. Immerhin handelt es sich bei Gender Studies um eine Forschungsrichtung die sich mit dem Verhältnis von Geschlecht und Kultur, Gesellschaft sowie Wissenschaften beschäftigt. Dabei fragen sie sowohl, wie das Geschlecht menschliche Gemeinschaften prägt, als auch, wie das Geschlecht wiederum von ihnen geformt wird.

          Maskulismus ist wie Feminismus eine Gender-Bewegung. Dass Gender Studies allzu feministisch auftreten ist bedauerlich, stellt aber nicht die Fachrichtung an sich in Frage.

          „Hier (http://sciencefiles.org/2014/12/17/jetzt-gilts-30-fragen-an-die-gender-emporten-hark-und-villa/) finden sich 30 unbeantwortete Fragen zur Wissenschaftlichkeit der Gender Studies.“

          Lustigerwies könnte ich diese Fragen auch im Hinblick auf die Evolutionstheorie stellen. Die Antworten darauf dürften schiwierger sein, als man zunächst annimmt.

        • @ Adrian

          Die E Theorie behauptet nich eine ganze Wissenschaft zu sein. Mit Deinem durchsichtigem Ablenkungsmanöver versuchst Du eine wissenschaftlichkeit der GS zu belegen. Die GS sind eben nicht das was Du behauptest und können nicht mal die Fragen des Danisch vor Gericht beantworten.

          Gender ist frei erfundenes Gerede, sonst nix.

          Du willst einfach, daß Gender Stdies Wissenschaft sind.

        • @ ddbz

          „Die E Theorie behauptet nich eine ganze Wissenschaft zu sein.“

          Nicht? Das wäre mir neu. Abgesehen davon, dass sie es ist.

          „Mit Deinem durchsichtigem Ablenkungsmanöver versuchst Du eine wissenschaftlichkeit der GS zu belegen.“

          Nein, ich stelle nur die plumpe Behauptung infrage, dass sie grundsätzlich keine Wissenschaft sein kann.

          „und können nicht mal die Fragen des Danisch vor Gericht beantworten.“

          Warum sollte irgendjemand Zeit und Energie darauf verschwenden wollen, dem Danish irgendeine Frage beantworten zu wollen? Der Typ macht sich damit m. E. lächerlich.

          „Gender ist frei erfundenes Gerede, sonst nix.“

          Das hatten wir ja schon. Die Realität widerlegt Dich täglich.

        • @ Adrian

          Der Danisch meint ein Recht auf Auskunft zu haben und hier denke ich, hat er recht. Ich kann mir vorstellen, daß Du jemand bist der lieber glaubt als zu wissen und ntsprechend nix verstehen kannst.

          Gender Studies ist nunmal nicht in der Lage zu sagen was sie denn nun machen. Wahrscheinlich weil da nix ist und die ganze Veranstaltung ein sehr teuerer Witz ist und wie ich denke die Kiste nur auf Betrug aufbaut.

          Die Realität widerlegt mich? Aha …

          Ausserdem wurde nicht behauptet, daß es grundsätzlich etwas nicht sein könne, sondern, daß es eben keine Wissenschaft ist. Du weist wirklich nicht was Du redest.

        • Ich kann die These aufstellen, dass man die Millionen von Euro, die für die aktuell knapp 190 Genderprofessuren in Deutschland ausgegeben werden, bei gleichem Erkenntnisgewinn auch verbrennen könnte. Die These ist relevant für jeden Steuerzahler. Und sie ist wissenschaftlich prüfbar. Ich kann nach Erkenntnissen der Gender Studies suchen. Das hat zB Günther Buchholz gemacht. Und keine gefunden. Daher hat er, ganz im Sinne empirischer Forschung, bei den Genderleuten nachgefragt. Die haben daraufhin zu einem Boykott gegen ihn aufgerufen. Das ist nun kein Beleg für die Richtigkeit der These, aber der Gehalt der These bleibt mangels Gegenbeleg Stand der Forschung, im Volksmund könnte man das „richtig“ nennen.

          Dass sich die Genderleute mit irgendwas „beschäftigen“ hat nichts mit ihrer Wissenschaftlichkeit zu tun. Wenn ich meinen Kater kraule, beschäftige ich mich mit Katzen. Davon bin ich noch kein Zoologe.

          Und natürlich kannst Du die Fragen auch in Bezug auf andere wissenschaftliche Theorien stellen. Das ist das schöne an Wissenschaft – man sucht nach Lücken in Theorien, man sucht nach Gegenbelegen.

          Ich möchte übrigens nicht abstreiten, dass es möglich ist, sich wissenschaftlich mit dem von Dir beschriebenen Forschungsgegenstand der Gender Studies zu beschäftigen. Das machen Soziologen seit Jahren. Das machen eben nur die Gender-Studies-Leute offensichtlich nicht. Und ich bezweifle, dass mir jemand vernünftig erklären kann, was ein „Verhältnis von Geschlecht und Wissenschaft“ sein soll – unter Voraussetzung einer Definition von Wissenschaft, die Astrologie und Katzen streicheln nicht als Wissenschaft einschließt.

        • Hmmmm…

          ddbz: “Die E Theorie behauptet nich eine ganze Wissenschaft zu sein.”

          Adrian: Nicht? Das wäre mir neu. Abgesehen davon, dass sie es ist.

          Ich kenne keine wissenschaftliche Fachrichtung mit eigenem Erkenntnisinteresse, die sich „Evolutionstheorie“ nennt. Die Evolutionstheorie ist eine wissenschaftliche Theorie aus dem aktuellen Forschungsstand der Biologie. Biologie ist eine wissenschaftliche Fachrichtung mit dem Erkenntnisinteresse „Funktion von Lebewesen“ (oder so).

          „Gender“ ist mirwegen eine soziologische Theorie. „Gender Studies“ sind, so wie es erscheint und von DDBZ treffend beschrieben, frei erfundenes Gerede auf Basis dieser Theorie. Damit es Wissenschaft wäre und nicht frei erfundenes Gerede bräuchten Sie ein eigenständiges Erkentnisinteresse (haben sie nicht, mit sozialen Verhältnissen beschäftigt sich die Soziologie) und vor allem irgendeine Forschungsmethodik (Hinweis: Dinge behaupten ist keine Forschungsmethodik, sondern nur der Anfangspunkt).

          Und es ist wissenschafltich zwar strittig, aber nachvollziehbar nicht sinnvoll, nach Belegen für eine Theorie zu suchen, sondern viel besser, nach Gegenbelegen zu suchen. Ich kann, wenn meine Theorie ist, Frauen würden benachteiligt, natürlich nach benachteiligten Frauen suchen und die eine, die sich benachteiligt fühlt, als Beleg verwenden. Das ist aber genauso seriös wie folgendes Experiment als Beweis dafür, dass die Erde flach – und nicht rund – ist: Leg einen Ball auf den Boden. Wenn er irgendwo nicht wegrollt, heißt das, dass die Erde flach ist. Das nenne ich „Ball-Theorie“. Und jetzt machen wir einen „Forschungsbereich“ „Ball-Studies“ auf, der nur dazu da ist, wilde Thesen zur flachen Erde aufzustellen und jeden als sphäristischen Nazi zu diffamieren, der mal darauf hinweist, dass unsere Grundthese nicht so prall ist und wir nur Blödsinn reden. So kommt mir das mit den Genderleuten jedenfalls vor.

          • @l4e

            „“Gender” ist mirwegen eine soziologische Theorie. “Gender Studies” sind, so wie es erscheint und von DDBZ treffend beschrieben, frei erfundenes Gerede auf Basis dieser Theorie“

            Vielleicht könnte man angelehnt an die Religionswissenschaften von einer Art „Glaubenswissenschaft“ sprechen. Eine solche darf die grundlegenden Axiome des jeweiligen Gebietes nicht hinterfragen, aber innerhalb dieser „forschen“. Beispielsweise darf man innerhalb der katholischen Religion Axiome wie „Es gibt Gott“ und „Gott ist gut“ und „die Bibel ist das Wort Gottes“ nicht in Frage stellen und eine Wissenschaftliche Arbeit die die Greueltaten in der Bibel im Namen Gottes als Beweis dafür bringt, dass Gott ein ziemliches Arschloch nach heutigen Standards ist, wäre dort nicht zulässig. Man dürfte aber die Greueltaten nehmen und daraus eine positive Botschaft herleiten, etwa, dass Gott für die seinen sorgt und wer glaubt immer auf seine Unterstützung hoffen darf und dabei vollkommen ignorieren, dass es fürchterliche Geschichten gibt, Völkermorde etc. Hier kann man tatsächliche Forschung betreiben, solange sich der Forschungsgegenstand mit den Aussagen vereinbaren lässt, beispielsweise indem man historische Quellen heranzieht und daraus ein tieferes Verständnis insoweit unproblematischer Stellen erlangt oder indem man über philosophische Aspekte redet wie die Dreifaltigkeit und dies mit anderen Quellen abgleicht und die dortigen „Argumente“ wertet.

            Ähnlich wäre es dann bei den Gender Studies. Hier sind die Axiomischen Aussagen die von Pinker bereits benannten:
            https://allesevolution.wordpress.com/2011/01/25/die-drei-grundannahmen-des-gender-feminismus-zur-menschlichen-natur/

            1. Das Geschlecht ist sozial konstruiert
            2. Das Motiv des Menschen für seine Handlungen ist Macht
            3. Menschliche Interaktionen sind von Gruppeninteressen bestimmt, nicht von Einzelinteressen

            oder auch diese hier:
            https://allesevolution.wordpress.com/2014/09/05/grundthesen-des-praktizierten-theoretischen-feminismus/

            Solange man dieses Ergebnis erzielt kann man dazu auch forschen, aber eben im Namen von Genderstudies nur innerhalb dieses Rahmens. Der Rahmen ist hier sehr eng und erzeugt deswegen eben größtenteils Blödsinn.
            Nicht umsonst sind aber die Gender Studies in dieser Hinsicht der Philosophie zugeordnet.

        • Nur dass natürlich kaum jemand dafür eintritt, Philosophie oder Theologie aus den Unis zu verbannen. Und es kommt auch kein Danish daher und verlangt Auskunft darüber, was Philosophie und Theologie denn so alles auf Steuerzahlerkosten treiben.

          • Adrian

            Wenn die Genderwissenschaften sich als Glaubensgemeinschaften bezeichnen würden, dann wäre es sicherlich etwas anderes.

            Allerdings würde auch heute die Öffentlichkeit keinen Theologen ernst nehmen, der auf der Schöpfungsgeschichte beharrt und entsprechende Gedanken in anderen Bereichen verankern will.

            Solange die Genderwissenschaft von sich behauptet, dass sie tatsächlich eine „Vollwissenschaft“ ist, muss sie sich auch entsprechend angreifen lassen. Denn sie genügt gegenwärtig keinem wissenschaftlichen Standards.

            Tatsächlich sind viele ihrer Thesen eher geeignet rassistischen Männerhass zu erzeugen. Ihr fehlt eine „Aufklärung“, die die Theologie insoweit bereits durchlaufen hat

          • „Solange die Genderwissenschaft von sich behauptet, dass sie tatsächlich eine “Vollwissenschaft” ist, muss sie sich auch entsprechend angreifen lassen“

            Hab ich auch nix dagegen. Ich zweifele nur Danishs Motive an.

            „Tatsächlich sind viele ihrer Thesen eher geeignet rassistischen Männerhass zu erzeugen.“

            Das halt ich für übertrieben. Dass Genderstudies zu feministisch ausgerichtet sind, geschenkt. Das spricht aber eher für eine bessere, inklusivere Genderwissenschaft.

          • @adrian

            „Das halt ich für übertrieben. Dass Genderstudies zu feministisch ausgerichtet sind, geschenkt. Das spricht aber eher für eine bessere, inklusivere Genderwissenschaft.“

            Was sind denn aus deiner Sicht die Thesen, dass der weiße heterosexuelle Mann an eigentlich allem schuld ist und die schlimmste Form der Unterdrückung darstellt (bzw die höchste Form der Privilegierung) sonst?

            „gender studies“ als tatsächliche Wissenschaft würde ich sehr interessant finden. Allerdings würde es nach meiner Auffassung zwangsläufig starke Überschneidung mit evolutionärer Psychologie und Evolutionsbiologie geben müssen.
            Das Problem sind die „nicht hinterfragbaren Axiome“, genau wie bei der katholischen Kirche. Sie machen eine bessere, inklusivere Genderwissenschaft quasi unmöglich, da dazu das gesamte Denkgebäude neu errichtet werden müsste. Die Gruppentheorie mit klaren Hierarchien sind da zu wesentlich

          • „Was sind denn aus deiner Sicht die Thesen, dass der weiße heterosexuelle Mann an eigentlich allem schuld ist und die schlimmste Form der Unterdrückung darstellt (bzw die höchste Form der Privilegierung) sonst?“

            Ich halte das nicht für ein Grundaxiom von Genderstudies, ja nicht mal des Feminismus.

          • was hältst du denn für die Grundaxiome?

            Die Intersektionalität scheint mir schon ein solches Axiom zu sein, und da ist es im Bereich „Geschlecht“ eben der Mann, im bereich „Rasse“ der weiße und im Bereich „sexuelle Orientierung“ der heterosexuelle.

            Da sehe ich eigentlich wenig Abweichungsmöglichkeit.

            Denn alle Flexibilität ist ja bereits durch die Grundthese, dass alle Unterdrückung durch die Betrachtung der Gruppen und deren Machtverhältnisse ausgedrückt werden kann, genommen.

            Männer können allenfalls als schwarze oder homosexuelle, niemals aber als Mann diskriminiert werden.
            Die Stellung als Frau kann keine Privilegien bringen, allenfalls benevolent sexism.

          • „was hältst du denn für die Grundaxiome?“

            Geschlecht als (ausschließlich) soziale Kategorie.

            „Die Intersektionalität scheint mir schon ein solches Axiom zu sein“

            Richtig. Intersektionalität impliziert aber nicht den WHM als das ultimative Böse.

          • @adrian

            „Richtig. Intersektionalität impliziert aber nicht den WHM als das ultimative Böse.“

            Führe das mal innerhalb der Intersektionalitätstheorie aus.
            (gut, ultimative böse ist übertrieben, aber das der WHM in dem Szenario der schurke ist, ist eigentlich recht klar)

          • @adrian

            Wie willst du denn bei dem Modell „es gibt Gruppen innerhalb der Diskriminierungklassen Geschlecht, Rasse, sexuelle Orientierung und eine Gruppe hat die Macht, damit unterdrückt sie die anderen“ nicht dazu kommen, den WHM als Feindbild zu haben?(oder zumindest um ein Feindbild herum zu kommen).

            Ich bezweifele, dass du das ausführen kannst

            Ich wäre aber an einem Versuch interessiert und lasse mich gern eines besseren belehren

          • „Wie willst du denn bei dem Modell “es gibt Gruppen innerhalb der Diskriminierungklassen Geschlecht, Rasse, sexuelle Orientierung und eine Gruppe hat die Macht, damit unterdrückt sie die anderen” nicht dazu kommen, den WHM als Feindbild zu haben?(oder zumindest um ein Feindbild herum zu kommen).“

            Gar nicht. Aber inwieweit ist das denn die Definition von Intersektionalität?

            http://de.wikipedia.org/wiki/Intersektionalit%C3%A4t

          • @adrian

            So ist es aber aus meiner Sicht die Intersektionalitätstheorie, wie sie innerhalb der Gender Studies vertreten wird. So wird sie ja auch kommuniziert („Männer können nicht diskriminiert werden, weil sie keine macht haben“ und bei den anderen Gruppen ebenso).
            Wo wird denn deutlich, dass man das ausklammern kann und es individueller sehen kann?

          • @adrian

            Das ist etwas so als würdest du sagen, dass die Fehler in der katholischen Theologie am Einfluss der katholischen Kirche liegen 🙂

            Aber sind wir uns denn einig, dass man auf der Grundlage der feministischen Intersektionalitätstheorie nicht um das Feindbild WHM herumkommt?

          • „Das ist etwas so als würdest du sagen, dass die Fehler in der katholischen Theologie am Einfluss der katholischen Kirche liegen “

            Das impliziert, dass Gender Studies und Feminismus austauschbar sind.

            „Aber sind wir uns denn einig, dass man auf der Grundlage der feministischen Intersektionalitätstheorie nicht um das Feindbild WHM herumkommt?“

            Auf der Grundlage der postmodernen feministischen Intersektionalitätstheorie, ja.

          • Möglicherweise haben Heteros und Homos (im Schnitt) aber auch völlig unterschiedliche Lebenswelten, so dass man bei diesem Thema nie so recht auf einen gemeinsamen Nenner kommen wird.

        • „Ist das gleiche wie (1). Wissenschaft ist keine Demokratie, Konsens ist egal.“

          Ich glaube vor allem in Politikwissenschaften und Soziologie ist das aber längstens der Fall. Dort bestimmt die Mehrheit, was wissenschaftlich gerade korrekt ist und was nicht; was sich vor allem darin zeigt, dass konträre Punkte zu unterschiedlichen Zeiten als wissenschaftlich belegt galten. Das kann man natürlich nicht ernst nehmen.

          In den MINT-Bereichen ist es halt eben so, dass z.B. die Richtigkeit von Gödel zum Glück nicht an das aktuelle politische Klima gebunden ist. Darum habe ich auch immer wieder Probleme damit, wenn z.B. Leszek vom „wissenschaftlichen“ Arbeiten innerhalb der Politik spricht, da sich diese Einschätzung über die Zeit ändern. In der Biologie gibt es ja auch genau das gleiche Problem, dort dürfen gewisse Fragen erst gar nicht gestellt werden, da man Angst vor den Antworten hat.

        • Z.B. das Vorhandensein und die Implikationen von Menschenrassen und deren Unterschiede bei der Bewältigung der aktuellen Lebensumstände. Nicholas Wade hat dazu ein gutes Buch geschrieben, wie in der biologischen Community systematisch die falschen Schlüsse gezogen und als Ergebnisse präsentiert wurden, weil das Konzept der Rasse keinen Einfluss auf die Gesellschaft haben darf. Das erinnert sehr viel stärker an Lysenkoism und das was die Nazis als Ahnentheorien zum Besten gegeben haben.

          Ausser natürlich es geht um Diabetesforschung, dann geht das plötzlich alles und man benutzt das Wort „Ancenstry Information Marker“ statt Race um die Soziologen/Ökonomen nicht zu wecken; weil die Diabetesforschung natürlich schlussendlich sehr viel Geld einbringt ;).

        • @Christian: Jein. Die Religionswissenschaften verbieten keineswegs eine Auseinandersetzung mit ihren eigenen Grundaxiomen. Und selbstverständlich darfst Du eine theologische Diss darüber schreiben, dass Gott ein Arschloch ist – warum denn nicht?

          Theologie ist nicht (nur) die Wissenschaft von der Lehre Gottes, es ist die Wissenschaft, die sich zentral mit der Frage befasst, ob es einen Gott gibt. Und warum so viele Menschen an irgendeine Art von Gott glauben. Die sind grundsätzlich ergebnisoffen (auch wenn sie vielleicht eine Ergebnispräferenz haben). Die Gender-Leute sind das aber nicht, und damit können sie keine Wissenschaft betreiben.

          @Adrian: „Nur dass natürlich kaum jemand dafür eintritt, Philosophie oder Theologie aus den Unis zu verbannen.“

          Es wäre ein bisschen vermessen, die Leute, die die Universitäten aufgebaut haben, rauszuwerfen, oder? Zudem finanzieren meines Wissens nach die Kirchen die theologischen Lehrstühle, nicht der Staat, die bezuschussen nur die Räume, wahrscheinlich aufgrund irgendeines Vertrags von von 500 Jahren. Und die Philosophen haben das mit der Logik und Moral „erfunden“, das mag zwar schwer verständlich sein, aber für viele Menschen ist Logik schon wichtig. Ich bezweifle auch stark, dass Theologen wie Philosophen einen Boykott gegen dich starten, wenn Du Ihnen die Buchholz-Fragen stellst oder sie wie Danisch fragst, was sie treiben. Ich nehme an, sie schicken Dir ihren Lehrplan, ihren Forschungsbericht und wenn Du willst viele, viele Bücher. Die Gender-Leute haben damit offenbar ein Problem.

          So mal kurz sind die Fragen von Herrn Klein ja übertragbar, ich rate mal mögliche Antworten:

          1. Was ist das Patriarchat (jetzt: Gott)?
          Gott ist ein Sinnbild für eine übernatürliche, übermenschliche Instanz, die von Menschen zu vielfältigen Zwecken verwendet wird.

          2. Wo gibt es das Patriarchat (jetzt: Gott)?
          In den Köpfen vieler Menschen in verschiedenen Formen weltweit.

          3. Wie kann man das Patriarchat (jetzt: Gott) unabhängig messen?
          Gar nicht.

          Zentral ist aber die Erkenntnisfrage, und die Theologie bietet durchaus Antworten zB auf die Frage, warum Menschen an Gott glauben. Frag irgendeinen Theologen, wenn Du Lust auf einen halbstündigen Vortrag hast.

          • @l4e

            „Und selbstverständlich darfst Du eine theologische Diss darüber schreiben, dass Gott ein Arschloch ist – warum denn nicht?“

            Sicher. Solange sie die Antwort hat „Nein, ist er nicht“, zumindest in der Form von „wir verstehen Gottes wege nicht“.
            Oder kennst du so eine Diss, die akzeptiert worden ist?

            Sicher wird man auch in den Genderwissenschaften sagen, dass zB die Einbeziehung von Biologie zulässig ist. Siehe die Diss von Voss.

            Du willst mir hier doch nicht wirklich erzählen, dass in der Theologie ganz ergebnisoffen geforscht wird? das man da einen Dawkinstext a la der Gotteswahn bespricht etc?
            ich verweise da nur mal auf Gerd Lüdemann
            http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_L%C3%BCdemann

        • „Zentral ist aber die Erkenntnisfrage, und die Theologie bietet durchaus Antworten zB auf die Frage, warum Menschen an Gott glauben.“

          Ich kann Dir auch Antworten geben auf die Frage, warum Menschen an das Patriarchat glauben.

        • Sowohl Theologie als auch Genderstudies werden nie ergebnisoffen forschen können, da sie vorgeben alle Antworten bereits zu kennen. Theologie gibt es noch aus historischen Gründen an den Universitäten, nicht weil es dort noch etwas zu tun gibt. Im Zentrum dürfte wohl die Ausbildung neuer Mitglieder stehen.

        • Theologie ist nicht (nur) die Wissenschaft von der Lehre Gottes, es ist die Wissenschaft, die sich zentral mit der Frage befasst, ob es einen Gott gibt.

          Wäre sie das wirklich könnte es kaum Katholische oder Islamische Theologie geben, denn die gehen nicht nur von der Existenz, sondern auch von einer sehr, sehr spezifischen Existenz aus, bei kompletter missachtung der – vorischtig gesagt – eher dürftigen wissenschaftlichen Beweislage.

          Um es mal auf die Physik zu Übertragen wäre das etwa so wie ein Vertiefungsstudiengang „Praktische Anwendungen von Dunkler Materie beim Hausbau“ oder ‚Ätherologie‘.

          Und warum so viele Menschen an irgendeine Art von Gott glauben.

          Das scheint mir auch nicht wirklich gegeben zu sein, „warum glauben Menschen“ scheint mir eher in der Psychologie/Soziologie thematisiert zu werden, von Theologen hab ich da neben unwissenschaftlichen allgemeinplätzchen nichts gehört. Aber ich lasse mich da gerne widerlegen: welche Theorien gibt es zZ in der Theologie, warum geglaubt wird, und was ist ihre Wissenschaftliche Basis?

        • zu Evolutionstheorie:
          Die Evolutionstheorie selbst magst Du vielleicht nicht als Wissenschaftszweig betrachten?
          Eine Wissenschaftliche Theorie ist ein Gedankengebäude mit einem gewissen Grad an Geschlossenheit, das sich aus bestimmten Beobachtungen ableitet, bestimmte Beobachtungen erklären kann, in der Lage sein sollte, neue Beobachtungen vorauszusehen, anhand derer grundsätzlch eine Falsifizierung möglich wäre. So lange eine Theorie nicht falsifiziert ist, aber falsifizierbar bleibt, ist sie eine akzeptable Beschreibung der Wirklichkeit.

          Ab einem gewissen Umfang stellt eine wissenschaftliche Theorie einen eigenen Forschungszweig dar.
          Der bezeichne sich dann nach der zu Grunde liegenden Theorie, in dem Fall Evolutionsbiologie.

          Die Falsifizierbarkeit ist dabei ein enorm wichtiges Kriterium.
          Wenn eine Aussage keine Kriterien bereitstellen kann, anhand derer sie falsifizierbar wäre, kann sie sich kaum als Wissenschaft bezeichnen lassen – zumindest nicht als Naturwissenschaft.

          Beispiel:
          Es wäre ein schwerer Schlag für die Evolutionstheorie, wenn jemand eine Spontanzeugung einer komplexen Lebensform aus einem Schlammloch beobachten würde.

          Für Newtons Gravitationstheorie wäre eine Falsifikation, wenn an einem bestimmten Tag auf einmal Äpfel von Bäumen nach oben fliegen.
          Oder aber, dass sich Merkur auf seiner Bahn nicht nach den Gesetzen der Newtonschen Gravitationstheorie bewegt.
          Was Jahrzehntelang (ab 1859) ein ernsthaftes Problem war, für das man Erklärungen suchte. Die Allgemeine Relativitätstheorie als Veralgemeinerung von Newtons Gravitationstheorie konnte 1916 diese Erklärung liefern. Newtons Gravitationstheorie war damit falsifiziert, sie ist nicht mehr allgemein gültig, sondern lediglich ein Spezialfall der allgemeinen Relativitätstheorie.

          Die Evolutionstheorie ist sehr wohl in der Lage, die 30 Fragen von Sciencefiles, bzw. analoge Fragen dazu, zu beantworten, einen großen Teil davon könnte auch ich für die Evolutionstheorie beantworten.

          Die Methoden der Evolutionstheorie liegen in umfangreichen und vielfältigen Untersuchungen fossiler Artefakte, Züchtungsexperimenten und der Genforschung.
          Sie teilen mit der Genforschung das heute verfügbare Wissen über Genetik, das in Medizin, Pharmakologie und vielen anderen Bereichen eine bedeutende Rolle spielt, auch wenn diese Entwicklungen nicht nach jedermanns Geschmack sind.
          Aber diese Angaben sind konkret, und lassen sich konkret angeben.

          Die einfältigen Betrachtungen über Theologie in diesem Thread sind in diesem Sinne ausgesprochen Unfair und zeugen nur davon, dass sich Evochris und die meisten anderen noch nie mit Theologie befasst zu haben scheinen. Aber Theologie vom Gehalt her mit den Genderwissenscahften in einen Topf zu werfen ist schon eine grobe diffamierung.
          Selbstverständlich kann auch die Theologie einen Großteil der Fragen beantworten, und wenn man diese Fragen an eine Theologische Fakultät richtet, bekommt man darauf auch eine Antwort, ganz im Gegensatz zur Genderista.
          Theologie als Wissenschaft befasst sich insbesondere auch mit der historischen Untersuchung ihrer Grundlagen, ihres Selsbtverständnisses, der Entwicklung dieses Selbstverständnisses.
          Kritische Bielwissenschaft untersucht die Bedeutung der Biblischen Texte, in Bezug auf ihre historische Bedeutung, auf ihre Theologische Bedeutung, ihre Entstehungsgeschichte, ihre Bedeutung für die Geistesgeschichte, etc. etc. etc.

          Moraltheologie und anverwandtes beschäftigt sich mit philosophoschen Fragen und hat dabei vergleichbare Existenzberechtigung wie Philosophie. Kritische Texte, die sich mit Fragen befassen, ob eine Kategorie wie „gut“ in Bezug auf einen Gott überhaupt angemessen ist, gibt es durchaus, ebenso Fragen, wie sicher man sich über die Existenz eines Gottes überhaupt sein darf oder soll, über Sinn und Zweck von Zweifel an Gott, und schlichtweg über die Frage, ob es einen Gott gibt, all das gibt es in der Theologie als Wissenschaft, ist dort zulässig und wird dort behandelt. Und, Christian, es ist erlaubt, dass die Antwort kein „Ja“ ist. Das Problem, dass die Antwort nicht verifizierbar und nicht falsifzerbar ist, ist bekannt, man ist sich dessen bewusst, es gibt insofern kein absolutes „Ja“ und kein absolutes „Nein“ in der Theologie.

          Die Theologie ist an Fähigkeit zur Selbstkritik und kritischem Hinterfragen der eigenen Grundlagen gegenüber dem albernen Gehabe der Genderista Meilenweit voraus.

          Selbst das Besipiel Lüdermann zeigt, dass ein Theologe eben durchaus ernsthaft und ziemlich lange solche Positionen entwickeln und vertreten kann, bevor es Zoff gibt, und die Auseinandersetzung um ihn verlief dabei erheblich sachlicher, als man das von der Gendermafia gewohnt ist.

          Also, bitte, beleidigt nicht die Theologie durch einen Vergleich mit den Gender-Studies.

        • genau @maddes8cht! hinzu kommt, dass theologie sich nicht falsifizieren lässt. solche aussagen wurden tunlichst vermieden. die gendersens waren nicht so clever. die aussage vom sozial konstruiertem geschlecht ist falsifiziert.

          theologie ist demnach ein seriöser glaube. gender-ideologie ist widerlegter humbug! das ist nicht das gleiche.

        • „hinzu kommt, dass theologie sich nicht falsifizieren lässt.“

          Das stimmt natürlich nicht.

          Die Existenz eines Gottes lässt sich nicht falsifizieren. Aber das bedeutet nicht, dass es keine Aussagen in der Theologie gibt, die sich nicht falsifizieren lassen.
          Und bei solchen Aussagen geht die heutige Theologie seriös vor, und falsifiziert auch Dinge, die falsifzierbar sind.
          Das Historische Bild des frühen Christentums und der biblischen Zeit hat sich ja durchaus enorm verändert.

          Und kein seriöser Theologe würde eine der beiden Schöpfungsgeschichten in der Bibel als naturwissenschaftliche Aussagen lesen. Das machen bestenfalls ein paar durchgeknallte Kreationisten.
          Es mag CDU-Politiker geben, die sich für Kreationismus n der Schule oder der uni stark machen, aber keine wissenschaftlich arbeitenden Theologen.

        • In all diesen Details gibt sich der Gender-Feminismus erheblich bornierter, dogmatischer und rechthaberischer als alles, was zur Zeit in Europa an christlich theologischen Fakultäten arbeitet.

          Ausgenommen solche Leute, die selber genderideologisch verseucht sind. Das sind aber i.d.R. keine wissenschaftlichen Theologen an der Uni, sondern Theologen, die halt da ihren Pflichtteil Ausbildung gemacht haben und schnell wieder von der Uni geflüchtet sind. Leute wie Martin Rosowski zum Beispiel.

  3. Eine der empörendsten Taktiken ist 4.: Es ist wissenschaftlichem Herangehen inhärent, dass viele Fragen
    a) nicht entschieden
    b) nur mit schwacher oder
    c) gar keiner Evidenz hinterlegt sind.

    Sieht man sich dann einem Ideologen gegenüber, der die Welt einfach erklärt wirkt man natürlich blass.

    Hinzu kommt, das die Durchführung belastbarer Studien richtig harte Arbeit ist. In der Zeit in der man ein empirisches Paper produziert haben Theoretiker 3 geschrieben und publiziert und Ideologen 5 Bücher.

    Daher auch der große Bias an den Unis gegen empirisch relevante Fächer, es sei denn es stehen industrielle Interessen dahinter, wie in den Ingeneurwissenschaften.

    Wenn man aber z.B. in den Sozialwissenschaften empirisch arbeiten will, ist das ein sehr hartes Brot, wo man meistens verliert.

        • Am „beeindruckendsten“ finde ich persönlich ja, die bloße Kontaktaufnahme via email an das Verwenden eines Phantasietitels zu knüpfen. “

          Wollen Sie mit Profx. Lann Hornscheidt Kontakt aufnehmen? Achten Sie bitte darauf, Anreden wie
          “Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt” zu verwenden.
          Bitte vermeiden Sie alle zweigendernden Ansprachen wie “Herr ___”, “Frau ___”, “Lieber ___”, oder “Liebe ___”.“

          Um das akzeptabel zu finden, muss man aus der DDR kommen oder Preußennostalgiker sein, andernfalls jedenfalls vor 1968 studiert haben.

          Es gibt hierzulande keinen Anspruch auf Anrede mit „Titeln“ (ob Professor oder „Professx“) und progressiv ist daran schon mal gar nichts.

        • ät i3:

          Preußennostalgiker? Bin ich, aber ich würde sie nie mit „Professx“ ansprechen.
          Höchstens mit „Häftling“, und das sogar geschlechtsneutral! 🙂

        • @ Axel

          Ob „Professx“ oder „Professor“ oder „Professorin“, mit „Titel“ habe ich im Studium nie eine Professorin oder einen Professor angesprochen.

          Das ist im geisteswissenschaftlichen Bereich total unüblich seit über 40 Jahren und ausgerechnet dx (?) progressive „Professx“ Hornscheidt macht den alten Zopf zur Voraussetzung, mit ihx (?) zu kommunizieren.

          Ein Rechtsanspruch auf die Anrede mit „Titel“ (eigentlich Amtsbezeichnung) besteht schon mal gar nicht.

          Und das soll „Machtverhältnisse hinterfragen“ haha

        • ät i3:

          Bei MINTlern ist die Anrede mit Titel üblich, dann aber nur die richtigen Titel, die verdient wurden.

          In den Geistes-Sozialwissenschaften wird nicht tituliert? Wie spricht man den Prof an? Genosse? oder „Ey, Du“?

        • „In den Geistes-Sozialwissenschaften wird nicht tituliert? Wie spricht man den Prof an? Genosse? oder “Ey, Du”?“

          Genosse?! XD. So rede ich niemanden an.

          Prof. Meier wird mit Herr bzw. Frau Meier angeredet.

        • „Bei MINTlern ist die Anrede mit Titel üblich“

          Wohl mehr bei INTlern, bei Mathematikern habe ich das anders erlebt, mag aber regional unterschiedlich sein.

      • Dafür hattest Du Zeit? Bist Du nicht ununterbrochen damit beschäftigt, Dich gegen die ständigen, ubiquitären und alltäglichen Beschimpfungen, Drohungen, körperliche und sexualisierte Gewalt oder sogar Morden zu wehren, so als Homosexueller?

        • @ lollipops4equality

          Nein, bin ich nicht. Obwohl das Leben als Homo schon sehr anstrengend ist: Familien zerstören, Kinder sexualisieren, Männer verschwulen, Frauen bevorzugen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit.

        • ät Lollipop & Adriax:

          „Bist Du nicht ununterbrochen damit beschäftigt, Dich gegen die ständigen, ubiquitären und alltäglichen Beschimpfungen, Drohungen, körperliche und sexualisierte Gewalt oder sogar Morden zu wehren, so als Homosexueller?“

          Hihi, richtig, wie Anneleinchen Wizorek & Co, die sich 24h am Tag als Opfer sehen…
          ———-

          „Familien zerstören, Kinder sexualisieren, Männer verschwulen, Frauen bevorzugen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit.“

          Du gibst es also endlich zu!

          Ich muß aber sagen, daß meine Arbeit als Reaktionärer auch recht zeitraubend ist. Die Verfolgung, Diffamierung und Unterdrückung der ganzen Weiber und Schwuletten ist ganz schon anstrengend auf die Dauer….

  4. Schön! Gender Stduies!

    Was ich hier heute mitgenommen habe, daß es Leute gibt die aus persönlichen Gründen einfach daran glauben wollen, daß es sich um ernsthafte Wissenschaft handelt. Es ist denen auch völlig egal wie dümmlich sich Vertreter dieser angebl. Wissenschaft aufführen. Denen wird Narrenfreiheit gewährt, egal was die so machen. Selbst Aufrufe zu Sachbeschädigung sind kein Grund sich etwa Gedanken zu machen.

    Begründet wird diese Haltung mit persönlichen Befindlichkeiten und damit was politisch gewünscht wird. Auch Kritiker dürfen nicht nachfragen, denn sie könnten die falschen Motive haben.

    Ich weiß noch nicht, welche Schlüsse ich aus meinem Befund ziehen soll. Zumindest bin ich erstmal sehr geschockt, bei dem was ich heute wieder lesen konnte.

    • Ich mag professx Lann Hornscheidt nicht und denke es wäre ken Verkust, sie ruszuschmeißen.
      allerdings eben nicht aus den Gründen, die urprünglich von Sciencefiles genannt wurden, sondern v.a. wg aufruf zu kriminellen Handlungen und störung des Wissenschaftlichen Betriebs.
      alles übrige ist drchaus interpretationssache und muss eine Uni halt aushalten.

      Ansonsten:
      Ihr habt in der Diskussion gg Adrian in meinen Augen nicht geschafft zu überzeugen.
      Insofern verstehe ich Adrian sehr gut.
      Ihr habt keinen Stich gemacht.
      Mir war eure Argumentation jedenfalls auch zu angriffig und unsachlich.
      Betrachte es als Hinweis, an der Argumentation zu arbeiten.
      Und: Cool bleiben.
      Das ist extrem wichtig, um zu punkten.

      • @ m8

        Ich brauche niemanden von meinen Ansichten überzeugen.

        Wenn das was die Gender Studies dort machen wirklich für Wissenschaft gehalten werden soll, kann man niemanden überzeugen. Allein die Art, wie dieser Studiengang eingebaut wurde, hätte schon nicht sein dürfen. Aber Fragen, die der Danisch beispielsweise stellt, sind ja auch schon nicht gewünscht.

        Werlche Argumente hat @Adrian denn gebracht? Doch nur, daß er eben Gender Studies als Wissenschaft sehen will, mehr nicht.

        Was mich nicht wundert, ist warum es wohl niemandem auffallen will, warum die Fragen von Klein oder Buchholz NICHT beantwortet werden. Bisher nicht eine diese Fragen wurde beantwortet.

        Wenn ich demnächst meine Blupp Studies eingerichtet haben will, brauche ich mich auch an nix zu halten? Politische Seilschaften reichen? Na dann … 🙂

        Ausserdem, ich bin cool.

        • Erst mal Schnurz, welche Argumente Adrian gebracht hat:
          Ich fand Deine Argumentation dürftig.

          Du warst persönlich angriffig gg Adrian und hast damit seine Abwehr bestätigt.

          Adrians Reaktion war daher schon rein menschlich völlig verständlich.

          Du brauchst niemanden von deinen Ansichten überzeugen?
          Warum versuchst du es dann so hartnäckig?
          Es häzze der Diskussion ganz gut getan, wenn mal der ein oder andere sich darum bemüht hätte, auf den andern zuzugehen und zu veruchen, seine Sichtweise zu verstehen und nachuvollziehen, warum er grad so redet.

          Die Diskussionsweise hat zur Verhärtung der Fronten geführt.

          Bei Diskussionen mit der Feminista ist das praktisch immer so, und geht tatsächlich massiv von der Feminista aus. Das entschuldigt aber erstens nicht, es selbst genauso zu machen.
          Vielmehr ist es wichtig, in der Diskussion zu zeigen, dass es nicht von einem selbst ausgeht – so, dass das auch ein außenstehender erkennen kann. So, dass es theoretisch die Feminsta annehmen könnte und zu sachlicher Diskussion übergehen könnte, wenn sie denn dazu bereit wäre.
          Leider sehe ich das in vielen antifeministischen Diskussionen auch nicht. Verhärtung der Fronten von allen Seiten.

          Zweitens ist Adrian kein Feminist, sondern eben jemand, mit dem man durchaus argumentieren kann – wenn man es denn tut.

        • @ mad8

          Mag sein, daß Du das so siehst. Wenn Du es als nicht angriffig ansiehst, jedes Argument mit einem „Aber ich habe doch recht und Fragen zur Wissenschaftlichkeit sind unerlaubt, weil die Frager vermutlich die falschen Motive haben!“ für Argumente hälst, bitte, mir recht.

          Adrian hat selbst gesagt, er könne wohl wegen seinem Schwulsein keine andere Ansicht haben. Was soll ich denn dann noch argumentieren?

          Ich finde allerdings der Verweis auf die Fragen von M. Klein reichen als Argument locker. Wenn Du es nicht so siehst … dann ist es eben so.

        • @ Adrian

          So ist das

          „Möglicherweise haben Heteros und Homos (im Schnitt) aber auch völlig unterschiedliche Lebenswelten, so dass man bei diesem Thema nie so recht auf einen gemeinsamen Nenner kommen wird.“

          bei mir angekommen und hängengeblieben …

          Habe ich da was falsch verstanden? Denn erst da habe ich mir gedacht, daß es wirklich keinen Sinn macht hier ernsthaft zu argumentieren.

        • @ ddbz
          Und was verstehst Du an dem Wort „möglicherweise“ nicht?

          „Denn erst da habe ich mir gedacht, daß es wirklich keinen Sinn macht hier ernsthaft zu argumentieren.“

          Das macht auch keinen Sinn, weil Du nicht argumnetierst.

        • Ach ja, möglicherweise habe ich ein grünes Gesicht und Antennen auf der Stirn … möglicherweise. Wie ich darauf komme? Nur so, fiel mir mal so ein. Hat zwar hier mit nix was zu tun, aber könnte ja möglicherweise in einem Zusammenhang mit was hier stehen … möglicherweise … wer weiß …

  5. Ich denke, schon die Beschränkung auf „Wissenschaftsfreiheit“ verkürzt das Thema unzulässig. Es geht ja um mehr, nämlich aggressive Argumentationsfeindlichkeit mittels gebetsmühlenartig repetierter Mantras. Das ist m.E. noch eine ganze Nummer skandalöser.
    Z.B. habe ich ein paar Wochen lang versucht u.a. Schwesigs Äußerungen in Videoclips und Schrift etwas zu verfolgen ( wobei ich dann automatisch auch über die nächste Oberquotilde Klöckner stolperte ).

    Und?
    Es gab nicht mal ein emotional nachvollziehbares Argument, das zwar nicht wissenschaftlich, dafür aber „irgendwie nachvollziehbar“ wäre.
    Auschließlich Agit-Prop-Bausteine, die sich durch verherrlichenden Blödfug auszeichneten, wie z.B.: „…bahnbrechend, lawinenartig von oben nach unten“ ( Schwesig zur Quote ), oder ( Klöckner zur Burka ): „….dagegen weil….aber die Männer sind Schuld“.
    Mit der Ablehnung von Wissenschaftlichkeit hat das nichts mehr zu tun, es ist die Taktik der Schweine aus „Farm der Tiere“ ( „Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht, mäh!“ ).

    Wieso sich hier eine, scheinbar auch noch z.T. von ihm angenommene, Opferisierung Adrians vollzieht, ist mir schleierhaft, aber ich ich werde, eben drum, auch gar nicht erst versuchen, den ganzen Thread zu lesen, da mir Nebenschauplätze und Ablenkungsmanöver zuwider sind. Zeitverschwendung.

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