Ein gegenwärtig häufig diskutiertes Thema ist inwieweit und auf welche Art Sexualkundeunterricht stattfinden soll.
Die eine Position ist dabei, dass man möglichst umfassend und unter Einbeziehung von Homosexualität, sonstigen Formen der Sexualität und allgemeiner Toleranz für verschiedenste Formen des geschlechtlichen durchführen sollte, weil Kinder heute immer früher Sex haben und über diesen nicht aus Quellen wie Pornos etc lernen sollen, sondern eben von fachkundiger Stelle und dabei auch gleich die Möglichkeit besteht, ein breiteres Bild zu zeichnen und Kinder mit anderen Formen von Sexualität bekannt zu machen.
Diesem aufklärerischen und erzieherischen Ansatz steht der Gedanke gegenüber, dass dieses Thema zu persönlich ist oder „unmoralisch“ ist und daher Kindern in dieser Form nicht vermitttelt werden sollte. Teilweise wird dies auch als Eingreifen des Staates in das Erziehungsrecht der Eltern und damit eine Überziehung des staatlichen Wächter- und Erziehungsamtes gesehen.
Aus meiner Sicht wird dabei insbesondere auch übersehen, dass es ein hoch sensibles Thema innerhalb des sozialen Umfeldes des Kindes ist.
Ein Gedanke, der das deutlich macht ist: Würde man die gleiche Übungen gerne mit den Kollegen am Arbeitsplatz/seinen Nachbarn durchführen oder nicht? Das Klassen für Kinder nicht nur dafür da sind, etwas zu lernen, sondern auch ihr soziales Umfeld darstellen, indem sie in ein bestimmtes Geflecht von Status, Hierarchien und Ängsten und Unsicherheiten eingebunden sind, genau wie Erwachsene kommt mir dabei häufig zu kurz.
Dazu kommt natürlich, dass Sex gerade in einem Alter, in dem man ihn vielleicht noch nicht hatte und die Leute um einen herum das auch wissen, weil sie einen gut kennen, noch zusätzlich ein heikles Thema ist.
Der Ansatz, dass man den Kindern alles mögliche erklären muss, hat sicherlich seine Berechtigung. Er scheint mir aber kaum kindergerecht zu sein.
Dagegen halte ich es für äußerst sinnvoll abseits diverser Techniken im sexuellen Bereich über verschiedene sexuelle Orientierungen zu berichten. Eine Aufklärung darüber, welche Ursachen Homosexualität und Transsexualität haben und das sie im Endeffekt nur auf etwas andere Hormonstände zurückzuführen sind, dass es vollkommen okay ist, zu seiner Homosexualität, Transsexualität etc zu stehen und das es falsch ist, Leute deswegen abzuwerten, aber auch Fragen dazu zu beantworten, dass halte ich schon durchaus für wichtig.