Konservativer und linker Maskulismus

Toxicvanguard schreibt in einem Kommentar

Die meisten rechtskonservativen Männerrechtler versuchen weniger mehr als den Status Quo wiederherzustellen; dort wurden sie als Männer zwar fast gleich unfair behandelt wie jetzt, hatten aber jedoch wenigstens eine Familie und eine Frau, über die sie wenigstens das Gefühl hatten, doch noch etwas Einfluss und Wert in dieser Gesellschaft zu haben. Du hattest sozusagen wenigstens einen kleinen Ausgleich dafür zur Klasse der disposable Males zu gehören.

Das scheint tatsächlich der häufige Gedankengang zu sein. Es ist weniger eine tatsächliche Auseinandersetzung mit den Nachteilen der Rolle, etwa der Unterhaltspflicht, als vielmehr der Versuch sie wieder auszufüllen. Insofern ist es häufig eher eine Mehrverpflichtung der Männer.

Allgemein wird aus meiner Sicht der Einfluss konservativer Wertvorstellungen zum Nachteil der Männer unterschätzt. Häufig ist es weniger die „feministische Verschwörung“, sondern eher der konservative Anteil, der dazu führt, dass Männern Pflichten auferlegt werden. Die Verschärfungen des nachehelichen Unterhalts hin zu einer stärkeren Betonung der reinen Ehezeit ist beispielsweise meines Wissens nach auf die CDU zurückzuführen. Gerade dort lebt eben auch der Gedanke, dass der Mann Unterhalt zu zahlen hat, weil die Frau ja die Kinder versorgt bzw der Gedanke, dass man dafür die Voraussetzungen schaffen soll.

Zum Glück lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen, denn der Staat würde ohne die Steuerabgaben der Frauen erst recht sterben und die Frauen wollen auch sicher nicht zurück, ausser ein Kollaps steht kurz bevor, dann fallen wir vielleicht wieder in alte Rollenbilder zurück.

In der Tat: Ich will auch nicht zurück in die alten Zeiten. Denn die Hausfrauenehe ist mit das gefährlichste, was einem Mann im Fall einer Scheidung passieren kann.

Gleichzeitig sieht es aber im linken Maskulismus nicht wirklich besser aus; auch dort glaubt man durch das stumpfe Wiederholen von gescheiterten Taktiken irgendwann ans Ziel zu kommen. Man kopiert dabei die Mechanismen des Feminismus, wundert sich dann, dass statt Mitleid nur Hass als Antwort kommt. Gleichzeitig verschlechtert sich das Bildungsniveau von Jungen und Männern stetig und Quoten werden im “Jahr des Mannes” durchgedrückt, während sich immer mehr Männer aus dieser Gesellschaft zurückziehen.

Ein Kopieren von gescheiterten Taktiken würde ich eher nicht sehen. Vielleicht allenfalls darin, dass auch an einer Opferrolle gearbeitet wird und daran, dass man in verschiedenen Punkten gleichzuziehen versucht, zB  was sexuelle Belästigung etc betrifft.

Andere Richtungen weiten die Opferrolle (und den Hass) denke ich eher aus, in dem sie auf eine Ausbeutung von Männern durch herzlose Frauen, die in den Männern nichts weiter als nützliche Idioten sehen, abstellen, was aber ein sehr radikaler Ansatz ist, der aus meiner Sicht stark im Abnehmen ist.