Weihnachtsgespräche

„Der neue Trend sind drei Kinder“ sagt eine Freundin auf einem Treffen über Weihnachten „in meinem Bekanntenkreis nimmt das echt zu“.

„Und ihr? Wollt ihr ein zweites?“ frage ich nach.

„Nein, mir reicht es. Mein Mann würde glaube ich sofort ja sagen, wenn ich es vorschlagen würde, aber nochmal die Windeln, noch mal beruflich aussetzen, wo ich gerade wieder Fuß gefasst habe und damit hört es ja nicht auf: Zwei Kinder bedeutet auch doppelt so viele Geburtstage, zu denen man sie fahren muss und die man ausrichtet. Nein, ich bin mit einem Kind glücklich“

Sie nimmt noch einen Schluck Kaffee. Schaut sinnierend in die Ferne.

„Ist auch nicht so ungefährlich noch mal so ein Kind. Da trennen sich mehr Paare als man denkt. Wegen dem Stress. Wenn sie ein Kind bekommen und wenn sie ein Haus bauen. Weil da die Nerven bloß liegen, weil alles schief geht, weil man keinen Schlaf mehr hat. Die einen schweißt es zusammen, die anderen bringt es auseinander. Das wird auch nicht besser, wenn man älter ist. Gerade wenn beide stressige Jobs haben“

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„Südländerin“ sagt meine Mutter „ist so süß!“ „Ja, ist sie“ stimme ich zu. „Wie süß da erst eure Kinder werden! Da solltet ihr langsam mal los legen, du wirst auch nicht jünger“ sagt sie scherzend. „Du hast doch schon zwei Enkelkinder, nun mal nicht so gierig“ sage ich. „Ich sage es ja nicht für mich“ verteidigt sie sich entrüstet.

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„Eltern“ sage ich „können schon mal anstrengend sein“. „Ach“ sagt Schwesterherz „wenn man mit seinen kleinen Kindern da ist, dann wird es wieder einfacher. Dann spielen sie mit den Enkelkindern und du legst dich einfach mal ein paar Stunden hin. Bis nachher“ Müde geht sie in ihr altes Zimmer.