EM 2012: Deutschland vs Italien (Halbfinale)

Italien ist ja der „Angstgegner“, also der Gegner, gegen den wir alle letzten Spiele verloren haben.  Das wirkt sich allerdings auf die Wahrscheinlichkeit dieses Spiel zu gewinnen nicht aus.

Ich tippe daher auf ein 2:1 für Deutschland.

Fußballstatistiken finde ich eh sehr erstaunlich. Es muss eigentlich eine geben, die einen Sieg wahrscheinlicher macht, da es ja für alles eine Statistik gibt.

Kennt wer eine?

Sozialdarwinismus

Sozialdarwinismus ist eine Theorie, nach der Grundsatz einer „Bestenauslese“ nach Möglichkeit auf alle Teile der menschlichen Gesellschaft übertragen werden soll und dort die Handlungen, durch die nach Möglichkeit andere „Ausgelesen“ werden, rechtfertigen soll.

Dabei werden moralische, soziale und ökonomische Betrachtungen dergestalt modifiziert, dass bereits der Punkt, dass man sich gegenüber den anderen Durchsetzt die Rechtfertigung bietet.

Erreicht werden soll damit eine Förderung der Fortentwicklung der Menschheit hin zu einer höheren Entiwcklungsstufe durch die Förderung „guter“ Gene und das aussortieren „schlechter“ Gene.

Passenderweise nahmen dabei die Vertreter eines Sozialdarwinismus meist an, dass sie und die ihren „gute“ Gene hatten und anderen „schlechte“ Gene.

Die Idee des Sozialdarwinismus fand mit steigender Akzeptanz von Darwins Ideen der Evolution ebenfalls eine gewisse Zustimmung und führte zunächst zu beispielsweise Sterilisierungen von Personen, bei denen man „schlechte“ Gene vermutete, etwa aufgrund Fällen von Schwachsinn in der Familie, aber auch der Abkehr von Sozialprogrammen, weil man davon ausging, dass eine Versorgung der Armen letztendlich die Auslese der in diesen Armen verkörperten schlechten Gene aus dem Genpool verhindern würde.

Kombiniert mit der Idee, dass ein ganzes Volk genetisch überlegen sein kann führte der Sozialdarwinismus auch zu den Grundlagen des Nationalsozialismus.

1. Kritik

Zuallererst ist der Sozialdarwinismus ein naturalistischer Fehlschluß. Weil in der Biologie eine Selektion erfolgt, ist sie nicht gut und hieraus ergibt sich insbesondere auch kein Grund, sie auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

Des weiteren geht der Sozialdarwinismus unzutreffenderweise davon aus, dass es eine „Höherentwicklung“ gibt, dass also die Evolution ein Ziel hat, welches man erreichen muss.

Es wird zudem verkannt, dass es in der Evolution nicht auf eine Auslese der Besten ankommt, sondern um eine Anpassung an Gegebenheiten. Eine Evolution stellt zwar häufig einen Wettbewerb dar, dieser kann aber auch dazu führen, dass sich soziale Wesen entwickeln, die dann eben den anderen helfen.

Zudem wird nicht erkannt, dass Evolution als Ansatzpunkt nicht das Individuum oder das Volk hat, sondern Gene, die untereinander darum konkurrieren, wer sich die besseren Fortpflanzungsmaschinen baut. Nicht wer überlebt „gewinnt“ in der Evolution, sondern wessen Gene sich im Genpool anreichern.

Es stimmen zudem zumeist die Kriterien für eine echte „Bestenauslese“ nicht. Wer tatsächlich auf bestimmte Gene selektieren will, der muss die Startbedingungen mit einbeziehen und schauen, ob Erfolge aus eigener Kraft erreicht worden sind. Eine echte sozialdarwinistische Selektion würde kaum vor Familien, Völkern oder Ständen halt machen und ein Aussortieren über all diese Ebenen hinweg verlangen.

Zudem wird übersehen, dass der Genpool unter verschiedensten Gesichtspunkten Vorteile bringen kann. Eine Fixierung auf eine Eigenschaft kann dazu führen, dass andere Eigenschaften, die eigentlich gewünscht und benötigt werden, verschwinden. Wer auf Wettbewerb selektiert, der läßt eben auch gleichzeitig viele soziale Eigenschaften wie Altruismus etc verschwinden.

Zudem macht ein kleinerer Genpool anfälliger gegen Parasiten und Viren.

2. Wäre eine Menschenzucht möglich?

Ungeachtet der moralischen Fragwürdigkeit des Sozialdarwinismus bleibt die Frage ob eine Menschenzucht beispielsweise auf Intelligenz oder andere Eigenschaften möglich wäre. Und die Antwort hierauf lautet meiner Meinung nach ganz klar:

Ja, sie wäre möglich.

Wir Menschen sind Tiere und auch unsere Eigenschaften können entsprechend selektiert und durch Zucht in eine Richtung entwickelt werden. Wer nur besonders herausragende Denker und überaus intelligente Menschen miteinander kreuzt und deren Nachwuchs auf Intelligenz selektiert, der wird auf lange Sicht intelligentere Menschen züchten. Der notwendige Zeitraum dafür wäre aufgrund der langsamen Entwicklung der Menschen sehr groß, da eine Generation zumindest wohl ca. 20 Jahre hätte, aber wenn man das System kontinuierlich durchzieht, dann wäre es wahrscheinlich erfolgreich. Welche anderen Eigenschaften bei einer Züchtung auf Intelligenz auf der Strecke bleiben würden und welche Teilbereiche der Intelligenz man selektieren sollte, wäre eine andere Frage.