bei „No seriously, what about teh menz“ werden typische feministische Fehlvorstellungen aufgelistet:
1) Men are the ones that hold up the patriarchy, and therefore if they want to stop being hurt by it they should stop holding it up.
Aus dem Text dort:
„This is absurd, because most of the people I’ve seen using this argument are thoughtful people who can easily think of women who are holding up the patriarchy and, in fact, making millions doing so“
Da wäre ich schon früher dabei und würde erst einmal den Patriarchatsbegriff hinterfragen, aber gut
2) Men should just stop having their social conditioning
Aus dem Text:
„well I think women should just stop feeling like they’d be unattractive and unfeminine if they were good at math.” It’s not that simple, and the blame should logically be placed on the people who are making them feel that way, not the women themselves. Similarly, one should not say “well I think men should just stop feeling like they’d be wimpy and unmasculine if they did elementary education.” It is literally the exact same situation! Why do some people seem to think that if women aren’t present in a discipline it’s because of sexism and unwelcoming environments and assholes being all “well, you’re probably ugly,” but if men aren’t present in a discipline it’s because of Mysterious Dudebrainz Reasons.
Dieser Gegensatz ist in der Tat eines der Hauptprobleme, das eben daraus folgt, dass bei Frauen immer Sexismus unterstellt werden kann, bei Männern nie. Bei Männern aber auch einfach unreflektiert „Sexismus“ zu schreien scheint mir auch nicht der richtige Weg zu sein. Mitunter muss man sich die dahinter stehenden Mechanismen bewusst machen und schauen, warum bestimmte Umstände eintreten. Richtig ist es aber jedenfalls, dass diese Praxis aus dem Feminismus entschieden zu einseitig ist.
3) Men’s issues are rooted in misogyny
Aus dem Text:
women not being allowed in combat in the USA.(…) So, uh, does that mean that being far more likely to die in combat ISN’T a disadvantage? Because it’s rooted in misogyny it’s instantly totally awesome to be shot in the face?
Ich habe das immer so verstanden, dass Männer alle ihre Probleme lösen, wenn sie „ihren Frauenhass aufgeben“. Denn dann wird die Welt plötzlich ein Paradies und gebratene Hähnchen fliegen jedem hungrigen in den Mund. Denn hinter allem steckt nur der blöde Hass der Männer, weswegen auch das Privilegien hinterfragen und Selbstkasteien profeministischer Männer eigentlich nur zu ihrem besten ist. Auch hier wird aber unterschlagen, dass die Geschlechterfrage nicht so einseitig ist. Frauen haben Erwartungen an Männer, die wenigsten Männer haben einen Hass auf Frauen. Geschlechtliches Verhalten wird von beiden Geschlechtern produziert, es einfach auf die Männer abzuladen ist der falsche Weg.
4) Talking about men is derailing feminism
Aus dem Text:
Notice that giant clusterfuck in the previous point of stereotypes about men and stereotypes about women, disadvantages towards men and disadvantages towards women, all feeding into and supporting each other? You literally cannot fully understand the “how do we get women in combat?” problem unless you also understand the aspects that are about men.
Aus meiner Sicht geht es nicht nur um die Verbundenheit, sondern schlicht auch um die berechtigten Anliegen von Männern. Wenn nicht beide Geschlechter ihre Meinung einbringen können, sondern eines von beiden eine Definitionsmacht hat, dann kann es nicht zu einem direkten Ausgleich kommen.
5) Men should just have their own movement and stop expecting feminists to do the work.
Aus dem Text:
Because of course there are no male feminists, sexism against women and sexism against men are not remotely linked, and the single largest movement about gender equality would have nothing to say about a particular kind of sexism.
Natürlich sollten Männer ihre eigene Bewegung haben. Den Feministinnen machen ihre Arbeit ja gerade nicht, sondern dazu müssen beide Geschlechter zusammenwirken.
Der Ausschnitt ist natürlich vor dem Hintergrund erklärbar, dass die Seite im Prinzip profeministisch ist. Die dort eigentlich angesprochene Meinung findet sich eher in Aufsätzen wie „Jungs, bitte nicht den Feminismus mit euren Gefühlen stören“
Findet Lösungen, die euch und uns erlauben, weichherzige, gefühlvolle Menschen zu sein. Überlegt euch, wie ihr feministische Männer* sein könnt, ohne die Feminist_innen mit eurem Mannsein zu belasten.
Das ist das mindeste, was ihr tun könnt, wenn ihr von mir weiter als feministische Verbündete gesehen werden wollt.
Und da geht es dann eben nicht darum, dass sie als eigene Gruppe an Männeranliegen arbeiten, sondern dass sie als Profeministen daran arbeiten, die feministische Theorie so gut es ihnen trotz ihrer Männerart möglich ist umzusetzen und sich für den Fall, dass es nicht klappt immer ordentlich die Büßerpeitsche über den Rücken zu ziehen, ohne selbst mitgestalten zu können.