Elsa, Elsa, Elsa, Elsa

Frozen ist zwar schon 9 Jahre alt, aber immer noch wahnsinnig populär bei Kindern. Fräulein Schmidt hat sich jedenfalls schon voll anstecken lassen, was zumindest Gegenstände mit entsprechenden Motiven angeht.

Das ist um so erstaunlicher, weil sie den Film gar nicht gesehen hat und auch sonst nicht irgendwelche Schnipsel davon zB auf Youtube da besonders populär bei ihr sind.

Wahrscheinlich hat sie es einfach im Kindergarten aufgeschnappt, sie ist ja inzwischen in der „großen Gruppe“ mit den großen Kindern, also bis diese in die Schule kommen.

„Fräulein Schmidt, du brauchst neue Schuhe“
„Kann ich Elsa-Schuhe haben? Und mit Blinken!“

„Fräulein Schmidt, deine Brotdose hast du aber etwas oft fallen lassen, wir müssen eine neue kaufen“
„Kann ich eine Elsa-Brotdose haben?

„So Fräulein Schmidt, noch die Hände waschen und einen Kuss, dann gehst du in deine Gruppe“
„Schau Pappa, Sarah hat eine neue Elsa-Jacke!“

„Was für eine Torte möchtest du denn zum Geburtstag Fräulein Schmidt?
„Elsa Torte!“

Disney muss sich dumm und dämlich verdienen.
Bei den Jungs scheinen es ihrer Gruppe eher die Marvelhelden zu sein, sie weiß jedenfalls auch schon Wer der Hulk und Spiderman ist. Aber bei den Mädchen ist Frozen noch der Spitzenreiter.
Aber auch hier wirkt natürlich der Gruppendruck, und der gibt vor, was sozial angesagt ist und was nicht.

Da sie ja schon fast vier ist dachten wir es ist auch an der Zeit, dass sie sich mal einen ganzen Film anschauen darf und mal lernt, wer Elsa (und Anna) eigentlich sind. Fand sie auch ganz gut. Jetzt gibt es auch noch Björn und Olaf und Co.

Man merkt aber auch, dass der Film noch viele Konzepte hat, die ihr noch nicht ganz klar ist.
Das Anna gleich heiraten wollte schien ja wichtig zu sein und sie fragte uns, was eigentlich eine Heirat ist. Gar nicht so einfach. Aber immerhin hat sie verstanden, dass wir, also Südländerin und Ich, das auch gemacht haben. Ihre Nachfrage „Als ihr klein wahrt?“ macht aber deutlich, dass sie es noch nicht ganz verstanden hat.

Wir haben ihr dann ein paar Hochzeitsfotos gezeigt. Was fragt sie natürlich gleich: „Wo waren denn Schmidt Junior und ich da?“ Das Konzept, dass es eine Zeit vor ihnen gab, braucht wahrscheinlich auch noch etwas.
Hier noch mal für alle zum Mitsingen:

38 Gedanken zu “Elsa, Elsa, Elsa, Elsa

  1. Meine Stieftöchter hatten „Bob, der Baumeister“ auf DVD, aber nie so richtig Interesse daran. Vielleicht waren sie dafür schon zu alt.
    Mein Zweijähriger schaut das aber eifrig.

    Als Kind habe ich zwar auch Kinderserien geguckt, aber so richtig toll fand ich keine, am liebsten noch die mit Tieren (kennt jemand noch die Löwin Elsa?).
    Erst Raumschiff Enterprise (Star Trek TOS) hat mich so richtig begeistert, insbesondere Mr. Spock (weder Zachary Quinto und Ethan Peck kommen auch nur entfernt an Leonard Nimoy ran).

    • War irgendwie noch vor der woken Welle, außer dem schwul wirkenden Schneemann, der alle umarmen will, ist mir damals nichts umerzieherisches aufgefallen. Nichtmal ein Quotenneqer. Damals hab ich aber auch noch nicht so extrem drauf geachtet.

      Der Prinz von den südlichen Inseln ist natürlich ein Säckel und will die Macht an sich reißen, aber er wird von diesem Bauerntypen Kristoff sozusagen ausgeglichen. Typisch romantischer Schmonzens halt. Jedenfalls ein toller Kinderfilm, nicht nur für Mädchen.

    • „Ist Frozen nicht männerfeindlich?“

      Nur, wenn du wie Feministinnen, aber umgekehrt, argumentieren willst.
      Die Message ist nicht: Männer sind alle böse oder dumm.
      Sondern: Frauen brauchen Männer nicht, Schwestern sind viiiiiel wichtiger.

      Dass außer Björn, dem Inbegriff des nützlichen Beta-Trottels, nur ein fieser Bösewicht und ein überforderter Hauptmann (oder was war der alte?) auftaucht, würde ich nicht überbewerten. Anfangs gibt es noch den Platzhalter-Vater, der aber mit der Mutter eine Einheit bildet. Es sind die Eltern, nicht der Vater, die Elsa unterdrücken.

      Es ist halt ein Film ganz klar für Mädchen, nicht für Jungs.

        • Wie du magst. Für mich ist das so männerfeindlich wie „Diese Frau hat etwas kritikwürdiges getan“ frauenfeindlich ist: sehr wenig.

          Ich finde auch MGTOW nicht frauenfeindlich.

          Ich finde auch Golf-Fahrer nicht opelfeindlich

          • Falsches Beispiel:
            „Diese Frau hat etwas kritikwürdiges getan“

            Die Message ist nicht, dass ein(!) spezifischer Mann etwas kritikwürdiges getan hat, sondern dass „der Mann“ als Archetyp eine Beziehung nicht wert wäre. Und doch, MGTOW ist tatsächlich frauenfeindlich, wobei ich natürlich verstehen kann, dass ein Mann in unserem Matriarchat dahin kommt zu sagen, dass „die Frau“ keine Beziehung wert ist. Ich bin übrigens nicht MGTOW.

          • -Ich finde auch MGTOW nicht frauenfeindlich –
            Das ist richtig. Kann es per Definition auch gar nicht per se sein.
            Da es andere Meinungen gibt hier eine kurze Erläuterung.
            Es liegt in der Sache selbst -seinen eigenen Weg gehen- daß da keine gemeinsame einheitliche Haltung dahinter steht. Natürlich haben viele der sich so bezeichnenden Männer einen kritischen oder besser realistischen Blick auf Frauen und die tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse, die ja gerade jetzt in Kriegs- und Krisenzeiten überdeutlich werden*.
            Aber grundsätzlich, wenn ein Mann meint den Alpha Rüden machen zu wollen oder den Beta-Versorger, wenn das eine BEWUSSTE Entscheidung ist und nicht einfach nur gedankenlos hormonell gesteuertes Verhalten, dann ist das auch MGTOW.
            Wobei natürlich richtig ist, die Mehrheit lehnt „normale“ Beziehungen ab, auch leben viele ohne feste Beziehung.
            Es geht im Grunde bei MGTOW eigentlich nur darum, was will ich wirklich im Leben, was gibt mir Sinn , Freude , Befriedigung, nicht was will die Gesellschaft/die Frau von mir. Und bin ich in der Lage meine eigenen Wünsche zu erkennen und zu erkennen was ist mir von Anderen aufgeprägt und ich halte es nur fälschlicherweise für eigenes Wollen, weil alle um mich rum auch so denken und handeln.
            Das da die Entscheidung oft doch gegen die Erwartungen der Gesellschaft/Frauen fällt wirft letztlich kein gutes Licht auf diese, nicht auf die Männer die ihren Weg gehen (und es gibt sie ja auch, die „anderen“ Frauen, die so einem Mann auf seinem Weg gerne folgen, auch wenn er nicht in den Mainstream führt.)

            *mal ganz deutlich, wenn ein Ukrainer meint , ganz BEWUSST nach reiflicher Überlegung, es ist der tiefste Sinn seines Lebens, der Gipfel des Glücks, die höchste Reife seiner Persönlichkeitsentwicklung gegen die Russen-Orks zu kämpfen und von diesen vielleicht in genau dem Moment in Püree verwandelt zu werden, in dem seine Frau und Düsseldorf oder sonstwo im Laden steht und überlegt welche Lippenstiftfarbe am besten passt, dann ist er bei logisch strenger Auslegung des Begriffs MGTOW.

    • „Feindlich“ wird heutzutage viel zu oft benutzt. Ich benutze es auch, aber es ist unpassend. Es gibt Dinge, die darauf ausgelegt sind Männern zu schaden, wie z.B. believe women, was im Umkehrschluss bedeutet „do not believe men“. Aber wenn alle Männer als Taugenichts dargestellt werden, dann ist das nicht „feindlich“.

  2. Das Äquivalent für Jungen zu „Frozen“ war „Cars“. Das stammt zwar von Pixar ist ja aber mittlerweile auch im Disney-Konzern aufgegangen. Ich meine gelesen zu haben, das der kommerzielle Erfolg des ersten Films der Reihe nicht bemerkenswert war, aber die Lizenzeinnahmen aus dem Merchandising 10Mrd gebracht hat. In der Größenordnung wird „Frozen“ auch rangieren.

    • Feuerwehrmann Sam und Lego Ninjago sind auch so Jungs-Dinge bei mir im spießigen Vorort.

      Meine Söhne sind eher Nerds. Der große hat von 4 bis jetzt (7) eine Tierforscher-Phase.
      Auf Disney+ schaut er am liebsten Tier-Dokus, wo die Tierfilmer selbst „mitspielen“.

      • Das war bei mir als Kind auch so, nach Aussagen meiner Eltern hatte ich immer recht extreme Phasen, in denen ich für einige Wochen bis Monate starken Fokus auf i.d.R. genau ein Thema gelegt habe bis dann was anderes her musste. Seien es Tiere, Dinos, Pflanzen, Raumschiffe, Autos, Steinzeit, Römer, Mittelalter, Mikroskop, Chemie- oder Physik-Experimentierkasten, BASIC selber programmieren (letztere natürlich noch nicht zwischen 4 und 7), Hauptsache was Neues. Halt damals noch durch sehr, sehr viel Lesen, mindestens genau so viel wie draußen Rumzurennen/Sport.

        Wenn ich das mit den aktuellen Kindheiten in meinem Umfeld vergleiche und damit wie wenig (nicht total oberflächliche) Interessen Kinder heutzutage entwickeln oder wie wenig sie ermutigt werden sich mit Dingen tiefergehend zu beschäftigen, finde ich das schon extrem traurig.

  3. Komisch, meine Kleine wollte nie etwas derartiges, sie hat sogar viele der Klamotten ihres großen Bruders abgetragen, sofern sie ihr passten und das, obwohl sie ansonsten sehr auf ihr Aussehen achtet, aber vermutlich war das anfangs auch noch nicht so ausgeprägt.

    Der Film war ganz gut, wirklich überragend war bzw. ist aber die Musik. Übrigens nicht nur die englische (die ich kaum kenne), im Kino war damals alles auf deutsch gesungen und wirklich erstklassig übersetzt (bzw. mit einem gutem eigenständigen Text, Lieder eins zu eins zu übersetzen, ist ja fast unmöglich). Da sieht man, dass Disney sich wirkliche Profis leisten kann. Ich hatte dann das Hörspiel gekauft, aber natürlich waren da die Lieder ausgespart, die wurden separat verwurstet, darüber hab ich mich damals so geärgert, dass ich aus Trotz drauf verzichtet habe. Vermutlich findet man sie mittlerweile alle bei youtube, aber irgendwie ist der Reiz weg.

      • Es ist m.E. auch sehr interessant, dass die Frage, wovon Elsa lebt, wenn sie ganz allein in der Eiswüste bleibt, komplett ausgeblendet wird.

        Die Frage „Wo kommen die Ressourcen eigentlich her?“ ist in unserem Zeitalter etwas, womit Frauen wirklich, wirklich bitte nicht belästigt werden wollen.
        sowas fragen nur patriarchale Unterdrücker.

        • Die Frage „Wo kommt das Essen her“ wird in allen Fantasy-Filmen und -Serien vernachlässigt.

          Schaut euch mal die Umgebung von Esgaroth und Minas Tirith im Herrn der Ringe an. Keine Äcker, keine Weiden, kein Vieh…

          • Im Film vielleicht.
            Aber im Buch? Die Ebene links und rechts vom Anduin wird da nicht als fruchtbar beschrieben? (Es ist lange her…)

          • Rechts des Anduins ist es im Buch nicht mehr fruchtbar.
            Daher haben die Ents ihre Frauen verloren, die rechts vom Anduin ihre Gärten angelegt haben.

          • Die haben eine gut ausgebaute, mehrspurige Straße in den Süden, wo es im mediterranen Klima sicher ausreichend Anabu und Fischfang geben wird.
            Allerdings habe ich zu GoT gelesen, dass da die Größen der Städte, Länder und vor allem der Armeen um mindestens den Faktor zehn zu groß seien.
            Um ohne Magie zu funktionieren, jedenfalls.

          • Für Mordor kommt das Essen aus dem Südosten, dem Bereich um das Nurnenmeer, welches ein Salzwassermeer ist, aber durch die ständig aus dem Schicksalsberg herausgestoßene Asche war das Land dort fruchtbar. Angebaut wurde das Essen für Mordor’s Armeen von Menschenskalven.

            So sagt es zu mindestens Nerd of the Rings.

            Woher Gonder versorgt wird habe ich noch nicht herausgefunden, aber ich sehe nichts was dagegen spricht das die ganze Gegend südlich der Ered Nimrais bestellt wurde. In Dol Amorth waren auch noch lange Zeit Elben anzutreffen.

  4. War Elsa nicht die gewesen, die irgendwann vermutlich in ihrer Pubertät ihre toxische Wirkung auf die Umgebung entdeckte? Und die diese Wirkung dann nutzte und in lichten Momenten plötzlich feststellte, wie gefährlich sie für andere Lebenwesen war? Und die sich dann deswegen in die selbstgewählte Verbannung begab?

    Nein, männerfeindlich war der Streifen wirklich nicht, eher frauenkritisch. Eine kindgerechte Aufarbeitung von PMDS (ICD-11).

    https://www.gynaekologische-psychosomatik.de/themen/praemenstruelle-syndrom/

    Wenn ich mich recht erinnere, hätte Elsa gar nicht in die Verbannung gemusst, hätte sie ihre Störung wirklich im Griff gehabt. Aber das schaffen nur wenige. Ansonsten hätte sie die Kühlmechanismen in den Dienst der Menschheit stellen können, z.B. gegen Klimawandel.

    Aber so bleibt ihr nur die Hoffnung auf das Klimakterium, mit dem PMDS dann wohl verschwindet und die betroffenen Frauen nachvollziehbar werden, manchmal geradezu männlich langmütig.

  5. Ist „Frozen“ männerfeindlich? Tja…siehe ab 1:40

    Dabei gäbe es dank Disneys unermüdlicher Übernahme von immer mehr Franchises verlockende Crossover-Möglichkeiten…;)

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