Warum sich Studierende in den Gender Studies ausgeschlossen fühlen

Eine Studentin berichtet, warum sie sich in den Gender Studies ausgeschlossen fühlt:

Über die Gender Studies ist schon viel gemeckert, geschrieben und gezetert worden. Die AfD hat es sich sogar zur Aufgabe gemacht, das Fach ersatzlos aus der Hochschullandschaft zu verbannen.

Es wird angesichts der Unwissenschaftlichkeit zurecht gezetert und gemeckert. Mit einem echten Wissenschaftsanspruch und unter Aufgabe der Scheuklappen könnte Gender Studies ein interessantes Fach sein (wobei dann die Überschneidungen mit der evolutionären Geschlechterbiologie groß sein müssten). So könnte es ohne Verlust gestrichen werden.

Trotzdem zieht es immer wieder viele junge Menschen zu dem Fach der sozialen und biologischen Konstruktionen – so auch mich. Ich studiere an der Humboldt-Universität zu Berlin Deutsche Literatur und Gender Studies im mittlerweile vierten Fachsemester. Immer wieder bin ich konfrontiert mit allerlei Vorurteilen zum Thema, sodass ich mir eine Erwähnung meines Zweitfaches vor manch eine*r Kommiliton*in schon verkniffen habe.

Das freut mich. Es macht deutlich, dass die meisten eine realistische Einschätzung des Faches haben.

Obwohl ich nach wie vor von der Sinnhaftigkeit meiner Fachwahl überzeugt bin, gibt es leider auch einiges zu bemängeln. So fiel es mir in den vergangenen zwei Jahren vergleichsweise schwer, in den Gender Studies Anschluss zu finden. Nun könnte man zunächst meine soziale Kompetenz in Zweifel ziehen. Dazu sei gesagt, dass ich derlei Probleme aus dem Studiengang Deutsche Literatur überhaupt nicht kenne.

Ein Studiengang, der eigentlich voller Schutzräume ist und Inklusivität bringen soll macht es schwer, Anschluß zu finden. Woran könnte das liegen?

Im ersten Semester habe ich zusammen mit einer Trans*-Person einen Vortrag gehalten. Ich selbst bin weiß, erkennbar nicht trans*-positioniert und verhalte mich wohl leider meistens meiner weiblichen Genderrolle entsprechend. Beim ersten Referatstreffen hat sich diese Person äußerst reserviert mir gegenüber verhalten, immer in der Erwartung, dass ich gleich womöglich etwas Verletzendes sagen könnte.

Gender Studies erlaubt eben über die Privilegientheorie recht einfach die Abwertung von „Nichtunterdrückten“, da diese ja damit automatisch „Unterdrücker“ sind. Die Privilegierten werden eben nicht einfach akzeptiert, schon gar nicht, wenn sie ganz der Norm entsprechen, sondern müssen dazu schon deutlich machen, dass sie ihre Privilegien hinterfragen und eine gewisse Demut zeigen

Ich musste also erst beweisen, dass ich kein intolerantes Arschloch bin, sondern durchaus dazu imstande, mein Gegenüber nicht jedes Mal komisches anzusehen, nur weil er zu seinem Busen einen leichten Bartflaum trägt. Nach dem Referat bekam ich dann von meinem Kommilitonen erstaunliches Feedback: Die Arbeit mit mir habe ihm doch (überraschenderweise!) viel Spaß gemacht und sei auch für ihn lehrreich gewesen.

Ich dachte für Nichtdiskriminierung gibt es keine Kekse?

Selbstverständlich muss hier berücksichtigt werden, dass diese Person diskriminierende Erfahrungen gemacht hat, die ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann. Dennoch hätte ich es toll gefunden, wenn man auch mir vorurteilsfrei begegnet wäre.

Da hat sie aus meiner Sicht den ideologischen Gehalt dieses Faches und ihren Platz in der Ideologie noch nicht verstanden.

Es entsteht ein Gefühl des Ausgeschlossenseins

Dieses Verhaltensmuster entdecke ich immer wieder bei anderen Gender-Studierenden. Mit einer echten Kontaktaufnahme wollte es einfach nicht so recht klappen.

Vielleicht hätte sie sich „queerer“ Verhalten müssen, sich also an die dortige Norm anpassen sollen, damit sie akzeptiert wird. Was interessant ist in einem Studium, welches letztendlich gerade gegen Normen ist.

Eine Kommilitonin erzählte mir, dass sich in ihrem Gender-Tutorium eine Studentin offen beklagt hätte, dass sie unter den Studierenden einfach keinen Anschluss fände. Und ohne diese Studentin verurteilen zu wollen: Sie war ziemlich blond, stark geschminkt und trug lange künstliche Fingernägel. Die Kommilitonin, die mir von dieser Geschichte erzählt hat, war nach einem Semester so enttäuscht und desillusioniert von diesem Ausschluss in den Gender Studies, dass sie schließlich ihr Zweitfach wechselte.

Ganz offen für alle Lebensweisen (solange sie eben nicht den verdammten Geschlechterrollen entsprechen)

Als ich schließlich selbst in diesem Tutorium saß, wurde mir bewusst, dass ich das Gefühl des Ausgeschlossenseins ziemlich gut nachvollziehen konnte. Zwar wurden die Studierenden immer wieder zur Teamarbeit angeregt. Das führte in meinem Fall jedoch nur zu noch mehr Unsicherheit, da ich das Gefühl hatte, dass man mit mir unter normalen Umständen gar nicht geredet hätte.

Wir sind voller Inklusivität (solange du nicht ein widerlicher Unterdrücker bist, der sich nicht nach unseren Normen, also queer verhält)

Schließlich kam es zu einer Schlüsselsituation, die bezeichnend war – für alles, was ich bisher erlebt hatte. Ich beschloss, einfach in der nächsten Sitzung des Seminars mal die Sitzreihe zu wechseln, um dort vielleicht mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die ich bisher noch nicht kennengelernt hatte. An der eigenen Unzulänglichkeit müssen ja nicht immer zwingend die Anderen schuld sein. Kurz vor Beginn des Seminars wurde ich dann auch tatsächlich von einem Kommilitonen angesprochen. Nachdem ich fast dachte, dass mein genialer Schachzug sofort Wirkung zeigen würde, bat er mich, den Platz zu wechseln. Seine Freundin wolle dort neben ihm sitzen.

Erstaunlich finde ich, dass sie die Verbindung nicht deutlich herstellt und daraus etwas über das Fach ableitet.

99 Gedanken zu “Warum sich Studierende in den Gender Studies ausgeschlossen fühlen

      • Och, es gibt mittlerweile genug von der arbeitenden Bevölkerung subventionierte Jobs im Staats-und öffentlichen Dienst, gerade für Frauen. Und zur Not kann sie ja immer noch nen Mann beschäftigen, der sie (mit)versorgt ☺

    • Was wollen sie damit im Staatsdienst machen? Bei welcher Behörde? Hier bleibt nur ein Arbeitsplatz bei einer staatlich subventionierten Stiftung

        • Ihr habt zuwenig Phantasie. An der Uni Bamberg zum Beispiel gibt es ein Frauenbüro, einen Frauenbeirat, eine Frauenbeauftragte (also, äh, für jede Fakultät jetzt mindestens eine und noch ein paar für die Universität als solche, versteht sich), eine Referentin für Frauenförderung und eine Gleichstellungsbeauftragte. Und dazu noch etliche Stellvertreterinnen und Studentinnenvertreterinnen.

          Die machen dann so lustige Sachen wie Gleichstellungskonzept und Gesetze, Geschlechtergerechte Sprache, Erziehungsgeld und Elternzeit, Gendermainstreaming, Sexuelle Belästigung.

          Und gaaaanz viel Frauenförderung, wo’s nur geht und weiß der Teufel was alles noch. Und alles nur Frauen, soweit ich das überblicken kann.

          So sieht’s aus im frauenverachtenden Patriarchat.

    • meine Fresse, ihr und euer kindischer Drang zur Hetze & Lächerlich-Macherei von allem, was über eure mechanistische Hutschnur geht. Die hier zustimmend verlinkten Mitchel & Webb haben Geschichte & Englisch studiert, und Arne Hoffmann … wait for it Literatur- und Medienwissenschaft. Ohne die Kinderkacke würd man einige Eurer Anliegen wahrscheinlich ernster nehmen.

      • Ja hoffentlich hat die dich geblockt. Wie soll sie sich denn sonst resozialisieren können?

        Als weiße Nichttranse, die sich ihrer weiblichen Genderrolle entsprechend verhält (so geht’s schon mal gar nicht) hat sie es schließlich schon schwer genug, da ist sie so willkommen wie ein Kieselstein im Schuh.

      • btw: Die Dinger heißen „Studenten“, es sei denn, du willst betonen, dass der Ausschluss nur im Seminar n i c h t aber in der Mensa passiert.

          • @Maren,
            Die von oben aufgedrückte Sprachregelung ist sprachlich objektiv schlechter.

            Wenn dumme Leute den Eindruck von mir haben, ich würde eine Wolke anschimpfen, dann kann ich damit leben.

        • „Die Dinger heißen an grob geschätzt 95% aller Unis offiziell Studierende und du könntest dich so langsam dran gewöhnen, sonst wirkst du irgendwann so: “

          Studierende sind diejenigen die mit der Tätigkeit studieren zugange sind, Studenten sind Menschen, die beim Studium eingetragen sind aber nicht notwendig gerade dieser Tätigkeit nachgehen. Deutsch 6, bitte setzen. Da ich, im Gegensatz zu Lehrern, kommunikativ als Literaturschaffender unterwegs bin, muß ich auf die extreme Differenz zwischen dem Elfenbeinturm von Marenleinchen und dem allgemeinen Sprachgebrauch hinweisen. Aber ich befürchte, daß Lehrer als repetetives Element, welche die Fäulnis des stehenden Gewässers in ihrem Intellekt stehts mit herum tragen, dieses nicht verständlich ist.

        • @marenleinchen

          Sagen Sie auch zu Profi-Fußballerinnen, die gerade im Urlaub am Strand Volleyball spielen: „Gucke mal da, ist das nicht die Fußballspielende?“!

          Ich weiß ja nicht, wie sich die Zeiten in den letzten 15 Jahren geändert haben. Aber zu meinen Studentenzeiten hat die große Mehrzahl noch kein Problem mit dem Begriff „Student“ gehabt und dieses auch als einen gewöhnlichen allgemeinen Sammelbegriff für alle verstanden. Ein paar wenige Sprachfaschisten legten seinerzeit zwar auch schon wert auf die Spaltung der Geschlechter und sagten „Studentinnen und Studenten“. Aber vermutlich wurden diesen Leuten dann auch irgendwann klar, dass Texte ziemlich unleserlich werden und vor allen Dingen alle diejenigen diskriminiert werden, denn man zuvor erfolgreich eingehämmert hatte, dass es mehr als zwei Geschlechter gäbe und Stundent auch keine Sammelbezeichnung für alle sei. Und da selbst die allerdümmsten Sprachfaschisten irgendwann einsehen, dass man unmöglich immer alle 5000 Geschlechter konkret ansprechen kann, damit keiner schwer traumatisiert wird, musste dann wieder eine Sammelbezeichnung für alle her.

          Aber anstatt seinen Fehler zuzugeben und zu erklären, dass der Begriff „Student“ nun einmal ein Begriff mit einer Doppelfunktion ist, den man auch als eine neutrale Sammelbezeichnung für alle verwenden kann (genauso wie der weibliche Artikel „die“ im Falle der Mehrzahl genauso neutral auch Männer mit umfasst > z.B. die Studenten), musste man halt einen neuen Sammelbegriff für alle finden.

          Komischerweise konnten Sprachnazis aber noch nie erklären, warum nur Frauen solche traumatisierenden Sprachprobleme haben, während Männer ersichtlich auch hier die besseren Fähigkeiten haben und in der Lage sind, sich auch bei der Verwendung des weiblichen Artikels („die Stundenten“) oder sogar auch bei eindeutig weiblichen Wörtern wie z.B. „die Lichtgestalt des Sports“, „die Koryphäe auf dem Gebiet der Atomphysik“, „die graue Eminenz“, … unproblematisch angesprochen zu fühlen. Aber Männer scheinen im Durchschnitt halt auch nicht solche erbärmlichen Heulsusen und Problemerzeuger wie Frauen zu sein.

          Wenn es heutzutage wirklich schon so weit sein sollte, dass 95% nicht aufgrund faktischen Zwanges (z.B. Notenabstufung, wer sich dem Nazijargon verweigert), sondern aufgrund von Überzeugung „Studierende“ zu „Stundenten“ sagen, dann ist das der Beweis dafür, dass es so etwas wie das Dritte Reich jederzeit wieder geben kann. Denn, ob man nun die Unterdrückung durch den Mann oder durch die Nichtarier herbeifatasiert, um seine rassistische Ideologie in die Köpfe der Menschen zu hämmern, ist letztlich Jacke wie Hose.

          Ich bin aber immer noch der Überzeugug, dass Sprachveränderungen in der Masse nur dann stattfinden, wenn es von der Masse auch tatsächlich als sinnvoll empfunden wird. Da aber selbst die allergrößten Sprachnazis nicht in der Lage sind, ihrem Sprachfaschismus im Alltag konsequent umzusetzen und z.B. weiterhin Dieb (statt „Diebende“ oder „Gewahrsamsbrechende“), „Du Lügner“ (statt: „Du Lügender“) oder Vergewaltiger (statt: Vergewaltigende) sagen, wird sich ideolgische Kackscheiße zum Glück nie überzeugen und dauerhaft durchsetzen. Da muss man schon wie in totalitären Unrechtstaaten die Freiheiten der Bürger vernichten und die Nichtverwendung der staatlich verordneten Ideologie-Sprache sanktionieren (z.B. Notenabstufungen). Im Prinzip also wie bei den Nazis!

        • *Studierende sind diejenigen die mit der Tätigkeit studieren zugange sind, Studenten sind Menschen, die beim Studium eingetragen sind aber nicht notwendig gerade dieser Tätigkeit nachgehen. Deutsch 6, bitte setzen.*

          „studierend“ ist ein Partizip Präsens

          „studens, studentes“, worauf sich das erst mittelhochdeutsche „studente“ und später das moderne „Student“ bezieht, ist ein PPA, ein Partizip Präsens Aktiv im Lateinischen.

          Es sind beides vom Stamm her nominalisierte Partizipe

          • Das deutsche Wort, das kein Partizip Präsens ist, ist einem lateinischen Partizip Präsens entlehnt, also kann man es verlustfrei wieder durch ein Partizip Präsens ersetzen, weil die Wortform, die längst nicht mehr die Funktion eines Partizip Präsens erfüllt, … äh … was?

          • Wenn wir schon das Deutsche von 1606 wieder aufleben lassen, dann bin ich dafür, dass wir auch wieder einführen, von Denen an der staudiriche zu reden.

            Hast du auch noch ein Beispiel, das in Keilschrift gefunden wurde?

          • Du bist lustig.

            Wie kommst du auf die Idee, ich würde deinen argumentfreien Anmerkungen Argumente entgegenzusetzen haben?

        • 1. „Das Partizip I hat aktive Bedeutung und ist gleichzeitig.“
          Wenn ein Student ißt, ist er kein Studierender, sondern ein Essender. Ein Student bleibt er dennoch.
          2. Man kann ein Studierender sein ohne Student zu sein.
          3. Außerdem ist die Bezeichnung „Studierender“ in substantivierter Form wie jedes Substantiv im Deutschen nur mit Artikel zu haben und dieser folgt dem Differenzialgenus, das heißt das grammatische Geschlecht folgt dem realen Geschlecht, ist also nicht lexeminhärent, wie bei Studenten.

          Anders ausgedrückt: Die Verwendung von „Studierenden“ anstatt Studenten vermeidet nicht die mögliche Kollision von Genus und realem Geschhlecht, sondern verschärft diese; darüber hinaus ist die Bedeutung falsch und nur durch Übertragung verständlich. Wie so oft im gendergebräuchlichen wird eine Lösung angeboten, die das Problem, das sie lösen soll, verschärft. Daß die Universitäten hier mit nordkoreanischem Impetus vorgehen, macht das Ganze nicht besser.

        • @dummerjan (das vorherige ging natürlich an onlyme)

          *1. „Das Partizip I hat aktive Bedeutung und ist gleichzeitig.“
          Wenn ein Student ißt, ist er kein Studierender, sondern ein Essender.*

          Wenn überhaupt ein essender Student, das Partizip 1 wird nämlich grundsätzlich adjektivisch benutzt.
          Aktiv heißt: er tut etwas, nicht etwas wird mit ihm gemacht.
          Gleichzeitig heißt, dass er das tut und noch etwas anderes tut, zum Beispiel: essend studieren.

          Wovon wir hier reden ist ein substantiviertes Partizip, also ein Partizip, welches zum Nomen umgeschult hat.
          Substantivierte Partizipien werden im Gegensatz zu substantivierten Adjektiven (der Alte, die Schlaue…) in der Regel nicht für Dauerzustände benutzt sondern bei vorübergehenden Tätigkeiten, die denjenigen nichtsdestotrotz in gewisser Weise definieren (der Tanzende, die Träumende, der Lernende…)
          Definieren im Sinne von zuordnen.

          Ein Studium erfüllt diese Voraussetzung, da dieser Zustand im besten Fall ebenfalls vorübergehend ist und derjenige dadurch definiert wird.

          Im Englischen wird das etwas klarer, da es dort für solche vorübergehenden Zustände die Verlaufsformen gibt, die ähnlich gebildet werden wie das gerund (-> substantiviertes Verb) und das present participle, nämlich mit -ing.

          *2. Man kann ein Studierender sein ohne Student zu sein.*

          Nein. Man kann ein Lernender sein, ohne Schüler zu sein, aber „studieren“ ist in unseren Zeiten und Breiten ziemlich auf den universitären Bereich festgelegt. Wenn ich sage, ich studiere Englisch, geht jeder zu Recht davon aus, dass ich an einer Uni eingeschrieben bin.

          *3. Außerdem ist die Bezeichnung „Studierender“ in substantivierter Form wie jedes Substantiv im Deutschen nur mit Artikel zu haben und dieser folgt dem Differenzialgenus, das heißt das grammatische Geschlecht folgt dem realen Geschlecht, ist also nicht lexeminhärent, wie bei Studenten.*

          Eben 🙂

          • „Wenn ich sage, ich studiere Englisch, geht jeder zu Recht davon aus, dass ich an einer Uni eingeschrieben bin. “

            An welcher Uni muss ich eingeschrieben sein, um eine Speisekarte zu studieren?

        • Ein Studium erfüllt diese Voraussetzung, da dieser Zustand im besten Fall ebenfalls vorübergehend ist und derjenige dadurch definiert wird.

          Und wenn ein typischerweise mehrjähriges Studium in diesem Sinne „vorübergehend“ ist, wie lange müsste dann etwa der Zeitraum sein, der zum Gebrauch der Dauerzustandsform berechtigt? Jahrzehnte, Jahrhunderte, Aonen gar?

        • @Marenleinchen

          Interessant Deine Argumentation mit der temporären Tätigkeit, die ein Student mit seinem Studium vollzieht – aber leider unsinnig. Denn viele Tätigkeiten des Menschen sind temporär, ja sogar die Existenz des Menschen selbst ist temporär. Ebenso, wie man einen Studenten nach Deiner Logik für die Dauer seines Studiums Studierender nennen muss, müsste man ihn für die Dauer seines Lebens als Essenden, Schlafenden, Scheissenden oder meinetwegen auch Pupsenden bezeichnen, und zwar alles gleichzeitig. Kein Vernünftiger würde sowas machen.

          Wie kommst Du ausserdem auf das schmale Brett, dass ’studieren‘ für Hochschulabsolventen reserviert ist? Selbstverständlich kann ein Sachbearbeiter Akten studieren und wäre nach Deiner Logik ebenfalls ein Studierender; jedenfalls solange er diesen Beruf ausübt. Ein Historiker kann alte Dokumente studieren. Und ein Tourist kann sogar einen Fahrplan studieren, damit er an sein Ziel kommt. Das alles sind auch heute noch gebräuchliche Verwendungen des Wortes studieren, und man müsste konsequenterweise alle als Studierende (aber nicht als Studenten) bezeichnen. Die Unlogik trieft aus allen Ritzen Deines bizarren Gedankengebäudes.

          Die Gretchenfrage ist jedoch, weshalb man den schönen und treffenden Begriff Student nun nicht mehr verwenden soll oder darf. Bitte erkläre uns das doch einmal. Das zarte Nervenkostüm vereinzelter überspannter Mimosengemüter kann hier doch wirklich keine ausreichende Begründung sein.

        • @maesi
          *aber leider unsinnig. Denn viele Tätigkeiten des Menschen sind temporär, ja sogar die Existenz des Menschen selbst ist temporär.*

          Und manchereiner verschwendet diese Zeit damit, sich über eine geschlechtsneutrale Bezeichnung aufzuregen ^^

          *Ebenso, wie man einen Studenten nach Deiner Logik für die Dauer seines Studiums Studierender nennen muss, müsste man ihn für die Dauer seines Lebens als Essenden, Schlafenden, Scheissenden oder meinetwegen auch Pupsenden bezeichnen, und zwar alles gleichzeitig. Kein Vernünftiger würde sowas machen.*

          Wie ich bereits schrieb: „bei vorübergehenden Tätigkeiten, die denjenigen nichtsdestotrotz in gewisser Weise definieren (der Tanzende, die Träumende, der Lernende…)
          Definieren im Sinne von zuordnen. “

          Heisst, wenn eine Definition notwendig ist, kann man den Studierenden ebenfalls als Pupsenden definieren, z.B. wenn es anfängt bestialisch zu stinken.
          Du kannst sogar, wenn du abenteuerlustig bist, ihn als BEIDES definieren! Der pupsende Studierende! Ist Sprache nicht aufregend?

          *Selbstverständlich kann ein Sachbearbeiter Akten studieren und wäre nach Deiner Logik ebenfalls ein Studierender; jedenfalls solange er diesen Beruf ausübt. *

          Nein, er ist weiterhin ein Sachbearbeiter. Weil wir haben schon eine Definition.

          *Das alles sind auch heute noch gebräuchliche Verwendungen des Wortes studieren, und man müsste konsequenterweise alle als Studierende (aber nicht als Studenten) bezeichnen.*

          Tut man aber nicht. Warum? Weil ein Studierender mit einer Hochschule in Verbindung gebracht wird. Das kannst du drehen und wenden wie du willst, aber es würde dich niemand verstehen, wenn du jemanden, der sich nen Fahrplan beguckt als Studierenden definieren würdest.

          *Die Gretchenfrage ist jedoch, weshalb man den schönen und treffenden Begriff Student nun nicht mehr verwenden soll oder darf. Bitte erkläre uns das doch einmal.*

          Gerne.
          Der Begriff Student wurde zu einer Zeit geprägt, als fast ausschließlich Männer so genannt wurden und genannt wurden konnten. Der Begriff ist nicht zufällig ein generisches Maskulinum, sondern es hat sich so eingebürgert.
          Als dann Frauen ebenfalls in die Lage kamen, so benannt werden zu können, wurde es nötig einen weiblichen Begriff zu schaffen, Studentinnen.
          Da keiner dieser Begriffe aber in der Lage ist, die gesamte Studierendenschaft anzusprechen („Liebe Studentinnen und Studenten“ ist umständlich, wie sich ja auch gerne einige Leute ereifern), kam man auf die Idee, künftig die neutrale Formulierung „Studierende“ zu verwenden.

          Alltagssprache soll in erster Linie funktional sein und in fast allen Sprachen ist es so, dass die Entwicklung Richtung größtmögliche Verständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit geht.
          Von daher ist es eigentlich nur logisch, dass man das sperrige „Studentinnen und Studenten“ in „Studierende“ wandelt.
          Lebendige Sprachen wandeln sich ständig und unterliegen denen, die sie nutzen.

          So, und jetzt erkläre mir mal, warum man diesen grammatikalisch einwandfreien und deutlich praktikableren Begriff verwerfen sollte?

          • „Und manchereiner verschwendet diese Zeit damit, sich über eine geschlechtsneutrale Bezeichnung aufzuregen“

            Ich bin mir nicht sicher… Damit meinst du NICHT die Leute, die das geschlechtsneutrale „Studenten“ gegen „Studierende“ austauschen wollen, oder?

        • Alltagssprache soll in erster Linie funktional sein und in fast allen Sprachen ist es so, dass die Entwicklung Richtung größtmögliche Verständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit geht.
          Von daher ist es eigentlich nur logisch, dass man das sperrige „Studentinnen und Studenten“ in „Studierende“ wandelt.
          Lebendige Sprachen wandeln sich ständig und unterliegen denen, die sie nutzen.

          So, und jetzt erkläre mir mal, warum man diesen grammatikalisch einwandfreien und deutlich praktikableren Begriff verwerfen sollte?

          Weil die Verwendung des generischen Maskulinums „Studenten“ all die von Dir aufgezählten Bedingungen noch viel besser erfüllt.

          Und manchereiner verschwendet diese Zeit damit, sich über eine geschlechtsneutrale Bezeichnung aufzuregen ^^

          Ich habe gehört, neuerdings gibt es dafür sogar Professuren! Die denken sich dann sogar komische Titel mit X aus und werden dafür noch bezahlt?

          und unterliegen denen, die sie nutzen.

          Da ist Frau Professor Lann-Hornscheidt wohl auch anderer Meinung als Du?

        • @Marenleinchen

          >Und manchereiner verschwendet diese Zeit damit, sich über eine geschlechtsneutrale Bezeichnung aufzuregen ^^

          Nette Bemerkung, aber die offensichtliche Unsinnigkeit Deiner ursprünglichen Argumentation hast Du damit nicht widerlegt.

          >Wie ich bereits schrieb: „bei vorübergehenden Tätigkeiten, die denjenigen nichtsdestotrotz in gewisser Weise definieren (der Tanzende, die Träumende, der Lernende…)
          Definieren im Sinne von zuordnen. “

          Du versuchst hier einfach das Partizip Präsens umzudefinieren zu etwas, das es nicht darstellt. Das Partizip Präsens bezieht sich auf eine Tätigkeit oder ein Ereignis, welche jetzt gerade stattfinden. Ob die Tätigkeit oder das Ereignis bloss temporär oder dauerhaft sind, spielt dabei gar keine Rolle.

          >Heisst, wenn eine Definition notwendig ist, kann man den Studierenden ebenfalls als Pupsenden definieren, z.B. wenn es anfängt bestialisch zu stinken.
          Du kannst sogar, wenn du abenteuerlustig bist, ihn als BEIDES definieren! Der pupsende Studierende! Ist Sprache nicht aufregend?

          Ja, aber der Pupsende ist eben nur ein solcher, wenn er es gerade tut. Da der Studierende nicht 24 Stunden am Tag studiert, ist er nur ein solcher während er gerade studiert. Wenn er in der Mensa isst, in der Heia schläft oder am Wochenende in einer Bar kellnert, dann ist er kein Studierender; ein Student bleibt er aber trotzdem. Student beschreibt somit logisch etwas anderes als ein Studierender. Ein Sachbearbeiter, der bei seiner Arbeit gerade irgendwelche Akten studiert, ist ebenfalls ein Studierender; aber er ist kein Student. Aufregend an Deiner Sprachideologie ist höchstens, wie sehr Du die deutsche Sprache und die ihr innewohnende Logik malträtierst.

          >Nein, er ist weiterhin ein Sachbearbeiter. Weil wir haben schon eine Definition.

          Er bleibt auch Sachbearbeiter, wenn er abends nach Hause geht, denn das ist seine berufliche Tätigkeit. So ist es. Gemäss Deiner Logik dürfte er aber gar nicht Sachbearbeiter heissen sondern müsste Sachbearbeitender genannt werden. Du bist in Deiner eigenen Ideologie inkonsequent.

          >Tut man aber nicht. Warum? Weil ein Studierender mit einer Hochschule in Verbindung gebracht wird.

          Dass man ‚Studierender‘ mit einer Hochschule in Verbindung bringt bzw. bringen soll, ist lediglich der politischen Agenda einer feministischen Interessengruppe geschuldet, die offensichtlich Politik und Medien mit ihren Sprachgeboten infiltrieren konnte. Solange die Medien da brav und gleichgeschaltet mitmachen, könnte das vielleicht sogar funktionieren. Es ist eines der Anzeichen einer Despotie, wenn die Obrigkeit mit solchen Propagandamethoden versucht die Sprache zu lenken, und die Medien dabei mitmachen.

          >Das kannst du drehen und wenden wie du willst, aber es würde dich niemand verstehen, wenn du jemanden, der sich nen Fahrplan beguckt als Studierenden definieren würdest.

          Ja, weil ich eben keine politische Machtposition bekleide und keine willfährigen Medien hinter mir habe, die mittels ihrer Propaganda solches zu installieren versuchen, wenn ich es denn anstrebte.

          Ob jedoch die feministische Medienpropaganda ihr Ziel erreicht, ist ungewiss. Bedingt durch das www kann jedermann seine Texte mit geringem Aufwand weltweit verbreiten, und immer mehr Menschen kommunizieren über das neue Medium direkt miteinander. Den etablierten Medien ist das Nachrichtenmonopol abhanden gekommen, mit dem sie die Sprache entscheidend beeinflussen konnten, wodurch auch solche sprachsteuernde Propagandaaktionen ihre Wirkung verlieren. Die feministischen Ideologen setzen auf das sterbende Pferd eines Meinungsmedienkartells.

          >Gerne.
          >Der Begriff Student wurde zu einer Zeit geprägt, als fast ausschließlich Männer so genannt wurden und genannt wurden konnten. Der Begriff ist nicht zufällig ein generisches Maskulinum, sondern es hat sich so eingebürgert.
          Als dann Frauen ebenfalls in die Lage kamen, so benannt werden zu können, wurde es nötig einen weiblichen Begriff zu schaffen, Studentinnen.
          Da keiner dieser Begriffe aber in der Lage ist, die gesamte Studierendenschaft anzusprechen („Liebe Studentinnen und Studenten“ ist umständlich, wie sich ja auch gerne einige Leute ereifern), kam man auf die Idee, künftig die neutrale Formulierung „Studierende“ zu verwenden.

          Aber entgegen Deiner Behauptung gibt es einen Begriff, der in der Lage ist, alle Studenten und Studentinnen anzusprechen: ‚Studenten‘ oder meinetwegen auch ‚Studentenschaft‘. Damit bricht Deine ganze Argumentation zusammen, denn der offensichtlich untaugliche Begriff ‚Studierende‘, der logisch etwas anderes bezeichnet als ‚Studenten‘, ist damit überflüssig.

          Darin zeigt sich übrigens die Inkonsequenz und auch geistige Impotenz der feministischen Sprachverhunzer, denn sie müssten ebenso die Begriffe Künstler, Arbeiter, Bäcker, Sachbearbeiter und noch viele andere umändern. Ja, noch schlimmer! Da gemäss feministischer Ideologie die gesamte Sprache zu einer Zeit entstand, in der Frauen angeblich vom Patriarchat unterdrückt wurden, müsste somit eine völlig neue Sprache inklusive neuer Grammatik entwickelt werden. Diese wahrhaft schöpferische Leistung bringen die famosen Feministen gar nicht fertig – schon gar nicht ohne staatliche Unterstützung. Selbst die sogenannte ‚geschlechtergerechte Bibel‘ konnte nur mit staatlichen Mitteln geschaffen werden; deren Akzeptanz ist unterirdisch. Noch nicht einmal die EKD selbst verwendet diese Bibel, obwohl sie sie doch propagandistisch und auch materiell gefördert hat. Ohne staatliche Protektion sind Feministen vollkommen bedeutungslos und impotent. Deswegen hat auch nur der Staatsfeminismus eine politische Relevanz.

          >Alltagssprache soll in erster Linie funktional sein und in fast allen Sprachen ist es so, dass die Entwicklung Richtung größtmögliche Verständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit geht.

          Der Begriff ‚Student‘ ist sowohl funktional als auch verständlich.

          >Von daher ist es eigentlich nur logisch, dass man das sperrige „Studentinnen und Studenten“ in „Studierende“ wandelt.

          Das sperrige ‚Studentinnen und Studenten‘ stammt ja ebenfalls aus der feministischen Propagandaküche. Die Feministen probieren jetzt ein Problem zu beseitigen, das sie sich selbst eingebrockt haben. Der Begriff ‚Studenten‘ ist nicht sperrig und sogar noch eine Silbe kürzer als ‚Studierende‘.

          >Lebendige Sprachen wandeln sich ständig und unterliegen denen, die sie nutzen.

          Das ist eine Binsenweisheit. Lebendige Sprachen haben sich aber stets bottom-up entwickelt, als gemeinsam erbrachte Kulturleistung eines Volkes; Sprache war und ist somit Basisdemokratie pur. Was bei der feministischen Sprachverhunzung geschieht, ist ein diktatorisches top-down, bei dem eine ideologische Kaste versucht mit Macht- und Propagandamitteln ihre spezifische Sprachideologie den Untertanen aufzudrücken.

          >So, und jetzt erkläre mir mal, warum man diesen grammatikalisch einwandfreien und deutlich praktikableren Begriff verwerfen sollte?

          Die Frage habe ich bereits beantwortet. Weil ‚Studierender‘ logisch nicht das bezeichnet, was einen ‚Studenten‘ ausmacht sondern etwas anderes. Ausserdem ist ‚Studenten‘ bereits etabliert; der neue Begriff ist überflüssig. Er konnte sich überhaupt nur deshalb einnisten, weil eine immer gleichförmiger werdende Medienzunft ideologisch infiltriert werden konnte, die den Neusprech-Begriff in der Folge in Rundfunk und Presse einheitlich verwendet. Ein breiter öffentlicher Diskurs darüber fand gar nie statt. Innerhalb weniger Jahre haben die Journalisten fast einheitlich und ohne jegliche Begründung den neuen Begriff übernommen. Das deutet auf klandestine, informelle Machtstrukturen hin, denn normal ist es nicht, wenn man als gestandener Journalist alte, gewohnte Begriffe ohne jegliche Begründung nicht mehr verwendet und durch einen neuen, ideologisch konfektionierten Begriff ersetzt; sowas widerspricht einfach der menschlichen Natur. Es sagt aber einiges über das windelweiche Rückgrat der weitaus meisten deutschen Journalisten aus, die willfährig dem Konformitätsdruck nachgeben – insbesondere gegenüber den Ausdünstungen des Staatsfeminismus. Das Beispiel mit dem Ersetzen von ‚Studenten‘ durch ‚Studierende‘ ist ja noch eines der harmlosesten.

      • Das Wort „Student“ stammt vom lateinischen Wort „student“. Es ist nämlich lediglich die 3. Person Plural indikativ aktiv vom Verb „studere“ (= sich bemühen, studieren) und heißt übersetzt: „sie bemühen sich“ bzw. „sie studieren“.

        Student ist somit lediglich ein geschlechtsneutraler Sammelbegriff.

        Und dass man ein konkugiertes lateinisches Verb zu einem Nomen im Deutschen gemacht wurde, ist auch nichts Besonderes: z.B.

        * die 1. Person Singular Indikativ Präsens von videre (= sehen) = video (= ich sehe)
        * die 3. Person Plural Indikativ Präsens von patere (= offen stehen) = patent (= sie stehen offen)
        * die 3. Person Singular Indikativ Präsens von advocare (= herbeirufen) = advocat (= er/sie/es ruft herbei)
        * die 3. Person Singular Indikativ Präsens von debere (= schulden) = debet (= er/sie/es schuldet)
        * die 3. Person Plural Indikativ Präsens von demonstrare (= zeigen) = demonstrant (= sie zeigen)
        * die 3. Person Plural Imperfekt Konjunktiv von concurrere (= zusammenlaufen) = concurrerent (= sie liefen zusammen)
        * die 3. Person Plural Futur 1 von vagari (= umherschweifen) = vagabunt (= sie werden umherschweifen)
        * die 3. Person Singular passiv von signare (= bezeichnen) = signatur (= er/sie/es wird bezeichnet)
        * die 3. Person Plural Präsens Indikativ von restaurare (= erneuern) = restaurant (= sie erneuern)
        * die 3. Person Singular Präsens Indikativ passiv von repetere (= wiederholen) = repetitor (= er/sie/es wird wiederholt)
        * die 3. Person Plural Futur 1 von dirigere (= lenken) = dirigent (= sie werden lenken)

        Student ist und bleibt von seiner Wortherkunft somit ein geschlechtsneutraler Sammelbegriff für alle Geschlechter, der lediglich zusätzlich auch im Deutschen als Singular für Männer verwendet werden kann, weil anders als Frauen Männer keine besondere Hervorhebung erhalten. Die Abwandlung Studentin ist somit lediglich eine besondere Hervorhebung, was aber nichts daran ändert, dass Frauen auch unter dem allgemeinen Sammelbegriff Student fallen, wenn sie nicht ständig prinzessinnenmäßig eine besondere Hervorhebung benötigen würden.

        Das ist ähnlich wie:
        * Es gab 10 Opfer, darunter 3 Frauen und keine Kinder.
        * oder wie die Schachweltmeisterschaft, die auch für alle Geschlechter offen steht, während Frauen zusätzlich noch eine eigene Weltmeisterschaft haben (aber genauso gut an der Weltmeisterschaft für alle teilnehmen könnten).

        • „Die Abwandlung Studentin ist somit lediglich eine besondere Hervorhebung“

          Das ist, sobald man es verstanden hat, ein schönes Beispiel für die Dummheit feministischen Aktionismus.
          Der angemessene, korrekte und gerechte Eingriff in die Sprache wäre – wenn es denn schon unbedingt sein muss – gewesen, eine männliche Abwandlung einzuführen.
          Dann wären weibliche Studenten „Studentinnen“, männliche Studenten wären „Studentusse“ oder für die Angeber auch „Studenti“ und bei „Student“ wären sowohl Männer als auch Frauen „nur mitgemeint“.

        • Schön anschaulich macht das im Übrigen Anne Wizorek auf ihrer Homepage in ihrer Selbstbeschreibung:

          http://www.annewizorek.de/ueber

          Dort schreibt sie über sich, dass sie „speakerin“ sei. Das Wort speaker stammt bekanntlich aus dem Englischen und „the speaker“ umfasst alle der erdenklichen der geschätzt zur Zeit ca. 7,5 Milliarden verschiedenen Geschlechter.

          Der eingedeutsche Begriff „speakerin“ ist daher nur die Prinzessinnen-Variante, die mit der Allgemeinheit und allen anderen Geschlechtern nichts zu tun haben möchte.

          Auch der Begriff Autorin ist nur die Prinzessinnen-Sondervariante.

          Angeblich stammt das Wort Autor (gemäß Wikipedia) nämlich vom lateinischen auctor (= ich werde gediehen), welches lediglich die 1. Person Singular Präsens Indikativ Passiv von auctare (= gedeihen) ist.

        • >>> Ihr wisst, dass wir über Deutsch reden?

          Irgendwie blöd nur, dass Sie es selber waren, die wert auf lateinische Verknüpfungen bzw. die lateinische Herkunft des Wortes „Student“ legten, um damit irgendetwas erklären zu wollen.

          Und die wörtliche lateinische Übersetzung des Wortes „student“ lautet nun einmal alle erdenklichen Geschlechter (insbesondere auch alle künftigen Geschlechter, Außerirdische, Gottheiten, …) mitumfassend: „sie studieren“ (3. Person Plural Präsens Indikativ Aktiv).

          http://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/student-uebersetzung.html

          Es gibt daher überhaupt keinen Grund, sich krampfhaft ein neues Wort für einen bereits vorhandenen geschlechtsneutralen Oberbegriff aus den Fingern saugen zu müssen.

          Und z.B. das von Wizorek verwendete Wort „speakerin“ gibt es im Deutschen, worüber sie reden, überhaupt nicht!

          http://www.duden.de/suchen/dudenonline/speakerin

          Es zeigt aber genau das Prinzip, wie plärrende Prinzessinnen und Drama-Patienten in ihren Wahnvorstellungen funktionieren. Ein Begriff, der diekriminierungsfrei alle Geschlechter umfasst (wie z.B. „speaker“ oder auch „Student“) reicht halt nicht, weil sie dann nicht ausreichend genug wahrgenommen werden.

          Wir erklären Sie denn den Wortfaschismus von Frau Wizorek? Wenn sie schon englische Wörter eindeutschen möchte, müsste sie dann nicht entsprechend den historischen Erkenntnissen der Genderwissenschaft „Speakende“ (so wie Studierende) sagen? Oder kommt es Frau Wizorek etwa ausdrückliche Hervorhebung ihres Geschlechtes an? Und warum will sie sich von allen anderen Geschlechtern abgrenzen? Wie lautet die deutsche Bezeichnung von „Speaker“ für einen Intersexuellen? Oder ist das Frau Wizorek völlig egal? Wieso legen ausgerechnet die Feministinnen so einen großen Wert auf eine Abgrenzung bei Wörtern, die bereits alle erdenklichen Geschlechter diskriminierungsfrei umfassen?

        • @xyz
          *Irgendwie blöd nur, dass Sie es selber waren, die wert auf lateinische Verknüpfungen bzw. die lateinische Herkunft des Wortes „Student“ legten, um damit irgendetwas erklären zu wollen.*

          Was wollte ich denn erklären?

          *Es gibt daher überhaupt keinen Grund, sich krampfhaft ein neues Wort für einen bereits vorhandenen geschlechtsneutralen Oberbegriff aus den Fingern saugen zu müssen.*

          Es ist kein neues Wort. Es wurde sich auch nicht krampfhaft aus den Fingern gesaugt. Auch da habe ich schon was zu geschrieben.

          *Es zeigt aber genau das Prinzip, wie plärrende Prinzessinnen und Drama-Patienten in ihren Wahnvorstellungen funktionieren. Ein Begriff, der diekriminierungsfrei alle Geschlechter umfasst (wie z.B. „speaker“ oder auch „Student“) reicht halt nicht, weil sie dann nicht ausreichend genug wahrgenommen werde. *

          Student ist kein diskriminierungsfreies Wort, und wenn Sie sich noch 3 Stunden sachlich und faktenbasiert auf dem Boden rumrollen und brüllen ^^

          *Wir erklären Sie denn den Wortfaschismus von Frau Wizorek? Wenn sie schon englische Wörter eindeutschen möchte, müsste sie dann nicht entsprechend den historischen Erkenntnissen der Genderwissenschaft „Speakende“ (so wie Studierende) sagen?*

          Warum, sie ist ja eine Frau. Ich nenn mich alleine auch Studentin.

          *Wieso legen ausgerechnet die Feministinnen so einen großen Wert auf eine Abgrenzung bei Wörtern, die bereits alle erdenklichen Geschlechter diskriminierungsfrei umfassen?*

          Nun, ich habe zwar durchaus bei Ihnen den Eindruck, dass sie sich im Besitz der Antworten auf sämtliche Lebensfragen wähnen, aber vielleicht sollten Sie mal überlegen, ob Sie in der Position sind, für andere zu entscheiden von was sie sich diskriminiert fühlen oder nicht. ^^

        • >>> Was wollte ich denn erklären?

          Das weiß ich nicht! Ich dachte Sie wollten über die lateinischen Verbindungen sprechen, weil Sie glaubten, das würde ihre Ansicht untermauern.

          >>> Es ist kein neues Wort.

          Meinen Sie wirklich, dass auch schon früher der von der Allgemeinheit sprachlich verwendete geschlechtsneutral verwendete Oberbegriff für alle Studenden „Studierende“ gewesen sei? Wozu dann der ganze Aufwand, um den angeblich immer schon verwendeten Begriff „Studierenden“ medial als einen angeblichen Fortschritt zu verkaufen.

          Also ich hatte eigentlich immer den Eindruck, dass insbesondere Feministinnen ein Bedürfnis hatten, den bisher üblichen Begriff „Studenten“ mit dem Begriff „Studierenden“ zu ersetzen.

          >>> Student ist kein diskriminierungsfreies Wort,
          >>> und wenn Sie sich noch 3 Stunden sachlich und
          >>> faktenbasiert auf dem Boden rumrollen und brüllen ^^

          Wer wird denn diskriminiert, wenn das Wort „Student“ sowohl von seiner lateinischen Herkunft und lange Zeit auch in der Verwendung innerhalb der deutschen Sprache alle erdenklichen Geschlechter mit umfasst? Früher hatten die Allermeisten überhaupt kein Problem damit, unter dem Begriff „Studenten“ alle Geschlechter zu verstehen.

          Zu einer etwaigen Diskriminierung wurde es nur, weil manche krampfhaft Benachteiligungen herbeibasteln mussten, um ihre Daseinsberechtigung und weitere Finanzierung aus staatlichen Töpfen rechtfertigen zu können.

          Wer möchte, kann auch den Begriff Mensch als diskriminierend finden, wenn man einfach neu definieren würde, dass Frauen auch hier eine Sonderbezeichnung („Menschinnen“) benötigen. Wenn man dann zur besonderen Heraushebung der Frauen ständig „Menschen und Menschinnen“ sagen würde, dann wird irgendwann auch wieder einer Gender-Warrior auftauchen, der einen neuen Oberbegriff für alle Menschen installieren möchte, um auch alle nunmehr ausgeschlossenen Geschlechter wieder mit erfassen zu können.

          Das ändert aber nichts daran, dass der Begriff in seiner Herkunft und auch in der sprachlichen Verwendung immer schon alle mit umfasst hatte und nur die besondere Bevorzugung eines Geschlechtes dazu führte, dass einige wieder neue Diskriminierungen herbeifantasieren konnten.

          Wenn man lange genug den Begriff „Speakerin“ etabliert, werden dann irgendwann wieder irgendwelche Berufsopfer zu finden sein, die meinen, der Begriff „Speaker“ würde nur Männer umfassen, so dass es diskriminierend sei, den Begriff aufgrund seiner englischen Herkunft als einen geschlechtsneutralen Oberbegriff für alle zu verwenden.

          Die ganze staatlich finanzierte Opferindustrie muss ja beschäftigt bleiben, damit deren Lebensunterhalt auf Kosten der Allgemeinheit gesichert wird.

          >>> Warum, sie ist ja eine Frau. Ich nenn
          >>> mich alleine auch Studentin.

          Wie diskriminierend von Ihnen! Sie sind also für die Etablierung einer Sprache, in der sich diejenigen, die sich weder als Mann noch als Frau empfinden, ausgegrenzt fühlen müssen, weil ihnen keine Wortabwandlungen zur Verfügung stehen, um sich ebenfalls – wie Sie – auch in der Einzahl selber bezeichnen zu können.

          Wieso ist Ihnen die Hervorhebung Ihres Geschlechtes so wichtig? Ist Ihnen das irgendwofür wichtig, dass man Sie geschlechtlich als Studentin und nicht allgemein als Studierende einordnen kann?

        • „Student ist kein diskriminierungsfreies Wort, und wenn Sie sich noch 3 Stunden sachlich und faktenbasiert auf dem Boden rumrollen und brüllen ^^“

          In der Tat kann man eine kleine Diskriminierung konstruieren, wenn man ums Verrecken will. Die weiblichen Studenten haben ein Wort ganz für sich allein: Studentin. Die männlichen Studenten müssen das Wort Student mit den Studentinnen teilen, sie haben ganz einfach kein Wort nur für sich. Die meisten männlichen Studenten ertragen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit allerdings mit stoischer Ruhe und ohne jedes Gejammer.

  1. Ich finde die Idee die Gender Studies abzuschaffen eine gute Idee allerdings ist die AfD hier nicht konsequent. Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass ALLE geisteswissenschaftlichen Studiengänge an Staatlichen Universitäten abgeschafft würden, ganz nach japanischem Vorbild.
    Das hätte 3 Vorteile:
    1. Die Absolventen der Privatunis die das dann doch studieren machen das nicht aus Gründen der Selbstverwirklichung, sondern weil sie es als eine sinnvolle Investition in die Zukunft betrachten (bei z.B. 20.000 € Studiengebühren/Jahr werden die meisten länger nachdenken was sie studieren).

    2. Durch die deutlich verringerte Anzahl an Absolventen die zudem zügig fertig werden, wird es für jeden Absolventen einen vernünftigen Arbeitsplatz geben. Keiner muss sich mehr jahrelang an der Uni für ein Taschengeld einstellen lassen, sondern die Absolventen können dann wirklich die Jobs machen für die sie ausgebildet wurden.

    3. Die Leute die jetzt nicht studieren werden nur in den seltensten Fällen ein technisches Studium beginnen (Mathe ist ein Arschloch), aber von diesen werden viele mit Ausbildungen beginnen zu Jobs die sie sowieso gemacht hätten wie z.B. Sekretärin, Erzieherin, Verkäuferin im Einzelhandel oder Taxifahrer, was den Vorteil hätte, dass diese Leute auch von Anfang an Geld verdienen können und so nicht in die Schuldenfalle geraten. Zudem kann man sich den meisten Kram den man in Germanistik oder Literaturwissenschaften lernt auch durch VHS Kurse bzw. durch ein Selbststudium aneignen.

    Bestimmte Studiengänge wie z.B. Soziologie oder Psychologie für die ein Bedarf besteht sollte man eh anderen Disziplinen wie der Biologie oder Medizin unterordnen, vor allem deshalb da immer mehr klar wird, dass die viele psychische Erkrankungen ein epigenetisches Phänomen sind und damit in den Bereich der Biologie fallen.

    • Stimme nicht zu. Die staatlichen Universitäten sollten einen Anspruch darauf haben das gesamtliche fachliche Forschungsspektrum abzudecken. Einzige Grenzen sollten hier die Geldmittel und die Arbeit nach wissenschaftlichen Grundsätzen sein.

      • Wissen sollte einem Zweck dienen. Welchen Zweck dient es den Minnesang des 11. Jahrhundert zum 20. Mal zu beschreiben wenn du die Gelder auch für die Prostatakrebsforschung einsetzen könntest.
        Das eine bringt die Menschheit voran, das andere befriedigt den Narzissmus eines Einzelnen. Gemeinnutz sollte vor dem Eigennutz gehen.
        Ich kann dir hundert Beispiele aufzählen wo uns die Forschung im MINT Bereich weitergebracht hat und kaum eines wo uns die Geisteswissenschaften vorangebracht haben. Im Gegenteil – gesellschaftliche Erkenntnisse wurden meist von Leuten erbracht die gar nichts mit dem Fach zu tun hatten.

        • „Wissen sollte einem Zweck dienen. Welchen Zweck dient es den Minnesang des 11. Jahrhundert zum 20. Mal zu beschreiben wenn du die Gelder auch für die Prostatakrebsforschung einsetzen könntest.“
          Wissensmehrung des Einzelnen und Wissensmehrung der Gesellschaft. Wie wollen sie wissen, ob etwas einen „Zweck“ dient wenn sie sich nicht damit beschäftigen? Wissenschaft funktioniert nicht linear, man kann nicht einfach zwischen wertvollen und wertlosen Wissen unterscheiden. Ich finde vielen Politikern heute würden profunde Kenntnisse der Geschichte gut tun.
          „Das eine bringt die Menschheit voran, das andere befriedigt den Narzissmus eines Einzelnen. “
          Jetzt wird es hier aber absurd? Was ist narzisstisch daran, sich mit Sachen zu beschäftigen, die einen interessieren? Was ich mit meiner Zeit mache entscheide am Ende immer noch ich.
          „Ich kann dir hundert Beispiele aufzählen wo uns die Forschung im MINT Bereich weitergebracht hat und kaum eines wo uns die Geisteswissenschaften vorangebracht haben.“
          Schön für sie, sagt aber mehr über ihre eigene Ignoranz. Es sollte doch offensichtlich sein, dass Geisteswissenschaften keine messbaren Ergerbnisse haben. Aber wollen sie den großen Philosophen ihren Wert für die Gesellschaft absprechen? Leuten, denen wir die Aufklärung, unsere Werte und unsere Staatssysteme verdanken. Die Demokratie wurde nicht von einen Chemiker erfunden.

        • >>> Was ist narzisstisch daran, sich mit
          >>> Sachen zu beschäftigen, die einen
          >>> interessieren? Was ich mit meiner
          >>> Zeit mache entscheide am Ende
          >>> immer noch ich.

          … einen … ich … meiner … ich.

          Ja, ist das nicht eine typische Argumentation eines Narz Narzissten?

          Sie können gerne alleine entscheiden, was Sie mit ihrer Zeit machen. Aber genauso gerne dürfen alle anderen entscheiden, ob diese dafür Zeit aufbringen wollen, Ihnen Ihre Lebensverwirklichung bezahlen zu wollen.

          Wieso sollten Sie ihre privaten Hobbies kostenfrei studieren dürfen, was für die Gesellschaft kaum einen Nutzen hat und nur Kosten produziert? Wenn Sie hinterher mit Ihrem Wissen auch alleine Geld verdienen können, weil die Nachfrage nach derartigen Wissenschaftlern da ist, würde keiner etwas dagegen haben, weil der Bedarf da ist. Wenn man nur ein paar Wissenschaftler produziert, die kaum nachgefragt werden, würde man vermutlich auch kaum etwas haben, weil man dann den Forterhalt des Wissens als eine Gemeinschaftsaufgabe betrachten könnte.

          Wenn aber Massen an überflüssigen Ausgebildeten produziert werden, die nur ihren Interessen nachgegangen waren und auf dem Markt keine Verwendung finden und dann über weitere staatliche Leistungen oder die krampfhafte Schaffung von überflüssigen Pseudoarbeitsplätzen (1000nde Frauenförderprogramme, Gender Studies, Frauenministerin, …) quasi durchgehend lebenslänglich von der Allgemeinheit gepampert werden müssen, weil man nicht weiß, wohin mit den ganzen Menschen, die „Tanzen nach kosmischen Schwingungen“ studiert haben. Es gibt dann schlicht keinen Grund, weshalb die Allgemeinheit diesen Leuten deren Narzissmus finanzieren soll und nicht selber sagen darf, dass ihnen ihre Zeit zu schade ist, dafür zu arbeiten, dass andere ihrem Hobby nachgehen und der Allgemeinheit zur Last gehen können.

    • „ALLE geisteswissenschaftlichen Studiengänge an Staatlichen Universitäten abgeschafft würden, ganz nach japanischem Vorbild.“

      Und ich würde mir (als bekennender MINTler!) wünschen, daß nicht ständig ein derart absurder Unfug über die Geisteswissenschaften verzapft wird. Es wäre auch gut zu wissen, welche Einzelwissenschaften zu den großen Wissenschaftsgebieten gehören. Dann weiß man auch, daß die Gender Studies überwiegend zu den Sozialwissenschaften gehören, und weniger zu den Geisteswissenschaften.

      Die Zahl der Studienplätze zu reduzieren kann nach hinten los gehen, denn dann rennen viel mehr Abiturienten in die anderen Studiengänge, und die sind deutlich teurer 😉 Nicht zu reden von dem anschließenden Überangebot an Akademikern, das die Gehälter unter Druck setzen würde. Genau dieser Markteffekt ist eine plausible Ursache, warum die „neuen Frauenberufe“ schlecht bezahlt sind: wenn man in einem vorher einigermaßen balancierten Arbeitsmarkt die Zahl der Arbeitssuchenden um 40% erhöht, gegen die Preise für Arbeit in den Keller.

      • @mitm

        Du schreibst:

        „Dann weiß man auch, daß die Gender Studies überwiegend zu den Sozialwissenschaften gehören, und weniger zu den Geisteswissenschaften.“

        Wenn wir nur mal die Methodenlehre der Gender Studies anschauen, gehören die m.E. eher nicht zu den Sozialwissenschaften. Ich selbst habe noch nirgends gesehen, dass quantitative empirische Forschung (Statistik, Versuchsplanung etc.) in den Gender Studies angeboten wird. Und ich vermute, auch die qulitative empirische Forschung beruht eher auf Diskurs- oder Narrationsanalyse, also eher hermeneutische Tradition und kaum oder weniger z.B. qualitative Inhaltsanalyse, wo ganz klar die wissenschaftlihcen Gütekriterien ausgewiesen werden. Also eher Geistes- oder Kulturwissenschaft und eher weniger Sozialwissenschaft.

        • „Wenn wir nur mal die Methodenlehre der Gender Studies anschauen, gehören die m.E. eher nicht zu den Sozialwissenschaften…“

          richtig, sie betreiben keine richtige Wissenschaft, aber die meisten Themen sind eindeutig Kernbereiche der Soziologie.

          Man kann es auch an der Zuordnung der beiden einschlägigen Fachgesellschaften erkennen: eine davon ist eine Sektion der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

      • Ich würde mir wünschen, wenn man auch im Deutschen eine ähnliche Differenzierung zwischen „science“ und „studies“ zustande bekäme. Dann müsste man nicht ständig über Geistes- und Sozialwissenschaften zu reden, was sie meiner Meinung nach nämlich nicht sind.

      • Selbst wenn man Gender-Studentix* o.ä. in einem naturwissenschaftlichen Praktikum Messungen durchführen und auswerten ließe, wäre ich skeptisch, ob ihnen dies zur Erkenntnis verhelfen würde, dass es Abläufe gibt, die nicht „sozial konstruiert“ sind.

        In jedem Fall zöge dies Resourcen von den naturwissenschaftlichen Instituten ab, die man IMHO sinnvoller nutzen könnte.

        • Es kommt drauf an. Als ich angefangen habe, Philosophie zu studieren, hatte ich praktisch null Interesse für Naturwissenschaften. Logik war verpflichtend, wurde aber nie intensiv getrieben. Mit der zeit erschienen mir die philosophischen Theorien aber immer unbefriedigender und wiedersprüchlicher. Ich hatte großes Glück, nicht in einen Zirkel von Marxisten oder Adorno- oder Heidegger-Verehrern zu geraten, denn da wurde schon in den 80er Jahren nur Ideologie getrieben, und wenn man einal wriklich da drin steckt, kommt man häufig nicht mehr heraus (geistig gesehen).

          Schlüsselerlebnis waren für mich (neben Darwin) dann die Werke von Daniel Dennett, der ein authentischer Philosoph ist, aber auf Grundlage der Naturwissenschaften denkt. Da gingen mir dann ettliche Lichter auf.

          Hätte ich bessere Kenntnise in Biologie und Physik gehabt, wäre das schon viel früher geschehen und ich hätte mir eine Menge Lesezeit und unnötig gekaufter Bücher erspart.

          ich weiß nicht, in wieweit man heute schon ideologisch geprägt ins Studium einsteigt, kann sein, dass es für viele schon zu spät ist. Darum ist auch der Einfluss der gender-Wissenschaften auf die Schule so verhängnisvoll.

          • Interessierten Studenten sollte man eine Beschäftigung mit den Naturwissenschaften schon ermöglichen.
            Ich fürchte nur, dass eine Verpflichtung von ideologisch voreingenommenen Studenten nur dazu führt, dass die zwar widerwillig ihre Stunden absitzen, aber keine neuen Einsichten daraus gewinnen.

        • Man muss ja noch dazu bedenken, dass man den Luschen der Geisteswissenschaftler quasi noch beibringen muss, wie man aufs Klo geht.

          Natürlich könnte man denen eine Anfängervorlesung (z.B. Theoretische Physik 1-2) vor den Latz knallen und dann prüfen, aber Durchfallquoten von 99,9% bringen doch nix.

          Daher denke ich hier eher in Richtung „Hopfen und Malz verloren“ – auch wenn es traurig ist.

          Gerade heutzutage, wo die jungen Studenten schon von Anbeginn an völlig überfordert sind, mit zusätzlichen Anforderungen wird das nichts werden.

          Eine grobe Vorstellung vom und Basis-Handwerkzeug zur Nutzung des „gesunden Menschenverstand“ den jungen Menschen mitzugeben ist Aufgabe der schulischen Vorbildung.
          Hier muss man aus meiner Sicht ansetzen.
          Gerade die Fähigkeiten, halbwegs gerade denken zu können, sind durchaus möglich aus der Schule (Physik, Chemie und Mathe) zu erahnen.
          Zur Not muss man da halt die Leerpläne umbauen, sodass die wichtigen Fächer eben die halbe Schulwoche ausmachen – auch wenn dann die Wohlfühlsteichelzeitvertrödeler zurückstecken müssen..

          • Theoretische Physik würde da eh nichts nützen. Da fehlen völlig die mathematischen Voraussetzungen.
            Wenn überhaupt, dann ein paar Experimente vorführen (à la Professor Proton 😀 ), und im Rahmen der Möglichkeiten die Studenten selbst ein wenig herumprobieren lassen – was natürlich recht kostenintensiv ist.

            Durch das G8 und weitere Lehrplanänderungen ist das Niveau von Abiturienten weit abgesunken.
            Einerseits fehlt einfach ein Jahr, andererseits führt der häufige Nachmittagsunterricht dazu, dass Schüler kaum noch die Möglichkeit für außerschulische Bildung haben.

      • @Anne:

        „… was natürlich recht kostenintensiv ist.“

        Allerdings ein abnehmender Prozess sein dürfte, da die natürliche Selektion nach dem „Darwin Award“ für eine Reduzierung der Physik- und Chemie-‚Experimentierenden‘ führen dürfte.

        Oder, frei nach der Feuerzangbowle: „Heute krieje mehr de Steckdose. Dazu stelle mer uns erst Mal jans dumm, befeuchten dann unsere Fingär und prokeln dann in diesen beiden komischen Löchern rum …“.

        Penetration – neu definiert. Sorry an dieser Stelle für meinen Sarkasmus. ‚Leinchen findet Studierende ganz toll und wird uns sicherlich noch dazu erklären, warum das eine patriarchale Unterdrückung ist, diese anachronistische und subalterne Stromzuliefereranbindung von der Staubsaugerin.

        Ssssit – Bumm!

        • Das wäre schon ein guter Grund, die Studentix* selbst experimentieren zu lassen. :mrgreen:
          Und vielleicht weckt so ein zarter Stromschlag bei dem einen oder anderen doch ein Verständnis dafür, dass man die Naturgesetze nicht einfach so haben kann, wie man das gerne hätte.

        • Köstlich, Anne, wirklich gut.

          Dann lassen wir mal Maren von der Leine, sagen „fass“ und bestaunen ihre Erkenntnisse zu Plus- und Minus-Polen, inklusive einer Einschätzung über männlich dominierte Anoden, wo doch die Diode angeblich alles gleich machen soll. Oder zumindest glätten …

          Das dürfte, in etwa, genau so spannend werden, wie die Diskussion darüber, woher der Strom denn nun kommt; im Öffentlichen Dienst. Das Gehalt dort kommt ja auch vom selbigen Arbeitgeber …

          Der Rest ist dann Recycling. Oder, wie „Gerold Brenner – Der Trenner“ uns politisch korrekt vermittelt:

          Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Aber sicherlich könnte man Ansätze dafür finden, warum Industrie 4.0 und Roboter, die Sachbearbeiterjobs übernehmen, vielleich doch nicht so schlecht sind, wie der Ruf, welcher ihnen voraus eilt.

          Jedenfalls jaulen diese nicht permanent rum von Benachteiligung, (noch) mehr Rechte und Sonstwas. Und einen #Aufkreisch werden die sicherlich auch nicht veranstalten. Es sei denn, umgeschulte Gender-Studies-‚Studierende‘ kümmern sich plötzlich um deren Firmware-Kodierung.

          Sssit – Bumm!

      • Ach, ich finde, es wäre schon interessant, mal fächerübergreifend zu erforschen, warum jede bekannte Kultur (min.) zwei Geschlechterrollen kennt, und ob man sich wirklich einfach jedes Mal eine neue ausdenken kann, wenn man Lust hat.

        Aber irgendwie müsste man dann etwas ergebnisoffener daran gehen.

  2. „und verhalte mich wohl leider meistens meiner weiblichen Genderrolle entsprechend“

    Hm sie bedauert es das sie sich ihrer Natur entsprechend verhält.
    also das sie so ist wie sie ist…

    Liebe Studentin, es ist absolut OK wenn man sich so verhält wie man ist.
    Wenn man sich nicht so akzeptiert wie man ist, dann kann man nur unglücklich werden.

  3. Generell zu ze.tt: die scheint mir noch mal um den Faktor 2 radikalfeministischer zu sein als die ZEIT. Insofern ist es nicht überraschend, daß die Autorin im Kern beklagt, daß die Studentenschaft, die sie vorgefunden hat, nicht den egalitär-feministischen ideologischen Verhaltensnormen entspricht.

    Interessant ist an dem Text am ehesten, daß er den Eindruck vermittelt, daß die Studentenschaft ein Sammelbecken von Personen ist, die ein Problem mit ihrer Sexualität haben, die ein Studium mit einer Selbsttherapie verwechseln und die leichte Beute für Radikalisierungen sind.

    Aus dem ze.tt-Text:

    „Jeder sollte einmal in ein Gender-Seminar gehen“

    Gegenvorschlag: Jeder GS-Student sollte einmal einen Gastbeitrag auf alles evo verfassen und sich der anschließenden Debatte stellen müssen 😉
    @Chris: Du kannst der Uni ja mal anbieten, einen entsprechenden Lehrauftrag zu übernehmen 😉

  4. Geisteswissenschaften abschaffen…. ne. Aber jeder der im Studium oder später im Beruf mit Statistiken zu tun hat sollte auch mal einen Kurs haben „Statistik interpretiere 101“ gehalten von einem Mathematiker. 5 ECTS oder 2+1 SWS Stunde… das fetzt.

    Der böse Mensch in mir weiß natürlich dass dann die Absolventenzahlen in Gender, Soziologie u. Journalismus gewaltig in den Keller rauschen werden.

  5. Sie war ziemlich blond, stark geschminkt und trug lange künstliche Fingernägel.

    Finde ich immer interessant, dass blond zu sein bei Frauen oft mit großer Bedeutung aufgeladen ist. Oder ist „blondiert“ gemeint?

    • Blond ist meist gleichzusetzen mit blondiert (nicht immer, aber überwiegend). Anders als bei den noch selteneren roten Haaren verliert sich der augenfällige Unterschied häufig mit der Zeit, die Farbe ist also für sich genommen ein Jugendlichkeits-Marker.

      Lustig auch hier die Blüten, die die Wissenschaft austreibt:

      „Frosts Hypothese, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Evolution and Human Behavior“, galt dem Ursprung der Haarfarbe Blond und der Augenfarbe Blau. Kurz gefasst: Beides hätten europäische Steinzeit-Frauen als Ausweg aus höchster Not „erfunden“. … Frosts Szenario: Gegen Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 10 000 bis 15 000 Jahren, wurde in den kalten Steppen Europas das jagdbare Großwild immer knapper. Das, so Frost, „setzte Männer einem höheren Risiko durch die Jagd aus und schränkte ihre Fähigkeit ein, für mehr als eine Frau zu sorgen. Bei insgesamt weniger Männern“ – als Folge von Unfällen bei den immer beschwerlicheren Jagdzügen – „mussten die Frauen um eine begrenzte Zahl möglicher Ehepartner konkurrieren“. In dieser Situation, so der Forscher weiter, habe die Partnerwahl (Biologen-Slang: „sexuelle Selektion“) extreme Farbvarianten bei Haaren und Augen begünstigt: Die Trägerinnen solcher Gen-Mutationen hätten bei den wenigen jagdfähigen Männern, die noch zu haben waren, einfach bessere Chancen gehabt. Denn: „Wenn ein Individuum mit gleichwertigen möglichen Partnern konfrontiert ist, wird es tendenziell den wählen, der aus der Menge hervorsticht, weil er die seltenste Färbung trägt.“ Aufgrund dieses Selektionsdrucks hätten sich die Gene für blonde Haare und helle Augen rasch unter den Überlebenden der Eiszeit verbreitet.

      Frosts wilde Hypothese war ein gefundenes Fressen für die Presse. …
      Der Auslöser der „Blond“-Welle war über Nacht ein vielzitierter Mann. Frosts Fachkollegen kommentierten die fantasievolle Hypothese durch Schweigen.“

      http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=31892618

      „Blonde Kellnerinnern bekommen mehr Trinkgeld als ihre dunkelhaarigen Kolleginnen. Zu diesem Ergebnis kam eine amerikanische Studie, die 2011 im “Journal of Behavioral Studies in Business” veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler führten Experimente mit verschiedenen Testpersonen durch. Über 60 Tage hinweg wurden Daten gesammelt, während die teilnehmenden Kellnerinnen ihre Haarfarbe wechselten, ansonsten aber keine Veränderungen vornahmen. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mit blonden Haaren bekommt man das meiste Trinkgeld. …
      Blondinen haben im Vergleich zu dunkelhaarigen Frauen höhere Östrogen-Level im Körper. Das führt dazu, dass sie häufig weichere Gesichtszüge haben, kleinere Nasen, schmalere Kiefer, weichere Haut und weniger Körperbehaarung. … Wissenschaftler der Nottingham Trent University haben entdeckt, dass Frauen, die sich die Haare blond gefärbt haben, selbstbewusster und mutiger werden – sowohl im Bezug auf ihr Liebesleben, als auch das Durchsetzungsvermögen im Job.

      Die Forscher entdeckten, dass blonde Frauen sich häufiger trauten, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen und sich öfter über unfaire Behandlung beschwerten. Ein Großteil der befragten Frauen gab zudem an, sich attraktiver und sexuell anziehender zu fühlen.“

      http://www.huffingtonpost.de/2015/08/04/fakten-menschen-blonde-haare_n_7931286.html

      • „Wissenschaftler der Nottingham Trent University haben entdeckt, dass Frauen, die sich die Haare blond gefärbt haben, selbstbewusster und mutiger werden – sowohl im Bezug auf ihr Liebesleben, als auch das Durchsetzungsvermögen im Job.“

        Tja, da fragt man sich doch wirklich, warum die Schwedinnen beginnen (und immer noch dabei sind) sich ihre Haare dunkel zu färben. Opportunismus, zu viel Trinkgeld, Gruppenzang – oder reale Angst?

        Und man könnte ins Grübeln kommen, wenn man darüber nachdenkt, weshalb viele Frauen mittlerweile kurze Beine haben, welche mit der Restmasse gefüllt werde, und sich einen dürren Freund halten, den sie nach Lust & Laune herumkommandieren (dürfen und können).

        Da ist die Haarfarbe übrigens ziemlich egal und eine Beschleunigung von Fürth nach Nürnberg (erste Eisenbahnstrecke) größer 35 km/h mittlerweile auch obsolet geworden.

        Danke für den Link zu BdW, die HuffPo lese ich nicht.

        • „Tja, da fragt man sich doch wirklich, warum die Schwedinnen beginnen (und immer noch dabei sind) sich ihre Haare dunkel zu färben.“

          Die Haarfarbe ist ein biologisches Merkmal, das – durch einen chemischen Prozess – verändert werden kann, mit messbaren Unterschieden hinsichtlich der erlebbaren sozialen Folgen, scheint ja unwidersprochen.

          Meine Kurzrecherche ergab vorhin, dass vielleicht 40 % der Färbenden hierzulande ihr Haupthaar bleichten, was im Umkehrschluß bedeutete, dass die Mehrheit sich einen dunkleren Ton herbeizaubert (was vermute ich aber auf die grauhaarigen unter ihnen zurückzuführen wäre).

          Irgendwas zwischen 70 und 90 % der Einheimischen weiblichen Menschen sieht übrigens diesbezüglichen Optimierungsbedarf (und nur 3-12 % der männlichen…).

        • Meine Kurzrecherchen. Semikolon, egaben, dass Schwedinnen dieses aus Angst tun. Ein blödes Dilema wohl …

          Und eine weitere Analyse zeigte auf, dass man das Haar erst bleichen (also blondieren) muss, damit man es anschließend dann gründlich kolorieren kann.

          Blöde Sache, dieses Färben, geht es doch um die Gute Sache. Aber darum geht es ja gar nicht, sondern um die Befindlichkeiten von „Miss Gender“ im selbigen Wunderland. Einem, in den sie nun selbst hockt und auf eben jenen Hasen wartet, der ihr nun endlich den weiteren Weg weist.

          Dass du dreiviertel meiner aufgeworfenen Fragen nicht mal im Ansatz versucht hast, zu beantworten, zeigt mir auf. dass du wohl lieber die HuffPo und ‚Igitte zu lesen scheinst.

          Nun gut, jeder nach seiner Facon …Ich entschuldige mich vorab (und ohne Diener), falls ich falsch liegen sollte. Aber dann sollten die Argumente auch üerzeugend sein – und nicht irgendwelche Statistiken rezipieren. TraraBlabla kann ich auch alleine …

          Emannzer
          -> Blond, blauäugig und ohne graue Haare

  6. >>Mit einem echten Wissenschaftsanspruch und unter Aufgabe der Scheuklappen könnte Gender Studies ein interessantes Fach sein (wobei dann die Überschneidungen mit der evolutionären Geschlechterbiologie groß sein müssten).

    Es passt natürlich zum Thema dieses Blogs, das an die Biologie anzulehnen. Ich hätte es mehr in Richtung der Kultur- und Gesellschaftswissenschaft geschoben, denn die kulturellen Unterschiede sind zu groß und wechselhaft, als dass sie durch Biologie erklärt werden könnten. Aber es beinhaltet fraglos beide Aspekte – ein interessantes Thema, und eine Geschlechterforschung mit einem wirklich wissenschaftlichen Anspruch könnte sich in diesem Spannungsfeld zwischen Biologie und Kultur bewegen, müsste allerdings den Anspruch aufgeben, politisches Instrument sein zu wollen. Davon sind wir so weit wie nur möglich entfernt …

      • Ja, ebenso wie die der Kultur (Menschen ohne Kultur gibt es nicht). Eine wirkliche Wissenschaft müsste sich dieses Spannungsfeldes bewusst sein und sich ihm vorurteilsfrei nähern. Ich glaube nicht, dass die GS reformfähig sind. Aber die Fragestellungen, die eine wissenschaftliche GS behandeln würde, werden Forscher beschäftigen. Dann eben in der Biologie oder den Geschichts- und Kulturwissenschaften.

  7. Ohne hier über fantastische Forderungen über die Abschaffung bestimmter geistes- und sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen zu fabulieren, zeigt der Bericht der Studentin doch genau auf, wo intersektionale PC hinführt.
    Isolation folgt aus dem Druck, ständig die Repressionshierarchien und den Privilegiebstatus anderer zu evaluieren. Wir kennen das aus asiatischen Kulturen, in denen es diverse Sprachebenen gibt, die man je nach Kontext zu wechseln hat. Diesen Kontext hat man innerhalb von Sekunden zu erfassen und entsprechend sprachlich zu reagieren. Asiatische Menschen sind dadurch – gerade wenn Hierarchien unklar sind – reservierter, und genau dahin führt der Weg, den die Studierenden von heute einschlagen wollen.

    Vllt. sollten die PC-Krieger sowas wie Rangabzeichen einführen, analog zu Dienstgraden im Militär.

    • „… wo intersektionale PC hinführt. Isolation folgt aus dem Druck, ständig die Repressionshierarchien und den Privilegiebstatus anderer zu evaluieren. …“

      Guter Punkt.

  8. Ganz kurz zur Überschrift: Studierende?

    Ich weiß nicht, laufen da nicht Studenten rum, die nicht wissen, ob sie Student_innen, Studx, Student*in oder sonstwas sind? So gesehen ist das ja fast eine Wohltat.

    Gruß vom Blogschreibende … 😉

  9. Wenn sich jetzt schon „Normale“ in dem Studiengang gemobbt fühlen und am Ende nur noch Transen, Schwule und Lesben übrig bleiben – dann kommen echt schräge Zeiten auf uns zu. Gleichstellungsbeauftragte werden nicht mehr reichen. Für jedes „Geschlecht“ werden neue steuerfinanzierte Bla-Stellen und Behörden aus dem Boden gestampft, neue Fördermodelle, neue Klos, neue Parkplätze etc. pp.

    Oder das ist ein heilsamer Schock, weil irgendwann den heute „Mimimi benachteiligten“ Frauen aufgeht, was Benachteiligung wirklich heißt. Also den Frauen, die weder Bart, Pimmel noch einen aussichtslosen Dachschaden haben.

    • Inklusion per Ausgrenzung
      – So zumindest vermute ich Das!

      Und will sie nicht die Schwestx sein, dann schlag‘ ich halt den Schädel ein. Es ist noch nicht so offen formuliert, wird aber nonverbal dennoch so kommuniziert. Eben so, wie es die Studentin selbst beschreibt.

      Das hat nichts mehr mit Inklusion zu tun, sondern ist der Machtanspruch einer Minderheit. Einer, an der sie versucht zu partizipieren.Einer Unterdrückten selbstverständlich …

      • Wird sicher lustig.

        „Mist, hab mich als ‚Gleichstellungsbeauftragte‘ im ‚Büro der Gleichstellungs- und Mediengleichschaltungs-Aufsichtsbehörde‘ beworben, aber obwohl ich lesen und schreiben kann, hat ne Legastheniker-Transe mit Dyskalkulie, ADHS und Lactoseintoleranz den Job gekriegt, obwohl der/die/das/x nicht mal mit dem Studium fertig ist. Irgendwas läuft da doch schief?! Kacke! Und nicht mal Männer in der Nähe, denen man die Schuld geben kann? Ach, doch: Die wimmernden Mamasöhnchen, die den ganzen Käse durchgewunken haben, als sie noch an der Macht gewesen sind! Scheiß-Patriarchat!!!“

  10. Der einzige Zweck von Gender Studies ist Dekonstruktion (des männlichen Geschlechts). „Was wir nicht haben können machen wir den anderen kaputt“.
    Eine infantile Kriegserklärung die zu einem kalten Krieg der Geschlechter geführt hat. Das Ganze wird erst dann enden wenn es für Frauen wieder zu gefährlich wird, alleine auf die Strasse zu gehen.

    • Peter,

      „Das Ganze wird erst dann enden wenn es für Frauen wieder zu gefährlich wird, alleine auf die Strasse zu gehen.“

      Das stimmt wohl. Allerdings sind „Gender Studies“ wohl eher gedacht, Frauen ohne erkennbare traditionelle akademische Befähigungen, dafür aber mit psychischen Vorbelastungen eine Nische an den Universitäten zu gewähren.

      Immerhin kann man auch argumentieren, dass damit andere Disziplinen entlastet werden. Und es nach aussen als moderne, humanistische Inklusion verkaufen 😉

      „Eine infantile Kriegserklärung die zu einem kalten Krieg der Geschlechter geführt hat.“

      Sicher hat vieles, was massenmedial zu dem Thema so gegaggert wird, diesen Anschein. Viel wirkmächtiger als das viele Getexte ist doch aber das konkrete Handeln der Masse der Frauen.

      Und da glättet sich das doch so ziemlich und reduziert sich auf die Kernaspekte:

      Frau möchte nicht von Mann abhängig sein. Sie möchte, so sie denn einen hat, die Freiheit haben, ihn jederzeit entsorgen zu können.
      Frau möchte sich nicht minderwertig oder eingeschränkt fühlen.
      Frau möchte sich nicht schuldig fühlen müssen wenn und weil ihr etwas nicht gelungen ist (egal ob beim Kuchenbacken oder die Karriere). Schuld muss daher externalisiert werden.
      Frau orientiert sich in ihrer Lebens- und Gefühlswelt an anderen Frauen in ihrem sozialen Nahfeld. Männer werden hier eher exkludiert.
      Externe Leitbilder/Rollenmodelle werden nur sehr selektiv modular und in der Tendenz nur temporär (Lebensabschnittsmodell) übernommen

      Kalter Krieg ist da etwas zu hoch gegriffen, dafür sind die Männer den Frauen nicht wichtig genug 😉

    • >>> „Was wir nicht haben können machen
      >>> wir den anderen kaputt“.

      Das erinnert mich an einen Artikel, den ich vor ein paar Tagen bei brigitte.de gefunden hatte bzw. was Frauen sogar über sich selber schreiben:

      http://www.brigitte.de/aktuell/job/karriere–frauen-als-vorgesetzte–ist-es-wirklich-schwieriger-mit-ihnen–10602090.html

      In dem Brigitte-Artikel wird beschrieben, weshalb selbst Frauen mit weiblichen Vorgesetzten mehr Probleme haben.

      Und der Unterschied zwischen Männern und Frauen wird dort wie folgt beschrieben:

      „Männer, …, denken eher vertikal. Sie haben kein Problem mit Hierarchien. Ein Mann merkt beispielsweise während des Marathonrennens, dass ihm die Puste ausgeht. Er blickt sich um, ob er einen Bekannten entdeckt, dem er seine Wasserflasche vermachen kann. Oder wenigstens einen aus seiner Region, zur Not auch einen aus seinem Land. Hauptsache, einer von uns gewinnt. Frauen denken dagegen eher horizontal. Während des Rennens sorgen sie dafür, dass die Gruppe immer schön zusammenbleibt und sich auch alle wohl fühlen. Versucht eine, den Pokal als Einzelkämpferin zu gewinnen, stellt ihr eine andere ein Bein.“

      Genau das System kann man am Feminismus sehr anschaulich beobachten. Wenn Frauen selber nicht besser sein können, weil sie nicht das Gleiche leisten können, dann streben sie nicht das dem Besten für das gesamte Kollektiv (Deutschland), sondern sie versuchen den Stärkeren ein Bein zu stellen, damit alle gleichgeschaltet bleiben.

      Und so ist dann zu erklären, warum das „Männliche“ dekonstruiert und zerstört werden soll, weil sie offenbar hoffen, dass ein zerstörte Männer nur noch so schwach wie Frauen sind.

      Und so versteht man dann auch die penetrante Einseitigkeit des Feminismus bzw. warum sich nicht allgemein um Gewaltopfer gemümmert wird (sondern ausschließlich um das nach der Kriminalstatistig weniger gefährdete Geschlecht) oder warum nicht geschlechtsunabhängige Förderungen von Schülern entsprechend der geschlechtsspezifischen Besonderheiten angestrebt werden. Und so versteht man dann auch, weshalb alle Statistiken, die nachteilig für Männer sind (Suizide, Obdachlose, Arbeitsunfälle, Gefängnisinsaßen, Drogen, Lebenserwartung, Opfer von Gewaltdelikten, …) nicht einmal ansatzweise Angleichungsbemühungen zur Folge haben.

      • Ich habe jetzt nicht mehr die Quelle parat, aber ich habe kürzlich gelesen, dass Frauen auch im Durchschnitt ein anderes Verständnis von Gerechtigkeit haben. Wenn zum Beispiel Eltern ihren Kindern eine Belohnung für bestimmte Schulleistungen in Aussicht stellen, dann zahlen die Väter die Belohnung aus, wenn (und nur dann) die geforderte Leistung erreicht ist. Die Mütter neigen dazu, auch diejenigen Kinder zu belohnen, die nicht die Leistung erreicht haben. Begründung: Sie hätten sich ebenso bemüht und angestrengt. Diese beiden Konzepte sind einfach nicht unter einen Hut zu bringen. Zumal wenn man sie auf die ganze Gesellschaft ausdehnt.

      • Selbst wenn man davon ausgeht, dass Frauen eher Gleichheit (bzw. Gleichstellung) und Menschen eher Gleichberechtigung bevorzugen,
        dann erklärt das nicht, dass
        “ Und so versteht man dann auch, weshalb alle Statistiken, die nachteilig für Männer sind … nicht einmal ansatzweise Angleichungsbemühungen zur Folge haben“.

    • Oder so: Gender Studies!

      Einen goßen Schritt zurück, aber keinen für die Menschheit.

      Translatiert in vergangene Zeiten: Irgendwas mit Gender (und am besten Medien). Letzteres hat man Das dann und damit wohl zuerst erreicht … *mimimi*

      Das wird noch unlustig hier …

  11. Pingback: Übersicht: Kritik am Feminismus | Alles Evolution

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..