Hat der Feminismus Angst vor gleichen Rechten UND Pflichten und deswegen ein so schlechtes Frauenbild?

Lucas Schoppe stellt die negative Sicht auf Frauen in dem gegenwärtigen Feminismus dar:

Skandalös ist aus dieser Sicht nicht die Fixierung auf Ängste und Schutzbedürftigkeiten – skandalös ist lediglich, dass der Schutz nicht total ist, dass der allgute Vater Staat noch Lücken in seinem schützenden Mantel toleriert.

Damit wird Frauen dann der verrückte Eindruck erweckt, sie könnten sich eine Erfahrung ersparen, die für Männer – zu deren Vorteil, übrigens – ganz selbstverständlich ist: Dass es keinen absoluten Schutz gibt, und dass Menschen daher auf sich selbst und aufeinander aufpassen müssen. (….)

Ähnlich die von Schwesig finanzierte Kampagne zur Hate Speech im Netz. In der Welt der Ministerin kommt der Hass von Männern, die Opfer sind Frauen – Frauen selbst sind hier zu Hass gar nicht fähig, schlimmstenfalls zu niedlichen kleinen Aggressiönchen. Ebenso in der häuslichen Gewalt: Was der Mann der Frau tut, ist schrecklich und gewalttätig, was aber die Frau dem Mann tun kann, ist allezeit nicht der Rede Wert.

Wer einen anderen Menschen als Erwachsenen ernst nimmt, weiß allerdings immer auch, dass dieser Mensch ihm potenziell Schaden zufügen kann. Wer das Menschen  nicht zutraut, nimmt sie als Erwachsene nicht ernst.

Die Ministerin entwirft eine Welt, die für Frauen allezeit bedrohlich ist und die ihnen keine Möglichkeit des Schutzes und der Gegenwehr lässt – als wären sie existenziell hilflose Wesen, ausgesetzt in einer feindseligen Welt wie Vögelchen, die zu früh aus dem Nest gefallen sind.

Auch eine berufliche Karriere lohnt sich hier natürlich nicht. Da die Ministerin mitsamt ihrer Partei ausdauernd verkündet, Frauen würden 23% weniger verdienen als Männer, müsste eigentlich jedem jungen Paar klar sein, wer im Zweifelsfall daheim bleibt: Wie verrückt wäre es, wenn es der Mann wäre, der doch in der rauen Wirtschaft dort draußen jederzeit um ein Viertel mehr verdient als die Frau.

Dass das Gerede vom Gender Pay Gap schon vielfach widerlegt worden ist, ändert nichts an seiner Langlebigkeit. Es bedient Bedürfnisse, schürt Ängste und Schutzansprüche – und kann daher lästige Quälgeister wie Tatsachen und sachliche Analysen recht leicht beiseite legen.

Welche Arbeitgeber würde, andererseits, auch gern Menschen einstellen, die davon überzeugt sind, die Erwartung eines realitätsgerechten Verhaltens sei ein übler Trick einer böswilligen Umwelt? (…)

Warum fällt linken Feministinnen nicht auf, dass solche Positionen geschlechterpolitisch frauenfeindlich sind und allgemein politisch reaktionär und autoritär?

Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit einem feministischen Aufschrei?

Das ist eine alte Klage, die aber dadurch nicht falsch wird:

Wenn der Feminismus recht hat, dann sind Frauen schlicht unfähig und als Arbeitnehmer oder sonstige Führungspersonen nicht zu gebrauchen.

  • Sie sind die einzige Bevölkerungsgruppe, die es mit freien geheimen allgemeinen Wahlen und einer Mehrheit in der Bevölkerung nicht schafft, ihre Interessen durchzusetzen
  • Sie schaffen es nicht eine rein feministische Partei aufzustellen und sie in diesen Wahlen wählen zu lassen oder zumindest die Gelder der Wahlwerbung zu nutzen um Frauen zu sensibilisieren
  • Sie verkaufen sich beständig unter Wert ohne die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, wie etwa ein Unternehmen mit den ganzen bei den Beförderungen übergangenen Frauen zu besetzen, ihnen nur etwas mehr zu zahlen und so am Markt konkurrenzlos zu sein, bis dann alle anderen auch Frauen einstellen
  • Ihre Belange werden von der gesamten Wirtschaft übergangen ohne das eine Frau dies ausnutzt und bei einem gewaltigen Markt die Produkte anzubieten, die Frauen tatsächlich wollen. Es würde bereits reichen, dass man Rosa Rasierer zum gleichen Preis verkauft wie „normale Rasierer“ um im Rennen zu sein, und so die „Pink Tax“ auszuschalten, aber Frauen nutzen diese Möglichkeit einfach nicht. Es gäbe noch viele weitere Möglichkeiten, bei denen man sich fragt, warum eine Feministin, die an ihre eigenen Theorien glaubt, sie nicht ergreift. Sie könnte, wenn ihre Theorien zutreffen, so schnell reich werden.
  • Sie wären je nach Theorie entweder bereits durch die Erziehung unfähig oder bräuchten nur daran erinnert zu werden, dass sie Frauen sind um sich jedem Mann aufgrund des Bias unterlegen zu fühlen.
  • Sie werden in jedem einzelnen Land dieser Welt unterdruckt und in jedem einzelnen Land gibt es auch eine Rape Culture zu Lasten von Frauen ohne das es je Frauen gelungen ist, diese Unterdrückung zu beenden.

Und in der Tat wäre der Feminismus eher ein Stabilisator der Unterdrückung:

  • Niemand macht Frauen effektiver deutlich, dass sie niemals soviel Geld wie ein Mann bekommen werden, dass überall nur Sexismus und Unterdrückung lauert, dass eben nirgendwo auf dieser Welt die Frau ein Bein auf den Boden bekommt, ja dass sogar in einem der sichersten Länder der Welt viele Frauen sich noch nicht einmal mehr auf die Straße trauen.
  • Es wäre in dieser sexistischen Welt, die der Feminismus malt in der Tat das Beste dem Mann das Geldverdienen zu überlassen und die Kinderbetreuung zu übernehmen, denn man verdient ja eh weniger, man wird nie befördert etc.

Lucas führt an:

Meine einzige Erklärung ist: Diese Akteurinnen haben Erfolg, weil sie viele Menschen ansprechen, Frauen UND Männer, die vor den Konsequenzen gleicher Rechte Angst haben. Die Angst vor einer Welt haben, in der Frauen prinzipiell dieselben Möglichkeiten haben wie Männer, Männer prinzipiell dieselben Möglichkeiten wie Frauen – und in der sie alle gemeinsam dieselbe Verantwortung tragen.

Sie sprechen Männer an, die den Glauben brauchen, sie hätten eine ganz besondere Macht und einzigartige Privilegien, nur weil sie Männer sind – auch und gerade dann, wenn sie abhängig sind von einem beschissenen Arbeitsplatz, ihre Kinder kaum noch sehen und ein paar Jahre eher sterben als ihre Frauen.

Sie sprechen Frauen an, die von der alten Forderung der sozialdemokratischen Frauenbewegung – „Gleiche Rechte, gleiche Pflichten“ – den Begriff Pflichten gestrichen haben, weil er ihnen irgendwie Angst machte und unbequem war, und die von gleichen Rechten auch nur dort etwas wissen wollen, wo Männer rechtliche Vorteile haben.

Es kann gut sein, dass das mit hineinspielt. Es ist aber auch einfach eine sehr dankbare Position, wenn alle anderen schuld sind und man plötzlich Ansprüche statt Pflichten hat, nach denen die etwas ändern müssen, damit es einem besser geht. Man kann dabei nicht scheitern, denn wenn es nicht klappt, dann muss man einfach nur fordern, dass der andere noch mehr macht. Es passt gut in die Figur der Unterverantwortlichkeit der Frau und die Hyperverantwortlichkeit des Mannes. Zudem erlaubt es einem, dass Thema rein emotional zu besetzen: „ich fühle mich unterdrückt, also werde ich unterdrückt, wen interessieren die Fragen, meine Gefühle müssen reichen, alles andere ist ein Angriff.“ Und es spricht sowohl den weißen Ritter an, der den Damen zur Rettung beisteht als auch denjenigen, der signalisieren möchte, dass er einer von den Guten ist.

Gäbe es ein Zentralkomitee des Patriarchats, das sich eines Tages mit der drängenden Frage beschäftigte, wie sich eigentlich selbstbewusste Frauen weiter in Abhängigkeiten halten lassen – dann wäre es, wenn es klug wäre, zu einem einfachen Schluss gekommen. Es hätte eine Politik entworfen, die Frauen wieder und wieder erklärt, dass sie beständig existenzielle Angst haben müssten, sei es in der Öffentlichkeit oder daheim – dass sie auch vor Gerichten keine Chance auf Hilfe hätten – dass sich ihre Erwerbsarbeit kaum lohne, weil sie ohnehin immer weniger verdienen würden als ihre Männer – und dass sie Schutz nur im Vertrauen auf mächtige väterliche Instanzen finden würden.

Wie unser Patriarchat aussehen könnte, wenn wir es gestalten könnten, wurde ja bereits in einer Patriarchatssitzung in diesem Blog diskutiert. Die meisten Männer wollen die unterdrückte Frau weit weniger als es der Feminismus glaubt. Aber wollte man Frauen Angst einjagen, der Feminismus wäre ein gutes Mittel dazu. Überall außerhalb des Feminismus sieht die Lage für die Frau besser aus. Nirgendwo hat das Patriarchat mehr Macht als in den Darstellungen des Feminismus. Und das bei gleichzeitiger Vertretung, dass die Darstellung komplett die Gesellschaft erzeugt: Was wäre da nahelegender als die Welt als Platz darzustellen, in denen Frauen keine Chance haben?

Diese Politik allerdings auch noch als „Feminismus“ zu bezeichnen, wäre ein ganz besonders gewagter Geistesblitz. Aber wenn er erfolgreich wäre, würden sich selbst Feministinnen nicht mehr gegen diese Politik wehren können, ohne Angst haben zu müssen, sogleich als antifeministisch dazustehen.

So würden dann vermutlich irgendwann die einzigen Menschen, die sich überhaupt noch trauen, feministisch zu argumentieren – ein paar Männerrechtler sein.

Ja, die Feministinnen, die tatsächlich dafür eintreten, dass Frauen nicht die unterdrückten und ausgebeuteten und chancenlosen Wesen sind, die nirgendwo eine Chance haben, sind alle aus Sicht der meisten Feministinnen Antifeminsten. Christina Hoff Sommers, Cathy Young und andere gelten dort als Persona non grata.

Wer auch immer die Lage der Frau besser schildert, der wird mit Argwohn betrachtet. Das Narrativ der Unterdrückung darf nicht angegriffen werden und Wege, wie Frauen als Gruppe ihre Lage verbessern können (weniger Literaturwissenschaften, mehr Naturwissenschaften; die Männerwahl auf Kompatibilität mit Karriere ausrichten/ alles in die Karriere stecken und Kinderbetreuung auf Dritte verlagern) gelten als Verrat und Victim Blaming.

Ironischerweise könnte man also zu der obigen Liste dessen, was Frauen nicht gebacken bekommen, auch eine Frauenbewegung hinzufügen, die Frauen sytematisch ausbremst und schlecht macht. Allerdings wohl auch nur, wenn man verkennt, dass auf diesem Weg einiges an Sonderbehandlung, getarnt als Gleichberechtigung, hängen bleibt.

48 Gedanken zu “Hat der Feminismus Angst vor gleichen Rechten UND Pflichten und deswegen ein so schlechtes Frauenbild?

    • Eigentlich meinst Du doch: solange Frauen schwanger werden können werden sie nie konkurrenzfähig sein, nech?

      Ich als Feministin fordere die Umwandlung des Mutterschutzes in einen Familienschutz, der auch für werdende Väter gelten müsste.

      Also prinzipielles Arbeitsverbot ab sechs Wochen vor bis min. acht Wochen nach jeder Geburt, von der nur die Schwangere/Entbundene den erklärten bzw. festgestellten Vater befreien könnte (samt Kündigungsverbot ab Beginn der Schwangerschaft, auch rückwirkend, natürlich).

      Das hätte auch den großen Vorteil, dass der Mann nicht so sehr von seinem Arbeitgeber unter Druck gesetzt werden könnte auf sein neugewonnenes Recht zu verzichten.

      Meinungen?

      • Eigentlich meinst Du doch: solange Frauen schwanger werden können werden sie nie konkurrenzfähig sein, nech

        Nein, meinte ich nicht. Lege mir bitte keine Worte in den Mund, die ich nie gesagt habe.

        Der Mutterschutz ist dafür gedacht, die (Hoch)schwangere/Wöchnerin v.a. körperlich zu schonen, und den neidet ihr wohl niemand.
        Warum der Vater (der ja nicht einmal zwangsläufig bekannt sein muss) diesen Schutz ebenfalls genießen sollte, erschließt sich mir nicht.
        Üblich ist jedoch, dass ihm ein kurzer Sonderurlaub gewährt wird.

        • „Lege mir bitte keine Worte in den Mund, die ich nie gesagt habe.“

          Ich suche jetzt nicht, aber es ist mit Sicherheit keine Unterstellung, dass Dich insbesondere das Schwangerschaftsausfallrisiko zur Ablehnung weiblicher Angestellter bewegt.

          „Warum der Vater (der ja nicht einmal zwangsläufig bekannt sein muss) diesen Schutz ebenfalls genießen sollte, erschließt sich mir nicht.“

          Damit die Hochschwangere bzw. Entbundene auch tatsächlich entlastet wird natürlich! Vorher für einen entspannten, gemeinsamen Nestbau, nachher um ihre Regeneration zu fördern und die Vater-Kind-Bindung gleich mit.

          In den Genuss dieses Rechts/dieser Pflicht käme der Ehemann oder der von der Frau benannte putativ-Vater natürlich.

          Find ich aber witzig, dass an dieser Stelle das Argument fällt, dass die Vaterschaft unklar sein könnte. Gibt ja mehrere MRAs, die für ein Recht auf schriftliche Kindsabtreibung innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate plädieren, die dieser Umstand nicht weiter zu stören scheint (da weiß ich jetzt allerdings nicht, ob Du speziell dazugehörst). Gegen Ende der Schwangerschaft bzw. postnatal wäre die biologische Abstammung immerhin gerichtsfest feststellbar (falls nötig).

          • das Schwangerschaftsausfallrisiko zur Ablehnung weiblicher Angestellter bewegt.

            Du verwechselst Mutterschutz mit Elternzeit.
            Den Mutterschutz stelle ich überhaupt nicht in Frage.
            Die Ausgestaltung der Elternzeit jedoch ist in der Tat karrierehemmend für ambitionierte Frauen.

            Dem Vater steht es frei, Urlaub zu nehmen, der ihm von seinem Arbeitgeber sicher gerne gewährt wird.
            Ein zusätzlicher gesetzlicher Urlaubsanspruch für Väter wäre eine interessante Idee.

        • >>> Find ich aber witzig, dass an dieser Stelle
          >>> das Argument fällt, dass die Vaterschaft unklar
          >>> sein könnte. Gibt ja mehrere MRAs, die für ein
          >>> Recht auf schriftliche Kindsabtreibung innerhalb
          >>> der ersten drei Schwangerschaftsmonate plädieren,
          >>> die dieser Umstand nicht weiter zu stören scheint.

          Das kann man ja auch ganz einfach damit lösen, dass Männer ausschließlich nur dann Verantwortung für das Kind übernehmen müssen, wenn (a) das Kind in seinem Einvernehmen ausgetragen wird und die tatsächliche Vaterschaft bei Geburt eindeutig belegt wird (z.B. Vaterschaftstest) oder (b) ein fremdes Kind von einem Nichterzeuger adoptiert wird.

          Das wäre dann so, wie auch nur Frauen Verantwortung für ein Kind übernehmen müssen. Im Rahmen einer Gleichberechtigung somit eigentlich eine völlige Selbstverständlichkeit. Alternativ könnte man auch der Frau die Abtreibung verbieten und ebenfalls staatlich geförderte Möglichkeiten schaffen, wie Männer Frauen genauso Kuckuckskinder unterjubeln können.

        • „Den Mutterschutz stelle ich überhaupt nicht in Frage.
          Die Ausgestaltung der Elternzeit jedoch ist in der Tat karrierehemmend für ambitionierte Frauen.“

          Ich behaupte: würde man das so machen wie von mir angedacht, würde die Ausgestaltung der Elternzeit sich ebenso verändern.

          Als Indiz oder sagen wir zur Ergänzung heranziehen möchte ich die Situation in UK (soweit sie mir bekannt ist): anders als bei uns müssen Schwangere dort sich nicht vorgeburtlich festlegen, wie lange sie aussetzen wollen. Sie dürfen sich das bis zum Ablauf der Mutterschutzfrist überlegen. Das ist viel cleverer, gerade weil keine Gebärende vorher wissen kann, wie die Sache verlaufen wird. Da geht frau lieber auf Nummer sicher (ist auch völlig rational!).

          Und dann muss man den Umstand dazudenken, dass frischgebackene Väter dazu tendieren ihr Erwerbsarbeitspensum nicht etwa runter- sondern raufzufahren. Bislang ist das das Modell, das gesellschaftlich gefördert wird und als erwünscht gilt.
          Die feministische Position ist die dazu Gegenläufige.
          Die Väterrechtliche sollte es auch sein.

          Hey wow: da haben unsere Fraktionen ja ein _gemeinsames_ Projekt!

          Also wenn das nicht hinhaut…
          ^^

        • Ach so, trallala… in UK kehren Mütter m.E.n. irgendwas um die 14 Monate nach der Geburt an ihren Arbeitsplatz zurück.
          Auf jeden Fall im Schnitt deutlich früher als bei uns.
          Kann man sich vielleicht denken

          • Also zusätzliche Belastungen für Krankenkassen und Arbeitgeber.
            Da muss es doch eine eher kostenneutrale Lösung geben.

            Was hältst du davon:
            Der Vater bekommt 2 Wochen „Vaterschutzurlaub“. Zum Ausgleich wird die Schutzfrist für Mütter von 14 auf 12 Wochen gekürzt.

            Oder: Mindestschutzfrist für Mutter von 6 Wochen (2 Wo. vor, 4 Wo. nach der Entbindung). Die restlichen 8 Wochen dürfen frei von den Eltern aufgeteilt werden.

        • „Das wird so finanziert wie der Mutterschutz halt auch.“

          Das ist natürlich eine ungenügende (und bezeichnende) Antwort. Wenn du meinst, das koste nicht mehr als bis anhin, dann sag das. Wenn es mehr kostet, dann sag, wer dafür blechen soll. Der Arbeitgeber?

          Oder der Staat? Welche Steuern sollen erhöht werden? Oder sollen dafür andere Ausgaben gekürzt werden? Oder soll der Staat einfach mehr Schulden machen?

          „Was ist denn da noch unklar?“

          Einfach alles.

        • >>> Die restlichen 8 Wochen dürfen frei
          >>> von den Eltern aufgeteilt werden.

          Also „frei“ geht in diesem patriarchalen Frauenunterdrückungssystem gar nicht, dann würden ja wieder die unterdrückten Frauen faktisch zwangsweise gezwungen werden, sich um das nervige Kind kümmern zu müssen, während der Mann sich auf der Arbeit einen faulen Lenz machen und die Eier schaukeln kann.

          Wie wäre es mit folgenden Vorschlag: Die Frau hatte ja schon anstrengende Schutzfrist vor der Geburt und die harte Arbeit ihrer Existenzaufrechterhaltung, so dass sie nach der Geburt zur Erholung wieder arbeiten gehen muss (eigentlich „darf“, aber Frauen muss man ja zwingen, sich nicht unterdrücken zu lassen) und der Mann muss dann nach der Geburt 12 Wochen Vaterschutz nehmen, um sich um das Kind zu kümmern und damit sich die Frau vom Kind erholen kann.

        • „Da muss es doch eine eher kostenneutrale Lösung geben.“

          Wenns sein muss schlagen wir halt zwei Fliegen mit einer Klappe und ändern das Elterngeld wieder zurück ins vorherige Erziehungsgeld, das ist eh gröbster, asozialer Unfug in seiner jetztigen Ausgestaltung (das teuer-erkaufte Ziel „väterliches Wickelvolontariat“ hätten wir ja weiterhin abgedeckt).

          Es ist leicht einsichtig, dass der Familienschutz – als Zwangsbeglückungsmaßnahme – eine Lohnersatzleistung sein müsste, anders als der Zuschuss zur elterlichen Betreuungsleistung bis zur Kindergartenreife, den man so wie früher wieder nur für die Fälle leisten würde, wo das Familieneinkommen deutlich unter dem Durchschnitt läge.

          Vielleicht würde es auch gar nicht allzulange dauern, bis den Männern auffiele wie ungerecht es ist, dass manche Väter (Studenten, Selbstständige, die nicht die Befreiung der Kindsmutter von ihrer neuen Pflicht erhielten^^, Erwerbsarbeitslose natürlich auch) überhaupt nichts erhielten aus den Fördertöpfen für ihre Familien-Zwangspause. Das könnt der Sache aber kaum schaden…

          (Endziel ist für mich natürlich immernoch zusätzlich das BGE, finanziert durch massivsten Bürokratie- und Beamtenabbau sowie Mehrwert- bzw. Maschinensteuer. Und idealerweise außerdem noch die Gebärprämie, dann könnt gleichzeitig die seperate Finanzierung der Familienschutzzeit auch wieder entfallen usw.
          Immer nur die Frage, wie viel Veränderung in welchen Zeiträumen wem vorstellbar ist…)

        • Was ich andeuten wollte:
          Das Mutterschaftsgeld ist auch asozial ausgestaltet, genau wie das Elterngeld.

          Meinetwegen könnten wirs abschaffen, d.h. ersetzen durch die Gebärprämie, die a.m.S. einen fixen, in jedem Falle gleichen Betrag umfassen würde (ich plädiere für das Bundesdeutsche Nettojahreseinkommen), und natürlich weder vom Arbeitgeber, noch von der Krankenkasse geleistet werden müsste.

          Wenn das leichter einsichtig ist – man sollte ja auch versuchen, bekannte Fehler möglichst nicht zu wiederholen, seh ich ein – gehen wir diesen Schritt eben direkt und die Väter kriegen nix außer das Arbeitsverbot (das wie gesagt von der Mutter beliebig aufhebbar wäre).

          • Wenn ich dich recht verstehe, willst du jetzt plötzlich doch den Steuerzahlern die Kosten auferlegen – nachdem anfangs doch alles so „klar“ erschien.

            Wenn alle Mütter die gleiche, feste „Gebärprämie“ bekommen, ist das für diejenigen, die wenig verdienen zwar gut, benachteiligt aber die überdurchschnittlich verdienenden Frauen.
            Dies liefert also tendenziell den ungebildeten Frauen einen Anreiz, sich fortzupflanzen, während die Höherqualifizierten abgeschreckt werden.

            die Väter kriegen nix außer das Arbeitsverbot (das wie gesagt von der Mutter beliebig aufhebbar wäre)

            Und wie willst du dabei verhindern, dass die Väter die Mütter unter Druck setzen (wie das patriarchale Unterdrücker halt so tun), das „Arbeitsverbot“ aufzuheben?.

        • „Wenn ich dich recht verstehe, willst du jetzt plötzlich doch den Steuerzahlern die Kosten auferlegen – nachdem anfangs doch alles so „klar“ erschien.“

          Du, das Ding ist: ich bin geistig flexibel 😉
          Man könnte von der Position: gleiche Rechte auf jetztiger Basis ausgehen. Da kommt halt was unfaires bei raus, was – wie Du richtig feststelltest – Arbeitgeber und Krankenkassen übermäßig belastet.

          Die Position, dass Mutterschutz&Elternzeit primär denjenigen hilft weil helfen soll, die sich in festen Erwerbsarbeitsverhältnissen befinden oder darüber hinaus auch noch zu den Gutverdienern gehören, ist ethisch nicht wirklich gut begründbar, aber versuchs ruhig mal.

          „Wenn alle Mütter die gleiche, feste „Gebärprämie“ bekommen, ist das für diejenigen, die wenig verdienen zwar gut, benachteiligt aber die überdurchschnittlich verdienenden Frauen.“

          Nö. Das Jahresnetto liegt im Bundesschnitt etwa so bei 24.000 Euro. Da damit die Leistung eines Jahres entgolten würde (man müsste sich überlegen, ob man z.B. dreistuftige Teil-Auszahlungen vornimmt, das würde auch Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, mitberücksichtigen), würde keine einzige Frau weniger Unterstützungsleistung erhalten als bislang, sondern im Gegenteil.

          „Und wie willst du dabei verhindern, dass die Väter die Mütter unter Druck setzen (wie das patriarchale Unterdrücker halt so tun), das „Arbeitsverbot“ aufzuheben?.“

          Völlig verhindern ließe sich das nicht, das soll aber gar nicht mein Problem sein an der Stelle.

        • Ach Unfug, wenn überhaupt profitierten offen Homosexuelle (m/w) 😉

          Du hast natürlich recht, dass das Schwangerschaftsrisiko feste Anstellungen von Frauen einer gewissen Altersspanne derzeit erschweren (und zwar gerade im Falle von Kinderlosigkeit, logischerweise), da aber jeder (hetero-)sexuell aktive Mann bis rauf ins Rentenalter Vater werden könnte, wird kein Einstellungsverhindernder Effekt spürbar sein.
          Es könnt also wirklich nur besser werden 🙂

        • Der wurde vor rund 100 Jahren eingeführt um die Säuglings- und Müttersterblichkeit zu reduzieren. War auch ein ziemlicher Erfolg, möchte ich meinen.

    • verstehe ich jetzt nicht, ist irgendwie eine gewaltige Fehlsicht der Dinge

      Wenn Frauen es schaffen nicht nur individuell viele Männer um den Finger zu wickeln und für sich zu instrumentalisieren, sondern mit dem Feminismus auch den ganzen Staatsapparat für ihre Interessen einzuspannen, dann finde ich das extrem konkurrenzfähig und durchsetzungsstark. Das als MITTEL dafür die Legende der eigenen Hilflosigkeit und Schutzbedürftigkeit dient, ist nur sinnvoll, da es das Mittel ist, das dem instinktiven männlichem Verhalten am besten entspricht.
      Das dies rückwirkend die eigene Persönlichkeit negativ beeinflussen kann und auch nicht ewig so funktionieren kann ist eine andere Sache.

  1. Es sind auch Feministinnen, die immer wieder behaupten da und dort geht es unglaublich frauenfeindlich und sexistisch zu, z.B. unter Gamern, den Piraten, Heavy Metal, MINT, Voständen, Politikern usw.

    Das es so ist, wird behauptet da dort wenige Frauen zu finden sind.

    Aber wenn man nun jungen Frauen erzählt: „Wenn du im Bereich MINT anfängst hast du tagtäglich mit Sexisten zu tun, die dir nur auf die Titten starren“ wie hoch wird dann die Neigung dieser jungen Frau sein dort anzufangen?

    • @Matze

      Was mich deprimiert ist, dass du – mit Blick auf die Empirie – recht hast.

      Damit meine ich, der „Erfolg“ dieses Feminismus liegt mit Blick auf den Frauenanteil in den MINT-Fächern klar auf der Hand: Er ist nämlich seit einigen Jahren wieder rückläufig.

      Aber es ist nicht nur das, sondern auch sonst hat sich nicht viel geändert.

      Die Feministinnen spielen mit einem Bild von uns in den Köpfen, das sich in den 90er Jahren festgesetzt hat: Sich langsam ändernde Verhältnisse, in denen sich die Geschlechter immer weiter angleichen.

      Das hat sich jedoch seit 2000 nicht bewahrheitet.
      Seit dieser Zeit stagniert die Entwicklung bzw. ist wieder rückläufig.

      Ich sehe die Lautstärke und Lügerei des Feminismus inzwischen als ein Mittel, diese negative Entwicklung zu übertünchen, weil es eben diesem Feminismus zuzurechnen wäre.

      Sie kommen aus dieser Nummer schlecht wieder raus.

      Gruß crumar

      • Ist es nicht so, dass eine ausgeprägte Berufswahl nach geschlechterspezifischen Neigungen ein Zeichen einer sehr freien, „geschlechtergerechten“ Gesellschaft ist? in Norwegen, auf Platz 1 beim Gender Inequality Index, ist dies ja besonders ausgeprägt.
        Länder wie Iran oder Indien haben einen deutlich höheren Anteil von Frauen in den MINT-Fächern. Das führte vor einigen Jahren zu einer Zulassungsbeschränkung für bestimmte Fächer an einigen Universitäten im Iran.
        Insofern ist der Staatsfeminismus in Deutschland schon erfolgreich. Nur dessen Vertreterinnen kapieren den Zusammenhang nicht.

    • *…da und dort geht es unglaublich frauenfeindlich und sexistisch zu, z.B. unter Gamern, den Piraten, Heavy Metal, MINT, Voständen, Politikern usw.

      Das es so ist, wird behauptet da dort wenige Frauen zu finden sind.*

      Komisch 😀

      • Komisch wird es wenn irgendwelche Feministinnen auf einer Konferenz der Piraten, wo es nach feministischer Logik ja sexistisch zugehen muss, weil dort mehrheitlich Männer anwesend sind, gelbe Karten für Sexismus verteilen wollen, diesen Sexismus aber nirgendwo finden und die Karten dann als Türstopper benutzen.

        Oder wenn Feministinnen irgendwelche neuen Formen des Sexismus erst erfinden müssen, damit sie sagen können das es da wo sie gerade wollen, (i.d.R. dort wo Männer Spaß haben) sexistisch zu geht.

  2. „Warum fällt linken Feministinnen nicht auf, dass solche Positionen geschlechterpolitisch frauenfeindlich sind und allgemein politisch reaktionär und autoritär?“

    Weil linke Frauen genau gleich ihrem Solipsismus verfallen sind, wie alle anderen auch. Schoppe versucht dem Evidenten damit auszuweichen, dass es er eine vermeintliche Wahrheit als zu trivial darstellt; dass Frauen das doch nicht unterstützen könnten, weil das ja ihren linken Grundwerten zuwiderlaufen müsste.

    Was wir von Frauen jetzt sehen, ist das beste, was sie können. Hätten sie Chancen regulär zu bestehen, dann würde es Konzepte wie den Genderpaygap gar nicht geben. Da in einem solipsistischen Weltbild nur Dinge frauenfeindlich sein können, die sie als Frau schädigen, ist Wettbewerb frauenfeindlich und spezielle Zusatzrechte aufgrund ihres Geschlechts frauenfreundlich, auch wenn sie ungerecht gegenüber Männern sind. Die Idee, dass linke Frauen dies als Bevormundung empfinden könnten, ist bei der Menge an Beispielen linker Politik, fast schon geisteskrank. Dies ist ein Einschätzungsproblem linker Mänerrechtler; die Fakten haben sich bereits über Jahre nicht verändert und die Politik läuft parallel zu feministischen Forderungen.

    Es ist z.B. kein Wunder, dass viele alleinerziehenden Frauen links wählen (hohe Steuern, die sie schliesslich kriegen) während verheiratete konservativer sind (weil sie möglichst viel vom Einkommen ihrer Gatten wollen und daher niedrige Steuern bevorzugen). Dies ist keine ideologische Frage für Frauen und war es auch nie, sondern eine materielle.

    Die Idee, sie würden abhängig ihrer politischen Ausrichtung auf ihre geschlechtsspezifischen Vorteile verzichten wollen ist schlicht unhaltbar, genau wie die männliche These, dass sie nachher unter dieser Bevormundung selber leiden würden; genau so wenig wie sie unter „Yes means Yes“ und der positiven Diskriminierung leiden, leiden sie unter mehr Geld, das sie nicht verdient haben. Aus Sicht von Frauen brauch es die Geschichte, die von der Überwindung von Problemen und der anschliessenden Selbstfindung handelt, nur als Attraktivitätsmerkmal bei Männern.

    • Schoppe stolpert über zwei Irrtümer.

      Erstens geht er davon aus, dass links sein = gut und rational und auf der Basis von Gleichberechtigung und Menschenrechten handeln bedeutet, obwohl linke Geschichte das vielfach widerlegt.

      Zweitens geht er davon aus, dass Feministen nicht wüssen was sie tun, dass sie gegen ihre Interessen handeln würden. Wieso das der Fall sein soll, kann ich nicht erkennen. Feminismus ist staatlich institutionalisiert und ernährt eine ganze Reihe von Feministen.
      Feminisen plärren und kriegen was sie wollen; sie halten die Gesellschaft zu ihrem Vorteil in einem ständigen Stadium von Spannung und Unzufriedenheit, um ihre Interessen (Privilegierung) durchzusetzen.

    • @toxicvanguard @Adrian meine 2 ct für jetzt

      Ich halte die Idee, dass „Frauen das doch nicht unterstützen könnten, weil das ja ihren linken Grundwerten zuwiderlaufen müsste.“ inzwischen ebenfalls für fragwürdig.

      Nach meiner Erfahrung mit den Effekten des Feminismus auf die linke und marxistische community habe ich vielmehr den Eindruck, als sollten linke Grundwerte und Grundüberzeugungen so „dekonstruiert“ (also zerstört) und dann umgeschrieben werden, dass „geschlechtsspezifischen Vorteile“ für Frauen zum Ausgangspunkt jedes linken Denkens werden.

      Evtl. habe ich schon geschrieben; in einem Interview mit einer Differenzfeministin in einem marxistischen Journal gelesen, in dem diese die Vorzüge bezahlter Hausarbeit schilderte, bzw. wieder einmal neu aufwärmte und jede Kritik der Interviewerin unterblieb.
      Dass schon Clara Zetkin diesem bürgerlich-feministischen Unsinn eine Abfuhr erteilte – wo ist dieses Wissen hin???

      Oder Singles dürfen sich über bezahlte Hausarbeit freuen?
      Indem wir *uns selbst* bezahlen oder *wer* wird das tun?

      D.h. hier sind offensichtlich lediglich Frauen in – man könnte fast sagen – heteronormativ-traditionellen Partnerschaften gemeint, die noch offensichtlicher mit einem *bedingungslosen Grundeinkommen* versorgt werden sollen.

      Dann der aktuelle Hype um die „care revolution“, die natürlich reformistischer Klientelismus ist und die steile These präsentiert, „care Arbeit“ sei ausschließlich (unbezahlte) Frauenarbeit.
      Als wäre die (männliche) Erwerbsarbeit nicht die Voraussetzung dafür, diese Arbeit überhaupt (unentgeltlich) verrichten zu können.
      Und es ist bspw. partnerschaftliche Pflege prinzipiell zwischen den Geschlechtern gleich verteilt – nur die Männer sterben eben früher.
      Ebenso ist in Addition Erwerbs-, Haus- und „care“ Arbeit zwischen den Geschlechtern gleich verteilt (in D, in den USA arbeiten Männer mehr als Frauen).
      Die weibliche „Doppelbelastung“ als geschlechterspezifische *Mehrarbeit* ist eine Lüge.

      Überhaupt die mit „care Arbeit“ verbundene These, Kennzeichen einer modernen Gesellschaft sei die Dominanz der Reproduktions“arbeit“ im Verhältnis zu der Erwerbsarbeit.
      Man muss nur eine Minute nachdenken um festzustellen, dass jede Massenarbeitslosigkeit damit einen gesellschaftlichen Modernisierungsprozess einleitet und eine konsequente Hausfrauisierung auch.
      Denn beides sorgt für eine sinkende Anzahl von Arbeitsstunden im Erwerbssektor; ergo steigt im Verhältnis die Bedeutung der Reproduktionsarbeit.

      Das ist – in der Konsequenz also – Marx einmal auf den Kopf gestellt. Wäre ich Verschwörungstheoretiker, würde ich von einem bezahlten Attentat ausgehen. 😉

      Insofern hast du dir, Adrian, mit deiner Bemerkung: „Feminismus ist staatlich institutionalisiert und ernährt eine ganze Reihe von Feministen.“ – eigentlich selber ein Bein gestellt.

      Wann und wo hat der hiesige Staat die hiesige Linke so bevorzugt behandelt?
      Vor 40 Jahren warst du als Kommunist oder Sozialist noch nicht mal als Postzusteller tragbar und auf einmal ist es kein Problem für eine CDU-Bildungsministerin ein paar hundert Professoren für die Linke zu spendieren?
      DAS willst du glauben?

      Wir sollten uns m.E. viel eher fragen, was der Staat sich von diesen Feministinnen verspricht, denn in der Regel wackelt der Schwanz nicht mit dem Hund, sondern anders herum.

      Sie fressen das Brot des Staates, also werden sie wohl auch eine ihm gefällige Melodie trällern.

      Gruß crumar

  3. Auch Dein Titel „Hat der Feminismus Angst vor gleichen Rechten UND Pflichten und deswegen ein so schlechtes Frauenbild?“ suggeriert, dass Feminismus irgendwie rational und planvoll arbeiten würde und zu einer sinnvollen Analyse des eigenen Frauenbildes in der Lage wäre. Ich vermag keine Anzeichen dafür zu erkennen. Das sind rumplärrende Kinder in den Körpern alter, hässlicher Frauen.

    • Angst ist nicht unbedingt rational (darum wirft man dem politischen Gegner auch gern an den Kopf, sie hätten „Angst“ (oder „Hass“, haha) vor Fremden, Islam, Frauen, wasauchimmer –> irrational) und nicht alle Feministinnen sind alt und hässlich.

      Natürlich sind die mehr oder weniger rational und planvoll, sonst könnten sie gar nicht so erfolgreich sein. Die sinnvolle Analyse des eigenen Frauenbildes ist auch gar nicht in deren Interesse, obwohl sie gynozentrisch sind. Vielmehr geht es um Patriarchat, Unterdrückung der Frau, Opferstatus etc.

      • Natürlich sind die mehr oder weniger rational und planvoll, sonst könnten sie gar nicht so erfolgreich sein.

        Meiner Meinung nach sind sie erfolgreich, weil sie gerade nicht rational sind. Damit könnten Männer ja rational umgehen. Aber mit den ganzen Irrationalitäten und Widersprüchlichkeiten sind Männer tendenziell überfordert und geben denen deshalb was sie wollen, nur damit sie (hoffentlich) Ruhe geben.

        Wenn ich ihnen daher „Rumgeplärre“ vorwerfe, dann nicht um sie zu unterschätzen.

        • Sie sind rational und planvoll in dem Sinne eines Anwalts, der sich für keinen schmutzigen Trick zu schade ist, um das beste für seinen Mandanten herauszuholen.

          Nicht in dem Sinn, dass sie mit wissenschaftlicher Objektivität eine möglichst präzise, ehrliche Darstellung der Situation der Geschlechter anstreben und deshalb nur faire Lösungen vorschlagen.

  4. „Sie sprechen Männer an, die den Glauben brauchen, sie hätten eine ganz besondere Macht und einzigartige Privilegien, nur weil sie Männer sind – auch und gerade dann, wenn sie abhängig sind von einem beschissenen Arbeitsplatz, ihre Kinder kaum noch sehen und ein paar Jahre eher sterben als ihre Frauen.“

    Das ist überhaupt ein ziemlich guter Gedanke!
    Wie sich ja auch diverse Leute, die sich für Loser halten, in den Gedanken flüchten, immerhin noch Teil der Herrenrasse, des Erwählten Volkes oder des Wahren Glaubens zu sein, mag es für viele Männer tröstlich sein, die Erbschuld anzunehmen, die ihnen diese Art des Feminismus‘ auferlegt, weil ihnen damit Macht zumindest zugesprochen wird.
    – Wir denken an Jonathan McIntoshs lächerliche Behauptung, sein Gelaber würde von mehr Leuten angehört, nur weil er ein Mann war, obwohl er ständig im Schatten Sarkeesians steht.

    Dass eigene Versagen, bzw. die rein praktische Machtlosigkeit, ist demnäch angeblich nur Zurückhaltung, die man übt, um die armen Frauen nicht NOCH mehr zu unterdrücken. Quasi Schillers „Wie herrlich eines Riesen Kraft zu haben, aber tyrannisch ist’s sie zu gebrauchen gleich einem Riesen.“

  5. Diese scheinbaren Widersprüche lösen sich doch recht schnell auf, wenn man dem Feminismus das Wohl des Feminismus als oberste Priorität unterstellt – und nicht etwa das Wohl der Frauen.

    Eine Handcreme die mittelfristig zu spröden Händen führt ist halt toll wenn man ganz viel Handcreme verkaufen möchte.

  6. Was die Pflichten angeht:
    Es gibt in der gesamten Frauenwelt noch nicht mal den Ansatz einer Debatte darüber, wie hochproblematisch die weibliche Hypergamie im Kontext der Emanzipation und gesellschaftlichpolitischer Entwicklung ist.
    Solange das der Fall ist, kann man die gesamte feministisch/emanzipatorische Bewegung überhaupt nicht ernst nehmen.
    Es wird so getan als ob dieser riesige Elefant im Porzellanladen überhaupt nicht da wäre, und wann immer mann das Thema zur Sprache bringt, erntet mann nur Sprachlosigkeit.
    Von der Bereitschaft, echte Verantwortung zu übernehmen, ist die Frauenwelt immer noch Lichtjahre entfernt.

    • …Es wird so getan als ob dieser riesige Elefant im Porzellanladen überhaupt nicht da wäre…

      Die englischsprachige Wikipedia dazu:

      Feminist analysis of hypergamy says the practice needs to be understood in the context of a patriarchial system

      Ja, klar. Keine „aufgeschlossene Frau“ wird zugeben, dass sie sich dem „patriarchalen System“ unterworfen hat…

      Und in der Versionsgeschichte der deutschsprachigen Wikipedia:

      entferne Themen-Kategorie:Soziale Norm, denn Hypergamie gehört nicht zu den sozialen Normen

      Es gab sogar den Antrag, diesen Wikipedia-Eintrag zu löschen:

      Unbelegter Wörterbucheintrag der schlechteren Sorte.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/28._Oktober_2010#Hypergamie_.28LAE.29

      Nebenbei: in der weltweiten Wikipedia gibt es lediglich 15 Sprachversionen; den Artikel „Feminismus gibt es in 112 Sprachversionen…

      Lediglich anekdotische Evidenz: Ich habe noch keine Frau kennengelernt, die trotz eigener hypergamer Beziehungs-Form das „Hypergamie“-Konzept für ihre persönliche Lebensführung anerkannte.

  7. Pingback: Mann-tau und die Hoffnung, dass Totgesagte länger leben | Alles Evolution

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