Penis abschneiden ist lustig

In den USA hat eine Frau ihrem Mann den Penis abgeschnitten und danach in den Müllzerkleinerer geworfen.

Eine Talkshow auf einem der größeren Sender findet das wohl durchaus lustig (der eigentlich Ausschnitt beginnt ab 4:45):

 

Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn sie sich so über eine Vergewaltigung oder eine Gewalttat gegenüber einer Frau unterhalten hätten.

134 Gedanken zu “Penis abschneiden ist lustig

  1. @ Christian

    Man stelle sich Männer vor, die sich in öffentlicher Runde über die genitale Verstümmelung einer Frau freuen.

    Würde das gesendet?

    Würde das Publikum johlen vor Begeisterung?

    Würde der Moderator einer solchen Show seinen Beruf weiter ausüben dürfen?

    Oder würde er mit Schimpf und Schande davongejagt?

    Was für ein Ausmaß an Verkommenheit der seit Jahrzehnten propagierte Männerhass mittlerweile hervorgerufen hat bei etlichen Frauen, das wird hier deutlich.

    Das muss man der empauerten Frau lassen: Sie beseitigt auch noch die letzten positiven Vorurteile, die über Frauen im Umlauf sein mögen..

    Abstoßend, aber es dient der Aufklärung.

    Mann lernt.

  2. PS:

    Die Moderatorin und Produzentin dieser Veranstaltung, Julie Chen, ist verheiratet mit dem Präsidenten und Generaldirektor von CBS. Er ließ sich nach 26jähriger Ehe scheiden, um Julie Chen heiraten zu können.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Julie_Chen

    Klassisch hypergam.

    Die Verkommenheit eines gewissen, tonangebenden Typus der westlichen Frau korrespondiert mit der Verkommenheit eines gewissen tonangebenden Typus des westlichen Mannes.

    Das wird auch hier deutlich.

    • @ Roslin

      „Klassisch hypergam.“

      Dann muss einer der beiden ja von Hypogamie betroffen sein. Nicht unser Problem, das werden die zwei dann vor dem Scheidungsrichter klären…

  3. „Sie hat ihren Mann entwaffnet. (…) Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken.
    – Alice Schwarzer: Emma 1995

    Schön, dass Frau dazu heutzutage nicht mehr zu warten braucht, bis sie brutal vergewaltigt worden ist, um Applaus und Sympathie zu ernten. Hoffentlich sind die Richter nicht allzu humorlos. Der Pimmel tanzt im Häcksler, haha! ein Bild für Göttinnen! Und wie dumm der Sack wohl aus der Röhre geguckt haben mag! Wie man hier sieht, besitzt der Feminismus auch weniger ernste Facetten, Spassfeminismus halt.

    Sorry.

    Solche schweren Verbrechen passieren manchmal, an sich ein arbiträres Phänomen. Das gewaltgeile, perverse Gequitsche dieses Drecksauenpacks und ihrer Groupies hingegen ist genau berechnet. DAS ist ein Skandal, und der müsste ernsthafte Konsequenzen für die Volksverhetzerinnen haben.

    • „Sie hat ihren Mann entwaffnet. (…) Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken.
      – Alice Schwarzer: Emma 1995

      Alice Schw… 🙂

  4. Hi Alexander,

    schön dich wieder einmal zu lesen. Diese Dekadenz der bürgerlichen Frau zieht sich durch die westliche Gesellschaft. Ob man Talkshows in Amerika oder in Österreich konsumiert!, ist egal. Überall, in der Mehrheit weibliches Publikum – müssen die Nachmittags nicht arbeiten?? -, in der Regel weibliche Moderatorinnen und weibliche Expertinnen, samt einem Pudel im Publikum der zerlegt wird und, um dem ganzen die Krone aufzusetzen, die Richtigkeit dieses Frauenkaffeekränzchens dann noch einsehen muss: Mea culpa, mea maxima culpa!

    Letztens wurde über den Gebrauch von Sexspielzeug und der Emanzipation der Frauen in der Sexualität in der Ehe gebrabbelt. Ich habe mir gedacht, was wäre eigentlich, wenn man im Gegenzug sagen würde: Schatz, ich beginne schon mal mit der Gummipuppe, Gummivagina, du kannst ja dann einsteigen, wenn du so weit bist.

    Reduzierung der Frau, Herrschaftsmuster, Unterdrückung, unsensibles Schw… usw. wären die sicheren Reaktionen unserer Feministinnen. Aber so ein Dildo/Vibrator in Form eines Penisses ist doch kein Penisersatz, der schaut einem Penis nur einfach so ähnlich :))

    Falls zu indiskret, kannst gern editieren Christian.

      • Na ja, ob 1811 die Sklaverei noch als „ganz normal“ angesehen wurde – und vor allem: Von wem! – bedürfte einer eingehenden Untersuchung. Stichwort: Nordstaaten, Südstaaten, Sezessionskrieg, Sklavenfrage.

      • Gut, aber der Sezessionskrieg unter Lincoln begann 1861 – 50 Jahre später. Und wenn ich mir den Wikipedia-Artikel zu Lincoln anschaue, finde ich dort erläutert:

        „Während des Wahlkampfs passte Lincoln sein Auftreten den Ansichten seines jeweiligen Publikums an. So betonte er im Norden von Illinois, in Chicago, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden und wandte sich gegen Vorstellungen von ungleichen Rassen. Im Süden von Illinois, in Charleston, erklärte er hingegen, dass er noch nie befürwortet habe, den Schwarzen die gleichen sozialen und politischen Rechte wie den Weißen zuzugestehen. Den reinen Abolitionismus befürwortete er nicht, zumal er die Abolitionisten für zu wenig kompromissbereit hielt. Zudem hätte eine solche Haltung damals als ‚politischer Selbstmord‘ gegolten.“

        Damals galten Leute als „zu radikal“, die die Sklaverei abschaffen wollten, heute wir Männerrechtler. Moral scheint sich im Laufe der Geschichte nur bedingt weiterzuentwickeln.

      • @ Arne Hoffmann
        Das stimmt natürlich, es bleibt jedoch die Frage bestehen – die einigermaßen richtige Widergabe in der WB vorausgesetzt – wie folgender Sachverhalt zu werten ist:
        „Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung 1776 gab es in den Vereinigten Staaten mehr als 460.000 Sklaven. Die nördlichen Bundesstaaten, in deren Wirtschaftsleben die Sklaven nie eine große Rolle gespielt hatten, begannen bald, die Sklaverei abzuschaffen – ein Prozess, der sich allerdings als langwierig erwies und in einigen Fällen erst 1865 abgeschlossen wurde.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_in_den_Vereinigten_Staaten

        „Begannen bald die Sklaverei abzuschaffen“ – könnte nun durchaus so gelesen werden, dass zu Beginn des 19 Jh’s, zumindest für die Nordstaaten, die Normalität der Sklaverei als solche nicht mehr gegeben war, wobei der Begriff der „Nordstaaten“ in meinen Augen überhaupt erst Sinn macht, wenn wir ihn im Gegensatz zu Südstaaten, als jene Staaten definieren, welche sich zur Union bekannten – soweit könnte man der Wikipedia folgen.

        Man könnte nun historisch argumentieren und zu zeigen suchen, in den Bundesstaaten, in welchen die Sklaverei zu Beginn des 19 Jhs abgeschafft wurde oder schon war – graduell: Vermont 1777, Massachusetts 1780, New Yor 1799, New Yersey 1804 – mehr Menschen lebten, und dies legitimierten als in den Südstaaten, somit von einer Normalität im Sinne einer Norm-gebenden-Mehrheit sprechen, einer einfachen Mehrheit, was jedoch wohl eindeutig nicht der Fall war.

        Würde man dies, käme man um die Frage nicht herum, ob dies auch der Fall gewesen wäre, wenn in den „Nordstaaten“ Sklaverei strukturbedingt eine andere Rolle gespielt hätte.

        Die eigentlich interessante Frage ist ja: Wenn in den Nord- und den Südstaaten die überwiegende Mehrheit der Menschen für die Sklaverei war, wo dann die demokratische Legitimation für die Abschaffung einer solchen herkam.

      • @ Arne

        * Moral scheint sich im Laufe der Geschichte nur bedingt weiterzuentwickeln.*

        Es gibt biologisch bedingte Moral-Konstanten. Diese können im Lauf der Geschichte den herrschenden Bedingungen angepasst werden. Einmal umfasst die Nächstenliebe die eigene Sippe, ein andermal die ganze irdische Biosphäre. Moralisch gefestigten Individuen können das kaum (… wer war Lincoln…), aber Kollektive schon. Passen Anführer ihre Moral nicht an, bzw. setzen sie sie nicht durch, werden sie ausgetauscht.

      • @ messi
        Dem stimme ich zu. Es zeigt sich doch, dass selbst in den freiesten Nationen nur sehr wenige Menschen „rassen“übergreifend heiraten, Bindungen eingehen. Ich habe große Angst davor, dass je mehr wir eine Gleichstellung ein postmodernes, poststrukturalistisches Weltbild erzwingen, desto mehr die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese biologischen Konstanten sich irgendwann negativ entladen werden. Wir sind eben nicht alle gleich, bestimmte Verhaltensmuster zeigen sich schon in der Familie, die Biologie ist nicht ausschaltbar. Wer dies leugnet und unterdrückt begibt sich in eine gefährliche Spirale.

    • @ Adrian
      Genau so ist das. Wir heterosexuellen Männer sind alles potentielle Kinderschänder und polygame Betrüger, Patriarchen und ihr homosexuellen Männer treibt es 24 Stunden am Tag hinter irgend welchen Büschen und/oder Dark rooms (siehe Schwarzer).

      Alte Kamellen der feministischen Agitation.

    • „Damals galten Leute als „zu radikal“, die die Sklaverei abschaffen wollten, heute wir Männerrechtler. Moral scheint sich im Laufe der Geschichte nur bedingt weiterzuentwickeln.“

      „Galten“ dem stimme ich unter vertauschten Vorzeichen zu. Für die Mehrheit der Menschen war dem so, trotzdem wurden die Gesetze umgesetzt. Die Mehrheit der Menschen heute kann mit einem Gleichstellungsfeminismus auch nichts anfangen, trotzdem gibt es ihn und Männerrechtler werden bestenfalls von den Mainstreammedien ignoriert. Die Frage bleibt, wie dies in einer Demokratie möglich ist. Eine Teil-Antwort gibt in meinen Augen Chomsky in seinem hervorragenden Werk: MANUFACTORING CONSENT:

    • Das ist kein gutes Zeichen für uns Männer… Man bedenke, dass die Sklaven für die Nordstaaten wirtschaftlich irrelevant waren…

      Naja, am Ende werden die Feminazis zu weit gehen und es kommt zu Massenprotesten und eventuell Generalstreik. Danach sind sie halt weg vom Fenster ^^

  5. Noch ein Nachtrag:

    Ein 14jähriger, weiblicher Babysitter hat „sexual conduct“ mit einem 8jährigen Jungen, von ihr initiert, und der Junge wird festgenommen – was sagt ihr dazu? Das ist ein Grund warum ich Maskulist bin. Lasst die 40jährigen Frauen doch unsere 5jährigen Jungen vergewaltigen, und wenn sie sich danach schlecht fühlen, wird der Junge eingesperrt, wegen Vergewaltigung einer Frau.

    http://www.canadiancrc.com/Newspaper_Articles/CBS_8_year_old_boy_sexual_conduct_sitter.aspx

  6. @ messi
    „Wenn ich darüber sinniere, entsteht in mir der Verdacht, dass in Frauenseelen, tief verborgen, eine Kastrationslust schlummert. Penisneid? Entmachtungs-, Entmannungs- Phantasien?“

    Nein, viel simpler. Frauen nehmen Männer nicht (mehr?) als vollwertige Menschen wahr. Wie auch? Die Gesellschaft, einschließlich der Männer, macht es ihnen ja vor.

    • @ Adrian

      *Nein, viel simpler. Frauen nehmen Männer nicht (mehr?) als vollwertige Menschen wahr.*

      Vollwertig mit oder mit amputiertem Penis? Es geht doch um die Würdigung der Leidensfähigkeit. +Frauen können ja auch ohne Penis auskommen, also sollen die Macker doch nicht so einen Wirbel um ihr Ding machen. Nach dem Schnipp-Schnapp sind sie wenigstens zuverlässige Sitzpinkler.+ Gehts um Brüste-Abscheren, auch das kommt vor, ist von niemandem nur ein Schmunzeln zu sehen. Warum? Dieses Organ versetzt uns nicht in seelische Ambivalenz wie der Penis. Brüste abschneiden ist Verstümmelung, Penis abschneiden ist daneben auch noch – für manche offenbar zuerst- Entmachtung. Und diese ist für Ohnmächtige befreiend, und der Entmachtete wirkt auf Ohnmächtige oft zum Kugeln komisch.
      Deshalb glaube ich nicht, dass es so simpel ist.

      *Die Gesellschaft, einschließlich der Männer, macht es ihnen ja vor.*

      Die Gesellschaft und die Individuen stehen in Wechselwirkung. Es Fragt sich, welche inhärenten Eigenschaften der Individuen durch die Gesellschaft befördert werden.

      • „Vollwertig mit oder mit amputiertem Penis?“

        Vollwertig überhaupt. Man liest es doch jeden Tag: Frauen können alles besser, sind einfühlsamer, klüger, gebildeter, schöner, toller, großartiger.

        Männer sind dagegen Nutzobjekte, ihr Dasein hat sich an den Bedürfnissen der Frau auszurichten; es sind evolutionäre Halbmenschen, ihr Geschlechtschromosom verstümmelt. Es sind lächerliche Gestalten, die es verdienen, wenn sie von Frauen Ohrfeigen erhalten, oder zwischen die Beine getreten zu werden. Und wenn sie es im Bett und im Beruf nicht bringen, dann haben sie halt ausgesorgt, dann lässt man sich von ihnen scheiden und kassiert lebenslang ihre Kohle.

        Und der Witz daran: Der Mann macht das mit, weil er es nicht anders kennt und selbst glaubt, das er weniger wert ist als eine Frau. Es heißt schließlich nicht umsonst „Frauen und Kinder zuerst“ oder „Bei den Anschlägen gab es viele Tote, darunter auch Frauen und Kinder“.

      • @Messi

        „Vollwertig mit oder mit amputiertem Penis? Es geht doch um die Würdigung der Leidensfähigkeit. +Frauen können ja auch ohne Penis auskommen, also sollen die Macker doch nicht so einen Wirbel um ihr Ding machen. Nach dem Schnipp-Schnapp sind sie wenigstens zuverlässige Sitzpinkler.+ Gehts um Brüste-Abscheren, auch das kommt vor, ist von niemandem nur ein Schmunzeln zu sehen. Warum? Dieses Organ versetzt uns nicht in seelische Ambivalenz wie der Penis. Brüste abschneiden ist Verstümmelung, Penis abschneiden ist daneben auch noch – für manche offenbar zuerst- Entmachtung. Und diese ist für Ohnmächtige befreiend, und der Entmachtete wirkt auf Ohnmächtige oft zum Kugeln komisch.
        Deshalb glaube ich nicht, dass es so simpel ist. „

        Geht’s noch? Sitzpinkler nach dem „Schnipp-Schnapp“?
        Was bist du denn für einer?
        Findest du das etwa lustig?
        Und dann faselst du noch was von „Entmachtung“?
        Das ist ja wohl unter aller Kanone!!!

        Fassungslos staunender Postgender. 😦

      • @Postgender

        Ich denke, messi zitiert das mit der „Entmachtung“ indirekt: In der feministischen Theorie gilt der Penis halt als die Waffe des Mannes, mit der er die Frau sexuell unterdrückt. Also hat der Typ jetzt sein Machtmittel verloren. Er ist kein Mann mehr, also ohne Fähigkeit zur Gewalt. Damit ist er seine furchterregende Potenz los, nur noch ein Clown.

        So mag sich das in manchen feministisch orientierten Köpfen darstellen. Dass das Unsinn ist, ist dann noch eine ganz andere Sache.

  7. Ich würde hier auch nicht primäre mit sekundären Geschlechtsmerkmalen vergleichen. Der Vergleich geht hier viel mehr um Genitalverstümmelung bei Frauen. Im Kleinen sehen wir ja auch hier, dass die Beschneidung von Jungen ohne medizinische Indizierung nicht einmal thematisiert wird. Und nein, ich behaupte nicht, dass die Entfernung der Vorhaut mit der Genitalverstümmelung bei Mädchen oder Frauen vergleichbar wäre.

    • Der Penis ist AUCH ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, das grösste Teil unter den Hominiden, deutlich exponiert beim aufrechten Gang. Die Vagina jedoch verschwindet zwischen den Beinen, die Brüste aber werden zum Exponat. Darum der Vergleich.

  8. Ehrlich gesagt, der Symbolwert dieser Aktion ist doch zweitrangig angesichts des mangelnden Einfühlungsvermögens dieser Fernsehfrau. Sie hat offenbar kein bisschen Mitgefühl für das Opfer. Es muss unter körperlichen Schmerzen leiden und ist nun zeitlebens verstümmelt. Mit Sex ist auch Schluss. Es ist pietätlos, sich über so etwas lustig zu machen.

  9. So, nun hatte ich endlich mal Zeit, mir das alles anzusehen. Ich bin einigermaßen entsetzt. Wie zynisch. Darüber solche blöden Witzchen zu machen, ist ja abstoßend. Es fehlt diesen Damen wirklich an Einfühlungsvermögen. Können sie sich gar nicht vorstellen, wie das Opfer das empfinden muss, dass im Fernsehen vor Millionen von Zuschauern über sein Leiden Witzchen gemacht werden?

    • @ Milo

      Das Verhalten des am Tisch sitzenden Frauenpanels schockiert mich weniger als die feixende, johlende Reaktion des meist weiblichen Publikums.

      Die ausegwählten Gästinnen wurden sicher handverlesen.

      Nach welchen Kriterien kann ich nur vermuten.

      Wahrscheinlich dumm, dreist und vulgär, also massenkompatibel, die weibliche Zuschauermehrheit bei solchen Sendungen animierend.

      Wirklich erschreckend ist, dass das, den Reaktionen des Publikums nach zu erschließen, offenbar auch gelingt.

      Es kommt an, dieses Konzept, es trifft den Nerv, die Erwartungshaltung von Frau Jedermännin.

      • Stimmt.
        Aber so insgesamt ist es seltsam, dass da so wenig Mitgefühl existiert. Vielleicht liegt es ja daran, dass der Penis wie auch andere Geschlechtsmerkmale stets Teil von Witzen ist. Ich meine damit die Rubrik Sex-Witze und drumherum. Also kommt beim öffentlichen Benutzen des Wortes „Penis“ nie feierlicher Ernst auf. Er ist immer ein Gegenstand der Belustigung. Nicht mal unbedingt, weil er verachtet wird, sondern weil dieser Körperteil ansonsten öffentlich tabuisiert wird. Vielleicht hat hier die Witzekultur das Nachempfinden des Leidens des Opfers überlageert.

  10. Ja, voll lustig das Ganze.

    Ist das jetzt die vielzitierte „Rape culture“ (aber unter umgekehrten Vorzeichen)?

    Das ist die vielzitierte „Cut culture“. Darüber sollte Nadine Lantzsch mal was schreiben.

    Daß feministische Theorem der Rape culture beweist sich übrigens ganz einfach, da 80% der Frauen dies genauso empfinden. Ähnlich wie mit allen anderen Theoremen von Feministinnen und Gender-Theoretikern.

    Es gibt also nicht den geringsten Grund, diese Ansichten zu hinterfragen oder sich in Selbstkritik zu üben.

    Ich bewundere die ethische Gewissenhaftigkeit von Feministinnen.

  11. Was mich an diesem Vorfall beunruhigt, ist der Umstand, dass das Ganze ziemlich genau der Handlung eines Films entspricht (ich habe nur darüber gelesen und weiss den Titel nicht), der wohl vor 2 oder 3 Jahren in den USA in den Kinos gezeigt wurde. Auch dort findet sich ein Mann, der ein Date mit einer Frau hatte, nachdem er aus der ihm verabreichten Betäubung aufwacht, auf einmal gefesselt an einem Bett, wird danach misshandelt und, ich glaube, getötet. Das Verhalten der Frau wird nicht etwa verurteilt, sondern als berechtigt und verständlich dargestellt. Ich kann mir gut vorstellen, dass eben doch die ein oder andere Frau so etwas in die Realität hinübertransportiert. Frage – wie sehr werden Frauen durch die allgemein in den Medien verbreitete Misandrie zu solchen Taten verleitet ?

    • Frage – wie sehr werden Frauen durch die allgemein in den Medien verbreitete Misandrie zu solchen Taten verleitet ?

      Ich glaube die meisten Menschen können erkennen, dass ein Spielfilm eine Fiktion ist. Vermeintlich verständliche Gewaltexzesse gibt es ja in Filmen oft, jeder weiß das das im realen Leben nicht toleriert wird.

      Richtig problematisch wird es imho eben dadurch, dass die Eliten den Eindruck vermitteln, sowas sei nicht nur in der Traumwelt eines Spielfilmes lustig.

  12. Das ist furchtbar und überhaupt nicht zum Lachen.
    Trotzdem hoffe ich, dass auch hier in der Runde erkannt wird, dass es sich hierbei um Stammtischgegröle im Unterschichtenfernsehen handelt. Womit ich aber keinesfalls bekunden will, dass es deswegen tolerierbar ist. Im Übrigen hatte ich den Eindruck, dass sich nur eine in der Runde wirklich wohl in ihrer Haut gefühlt hat.

    http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/13298196-suedkorea-fuehrt-chemische-kastration-bei-sextaetern-ein.html

    Hab ich grade zufällig gelesen, was haltet ihr davon?

    • Soso „Stammtischgegröle im Unterschichtenfernsehen „?
      Wir wollen einmal abwarten, wie EMMA sich dazu äussern wird.
      In einem anderen Fall hat EMMA nochmals nachgelegt.

      „Einmal fragte eine Küchen-Firma bei ihr an: Ob sie Werbung für ein Pizzamesser machen würde? Lorena Gallo lehnte ab. Obwohl dem Messer ein durchschlagender Erfolg sicher gewesen wäre, denn Lorena Gallo ist bis heute eine Legende: Am 24. Juni 1993 schnitt die junge Frau, die damals Bobbitt hieß, ihrem Mann den Penis ab. „
      http://www.emma.de/ressorts/artikel/haeusliche-gewalt/lorena-bobitt/

      Hier fühlen sich andere außerhalb der Runde sehr wohl in ihrem
      altem Leder,,,äh,,, ihrer Haut.

      • Was mich aber noch mehr erschreckt, ist die Anfrage der Küchenfirma… zynischer geht es kaum noch. Da MUSS eine grottenhässliche, lesbische Monsterfeministin mit Gottkomplex der Senior Marketing Director gewesen sein. Oder ein… wie war das Wort? Pudel?

      • Da MUSS eine grottenhässliche, lesbische Monsterfeministin mit Gottkomplex der Senior Marketing Director gewesen sein. Oder ein… wie war das Wort? Pudel?

        Nein, eher einfach ein normaler Marketingmensch, der den Zeitgeist erkannt und schwarze Zahlen schreiben will.

        Der erkannt hat, dass Appelle an niedrigste Instinkte nicht nur legitim sind, sondern obendrein als „progessiv“ betrachtet werden, wenn sie sich nur gegen die Gruppe „Männer“ richten.

        Die Bundesverdienstkreuzträgerin Schwarzer verleiht, durch die ihr dadurch verliehene moralische Autorität, jeden Zynismus ein Scheunentor.

        So darf man dann seit Jahrzehnten über wortgleiche SS-Witze lachen, in denen einfach nur der Jude durch den Mann ausgetauscht wurde („Was ist ein gelöstes Problem?“)

    • @ Helena

      Natürlich ist das Unterschichtenfernsehen auf Stammtischniveau, Das ist nicht der Punkt.

      Zum Symptom, zum zeitgeistigen Wasserstandsanzeiger wird es dadurch, dass es einen vergleichbaren Männerstammtisch eben nicht gibt.

      Wir raagierte denn eine westlich-femizentrische Gesellschaft, würde sich eine Männerrunde unter Dirigat eines Moderators in feixender Heiterkeit suhlen, wenn dort ein Fall verhandelt würde, bei dem ein Mann die Brustwarzen/Schamlippen/Klitoris einer Frau abgeschnitten hätte, weil die untreu war oder sich scheiden lassen wollte?

      Würden sich die Teilnehmer einer solchen Runde noch auf die Straße wagen können, würde der Sender, der so etwas produzierte, nicht im Sturm der Empörung untergehen, würde der Moderator noch im Amte bleiben können, wäre das überhaupt je über den Sender gegangen oder hätte nicht die Redaktion bereits während der Ausstrahlung die widerlich-grunzende Barbarei als solche erkannt und den Stecker gezogen?

      Nichts von alledem in diesem Fall.

      So normal ist Männerhass, so normal ist die Verstümmelung und brutale Demütigung von Männlichkeit.

      Man kann sich schamlos darüber freuen, öffentlich, ohne schlechtes Gewissen, ohne rot zu werden.

      So wie viele intelligente Frauen eine „Satire“ wie S.C:U.M lesen, mit erregten roten Flecken im Gesicht, mit heißen Öhrchen, mit geilem Vergnügen.

      Ein ähnlich abstoßendes Machwerk über irgenein anderes Menschenkollektiv fiele dem Volksverhetzungsparapgraphen zum Opfer, würde verboten.

      Über weiße, heterosexuelle Männer kann man so etwas veröffentlichen/äußern.

      Und das tonangebende Gutmenschenestablishment ist amüsiert.

      Über Schwule, Farbige, Frauen, Juden; Muslime ließe sich so etwas nicht schreiben, geschwweige denn veröffentlichen.

      Nur über weiße heterosexuelle Männer.

      Ganze Arbeit haben sie geleistet, die HasspredigerInnen der letzten 4 Jahrzehnte.

      • Wie reagierte denn eine westlich-femizentrische Gesellschaft, würde sich eine Männerrunde unter Dirigat eines Moderators in feixender Heiterkeit suhlen, wenn dort ein Fall verhandelt würde, bei dem ein Mann die Brustwarzen/Schamlippen/Klitoris einer Frau abgeschnitten hätte, weil die untreu war oder sich scheiden lassen wollte?

        Es gab ja neulich den Fall des Afghanen, der seiner Frau Nase und Ohren abgeschnitten hat – weil sie weglaufen wollte.

        Tiefe Empörung und Betroffenheit wurde wochenlang durch die US-Medien getragen.

        Auch nur das geringste Lustigmachen einer Fernsehrunde darüber hätte wohl sofort für einen internationalen Sturm der Entrüstung gesorgt, und die berufliche Zukunft des Moderators wäre mit Sicherheit bei McDonalds an der Fritteuse.

        Wenn schon ein international anerkannter Chirurg gehen muss, weil er eine Studie zitiert die festgestellt hat das Sperma offenbar eine antidepressive Wirkung hat..

      • So wie viele intelligente Frauen eine „Satire“ wie S.C:U.M lesen, mit erregten roten Flecken im Gesicht, mit heißen Öhrchen, mit geilem Vergnügen.

        Ein ähnlich abstoßendes Machwerk über irgenein anderes Menschenkollektiv fiele dem Volksverhetzungsparapgraphen zum Opfer, würde verboten.

        Über weiße, heterosexuelle Männer kann man so etwas veröffentlichen/äußern.

        Und wie wird der Hass ideologisch gerechtfertigt? Indem die gesamte Geschichte der Menschheit als die Geschichte der Unterdrückung der Frau durch den Mann gedeutet wird.

        In einem anderen Beitrag habe ich dargelegt, dass der Feminismus notwendigerweise misandrisch sein muss, da die Vorstellung des unterdrückerischen und ausbeuterischen Patriarchats in den vergangenen Jahrtausenden menschlicher Gesellschaften das Paradigma, das alles erklärende Muster ist, die universale Konstante, so wie für den Kommunisten der Klassenkampf und für den Nationalsozialisten der Rassenkampf als Deutungsmuster der Geschichte absolut unentbehrlich ist.

        So führt der Kommunismus zum Klassenhass, der Nationalsozialismus zum Rassenhass und der Feminismus zum Geschlechterhass.

        Der Legitimierung von diskriminierenden Massnahmen – im feministischen Jargon „positive Massnahmen“ (feministische Sonderbehandlung von Männern) genannt – geht die Selbstinszenierung als Opfer voraus. Die Diskriminierung ist sodann Revanchismus. Die Verhöhnung der männlichen Opfer, die Freude an der Demütigung des Machtlosen, das Auskosten der Rache, der Machtrausch, der sich, da moralisch scheinbar legitimiert, ganz frei und skrupellos ausleben darf ist es, was die versammelte Dämlichkeit im vorliegenden Video bewegt und erregt. Es ist eine faschistische Rachephantasie.

    • @Helena:

      Trotzdem hoffe ich, dass auch hier in der Runde erkannt wird, dass es sich hierbei um Stammtischgegröle im Unterschichtenfernsehen handelt. Womit ich aber keinesfalls bekunden will, dass es deswegen tolerierbar ist. Im Übrigen hatte ich den Eindruck, dass sich nur eine in der Runde wirklich wohl in ihrer Haut gefühlt hat.

      Roslin hat es ja schon geschrieben, es sind die Eliten die den „Unterschichten“ mitteilen dass man an dieser Stelle sich über Gewaltopfer gerne lustig machen darf, und sich so in der Gesellschaft Meriten verdienen kann.

      Dass sich nur eine in der Runde dabei wirklich wohl fühlt macht es nicht besser, im Gegenteil.

      Es zeigt eher, dass man ein Minenfeld betritt wenn man dieses Unwohlsein zum Ausdruck bringt. Allzu oft wird sowas mit Mobbing bestraft.

      Der feministische Diskurs gegen „Kollaborateurinnen“ und „rape-culture Apologetinnen“ hat ganze Arbeit geleistet, und ist längst von den Unis in den Mainstream eindiffundiert.

      Das ist alles ein Pänomen der „gebildeten“ Elite. Bildung macht per se keine besseren Menschen, dass sollten gerade wir Deutschen wissen.

      • ..die Zeitzeugin und engagierte Humanistin Barbara Dority, die sich das Label „Feministin“ nicht mehr antun kann:

        ..
        To the horror of many of us, the underlying ideology of feminist theory has become a malignant ‚analysis‘ and vision of men. Men who dare to enjoy any type of sexually explicit material are condemned as predatory, sexist pigs who are in a direct enabling conspiracy with rapists, sadists, and murderers of women. It is bluntly asserted that male sexuality itself is inherently destructive, violent, and ‚pro-rape.‘ This is blatant and vicious sexism of the worst possible sort. These women, in their so-called ‚feminist scholarship,‘ are attacking every man I have ever loved — my friends, my lovers, my partners, my two brothers, my father, my uncles, my many young adopted sons, the sons of all my friends, my male colleagues in the fight for freedom and justice, and every adored male teacher and mentor who has ever graced my life. I will not stand silently by while these decent, gentle, loving, exemplary human beings who have earned my love and respect are slandered and vilified in this cruel and intolerable manner. Do I need to mention what happens to any woman who dares to come to the defense of her brothers in the face of this demagoguery?

        After reading much of Andrea Dworkin’s writing — a woman lauded by most feminists as a major feminist theorist and scholar — and after encountering her personally, it is clear to me that the Dworkinization of any culture would mean nothing more than the establishment of a woman-superior sexism in which the human male is perceived as a dangerous beast who must be caged by the use of the strongest possible cultural restraints. I am very sad to say that this scenario is already upon us in many ways.

        I am disgusted by the reams of sheer hate literature against men that have flooded the women’s issues sections of bookstores and the women’s studies programs of many universities.
        ..

        http://privat.ub.uib.no/bubsy/dority.htm

        Eine der Wenigen, die es wagten die Stimme zu erheben.

        Die Vorherrschaft der Dworkin-Fraktion konnte und kann nicht nicht ohne Einfluß auf diejenigen bleiben, die heute die Eliten stellen.

        Heute werden männliche US-Studenten teilweise dazu zwangsverdonnert, an „Sensibilisierungsmaßnahmen“ teilzunehmen in denen sie zur Anerkennung der Dworkinschen Lehre verpflichtet werden und sich öffentlich als Vergewaltigungskulturapologet per se schuldig zu bekennen.

        Das ist kein gröhlender „Unterschichtstammtisch“, das ist ein mit akademischen Weihen versehener, bis in den innersten Kern mit dumpfem Hass durchtränkter Appell an niedrigste Instinkte.

    • Helena – darf ich einmal ganz offen sein?

      Ja, auch DU bist eine Sexistin. Auch in DEINEM Empfinden sind sind Männer minderwertiges Menschenmaterial. Auch DU bist nicht wirklich betroffen, entsetzt. Es ist dir eigentlich egal: Es ist ja NUR ein Mann. (Shit happens – why bother?).

      Und gleichzeitig bist du natürlich keine Männerhasserin. Du bist (vermutlich) keine Radikalfeministin. Ja, und Alice Schwartzer findest du manchmal einfach auch nur irgendwie … nervig.

      Wie kann ich so etwas sagen? Wie kann ich dir das unterstellen? Ich kenne dich doch gar nicht?
      Nun, du schreibst dies hier: “ … dass es sich hierbei um Stammtischgegröle im Unterschichtenfernsehen handelt.“ Das ist irgendwie entschuldigend, relativierend gemeint. Es zeigt aber etwas über dich!

      Noch mal die Frage? Darf ich offen sein?

      Diese wenigen, dürren Worte zeigen Eines: Du hast nicht einmal im Ansatz verstanden, worum es in dieser Diskussion geht. Du kannst dich gar nicht einfühlen. Nicht in das Opfer dieser Gewalttat noch in einen Mann und was er empfinden könnte, wenn eine sabbernde Frauenrunde blöde Witzchen darüber macht mit einem vor Begeisterung grölendem Publikum.

      Und das man es dir ERKLÄREN muss, was die eigentliche Signifikanz dieses unappetitlichen Medienevents ist, dass ist wiederum selber bezeichnend. Das es völlig daneben ist, dass mal eben mit der erstbesten Verniedlichung, die einem ins Hirn kommt, zu realtivieren. Das man es DIR erklären muss.
      Warum diese beiden Hervorhebungen? Die erste sollte klar sein. Warum die zweite?

      Wie gesagt: Du bist (vermutlich) keine Radikalfeministin. Du bist (vermutlich) auch keine durchgängige Männerhasserin. Du hälst dich – und bist es vermutlich auch – für relativ „aufgeklärt“, für wenig ideologisch vernagelt. Wenn es an das Männervergasen geht, würdest du nicht mittun. Nein. Es wäre dir auch unangenehm.

      Aber weist du was: Genau das ist das eigentliche Problem für Männer in der derzeitigen medial-kulturellen Großwetterlage. Nicht die Hasspredigerinnen des Feminismus. Der ganz alltägliche Sexismus von „ganz normalen“ Frauen wie du eine bist. DAS ist der Nährboden, auf dem solche ekelhaften Pflänzchen gedeihen, über die wir uns unterhalten.

      Du hast es nicht verstanden, worum es hier geht. Du KANNST es wahrscheinlich auch nicht verstehen. Du bist Teil einer Kultur, der das Schlagen, Treten, erniedrigen, beleidigen von Männern nicht nur für normal, sondern für witzig hält. Schau dir jede beliebige „SitCom“ an, die abends auf den Privatsendern läuft. Schau dir jeden beliebigen Hollywood-Film an, der als „Komödie“ oder gar „romantische Komödie“.verkauft wird: Ich wette mit dir – der männliche Hauptdarsteller wird geohrfeigt oder ihm wird das Knie ins Gemächt gerammt oder er wird öffentlich gedemütigt von einer Frau … und alles in einem inszenatorischen Kontext, der sagt: „Dies ist jetzt lustig!. Lach doch bitte!“.

      Weißt du, Helena – ich bin mir darüber im Klaren, dass du kein böswilliger Mensch bist. Und du bist wahrscheinlich auch nicht von Hass zerfressen, sondern eher im Gegenteil eine angenehme und freundliche Zeitgenossin.

      Aber du verstehst es nicht. Auch DU verstehst es nicht. Auch DU kannst es nicht verstehen, worum die ganze Diskussion sich hier dreht. Und DAS ist ein signifikantes Indiz für die alltägliche Misandrie, welche unsere Kultur in jeder Zelle durchdrungen hat.

      Noch einmal: Ich sage nicht: DU bist das Problem. Ich sage: Das SELBST FRAUEN WIE DU das Problem nicht verstehen und offensichtlich nicht verstehen könnten, DAS ist das Problem. Für uns Männer.

      • Darf ich auch ganz offen sein? Ich habe genau die gleiche Befürchtung. Deswegen lese ich hier mit, kommentiere und lasse mich belehren. Denn ich möchte nicht Teil der Propaganda sein, möchte verstehen.

        „Es ist dir eigentlich egal: Es ist ja NUR ein Mann. (Shit happens – why bother?). “

        Ich werde darüber nachdenken.

        Abschließend: Danke, dass du mich nicht mit Polemik und Besserwisserei abspeist und dir die Mühe gemacht hast, es mir zu erklären.

  13. „Das Verhalten des am Tisch sitzenden Frauenpanels schockiert mich weniger als die feixende, johlende Reaktion des meist weiblichen Publikums.

    Die ausegwählten Gästinnen wurden sicher handverlesen.“

    Das glaube ich gar nicht mal.

    Die latent überall und täglich gepredigte Entmenschlichung (vgl. Nathanson / Young) entfaltet ihre Wirkung.

    Die Authoritätsperson Moderatorin gibt das „Stichwort“, dass das doch ganz schön lustig sei, und schon geht´s los. Das Überschreiten des Tabus „Du sollst dich nicht über Opfer von Gewaltverbrechen lustig machen, solltst keine Häme zeigen“ sorgt für überbordende, wohlige Erregung, was sich dann als aufgeregt-überdrehtes Gegacker bemerkbar macht.

    Wer weiß, zu welchen „Tabubrüchen“ man diesen Mob noch bringen könnte. „Spaß“ ist das ja nicht, es ist kein Witz dass dem Mann der Penis abgeschnitten wurde.

    Das ist der Stoff, aus dem Lynchmobs gestrickt sind. Das ist keine „rape-culture“, das ist „lynch-culture“.

    • @ Nick

      *Die Authoritätsperson Moderatorin gibt das „Stichwort“, dass das doch ganz schön lustig sei, und schon geht´s los. Das Überschreiten des Tabus „Du sollst dich nicht über Opfer von Gewaltverbrechen lustig machen, solltst keine Häme zeigen“ sorgt für überbordende, wohlige Erregung, was sich dann als aufgeregt-überdrehtes Gegacker bemerkbar macht.*

      Aber die Zeremonienmeisterin der Selbstdecouvrierung muss ja nicht einmal das Stichwort geben, das braucht’s ja gar nicht.

      Frau Osbourne hältst von Anfang an kaum noch auf ihrem Stühlchen in berauschter Vorfreude auf das Kommende.

      Sie wirkt wie ein Kind, das ein langersehntes Geschenk endlich auspacken darf, die Erregung kaum noch zügelnd können.

      Natürlich, als die Moderatorin offiziell den Startschuss gibt, gibt’s kain Halten mehr und der versammelten Damenwelt geht öffentlich einer ab, am Tisch des Hauses und im Publikum.

      Nur eine einzige Frau, kurz vor Schluss, gibt einmal, lächelnd (wohl ein Verlegenheitslächeln, es wirkt ein wenig gequält), zu bedenken, wie man wohl reagierte, wären die Rollen vertauscht, verstümmelte ein Mann eine Frau, ein kurzer Moment der Besinnung, der sich bald wieder in erleichterter Heiterkeit auflöst.

      Es war übrigens die einzige Lesbe am Tisch, die diesen kurzen Moment der Klarheit erkennen ließ.

      Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Krawalltalkshows mit jedem Mann/jeder Frau inszenierbar wären.

      Wenn ich eine Krawalltalkshow zu inszenieren hätte, ich käme nie auf die Idee, Peter Wapnewski an den Tisch zu bitten, es müsste schon Dieter Bohlen sein.

      Im übrigen stimme ich Dir zu: Hier werden tiefe Ambivalenzen aufgedeckt.
      Darüber haben wir ja schon einmal kurz geredet: Wo tiefes Begehren, tiefe Lust, ist immer auch Bedrohung, Bedrohung der Autonomie, Bedrohung der eigenen Macht-und Selbstbestimmungfantasien.

      Das Objekt der Begierde ist immer auch schuld an der eigenen Unfreiheit.

      Wobei es bezeichnend ist, dass sie ihm den Penis abschneidet, bei vollem Bewusstsein übrigens, sie hat ja noch gewartet, bis er wieder aufwachte.

      Sie hätte ihm ja auch die Hoden abschneiden können, das übliche Vorgehen bei der Kastration von Tieren wg. des erwünschten psychischen Effektes (soviel zu Hormone, Verhalten und Sozialisation).
      Aber das tun Frauen, die Männer „entmannen“, gerade nicht.

      Sie entfernen nicht das, was Männlichkeit beinhaltet (Hoden), sondern das, was sie sichtbar zum Ausdruck bringt.

      Der Penis ist Symbol männlicher Macht und Potenz, männlicher Schöpfungskraft und Fruchtbarkeit, als solches Verehrt und eingesetzt (Kommandostab, Säule als Hoheitszeichen in der Architektur, Turm, usw.).

      Penisneid ist real, der Neid vieler Frauen auf das Anderssein der Männer, das sie begehren, bewundern, beneiden, verachten, fürchten, das sie beseitigen wollen, wenn sie rachsüchtig sind, in extremis auf physischer Ebene, im Normalfall auf geistiger Ebene als feministische Umerziehung der Männer.

      Gegenstück des Weiblichen ist die Brust, Symbol weiblicher Fruchtbarkeit, weiblichen Überflusses, gefeiert als milchstrotzendes Organ des Überflusses (bis hin zu lustigen barock-monumentalen Brunnenweibern, die herumspritzen mit ihrer Pracht), als Kuppel usw.

      Interessant, dass es offenbar bei Männern, die Frauen sonst Schrecklichstes anzutun bereit sein können, offenbar keine Tendenz gibt, Frauen eine Brust abzuschneiden, um sie zu „depotenzieren“.

      Vielleicht ist es ganz einfach zu kompliziert, Schwanz ab ist da einfacher.

      • @Roslin:
        Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Krawalltalkshows mit jedem Mann/jeder Frau inszenierbar wären.

        Natürlich nicht. Das Podium muss ja die Vorgabe machen, dass man sich jetzt ungehemmt lustig machen darf.

      • ..ah, sorry, falsch gelesen: Ich dachte du meinst das Publikum sei handverlesen (weil dich dessen Reaktion am meisten erschrocken hat)

        Die Gästinnen sind natürlich handverlesen, und es sind wohl immer die gleichen bei der Show.

  14. Wenn man sich im Internet so umschaut, werden für diese Taten
    Gründe angegeben, wie angebliche Vergewaltigung, Untreue…….
    und Verständnis gezeigt.
    Und ich denke solche Fälle werden sich häufen, zumal wenn
    Gerichte hier milde und „verständnisvoll“ urteilen.
    Dann hat der Genderist es geschafft noch einen Keil
    in die ihm so verhasste „Heteronormativität“ zu schlagen.
    Denn:
    „Übrigens: Dass Bobbitts Penis in einer neunstündigen Operation wieder angenäht werden konnte, hat er seiner Ex-Frau zu verdanken, die – zum Bedauern vieler Frauen – verriet, wo sie das Teil weggeworfen hatte.“
    http://www.emma.de/ressorts/artikel/haeusliche-gewalt/lorena-bobitt/

    …..wird als Parole und weitere Handlungsanweisung schon mal ausgegeben.

    • An dem Artikel wird sehr deutlich, dass man sich immer noch nicht im Geringsten genötigt sieht den abgrundtiefen Hass auf Männer und Rechtsstaat mehr als oberflächlich zu kaschieren (Natürlich am lautesten propagiert von denjenigen Feministinnen, die Gewalt in Beziehungen wenn dann eigentlich nur von Menschen des eigenen Geschlechtes ausgehend kennen dürften)

      Was unsere „neufeministischen“ Alphamädchen freilich nicht auch nur im Geringsten daran hindert, „keinen Bock auf Spaltung“ zu haben:

  15. Abgesehen von der allgemeinen Gefühllosigkeit solcher Witzeleien ist vielleicht das Verhältnis von Frauen zum Penis interessant.

    Messi zitierte oben die feministische Sichtweise des Penisses als der Waffe des Vergewaltigers.

    Ich denke, da kommen noch weitere Punkte hinzu, die auch bei nicht-femininistischen Frauen eine Rolle spielen könnten.

    So ein Penis ist ja ein seltsames Körperteil, mal baumelt er schlaff und klein herum, mal zeigt er kraftstrotzend gen Himmel. Ein Mann wundert sich sicher kaum über diese Wandelbarkeit. Aber Frauen mögen darin doch schon eine Art Mysterium sehen. Sie sind beeindruckt vom erigierten Penis. Einen schlaffen Penis finden sie womöglich eher komisch bis lächerlich. Zumindest ist die ganze Pracht dahin. Der Mann ist damit nur zeitweise so imponierend. Er lässt sich entzaubern. Sieht man den Penis als „Waffe“, so ist er das ja auch nur, wenn er erigiert ist. Diese Macht ist also nie von Dauer. Und sie ist eine Frage der Potenz. Der Impotente bekommt keinen mehr hoch und verliert damit die Bedrohlichkeit. Der ganze Männerstolz ist damit furchtbar anfällig. Das Versagen liegt in der Luft. Aber damit ist der Penis auch ein Schwachpunkt, er macht Männer angreifbar. Er muss schon funktionieren, damit er sie beeindruckt. Versagt er, macht er sich lächerlich. Sie kann ihn auslachen. Wenn sie die Faszination auch als Abhängigkeit erlebt, ist das ein befreites Lachen.

    Wahrscheinlich haben Frauen ein sehr ambivalentes Verhältnis zum Penis. Einerseits sind sie fasziniert. Andererseits spüren sie, wie lächerlich es sein mag, von so einem schwachen Körperteil fasziniert zu sein. Und irgendwie wirkt die Erschlaffung des Penis nach dem Akt wie eine Enthüllung seiner wahren Natur. Zuvor hat er Größe vorgeführt wie eine Show. Jetzt sinkt er in sich zusammen und ist, wie die meiste Zeit, einfach nur klein und schrumpelig. Die ganze Herrlichkeit erscheint angesichts dessen wie bloßes Theater. Vielleicht fühlt sich Frau dadurch ein wenig betrogen?

    So, wie viele nach unten treten, wenn sie merken, dass jemand schwach ist, so mag der schlaffe Penis dann auch gewissen Hass auf sich ziehen. Er zieht ihre Verachtung auf sich. Sie bewundert Größe und Kraft, aber verachtet Kleinheit und Schwäche. Also weckt der schlaffe Penis Aggressionen. Die Faszination für den erigierten Penis ist ja auch eine Form des Kontrollverlustes. Jetzt fühlt sie sich von einem Phantom genarrt, sie ärgert sich, auf das Großtuen des Penis hereingefallen zu sein und lässt ihre Wut an dem schlaffen Penis aus. Er ist ein Sinnbild des Mannes selbst: Man lernt ihn kennen als strahlenden Helden, der sich dann aber im Alltag als schlaffe Nudel entpuppt.

    OK, genug gesülzt. Aber damit könnte das Gelächter auch etwas zu tun haben.

    • @ Milo

      *Ich denke, messi zitiert das mit der „Entmachtung“ indirekt: In der feministischen Theorie gilt der Penis halt als die Waffe des Mannes, mit der er die Frau sexuell unterdrückt. Also hat der Typ jetzt sein Machtmittel verloren. Er ist kein Mann mehr, also ohne Fähigkeit zur Gewalt. Damit ist er seine furchterregende Potenz los, nur noch ein Clown.*

      Danke für die Apologie. Postgender hat mich da missverstanden. Meine Schuld. Ich versuchte, meine Wut durch Zynismus zu zügeln, somit muss ich mich nicht beklagen. (Ich hab + als Zeichen benutzt, um darauf hinzuweisen, dass ich dies nicht selbst vertrete, aber dass es auch kein Zitat ist.)

      Ich bin auch froh, dass Du den Gedanken um die seelische Ambivalenz (für Mann und Frau) des Penis‘ aufnimmst und um die physiologische Komponente erweiterst, (die ja wieder psychologisch wirkt…)

      Empört haben wir uns. Über das unsägliche Leid dieses Mannes, die kaltblütige Bosheit dieser Frau und die Dummdreistigkeit jener Dreckstussen. Wenn wir uns aber nicht in einer Konter-Korrektheit verstricken wollen, böte uns Milo’s Ansatz Möglichkeiten.

      Oder Roslin’s:

      *Sie entfernen nicht das, was Männlichkeit beinhaltet (Hoden), sondern das, was sie sichtbar zum Ausdruck bringt.
      Der Penis ist Symbol männlicher Macht und Potenz, männlicher Schöpfungskraft und Fruchtbarkeit, als solches Verehrt und eingesetzt (Kommandostab, Säule als Hoheitszeichen in der Architektur, Turm, usw.).*

      Jene Drecksweiber würden sich niemals dermassen amüsieren, wenn dem Mann die Augen ausgestochen worden wären, weil er einer anderen Frau nachgeschielt haben sollte. Es geht eben auch um die Symbolik des Penis‘, die, im Gegensatz zur Symbolik der Augen, Frauen eher kaltherzig gewaltgeil und … dionysisch werden lässt.

      Dieses Thema ist nicht zwangsläufig ein feminismuskritisches.

      • Genau, die Symbolik des Penisses spielt eine Rolle. Augenausstechen wäre einfach kein Stoff für Witze. Der Penis ist allerdings Thema vieler Witze und Sprüche. Man denke nur an die übliche Unterstellung, Männer mit großen auffälligen Autos hätten eigentlich einen kleinen Schwanz.

        Vor einem Jahr lernte ich eine Altlinke kennen. Die Dame erzählte mir, dass das ein befreiender Akt war, einem Sportwagenfahrer zu unterstellen, sein Auto sei eine Schwanzverlängerung. So etwas auszusprechen, sei in den 60ern eben revolutionär gewesen. Warum? Weil man über Penisse eben nicht sprach. Es war eben ungehörig, das männliche Genital öffentlich zu thematisieren. Ich fand das aufschlussreich.

        Irgendwie gibt es da doch noch rest-kindliche Verhaltensweisen. Nichts ist so gut versteckt wie die Geschlechtsorgane. Sie werde geheim gehalten. Sie öffentlich vorzuführen, ist unschicklich. Das stärkt ja noch ihre Faszination. Der Reiz des unschicklichen wiederum drückt sich in Witzen über die Geschlechtsorgane aus. Es wird albern gekichert bei solchen Witzchen. Weil Geschlechtsorgane tabuisiert ist, macht das Sprechen über sie (über den Umweg des Witzes) soviel Spaß. Man geht eben über die Grenzen, verletzt sie und ist ein wenig Held. Jedenfalls kann wohl keiner öffentlich mit feierlicher Miene behaupten, dass ihn ihr oder sein Geschlechtsorgan fasziniert und erstaunt. Solch ein Ernst geht irgendwie nicht.

        Es gibt noch einen Gedanken: Der Penis, so eindrucksvoll er sich erigiert gibt, ist eigentlich eine der verletzlichsten Körperregionen des Mannes bzw. eine, über die eine Frau am ehesten Macht gewinnen kann. Sie kann den Mann an sich vielleicht nicht bezwingen, aber den Penis kann sie beherrschen. Spätestens, wenn ihre Zähne in seiner Nähe sind, hat sie die Macht über die Männlichkeit ihres Partners. Und auch sonst finde ich die Idee des Penisses als Waffe kaum überzeugend. Jede Frau mit trainiertem PC-Muskel kann deutlich zeigen, wo mehr Kraft hinter steckt. Daher könnte man auch über Macht nachdenken: Der Penis ist deswegen ein Thema für weibliche BElustigung, weil er nicht sein, sondern ihr Machtmittel ist.

      • *Irgendwie gibt es da doch noch rest-kindliche Verhaltensweisen. Nichts ist so gut versteckt wie die Geschlechtsorgane.*

        Die menschliche Physiologie, der aufrechte Gang, stellt doch den Penis regelrecht aus,(die Vulva wird versteckt), auch in seiner Grösse. Pferde- und Elefantenmänner lassen ihren Schlauch gelegentlich einen halben Meter raushängen, das ist dann keine Erektion, sondern eine Demonstration. Aber bei keiner anderen Affenart haben die Männer ein solch grosses Teil, wie bei Homo möchte gern sapiens.
        Orang-Utans sind, neben den Menschen, die einzigen Hominiden, die sich kleiden. Sie tun das allerdings nur gelegentlich, und sie verhüllen nicht ihre Geschlechtsorgane. (In Zoos bietet man Ihnen dafür leere Papierfuttersäcke.)
        Die meisten Kulturen aber verhüllen die Geschlechtsorgane. Wie und wann sind die Menschen zur sexuellen Scham gekommen? Welche Rolle spielt sie in der Kulturentwicklung, welche der Penis, der durch die Natur prominent präsentiert, durch die Kultur jedoch versteckt und zum Phallus symbolisiert wird?
        Ist der gehäckselte Penis Gegenstand eines DIONYSISCHEN Gelächters?

      • „Wie und wann sind die Menschen zur sexuellen Scham gekommen? “

        Schwer zu sagen. Es gibt ja Leute wie Hans-Peter Dürr, die behaupten, dass die Scham zur natürlichen Ausstattung des Menschen gehöre. Er war der schärfste Kritiker des Soziologen Norbert Elias, der Scham als anerzogen betrachtete.

    • @ milo

      * Und er weiß, dass er nicht prinzipiell eine Höherwertigkeit seiner Theorie gegenüber anderen behaupten kann.*

      Schön, dann soll er sich auf den Rücken legen und seinen Hals präsentieren….

      Wenn Du Wissenschaftler sein willst, dann kämpf um Deinen Knochen (deine Theorie). Und wenn Du keinen Knochen kriegst, dann werde Funktionär. Und wenn Du noch kein Funktionär bist, dann hast Du Anrecht, einer zu werden, denn Du bist Vater…

      • Warum so bissig?
        Ich kämpfe nicht um eine Theorie, ich arbeite sie aus und zwar so weit, dass ich möglichst viele davon überzeugen kann, dass ich recht habe ^^
        Aber die Grenzen zeige ich auch auf, weil ich als Wissenschaftler nicht damit zufrieden sein kann, dass es noch weiße Flecken gibt. Außerdem kämpfe ich nicht generell GEGEN andere Theorien, schon gar nicht generell, denn ich kann in der Auseinandersetzung mit ihnen etwas lernen. Das muss noch lange nicht heißen, dass ich den Anspruch eines anderen Theoretikers einfach anerkenne. Der muss sich schon Mühe geben, mich von seinem Modell zu überzeugen. Tut er es nicht, lehne ich sein Modell ab.

  16. @ Milo
    „Jetzt fühlt sie sich von einem Phantom genarrt, sie ärgert sich, auf das Großtuen des Penis hereingefallen zu sein und lässt ihre Wut an dem schlaffen Penis aus. Er ist ein Sinnbild des Mannes selbst: Man lernt ihn kennen als strahlenden Helden, der sich dann aber im Alltag als schlaffe Nudel entpuppt. “

    Interessante Deutung.

    Ein Sinnbild des Mannes selbst – zumindest aus Frauensicht. Ich, die Frau, habe mir einen „strahlenden Helden“ versprochen. Und jetzt entpuppt der sich als normaler Mensch. Schwankend, inkonstant, den Wechselfällen des Lebens unterworfen. Wie konnte er mich nur so hintergehen!

    Vielleicht hülfe es, die Mädels würden lernen, sich aus der Märchenwelt herauszuentwickeln und im realen Leben mit realen (fehlbaren) Menschen anzukommen?
    Ja, helfen würde es. Aber dürfen wir hoffen? Ich glaube: Nein.

    • Meine Deutung passt zumindest zu der Ambivalenz, die ich bei manchen Frauen beobachtet habe.

      Einerseits suchen diese einen starken Mann, „mit starken Schultern, an die ich mich anlehnen kann“, wie es oft heißt. Andererseits reagieren sie aggressiv, wenn sie spüren, dass ein Mann ihnen unterlegen, er also ein „Weichei“ ist. Sie begnügen sich nicht damit, sich einfach von diesem Mann zu trennen oder ihn einfach nicht weiter zu kontaktieren. Sie treten und sie demütigen das „Weichei“ und sie können sich stundenlang über solche Männer aufregen.

      Es könnte aber auch sein, dass der Mann aus biologischen Gründen dieser Sichtweise ausgesetzt ist. Er muss „einen hochkriegen“, sonst kann es keinen Sex und keine Fortpflanzung geben. Er ist also leistungsabhängig. Und so wird er von Frauen vielleicht auch gesehen.

      • Sie begnügen sich nicht damit, sich einfach von diesem Mann zu trennen oder ihn einfach nicht weiter zu kontaktieren. Sie treten und sie demütigen das „Weichei“ und sie können sich stundenlang über solche Männer aufregen.

        Ich denke, die Instinkte sitzen tief: Erst verspricht er, sie bei einer möglichen Schwangerschaft zu beschützen und zu versorgen, dann stellt sich nach dem Sex heraus dass er offenbar dazu entweder gar nicht in der Lage ist, oder eben einfach nicht willens.

        „Da habe ich ja (noch ein) Kind am Hals“ hört man nicht selten.

        Das muss bestraft werden, dann wird er solange gereizt bis er endlich zeigt was in ihm steckt, bis er zeigt dass er energisch für etwas eintreten kann.

      • „Das muss bestraft werden, dann wird er solange gereizt bis er endlich zeigt was in ihm steckt, bis er zeigt dass er energisch für etwas eintreten kann.“

        Ich glaube nicht an solche Instinkte. Es gibt Frauen, die Männer auch in funktionierenden Beziehungen demütigen, wenn er sich ihr als unterlegen erweist. Aber in diesen Beziehungen tritt er dann ja ein, für Sicherheit zu sorgen und sich um die Kinder zu kümmern.
        Ich neige da eher dazu, dass als ein kulturelles Problem zu sehen. Es sind ja nicht alle so. Ich denke, es ist eher das Verhältnis zur Macht, dass manche Menschen nach unten treten lässt. Das sind vor allem sehr machtbewusste Menschen, Menschen, für die Macht eine große Rolle im Leben spielt. Menschen, die sich ständig im Machtkampf sehen mit anderen, interpretieren alles vor dem Hintergrund von Sieg und Niederlage. Und vielfach ist eine Beziehung zwischen Mann und Frau ein Machtkampf.

      • Ich glaube nicht an solche Instinkte. Es gibt Frauen, die Männer auch in funktionierenden Beziehungen demütigen, wenn er sich ihr als unterlegen erweist. Aber in diesen Beziehungen tritt er dann ja ein, für Sicherheit zu sorgen und sich um die Kinder zu kümmern.

        Klar, „Radfahrermentalitäten“ (nach oben ducken, nach unten Treten) gibt es auch, bei Frauen gar nicht selten. Machtkampf spielt natürlich auch oft eine Rolle, je weniger Selbstbewußtsein die Frau hat umso größer dürfte ihr Bedürfnis nach Kontrolle sein. Je mehr sie sein Selbstbewußtsein beinträchtigt, desto weniger wird er sich in der Lage sehen eine angenehmere Partnerin zu finden. Gleichzeitig mindert das aber seine Attraktivität enorm, Frauen die es soweit gebracht haben suchen sich dann meistens einen neuen.

        Es ist aber imho auch die Frage, ob sich jemand der sich „schon von ihr“ kleinkriegen lässt sich nicht von ganz anderen kleinkriegen lässt, und zwar dann wenn es darauf ankommt – wenn es für die (potentielle) Familie wichtig ist.

        Ich glaube auch nicht an eine rein biologische Bestimmung, ich denke Kultur hat auch einen sehr entscheidenden Einfluss. Allerdings entsteht Kultur auch nicht aus dem Nichts.

      • „Es ist aber imho auch die Frage, ob sich jemand der sich „schon von ihr“ kleinkriegen lässt sich nicht von ganz anderen kleinkriegen lässt, und zwar dann wenn es darauf ankommt – wenn es für die (potentielle) Familie wichtig ist.“

        Das überzeugt mich nicht. Sind die Kinder aus dem gröbsten raus, kann die starke Frau die Verteidigung der Familie übernehmen und der Vater die Sorge für die Kinder. Die Rollen sind also austauschbar ab einem gewissen Alter der Kinder. Es gibt folglich keine echte Notwendigkeit einer Selektion nach Stärke. Zweitens geraten auch Männer unter den Pantoffel ihrer Frauen, die in der Berufswelt sich durchsetzen und Karriere machen, also optimal für die Familie sorgen und auch für sie kämpfen können. Nur gegen ihre Frau können sie nicht kämpfen. „Biologisch“ erfüllen sie also ihre Funktion, aber sie unterliegen im Machtkampf mit ihrer Frau dennoch (die über ihren Körper und sein Begehren nun einmal die ultimativen Machtmittel in den Händen hält).

        Ich bin zwar Soziologe, aber ich glaube nun auch nicht daran, dass alles und jedes sozial konstruiert ist. Und die Biologie spielt natürlich eine Rolle. Aber ich glaube dennoch nicht, dass die Aggressivität mancher Frauen (und sicher auch Männer) gegenüber Unterlegenen biologisch bedingt ist. Die Unterlegenen könnte frau ja links liegen lassen und sich einen starken Mann suchen. Aber ich beobachte manchmal, dass Frauen auch dann noch sich über „Weicheier“ ereifern, wenn sie eigentlich nichts wirklich mit ihnen zu tun haben. Ich sehe darin eher ein Identitätsproblem. Diese Frauen definieren sich offenbar darüber, dass sie sich über diese „Weicheier“ stellen. Sonst könnten sie doch einfach zur Tagesordnung übergehen und sich den passenden Mann suchen. Aber sie vertun viel Energie damit, Weicheier zu demütigen. Da liegt wohl eher ein ambivalentes Verhältnis zur Macht vor. Sie üben gerne Macht aus, aber wollen auch Macht erleben.

      • @Milo:
        Es gibt folglich keine echte Notwendigkeit einer Selektion nach Stärke.

        Naja, Menschen haben imho eben viel „irrationales“ in sich, gerade wenns um Sex geht. Es gibt ja auch für Männer eigentlich keine echte Notwendigkeit, die hübschesten Frauen zu begehren.

        Warum haben denn, nach deiner Auffassung, so viele karriereorientierte Frauen ein Problem damit, sich einen sehr kinderlieben armen Schlucker als Vater auszusuchen, der ihr dann sozusagen als Rollentausch den Rücken freihält, und dafür im Gegenzug eine materielle Sorglosigkeit erhält?

        Die Unterlegenen könnte frau ja links liegen lassen und sich einen starken Mann suchen.

        So handhaben es ja auch die souveränen Frauen – sofern sie überhaupt so wie die meisten Frauen ticken und unterlegenen Männern nichts sexuelles abgewinnen können.

        Aber ich beobachte manchmal, dass Frauen auch dann noch sich über „Weicheier“ ereifern, wenn sie eigentlich nichts wirklich mit ihnen zu tun haben. Ich sehe darin eher ein Identitätsproblem. Diese Frauen definieren sich offenbar darüber, dass sie sich über diese „Weicheier“ stellen.

        Oft kommt der gesellschaftliche Status ins Spiel, klar. Der Status einer Frau macht sich daran fest, welche Männer sie demütigen darf. Je fragiler der Status, desto intensiver muss jedem auf die Nase gebunden werden. Noch beliebter als das „Weichei“ ist imho in der Hinsicht der „ungehobelte Machoproll“, der hinterherpfeifende Bauarbeiter als Paradesymbol für „Sexismus“.

        Statusniedrigere Frauen werden hingegen lieber „wohlwollend“ pädagogisiert.

        Das hat eine starke kulturelle Komponente, insofern stimme ich dir zu. Das ist das gute alte protestantische Bürgersdamentum.

      • „Warum haben denn, nach deiner Auffassung, so viele karriereorientierte Frauen ein Problem damit, sich einen sehr kinderlieben armen Schlucker als Vater auszusuchen“

        Dafür habe ich keine Erklärung. Weder eine soziologische noch eine biologische. Mein Problem mit biologischen Thesen ist die, dass sie zwar sehr plausibel wirken, aber letztlich mit ziemlich steilen Thesen arbeiten. Wie soll man einen solchen evolutionären Instinkt eigentlich auf der Ebene des körperlichen operationalisieren? Welcher Teil im Gehirn soll dafür zuständig sein und wie arbeitet dieser Teil dann? Das scheint mir eine ungelöste Frage zu sein. Ich glaube, stattdessen arbeiten Leute, die solche Thesen formulieren, eher mit statistischen Beispielen. Sie beobachten das Verhalten der Leute und messen die Korrelationen und erklären diese dann mit Hilfe von biologischen Theorien. Ich habe nichts gegen die Biologie. Manchmal finde ich sie nur etwas unbescheiden, weil manch ein Theoretiker die engen Grenzen seiner Thesen nicht mitreflektiert.

        Na egal, ich weiß es jedenfalls nicht, warum Frauen so selten nach „unten“ heiraten. Soziologische Erklärungen gibt es dafür, aber die haben auch kein so starkes Fundament, dass man sie als Wahrheit verkaufen könnte.

      • „Warum haben denn, nach deiner Auffassung, so viele karriereorientierte Frauen ein Problem damit, sich einen sehr kinderlieben armen Schlucker als Vater auszusuchen“

        „Dafür habe ich keine Erklärung. Weder eine soziologische noch eine biologische.“

        Wie wäre es mit der menschlichen Eitelkeit? Dem Wunsch nach Repräsentation? Der stärkeren Gewichtung des Habens als des Seins? Würde doch auch den Hang vieler statushoher Männer erklären, sich eine schöne junge Frau auszusuchen, die ansonsten keine wahrnehmbaren Qualitäten mitbringen muss.

      • @Helena, ja, solche Erklärungen gibt es natürlich, aber sie sind nicht unbedingt beweisbar, deshalb meinte ich, ich hätte keine. An sich finde ich Deine Erklärung aber erst einmal plausibel.

      • @Milo: ..aber sie sind nicht unbedingt beweisbar, deshalb meinte ich, ich hätte keine.

        Klar. Menschliches Verhalten ist zu komplex und vielfältig, als dass man eindeutig bestimmen könnte was es genau verursacht.

    • *Welcher Teil im Gehirn soll dafür zuständig sein und wie arbeitet dieser Teil dann? Das scheint mir eine ungelöste Frage zu sein. Ich glaube, stattdessen arbeiten Leute, die solche Thesen formulieren, eher mit statistischen Beispielen.*

      Seien wir ehrlich: Ob das Gehirn unseren Geist generiert, wissen wir nicht. Vielleicht ist es deswegen sehr zweckmässig, vorerst mit Korrelationen zu hantieren.

      *Sie beobachten das Verhalten der Leute und messen die Korrelationen und erklären diese dann mit Hilfe von biologischen Theorien. Ich habe nichts gegen die Biologie. Manchmal finde ich sie nur etwas unbescheiden, …*

      Einem Soziologen wie Dir (vielleicht), den meisten Stadtmenschen, den Zivilisierten, den Nicht-Biologen scheint jeder Bezug zur eigenen Tierheit zu fehlen. Ich kenne persönlich anderweitig gut gebildete Leute, die glauben, sie seien keine Tiere. DIESE Leute sind unglaublich unbescheiden.

      Die biologische Denkweise kann man sich nicht anlesen. Genau so wenig, wie man sich musikalische Fertigkeiten anlesen kann. Nein, man muss Tiere und Pflanzen beobachten, mit ihnen respektvolle Nachbarschaft pflegen, vielleicht sogar Freundschaft, man wird darüber hinaus lernen, nicht nur erlesen, dass es Pilze gibt, noch ganz andere Lebewesen, schlicht: man wird der Welt gegenüber bescheiden, aber sicher nicht gegenüber den Soziologen!

      Die am arrogantesten sich gebärdende „Wissenschaft“ ist doch wohl die Soziologie.

      • @Messi

        „Einem Soziologen wie Dir (vielleicht), den meisten Stadtmenschen, den Zivilisierten, den Nicht-Biologen scheint jeder Bezug zur eigenen Tierheit zu fehlen. “

        Nein, der Bezug fehlt mir ganz und gar nicht. Ich meine, ich merke doch jeden Tag, dass ich ein körperliches Wesen bin. Ich merke außerdem als Vater, wie sehr Verhaltensweisen bei Kindern auch vererbt sein können. Usw.

        „Die am arrogantesten sich gebärdende „Wissenschaft“ ist doch wohl die Soziologie.“
        Das stimmt bei weitem nicht. Es gibt einige Vertreter, die die Weisheit mit Schöpfkellen gefuttert haben wollen. Aber im Gros ist die Soziologie eher vorsichtig (es gibt weit mehr als nur Gender). Und warum? Soziologen wissen normalerweise, wie unsicher ihre Aussagen sind. Sie wissen um die engen Grenzen ihrer Modelle. Weil es einfach keine sichere Methode gibt und weil sie nie solch harte Fakten wie die Naturwissenschaft ermitteln können, müssen sie von Berufs wegen stets und ständig reflektieren, welche Fehlerquellen ihren Erkenntnissen innewohnen. Das geht manchmal bis zum Minderwertigkeitskomplex.

        Jeder Soziologe muss damit leben, dass es einen Theorienpluralismus gibt. Es gibt keine Wahrheit. Also kann er auch nicht mit dem Anspruch absoluter Wahrheit auftreten. Er weiß, dass andere Theorien nicht falscher sind als seine eigene. Zumindest nicht generell. Und er weiß, dass er nicht prinzipiell eine Höherwertigkeit seiner Theorie gegenüber anderen behaupten kann.

        Wenn die Genderisten mit einem solchen Absolutheitsanspruch, auch gegenüber der Biologie, antreten, haben sie die Soziologie nicht verstanden. Sie machen ja schon einen gewaltigen Fehler: Sie behaupten, alles, auch das Geschlecht, sei sozial konstruiert. Wenn das stimmt, sind ihre Theorien auch sozial konstruiert. Sie müssten genau diese soziale Verursachung ihrer eigenen Theorien selbstkritisch reflektieren, was sie nicht tun. Aber täten sie es, wäre Schluss mit dem Absolutheitsanspruch.

        „Seien wir ehrlich: Ob das Gehirn unseren Geist generiert, wissen wir nicht. Vielleicht ist es deswegen sehr zweckmässig, vorerst mit Korrelationen zu hantieren.“
        Damit arbeitet die Biologie, in diesem Fall, mit der selben unsicheren Datenbasis wie die Soziologie.

        Ich habe, wie gesagt, nichts gegen die Biologie. Ich bin in erster Linie Wissenschaftler und mich reizen Wissenschaften per se. Ich mache da keine Hierarchie auf. Soziologie ist nur eine mögliche Perspektive, aber eben lange nicht die einzige. Sie stellt bloß eine andere Frage als die Biologie. Niemand kann aber behaupten, dass sie die einzig richtige stellt.

        Ich hoffe, Du kannst erkennen, dass nicht alle Soziologen so fachimperialistisch sind, wie es offenbar viele glauben.

      • Ein Nachtrag @Messi

        „Nein, man muss Tiere und Pflanzen beobachten, mit ihnen respektvolle Nachbarschaft pflegen, vielleicht sogar Freundschaft, man wird darüber hinaus lernen, nicht nur erlesen, dass es Pilze gibt, noch ganz andere Lebewesen, schlicht: man wird der Welt gegenüber bescheiden, aber sicher nicht gegenüber den Soziologen!“

        Im ersten Teil kannst Du Tiere und Pflanzen durch „Menschen“ ersetzen und dann hast Du das Credo der Soziologie. Dazu gehört auch die Bescheidenheit gegenüber der Welt, was Du gut gesagt hast.

        Was meinte ich oben mit Bescheidenheit? Ich meinte nicht unbedingt die aufgestellten Theorien. Der Mut zur auch gewagten These ist in Ordnung. Bescheidenheit meint eher: sich und anderen gegenüber eingestehen, welchen Status die eigenen Erkenntnisse haben. Sind es Gesetzesaussagen? Sind die Aussagen beweisbar? Welche Fehlerquellen gibt es? Wie sicher sind die Beobachtungen und mit welchen Methoden wurde beobachtet? Welche Methodenprobleme gibt es? Usw.

        Mehr meine ich damit nicht. Diese Bescheidenheitserwartung ist im übrigen keine gegenüber dem Soziologen, sondern gegenüber der Allgemeinheit.

      • @ Milo

        *Ich hoffe, Du kannst erkennen, dass nicht alle Soziologen so fachimperialistisch sind, wie es offenbar viele glauben.*

        Dir persönlich glaube ich.

        *Es gibt keine Wahrheit. Also kann er auch nicht mit dem Anspruch absoluter Wahrheit auftreten.*

        Woher weisst Du, dass es keine Wahrheit gibt? Weil’s Dir genehm ist, Ideen zu denunzieren, die sich der Wahrheit annähern wollen? Ich finde es genau so dick aufgetragen zu behaupten, es gäbe keine Wahrheit, wie die Behauptung, man hätte SIE gefunden.

        *Sie wissen um die engen Grenzen ihrer Modelle. Weil es einfach keine sichere Methode gibt und weil sie nie solch harte Fakten wie die Naturwissenschaft ermitteln können, müssen sie von Berufs wegen stets und ständig reflektieren, welche Fehlerquellen ihren Erkenntnissen innewohnen*

        Dann sollten sie halt von Berufs wegen die Klappe halten, weil sie keine Modelle haben, die den Fakten stand halten. Sie sollten reflektieren, wie viele Kalorien ihnen in ihren Malzeiten zustehen.

        *Das geht manchmal bis zum Minderwertigkeitskomplex.*

        Immerhin…

        * Er weiß, dass andere Theorien nicht falscher sind als seine eigene. Zumindest nicht generell. Und er weiß, dass er nicht prinzipiell eine Höherwertigkeit seiner Theorie gegenüber anderen behaupten kann.*

        Sehr gefährliche Situation! Soll man jetzt die Waffen verteilen, den Sandkasten fluten oder psychotherapeutisch eingreifen?

      • „Woher weisst Du, dass es keine Wahrheit gibt? Weil’s Dir genehm ist, Ideen zu denunzieren, die sich der Wahrheit annähern wollen?“

        Ein Wahrheitsanspruch ist wissenschaftstheoretisch einfach nicht haltbar, das ist der Grund.
        Wieso sollte ich Ideen denunzieren wollen, die sich der Wahrheit annähern? Ich bin, wie gesagt, Wissenschaftler, und möchte vor allem die Wahrheit herausfinden, so weit es eben möglich ist. Diesen Anspruch unterstelle ich mal pauschal allen Wissenschaftlern. Keiner von ihnen wird sich damit zufrieden geben, dass er gerade mal eine etwas besser begründete Meinung produziert hat. Dann hätte man nämlich auch Feuilletion-Autor werden können. Zur Wahrheits-Suche gehört aber eben auch, die wissenschaftstheoretischen Grenzen zu reflektieren. Was ja nicht heißt, dass es für alle Zeiten so ist.

        Und wenn ich davon sprach, dass Soziologen (wenn sie seriös arbeiten) eben nie richtig behaupten können, dass sie klüger sind als andere Kollegen, liegt das an vielfältigen Problemen: des Messens, des Theoriebildens usw. Das sind Probleme, die andere Wissenschaften auch haben.

        „Dann sollten sie halt von Berufs wegen die Klappe halten, weil sie keine Modelle haben, die den Fakten stand halten.“

        Die Soziologie ist eine empirische Wissenschaft und hat sich an die Fakten zu halten. Die Theorien sollten aus der Beobachtung der Realität entstehen. Insofern hat diese Wissenschaft Modelle, die auch etwas taugen. Nur muss man eben offen gegenüber den Anfälligkeiten von Modellbildung bleiben.

        Wenn ein Biologe Leben beobachtet und dann mit Hilfe von Statistik Korrelationen ermittelt und mit Hilfe von theoretischen Setzungen diese Korrelationen erklärt, arbeitet er eigentlich nicht anders als die Soziologie. Zumindest dort, wo er hauptsächlich beobachtet und Statistik treibt (das macht die Biologie bekanntermaßen ja nicht nur). Damit handelt der Biologe sich auch alle Probleme ein, die Statistik aufwirft.

        Was nicht weiter schlimm ist. Schließlich ist es nun einmal ein Weg, um die gestellten Fragen zu beantworten. Solange es keinen besseren gibt, ist dieser Weg trotz aller Fehleranfälligkeit richtig. Wenn ich also sage, dass ein statistisch arbeitende Biologe auf unsicherem Grunde steht, ist das nicht abwertend gemeint.

        Du solltest die Soziologie nicht am grünen Tisch verurteilen, nur weil ein paar ihrer Vertreter Unsinn produzieren. Um die Soziologie zu beurteilen, muss man wissen, wie sie arbeitet. Ich glaube nicht, dass man das anhand der Gender-Vertreter wirklich ablesen kann.

      • @ Milo
        „Ein Wahrheitsanspruch ist wissenschaftstheoretisch einfach nicht haltbar, das ist der Grund.“

        Du bist Wissenschafter und argumentierst so – sehr schwach. Du widersprichst dir ja schon in der Grundaussage. Wie sollte ein Wahrheitsanspruch wissenschafts THEORETISCH nicht haltbar sein? Welche WissenschaftsTHEORIE, die per definitionem dann selber wieder nur eine THEORIE über Wissenschaft ist, sollte allgemeingültig einen Wahrheitsanspruch negieren können? Was ist denn überhaupt Wahrheit? Negierst du einen kohärenztheoretischen, korrespondenztheoretischen oder konsenstheoretischen Ansatz?

  17. @helena bezüglich chemische kastration

    ich frage mich was im gegenzug mit all den weiblichen sexualstraftäterinnen passiert, ach ja das ist erst gar nicht strafbar, oder wie wird oft gesagt, der junge soll doch froh sein, dass er mal ran durfte

  18. Der Penis ist imho vor Allem das augenfälligste Symbol für das Anderssein der Männer, das sexuelle Anziehung mit sich bringt.

    Auf dieses Symbol des Andersseins kann leicht all das geschoben werden, was einen jemals im Leben unglücklich gemacht hat, wovon man aufgrund der sexuellen Anziehung abhängig ist und somit die Autonomie raubt, was einem die Schmerzen einer Geburt ebenso eingebringen kann wie die hohe Verantwortung und die Einschränkungen des Elternseins..

    „Schwanz ab!“ hat oft eindeutig eine sexuelle, lustvolle Konnotation, das Lustobjekt wird seiner möglichen „negativen“ Implikationen beraubt.

    Bis zu einem gewissen Grad ist diese Tendenz „Normal“, wir sind alle nur Menschen.

    Schlimm wird es erst dadurch, dass diese Neigung gesellschaftsfähig ist, jede Frau wird tatkräftig darin unterstützt, die Ursache jeden Unglücks und jeden Schmerzes in „den Männern“ zu sehen. Nicht dass jede Frau dies auch tut, aber in schwachen Momenten wird sie zumeist darin bestärkt.

    Umgekehrt geht das ja auch, es gab tatsächlich Zeiten in denen Vergewaltigung allgemein verharmlost wurde. Vergewaltigung befreit den männlichen Sex symbolisch von allen Lasten, und schafft ebenfalls eine Genugtuung für erlittene seelische Schmerzen.

    Was dann aber maßlos übersteigert umgedreht wurde, der Penis wurde zum Symbol für alles Elend der Welt.

    Das wiederum gab es, auf Frauen bezogen, allenfalls in Anbetracht der Hungersnöte der frühneuzeitlichen kleinen Eiszeit. Das lasterhafte Weib, das das Elend der zu stopfenden Mäuler mit sich bringt..

  19. @ Milo

    Ja, ja: Natürlich! Die wirklich hässliche Fratze, die sich in dieser Art von „Humor“ zeigt, speist sich aus einer starken Ambivalenz. Einer inneren Zerissenheit.

    Und was macht ein Mensch, der innerlich zerissen ist? Er sendet „double binds“ an sein Gegenüber.
    Mir kommt es so vor, als ob die ganze feministische Klage über die „Anzüglichkeiten“ von Männern oft von Frauen vorgetragen werden, denen genau dieser „männliche Blick“ fehlt. Ein Teil der unterschwelligen Botschaft lautet also genau anders herum: „Ich will von dir als Frau und damit auch als sexuell-begehrenswertes Wesen gesehen werden!“ Und dieser Subtext ist nun das genau Gegenteil der offiziellen Klage.

    Aber auch dieser Subtext hat wieder eine Doppelbödigkeit: Er heißt nämlich nicht: „Ich will, dass du mich begehrst, damit wir zusammenkommen können.“ Er lautet eher: „Ich will, dass du mich begehrst, damit ich über dein Begehren, dessen Erfüllung ich dir versage, Macht über dich gewinne.“

    Und nichts bring das weibliche Gemüt derzeit mehr in Wallung, nichts löst mehr Aggression und Frustration aus nach meinem Eindruck, als die Tatsache, dass zunehmend Männer keine Lust mehr haben auf dieses Spiel und sich dem Entziehen.

    Aber ich schweife ab …

  20. Sharon Osbourne hatte ende Juni offizell verkündet, dass, wäre Arnold Schwarzenegger ihr Mann, sie ihm den Penis abschneiden und in den Müllzerkleinerer werfen würde:

    I would have chopped his willy (penis) off. Arnie’s willy would have been down the disposal unit spinning around, that’s where it’d be – and I’d make her clean it up. That mop would have been wrapped around her head.

    http://www.music-news.com/shownews.asp?H=Sharon-Osbourne-would-chop-Arnold-Schwarzenegger%E2%80%99s-penis-off&nItemID=42160

    Nicht zu fassen.

      • Was imho das Schlimmste ist: Ihr wird später obendrein noch ein Podium gegeben, sich über ein Opfer ihrer Tatsächlich umgesetzten Gewaltphantasie lustig zu machen.

      • Erstens das, und Zweitens: Kann man von mir als Mann noch erwarten das ich Empathie zeige für genital-verstümmelte Mädchen und Frauen?

        Das so was die ganze Gesellschaft verroht fällt dieser dummen Trulla nicht ein.

        Aber ega…ich mach mich jetzt uch über vergewaltigte Frauen lustig…wieso nicht? Wenn kein Ausgleich beseht muss man ihn herstellen.

        Natürlich mache ich das NICHT, aber es zeigt doch wie Frauen ticken.

        Anscheinend sind Männer das bessere Geschlecht. Ich hab noch von keinem Mann in einer Talk Show gehört das er sich über beschnittene Frauen lustig macht.

        Vielleicht muss man die Frauen wieder ein wenig disziplinieren. wie auch immer. Früher war doch nicht alles schlecht.

    • Wenn das Zitat wirklich stimmt, ist die Sache noch lange nicht ausgestanden, es könnte sein, dass Osbourne mit ihren Äusserungen die Täterin zu ihrer Handlung sogar angestiftet hat. Das wäre ein Skandal ersten Ranges und sollte weit größere Folgen haben. Jetzt müsste gefordert werden, dass sie an dieser Talkshow nicht mehr teilnehmen darf, mehr noch, es müsste gefordert werden, dass nun all die männerfeindliche Literatur, in der Frauen Männer ungestraft umbringen (so was gibt es auch in Deutschland), aus den Regalen der Buchhandlungen verschwindet.

      Man denke an den aktuellen Fall Murdoch – ein einzelnes skandalöses Ereignis reichte, um seit Jahren geduldete Zustände endlich an die Öffentlichkeit zu bringen und ein scheinbar fest etabliertes System aus dem Sattel zu heben.


      • Wenn das Zitat wirklich stimmt, ist die Sache noch lange nicht ausgestanden, es könnte sein, dass Osbourne mit ihren Äusserungen die Täterin zu ihrer Handlung sogar angestiftet hat. Das wäre ein Skandal ersten Ranges und sollte weit größere Folgen haben.

        Klar, bei dieser strunzdämlichen Prominententratschpresse weiß man nie. Wenn es aber tatsächlich nicht stimmen sollte, dann hätte man ein Video fälschen müssen:

        http://www.etonline.com/tv/111780_Sharon_Osbourne_s_Choice_Words_for_Arnold_Schwarzenegger/index.html

        Osbourne nimmt, „auf eigenen Wunsch“, eine „Auszeit“ von „The Talk“. Keine Ahnung, ob es wirklich ihr eigener Wunsch war.

        Die Frage, ob Catherine Kieu sich von ihr hat inspirieren lassen wird meines Wissens nur von einzelnen Kommentatoren gestellt.

      • @Chris

        „es müsste gefordert werden, dass nun all die männerfeindliche Literatur, in der Frauen Männer ungestraft umbringen (so was gibt es auch in Deutschland), aus den Regalen der Buchhandlungen verschwindet.“

        Nein keineswegs! Es müsste diese „Literatur“ als das bezeichnet werden, was sie ist.
        Phantasien kranker und verblendeter Menschen.
        Wir wollen doch nicht den Genderisten und die Feministin mit dem Bade ausschütten.
        Diese Fälle an sich haben nix gutes, aber die Behandlung in Teilen der Öffentlichkeit
        sehr wohl!
        Hier zeigt der Genderismus klar und deutlich seine Fratze.

        Auch sollte diese „Literatur“ jedem Interessiertem und zukünftigen Generationen
        zum Studium von Gender–unmenschlichkeit und zur Mahnung dienen.

        Es ist nämlich bezeichnend, dass hier nicht gleich Genderisten die Täterin zum Opfer
        und das Opfer zum eigentlichen Täter machen wollen.
        Die Untat als gerechte Strafe quasi.
        Auch der Genderist scheint zu merken, dass die Zeit für solcherlei Überreibungen
        noch nicht reif ist.

  21. Pingback: Femokratie News 205-2011 « FemokratieBlog

  22. Ich bin schockiert und entsetzt. Und es bestärkt mich ein weiteres Mal in meiner Meinung, dass Maskulismus notwendig ist, maskulistische Bewusstseinserweiterung ist wichtig, es ist wichtig, dass Männer und Frauen Frauen, die so über Opfer reden und sie mit Hohngelächter belegen, ihnen die nassen Handtücher ins Gesicht klatschen, damit sie endlich mal aufwachen. Sie einfach mal fragen, ob sie es witzig fänden, wenn ihnen ihre erfüllte Sexualität für immer genommen werden würde und sie im TV verfolgen dürften, wie Menschen über ihre geraubte Sexualität lachen.

  23. @ Milo

    Tschuldige, ich will Dich nicht beissen, Du gefällst mir nämlich.
    Ich glaube aber tatsächlich, dass Soziologie gar keine Wissenschaft sein kann. Sie kann nur statistische Befunde liefern. Was denn sonst ? Will sie plötzlich einen auf Philosophie machen? Ein bisschen anmassend. Warum ist Soziologie kein Teil der Philosophie mehr? Man musste Studenten los werden. Kein Wunder. 30% fast erreichen Hochschulreife. Trotzdem sind immer noch nur 10% fähig zur Intellektualität.

    • Soziologie ist „kein Teil der Philosophie mehr“, richtig, aber eben auch kein Teil der Volkswirtschaftslehre mehr usw. Sie hat viele Wurzeln. Und die ersten Theoretiker haben sich an der Biologie orientiert (wenn auch vorrangig metaphorisch).

      Wann ist eine Disziplin eine Wissenschaft? Dafür gibt es Kriterien. Diese Kriterien erfüllt die Soziologie auch. Das ihre Ergebnisse sich nicht so handfest absichern lassen wie die der Physik, ändert daran nichts. Wissenschaftlichkeit gewinnt sie aufgrund ihrer Methodik. Und ein Wissenschaftler hat keine Angst vor unsicherem Terrain, das ist nämlich sein Zuhause. ^^ Dass also soziologische Erkenntnisse oft wackelig ist, ist mehr eine Herausforderung als ein grundsätzliches Problem. Es ist der Job eines Wissenschaftlers, hier festen Boden zu schaffen.

      Im übrigen liefert die Soziologie nicht in erster Linie statistische Befunde. Ich arbeite gar nicht mit Statistik. Statistik ist nur eine von vielen Methoden.

      „Warum ist Soziologie kein Teil der Philosophie mehr? Man musste Studenten los werden. Kein Wunder. 30% fast erreichen Hochschulreife. Trotzdem sind immer noch nur 10% fähig zur Intellektualität.“

      Die, die mangels Auffassungsgabe glaubten, sich in ein „Laberfach“ retten zu können, verzweifeln regelmäßig im Studium an der Komplexität der soziologischen Theorie. ^^ Kann mir keiner erzählen, dass die Menschen-Gesellschaft ein einfacher und leicht zu begreifender Gegenstand ist. Nichts für schlichte Gemüter.

      • Dann frage ich mich, warum der „antisexistische“ anti-porn Aktivist Connell in der Soziologie so sehr hofiert wird.

        Sicher, „Hegemoniale Männlichkeit“ ist ein in sich schlüssiges Konzept. Was kein Wunder ist, wenn man das sorgfältig ausgearbeitete Werk eines Wright C. Mills einfach auf „Männlichkeiten“ umschreibt.

        Warum sich jemand durch Aussagen wie diejenige über die „am internationalen Sexhandel“ (sic!) „riesig“ profitierende „transnationale Unternehmer-Männlichkeit“ nicht ins Aus schießt ist mir ein Rätsel.

        Meint der/die Gute die Mafia? Einfältiger gehts wohl kaum.

      • „Genderismusforschung“ ist doch bei den Soziologen allgemein anerkannt
        und hoch angesehen?
        Wenn eine „Wissenschaft“ nicht merkt welche esoterischen Strömungen
        sich unter „wissenchaftlichkeit“ ausbreiten und dies nicht klar bennent,
        kommen zu recht Zweifel an eben dieser „Wissenschaft“ auf.

        „Die, die mangels Auffassungsgabe glaubten, sich in ein „Laberfach“ retten zu können, verzweifeln regelmäßig im Studium an der Komplexität der soziologischen Theorie.“

        Die Komplexität ist wohl nur in der verquasten, unsinnigen Sprache der Soziologen verortet.
        (Eines meiner persönlichen Lieblingsunworte)

        Und wenn es keine Wahrheit (gemeint ist wohl Wirklichkeit) gibt, hinter was forschen
        die Soziologen eigentlich her? Und wahrscheinlich ist Logik auch nur ein Konstrukt
        (noch ein Lieblingsunwort)? Was wird dann gesucht? Ein Geist? Mutter Erde?

        Was aber hat das alles mit abgetrennten Penissen und dem Leiden der Opfer zu tun?
        Die Medizin z.B. versucht die Leiden der Opfer zu lindern.
        Macht sich die Soziologie denn nun auf Lösungen zu suchen und vorzuschlagen?
        Oder kann Soziologie das gar nicht? Verzweifeln Soziologen ob der Komplexität
        des Problems? Wenn das so ist, gehört Soziologie nicht zum Thema.
        Oder soll der klare und eigentlich einfache Gedanke zerredet werden?

      • * Dass also soziologische Erkenntnisse oft wackelig ist, ist mehr eine Herausforderung als ein grundsätzliches Problem.*

        Ich empfinde meine eigene Wackeligkeit auch oft mehr als eine Herausforderung, denn als ein Problem. Aber sag das doch meinen Freunden!

        *Wann ist eine Disziplin eine Wissenschaft? Dafür gibt es Kriterien. Diese Kriterien erfüllt die Soziologie auch.*

        Auch ich bettle meine Freunde an, dass sie mich als disziplinarischen Kritiker anerkennen.
        manchmal klappt’s.

      • „Genderismusforschung“ ist doch bei den Soziologen allgemein anerkannt
        und hoch angesehen?“
        Sie ist nicht allgemein anerkannt. Es gibt auch Kritiker der Gender-Theorie.
        Ich sehe das so: Politisch haben sich die Gender-Leute durchgesetzt. Sie haben eine ganze Reihe von Lehrstühlen erobert. Sie haben auch eine gewisse Deutungshoheit gewonnen. Das heißt, die Männer senken schweigend die Köpfe, wenn die Gender-Leute ihre Vorstellungen von der Welt in selbige hinausposaunen. Die Kritiker des Gender-Ansatzes sind leider zu leise, sie trauen sich nicht recht, laut zu werden.

        Das ist ein Problem. Und sicher stellt das auch den wissenschaftlichen Charakter des Faches in Frage, wenn hier keine offene Debatte stattfindet. Zumindest oberflächlich gesehen.

        Ich denke, Ihr schüttet das Kind mit dem Bade aus. Gender-Leute behaupten z.B., Gewalt sei prinzipiell männlich. Es gibt aber Zahlen, die zeigen, dass häusliche Gewalt von beiden Geschlechtern gleichermaßen verübt wird. Was meint Ihr wohl, woher diese Zahlen stammen? Wer hat sie erhoben? Die Gegenargumente gegen gewisse Gender-Vorstellungen stammen nicht alle aus der Biologie, sie stammen aus der Soziologie selbst. Wie gesagt, die Debatte ist nicht offen genug, weil das Gender-Dogma eben auch politisch in den Wissenschaftsbetrieb hineinwirkt. Aber das Fach liefert mit seinen Methoden und Theorien eigentlich genug Argumente gegen die Gender-Ideologie. Zumal Soziologie eigentlich genau die Wissenschaft ist, die Ideologien als solche enttarnen kann, weil sie zeigt, wie sehr bestimmte Vorstellungen mit politischen Interessen zusammenhängen.

        Ich sehe hier eine ganze Menge an Vorurteilen gegenüber der Soziologie. Damit sollte man vorsichtiger sein. Man kann nicht einerseits die Arroganz der Soziologie beklagen und andererseits in Bausch und Bogen behaupten, dass Soziologie barer Unsinn sei. Um solche Urteile fällen zu können, sollte man mehr über das Fach und seine Arbeitsweise wissen.

        Man sollte die Soziologie auch nicht an einem einzigen Theoretiker messen, etwa an Connell. Soziologie behandelt weit mehr als die Frage der Geschlechter. Es gibt Fachkollegen, die wissen nicht einmal, wer Herr oder Frau Connell eigentlich ist (er hat sein Geschlecht wohl gewechselt). Sie haben ganz andere Themen und lächeln nur müde, wenn sie das Wort Gender nur hören.

        Externe Kritik an soziologischen Behauptungen finde ich an sich ok. Das hilft schließlich, Betriebsblindheiten aufzulösen. Diese Kritik sollte sich aber nicht auf Pauschalurteile beschränken. Sie sollte sich an konkreten Dingen abarbeiten. Nur dann kann sie fruchtbar werden.

      • @Milo

        „Ich sehe das so: Politisch haben sich die Gender-Leute durchgesetzt. Sie haben eine ganze Reihe von Lehrstühlen erobert. Sie haben auch eine gewisse Deutungshoheit gewonnen. Das heißt, die Männer senken schweigend die Köpfe, wenn die Gender-Leute ihre Vorstellungen von der Welt in selbige hinausposaunen. Die Kritiker des Gender-Ansatzes sind leider zu leise, sie trauen sich nicht recht, laut zu werden.“

        Also sind Ergebnisse der Soziologen mit Vorsicht zu betrachten, weil es Denkverbote gibt.
        Bestimmte Dinge werden nicht beforscht oder angesprochen?
        Vor allem was den Genderismus betrifft?
        Tolle Wissenschaft ….. und die Erde ist eine Scheibe, flach sozusagen.

        In Geschlechterfragen wertlos, die Soziologie. Da verlasse ich mich dann lieber auf die
        Astrologie!
        Nochmal. Was also hat die Soziologie mit abgeschnittenen Penissen zu schaffen?
        Welche Beiträge kann und will sie hier eigentlich liefern?
        Wenn da nichts ist und auch nichts kommen kann, wegen Genderpolitk, gehört
        Soziologie nicht zum Thema!

  24. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Diskussion wirklich lohnt.

    Denkverbote sind kein Problem der Soziologie allein. Sie kommen überall vor, wo sich eine Lehrmeinung zum Dogma verfestigt (Siehe Thomas Kuhn). Gibt es auch in der Naturwissenschaft.

    „In Geschlechterfragen wertlos, die Soziologie.“

    Falsch.
    Wir reden hier, besonders im Falle angesichts abgeschnittener Penisse belustigter Damen, über ein soziales Phänomen. Wir reden zum Beispiel von der Gender-Ideologie. Eine Ideologie ist nicht biologisch zu erklären, die Neigung dazu vielleicht, aber nicht die konkrete Ideologie selbst und ihre Ausbreitung. Wenn wir hier wissen wollen, warum sich die Fernsehtanten kaputtlachen, anstatt Mitgefühl zu haben, fragen wir also danach, warum das in unserer Kultur möglich ist. Und warum der umgekehrte Fall (Männer lachen über Genitalverstümmelung bei Frauen) nicht möglich ist. Also schauen wir uns Kultur an. Kultur ist wandelbar. Nicht immer galt der Mann als das minderwertige Wesen.

    Soziologisch könnte man folgendermaßen vorgehen:
    Erstens schaut man sich die ideologischen Denkschemata an.Welche Konzepte gibt es, warum wirken sie auf viele Leute plausibel? Warum sind die Gender-Konzepte wirkungsvoller als andere Ideologien?

    Zweitens schaut man sich an, wer sie benutzt und warum sie sie benutzen und welchen Nutzen sie daraus ziehen. Welche Interessen stecken dahinter? Welche Gruppendynamik hat sich entfaltet? Wie hat sich die Auseinandersetzung mit anderen Interessengruppen auf die Gendergruppe ausgewirkt (Dogmatisierung usw.)?

    Drittens schaut man sich die Geschichte dieser Ideologie und ihrer Institutionalisierung an: Wann kam diese Ideologie auf? Welche historischen Umstände haben sie begünstigt? Wie konnte es den Vertretern dieser Ideologie gelingen, Definitionshoheit zu bekommen? Wie konnten sie es schaffen, staatlich finanzierte Lehrstühle zu besetzen und Gleichstellungsbeauftragte überall zu installieren? usw.

    Auf diese Weise gelangt man dann zu einer Erklärung, warum es in unserer Gegenwart ist, ungestraft über ein solches Gewaltverbrechen an Männern zu lachen. Und warum es so schwer ist, sich einer feministischen Deutungshoheit zu erwehren.

    Hat man diese Erklärung, sieht man bereits, dass der Kaiser eigentlich nackt ist. Die politische Vorherrschaft der Gender-Ideologie ist damit nicht gebrochen. Ihr Fundament aber, nur das Gute zu wollen, ist dann aber im Eimer.

    • @ Milo

      * Es gibt aber Zahlen, die zeigen, dass häusliche Gewalt von beiden Geschlechtern gleichermaßen verübt wird. Was meint Ihr wohl, woher diese Zahlen stammen? Wer hat sie erhoben? Die Gegenargumente gegen gewisse Gender-Vorstellungen stammen nicht alle aus der Biologie, sie stammen aus der Soziologie selbst.*

      Ich gebe zu, meine Kritik ist pauschal, und ich bin sehr froh, dass Soziologen selbst ihre Kollegen kritisieren. Meine eigene Despektierlichkeit gegenüber dem Fach hat zwei Gründe: Erstens wird Objektivität umso unmöglicher, je näher das Objekt beim Subjekt liegt. In der wissenschaftlichen Psychologie begegnet man dieser Tatsache damit, dass der Mensch als eine unter vielen tierischen Spezies‘ betrachtet wird. Psychologen, die das nicht befolgen, sind eher Ratgeber als Wissenschaftler.
      Und damit bin ich beim zweiten Grund: Teile der Soziologie verstehen sich als Gesellschafts- und Politikercoaches. Sie erlangen damit mehr Macht, als sie Erkenntnisse liefern können. Sie stellen Fragen so, dass die Antworten gewünschte Ideologien legitimieren. Aber eigentlich gehört dies zum politischen, vielleicht zum philosophischen Geschäft.

      Dir glaube ich allerdings, dass Du nicht zu diesen „Teilen der Soziologie“ gehörst.

    • @Milo

      Das es Denkverbote andernorts gibt, kann diese nicht rechtfertigen.
      Wäre ein weiteres Forschungsprojekt der Soziologen: „Warum gibt es Denkverbote?“

      „Eine Ideologie ist nicht biologisch zu erklären, die Neigung dazu vielleicht, aber nicht die konkrete Ideologie selbst und ihre Ausbreitung.“

      Vorsicht! Nicht schon im Vorhinein abgrenzen, was wie zu erklären ist.
      Dann mal los Soziologen, es gibt viel zu erforschen, da draußen , in der Genderwelt. 😆

    • Ich denke auch, das Problem liegt in der Vereinnahmung der Soziologie – zumindest in der Geschlechterfrage.

      Man sollte die Soziologie auch nicht an einem einzigen Theoretiker messen, etwa an Connell.

      Nun ja.

      Wenn ein Ökonom behaupten würde: „Transnationale Konzerne wollen ihren Anteil am wachsenden internationalen Sexhandel“, und dieser Ökonom innerhalb der Gruppe der Ökonomen ein hohes Ansehen genießen würde, dann förderte das sicher nicht die Glaubwürdigkeit der real existierenden Wissenschaft Ökonomie. Über so eine These müsste man wohl kaum ernsthaft diskutieren.

      Die Kritiker innerhalb der Soziologie sind zu leise, und deshalb agiert die Soziologie imho letzten Endes nicht als Wissenschaft, sie agiert in der Frage als politische Partei.

      Die Ergebnisse können nur immer flacher werden, wenn keine offene Debatte stattfindet. Groupthink halt. So schafft sich die Soziologie in der Frage langfristig selber ab, indem sie irgendwann auf ein Niveau landet, das auch der Dümmste nicht mehr ernst nehemen kann.

      • „Wenn ein Ökonom behaupten würde: „Transnationale Konzerne wollen ihren Anteil am wachsenden internationalen Sexhandel“, und dieser Ökonom innerhalb der Gruppe der Ökonomen ein hohes Ansehen genießen würde, dann förderte das sicher nicht die Glaubwürdigkeit der real existierenden Wissenschaft Ökonomie.“

        So ähnlich läuft das aber tatsächlich in der deutschen Ökonomie. Hier gibt es nahezu eine einheitliche Theorieschule, die alles dominiert.

        „Die Kritiker innerhalb der Soziologie sind zu leise, und deshalb agiert die Soziologie imho letzten Endes nicht als Wissenschaft, sie agiert in der Frage als politische Partei.“

        Das ist korrekt. Ich trenne da zwischen Soziologie, wie sie als Disziplin definiert ist, und ihren Akteuren. Das Fach selbst dürfte nicht ideologisch sein, ist es von seiner wissenschaftstheoretischen Grundlegung her auch nicht. Aber die Fachvertreter sind oft Ideologen und dann sind sie in der Tat keine Wissenschaftler, sondern Politiker, die sich besonders verdreht ausdrücken.

        Den Wert einer Wissenschaft bemesse ich freilich nicht daran, wie sich ihre Vertreter aufführen, sondern inwiefern sie laut Lehrbuch ein nützliches Instrument der Erkenntnisgewinnung sein kann.

      • Lehrbuch? Was ist denn mit den Genderlehrbüchern?
        Wert der Wissenschaft ist wenn sie Wissen (er)schafft.
        Wenn zum Großteil Genderquark herauskommt,
        also völliger Unsinn, mag das ja „Wissenschaft“
        sein, nur keiner nimmt die noch für voll.
        Und das dann zu recht.

      • „Wert der Wissenschaft ist wenn sie Wissen (er)schafft.“

        Nichts anderes habe ich gesagt. Der Bezug aufs „Lehrbuch“ war so gemeint: Es gibt halt eine Grundlegung der Disziplin (Wissenschaftstheorie, Methodologie, Fragestellung usw.). Diese Grundlegung ist älter als Gender. Diese Grundlegung kann man sich angucken und sich fragen, ob man durch soziologische Forschung schlauer wird oder nicht. Das ist mein Kriterium.

        Ich bitte mal um etwas mehr Genauigkeit beim Lesen meiner Argumente.

      • Milo, wenn Sie Soziologe sind, wie beurteilen Sie dann den neuen Versuch, mittels der Soziologie in die harten Wissenschaften vorzustoßen um ein poststrukturalistisches Weltbild zu verbreiten? Ich sage nur: Klimawissenschaft und post-normal-science.

        Ps. Wissenschaftstheorie ist keine Disziplin der Soziologie – noch! gehört WTh in die Philosophie.

      • So ähnlich läuft das aber tatsächlich in der deutschen Ökonomie. Hier gibt es nahezu eine einheitliche Theorieschule, die alles dominiert.

        ..mir ist aber nicht bekannt, dass jemand Prominentes eine derart absurde Behauptung aufgestellt hätte.

        Die obendrein noch im Widerspruch zur eigenen Theorie steht: Wie soll denn eine „hegemoniale Männlichkeit“ etwas wollen können? „Will“ etwa z.B. die „vorherrschende Damenmode“, dass die Models verhungern?

        Dieses Beispiel zeigt eben, dass es hier um politisches Programm geht: Die wissenschaftliche Betrachtungsweise verbietet eigentlich solche (strukturell antisemitischen) Feindbilder, also bastelt man als Legitimation eine einigermaßen konsistente Theorie um dieses Feindbild herum.

        Da passiert es einem eben, dass man in einem unbedachten Satz seiner eigenen Theorie fundamental widerspricht. Und niemand kritisiert´s, weil Connell=Gott.

        Den Wert einer Wissenschaft bemesse ich freilich nicht daran, wie sich ihre Vertreter aufführen, sondern inwiefern sie laut Lehrbuch ein nützliches Instrument der Erkenntnisgewinnung sein kann.

        Ich teile ja deine Auffassung, dass Soziologie nützlich sein kann

      • @Terminator

        „Milo, wenn Sie Soziologe sind, wie beurteilen Sie dann den neuen Versuch, mittels der Soziologie in die harten Wissenschaften vorzustoßen um ein poststrukturalistisches Weltbild zu verbreiten? Ich sage nur: Klimawissenschaft und post-normal-science.

        Ps. Wissenschaftstheorie ist keine Disziplin der Soziologie – noch! gehört WTh in die Philosophie.“

        Richtig, die Wissenschaftstheorie ist keine Disziplin der Soziologie und das wird auch immer Teil der Philosophie bleiben.

        Zu Punkt 1: Ehrlich gesagt, bin ich da nicht auf dem Laufenden. Ich persönlich halte nichts davon, mich als Soziologe zum besseren Physiker oder so erklären zu wollen. Es ist vollkommen unsinnig, der Physik oder anderen Disziplinen ihren Gegenstand streitig machen zu wollen. Ich würde es eher so sehen: Wenn sich Soziologen mit Klimawandel befassen, beantworten sie gänzlich andere Fragen als Physiker. Sie haben dann einen ganz anderen Gegenstand als diese. Sie betrachten Klima aus einer ganz anderen Perspektive. Sie beantworten aber nicht die gleichen Fragen besser oder schlechter, weil sie ja gar nicht die gleichen Fragen stellen.

        Daher können Soziologen schon mal gar nicht die Physik ersetzen. Ich bin eher dafür, die Leistungen aller Wissenschaften zu respektieren. Wie gesagt, in erster Linie bin ich Wissenschaftler und fasziniert von dieser Form der Erkenntnis an sich. Also habe ich prinzipiell Sympathie für alle Wissenschaft. Ich bin halt zufällig Soziologe, das ist aber auch alles. Ich sehe sehr wohl, dass andere Wissenschaften notwendig sind, um die Welt zu erklären.

    • Wenn Genderismus nicht anerkannt ist in der Soziologie, und die Soziologen zwar mit
      dem Kopf schütteln, aber das nicht klar bennenen, wie soll ich als Ausstehender
      erkennen können was nun Wissenschaft ist, und was nicht?
      Die Ergebnisse sind für mich also unerheblich, weil ich nicht weiß, was brauchbar und
      was Unsinn ist.
      Ich kann mir dann aussuchen, wies mir gefällt! Mal Dies, mal Das?
      Oder ist die bessere Reaktion ……..“Ach die Soziologen mal wieder 😉 „
      Und da wundert sich der Soziologe, wenn sein Fach als Laberfach gilt?

      • „wie soll ich als Ausstehender
        erkennen können was nun Wissenschaft ist, und was nicht?“

        Das Problem hat doch JEDER Außenstehender mit jeder Wissenschaft. Ich muss doch auch darauf vertrauen, dass die Biologen sauber arbeiten, ohne wirklich zu wissen, mit welchen Methoden sie das tun.
        Gewissheit kann ich auch bei dem Lesen biologischer Arbeiten nur bekommen, wenn ich das Untersuchungsdesign genau studiere.

      • Nein, in grossen Teilen der Soziologie wird solch ein Unsinn
        produziert, dass ich das auch als Aussenstehender erkennen
        kann.
        Und wenn dann aus der Soziologie kein Widerspruch kommt,
        dann werte ( ja muss ich nicht sogar?) ich das als Zustimmung.
        Bei den meisten Wissenschaften kann ich auch teilweise
        selber prüfen ob da was dran ist.
        Beispiel: Wenn die Physik behautet es gebe Massenanziehung
        und dann aber der Stein, den ich versuchsweise fallen lasse
        nach oben verschwindet, kann etwas nicht stimmen.
        Und die Gendersoziologen stellen Behauptungen auf, die keiner
        Überprüfung standhalten. Die sogar den Tatsachen widersprechen.
        Und es erfolgt kein entschiedener Widerspruch?
        Daher kann ich den „Ergebnissen“ erstmal nicht trauen.
        Die Soziologie scheint keine Selbstreinigungsmechanismen
        zu haben, so wie die Wissenschaften.
        Das macht die „Ergebnisse“ weniger brauchbar.
        Schade eigentlich!

    • @ Milo

      Soziologie ist ja bekanntlich die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des sozialen Verhaltens des Menschen befasst.
      Niemand wird wohl bestreiten, dass der Forschungsgegenstand ein äusserst komplexer ist.

      Jede Wissenschaft ist bestrebt, die Komplexität zu reduzieren. In der Soziologie wird, wie das Milo bereits angedeutet hat, nach Handlungsmustern und Handlungsmotiven, nach Modellen gesucht, welche die Komplexität menschlichen Verhaltens „herunterbrechen“ und einfachere Muster erkennen lassen, die eine Deutung des sozialen Verhaltens ermöglichen.

      Genau hier sehe ich ein schwerwiegendes, ein grundsätzliches Problem der Soziologie. Aus der ungeheuren Komplexität menschlicher Interaktionen lassen sich eine Unmenge an Mustern, Modellen und Motiven für das soziale Verhalten des Menschen mehr oder weniger plausibel ableiten. Entscheidend ist, welche Einflussfaktoren der Soziologe auswählt, wie er selektiert, d.h welche Einflussfaktoren er für relevant hält. Dies tut er im Hinblick auf ein bereits vor seinem „geistigen Auge“ bestehendes Deutungsmuster. Der Soziologe muss sich notwendigerweise einer selektiven Wahrnehmung bedienen, um zu einer angemessenen Reduktion der Komplexität zu gelangen. Das ist in der Soziologie weit mehr der Fall als in den Naturwissenschaften, wo Ursache und Wirkung nicht derart chaotisch-wechselwirkend verschränkt sind.

      Die Soziologie ist deshalb zu grossen Teilen konstruktivistisch. Die Soziologie erklärt gleichermassen allles und nichts. Es gibt keinen sicheren (vielleicht besser: allgemein akzeptierte Prämissen, Grundlagen, allgemein akzeptiertes Theoriefundament)) Grund, von dem aus Verhaltensmuster zwingend abgeleitet werden könnten. Die Grenzen zur politischen Ideologie verschwimmen dadurch bis zur Unkenntlichkeit.

      Diese meine Kritik ist keine Kritik am Soziologen. Die Schwierigkeit liegt in der ungeheuren Komplexität des Untersuchungsgegenstandes, wo Ursache und Wirkung alles andere als offensichtlich sind.

      • „Die Grenzen zur politischen Ideologie verschwimmen dadurch bis zur Unkenntlichkeit.“

        Nein, eigentlich trifft genau das Gegenteil zu. Wenn es so ist, dass die Soziologie keine wirklich handfesten Ergebnisse liefern kann, kann sie auch nicht behaupten, die Welt sei so und nicht anders. Dann kann sie aber auch keine Politik begründen. Sie müsste nämlich immer dazusagen: Das ist nur ein Modell. Dieses Modell bildet die Wirklichkeit nicht ab. Man kann mit solchen Modellen daher auch keine tiefgreifenden politischen Maßnahmen rechtfertigen.

        Die Gender-Leute begehen aber den Fehler, dass sie ihre Modelle mit Wirklichkeitsbeschreibungen verwechseln. Sie sagen: Es ist wirklich so, wie wir sagen. Entsprechend ziehen sie praktische politische Schlussfolgerungen. Das ist unwissenschaftlich.

      • Nein, eigentlich trifft genau das Gegenteil zu. Wenn es so ist, dass die Soziologie keine wirklich handfesten Ergebnisse liefern kann, kann sie auch nicht behaupten, die Welt sei so und nicht anders.

        Genau das aber tun die Soziologen. Worin liegt denn der gesellschaftliche Nutzen der Soziologie, wenn aus ihren Erkenntnissen keine konkreten politischen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können?

        Ich mach hier mal einen vielleicht etwas gewagten Vergleich, um meine Kritik ein wenig zu konkretisieren:

        Der Soziologe ist aufgrund seines äusserst komplexen Untersuchungsgegenstandes mit dem Meteorologen vergleichbar, der eine langfristige Prognose anstrebt. Beide sind sie mit einer Realität konfrontiert, die durch die unzähligen, wechselwirkend Einflussfaktoren vielmehr einem undurchschaubaren Chaos gleicht als einem System mit linearem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Kleine, als unbedeutend und vernachlässigbar angesehene Einflüsse können zu gänzlich anderen Ergebnissen führen. Als Modell menschlichen sozialen Verhaltens scheint mir ein unberechenbares, aber begrenztes chaotisches System angemessen. Prognosen über längere Zeiträume sind damit nicht möglich.

        Zu aktuellem Anlass schau sich doch jeder mal die Deutungsmuster an, die herangezogen werden, um das Verhalten des Massenmörders von Oslo zu erklären. Sag mir, welches Deutungsmuster du anwendest, und ich sag dir, wo du politisch stehst.

      • „Zu aktuellem Anlass schau sich doch jeder mal die Deutungsmuster an, die herangezogen werden, um das Verhalten des Massenmörders von Oslo zu erklären. Sag mir, welches Deutungsmuster du anwendest, und ich sag dir, wo du politisch stehst.“

        Da liegst Du im Fall von Oslo richtig.

        Wir sind uns doch einig, dass solche ad hoc Erklärungen auf der Basis von ein paar Medienberichten sowieso nicht zu vernünftigen Erklärungen führen können. Man müsste die Sache ja gründlich untersuchen.

        Zweitens müsste man alle Erklärungsansätze miteinander vergleichen und ihren Erklärungswert herausarbeiten. Möglich, dass man letztlich eine Kombination von Erklärungen verwendet.
        Jedenfalls handelt derjenige falsch, der schon vorher weiß, was dabei herauskommt. Wer als Soziologe nicht in der Lage ist, sich von der Wirklichkeit überraschen zu lassen, ist eigentlich keiner. Als Soziologe muss man unvoreingenommen an die Untersuchung gehen und nicht einfach seine Weltanschauung bestätigen. Man muss damit leben können, das am Ende alles ganz anders ist, als gedacht und als gewollt. Sonst macht man keine richtige Wissenschaft.

        Aber ich gebe zu, dass wohl viele Leute so agieren. Das sieht man ja an manchen „Studien“. Aber es gibt auch Widerstand dagegen, siehe hier:

        http://sciencefiles.org/2011/07/09/wider-das-expertisenunwesen-wissenschaftler-fordern-gew-in-einem-offenen-brief-zu-richtigstellung-auf/

  25. „Erstens wird Objektivität umso unmöglicher, je näher das Objekt beim Subjekt liegt.“

    Man kann diesem Problem auch in der Soziologie begegnen. Wir schauen ja nicht ins Gefühlsleben von Menschen. Wir schauen, was sie tun, wie sie es tun und auch, wie sie es begründen. Wir schauen, wie sich daraus wiedererkennbare Muster ergeben, also im beobachtbaren Handeln. Das kann man durchaus objektiv beschreiben, also mit Hilfe einer Beobachtungssprache, in die das subjektive Meinen der Beobachter nicht einfließt. Der Beobachter hat sein Urteilen da rauszuhalten. Ansonsten ist er kein Wissenschaftler. Oder er muss wenigstens deutlich anzeigen, wann und wo er rein subjektiv urteilt. Aber eigentlich soll er das ganz lassen.

    „Teile der Soziologie verstehen sich als Gesellschafts- und Politikercoaches. Sie erlangen damit mehr Macht, als sie Erkenntnisse liefern können. Sie stellen Fragen so, dass die Antworten gewünschte Ideologien legitimieren. “

    So sie das tun, verlassen sie den Boden der Wissenschaft. Denn Soziologie sollte immer unabhängig bleiben. Als Soziologe muss man immer mit Erkenntnissen rechnen, die den Auftraggebern nicht gefallen. Daher darf man sich nicht zum Politikerknecht machen, weil dann die Objektivität in der Tat verloren geht. Forschungsergebnisse werden hineingepresst in ideologische Vorgaben. So etwas ist ganz großer Mist.

  26. „Die Soziologie scheint keine Selbstreinigungsmechanismen
    zu haben, so wie die Wissenschaften.“

    Doch, hat sie. Die Kritik der scientific community gehört ja zu den Kriterien der Wissenschaftlichkeit, auch in der Soziologie. Sie muss sich in der Fachgemeinde bewähren.

    Es ist nur fraglich, ob sich die Fachgemeinde hinreichend darum kümmert? Ich denke, jeder wurstelt in seinem eigenen Forschungsgebiet vor sich hin und schaut kaum über den Tellerrand. Ja, da sind Genderleute, denkt man dann, und schüttelt den Kopf. Aber weil man den Arsch voller Arbeit hat, kümmert man sich um die nicht weiter. Man ist viel zu sehr damit beschäftigt, den Kollegen, die im selben Gebiet forschen, ihre Irrtümer um die Ohren zu hauen. Da geht es nämlich schon sehr heftig zu. Da wird kritisiert ohne Ende. Und dann kommt aus dem Blick, dass manche soziologischen Orchideen draußen in der Presse einen schlechten Eindruck machen. Vielleicht sollte es halt mal eine Spezialisierungen übergreifende Debatte um solche Themen wie Gender geben. Aber so lange alle vor sich hin spezialisieren, bleibt der durchaus heftige Streit eben intern.

    • Ich werde jetzt Soziologe, als Seiteneinsteiger sozusagen.
      Als Spezialgebiet werde ich „Feminismus/Genderismus aus
      Perspektive der nicht spezialisierten Soziologie, mit Berücksichtigung
      wissenschaftlicher Methoden, mit dem Anspruch die dann
      gewonnen Erkenntnisse einer interessierten Öffentlichkeit
      verständlich zugänglich zu machen“ wählen. 😆

      • Na dann viel Vergnügen ^^

        Wobei ich persönlich finde, dass es weitaus wichtigere und interessantere Themen in der Soziologie gibt.

        Wäre ich Geschlechtersoziologe, würde ich jedenfalls nicht an Begriffen herumdoktern, die in irgendwelchen Romanen stehen (siehe feministische Sprachkritik), sondern ich würde versuchen, das Verhalten zwischen Mann und Frau zu beobachten. Und ich würde erst nach der Beobachtung eine Theorie ableiten, als Beschreibung der Beobachtungstatsachen.

  27. Zwar ist es kein komplettes US-Fernsehstudio, aber wenn es dumm genug aufgezogen ist, kann offenbar auch das symbolische Zerschneiden weiblicher Genitalien Feministinnen zum Lachen bringen.

    Soweit ich die Geschichte verstanden habe, hat die schwedische(!) Kulturministerin auf einer Veranstaltung am Weltkunsttag einen Kuchen in Form der Karikatur einer schwarzen Frau angeschnitten – von unten her. Der Kopf des Kuchens gehörte allerdings dem Künstler, der die Aktion gestaltet hatte und bei jedem Schnitt fürchterlich schrie.
    Jetzt mal ganz abgesehen von der grotesken Geschmacklosigkeit der Inszenierung, wie reagieren die Umstehenden (den Stimmen nach größtenteils Frauen) auf das Schauspiel? Schockiert, entsetzt? Nein, offenbar ist das ganze ungeheuer lustig. Von der Ministerin gibt es noch ein Bild, wie sie breit grinsend den Kopf mit etwas von dem Kuchen füttert. Fehlt nur noch das passende T-Shirt: „This is what a feminist looks like.“

    Oder lag es daran, daß der Schauspieler -nur- ein Mann war?

    Bombe 20

    (Ich kann diesen Kommentar nicht abschicken, ohne etwas über die Genitalverstümmelung an Jungen zu schreiben. 100000 mal soll das pro Jahr in Deutschland passieren, schreibt die Badische Zeitung – wenn das stimmt, beträfe dieses Schicksal fast ein Drittel aller in Deutschland geborenen Jungen! Die herrschende Meinung unter den Rechtsgelehrten hat sich seit 2008 gewandelt – heute wird von vielen von einer Erfüllung des Straftatbestandes der Körperverletzung ausgegangen. Aber welcher Staatsanwalt wird sich schon an einem so heißen Eisen die Finger verbrennen wollen, wo es doch nur um die körperliche Unversehrtheit und Religionsfreiheit von Jungs geht? Da müßte wohl erst Günter Grass Justizminister werden…)

  28. Pingback: Julien Blanc | Der lange Weg zum ersten Mal

  29. Besonders auffällig erscheint mir, dass die eindeutig gewalttätigen Sprüchen von Frauen gegenüber Männern selbst vor Gericht mit Aufruf zur Genitalverstümmelung in keinster Form geahndet, sondern sogar teilweise mit Beifall versehen werden, mit einer menschenverachtenden Schadenfreude. Frau Lohfink sagt einfach so in ihrem Prozess aus, man sollte den beiden Klägern und Angeklagten „die Schwänze abschneiden“, keinen interessiert das, die Richterin nicht, die Presse bejubelt das sogar bisweilen, von Frauenverbänden ganz zu schweigen. Man stelle sich die Welle der Entrüstung und das Eingreifen der Richterin ein, wenn ein Mann gegenüber Frauen vergleichbares ausgesagt hätte… Es interessiert aber keine und keinen, angeblichen (nicht verurteilten) Vergewaltigern einfach „Schwanz ab“, „Eier ab“, „kastrieren“, das findet die Mehrheit einfach gerechtfertigt oder sogar „toll“!!! Das Frau Lohfink hierbei bereits wegen Falschbeschuldigung bereits bestraft worden war (ich bin nicht das Gericht, und will das auch werten), interessiert ebenfalls keinen…

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