Doping mit Testosteron hat eine lange Tradition, von Stierhoden, die gegessen wurden bis zu den heutigen etwas raffinierteren Vorgehensweisen.
Testosterondoping ist aufgrund der körperlichen un psychopharmen Wirkung von Testosteron so belebt, denn es verbessert im Training den Muskelaufbau, begünstigt die Regeneration nach Anstrengungen und wirkt sich auf Schmerzempfindlichkeit und das Selbstvertrauen aus (und auf den Sexualtrieb, aber das dürfte im Sport nicht so entscheidend sein)
Nebenbei allerdings hat es eine androgenisierende Wirkung und macht damit den Körper männlicher. Es kann allerdings auch feminisierend wirken, weil Testosteron im Fettgewebe zu Östrogen umgewandelt wird, weswegen Bodybuilder meist noch Antiöstrogene einnehmen.
Zum Doping mit Anabolika aus der Wikipedia:
Unter Anabolika werden in der Regel anabole Steroide verstanden. Fast alle anabolen Steroide sind Derivate (= Abkömmlinge) des männlichen Sexualhormons Testosteron (auch reines Testosteron zählt zu den Anabolika). Die Zuführung von exogenem Testosteron bewirkt in erster Linie eine Zunahme der Muskelmasse ohne die Einlagerung von Körperfett; unter Umständen kann sich das vorhandene Körperfett sogar verringern. Auf Grund dieser Auswirkungen werden anabole Steroide im Lauf, Weitsprung und Gewichtheben beziehungsweise im Bodybuilding genutzt, da bei diesen Sportarten die Schnellkraft und eine große Muskelmasse wichtige Erfolgsfaktoren sind. Auch in Ausdauersportarten werden anabole Steroide eingesetzt, da sie über ihre die Proteinsynthese anregende Wirkung hinaus massiv die Regenerationsfähigkeit verbessern und für einen besseren Sauerstofftransport im Organismus sorgen. Insbesondere in Trainingsphasen, in denen mit hoher Intensität trainiert wird, bringt dies entscheidende Vorteile. Belege für den selbst kurzfristig Wirkung zeigenden leistungssteigernden Effekt von anabolen Steroiden finden sich zuhauf: Unvergessen ist beispielsweise die Siegesfahrt von Floyd Landis, der in der 17. Etappe der Tour de France 2006 überragend gewann, nachdem er am Tag zuvor einen brutalen Einbruch erlitten und zehn Minuten auf den Tagessieger verloren hatte. Die Erklärung lieferte der positive Test auf Testosteron im Anschluss.
Die Anwendung von anabolen Steroiden ruft indes zahlreiche Nebenwirkungen hervor. Bei Männern kann es z. B. zu Verweiblichungserscheinungen kommen, da überschüssiges Testosteron im männlichen Körper zum Teil in das weibliche Sexualhormon Östrogen umgewandelt (= aromatisiert) wird. Zu den Verweiblichungserscheinungen zählen das Wachsen der Brustdrüsen und die Entstehung einer weiblichen Brust (= Gynäkomastie), die Beeinträchtigung der Samenproduktion sowie eine Schrumpfung der Hoden. Außerdem wird die Produktion des körpereigenen Testosterons gedrosselt bzw. – bei längerer Testosteron-Zuführung – eingestellt. Bei Frauen hingegen können Vermännlichungserscheinungen, wie Bartwachstum, Glatzenbildung, Zurückbildung der weiblichen Brust, Wachstum des Kehlkopfes (und damit einhergehend eine Vertiefung der Stimme) und Wachstum der Klitoris, auftreten. Bei Jugendlichen kann es zu einer Hemmung des Wachstums kommen. Weiterhin zählen Bluthochdruck, Akne, Haarausfall, verschlechterte Leberwerte, Verletzungen an Bändern und Sehnen, Reizbarkeit, Depressionen und Halluzinationen zu den häufig auftretenden Nebenwirkungen.
All diese sportmedizinischen Wirkungen sind gut erforscht, weil sie den Wettkampf beeinflussen. Eine gesellschaftspolitische Betrachtung haben die Sportmediziner dabei selten.
Interessant stelle ich mir aber einen Dialog zwischen einer Gleichheitsfeministin und einem Sportmediziner vor:
Sportmediziner: Testosteron erhöht den Museklaufbau, die Regenerationsfähigkeit und das Selbstvertrauen.
Gleichheitsfeministin: Nein, das ist allenfalls ein Placeboeffekt, Testosteron kann diese Wirkung nicht haben, sonst gäbe es ja Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
Sportmediziner: Aber wir messen diese Effekte ständig
Gleichheitsfeministin: Die Gesellschaft macht uns vor, dass Testosteron ein männliches Hormon ist und mit Männlichkeit wird eben Kraft und Erfolgswille assoziiert. Daher passt sich der Mensch diesen Erwartungen an und wird allein dadurch stärker und durhsetzungsfähiger. Es ist lediglich der sprachliche und gesellschaftliche Einfluss von Testosteron, der ihn Glauben läßt, dass eine bestimmte Wirkung eintritt.
Sportmediziner: Aber die vermännlichende Wirkung?
Gleichheitsfeministin: Sie haben noch nicht erkannt, dass es keinen Unterschied zwischen Körper und Geist gibt. Wenn der Geist meint, ein männliches Hormon zu schlucken, dann passt sich der Körper an und entspricht damit mehr der gesellschaftlichen Vorstellung von Männlichkeit. Das hat Butler ganz klar herausgestellt. Es liegt hier eine Verwechselung vor, nicht die Hormone verändern Leistung und Körper, sondern die gesellschaftliche Erwartung und die Sprache führt zu einer Anpassung.
Sportmediziner: Aber der Effekt tritt auch ein, wenn die Personen gar nicht wissen, was sie zu sich nehmen!
Gleichheitsfeminstin: Da sieht man mal wie wirkmächtig Sprache und gesellschaftliche Erwartung sind. Die Prägung ist so stark, dass sie noch nicht einmal der Person, die die Hormone nimmt bekannt sien muss, es reicht, wenn sie sieht, dass derjenige, der ihr die Hormone gibt, erwartet, dass sie männlicher wird
Wer meint, dass der Dialog anders laufen würde, kann natürlich gerne seine eigene Version in den Kommentaren posten.