TAZ: „Es ist vorbei, Baerbock!“: Was spricht für, was gegen einen Rücktritt?

Die taz fordert Annalena Baerbock zum Rücktritt auf und führt an, dass sie Platz für Habeck machen soll.

Baerbock ist an ihrem eigenen Ehrgeiz gescheitert. Die Umfragewerte sind im freien Fall. Wenn es in diesem Tempo weiter abwärts geht, dann landen die Grünen dort, wo sie auch 2017 waren: bei knapp neun Prozent. Nicht nur für die Partei wären die Arbeit und die inhaltliche Neuaufstellung der letzten drei Jahre dann umsonst gewesen, denn nach einer Regierungsbeteiligung sähe es bei schlechten Ergebnissen nicht mehr aus. Vor allem für das Klima wäre es katastrophal, denn jedes Jahr zählt jetzt dreifach.

Wenn Baerbock also etwas am Klima und der Zukunft der kommenden Generationen liegt, dann sollte sie ihre Kandidatur so schnell wie möglich an Habeck abgeben. Sieht sie es nicht ein, dann liegt es jetzt bei den einflussreichen Parteigranden ihr klarzumachen: Es ist vorbei, Annalena! Vielleicht wäre sie eine gute Kanzlerin geworden, doch dafür müsste sie zuerst ein hohes Ergebnis für ihre Partei erreichen. Sie kann diese Wahlen nicht mehr gewinnen, dazu ist ihre Glaubwürdigkeit zu stark beschädigt.

Schon im Vorfeld hatten immer wieder Stimmen gefördert, dass sie Habeck vor lassen soll, weil dieser mehr Stimmen bringt.

Das Thema lädt zur wilden Spekulationen ein, insbesondere zu den Bedingungen, unter denen dies für Annalena Baerbock interessant sein könnte.

Ein wesentlicher Faktor es ist aus meiner Sicht ihre persönliche Situation. Ist sie nach einem Rücktritt abgeschrieben und kann die Politik vergessen? Das ist eine gefährlich Situation für sie, denn sie hat bislang ja letztendlich nur in der Politik gearbeitet. Natürlich kann man auch nur als Parteivorsitzende und Bundestagsmitglied ein gutes Leben führen. Aber natürlich wird gerade bei den Grünen auch, wenn sie abgeschrieben ist, ihr Platz nicht unbedingt vorgehalten werden, da ja neue Frauen noch vorne müssen. Sie hätte den Makel einmal nicht für gut genug befunden worden zu sein und zu angreifbar zu sein, was selten einer weiteren Karriere gut tut. Wobei ein „Hinterbänklerdasein“ ja auch interessant sein kann, wenn sie gemerkt hat, dass es in einem Wahlkampf heiß zugeht. 

Wollte sie tatsächlich verzichten, dann wäre es sicherlich ein guter Frame, wenn sie es zum Wohle der Partei macht (und dafür andere Sachen für sich heraus handelt,). Beispielsweise einen aktiven Posten in einer eventuellen nächsten Regierung, auf dem sie Erfahrung suchen kann. Aber der abgedankte Kandidat, der stark angegriffen wurde, ist natürlich insoweit auch angeschlagen und es ist die Frage, ob man sie da erfolgreich verkaufen kann. Da es geheime Absprachen wären wären diese zudem leicht zu brechen. Allerdings müsste man ja auch den feministischen Flügel besänftigen, der ein Fallenlassen einer Frau nicht begeistert aufnehmen wird.

Die interessante Frage wäre auch, wer dann das Gespräch mit ihr suchen würde bei den Grünen. Habeck selbst kann es schlecht machen, da er ja direkt davon profitiert. Ich hatte schon in einem Tweet einmal gesagt, dass eine Intrige um Baerbock, angeleiert von Harbeck, auch eine schöne Staffel für House of cards gegeben hätte. Der Kandidat kann aufgrund der Frauenquote nicht selbst nach oben, also braucht er eine Strohfrau, die er dann absägen kann. Das wäre in Abwandlung die Handlung der Staffel in der Frank Underwood Vizepräsident wird und den Präsidenten stürzt um dann dessen Amt zu übernehmen. Es wäre interessant, ob Baerbock so etwas vermutet.

Die weitere Frage ist wie hoch die Kosten eines Aussitzens wären. Wenn sie als illoyal gegenüber der Partei wahrgenommen würde könnte ihr dies auch nachhaltig Schaden und sie noch angreifbar anmachen. Dagegen spricht, dass sie jedem Kritiker vorhalten kann frauenfeindlich zu sein und das sie zudem das höchste Ergebnis der Grünen jemals einfahren wird (bisher: 10,7% in 2009, Prognosen gegenwärtig zwischen 18 – und 20%). Insofern gibt es erst einmal keinen Grund abzudanken, zumal sie anführen kann, dass auch das Leute verärgern würde und man schlecht dar steht, wenn man jetzt „dem Mob“ nachgibt. Sie könnte sich selbst dann wenn die Kanzlerträume platzen in den Koalitionsverhandlungen als zumindest zweitstärkste Kraft wenn die CDU beteiligt ist einen Posten sichern und dort Regierungserfahrung sammeln und sich profilieren. Wenn die linken Parteien sich noch verbessern und die Grünen sich noch wieder etwas verbessern wäre sogar auch noch eine Kanzlerin Baerbock drin, wenn sie nicht stärkste Partei werden. So oder so haben die Grünen gute Chancen bei einer Regierungsbildung beteiligt zu sein, was dann für Baerbock wieder Gelegenheit gibt, sich auf das nächste Wahljahr vorzubereiten. 

Natürlich ist allerdings eine Regierungsbeteiligung für eine Partei wie die Grünen mit ihren zwei Flügeln und damit auch für Baerbock nicht ungefährlich. Denn in der Opposition kann man alles mögliche Kritisieren, braucht nicht konkret werden und kann beiden Flügeln etwas versprechen. Ist man aber an der Regierung, dann wird man daran gemessen, was man von den jeweiligen Versprechungen umsetzen kann. 

94 Gedanken zu “TAZ: „Es ist vorbei, Baerbock!“: Was spricht für, was gegen einen Rücktritt?

  1. Das wird nicht passieren. Sie wird freiwillig niemals gehen, dazu ist die Geltungssucht zu ausgeprägt. Also müsste sie aus der Partei heraus abgesägt werden. Und zwar von Parteifreundinnen und -freunden, die Angst um ihre Mandate haben. Aber das ist ja wenn dann die zweite und dritte Reihe, auf den hinteren Listenplätzen.

    Ist also eher unwahrscheinlich. Wer würde hier schon zum Verräter werden?

    • „Sie wird freiwillig niemals gehen, dazu ist die Geltungssucht zu ausgeprägt.“

      Dieses Gefühl habe ich auch. Sollte sie „aus eigenen Stücken“ zurücktreten, kann man davon ausgehen, dass da einiges an resoluter Überzeugungsarbeit hinter den Kulissen gelaufen sein dürfte. Von sich aus käme sie da wohl nie drauf.

      Man muss sich ja nur mal die „Ungenauigkeiten“ in ihrem Lebenslauf angucken, die dazu geführt haben, dass ihre Wahlkampfhelfer (sicherlich weit überwiegend Männer) seit Wochen Überstunden schieben, nur um ständig Bereinigungsarbeiten leisten zu müssen. All diese „Ungenauigkeiten“ haben gemein, dass sie beständig versucht, jeden noch so kleinen Furz den sie mal gelassen hat zu einem riesigen Orkan weltbewegender Wichtigkeit aufzublasen. Fast überrascht es mich, dass sie sich nicht auch schon zum CEO bei Kellogg’s erklärt hat, weil sie als Kind öfter mal ne Portion Smacks gegessen hat… 😉

      Ich habe hier schon öfter die rhetorische Frag in den Raum geworfen, zu was wir unsere Mädels erziehen, wenn wir ihnen als Gesellschaft von klein auf nichts anderes eintrichtern, als dass sie schon wegen ihres Geschlechts von Geburt an perfekte Wesen ohne Makel sind. Ich denke (unter vielen anderen Beispielen in unserer Politik) sind Frau Baerbock wie auch die ihr zuletzt zur Seite springende Frau Giffey ein wunderbares Beispiel dafür, was bei solcher fast schon als Narzisstenfabrik zu bezeichnenden Dauerverpamperung rauskommt: Frauen mit einem erschreckenden Übermaß an mit (bei Giffey) wenig bis (bei Baerbock) gar nichts begründbarem Selbstbewusstsein, die sich gleichzeitig in der Überzeugung der eigenen Brillanz in durchaus bemerkenswerter Weise jeder Selbstreflexion, Verantwortlichkeit und jeglichen Schamgefühls entledigt haben.

      • Wenn man Baerbock im Sinn hat, während man dieses Interview mit Gunnar Heinsohn liest, wird einem ganz anders.

        Ist der Wettbewerb mit den ost­ asiatischen Ländern also verloren? Was können die Europäer tun?

        Die Frage, die sich die europäischen Länder stellen müssen, ist: Bleiben wir offen für die Einwanderung von Geringqualifizierten, oder werden wir Kompetenzfestung? Ihr Wohlstand hängt davon ab, ob es ihnen gelingt, Kompetente ins Land zu holen und die eigenen guten Köpfe zu halten. Das Einzige, was hilft, im globalen Wettbewerb zu bestehen, ist die Errichtung einer Kompetenzfestung.

        Deutschlands Kompetenzideal ist verkörpert durch Baerbock, Giffey und Lambrecht.

        Au weia.

      • Narzisstenfabrik
        Manchmal tun die mir sogar ein bisschen leid, wenn die sich in halbdurchdachten Argumentationen festfressen, ihre Karriere zusammencopypasten und von den Wählenden trotzdem nicht goutiert werden. Wenn sie scheitern, wird immer das Patriarchat mit seiner Frauenfeindlichkeit als Joker gezogen.
        Aber dieses angebliche Patriarchat tut wirklich alles, um den Mädels Macht, Wohlstand und Sicherheit zu verabreichen. Einfach nur wegen ihres Geschlechts. Wenn aus denen nur Müll rausblubbert, dann werden sie eben ins EU-Parlament gesetzt. Oder durch die Hintertür zur EU-Kommissionspräsidentin gemacht.
        Unser speichelleckender Feminismus ist inzwischen soweit ausgeartet, dass es der Gesellschaft weitgehend wurscht ist, welche Bereiche den Bach runtergehen, wenn nur genügend Frauen daran beteiligt sind. Frausein ist die zentrale Qualifikation.

        Als Antifeminist und Frauenfreund ist es in der Frage mein oberstes Credo, Frauen wirklich für voll zu nehmen. Sie müssen es schaffen, trotz ihrer omnipräsenten Verherrlichung ob ihres Geschlechtes selbst zu merken, ob sie eher Nieten sind oder wirklich etwas Sinnvolles beitragen können.
        Aber leider läuft es genau andersrum. Wenn die Gesellschaft trotz Frauenbonus eine Niete als Niete ausmacht, kommt Onkel Trittin und sagt der Gesellschaft, sie müsse sich gefälligst ändern.

        • von den Wählenden

          Fängst du jetzt auch schon an? 😀

          Unser speichelleckender Feminismus ist inzwischen soweit ausgeartet, dass es der Gesellschaft weitgehend wurscht ist, welche Bereiche den Bach runtergehen, wenn nur genügend Frauen daran beteiligt sind.

          Ich denke nicht, dass es ihnen Wurscht ist. Ich glaube schon, dass vielen Menschen die Quote (und der Feminismus im Allgemeinen) auf den Sack geht, aber sie haben schlicht keinen Einfluss darauf, da ja mittlerweile jede Partei mehr oder weniger „auf Quote macht“. Ich verstehe auch nicht, warum keine Partei sich traut, sich offen dagegen zu stellen und zu sagen, bei uns wird nur nach Qualität besetzt. OK wahrschenilich haben sie Angst davor, als rechts, reaktionär, whatever geframed zu werden, was wahrscheinlich auch passieren wird, aber ich würde darauf setzen, dass diese Vorwürfe mittlerweile so absurd und inflationär sind, dass die Menschen die Absicht dahinter erkennen.

          • Fängst du jetzt auch schon an?
            Ertappt. Normalerweise nutze ich solche Formulierungen nur bei „islamistische Gefährder*Innen“, „Pädophil Innen“ oder „Mordenden“, um etwas gegen die feministische Unsichtbarmachung dieser Mitmenschinnen zu tun.

          • „dass die Menschen die Absicht dahinter erkennen“

            Selbst wenn, es spielt keine Rolle. Die AfD wurde mit Verleumdungen, Suggestionen und medialer Einseitigkeit in der rechten Ecke festgenagelt, obwohl sie quasi die einzige noch ernstzunehmende Oppositionspartei mit Chance auf Macht ist. Sowas wirkt, denn es beweist die Macht der Massenmedien und die unbedarfte ängstliche Lemminghaftigkeit der meisten Wähler.

            Die Manipulationsmethoden der Medien sind zudem vielfältig und m.E. so gut wie gar nicht geschwächt, auch wenn man von unserer Seite aus einen anderen Eindruck hat, er täuscht offensichtlich. Skandalisierung ist nur eine Mehtode, Verschweigen, systematische Ausgrenzung und Pathalogisierung (ala „Was stimmt nicht mit denen? Hören sie unsere Expertenrunde an! Fünf hochrangige Soziologen und Politologen ordnen für sie ein!“). Dazu dann noch die aufgehetzte Zivilgesellschaft: Angriffe der Links-SA, Lokalverbote, Mobbing im privaten Umfeld, Kontokündigungen, angezündete Autos, die AfDler können ein Lied von der Demokratiekultur des besten Deutschlands, das es jemals gab, singen…

            Mittlerweile sind ja sogar wirklich seriöse Autoren wie Reitschuster gezwungen, Deutschland zu verlassen:
            https://reitschuster.de/post/sie-verstehen-schon-warum/

            Die Gegner hätten schon eine Chance, sie müssten eine größere Gruppe bilden, die man nicht mehr so einfach einzeln angreifen kann, so wie diese Schauspieler neulich bei Corona. Allerdings dürfte der Kniefall eines Großteils der Beteiligten nicht gerade ermutigend gewirkt haben.

            Die Quasi-Diktatur ist längst da. Jahrelang umsonst gemahnt, die meisten Leute sind einfach total unfähig, die Dynamik und Manipulation zu verstehen, bevor sie deren Opfer werden. Oft verstehen sie selbst dann noch nicht, was sie da überfahren hat! Auch hier war die Reaktion der #allesdichtmachen-Akteure entlarvend oder die vom Thierse, die empfinden nicht etwa Solidarität mit den anderen Opfern, sondern Empörung, dass man sie (vermeintlich als Einzige zu Unrecht) wie diese behandelt…

          • @Androsch
            Einiges von dem was Du schreibst stimmt – nur um dann mit der Einstufung Reitschusters als „wirklich seriös“ direkt dafür zu sorgen, dass Dich niemand, der nicht ohnehin schon Deiner Meinung ist, ernst nehmen kann. Wieso machst Du sowas?

            Reitschuster ist ein Bauernfänger der durchsichtiger manipuliert und selber Panikmache betreibt als sogar die BILD, und wenn man sich die Erfolgsquote seiner durchsichtigen „Ich stell ja nur Fragen“-Nummern, mit denen er die absurdesten Sachen raushaut, anschaut, dann ist das jedem klar. Dass er zwischendurch ab und an auch mal recht hat, ändert nichts. Das haben die anderen alle auch.

          • Das kann ich nicht nachvollziehen. Woran machst du fest, dass Reitschuster manipuliert, Panikmache betreibt und ein Bauernfänger ist? Alles was ich bisher gelesen und gehört habe von ihm, machte auf mich einen sehr aufrichtigen und an journalistischen Prinzipien (ja, die gibt‘s) orientierten Eindruck.

          • Reitschuster ist ein Heuchler.
            Ich habe in meinem weiteren Umfeld jemanden, der sich auf telegram kritisch bei bzw. zu Reitschuster zum Israel Konflikt geäußert hatte. Dreimal darfst du raten, ob ihm der Schreibzugriff in Reitschusters Gruppe gesperrt wurde.

          • @Mario

            du hast vergessen zu erzählen, in welchem Tonfall dein weiterer Umkreis sich bei Reitschuster geäußert hat.

            Ist es eigentlich wichtig, zwischen Narzisst und Heuchler zu unterscheiden?

            Und ist jemand ein Heuchler, der kriminelle Energie in Regierungskreisen anprangert, aber dabei nicht mit jedem diskutieren mag?

            Das sind alles so Fragen…

          • „Einstufung Reitschusters als „wirklich seriös““

            Unter den Blinden ist der Einäugige König. Das Problem des etablierten Journalismus – besonders der ÖR – ist, dass er zu großen Teilen nicht mehr berichtet sondern Meinung verbreitet. Die Trennung von Nachricht und Meinung – eines der wichtigsten journalistischen Qualitätsmerkmale – wird schon lange nicht mehr beachtet, Nur-Meinungen werden als ununstößliche Fakten dargestellt. Und das nicht nur vereinzelt, sondern es werden auf breiter Front Kampagnen gefahren. Und es ist immer die gleiche Meinung.

            Reitschuster beachtet die Trennung von Meinung und Nachricht auch nicht, er hat ganz klar erkennbare Haltungen zu den Themen und vermischt diese auch mit der reinen Berichterstattung. Insofern ist sein Journalismus qualitätsmäßig nicht besser als der Mainstream. Erfrischend ist aber, dass es mal ne andere Meinung ist. Gegen den Strich gebürstet ist manchmal ein Wert an sich. Das funktioniert aber nur so lange, wie der Mainstream-Journalismus so grottenschlecht ist.

          • Zu dem Reitschuster-Ding:

            Ich habe den gebracht, weil er auf die meisten einen seriösen Eindruck macht, auch auf mich. Nicht immer, aber überdurchschnittlich oft. Hält er alle journalistischen Prinzipien ein? Vermutlich nicht, aber er fällt (im Ggs. zum hochkorrupten und manipulativen ÖR) unter Presserecht, muss sich selbst finanzieren und darf auch eine eigene Meinung haben, sogar unausgewogen berichten, das darf Presse nämlich (der ÖR hingegen nicht! und der hetzt und manipuliert was das Zeug hält und wird von uns zwangsbeazhlt, und gönnt sich dabei fürstliche Gehälter und Pensionen).

            Worauf es mir ankam: Reitschuster, einer der „Einäugigen“ kann hier keine Verträge mehr mit Firmen schließen, die in der Öffentlichkeit agieren, also z.B. Webspace anbieten, vermutlich könnte er z.B. auch keine öffentliche Werbefläche mieten (siehe Kopp-Verlag), ob er online werben kann oder aus den gängingen Diensten ausgesperrt ist, weiß ich nicht. Dass ihm, ähnlich wie Martin Sellner, aufgrund des linksfaschistischen Mobs die Kontos gekündigt werden und andere Schikanen, mal nur nebenbei. Sowas ist permanent existenzgefährdend und zermürbt jeden über kurz oder lang (deshalb wird es ja praktiziert)! Selbst wenn er rechtliche Abhilfe dagegen erwirken könnte (auch das ist längst unsicher und hängt davon ab, an wen er gerät), ist das teuer und aufwendig und schränkt seine Arbeit ein.

            Und das bei einem „Einäugigen“! So weit ist es in Deutschland mittlerweile wieder. Es ist nur noch Propaganda erlaubt, die aber mit üppiger staatlicher (bzw. staatlich verordneter oder zugeschusterter) Finanzierung. Dass sich einige von euch tatsächlich erblöden, auch noch auf Reitschuster einzuschlagen, weil er nicht zu 100% eurer Meinung ist und nicht jeden zu Wort kommen lässt, zeigt nur, dass ihr nicht kapiert, wie fatal und gefährlich diese Entwicklung insgesamt ist!

            Ich hoffe nur, dass sich widerstandsfähige Firmen und Strukturen herausmendeln. Noch geht das, schwierig, aber möglich. Der Kopp-Verlag macht z.B. trotz des linken Bashings vermutlich den Umsatz seines Lebens, weil die anderen Verlage so feige und langweilig geworden sind. Ähnlich auch Antaios. Damit das bei Webanbietern nicht passieren kann, hat man zwar für ausreichend Rechtsunsicherheit gesorgt… aber eben nur in Deutschland.

            Aber das ist ein Rüstungswettlauf! Das Kartell sorgt für immer mehr Willkürgesetze, besetzt immer mehr Richterposten, macht immer mehr Stimmung über seine zahlreichen Propagandakanäle! Straft härter, zensiert mehr, sperrt mehr, versucht das Internet immer mehr einzuschränken (und hat dabei längst die maßgeblichen US-Konzerne auf seiner Seite) usw. Noch ist unklar, wer das gewinnt, aber es sieht nicht gut aus! Zumindest nicht in Deutschland, wir bekommen ja noch nichtmal eine starke Oppositionspartei hin.

          • @Seb:

            »Reitschuster ist ein Bauernfänger der durchsichtiger manipuliert und selber Panikmache betreibt als sogar die BILD, und wenn man sich die Erfolgsquote seiner durchsichtigen „Ich stell ja nur Fragen“-Nummern, mit denen er die absurdesten Sachen raushaut, anschaut, dann ist das jedem klar.«

            Kannst Du bitte mal ein paar Beispiele liefern, wo das Deiner Meinung nach der Fall ist?

  2. Haha – an Habeck abgeben?

    Wenn Analena jetzt ihren Kandidatur aufgibt, wird bei den Grünen auf jeden Fall erst einmal eine Diskussion drüber fällig, wer sie rechtmäßig ersetzen könne, und nach Frauenstatut kann das niemals Habeck sein.
    Platz eins steht einer Frau zu. immer. immer. Immer.
    Das schöne an der Doppelspitze ist, dass man da ein bisschen kaschieren kann, wer da bloß die Nmmer 2 ist, aber als kanzlerinnenkandidatin kann es nur eine geben.

  3. An ihrem eigenen Ehrgeiz? Nein, das ist mir zu positiv formuliert. Gescheitert ist sie an ihrer Dummheit und Borniertheit. Alle ihr Handeln steht in dem Glauben, damit durchzukommen. Schließlich ist sie eine Frau, also muss sie nicht leisten, muss sie nichts können unverantwortlich sind immer nur die anderen.

  4. Die Grünen haben sich da in eine ausweglose Situation manövriert. Wenn sie sich zurückzieht, gibt sie sich geschlagen (und zeigt, dass die Kritik berechtigt war). Auch die Partei insgesamt steht schlecht da, weil sie ein unfähige Kandidatin nominiert hat. Zieht sie sich nicht zurück wird die Kritik weiter gehen und wer weiß, welche Leichen da noch im Keller sind. Außerdem neigt sie ja dazu, sich zu verplappern.

    Interessant übrigens, dass die TAZ meint, wenn die Grünen nicht in der Regierung sind, wäre das eine Katastrophe für das Klima. Mir ist nicht bekannt, dass die Grünen irgendwelche Ideen hätten, wie man China vom Bau neuer Kohlekraftwerke abhalten könnte, oder Brasilien vom Abholzen des Regenwaldes.

    • Die Grünen haben wenig praktische Lösungen, zumindest fallen mir keine bahnbrechenden Vorschläge oder Umsetzungen ein.

      Die Grünen haben einen hohen Querdenkerfaktor – das wollen die vermutlich aber heute auch nicht mehr hören. Die Urbewegung stammt ja aus dem badischen Kampf gegen das AKW Wyhl in den 70er Jahren. Dies Strahlkraft haben sie noch heute und sind letzendlich wissenschaftsfeindlich und gegen neue Technologien. Windkraft ist ja ein alter Hut im Vergleich zu Fusionsreaktoren oder Kernkraftwerken oder der Nutzung von Brennstoffzellen/Wasserstoff im Auto.
      Von den Grünen wird keinerlei technischer Schub kommen, sondern ein weiter so mit einer unsinnigen Klima-/Umweltpolitik.

        • Das war sogar dem Maaßen schon aufgefallen, weswegen ZDF-Clown Böhmermann wiederum dessen Eltern Vorwarf, Hans Georg Maaßen sei sicherlich ein Code für „Hitler, Göbbels, Mussolini“.

          Angesichts des Baerböckens Eltern als doch mehr als nur gut betuchte Leute, die die Staatsgewalt dringend zur Besitzstandswahrung benötigen, wäre das aber tatsächlich, wenn denn Humor, ziemlich schlechter und unglaubwürdiger. Wobei die Eltern natürlich, vor allem wenn Töchterlein ihre Intelligenz und Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung „geerbt“ hat, auch nicht zwingend in beiden Bereichen glänzen müssen 😉

          • @Seb

            Das kommt davon, wenn man kein TV schaut. 😉
            Wenn es nicht online passiert und berichtet wird, dann habe ich keine Ahnung.
            Als ich einen Kumpel besuchte, habe ich zum ersten Mal seit laaaaanger Zeit wieder einen Talkshow geschaut. Und ich habe sie in den Wahnsinn getrieben, weil ich immer nachfragen musste, WTF wer das ist, weil die eben nur im TV stattfinden.

          • zum ersten Mal seit laaaaanger Zeit wieder einen Talkshow geschaut
            Nur zur Einordnung für die nachwachsenden Generationen, die das vielleicht mal lesen: Es ist natürlich DIE Talkshow. Der Talg ist das, was sich Luisa Neubauer aus den Nasenflügeln drückt.

          • Ich hab’s auch nur bei twitter gesehen, irgendwer hatte das irgendwo verlinkt. TV schaue ich auch so gut wie nie, und wenn dann sicher keine Nachrichten oder Böhmermann.

  5. Habeck fährt ein besseres Ergebnis ein und tritt danach ‚freiwillig‘ wieder zurück und überlässt seinen Platz einer Frau, die sich diesen Platz schließlich verdient hat!

  6. Wow. Hätte nicht gedacht, dass die TAZ so einen Artikel veröffentlicht. Zumal die Artikel vorher eher wohlwollend waren.

    Laut Bild gehen die Grünen zum Gegenangriff über:
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/wegen-rueckzugs-forderung-an-baerbock-gruene-greifen-taz-autorin-frontal-an-76991412.bild.html

    Grünen-Urgestein Jürgen Trittin (66) ließ sich bei Twitter sogar auf einen offenen Schlagabtausch mit Autorin Silke Mertins ein, in dessen Verlauf er pöbelte: „So was lese ich sonst nur von rechten Trollen. Interessant, dass die jetzt bei der taz Kommentare schreiben.“ Doch Trittin ist kein Einzelfall! Katharina Beck (39, Spitzenkandidatin der Hamburger Grünen) griff Autorin Mertins an, dem Feminismus einen „Bärendienst“ zu erweisen, Parteifreundin Katja Husen (45, Platz 8 auf der Hamburger Landesliste) empört sich über „Steigbügelhalterinnen“ des Patriarchats.

    Ein solches Verhalten ist ziemlich unklug. So erschweren sie einen möglichen Rückzug für Baerbock noch mehr. Aber zumindest wird es nicht langweilig. Da könnte noch einiges auf die Grünen zukommen.

    • Dieses Intelligenzprekariat kennt auch wirklich nur einen einzigen Modus Operandi: „ANTIFEMINISTISCH! MISOGYN! RECHTS, RECHTS, RÄÄÄÄÄÄÄÄÄCHTS!!!!!!!!!!!!!“.

      Eine Auseinandersetzung, die man auch nur annähernd, wenn auch vielleicht nur mit viel gutem Willen und Bereitschaft zur Ironie, als sachbezogen bezeichnen kann, findet da gar nicht mehr statt. Einfach immer nur dasselbe Aufgeplustere in aufrechter Empörung verbunden mit dem geistlosen Ventilieren der immer selben Buzzwords. Hätten unsere Politdarsteller auch nur eine einzige noch funktionsfähige Hirnzelle in ihren Schädeln, müsste ihnen derlei Verhalten einfach nur noch peinlich sein. Aber es ist ihnen nicht peinlich. Was sagt uns das?

      Nie vergessen: DAS sind die Leute, denen wir mit unseren Steuergeldern ein Einkommen finanzieren, welches deutlich über dem liegt, was ein sehr großer Teil jener, die ihnen eben das finanzieren, selbst zum Leben haben; nicht zu vergessen eine lebenslange Pension, gegen die die durchschnittliche Rentenerwartung nichts anderes ist als ein äußerst schlechter Witz. Ich hätte damit ja gar kein Problem, wenn man so Leute bezahlen würde, die nachweislich was leisten oder wenigstens erkennbar können. Aber diese Ansammlung geistig minderbemittelter Lowperformer durchfüttern zu müssen ohne Chance sie effektiv rausschmeißen zu können, wie das jedem Arbeitnehmer blühen würde, der sich so verhält, das frustriert mich manchmal schon arg.

      • Aber diese Ansammlung geistig minderbemittelter Lowperformer durchfüttern zu müssen ohne Chance sie effektiv rausschmeißen zu können, wie das jedem Arbeitnehmer blühen würde, der sich so verhält, das frustriert mich manchmal schon arg.

        Na ja rausschmeißen kann man sie theoretisch schon, indem man sie nicht wählt, aber leider gibt es noch genug Menschen, die es trotzdem tun. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich erwäge bei der kommenden BTW gar nicht mehr zu wählen. Natürlich wird es nichts bringen, da immer noch genug Menschen die etablierten Parteien wählen und es denen egal ist, wie hoch der Anteil von Nichtwählern oder von Wählern anderer Parteien ist. Demokratie macht aber nur Sinn, wenn man fähige Politiker und mündige und politikinteressierte Bürger hat. Wir haben weder das eine, noch das andere.

        • Wähle irgendeine Kleinpartei, die halbwegs zu Deinen Vorstellungen passt, im Zweifel einfach die PARTEI, sie soll sehr gut sein, wie man hört.

          Je größer der Balken bei den sonstigen Parteien wird, desto offensichtlicher die mangelnde Legitimierung der Nasen im Bundestag. Wahlenthaltung wird ja leider als Desinteresse ausgelegt.

    • @mispel

      Das sind die Grünen. Gestern noch Dreck in Richtung CDU werfen und Presse- bzw. Rundfunkfreiheit nicht auseinanderhalten können, aber jetzt gegen die eigene Hauspostille schießen.

      Widerliche Bigotterie.

  7. Lustig an der Sache ist, das die Grünen an ihrem Sexismus gescheitert sind, indem man grundsätzlich eine inkompetente Fraue einem kompetenten Mann vorzieht. Was macht man jetzt mit dem Problembaer?

    • Echt? der Kinderbuchautor kompetent? Ich würde sagen, eierlos und genauso borniert und verstrahlt wie Baerbock. Leute, die uns mitteilen, dass sie im Falle ihres Regierens das Klima beeinflussen können als bräuchten sie nur am Thermostat zu drehen, sind durchweg inkompetent und verlogen. (Ich glaube Baerbock weiß nicht mal was ein Thermostat ist und kann es auch wegen Ihrer Wenecke-Aphasie nicht aussprechen). Leute, die sich von diesen Ratten die Felder der Politik diktieren lassen sind unsteigerbar dumm! Die Grünen brauchen die Panik, wie das täglich Brot! Die CDU mit ihrer unsäglichen Kanzlerin hat denen das Panikfeld ‚Kernenergie‘ aus dem Weg geräumt, in der Hoffnung, sie damit kleinzukriegen, da sind sie halt auf das Panikfeld ‚Klima‘ umgesprungen. Übrigens, Kretsche, der Württemberger Bräsi, hat abgeschaltet und jetzt importiert er in gleicher Menge Atomstrom aus Frankreich und der Schweiz. So geht grüne Energiewende! Und so wird das immer weitergehen! Es gilt Großmutters Spruch: Dummheit und Stolz wachsen auf dem selben Holz – bei Baerbock jeden Tag zu besichtigen! Man darf gespannt sein, wie lange es noch dauert, bis kompetente Frauen sich von dieser Art des Feminismus abwenden. Ich werde mir Olympia nicht anschauen, bis auf das Gewichtheberinnenspektakel, freue mich auf den irrsinnigen Quatsch dieses Genderhighlights. Ob Baerbock noch ein wenig Zeit hat, um als Co-Kommentatorin im ZDF den Frauen die grüne Welt zu erklären?
      Übrigens, habt ihr heute schon gelesen, wer deren Spender sind? – Dann tut das mal!

    • Spot on! Eine institutionell sexistische Partei ist hier an ihrem Sexismus gescheitert. Dass sie daraus lernen würden, ist nicht zu erwarten, eine sexistische „race to the bottom“ steht an. Da bleibt den anderen nur die Rolle als Zuschauer und die Frage, ob man seine Pocorn lieber süss oder salzig hätte …. oder ob man nicht lieber Otternasen hätte 😉

  8. Das Problem (oder das Schöne) bei Baerbock ist ja, dass sie nicht wie Laschet durch einen heimtückischen „Hinterzimmermord“ an ihre Spitzenkandidatur gekommen ist, sondern diese Kandidatin präzise den grünen Überzeugungen und Prinzipien entspricht. Würde/müsste man sie jetzt austauschen, wäre das gleichzeitig das Eingeständnis des Scheiterns dieser Überzeugungen. Das würde nur noch mehr Angriffsfläche eröffnen.

    Natürlich sind letztlich diese Überzeugungen und nicht die Kandidatin das Problem. Wenn die Grünen mal zu was kommen wollen, sollten sie einsehen, dass galante Frauenbevorzugung nur als symbolische Geste funktioniert – wenn Frau darauf nämlich mit unterwürfiger Bescheidenheit reagiert.

    • „nicht wie Laschet durch einen heimtückischen „Hinterzimmermord“ an ihre Spitzenkandidatur gekommen ist“

      Oder wie Merkel 😀

    • lh bringt es ganz gut auf den Punkt. Es geht gar nicht so sehr um Baerbock, sondern um Grundsatzfragen.

      Gerade bei diesen Wokeness-Themen gibt es keine Kompromissbereitschaft. Ganz besonders natürlich das ganze Frauengedöns, siehe den lächerlichen Streit um §219a (Werbeverbot Abtreibung). Auch sonst ist Frauenbevorzugung für Grüne nicht verhandelbar.

      Der Fall Baerbock ist nur eine besonders krasse Zuspitzung. Sie ist für das Amt ungewöhnlich jung und attraktiv, und entspricht deshalb genau den Wunschvorstellungen der Progressiven. Männliche Kompetenz soll durch weibliche sexuelle Macht abgelöst werden (weibliche Kompetenz ist gar nicht gefragt). Das wurde bei der Kandidatenfrage Baebock/Habeck durchexerziert, im Saarland das gleiche Thema.

      Kompromissbereitschaft ist guter Indikator dafür, inwieweit man es mit politischen Überzeugungen zu tun hat oder mit Religion.

      • Auf Zigarettenschachteln steht, gesetzlich vorgeschrieben, „Rauchen kann Ihr ungeborenes Kind töten“. Tabakwerbung ist weitestgehend verboten. Und dann wollen die Werbung für Abtreibungen erlauben? Mit einem 60%igen Warnhinweis „Abtreibung WIRD Ihr ungeborenes Kind töten“?!

      • Männliche Kompetenz soll durch weibliche sexuelle Macht abgelöst werden (weibliche Kompetenz ist gar nicht gefragt).

        Ein sehr interessanter Gedanke. Denn mir stellt sich immer wieder die Frage, warum Frauen nicht so sehr an Kompetenz gemessen werden. Nun gibt es insgesamt mehr Frauen als Männer, die größte Wählergruppe sind Frauen über 60. Warum triggert man also die Frauen als größtes Wahlvolk mit weiblicher sexueller Macht?
        Ich denke, weil sie wissen, dass das funktioniert. Sie wissen aus Erfahrung, dass sie über die Sexualität die Macht und die Bestimmungshoheit erlangen können, ohne sich selbst an die Front begeben zu müssen. Daraus resultiert zum einen die sexistische Opfer-Perspektive (Baerbock wird nur gemobbt, weil sie eine Frau ist), zum anderen sollen Frauen als ihresgleichen die Welt und die Regeln bestimmen, so wie sie selbst es tun, wenn der Alte oder die Kids nach Hause kommen in ihren Lebensmittelpunkt.

    • „Würde/müsste man sie jetzt austauschen, wäre das gleichzeitig das Eingeständnis des Scheiterns dieser Überzeugungen.“

      „mit wehenden Fahnen“ … 😀

    • „nicht wie Laschet durch einen heimtückischen „Hinterzimmermord“ an ihre Spitzenkandidatur gekommen ist“

      Ich dachte immer, Habeck wäre in einem Hinterzimmer abserviert zum Verzichten „überzeugt“ worden.

  9. „Allerdings müsste man ja auch den feministischen Flügel besänftigen, der ein Fallenlassen einer Frau nicht begeistert aufnehmen wird.“

    Genau aus dem Grund kann es eigentlich nicht passieren.
    Dank den Vorkommnissen im Saarland wissen mittlerweile viele Menschen um den Grünen Sexismus. Es wäre mit eine der populärsten Frauen (neben ein paar namenlosen Voständinnen) die aufgrund ihrer weiblichen Überschätzung und Quotenregelung nach oben kam und abstürzte. Jeder Feministin muss klar sein, dass der Absturz Baerbocks auch ein erodieren feministischen Errungenschaften ist. Selbst in meinem Bekanntenkreis sind mittlerweile viel aufgewacht und erkennen die toxischen Verhältnisse, die Gender- und Feminismuswahn mit sich bringen. Da gibt es Anklagen wegen angeblicher Übergriffe, abgesägte Karrieren und Klaus Klebers Gender-Sprache.
    Den Grünen und deren feminisitischen Helferinnen muss klar sein: nach der BuWa und einem massiven Stimmenverlust (meine Hoffnung: die Grünen bleiben in der Opposition, die SPD zieht erst gar nicht mehr in den Bundestag ein) ist deren Dasein gefährdet.

    • „Vorkommnissen im Saarland“

      Man kann sich darüber streiten, ob es ein statistischer Zufall war (oder früher oder später so kommen mußte), daß fast zur gleichen Zeit zwei Affären hochkochen, in denen eine unfähige Frau einen weitaus kompetenteren Mann dank Frauenquote / Frauenstatut verdrängt bzw. verdrängen soll, nämlich Habeck vs. Baerbock und Ulrich vs. diverse Saar-Grüninnen.

      Das Thema Sexismus der Grünen bekommt aber dadurch endlich mehr Aufmerksamkeit und das Schweigekartell der MSM wird durchbrochen. Insofern hoffe ich sehr, daß die Saar-Grüninnen möglichst bald Klage gegen die Landesliste im Saarland einreichen und das Thema auch von der Seite aus aktuell bleibt.

      Wenn sie Saar-Grüninnen es schaffen, den männlichen Erstplazierten zu canceln, oder dies auch nur pressewirksam versuchen, dann etablieren sie das Prinzip umso mehr, daß die guten Plätze kampflos den Frauen zu überlassen sind (s.o. der Klassiker zu „verdient“ / „I earned this!!!“). Dann wäre es aber völlig inkonsequent, Habeck den Platz als Kanzlerkandidat (und damit später auch als Oppositionsführer im BT) zu überlassen. D.h. selbst im unwahrscheinlichen Fall, daß Baerbock zurücktritt, muß eigentlich zwangsläufig die Frage kommen (da kann man ja nachhelfen…), ob sie nicht durch eine andere Frau ersetzt werden muß. Dann wird es aber völlig absurd, denn die wäre ganz offiziell aus der 2. Reihe bzw. 2. Wahl. Im Endeffekt machen die Vorkommnisse im Saarland einen Rücktritt von Baerbock noch risikoreicher als so schon. Bzw. das ist ein weitere Grund, warum sie kaum zurücktreten kann.

      • Ich habe mich damit nicht wirklich beschäftigt. Aber das heutige Thema geht ja schon in die Richtung. Akzelerationisten würden wohl sagen: Die Grünen und andere Linke sollten ihre Ideologien hart durchziehen, damit alles möglichst schnell gegen die Wand fährt.

        • Ich hatte mir auch schon überlegt Grün zu wählen, damit sie sich möglichst schnell und gut gegen die Wand fahren können, lol

        • Oh, ich wusste noch gar nicht, dass ich Akzelerationist bin 😉
          Ich finds gut, wenn die Baerböckin Kanzlerinnenkandidatin bleibt, vielleicht hat das einen wünschenswerten Einfluss auf das Wahlergebnis 😉

        • Akzelerationismus funktioniert nicht. Was wirklich passieren wird: Die Grüne fördern Antifa-Schläger und unterbinden eine Kritische Auseinandersetzung mit ihren Fehlern. Kommen sie an die Macht wird es noch schwerer gegen diese durchgeknallten Ideologen vorzugehen.

  10. Bin auf die Grünen- Rethorik nach der verpatzten Wahl gespannt, ob sie sich da in Wählerschelte und Legenden vom patriarchalen Dolchstoß ergehn, oder vielleicht mal grundsätzliche Fehler eingestehn.

  11. Annerlener ist die Rache für Liser.

    Das linksgrüne Parteienspektrum hat da eine offene Flanke. Man braucht keine verkabelten Personen einzuschleusen. Und Liser hat es ja auch fast versemmelt.

  12. “ dass sie jedem Kritiker vorhalten kann frauenfeindlich zu sein und das sie zudem das höchste Ergebnis der Grünen jemals einfahren wird (bisher: 10,7% in 2009, Prognosen gegenwärtig zwischen 18 – und 20%). ..“

    So wird es kommen. Frau Baerbock und ihr feministischer Dunstkreis werden „das beste Ergebnis der Grünen von je und überhaupt“ sich zuschreiben. Zweistellig werden sie bestimmt, die knapp 11 % werden mit Sicherheit überboten, nachdem jahrelang Klima, Klima, Klima das Thema war und alles andere in den Hintergrund rückte.

  13. BTW: Ein Bekannter von mir (Hobby: Philatelist) hat sich vom Annalena-Hype inspirieren lassen und einen Briefmarkenentwurf für die nächsten 12 Jahre „gephotoshoppt“:

  14. „Du, Annalena, kennst du schon unseren Slogan für die Bundestagswahl: Kluge Frauen braucht das Land.“
    „Ja, toll… äääh ich will aber Kanzlerin werden.“

    (Gebaerbockt von einer Hurra-Deutschland-Sendung, damals mit Helmut Kohl.)

  15. Tolle Aussichten:

    „Politik-Korrespondent Thomas Vitzthum hat sich mit der Frage befasst, ob sie die Chance nicht nützen könnte, in der Endphase ihrer Kanzlerschaft unter Berufung auf ihre „Richtlinienkompetenz“ noch eine Reihe von Entscheidungen durchzusetzen.
    (…)
    Merkel könne jedenfalls, so die Schlussfolgerung, in der Phase bis zum Amtsantritt der neuen Regierung „tatsächlich erstmals richtig durchregieren“. In einer Koalition würde sie mit der Berufung auf die Richtlinienkompetenz einen zeitnahen Bruch riskieren, meint Falter. „Eine geschäftsführende Kanzlerin aber kann eigentlich tun und lassen, was sie will und auch entlassen und ernennen, wen sie will.“

    https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/grosses-da-capo-von-merkel-nach-der-wahl-freie-hand-zum-durchregieren-a3550867.html?tweet=1

  16. Das wird wirklich noch spannend!

    Ich vermute, dass Analena Baerbock die narzistische Kränkung nicht ertragen würde und weiter fieberhaft nach Auswegen suchen wird, vielleicht sogar äußerst flexibel. Aber mein Tip wäre, dass sie nicht so schnell aufgibt, weil sie das für ihr Selbstbild braucht – oder völlig zusammenbricht.

    Die Grünen andererseits haben sich verrannt. Frau muss nicht nur besser sein, sondern quasi unfehlbar, das hat Züge eines quasireligiösen Gottkönigtums angenommen.

    Da ich den Grünen als gehobelte Erinnerung an ihre eigentlichen Ziele mal so richtig einen in die Fresse gönne, gönne ich ihnen auch den Glauben an Annalena Baerbock als femme fatale. Mögen sie mit dieser offensichtlich pathologischen Lügnerin weiter in den Wahlkampf ziehen auf dass sie wieder möglichst nahe an die Signifikanzgrenze runterrücken. Im Moment sind sie größenwahnsinnig.

    Hoch lebe Annalena Baerbock, Hoch, Hoch, Hoch!

  17. Der Problembär wurde regelrecht gezüchtet, die hat wohl allein 40k Euro Steuergelder über die Böll-Stiftung ausgereicht bekommen, verfassungswidrig, aber wen kümmert das heute noch?

    Danisch nimmt das gerade auseinander:

    https://www.danisch.de/blog/2021/07/06/die-verfassungswidrigkeit-der-parteistiftungsstipendien/

    https://www.danisch.de/blog/2021/07/06/das-bundesverfassungsgericht-die-illegale-parteienfinanzierung-und-die-parteistiftungen/

    Bis zum Anschlag mit drin: die diversen Frauen- und Lesbennetzwerke, die offenbar längst parteiübergreifend agieren.

    Man könnte das als „organisierte Kriminalität“ bezeichnen. Aber hochkorrupt wie Parteien nunmal sind,
    haben sie sich davon natürlich vorsorglich straffrei stellen lassen:
    https://dejure.org/gesetze/StGB/129.html

    „(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Vereinigung gründet oder sich an einer Vereinigung als Mitglied beteiligt, deren Zweck oder Tätigkeit auf die Begehung von Straftaten gerichtet ist

    (3) Absatz 1 ist nicht anzuwenden,
    1. wenn die Vereinigung eine politische Partei ist, die das Bundesverfassungsgericht nicht für verfassungswidrig erklärt hat“

    Und wie unabhängig das Bundesverfassungsgericht ist, wissen wir ja spätestens, seit die Gender-Nulpe Baer da mit drin hockt, des Parteienproporzes wegen. Und neuerdings der Merkel-Vertraute Harbarth, der vorsorglich den Weg für den Klima-Lockdown freiräumt.

    Parlamentarische „Demokratie“, da könnte man echt ununterbrochen speien…

    • Wow, der §129 Abs 3 ist mal so richtig ein harter Freibrief.

      Wir haben übrigens sowieso keine Demokratie. Demokratie ist, wenn die anständigen, produktiv arbeitenden Bürger wählen dürfen. Wenn jedwedes Gesindel wählen darf, wie bei uns, heißt das Ochlokratie.

      • Setzen, sechs.

        Bloß weil bei uns das ganze Volk wählen darf, übt es noch lange nicht die Herrschaft aus. Insbesondere der „Pöbel“ (óchlos) hat bei uns herzlich wenig zu melden.

        • Streitet euch nicht. Demos hier, Plebs da. Worte sind bei den woken Neosozis Schall und Rauch, stetem Wandel unterlegen und schon morgen vergessen.

          Definiere, dass ein Kackhaufen wegen Diskriminierung ab sofort Apfel zu heißen hat und die Leute werden schon morgen angewiesen, Scheiße zu fressen. Sie werden es aber vielleicht doch nicht tun, weil flugs das Wort „fressen“ umdefiniert wird.

          Was sagt uns das? Nichts. Äh, sie werden nichts gewinnen dadurch. Aber bis dahin werden sie noch viel rumnerven.

          • Du weißt es wahrscheinlich nicht, aber Shitlord und ich sind in so vielen Dingen unterschiedlicher Ansicht, dass wir uns an manchen Tagen nicht mal einigen könnten, ob es „Guten Tag“ heißt. Bei uns ist Streit vorprogrammiert 😉

        • Renton, ich bin recht sicher, dass wir – ich denke, es war auf yx’s Blog, ggf. auch bei dem Kürbis, schon über das Niveau „Kindergartentante'“ hinaus und respektieren und gegenseitig, trotz und weil konfligärer Ansichten.

          Das musste nicht in der Form sein. Der politische Konflikt zwischen dem, was „rechts“ und links“ genannt wird ist recht nahe an dem, was Du und ich als Standpunkte vertreten, und ganz ehrlich ist Demokratie genau so gedacht worden (also, von Leuten wie Platon, die seit 2.000 Jahren tot sind): Dass der Mensch mit den rationalen Argumenten (das wäre mal ich) und der mit den moralischen Argumenten (das wärst Du) zu einem Kompromiss kommen. Das ist das „demokratische“ ideal, wie es Platon in seiner Politeia schildert; was wir aber haben, ist schlimmer, als der Verriss der „Demokratie“ in der Schilderung Juvenals.

          Beide – die sind so 500 Jahre auseinander, plusminus – würden Dich angucken, als wärst Du verrückt, wenn Du auch nur vorschlagen würdest, dass zumindest alle Netto-Steuerzahler wählen dürften. Das sind in Deutschland aber nur grob 21% aller Wahlberechtigten. Das ist „das Volk“ in „demos“ in der Demokratie. Die übrigen 79% haben aber eine deutliche Mehrheit, und die wählen halt dann Angela „Fähnchen im Wind“ als „Konservative“, vorher den den Sozialstaat umbringenden Schröder als „Sozi“, gerne zusammen mit den vetternwirtschaftenden „Liberalen“, die fanden, man könne in der Bundesregierung so vorgehen wie Franz-Josefs CSU in den 80ern in Bayern, Dazu gibt es noch die „Roden wir Wälder für ‚Windrädchen“ – „Grünen“. Das ist _sämtlich_ Pöbel, aber freilich ist es „repräsentativ“. Du bist nicht doof, Renton, im Gegensatz zur Masse der Leute. Der durchschnittliche IQ – ne, darüber diskutieren wir nicht – ist 100. Du brauchst einen IQ von 102, um eine moderne Registrierkasse ordentlich bedienen zu können, und die durchschnittliche Kassiererin in meinem Leben kann 4×6 Dosen Bier nicht ausrechnen, sondern muss die einzeln zählen. Die, aber, *ist*, „Demos“, weil die netto Steuern zahlt.

          Ihre Lehrerin, die zu unfähig, faul oder unlustig war, ihr auch nur das kleine Einmaleins auf der Realschule beizubringen, ist in meinem – und Platons, und Juvenals – Weltbild ganz sicher nicht Teil einer „Demokratie“. Sondern, auch wenn Realschullehrerrinnen nicht gleich „Pöbel“ sind, sind sie halt in einer sinnvollen Gesellschaft sicher nicht relevant. Die ist deswegen als Netto-Geldempfänger aus dem „Demos“ genauso raus wie der letzte Bahnhofspenner – oder irgendein Bundestagabgeordneter, bei denen ich in 90% der Fälle eh denke, dass das der einzig sonstige Karriereweg für die wäre.

          Ich will Dir (natürlich!) noch widersprechen bei dem Punkt, dass wir uns nicht auf den Sonnenaufgang einigen könnten – ich bin recht sicher, dass wir uns bei allem wirklich wichtigen eigentlich einig wären. Der Unterschied ist vielmehr, dass Du „mehr“ Regularien willst, wohingegen ich finde, dass wir bereits deutlich zu viele haben.

          Ich würde mich über eine Antwort freuen, die irgendwie darlegt, warum ich – und Du – nicht von den 79% Pöbel eh überstimmt werden würde, wieso Du denkst, dieser Pöbel hinge nicht am 24/7 propagierten „es regnet Geld“-Narrativ der politischen Linken, und damit einhergehend eine Begründung für Deine Aussage, dass der Pöbel bei uns herzlich wenig zu melden hätte. Weil ich, ganz ehrlich, keine Ahnung habe, wie man recht egal welchen (außer Gottfried Curio, der hat Eier, und natürlich Sarah Wagenknech) Bundestagsabgeordneten mehr respektieren sollte als die Klofrau bei Sanifair an der Autobahn.

          Und ich möchte hierzu anmerken, dass ich die Arbeit der Klofrauen bei Sanifair an der Autobahn ganz enorm wertschätze, das ist so ziemlich das einzige, was seit den 90ern besser geworden ist. Würden wir morgen alle Klofrauen erschießen, würde die Welt schlechter werden. Weil: Klos sind dann dreckig. Würden wir morgen alle Politiker hängen, würde sich genau was ändern? Inwiefern wäre das schlecht?

          • Es ist spät. Mal sehen, wie lang meine Antwort wird.

            Du bist mir bei der Kenntnis von Platons und Juvenals Lehren sicherlich überlegen, nur ist das Verständnis von Demokratie in den letzten 2500 Jahren nicht dabei stehengeblieben. Ich skizziere Dir daher kurz mein Verständnis, dass vielleicht keine Allgemeingültigkeit für sich beanspruchen kann, aber deutlich moderner sein dürfte als Deines.

            Demokratie bedeutet, dass jedermanns Interessen gleichermaßen Berücksichtigung finden. Für eine indirekte Demokratie mit Wahlen bedeutet das, dass jeder wählen können muss, unabhängig davon, ab er selbst dumm wie ein Stück Brot ist, da es primär nicht darauf ankommt, weise (Wahl-)Entscheidungen zu treffen, sondern über die politische Mitbestimmung die eigenen Interessen zu vertreten. Kenntnis der eigenen Interessen und der für sie günstigen Wahlentscheidung (wer wird in meinem Interesse handeln?) sind somit wichtiger als das Erkennen von Weisheit (wer wird die „beste“ Entscheidung treffen?), auch wenn letzteres bei ersterem hilft.

            Kleiner Geschichtsausflug: Der Athenischen Demokratie wurde ihre Sizilienexpedition vorgehalten. Der dumme demos (oder ochlos?) wusste nicht einmal über die Größe der Insel Bescheid und hat sich quasi Träumen von Luftschlössern hingegeben, als er meinte, die Insel erobern zu können. Am Ende hat die folgende militärische Katastrophe auf Sizilien den Weg bereitet für die totale Niederlage im Peloponnesichen Krieg. Da könne man sehen, wohin es führe, wenn man „allen“ (im damaligen Sinne) Menschen die Staatsführung anvertraue.

            Ich bin fundamental anderer Ansicht. Die ethische Problematik, auf Eroberungszüge zu gehen, klammere ich hier mal aus; das galt damals als legitim. Davon ab hat der demos völlig richtig gehandelt: Die Mehrheit wollte es so, und, noch besser, diese Mehrheit hat auch nicht darüber abgestimmt, andere Mitbürger in den möglichen Tod zu schicken, sondern die Abstimmenden haben für sich selbst gestimmt, für ihre eigene Fahrt. War die Entscheidung weise? Im Nachhinein sehr sicher nicht, und im Vorhinein vielleicht auch nicht, aber darauf kommt es nicht an. So, wie der einzelne das Recht hat, unvernünftig zu sein, also keine weisen Entscheidungen zu treffen, hat der demos dieses Recht prinzipiell auch. Menschen machen Fehler, Gesellschaften machen Fehler. Aber in einer Gesellschaft ist es eine Frage von Gerechtigkeit, das jeder gleichermaßen Berücksichtigung seiner Interessen findet, und die Gerechtigkeit steht für mich in dieser Angelegenheit über der Weisheit, insofern magst Du mich moralisch nennen.

            Übrigens glaube ich, dass sich unter den richtigen Bedingungen ein erstaunliches Maß an Weisheit durchsetzt, wenn man alle Menschen an den politischen Entscheidungsfindungen beteiligt. Ich kann nicht garantieren, dass eine Beschränkung auf wenige „weise“ oder „moralische“ Personen keine besseren Ergebnisse bringt, bin da aber skeptisch, da eine solche Beschränkung auch immer eine Beschränkung der korruptionsverhindernden Kontrolle durch die Allgemeinheit bedeutet.

            Btw, was ist eigentlich Deine Begründung dafür, dass Du nur anständige und produktiv arbeitende Bürger wählen lassen möchtest? Weil Du Dich dazuzählst? Dir davon Vorteile versprichst? Oder ist Deine Begründung gar – moralischer Natur?

            Ich widerspreche Dir ebenfalls: Ich habe zumindest Zweifel, dass wir in allen wichtigen Punkten, oder auch nur einer Mehrheit davon, übereinstimmen. Und „Setzen, 6“ ist nicht Kindergartentantenniveau, sondern Schullehrerniveau 😛

            Das muss für jetzt reichen, auch, wenn ich viele Deiner Fragen noch nicht beantwortet habe. Aber die Antworten könnten noch länger ausfallen, und selbst ich muss morgen arbeiten.

          • Es ist ja eine hehre Ansicht, dass in einer Demokratie „die Interessen aller berücksichtigt werden“; dem ist aber nicht so. Dem muss in jedweden funktionierendem Staat so sein; das ist völlig unabhängig von der Staatsform; ansonsten bekommst Du einen „Failed State“.

            Ob mein Argument jetzt ein mehr moralisches oder mehr rationales ist, kannst Du Dir gerne frei aussuchen; per se kann ich Dein Geld nicht ausgeben, wenn wir uns auf „Eigentum“ als Grundrecht, welches der Staat zu schützen hat, einigen könnten. Will sich der Staat nicht ad absurdum führen, darf er das auch nicht machen; ergo wüsste ich nicht, wieso Leute, die ihren eigenen Lebensunterhalten nicht bestreiten können, mitreden sollen dürften.

            Denn die sind nicht so blöd, dass sie nicht merken, dass sie für die Umverteilung von Geld anderer Leute votieren können, und wer will nicht, dass es Milch und Honig regnet?

            Dummerweise funktioniert das nur, bis einem das Geld anderer Leute ausgeht, ist also kein nachhaltiges Modell. Und egal was sich Staaten in ihre Verfassungen schreiben, diese sehr einfache Regel wird mit immer der gleichen Konsequenz irgendwann und irgendwie umgangen.

            Freilich, wie in Deinem Beispiel, funktioniert das auch in einer „echten“ Demokratie nicht zuverlässig; man kann sein Geld auch für totalen Schwachsinn raushauen. Es ist aber in dem Fall wenigstens deren eigenes Geld gewesen – und, gehe ich mal stark davon aus, auch ihre eigenen Leben und die ihrer eigenen Söhne; nicht etwa wie in einer „modernen“ Demokratie, wo es gar als verpönt gilt, die „feindlichen“ Politiker zu Primärzielen zu machen.

            Ich weiß, dass sich Dein und mein Gerechtigkeitsbild diametral unterscheiden, und freilich leidet – siehe Venezuela – der Pöbel am meisten für seine grandiose Entscheidung, für Umverteilung zu votieren, und v.a. richtig Reiche haben oft genauso wenig Bezug zum Verhältnis zwischen Arbeit und Geld wie absolute Nichtstuer, aber das ändert nichts daran, dass man nur einen (funktionierenden) Staat haben kann, wenn jeder etwas dazu beiträgt. Wieso es gerecht sein soll, von ebendieser Gemeinschaft etwas zu „fordern“, wenn man selbst nichts beiträgt, oder von dieser erwartet, dass seine (dann rein egoistischen) Interessen irgendwie „Berücksichtigung finden“, ist für mich nicht klar.

            Es ist ja mitnichten so, als hätten die tatsächlichen „sozialen“ Errungenschaften der 150 Jahre seit Marx irgendwas mit „sozialistischen Idealen“ zu tun; im Gegenteil; die basieren auf Solidarität zwischen Menschen, die alle beitragen. Gefolgt von („turbokapitalistischen“) Verhandlungen – sofern der Staat sich da rausgehalten hat. Hat er es nicht – frag mal die US-Indianer zur Zeit vor und nach dem Eisenbahnbau durch die „Robber Barons“.

            Die haben nämlich, nach Sicherung ein paar monopolähnlicher Staatsgarantien, festgestellt, dass sie sehr viel mehr Profit machen, wenn sie, statt wie normale Menschen die 200 Jahre zuvor mit den Indianern zu verhandeln, zu tauschen, einen Markt betreiben, da die US Army einmarschieren lassen – zahlten sie ja nicht selber, sondern „der Staat“, den sie sehr gut zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen konnten.

            Dazu ein bisschen Propaganda, und der Pöbel findet es total toll, sich ganz patriotisch erschießen zu lassen.

            Das ist rational eine Katastrophe und moralisch, ja, in meinen Augen furchtbar falsch. Und das geht jedem Staatskonstrukt so, umso mehr und umso schneller, je mehr die Leute, die die Entscheidungen treffen, nicht ihre eigenen Eisen im Feuer haben

            Ob das mich jetzt einschließt oder nicht ist nicht so wichtig; ich käme sehr gut damit klar, wenn nur Leute, die mehr unter ihren Entscheidungen zu leiden haben als ich, diese Entscheidungen treffen dürften.

            Das können – und werden – dann auch saublöde Entscheidungen sein; auch Politiker sind nur Menschen. Wichtig wäre, dass die Entscheider die sind, die darunter am meisten leiden, wenn sie falsch war.

            Und das passiert seit Einführung der westlichen „Demokratie“ halt schlicht nicht mehr. War eine nette Idee. Hat genauso wenig funktioniert wie alle Ideen vorher. Mein Vorschlag, von vorne anzufangen, ist nur eine Idee. Geht, wenn Dir das für’s aktive Wahlrecht zu hart ist, gerne auch für’s passive Wahlrecht – Berufspolitiker, wie alle noch so dummen Menschen, bereichern sich natürlich zu allererst mal selbst; und mit einer „Karriere“ als Politiker ist das wie in der 3. Generation Hartz4: Man denkt, das stünde einem irgendwie zu, auch die Lobbyistengelder für „Vorträge“ oder „Bücher“.

            Wenn Du also willst, ist mein Argument dann doch mehr moralisch als rational. Wir teilen nur nicht die gleiche Moral. Ich finde Raub falsch, auch wenn ihn der Staat begeht – ganz besonders in diesem Fall. Der Staat hat Raub zu verhindern. Durch eine sinnvolle Programmatik, die (mindestens!) den dümmsten, faulsten Pöbel kostengünstiger davon abhält, mich zu berauben, als wenn wir die einfach erschießen (das ist sehr viel aufwändiger, als man denkt).

            Haben wir das, Deiner Meinung nach – oder sollte das etwa nicht das Ziel sein? Wozu brauche ich denn sonst einen Staat, wenn nicht dafür, mich nicht um jeden elementaren Scheiß kümmern zu müssen?

            Denkst Du, die rumänischen Spargelstecher würden noch Spargel stechen, wenn sie auch dafür votieren könnten, das gleiche Geld für’s Nichtstun zu bekommen?

            Wenn tatsächlich ja: Warum stechen deutsche Langzeitarbeitslose keinen Spargel, arbeiten wie viele Polen als Pflegekräfte?

            Warum unsere Politiker das nicht ändern? Nun – die bekommen Ihr Geld soundso, und das nicht wenig davon. Für absolut NUR Scheiße bauen, meistens. _Historisch_ meistens.

            Hier ist mein Argument doch eher ein rationales: Eine solche Gesellschaft funktioniert langfristig schlicht nicht.

            Freilich kann man denken, man könnte Geld einfach drucken oder Menschenleben wären – besonders Politikern – etwas wert, aber dem ist halt schlicht nicht so. Und schon sind wir wieder beim moralischen: Ich finde das widerlich und menschenverachtend.

            Dito leere „Rechte“-Versprechungen wie „Menschenwürde“ oder Rechte auf egalwas; wie schnell die (weltweit!) gestrichen werden können, haben wir in den letzten Monaten erlebt. Was habe ich davon, wenn mir der Staat die gleiche „Würde“ zugesteht wie einem pädophilen Massenvergewaltiger? Etc.pp.; ist schon wieder lang genug.

            Lass Dir ruhig Zeit, ich muss über’s Wochenende auch arbeiten 😉

  18. Was sind die Alternativen zur Baerböckin?

    Wir haben bei der BT-Wahl eine ähnliche Wahl zwischen Pest und Cholera, wie die Amis bei ihrer Präsidentenwahl zwischen Trump und Biden.

    Mittlerweile vertritt keine einzige der grösseren Parteien mehr meine politische Richtung, bin also quasi „politisch heimatlos“ geworden (im Wesentlichen: „so viel Staat wie nötig, so wenig Staat wie möglich“, Betonung des Individuums, Selbstverantwortung, uneingeschränkte Meinungsfreiheit u.ä. Weiss nicht, ob es dafür eine griffige „Kurzbezeichnung“ gibt. Die AfD ging am Anfang in diese Richtung, ist aber mittlerweile (durch das „Nazi-Geschrei“ der anderen Parteien?) halt doch ein Sammelbecken für Nazis geworden). Gefühlt gehen alle Parteien mittlerweile in die Richtung eines Sozialismus (unterschiedlicher Geschmacksrichtung, aber in jedem Fall mit mehr Kontrolle und weniger Freiheiten der Bürger), und davon hatten wir in Deutschland doch schon 2 Diktaturen, brauchen wir das wirklich ein drittes Mal???

    Vielleicht sollte ich doch die Bayernpartei oder die „Königstreuen“ (sind die überhaupt eine Partei?) wählen? 😉

    • Die Kleinparteien sind auch verschenkte Stimme. Deshalb wählt die ja auch kaum jemand. Eine Partei die nicht massenmedial präsent ist, hat keine Chance. Und der ÖR bedient nahezu ausschließlich den Parteienmainstream.

      Dass die AfD ein Sammelbecken für Nazis geworden wäre, kann ich allerdings nicht erkennen, auch wenn mir nicht alle Gestalten dort behagen.

      • „Die Kleinparteien sind auch verschenkte Stimme.“

        Wenn man immer nur den Zeithorizont bis zur nächsten Wahl auf dem Schirm hat, dann ja. Doch bedenke: Weder die Grünen noch die AfD wären je im Bundestag gelandet, wenn ihre ursprünglichen Wähler auch so gedacht hätten.

      • > Dass die AfD ein Sammelbecken für Nazis geworden wäre, kann ich allerdings nicht erkennen, auch wenn mir nicht alle Gestalten dort behagen.

        Ich kenne zwei AfD-Mitglieder, aber die kommen aus dem freikirchlichen Umfeld, sind auffällig Pro-Israel und absolute Gegner von Nazis. Aber auch stramme Anhänger preußischer Arbeitsethik und definitiv Demokraten.
        Wahrscheinlich müsste man das Wort „demokratische Rechte“ oder so erfinden, um solche Leute von dem Nazigesochs abzugrenzen, sonst kommt man immer zu falschen Analysen.
        Ob Nazis keine Rechten sind, ist aber auch wieder fraglich, aber halt keine Demokraten, das ist der Punkt. Aber vermutlich wirds eh darauf hinauslaufen, dass das Ganze ein multidimensionales Problem ist. Eindimensional betrachtet kamen ja schon Leute auf die Idee, die Freiwillige Feuerwehr als politisch bedenklich einzuordnen.

  19. Pingback: Nun doch Habeck? | Alles Evolution

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