Anschluss finden

Sie hat eine erste Arbeitsstelle in einer anderen Stadt gefunden und als sie mal wieder bei uns in der Nähe ist sprechen wir darüber, wie es läuft. Hat sie schon Leute gefunden, mit denen man was machen kann?

„Ja“ winkt sie ab, war gar nicht so schwierig. Man macht sich da immer so viel Sorgen aber die Leute sind einfach so positiv. Man traut sich zu wenig und muss viel offener sein, dass habe ich mir vorgenommen. Ich war neulich in einer Kneipe in meiner Nähe und habe mich nach kurzer Zeit einfach zu ein paar Leuten dazu gesetzt. Waren alle Super nett die Jungs, haben jetzt schon ein paar Mal was miteinander gemacht. Wenn man einfach mal die Leute anspricht, dann entsteht schnell ein Gespräch“. Sie strahlt und ist zufrieden mit sich selbst.

Manchmal erstaunt mich diese Naivität, die aus meiner Sicht dabei deutlich wird. Ja, denke ich alter Zyniker, wenn man eine schlanke 26 Jahre alte Blondine ist, die 3 mal die Woche Sport macht und ein hübsches  Gesicht hat, dann reagieren die Leute in der Tat sehr positiv, wenn man Kontakt mit ihnen  hat. Ach schau an, der Tisch mit den Jungs hat dich gerne in ihre Mitte aufgenommen. Das sollten die anderen auch einfach machen: Einfach auf die Leute zugehen und ein Gespräch entstehen lassen. Es liegt ja nur an der positiven Grundeinstellung!

Natürlich: Die muss man sicherlich trotzdem haben. Und wahrscheinlich ist es sogar dieses leicht naive unbekümmerte, was einfach ausblendet, dass es etwas anderes sein könnte als das man sich einfach mal getraut hat auf die Leute zuzugehen, was es tatsächlich einfacher macht. Weil es dann nicht kalkulierend oder als Anmache etc wirkt.

Und natürlich kann man auch einfach so Leute kennen lernen in einer Kneipe und daraus Kontakte entstehen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass (schöne) Frauen da deutliche Vorteile haben.

 

32 Gedanken zu “Anschluss finden

  1. Das Männer deutlich positiver auf unbekannte Frauen reagieren, wie umgekehrt, ist hier wohl schon länger bekannt,

    aber ich denke auch zum eigenen Geschlecht knüpfen Frauen schneller Freundschaften, wie es vergleichsweise Männer tun. Finde es gerade nicht wieder, aber vor ein paar Monaten machten doch Artikel die Runde: Immer mehr Männer vereinsamen und warum das ein Problem für Frauen ist.

    • Es liegt am Marketing.
      Solange man einfach weibliches Marketing kopiert wird das nichts.

      Wobei ich doch klar sagen muss, das Dating Apps für Männer sehr nachteilig sind, die natürliche Attraktivität kann man einfach kaum über Text transportieren, besonders dann wenn die Filter einen schon vorher rauswerfen.

      Ich halte es deswegen für legitim die Wahrheit auf solchen Apps zu biegen, einfach um die Filter zu umgehen.

        • Bankkonten sind keine statischen Größen, und ganz so, wie dort „auf den Punkt gebracht“ ist es ja wohl nicht; vielleicht verhält es sich bei der gegengeschlechtlichen Attraktivitäts-Betrachtung eher so wie mit der Haltbarkeit der „Wertschätzung“ von Währungen, aufgebaut auf dem System von „fiat Money“, bei oberflächlicher Betrachtung…

  2. Frauen (insbesondere hübschen) ist das wirklich nicht klar. Die sehen die Diskrepanz im Verhalten überhaupt nicht. Für die ist es so dass die ihr Leben lang eher abwehren müssen. Dass das ziemlich aufwendig ist Frauen wirklich kennenzulernen die einem gefallen ist für die ein Rätsel.

    • Ja. Das ist ein guter Punkt.

      Das ist auch ein Grund warum für viele Frauen so ein Phänomen wie „Incels“ komplett unverständlich ist. Das jemand Schwierigkeiten hat Sex oder eine Beziehung zu kommen ist aus ihrer Perspektive einfach unvorstellbar.

      Gilt freilich auch andersrum. Für die meisten Männer, es sei denn sie sind wirklich sehr hoch im Status, ist es wirklich unvorstellbar dass sich irgendwann zu viele Frauen für sie interessieren und das auch durch Verhalten zeigen.

    • Eine zurückhaltende, introvertierte, attraktive Frau wird sich allerdings immer wieder in der komfortablen Situation finden, dass sich Leute (namentlich Männer) dann darum bemühen, mit ihr ins Gespräch zu kommen, auch wen sie ein Stoffel ist.

      Einem Mann in umgekehrter Situation passiert das eher nicht.
      Da denken alle nur:
      Was für ein Stoffel.

      • Das kann man nicht so pauschal sagen.

        Es wurde mir schon mehrfach mitgeteilt, dass ich unnahbar, oder gar abweisend wirke, so dass sich kaum ein Mann traue, mich spontan anzusprechen.
        Redselige Seniorinnen haben da weit weniger Hemmungen.

        Aber ich gebe zu, dass sich die Frage bei einem ruhigen, kontaktscheuen Mann meist erst gar nicht stellt. Der fällt wohl einfach nicht auf und wird übersehen.

          • Ja, das glaube ich dir.
            Eine gewisse „Blindheit“ ist weit verbreitet.
            Tendenziell werden wohl doch attraktive Frauen wenigstens wahrgenommen und beachtet. Es gibt allerdings auch die grauen Mäuschen, die so unscheinbar sind, dass sie kaum jemandem auffallen.

  3. Kommt auch auf die Region an, in einigen Regionen in Deutschland kommt man mit den Menschen einfach ins Gesrpäch als in anderen.

    Und U30 ist es auch deutlich einfacher andere Menschen kennen zu lernen.
    Da hat man ja auch noch kaum verpflichtungen.

    Wenn man mal Ende 30, Anfang 40 ist dann wird das schwerer, leute kennen zu lernen.
    Meist haben die Menschen in dem Alter bereits einen festen bekannten Kreis man ist Verheiratet hat Kinder, da ist dann auch nicht mehr die Zeit bzw notwendigkeit da mal wegzugehen um neue leute kennen zu lernen.

    • Ja. Freundschaften zu schließen wird mit dem Alter immer schwieriger.
      Die Elternschaft ist da wirklich für die meisten ein großer Einschnitt, weil sich, berechtigterweise, ein Großteil des Lebensstils verändert.

      • Wer aus der Elternschaft folgend seine Freunde über Jahre vernachlässigt (was fast alle Eltern machen), muss sich nicht wundern, wenn die Freunde irgendwann nicht mehr hinterherlaufen und neue Bekannte nicht Lust haben, auf Abruf als Lückenfüller bereit zustehen.

        Null Mitleid für dieses lösbare, vollkommen selbstgestrickte Problem.

        • Ich weis nicht. Freundschaft beruht halt stark auf Ähnlichkeit.

          Irgendwie ändern sich halt die Vorlieben und Einschränkungen mit der Elternschaft, auch die Gesprächsthemen. Man kann am Wochenende nicht mehr bis spät in die Nacht weggehen. Man hat andere Dinge über die man sich Sorgen macht.
          Die meisten Eltern sind dann mit anderen Elternpaaren befreundet, die sie am Spielplatz etc. kennenlernen.

          • „Freundschaft beruht halt stark auf Ähnlichkeit.“

            Ich hab inzwischen ein riesiges Problem damit, Gesprächsthemen mit Frauen zu finden, die ungefähr in meinem Alter, aber kinderlos sind. Egal, wie sehr ich sie eigentlich mag, egal, wie lang unsere Geschichte schon zurückreicht: in den seltensten Fällen findet sich genug Stoff, um eine rundum angenehme Begegnung zu schaffen.

            Ich hab nämlich eine Schere im Kopf, will ihnen gegenüber möglichst wenig über die Kinder erzählen – immerhin geht es hier schließlich hauptsächlich um Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben… und wenn nicht, will ich erst recht nicht mit dem Finger in der Wunde rumbohren, sozusagen. Andersrum sind ihre Jobs, evtl. Haustiere, Krankheiten, Hobbys oder Dating-Erlebnisse halt auch nicht wirklich abendfüllend bzw. wirken nicht sonderlich interessant auf mich, da muss ich mich fast schon zwingen, aus reiner Höflichkeit nachzufragen.

            Bei jüngeren Frauen – selbst wenn sie sagen, sie wollten keine Kinder – erscheint mir die Atmosphäre weniger bedrückend. Wahrscheinlich, weil es für ihre Lebensphase noch stimmig wirkt, sich nur auf diese Dinge zu beschränken.

            Jedenfalls hoffe ich, dass sich diese Verhältnisse in ein paar Jahren dann wieder normalisieren – wenn das Kinderthema auf meiner Seite ein wenig an Stellenwert verloren hat, bzw. für sie nicht mehr unausgesprochen die Frage im Raum steht, ob sie es sich nicht vielleicht doch noch anders überlegen wollten…

        • Geht gar nicht anders, weil Kinder nahezu 100% der Zeit verbrauchen und auch Gesprächsthemen und Interessen sich verlagern. Normalerweise lernt man aber über die Kinder viele neue Leute kennen. Wir als komplett *Reigschmeckte“ haben eigentlich überhaupt erst über die Kinder Anschluß gefunden. Ist auf dem Dorf allerdings auch nochmal anders, als in der Stadt, wo sich m.E. alles schneller wieder verläuft. Wenn man hier jemanden kennt, dann läuft man sich auch öfter mal über den Weg und kennt und grüßt sich dann halt…

  4. Natürlich haben hübsche Frauen deutliche Vorteile, eben weil sie attraktive Merkmale aufweisen.
    Als Mann hat man da mehr Flexibilität, attraktive Merkmale gibt es einige.

    Selbstbewusstsein ist dabei das eine Merkmal das alle anderen aussticht.

    Kurz: Männer müssen härter arbeiten, sind dafür aber unabhängiger von „harten Merkmalen“ wie Schönheit.

  5. Gilt, wie so oft, natürlich auch für Männer. Allgemein haben es Menschen, die als schön wahrgenommen werden, leichter in unserer Gesellschaft.
    „Schönen“ Menschen bescheinigen wir eher Kompetenz, Ehrlichkeit, Freundlichkeit und eher weniger negatives Verhalten und schlechte Motive.
    Das gilt für den Beruf und die Karriere ebenso wie für das Privatleben.
    Und so haben es Menschen wie beispielsweise Ted Bundy auch relativ leicht, Mädchen und Frauen anzusprechen, um sie später zu vergewaltigen und zu ermorden.

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