Gerade macht eine Meldung die Runde:
Aktuell plant Amazon Prime eine neue „Herr der Ringe”-Serie und hat laut Medienberichten allein für die Rechte 250 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt (Die Tagesstimme berichtete). Bekannt geworden ist bisher, dass es fünf Staffeln geben soll, die das Zweite Zeitalter von J.R.R. Tolkiens Fantasywelt behandeln werden. Die Handlung spielt also noch vor den erfolgreichen „Herr der Ringe”- und „Hobbit”-Filmen. Es ist die Zeit, in welcher der Dunkle Herrscher Sauron aufsteigt und die Ringe geschmiedet werden.
Im September äußerte sich die Schauspielerin Robyn Malcom zur neuen Serie. Sie selbst spielte im zweiten Teil der „Herr der Ringe”-Filmtrilogie eine Nebenrolle als Mutter des Königs Théoden von Rohan. Zur geplanten Serie befragt, sprach sich Malcolm für eine inhaltlich große Änderung aus. Ihrer Ansicht nach solle aus dem Zauberer Gandalf, der in den Filmen von Ian McKellen gespielt wurde, in der Serie eine Frau werden.
„Mir würde es sehr gefallen, wenn Gandalf von einer Frau dargestellt werden würde. Gandalf sollte eine Frau sein. Wieso wieder ein alter Mann mit langem weißen Bart? Ich meine, Ian McKellen hat hervorragende Arbeit geleistet, aber wir brauchen nicht schon wieder einen Mann. Eine Maori kuia (eine ältere Frau in Maori, Anm. der Red.) sollte Gandalf spielen”, wird Malcolm von der Otago Daily Times zitiert.
Ob Gandalf aber in der Serie überhaupt vorkommt, ist noch offen, schließlich erscheint der Zauberer in Tolkiens Saga eigentlich erst im folgenden Dritten Zeitalter in Mittelerde.
Tatsächlich war die Rolle in Herr der Ringe so unbedeutend, dass isch das Gesicht wahrscheinlich keiner gemerkt hat:
Morwen ist eine Bewohnerin der Westfold. Sie kommt nur in der Filmtrilogie vor. Sie wurde von Regisseur Peter Jackson vermutlich nach Morwen von Lossarnach, der Mutter König Théodens benannt.
Morwen wird von der neuseeländischen Schauspielerin Robyn Malcolm gespielt.
Die Zwei Türme
Morwen ist die Bewohnerin eines Dorfes in Rohan, vermutlich der Westfold. Bei einem überraschenden Überfall Wilder Menschen und Uruk-hai Sarumans schickt sie ihre Kinder Éothain und Freda auf einem Pferd nach Edoras, um bei König Théoden Alarm zu schlagen. Die Kinder erreichen die Hauptstadt Rohans kurz nach der Beerdigung Théodreds und werden von Éowyn versorgt. Während sie in der Goldenen Halle essen, beratschlagen Théoden und Gandalf über die Kriegsführung gegen Saruman. Später ist Morwen in Helms Klamm unter den Flüchtlingen zu sehen. Sie trifft dort ihre Kinder wieder.
Ihrem Lebenslauf ist zu entnehmen, dass sie in Australien eine gewisse Bekanntheit hat, da sie dort in einer Soap mitspielte. Was sie dann wahrscheinlich zu dem Interview brachte.
Es ist immer etwas unfair zu bewerten, wenn man das Interview nicht selbst gesehen hat: Hat sie das Thema selbst aufgebracht? Hat man sie gefragt, ob sie sich einen weiblichen Gandalf vorstellen könnte oder welche „starke Frauenrolle“ sie sich für die Serie vorstellen könnte?
Dennoch wieder etwas das Feindbild vom alten Mann, diesmal nur mit weißen Bart.
Wäre eine weibliche alte Zauberin ein Drama? Nein, wenn sie eine gut geschriebene Figur wäre, warum nicht. Immerhin gab es ja weibliche Maiar bei Tolkin mit erheblicher Macht. Könnte ein Mächtiger Maia seine Gestalt ändern? Wahrscheinlich schon. Gibt es irgendwelche Grundlagen dafür, dass Gandalf mal als Frau auftrat? Meines Wissens nach Nein.
Aber warum in einer solche Geschichte eine Figur wie Gandalf als Frau auftreten lassen und nicht einfach eine neue Magierin entwickeln?
Gut, es ist nur die immerhin schlagzeilenkräftige Aussage einer relativ unbedeutenden Schauspielerin, die immerhin für PR gesorgt hat damit. Und das alleine wäre für sie sicherlich ein gewisser Erfolg, der sie wieder ins Rampenlicht bringt.