Wenn die Frau mehr verdient als der Mann

In der Süddeutschen findet sich ein Artikel zu dem Fall, dass eine Frau mehr verdient als der Mann und sich daraus ergebenden Problemen:

Die Einleitung macht deutlich, dass dies kein typischer Fall ist:

Bei einem von zehn Paaren verdient die Frau mehr Geld als der Mann. Das hält nicht jeder aus – das Rollenbild vom Vater als Ernährer ist hartnäckig.

 In 9 von 10 Fällen verdient damit der Mann mehr, was bereits deutlich macht, dass die meisten Familien klassische Rollenbilder leben.

„Ein Mann muss stark sein und es aushalten können, wenn seine Frau mehr verdient. Doch ich glaube, schon wegen der traditionellen Rolle als Familienernährer, können das nicht so viele“, sagt sie. Ihr Mann muss beispielsweise aushalten, dass sie über die Ausgaben bestimmt. „Größere Dinge besprechen wir natürlich – wohin es in Urlaub geht oder ein neuer Fernseher.“

Das ist ja schon eine interessante Aussage: Sie verdient, also bestimmt sie auch über die Ausgaben? In den meisten Familien, in denen der Mann mehr verdient wird diese Aufteilung nicht so sein und man wäre wahrscheinlich ein Chauvi, wenn man es so deutlich sagen würde.

Das Einkommen sei für sie kein Kriterium bei der Partnerwahl, sagt Ortmann. „Manchmal habe ich mir aber schon gewünscht, mein Mann würde mehr verdienen“, erzählt sie. „Das hätte mich entlastet. Die Familie allein zu ernähren, ist eben eine riesige Verantwortung.“ Das tun zwar immer mehr Frauen – mittlerweile um die sechs Millionen – trotzdem ist Ortmann eine Ausnahme. Es ist bekannt: Die Mehrheit der Familien wählt noch immer das Familienmodell, das ihre Eltern lebten.

Ich hatte schon neulich einmal angemerkt, dass man bestimmte Sätze nur dann in Artikeln liest, wenn etwa Geschlechterthemen ausgeblendet werden oder die Frau die andere Rolle innehat: Wann hat man in einem Artikel zur Arbeitsverteilung zwischen Mann und Frau oder noch eher zu Lohnunterschieden von Mann und Fraue schon einmal das simple Zugeständnis gelesen, dass das höhere Gehalt nicht einfach nur Privileg, sondern auch eine „riesige Verantwortung“ ist.

Auch interessant wäre, worauf sie die Erkenntnis stützen, dass man das Familienmodell wählt, weil es die Eltern auch so gelebt haben, was hier wohl mit der Formulierung im letzten Satz gemeint ist und auf erlerntes Verhalten abstellt. Denn für andere Frauen könnte ja Gehalt durchaus eine Rolle spielen und mit dem höheren Gehalt entscheidet sich auch häufig schon, wer aussetzt und wer nicht.

Die Soziologin Daniela Grunow von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main hat Paare in acht europäischen Ländern befragt und herausgefunden, dass sie sich sogar für dieses Modell entscheiden, wenn beide gleich viel verdienen.

Auch das ist interessant und wäre durch Vorlieben auch gut zu erklären: Der Mann möchte den Status des Jobs und die Rolle als Ernährer und Versorger nicht aufgeben, der Frau bedeutet dies weniger und Zeit mit dem Kind dafür mehr.

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums ist das bei etwa 20 Prozent aller deutschen Mehrpersonenhaushalte der Fall. „Sobald ein Paar zusätzliche Verpflichtungen eingehen muss, also beispielsweise Kinder betreuen, trifft es geschlechtsspezifische Absprachen“, sagt Grunow. Und die fallen in der Regel traditionell aus. Das heißt, die Frau bleibt daheim oder geht in Teilzeit.

Auch hier sollte man „Absprachen“ hervorheben.

Ein Dilemma für die berufliche Laufbahn der Frau, von den niedrigeren Rentenansprüchen ganz zu schweigen.

Solange beide verheiratet sind wird aber beides sich nicht wesentlich auf den Lebensstandard der Frau auswirken und für den Fall einer Scheidung bei Heirat wird es auch den Mann teuer zu stehen kommen, der dann eben die Hälfte seiner Rentenansprüche im Rahmen des Versorgungsausgleichs abgeben muss.

Bis zum Zeitpunkt des Kinderkriegens sei der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen gar nicht so groß, sagt Professor Grunow. Aber bei den Öffnungszeiten der deutschen Krippen und Kindergärten ist es trotz Ausbau des Betreuungsangebots so gut wie unmöglich, dass beide Eltern Vollzeit arbeiten. Es sei denn, sie können sich zusätzliche private Kinderbetreuer leisten.

Und sie wollen das. Ich kenne auch von genug Leuten den Gedanken, dass sie es sich leisten können, die Mutter freizustellen, die dann nicht erwerbstätig sein muss, gerade auch dann, wenn sie ohnehin eine niedrigere Qualifikation als der Partner hat.

Die sozialpolitischen Maßnahmen wie das Ehegattensplitting erleichterten Paaren zudem die Entscheidung, nur noch auf einen Hauptverdiener zu setzen.

Was ich auch interessant in der feministischen Diskussion finde ist, dass häufig über das Ehegattensplitting geschimpft wird bzw über die Steuerklassen (auf die es gar nicht ankommt,  was man an Steuern zahlt richtet sich nicht nach der Steuerklasse, diese regeln lediglich die „Vorschüsse“), ich kenne aber auch keinen feministischen Artikel, der ein anderes Steuersystem entwickelt hat, welches eingesetzt werden soll.

Aber in der Tat kann es sich gerade bei einem Ehepartner mit geringerer Qualifikation durchaus nicht sonderlich lohnen, wenn sie noch halbtags arbeitet, wobei man Rente etc dabei auch nicht ausblenden sollte.

In dieser Situation geben sie eben der Karriere des Mannes Vorrang. Nicht unbedingt, weil sie diese als wichtiger erachten. „Da spielen eher solche traditionellen, sehr stark verankerten Überzeugungen eine Rolle, wie: Das Kind braucht die Mutter doch viel mehr“, sagt Grunow. Das mag für die Stillzeit stimmen. Und danach? „Welches Konzept deutsche Männer von sich als Babyväter haben, spielt dabei auch eine Rolle.“ Bis auf ab und an mal Windeln wechseln und sich das Baby auf den Bauch legen, haben sie meist nämlich keines.

Das erlebe ich schon anders. Moderne Väter machen heute schon einiges mit den Kindern, selbst wenn sie arbeitsbedingt die geringe Zeit haben. Aber vielleicht ist mein Einblick da auch sehr selektiv.

„Das Kind braucht die Mutter doch viel mehr“ ist auch eine Erfahrung, die einige Väter machen, weil eben über Elternzeit und Stillen eine andere Bindung und Nähe vorliegt. Die Mutter vermittelt dann eine andere Form der Sicherheit als der unbekanntere Vater, selbst wenn der sich alle Mühe gibt. Aber dabei alles nur auf Tradition zu schieben scheint mir auch etwas einfach: Viele Frauen sehen es durchaus auch als ein Recht, welches sie nicht missen wollen. Die Aussage „Ich bin doch nicht neun Monate schwanger um dann nichts von dem Kind zu haben und gleich wieder voll zu arbeiten“ habe ich schon häufiger gehört, ebenso wie es meist Mütter waren, die früh wieder angefangen haben, Vollzeit zu arbeiten und es dann nicht ausgehalten haben, in den Staatsdienst oder einen anderen Job gewechselt sind, der günstigere Arbeitzeiten hat als der vorherige Karrierejob, weil ihnen der Anteil an der Fremdbetreuung zu hoch war.

Dass Elterngeld und Elternzeit für Väter das ändern können, zeigt das Beispiel Schweden, wo es beides schon seit den Siebzigerjahren gibt. Dort ist es normal, dass Eltern sich die Kinderbetreuung teilen. So losgelöst von den Traditionen sind nicht einmal die Ortmanns. Auch Miriam arbeitet weniger als ihr Mann, um die Kinder pünktlich um 17 Uhr vom Hort und vom Kindergarten abzuholen. Dass sie trotzdem mehr verdient, liegt an dem Studienfach, das sie einst belegte.

Auch da zeigt sich also eine klassischere Rollenverteilung: Frauen, die Vollzeit arbeiten, arbeiten mit Kind meist dennoch weniger, selbst wenn der Mann weniger verdient.
Wer wie sie etwas im mathematischen, technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich studiert, hat später auch bessere Chancen, gutes Geld zu verdienen. Bekanntermaßen tun das die wenigstens Frauen. Häufig entscheiden sie sich für kulturwissenschaftliche oder soziale Fächer. Dabei sind ihnen Einkommen und Aufstiegschancen nicht weniger wichtig als den Männern. Davon ist der Soziologe Fabian Ochsenfeld überzeugt. Wie seine Kollegin Daniela Grunow forscht er an der Goethe-Universität zum Thema Berufswahl. Frauen interessierten sich tatsächlich eher für diese Fächer, sagt Ochsenfeld. Er hält das allerdings für anerzogen.
Da wüsste ich auch gerne, worauf er das stützt: Natürlich wollen viele ein gutes Einkommen haben und Aufsteigen, aber häufig verschiebt sich die Perspektive, wenn das Kind da ist. Und mit kulturwissenschaftlichen und sozialen Fächern sind die Aufstiegschancen eben häufig auch deutlich schlechter. Wobei für die Kinder ja auch schon mehr Karrieren aufgegeben worden sind als es überhaupt gibt: Es machen eben die wenigsten tatsächlich Karriere, da die Positionen an der Spitze naturgemäß begrenzt sind.

Umfragen zeigten, dass Mädchen in ärmeren Schwellenländern wie beispielsweise in Indien schon in der Schule viel technik- und mathematikaffiner seien. Wenn dort in die Ausbildung einer Frau investiert werde, müsse sich das hinterher finanziell lohnen. „Wir in den reichen Industrienationen sind dagegen freier in der Berufswahl, haben weniger materiellen Druck. Darum betrachten wir sie als expressiven Akt“, erklärt Ochsenfeld. Mit dem Beruf zeigt man, wie man tickt, ob man kreativ, sozial engagiert oder eben ein technikbegeisterter Nerd ist.

Das wäre dann das „Gender Equality Paradox: Um so mehr Freiheiten man den Leuten lässt und um so reicher und gleichberechtigter das Land, um so eher entscheiden sie sich für die klassischen Berufe. Wo ein Beruf hingegen darüber entscheidet, ob man aus der Unterschicht herauskommt und ein besseres Leben führt ist es häufig anders.

Natürlich können zusätzlich auch anderweitige Unterschiede, etwa im pränatalen Hormonspiegel eine Rolle spielen, wenn es um Unterschiede zwischen Völkern geht.

Letzteres wird in den westlichen Ländern Mädchen eben nicht zugestanden. „Bleibt ein Junge zwölf Stunden im Keller, um mit der Eisenbahn zu spielen oder mit dem Computer, ist das in Ordnung. Bei einem Mädchen in der Regel nicht“, vermutet Ochsenfeld. Von ihm werde Vielfalt und soziale Kompetenz gefordert. Das verhindere eine Interessenspezialisierung, die aber für techniknahe oder naturwissenschaftliche Fächer nötig sei.

Hier haben wir wieder ein sehr einfaches Modell. Die meisten Mädchen haben genauso wie die meisten Jungs ab einem gewissen Alter einen Computer im Zimmer. Und die Eltern werden nur sehr eingeschränkt überwachen können, ob die Mädchen Bibis Schminktipps auf Youtube schauen oder Programmiertutorials. Und auch die Jungs werden viel sinnloses am Computer machen, was ihnen erst einmal keine besonderen Fähigkeiten verleiht. Eher dürften andere, auch biologische Grundlagen die Interessenverteilung begründen

Miriam Ortmanns Mann hat sich mittlerweile selbständig gemacht und trägt seit Jahren zum ersten Mal fast ebenso viel zum Haushaltseinkommen bei wie seine Frau. Aber für die Gelddinge bleibt vorerst sie verantwortlich: „Ich habe einfach ein Händchen für Zahlen.“
Auch hier wieder so ein Satz, den man in umgekehrten Fall so wohl nicht so unproblematisch finden würde: Seine Frau verdient endlich mehr, er will die Kontrolle über das Geld aber nicht hergeben. Aber auch hier ist es interessant, dass er anscheinend ja die Anlage zum Geldverdienen bereits gehabt hat, sie also niemanden geheiratet hat, der gar keine Aussichten darauf hatte, mehr zu verdienen.

49 Gedanken zu “Wenn die Frau mehr verdient als der Mann

  1. Wenn Frauen mehr Geld verdienen als Männer, werden Feministen sich beklagen, dass die Gesellschaft verlangt, dass Frauen die Bürde der finanziellen Verpflichtung zu tragen haben.

  2. „Sie verdient, also bestimmt sie auch über die Ausgaben? In den meisten Familien, in denen der Mann mehr verdient wird diese Aufteilung nicht so sein und man wäre wahrscheinlich ein Chauvi, wenn man es so deutlich sagen würde.“

    It is only sexisms when men do it…

  3. „In 9 von 10 Fällen verdient damit der Mann mehr, was bereits deutlich macht, dass die meisten Familien klassische Rollenbilder leben.“

    Diese Schlussfolgerung ist nicht ganz korrekt: Wenn in einem von zehn Fällen die Frau mehr verdient, bleiben für die anderen neun Fälle zwei Möglichkeiten. Entweder verdient der Mann mehr oder es verdienen beide gleich viel (diese Variante klammerst du aus).

    „Das ist ja schon eine interessante Aussage: Sie verdient, also bestimmt sie auch über die Ausgaben? In den meisten Familien, in denen der Mann mehr verdient wird diese Aufteilung nicht so sein und man wäre wahrscheinlich ein Chauvi, wenn man es so deutlich sagen würde.“

    Ich muss sagen, diese Aussage finde ich auch ziemlich merkwürdig. Wenn man gemeinsames Geld hat (also in der Beziehung so weit ist, dass nicht jeder ausschließlich sein eigenes Geld hat, über das er bestimmt), dann sollten doch beide gleichermaßen über die Ausgaben bestimmen.
    So war es zumindest bei uns immer. Natürlich konnte jeder jederzeit irgendwas ausgeben, aber ab einer bestimmten Summe haben wir das immer mit der anderen Person abgesprochen – finde das gehört sich so. Unabhängig davon, wer mehr oder weniger verdient.

    „Was ich auch interessant in der feministischen Diskussion finde ist, dass häufig über das Ehegattensplitting geschimpft wird bzw über die Steuerklassen (auf die es gar nicht ankommt, was man an Steuern zahlt richtet sich nicht nach der Steuerklasse, diese regeln lediglich die „Vorschüsse“), ich kenne aber auch keinen feministischen Artikel, der ein anderes Steuersystem entwickelt hat, welches eingesetzt werden soll.“

    Meine Erfahrung ist leider, dass die meisten Leute bei dem Thema über etwas reden, von dem sie keine Ahnung haben. Dein Beispiel mit den Steuerklassen zeigt das ja ganz wunderbar.
    Und weil man keine Ahnung hat, sieht man nicht, dass das Ehegattensplitting eigentlich eine ganz vernünftige Sache ist.

    • Zitat: „Diese Schlussfolgerung ist nicht ganz korrekt: Wenn in einem von zehn Fällen die Frau mehr verdient, bleiben für die anderen neun Fälle zwei Möglichkeiten. Entweder verdient der Mann mehr oder es verdienen beide gleich viel (diese Variante klammerst du aus).“

      Auf den Cent genau gleichviel? Extrem unwahrscheinlich.

        • Inkonsistent. Du behauptest, dass die ursprüngliche Schlussforderung „nicht ganz korrekt ist“. Und zwar mit dem technokratisch-formalen Argument „es kann ja sein dass beide gleich viel verdienen“. Das Argument basiert darauf, dass du die Sache ganz genau nimmst, im Gegensatz zu Christian der eher einen pragmatischen Ansatz („wenn sie nicht mehr verdient als er, dann verdient sie weniger“) vertritt.

          Interessant wird es in dem Moment, wo Peter dein Argument ernst nimmt, d.h. er nimmt die Sache auch ganz genau. Er weist nämlich zurecht darauf hin, dass der Grenzfall (beide verdienen genau gleich viel) extrem unwahrscheinlich ist. Er führt damit deinen technokratisch-formalen Zugang konsequent fort, und stößt auf Ungereimtheiten.
          Als Antwort schlägst du vor, dass man die Sache nicht so genau nehmen soll („Ich denke, dass man durchaus von „gleichviel“ reden kann, wenn sich das Gehalt um wenige Euro oder Cent unterscheidet.“) Das ist entlarvend, denn dein ursprüngliches Argument basiert gerade darauf, dass du die Sache ganz genau nimmst. Du entziehst dir deine eigene Argumentationsgrundlage. Es gibt keinen qualitativen Unterschied, ob man „verdient gleich viel“ nicht so genau nimmt, oder ob man „verdient mehr/weniger“ nicht so genau nimmt.

          Wenn du es ganz genau nehmen willst, dann solltest du Peters Einwand anerkennen.
          Wenn du es selber nicht so genau nehmen willst, dann kannst du Christians Aussage nicht mit dem Argument er hätte es nicht genau (genug) genommen kritisieren.

          Fazit: Ich halte deinen Einwand in diesem Kontext hier für Haarspalterei.

          • „Inkonsistent. Du behauptest, dass die ursprüngliche Schlussforderung „nicht ganz korrekt ist““

            Sie hat ja durchaus recht, dass es eine Kategorie: „Etwas gleiches Einkommen“ geben könnte, in das noch einige fallen würden. Es wäre durchaus interessant wie viele da drunter fallen würden

      • Warum dann nicht von Anfang an klar sagen worum es geht? Der ursprüngliche Einwand lautet: „Falsch, weil es können ja auch beide gleich viel verdienen“.
        Es gehört schon viel Fantasie dazu, da einen Vorschlag herauszulesen, dass eine zusätzliche Kategorie „ca. gleiches Einkommen“ sinnvoll sein könnte, und dass es interessant wäre wieviele in diese Kategorie hineinfallen würden etc.
        Sollte das die eigentliche ursprüngliche Intention gewesen sein, dann ist es m.M.n. äußerst unpassend kommuniziert. Peters Antwort zeigt das. Ich kenne solche Kommunikation zu Genüge und es geht mir ehrlich gesagt auf den Wecker.

        • @Pingpong:
          Scheint aber wohl Menschen zu geben, die verstanden haben, was gemeint war.
          Vielleicht ist da Problem nicht meine Ausdrucksweise, sondern deine Art, Aussagen von anderen zu interpretieren.

          • Vielleicht, vielleicht auch nicht.

            Will sagen, ich würde es vorziehen, die Diskussion nicht an Eventualitäten aufzuziehen. Das führt meiner Erfahrung nach zu nicht viel.

    • Ich hatte in meinen letzten langjährigen Beziehungen immer mein eigenes Konto. Gemeinsame Ausgaben wurden aufgeschrieben und geteilt. Die Miete wurde auch geteilt. Klar hat man den anderen mal zum Essen eingeladen aber wir haben immer darauf geachtet, dass es einen Ausgleich gab.
      Deswegen hatten wir auch nie Streit wegen des Geldes – es war nicht einmal ein Thema bei uns gewesen. Gemeinsame Ausgaben hatten wir auch nie – der eine hat mal dieses Möbelstück, der andere das andere Möbelstück bezahlt, weswegen auch die Trennung einfach war.

      Ich würde es mit einer Frau nie anders halten – egal ob sie mehr oder weniger verdient. Wenn sie zu viel oder zu wenig verdient, so dass sie nicht mehr mit meinem oder ich mit ihrem Lebensstil mithalten kann, dann passt es halt nicht.

      • Ist das nicht eher die Norm heutzutage? Ich war selber noch in keiner ernsten Beziehung, aber gesetzlich ist ja selbst in der Ehe Gütertrennung die Norm. Ich hätte auch große Probleme damit, mein ganzes Vermögen in die Beziehung zu schmeißen und ich würde sowas von einer Frau auch nicht erwarten.

        • Man kann heute vernünfigerweise davon ausgehen, dass eine Beziehung nur eine begrenzte Lebensdauer hat und, dass der einzige Grund für eine Beziehung, ein Gefühl ist (zumindest in Westeuropa).
          Daher wäre es ziemlich dumm, da mehr zu investieren als Gefühle.

        • „… aber gesetzlich ist ja selbst in der Ehe Gütertrennung die Norm.“

          Gesetzlich gilt für die Ehe die Zugewinngemeinschaft. Das ist elementar was anderes.
          Beispiel: Du spielst Euro-Lotto und knackst im Verlaufe der Ehe den Jackpot mit 75 Mio Euro, dann erhält Dein Herzblatt im Normfall die Hälfte, auch wenn Du allein den Schein abgegeben hast.
          Gütertrennung muss vertraglich vereinbart werden, dann würdest Du den Gewinn komplett allein einstreichen.

        • Im Normalfall des deutschen Rechts gilt in der Ehe die Gütertrennung.

          Sogar wikipedia weiß da schon etwas:
          „Im eigentlichen Sinne müsste die Zugewinngemeinschaft daher als Güterstand der Gütertrennung mit Zugewinnausgleich bezeichnet werden.“

          Es gibt nach und nur nach der Ehe einen Zugrewinnausgleich,
          während der ehe gibt es eheliche Pflichten, und primäre gilt (während der ehe) Gütertrennung.

          • Richtig, die Zugewinngemeinschaft ist eine Gütertrennung, bei der ein reiner Ausgleich in Geld erfolgt.
            Insofern ist der Ehepartner an „wirtschaftlichen Erfolg“ der Ehe beteiligt, erhält aber keinen Anteil an zB Gesellschaftsanteilen, die der andere hat. Man kann aber dank großzügiger Freibeträge einiges auch schon während der Ehe übertragen. Bei den meisten Familien ist der wesentliche Vermögensbestandteil das Haus und da stehen sie beide im Grundbuch. Dann leben sie faktisch in einer Form der Gütergemeinschaft, wenn auch nicht im Rechtssinne

        • @Carnofis
          Blödsinn! Der gesetzliche Güterstand der Ehe ist wie ich bereits schrieb die Gütertrennung. Der Zugewinnausgleich hat mit dem Güterstand nichts zu tun, er ist lediglich ein Abwicklungsanspruch nach Ende der Ehe (ob durch Scheidung oder Tod spielt für die Berechnung des Zugewinnausgleichs eine Rolle). Während die Ehe besteht hat der Zugewinnausgleichsanspruch keinen Effekt, die Gütertrennung aber sehr wohl.

        • „…dass der einzige Grund für eine Beziehung, ein Gefühl ist (zumindest in Westeuropa).
          Daher wäre es ziemlich dumm, da mehr zu investieren als Gefühle.“

          „Investieren von Gefühlen“ ist für einen Mann eine etwas irreführende Formulierung. Für das „Investieren“ von Gefühlen sind Frauen zuständig.

          Aber der Gedanke, es auf dieser Ebene zu lassen weil es eh nicht mehr ist, ist sehr klug.

        • „Der Güterstand der Gütertrennung kommt in Deutschland nur selten vor. Der Regelfall ist die Zugewinngemeinschaft, die gemäß deutschem Familienrecht gilt, wenn die Ehegatten nichts Abweichendes vereinbart haben.“

          Und

          „Gütertrennung wird durch notariell beurkundeten Ehevertrag bzw. Partnerschaftsvertrag § 7 LPartG vereinbart.“

          Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtertrennung

        • In der üblichen Ehe der Zugewinngemeinschaft verwaltet jeder Partner sein in die Ehe eingebrachtes Vermögen, während das in der Ehe angehäufte Vermögen beiden gemeinsam gehört.

          Nicht umsonst gibt es bei faktisch jeder Firmengründung den Ausschluss des Zugriffs auf das Firmenvermögen durch den Ehepartner, weil früher jede Menge Firmen nach der Scheidung eines Eigentümers in die Knie gegangen sind.

          • „In der üblichen Ehe der Zugewinngemeinschaft verwaltet jeder Partner sein in die Ehe eingebrachtes Vermögen, während das in der Ehe angehäufte Vermögen beiden gemeinsam gehört.“

            Nein es erfolgt nur ein Ausgleich nach den Wert.

            Firmenvermögen nimmt man raus, weil man sonst das Kapital für den Wertausgleich aufbringen muss

        • Da es hier noch Unklarheiten zu geben scheint.

          Der Cloud am Normalfall – also der „Gütertrennung mit Zugewinnausgleich“ ist, dass sich während und nach der Ehe völlig unterschiedlich verhalten:
          WÄHREND der Ehe gilt die Gütertrennung (daher meins ist meins, und deins ist deins*)
          NACH der Ehe gibt es ein(en Anspruch auf) Zugewinnausgleich, dieser wird auch durch Geld aufgelöst.

          Durch einen Ehevertrag kann man nun Teile (z.B. eine Firma) vom Zugewinnausgleich ausschließen, weshalb dann nur die Gütertrennung gelten würde.

          *) Es gibt hier ein paar Einschränkungen

  4. Wieder mal von der falschen Seite her aufgezogen. Es sind die Frauen, die es im Kopf nicht aushalten, wenn der Mann weniger verdient. Ist genauso meinem Bruder passiert.

    • Natürlich haben die Frauen das Problem damit, nicht die Männer. Gleichwohl kenne ich etliche Fälle, wo die Frau mehr verdient und das gut geht. Meinem Eindruck nach muss der Mann dann eben andere Dinge zu bieten haben.

      Umgekehrt kenne ich aber quasi keinen einzigen Fall in meiner Generation, wo der Mann Haupternährer ist und dabei eine Beziehung herauskommt, in der sich der Mann so wertgeschätzt fühlen kann, wie das für mich Grundvoraussetzung jeder Beziehung wäre.

      Als Mann heute würde ich nicht auf die Ernährerrolle setzen.

      • „und dabei eine Beziehung herauskommt, in der sich der Mann so wertgeschätzt fühlen kann, wie das für mich Grundvoraussetzung jeder Beziehung wäre“

        Das beruht m.E. auf Gegenseitigkeit. Die Frau fühlt sich irgendwie abgehängt, der Mann finanziell ausgenutzt. Das gegenseitige Verständnis ist gering, weil jeder seine eigene Lebenswelt hat.

        Geht oft schief. In unserem Bekanntenkreis gibts gerade die große Scheidungswelle und soweit ich das überblicke, sind vor allem die Familien betroffen, in denen die Männer viel arbeiten und wenig zu Hause sind. Selbst die Höhe des Einkommens scheint kaum eine Rolle zu spielen, eine Bekannte hat sich geschieden, obwohl die (nach meinem Verständnis) in einer Villa wohnte und jetzt mit 4 Kindern in einer Mietwohnung hausen muß. Gut man kennt die wahren Gründe nicht immer, wer weiß, was da noch so schiefgelaufen ist…

        In jedem Fall ging die Scheidung von den Frauen aus und die spitzen sich auch gegenseitig an und tauschen Rechtfertigungen dafür aus, ihre Männer sitzen zu lassen und sich davonzustehlen (sind ja alle über WhatsApp in Kontakt). In jedem Fall waren Kinder da (was mir für diese besonders leid tut).

        Lange Rede kurzer Sinn: Haupternährer ist für Männer mittlerweile gefährlich.

        Das Argument mit dem „mehr Geld verdienen“ ist auch nur bei wenigen wirklich dringend. Geld ist eben nicht alles, das wirklich Wichtige ist die Psyche, auch und vor allem die der Frau. Also lieber weniger nach Hause schleppen und die Frau hin- und wieder zur Arbeit scheuchen, nach dem Motto: „Hauptsache man(n) ist gesund (und Frau hat Arbeit)“ *g*

        • Ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Ich habe die fast ausschliessliche Ernährerrolle. Aber gleichzeitig habe ich keine Kinder, sehr tiefe Fixkosten (lebe im Caravan) und als werde als freischaffender Computerspezialist ordentlich bezahlt. Somit verdiene ich genug und habe doch reichlich Zeit für meine Frau, die das sehr schätzt und gerne Hausfrau ist. Man sollte halt schon frühzeitig festlegen, wo man als Paar seine Prioritäten setzt.

      • Ich kenne auch mehrere solcher Fälle. Aber in allen Fällen, in denen solche Beziehung von etwas längerer Dauer waren oder sind, sind Kinder im Spiel.

        Und die Kinder sind dann das, was der Mann zu bieten hat. Gerade wenn sie nicht nur mehr verdient, sondern auch noch länger arbeitet und er daher mehr mit den Kinder zu tun hat als sie, ist die Bindung zwischen Vater und Kindern ungewöhnlich hoch, es sind eher Papa-Kinder als Mama-Kinder.

        In dieser Situation eine Trennung zu wagen, ist für sie dann ein sehr hohes Risiko. Es droht, dass die Kinder im Falle der Trennung zum Vater wollen. Selbst wenn ein Gericht etwas anderes durchsetzen sollte, wäre das für sie Stress pur, gegen den Wunsch der Kinder und des Vaters gleichzeitig anzukämpfen. Zeitlich und finanziell würde es für sie auch heikel. Sie arbeitete ja mehr und brachte das Geld bei und plötzlich müsste sie kürzer treten, um sich mehr um die Kinder kümmern.

        Sind die Kinder dann erst mal etwas älter, ist sie schon so alt, dass ihre Chance auf dem Papiermarkt sehr düster sind 😑

    • So pauschal ist das Blödsinn. Frauen haben ein Problem mit antriebslosen Männern. Mit Männer, die weniger Geld verdienen ist dies nicht unbedingt so. Gibt genügend Beispiele bei denen es gutgeht.

  5. http://www.annabelle.ch/node/3888

    „Rollenklischees, könnte man einwenden, das haben wir doch längst überwunden. Ist es für eine Frau nicht genauso wichtig, dass ein Mann seine Gefühle ausdrückt und Zeit mit der Familie verbringt?…“

    „Eine im wissenschaftlichen Journal «Social Forces» veröffentlichte Studie bestätigt, dass Frauen – auch solche mit feministischer Gesinnung – glücklicher sind, wenn der Mann der Hauptverdiener ist.“

    Natürlich, dürfte ja auch niemanden erstaunen, gerade Feministinnen belügen sich da ja auch einfach, wie auch in fast allem anderen…

    „Sogar von gut ausgebildeten Frauen favorisiert ein Drittel das Modell Haupternährer plus Zuverdienerin. Junge Frauen, und seien es angehende Juristinnen, gehen bevorzugt mit Söhnen reicher Eltern und Männern aus, die vergleichbare oder bessere Einkommenschancen haben.“

    Evolutionsbiologie…

    „Nämlich dann, wenn die Frau, die jahrelang den grösseren Teil zum gemeinsamen Topf beigesteuert hat, beruflich wieder einen Schritt zurücktritt, meistens mit der Geburt eines Kindes. Psychotherapeutin Rosemarie Welter-Enderlin hat ein solches Paar, das sich trennen will, in Behandlung. Die Frau, die ein eigenes Unternehmen aufgebaut hat, war lange die Hauptverdienerin. Als sie schwanger wurde, gab sie die Firma auf, um sich dem Heim zu widmen. Jetzt, da es in der Ehe kriselt, fühlt sie sich «auf der ganzen Linie beschissen» vom Mann, der auf ihre Kosten gelebt und keine Ahnung habe, was sie als Ernährerin alles auf sich genommen und geopfert hat. Sie fordert, dass er ihr das Geld, das sie in  den gemeinsamen Lebensunterhalt investiert hat, zurückzahlt.“

    Charming…

    Fassen wir zusammen; keine Frau will einen Mann, der weniger verdient als sie, und wenn doch, dann sind die Beziehungen instabil und enden oft mit einer Scheidung und so weiter. Frauen sind in Beziehungen, in denen sie die fiananzielle Verantwortung übernehmen müssen, zudem oft sehr unzufrieden.

    In einer Gesellschaft, in der Frauen gleich viel verdienen wie Männer maximiert man die Unzufriedenheit in Beziehungen (bzw. verstörkt das Fehlen von passenden Partnern) und minimiert gleichzeitig die Geburtenrate, was noch ganz andere Probleme zur Folge hat.

    Kurzum, eine Gesellschaft in der Frauen und Männer für die gleiche Tötigkeit das gleiche verdienen und beide die gleiche Bildung geniessen ist auf längere Zeit nicht überlebensfähig. Das mag unserem Gerechtigkeitsgefühl und der Überzeugung, was fair ist, extrem zuwiderlaufen (ist bei mir auch nicht anders), ändert aber wie immer nichts an den Fakten.

    • Gibt es zu der Unzufriedenheit eigentlich Statistiken?
      Mein familiärer Hintergrund enspricht nämlich genau dieser Situation. Meine Mutter arbeitet Vollzeit und bringt das meiste Geld nach Hause, während mein Vater meine Schwester und mich aufzog und Teilzeit als Selbstständiger arbeitet. Diese Beziehung ist alles andere als instabil und sie sind jetzt schon seit mehr als zwanzig Jahren verheiratet.

      • Dazu wäre natürlich interessant zu wissen, was die Hintergründe der Konstellation sind.
        Ist es z.B. eine geplante Entscheidung, dass der Vater kürzer tritt (wie bei Hendrik und auch mir oder anderen mir bekannten Fällen) oder ist es eher eine Notlösung, weil der Vater so oder so arbeitslos ist/keine Aufträge bekommt?
        Bei letzterem ist es ja sehr wahrscheinlich, dass keiner der Beteiligten so richtig glücklich mit der Situation ist, die Mutter nicht, der Vater nicht und dann das Kind auch nicht (Frust überträgt sich wie die Grippe). Ergo Beziehungsprobleme.
        Da muss man dann gar nicht irgendwelchen zweifelhaften populärwissenschaftlichen Konzepte zu Rate ziehen. 🙂

        • Das ist in der Tat ein guter Punkt, den ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Bei mir war es eben so, dass beide studiert hatten(Mutter:Jura und Vater:Geophysik). Mein Vater hatte sogar vorher für 2 Jahre (bin mir nicht ganz sicher) gearbeitet und als meine Mutter dann das Studium abgeschlossen hatte und im Staatsdienst anfing bewusst dafür entschieden zuhause zu bleiben. Als Frau im Staatsdienst waren (und sind) die Karriereaussichten besser und die Bezahlung meines Wissens auch(also im Vergleich zu der Tätigkeit meines Vaters nicht aufgrund des Geschlechts). Somit war es genau wie du gesagt hast eine kalkulierte wirtschaftliche Entscheidung. Diese Entscheidung war auch in dem Sinne „frei“, dass meine Mutter nicht unbedingt hätte arbeiten müssen. Das Auskommen meines Vaters hätte auch gereicht die Familie über die Runden zu bringen. Wir wohnten auf dem Land, da sind die Lebenserhaltungskosten nicht sonderlich hoch.

        • Bei uns zuhause war das ähnlich, meine Mutter hatte gerade ne Leitungsposition übernommen als sie schwanger wurde und mein Vater war gerade mit seinem Studium fertig. Es war eine gemeinsam getroffene Entscheidung und mein Vater hat sein Hausmanndasein als Job gesehen, da war nix halbärschig.

      • http://www.glamour.com/story/when-your-paycheck-is-bigger-than-his

        https://consumer.healthday.com/public-health-information-30/divorce-news-204/are-unemployed-husbands-fueling-divorce-rates-713346.html

        At least that’s what you might assume from a new Harvard University study showing that when a husband is not working full-time, a couple is 32 percent more likely to split up than when the man is fully employed. Upsetting the traditional power role, the research suggests, did them in.

        Diese Studie war die letzte, die ich gefunden haben; die ist von Harvard sociology professor Alexandra Killewald, PhD und wurde im August 2016 im American Sociological Review veröffentlicht; onlinequelle habe ich nicht gefunden.

        Es gab/gibt aber auch viele Studien von vorher, alle mit leicht unterschiedlichen Zahlen.

        Einig sind sie sich darin definitiv, dass die Chance stark ansteigt, sobald ein Mann seinen Job verliert; jedoch ist der Jobverlust für die Stabilität der Beziehung nicht relevant.

        http://www.livescience.com/14705-husbands-employment-threatens-marriage.html

        Zu beachten natürlich weiterhin, dass die Chance überhaupt verheiratet zu sein mit steigendem Einkommen der Frau sowieso fällt und die Statistiken daher alle mit Vorsicht zu geniessen sind.

        • http://www.theatlantic.com/business/archive/2016/03/earnings-women-weddings/474924/

          Interessant ist auch diese Studie dazu :

          This increase in wages also changes the calculus for women who do decide to marry, leading them to shift away from “less-desirable matches,” as the study puts it. Shenhav finds that wage growth relative to men makes women more likely to marry a man with a higher level of education and less likely to marry one whose education level falls below hers. It also makes women more likely to marry a man who is either the same age or younger, instead of marrying a man who is older.

          Das heisst also nichts anderes als, dass Frauen, die eine gute Ausbildung haben noch mehr darauf achten, dass ihr Mann mehr verdient als Frauen, die weniger verdienen. Spricht, es ist das genaue Gegenteil dessen, was die Feministinnen behaupten, je höher das Einkommen, desto traditioneller werden die Partnerwahlkriterien, vor allem wenn es um Status und Geld geht.

        • „Das heisst also nichts anderes als, dass Frauen, die eine gute Ausbildung haben noch mehr darauf achten, dass ihr Mann mehr verdient als Frauen, die weniger verdienen. Spricht, es ist das genaue Gegenteil dessen, was die Feministinnen behaupten, je höher das Einkommen, desto traditioneller werden die Partnerwahlkriterien, vor allem wenn es um Status und Geld geht.“

          Ein interessanter Aspekt. Die Gründe wären interessant. Vermehrtes Statusdenken am oberen Ende? Extrem hohe Ansprüche an den Lebensstandard (ohne den wirklichen Wert einer Sache schätzen zu können, einfach weil man immer verwöhnt wurde)? Oder stammen Frauen mit höherem Einkommen vielleicht sogar überwiegend aus traditionalistischen Familien und übertragen nur das Erfolgskonzept ihrer Eltern?

        • „Das heisst also nichts anderes als, dass Frauen, die eine gute Ausbildung haben noch mehr darauf achten, dass ihr Mann mehr verdient als Frauen, die weniger verdienen.“

          Ich denk, das hat mit der Ausbildung weniger zu tun, als mit der Einschätzung des persönlichen Wertes auf dem Partnerschaftsmarkt.
          Eine Frau, die selbst ein hohes Einkommen hat, hätte das Gefühl, sich unter Wert verkauft zu haben, würde sie eine Partnerschaft mit einem Mann mit geringerer Bildung/geringerem Einkommen eingehen.
          Klar gibt es Frauen, denen das – relativ – egal ist, aber wir diskutieren ja über statistisch relevantes Verhalten, nicht über Ausnahmefälle.

  6. „„Welches Konzept deutsche Männer von sich als Babyväter haben, spielt dabei auch eine Rolle.“ Bis auf ab und an mal Windeln wechseln und sich das Baby auf den Bauch legen, haben sie meist nämlich keines.“
    Man betreibt 40 Jahre lang Frauenpolitik, um das Rollenbild der Frauen aufzuweichen und für Karrieren zu öffnen und schiebt es immernoch auf die Übermacht des Rollenbildes, wenn Frauen ihre Karriere immernoch unwichtiger finden, als die Mutterrolle.
    Aber von Männern, bei denen eine aktive Väterpolitik (geschweige denn eine rechtliche Gleichstellung in Sorgerechtsfragen) in den letzten vierzig jahren nei eine Rolle gespielt hat, wird erwartet, dass sie aus sich heraus problemlos dieses Rollenmodell über Bord werfen?
    Ich würde sagen, ein gutes Beispiel für gouvernanten Sexismus mit dem Männer sich andauernd rumschlagen müssen.

  7. „Ich würde sagen, ein gutes Beispiel für gouvernanten Sexismus mit dem Männer sich andauernd rumschlagen müssen.“

    Wenn es nur das wäre, wäre es ärgerlich, aber zu verkraften.
    Weit relevanter ist der Teil in der Klammer. Du fliegst pfeilschnell aus der Familie, wenn die Mutter es so will, da kannst Du als Vater weit mehr Kompetenz bei der Kinderbetreuung entwickelt haben, als die Mutter.

    Letztlich fährt ein Mann das geringste Risiko, wenn er die einzige gesellschaftlich akzeptierte Rolle, die des vollzeitbeschäftigten karriereambitionierten Alleinverdieners, einnimmt.
    Als meine Kinder klein waren, war ich freiberuflich tätig und habe viel von zuhause aus erledigen können. Daher hatte ich in etwa 50% der Betreuungsleistung erbracht. Weil ich aber mit der Mutter der Kinder nicht verheiratet war, konnte sie sie einfach einpacken und mitnehmen, als die Beziehung scheiterte.
    JA und FamG interessierte meine väterliche Betreuungsleistung bis zur Trennung einen feuchten Dreck. Ich wurde von einem Tag auf den anderen zum allein barunterhaltspflichtigen Besuchsonkel reduziert.
    Mir hatte die freiberufliche Tätigkeit wenigstens keine Nachteile verschafft, aber wer wegen der Kinder im Beruf zurücksteckt, der kann sich beim Scheitern der Ehe/Beziehung blitzschnell in einer wirtschaftlich sehr prekären Lage wiederfinden.

    • „Letztlich fährt ein Mann das geringste Risiko, wenn er die einzige gesellschaftlich akzeptierte Rolle, die des vollzeitbeschäftigten karriereambitionierten Alleinverdieners, einnimmt.“

      Und, wölltest du das denn? Wozu überhaupt Kinder machen, wenn man sie dann nicht sieht und die Frau schon in der Ehe nur durchfüttert?

      „Weil ich aber mit der Mutter der Kinder nicht verheiratet war, konnte sie sie einfach einpacken und mitnehmen,“

      Ja, das ist heutzutage Gesetz. Warum habt ihr denn nicht geheiratet oder wenigstens gemeinsames Sorgerecht beantragt? Unwissen?

      „wer wegen der Kinder im Beruf zurücksteckt, der kann sich beim Scheitern der Ehe/Beziehung blitzschnell in einer wirtschaftlich sehr prekären Lage wiederfinden“

      Die Arbeit ganz aufzugeben, ist vermutlich keiner der beiden Seiten wirklich zu empfehlen. Aber so lange man als Mann ein Bein im Arbeitsmarkt hat, schätze ich das Risiko in die Armut abzurutschen, als relativ gering ein.

    • „Und, wölltest du das denn? Wozu überhaupt Kinder machen, wenn man sie dann nicht sieht und die Frau schon in der Ehe nur durchfüttert?

      Ob ich das wollte, spielte keine Rolle. Meine Rolle war – unausgesprochen – festgelegt: „Wenn ich schwanger werde, musst du für mich sorgen – und für das Kind später!“

      Wozu Kinder machen?
      Vielleicht Instinkt. Irgendwann wird man schlampig mit der Verhütung, ist sozusagen für die Vaterrolle bereit. Rational ist das nicht zu erklären.
      Rückwirkend muss ich auch sagen, dass ich allenfalls bedaure, die Kinder mit der Frau gehabt zu haben. Die Zeit mit den Zwergen war jedenfalls wunderbar.

      „Warum habt ihr denn nicht geheiratet oder wenigstens gemeinsames Sorgerecht beantragt? Unwissen?“

      Die Frau nicht zu heiraten, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Es hätte an meiner Vaterrolle als Besuchsonkel und Versorger nichts geändert, mich aber bis ans Lebensende unterhaltsrechtlich an sie gekettet. So sind meine Jungs jetzt volljährig und die Mutter musste zu ihren Eltern zurück ziehen, weil sie 15 Jahre von meinem Unterhalt gelebt und damit sich im Ranking bei WOW hochgearbeitet hat 🙂
      Das gemSR konnte man 1997 noch nicht gemeinsam beantragen. Damals verlor sogar ein ehelicher Vater automatisch das gemSR mit der Scheidung. Und nichteheliche Väter hatten gar keine Möglichkeit erst, das gemSR zu erhalten. Sie mussten die Mutter heiraten und – hier bin ich mir jetzt nicht 100%ig sicher – ihre eigenen Kinder adoptieren.
      Beim Standesamt wurde der Vater nichtehelicher KInder ins Geburtsregister mit Bleistift an den Seitenrand eingetragen, was in der Rubrik „Vater“ entsprechend vermerkt wurde.
      Der Mutter wurde gleichzeitig ein Amtspfleger – meist eine Mitarbeiterin des JA – zur Seite gestellt, die den Vater ersetzte und die vorgeblichen Interessen gegen diesen durchsetzte.
      Selbst, wenn der Vater mit der Mutter zusammen lebte.

      „Die Arbeit ganz aufzugeben, ist vermutlich keiner der beiden Seiten wirklich zu empfehlen. Aber so lange man als Mann ein Bein im Arbeitsmarkt hat, schätze ich das Risiko in die Armut abzurutschen, als relativ gering ein.“

      Das hatten viele meiner Väterfreunde auch gedacht.
      Prinzipiell magst Du auch recht haben. Aber wenn ein Vater seinen Job ganz dran gibt und sich ausschließlich um die Kinder kümmert, dann kann sein Absturz weit tiefer gehen, als üblicherweise bei einer Mutter in der gleichen Situation.
      Mütter laufen wesentlich seltener Gefahr, das der Vater die Kinder bei Scheitern der Beziehung mitnimmt und haben in solchen Fällen selbst dann wesentlich bessere Erfolgsaussichten vor Gericht, sie zurück zu kriegen, wenn sich zuvor der Vater weit überwiegend um sie gekümmert hat.
      Und weil Väter in Elternzeit wahrlich noch keine Selbstverständlichkeit sind, können Väter auch nicht auf die entsprechenden sozialen oder staatlichen Netzwerke zurückgreifen, die für Mütter geflochten wurden.

      • „Rückwirkend muss ich auch sagen, dass ich allenfalls bedaure, die Kinder mit der Frau gehabt zu haben.“

        Das kann ich verstehen, die Richtige zu erwischen ist schwerer als man denkt, man lebt halt nur ein Leben und macht alles irgendwann zum ersten Mal.

        Die Entscheidung für meine Kinder war geplant und ich wollte bewußt nie in die Alleinverdienerrolle. Ich mag die Abwechslung, ich will was von meinen Kindern mitbekommen und sie miterziehen und es tut m.E. auch den Frauen nicht gut nur zu Hause zu hocken. Die Hausmütterchen der Eltern- und Großelterngeneration, deren ganze Gedankenwelt sich nur noch ums nächste Essen dreht, haben mich immer er- und abgeschreckt.

        „mich aber bis ans Lebensende unterhaltsrechtlich an sie gekettet“

        Das hat sich rechtlich mittlerweile auch geändert, oder?

        Gott sei Dank, tut sich immer mal was. Man glaubt nicht wie altbacken das Recht teilweise noch ist. Historisch hatte es ja durchaus Sinn, mittlerweile führt es aber irgendwie zu einer massiven Schieflage, weil die Frauen die Nachteile ausgemerzt haben, die Vorteile aber natürlich nicht.

        „Aber wenn ein Vater seinen Job ganz dran gibt und sich ausschließlich um die Kinder kümmert, dann kann sein Absturz weit tiefer gehen, als üblicherweise bei einer Mutter in der gleichen Situation.“

        Das würde ich tatsächlich auch nie machen, allein die Vorstellung! Nach drei Tagen zu Hause bin ich idR vollkommen zerüttet und muß mal wieder ins Büro, mich ein bisschen ausruhen und Abstand gewinnen 🙂

        Respekt an alle, die das länger durchhalten.

  8. Dass Frauen gerne „nach oben“ orientieren und heiraten ist nicht neu, meiner Meinung nach aber nicht zwingend ans Gehalt gekoppelt, sehr oft auch an Bildung und Intellekt (was aber dann meist korreliert mit höherem Einkommen).

    Laut einer Forsa-Umfrage ist bei fast 40% der Beziehungen Geld das Streitthema Nr. 1:
    http://www.psychotherapie-kutz.de/streit_ums_geld.html

    Wenn man sich um Geld streitet, kommt am Ende aber immer das Gehalt mit ins Spiel. Derjenige der mehr verdient, wird mehr Einfluß geltend machen wollen. Und an dieser Stelle kommen dann vermutlich kulturelle oder erbliche Faktoren ins Spiel, unterschiedliche Auffassungen von finanzieller Verantwortung, Geheimniskrämerei (Geld wird mit unklarer Absicht zurückgelegt oder verschwiegen etc.) und unterschiedliche Streitkultur und Schuldzuweisung:
    http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16159-2013-05-27.html

    Ich denke bei Paaren, wo es idR nicht zu Streit übers Geld kommt, bzw. dieser konstruktiv beigelegt werden kann, spielt die Unterschiedlichkeit des Gehaltes daher eher eine kleine bis gar keine Rolle (solange das Geld prinzipiell für einen guten Lebensstandard ausreicht).

    Mein Fazit: wenn man Streit um Geld hat, sollte man transparente Regeln zur Aufteilung und Nutzung des Gesamteinkommens treffen, mit denen beide leben können, damit nicht jeder Schuh- oder Gadgetkauf in einen Streit ausartet. Ist schon das nicht möglich, sollte man gleich einen Schlußstrich ziehen, denn die Beziehung wird ziemlich sicher scheitern.

    Und es empfiehlt sich, einen Partner mit ähnlichem Ausgabeverhalten zu ehelichen, Verschwenderin und Geizkragen funktioniert einfach nicht, allerdings ist das leichter gesagt als getan. Da würde mich mal interessieren, welches Geschlecht im Durchschnitt ausgabefreudiger ist. Das Klischee sagt: die Frauen, aber gerade da kenne ich einige extrem geizige, während ich gleichzeitig viele Männer kenne, die ordentlich Geld für gefühlten Blödsinn verpulvern. Hat dazu jemand Studien?

    • Nachtrag: es muss natürlich nicht nur das Geld ausreichen, sondern die Partner auch mit ihren Rollen zufrieden sein. Hat einer von beiden das Gefühl sich „aufzuopfern“ (egal ob zum Geld verdienen oder für das Familienleben) ist das sicherlich keine gute Voraussetzung mehr für eine lange Beziehung.

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