Steinbrück und welche Eigenschaften sind bei einem Kanzler wichtig?

Per Steinbrück ist Kanzlerkandidat der SPD und als solcher erheblicher Kritik ausgesetzt. Gegenstand dieser Kritik sind insbesondere hohe Nebeneinkünfte aus Vorträgen, und das auch noch bei von Ministerien beauftragten Großkanzleien und Aussagen zum Gehalt des Kanzlers.

In der Zeit findet sich eine Pro/Contra Diskussion:

In dem Pro- Steinbrück – Beitrag wird hervorgehoben. dass die Vorwürfe eher seine Ehrlichkeit zeigen und das er sagt, was er denkt, also gerade nicht der klassische verlogende  Politiker ist, der sagt, was alle hören wollen. Dort ist auch die Aussage über das Kanzlergehalt abgedruckt, in der er zwar sagt, dass aus seiner Sicht der Kanzler eher wenig verdient, aber auch deutlich macht, dass es ihm nicht ums Geld geht.

Das Fazit:

„Am Abschneiden Steinbrücks bei der Bundestagswahl wird sich zeigen, wie viel Beinfreiheit sich ein Politiker in der heutigen Zeit noch leisten kann – nicht nur innerhalb der SPD, vielmehr wenn es um die Meinungsäußerung an sich geht. Es könnte sich dann auch zeigen, dass den Wählern ein ehrlicher „Blödmann“ lieber ist, als eine taktierende Diplomatin ohne Profil.“

Die positiv hervorgehobenen Eigenschaften sind insoweit ein eigenständiges Denken, Ehrlichkeit und Unverdorbenheit. Die Kanzlerin hingegen wird dem anderen Lage zugerechnet – taktierend und ohne Profil.

In dem Contra – Steinbrück – Beitrag wird er als Kapitalist dargestellt, der gerade nicht zu der Wählerschaft der SPD passt. Es wird eine Distanz zu den Sorgen des „einfachen Mannes“ aufgebaut und Steinbrück als jemand bezeichnet, der auf zu hohem Niveau klagt und dabei nicht erkennt, wie viel besser er es hat als der typische Wähler. Es wird darauf abgestellt, dass ein Kanzler selbstlos für das Volk, also die zu repräsentierende Gruppe auftritt und sich insofern aufreibt, wobei noch einmal betont wird, dass andere Politiker das gleiche verdienen.

Das Fazit:

Der SPD-Mann hätte das wissen müssen, er ist schließlich lange genug in der Politik und kennt die Medien. Steinbrück verhielt sich also nicht nur politisch, sondern auch strategisch dumm. Warum hat er auf die Frage der Journalisten, ob das Kanzlergehalt zu niedrig ist, nicht darauf verwiesen, dass es angesichts des Niedriglohnsektors wirklich dringendere Probleme in Deutschland gibt? Potenzielle SPD-Wähler, die die mit wirklichen Sorgen in das Jahr 2013 gehen, sie hätten es ihm gedankt.

In der Pro-Meinung stehen also positive Eigenschaften im Vordergrund, mit denen man ich gegen die Gruppe durchsetzen kann um das beste für sie zu erreichen statt die Position nur durch seine Taten zu sichern.

In der Contra-Meinung wird hingegen ein Outgrouping vorgenommen und dargestellt, dass er die Interessen der Gruppe deswegen nicht erkennen kann.

Ich vermute mal die Outgrouping-Theorie ist den Leuten leichter zu vermitteln. Die andere Seite ist sehr abstrakt und an Logik appellierend. Sie lässt sich schwerer in Emotionen umsetzen, die sich dann wieder eher auf die Handlungen auswirken.

42 Gedanken zu “Steinbrück und welche Eigenschaften sind bei einem Kanzler wichtig?

  1. Man kann sich aber auch aus der Folge der Pro-Eigenschaften gegen die SPD (und Steinbrück) entscheiden. Wenn ein Kanzlerkandidat zwar ehrlich sagt was er denkt, man mit dem Gesagten aber nicht einverstanden ist, kann der Wähler sich gerade deswegen gegen die Partei, für die er aufgestellt ist, entscheiden.

    Außerdem sollte man sich nicht in die Falle locken lassen, in dem man die Bundestagswahl auf ein Rennen zwischen Merkel und Steinbrück reduziert. Es gibt noch andere Parteien, außer SPD und CDU/CSU.

    • „Wenn ein Kanzlerkandidat zwar ehrlich sagt was er denkt, man mit dem Gesagten aber nicht einverstanden ist, kann der Wähler sich gerade deswegen gegen die Partei, für die er aufgestellt ist, entscheiden.“ Aber das eben ist ja auch gut: erkennbare Eigenschaften zu haben, oder erkennbare Positionen, die eine Wahl erlauben – die dann nun einmal auch eine Entscheidung dagegen sein kann.

      Ansonsten ist es ja möglicherweise so, dass eine der wchtigsten Eigenschaften eines Kanzlerkandidaten die ist, keine Eigenschaften zu haben. Es gibt für die Musikauswahl im Radio das Kriterium der „Durchhörbarkeit“ – es kommt gar nicht darauf an, dass besonders gute Musik gespielt wird, sondern nur darauf, dass kein Lied dabei ist, welches irgendjemanden zum Aus- oder Umschalten veranlassen könnte. Deshalb sind viele Programme ja auch so ununterscheidbar.

      Bei Parteien ist es leider ähnlich, was nun einmal die Wahl so beliebig erscheinen lässt. Merkel wird ja durchaus mit Grund als eine Frau ohne Eigenschaften porträtiert, als Politikerin, die sich auf keine potenziell anreifbaren Positionen festlegt. Das hat allerdings (anders, als weiter unten in den Kommentaren hier angedeutet) wohl nichts mit der Geschlechtszugehörigkeit zu tun – Merkel hat vermutlich einfach viel von Kohl gelernt, dessen Wortwahl ja auch die semantische Konsistenz eines Wackelpuddings hatte.

      Es wäre natürlich schön, mal Kandidaten oder auch Kandidatinnen zu haben, die etwas mehr riskieren und unterscheidbar sind – und die sich zugleich dabei nicht so ungeschickt anstellen wie Steinbrück. Obama beispielsweise hat das durchaus ab und an hinbekommen, finde ich.

      • @Schoppe

        Ja, keinen Fehler machen und mögliche Projektionsfläche für diverse Vorstellungen sein, dass kann auch ein erfolgreiches Konzept sein.

        „Obama beispielsweise hat das durchaus ab und an hinbekommen, finde ich.“

        In Amerika müssen die Präsidenten auch eine noch personenbezogenere Wahl hinter sich bringen. Hier geht ja vieles in den Parteien auf. Dort ist der Vorwahlkampf innerhalb der Partei ja wesentlich mehr an den Bürgern ausgerichtet.

        Steinbrück wäre vermutlich bei Vorwahlen schon vorher ausgeschieden. Hier ist es ja eher ein abnicken des jeweiligen Kandidatens. Es wäre interessant, wer da so nach oben kommen würde. Bei den Grünen gab es da ja neulich schon eine Überraschung.

  2. Also dass man dem armen Per hier die Nebeneinkünfte und Kapitalismus so anlastet hat evtl. damit zu tun dass er sich noch nicht explizit genug zu seiner eigenen Überwindung bekannt hat.

    Vielleicht macht eine Geschlechtsumwandlung Sinn?
    Eine Kanzlerkandidatin mit erheblichen Nebeneinkünften durch Vorträge würde bestimmt dafür gelobt eine richtige Powerfrau zu sein.

    Kritik an ihrer Geschäftstüchtigkeit würde durch das Gegenargument der Frauenfeindlichkeit beschränkt, so wie diese weichere, weiblichere, empathischere Geschäfttüchtigkeit voll auf der Linie des Parteiprogramms zum Überwinden der männlichen Gesellschaft wäre.

    Petra Steinbrück, Kanzlerkandidatin

      • Borat überzeichnet doch nur, was man quasi täglich in den Me(r)dien mitbekommt, wenn man mal die Kommentare bei irgendwelchen Verbrechen z.b. vergleicht. Bei Frauen wird quasi durchgehend nach Entschuldigungsgründen gesucht.

  3. „Steinbrück und welche Eigenschaften sind bei einem Kanzler wichtig?“

    ist das wirklich entscheidend…?
    mir kommt es mehr so vor das es keine themen gibt mit denen er die menschen ansprechen kann und darum nebensächlichkeiten sichtbar sind.

    die geldsummen rund um den € dominieren alles andere.
    da tut merkel immer so als ob und gibt erst später in allen punkten nach. für die menschen sieht es dann so aus als ob sie das geld zusammenhält auch wenn im ergebnis das gegenteil passiert.
    kritische fragen von den medien kommen auch kaum zu dem thema. ansonsten sind spd themen immer mit geld verteilen verbunden aber genau das konzept hat ja zu griechenland geführt ergo ist es schwer themen zu setzen.

    ansonsten halt ich steinbrück für durchaus fähig.
    merkel bei reden zuzuhören ist gruselig

  4. @ Christian

    Persönlich ist mir Steinbrück sehr viel sympathischer als Frau Merkel, nicht nur, weil er ein hervorragender Schachspieler ist.

    Leider ist er auch ein Beispiel dafür, dass man intelligent sein kann, ohne schlau zu sein.

    Nach seiner Vortragshonoraraffäre (die in der Tat nicht nur Geschmäckle, sondern Geschmack hat – wer zahlt so viel und WARUM), jetzt seine Bemerkung zum Kanzlergehalt.

    Mit der er zwar Recht hat und auf die sich die Presse stürzte wie eine Horde hungriger Schweine auf’s schimmlige Brot, die aber nach DER Vorgeschichte einfach unglaublich unschlau war.

    Ein Profi wie Steinbrück hätte als Sozialdemokrat erklären müssen, dass nicht das Kanzlergehalt zu niedrig ist, sondern die Spitzengehälter in der Wirtschaft zu hoch.

    Er muss einfach wissen, in welche Richtung sich die Gebetsmühlen der Müllstrommedien drehen, wie man sie anschubsen muss, um sie FÜR sich rotieren zu lassen.

    Da hilft „Ehrlichkeit“ („Der ehrliche Per“) nicht weiter, zumal man sich das wirlich fragen muss (ob Spitzengehälter angesichts des durchschnittlichen Arbeiter-/Angestelltengehaltes nicht viel zu hoch geworden sind).

    Na ja, auf ein Eigentor mehr oder weniger kommt’s auch nicht mehr an.

    Unwählbar ist er für mich schon allein wegen seiner formidablen Partei, die die männliche Gesellschaft abschaffen will, um zur MENSCHLICHEN vorzustoßen.

    Realiter die Gesellschaft feministischer Schrapnelle.

    Was das anlangt, ist allerdings keine Partei besser, nur ähnlich schlimm.

    Schließlich ist FRAUENFÖRDERUNG oberstes Gebot.

    Und ohne Förderung scheint da ja nichts von allein zu laufen.

    Als vor Jahren in den USA Frauen die Mehrheit der Arbeitskräfte stellten, erwischte ich im TV (US-Sender, Hotel) Frau Shriver-Kennedy-Schwarzenecker, Vorsitzende irgendeiner Frauenpauerempauerungsorganisation, die die Tatsache feierte, dass Frauen jetzt mehr Macht und Verantwortung hätten denn je.

    Ich wollte gerade die Beine gemütlich hoch legen und die Mädels machen lassen, als der Satz fiel:

    „Weil dem so ist, brauchen Frauen jetzt auch MEHR Unterstützung.“

    Aus war der Traum vom frauenfinanzierten Ohrensessel für Männer.

    Es wird nie enden, NIEMALS.

    Es ist ein natürlich disponiertes Verhaltensmuster, von dem OHNE NOT nicht abgewischen wird.

    Solange das wirksam ist, wird es praktiziert.

    Männer müssen also den Dienst verweigern und sich die Ohren zu halten, gegen ihr natürlich disponiertes Verhaltensmuster, einer klagenden Frau zu helfen, viel eher als einem klagenden Mann.

    Und sich in erster Linie vor allem zuerst einmal selber helfen.

    Dann sind Frauen gezwungen, den Karren zu ziehen und zu beweisen, was wirklich in ihnen steckt.

    Dann können Männer von der Galerie herunter nölen und Haltungsnoten verteilen für die, die sich auf der Bühne abstrampeln (MÜSSEN).

    Den Can-Can will ich sehen.

    • Der Cancan aus Orpheus in der UNTERWELT (Achtung: Röcke in Schwarz-Rot-Gold).

      Unsere Zukunft wird orphisch-unterweltlich.

      Da kann gute Laune nicht schaden.

      Die wird uns Männern ohnehin bald vergehen.

      • @ Christian

        Ich sehe keinen Unterschied, nur unterschiedliche Begründungen für dasselbe Verhaltensmuster.

        Die linken CDU’ler sind so feministisch wie das Gros der SPD (Frauen als arme Unterdrückte, als Proletariat des Geschlechterklassenkampfes, dem man darum privilegierend die Stützrädchen an’s Fahrrad montieren muss).

        Die konservativen CDU-CSU’ler (Seehofer) sind femizentrisch: Frauen sind schwach, der starke Alphamann zeichnet sich dadurch aus, dass er die arme Magd gönnerhaft auf seinen Zelter hebt und sie mitreiten lässt.

        Bezahlen dürfen diese Rechnung die normalen Männer, die keine Alphamänner sind.

        Denn natürlich treten weder Seehofer noch Gabriel/Steinbrück zurück, um den Frauenanteil zu erhöhen.

        Das vollzieht sich in den unteren Parteigliederungen, wo aufstiegswillige Männer quotenbehindert werden, um aufstiegswilligen Frauen Vorfahrt zu verschaffen (30 % Frauen in der Mitgliedschaft, aber 50 % im Vorstand, d.h. 70 % der Mitglieder konkurrieren um 50 % der Plätze, 30 % der Mitglieder konkurrieren auch um 50 % der Plätze, für wen da die Konkurrenz härter ist, dürfte selbst für mathmatisch weniger Begabte eine lösbare Frage sein).

        Ein Prinzip, das nun auf die Wirtschaft übertragen wird > Demotivation der Männer und/oder Auswanderung, wenn wir Glück haben, nur aus den quotierten Frauenbegünstigungsbereichen.

        Wenn wir Pech haben > Brain Drain.

        Vielleicht nach China.

        Die suchen intelligente Menschen.

        • PS:

          Die einzige Partei, die dem feministischen Frauenprivilegierungsprogramm noch (schwachen) Widerstand entgegensetzt, ist die FDP, soweit sie nicht verpipert ist.

          Die zu wählen würde mir aber aus anderen Gründen schwer fallen.

          Wenn ich also überhaupt noch wählen gehe (keine große Lust dazu > „Messingpolieren auf der Titanic“), dann wird es wohl wieder die FDP.

          Die dann, wenn’s denn reicht, wieder mit der CDU/CSU koalieren wird > Femizentrismus light, Frauenprivilegierung verwässert, aber immer noch Frauenprivilegierung.

          Nicht sonderlich prickelnd das.

          Also Beine hochlegen und die Zeit, die bleibt genießen.

          Solange die Kapelle spielt und die Lichter noch an sind.

        • @ Roslin

          Wieder mal sehr richtig.

          „Die konservativen CDU-CSU’ler (Seehofer) sind femizentrisch: Frauen sind schwach, der starke Alphamann zeichnet sich dadurch aus, dass er die arme Magd gönnerhaft auf seinen Zelter hebt und sie mitreiten lässt.

          Bezahlen dürfen diese Rechnung die normalen Männer, die keine Alphamänner sind.

          Denn natürlich treten weder Seehofer noch Gabriel/Steinbrück zurück, um den Frauenanteil zu erhöhen.

          Das vollzieht sich in den unteren Parteigliederungen, wo aufstiegswillige Männer quotenbehindert werden, um aufstiegswilligen Frauen Vorfahrt zu verschaffen…“

          Hier zeigt sich Feminismus von einer seiner übelsten Seiten: Er ist ein Programm von ranghohen, für Frauen attraktiven Alpha-Männern, die die rangniedrige, männliche Konkurrenz damit (ob gewollt oder nicht, im Endergebnis ist es so) kleinhalten und dadurch selbst mehr Auswahl an Frauen haben, und das gerade auch in ihrem direkten Arbeitsumfeld – wie praktisch.

          Quantitativ haben sie ohnehin mehr als genug Auswahl, aber vermutlich wollen sie ja nur die allerschönsten Frauen haben, und dabei die von den schönsten, die am besten zu ihnen passen. Und die kriegen sie in der Tat leichter, wenn sie viel Auswahl haben durch ein platt machen rangniederer Männer.

          Ob das ein platt machen ist? Ja, wenn nämlich Frauen statt Männern in solchen Positionen sind, macht sie das wählerischer, weil sie im Großen und Ganzen nur nach oben lieben, vögeln und heiraten, und weil durch so ein Programm oben dann weniger ist – der Seehofer zum Beispiel ist dann oben in der Alpha-Zone und weniger andere Männchen, wie schön für ihn.

          Endergebnis: Weniger dauerhafte, stabile Beziehungen und Ehen, weniger Kinder, mehr Singles, mehr chancenlose Männer.

          Feminismus tut so, als sei er etwas FÜR die Frauen. Er ist in Wahheit etwas für Alphamänner auf Kosten der Gesellschaft.

          Und er ist ein sozialdarwinistisches Programm, weil er die konkurrenzstarken Männchen stärker und die konkurrenzschwachen schwächer macht.

          Und DAS soll sich die ganze Nation für immer hinter die Ohren schreiben!

          Der Steinbrück kriegt von mir dann erst heute abend sein Fett ab. Angeblich liebt er genau dies ja, wenn man sich anguckt, wie oft und scheinabr gern er ins Fettnäpfchen tritt.

        • @ Roslin & Stephan

          Die FDP ist die Originalvertretung des Neoliberalismus. Originalvertretung? Ja, die inoffiziellen Vertretungen heißen CDU, CSU, SPD, Grüne, Mainstreammedien, INSM (Initiative neue soziale Marktwirtschaft) und ähnliche Gruppierungen.

          Die sind eh an der Macht, die Originalvertretung wählen macht also wirtschafts- und sozialpolitisch nur Sinn, wenn man eine noch radikalere Form des Neoliberalismus haben will. Sollte man besser nicht wollen, führt nur zu Wirtschaftskrisen & Armut.

          Geschlechterpolitisch ist die FDP sinngemäß derselbe Bockmist wie alle anderen Parteien, die Piraten partiell ausgenommen, die meines Erachtens aber andere Macken haben (Urheberrecht) und nicht gut berechenbar sind, wahrscheinlich auch nicht viel können.

          Und sonst? Was hat die FDP zu bieten? Außer ein Paar altliberalen Standpunkten, die mir teilweise gefallen, aber eher von den alten Knackern dieses Vereins vertreten werden und in einer Koalition eh nicht durchgesetzt werden, kann man diese Partei da lassen, wo sie hingehört. Nämlich bei knapp unter 3 % Zustimmung der Wählerschaft. FDP = Fast Drei Prozent

          Das ist was für Reiche, Hoteliers und Mövenpick-Inhaber.

          Alles fällt wieder unter „meiner Meinung nach“…

        • Nachtrag, auch wieder nur meine Meinung:

          „Das ist was für Reiche, Hoteliers und Mövenpick-Inhaber“, damit dieses auch wirklich schlechter durch die Himmelspforte passen als Kamele durch ein Nadelöhr.

          Ein Reicher bleibt reich, wenn es keine FDP gibt. Er macht nur nicht ganz so krasse Rekordgewinne mehr und die nächste Wirtschaftkrise lässt länger auf sich warten, wo er dann wirklich viel verlieren kann.

      • @ Großmeister Peter

        Ja, ich kann Schach.

        Mein Papa hat’s mir beigebracht, weil niemand in der Familie mit ihm spielen wollte (Mama, Schwesterlein – Weiber halt).

        Gegen Tippse gewinne ich sogar.

        Wenn sie denn mal mit mir spielt.

        Was immer dann passiert, wenn ich ihr wieder mal das Tric-Trac-Brett (schöne Arbeit, Holz mit Intarsien, aus einem Marokko-Urlaub, na ja, wahrscheinlich chinesische Arbeit )über den Scheitel gezogen habe.

        Aus Wut darüber, dass sie mich abgezogen hat.

        • Ja, ich kann Schach.

          Mein Papa hat’s mir beigebracht, weil niemand in der Familie mit ihm spielen wollte (Mama, Schwesterlein – Weiber halt).

          OT: Ja, ich kanns mir vorstellen. Studierst eine halbe Stunde an einem Zug rum (hey Opa, jetzt mach mal) und dann schiebt er einen Randbauern … 🙂

  5. Eigenschaften für einen Kanzler? Jedem alles versprechen. Den Wählern das erzählen, was sie hören wollen. Ganz viel von sozialer Gerechtigkeit schwadronieren. Und ganz wichtig. Immer erzählen, dass die andere Seite alles schlecht macht und nichts auf die Reihe bekommt.
    Die meisten Wähler sin dumm wie Schafe – sie sehnen sich nach einer kuscheligen Volksgemeinschaft, in der man gleichzeitig seinem Egozentrismus fröhnen kann – von anderen bezahlt natürlich. Wahlen zu gewinnen ist nicht schwer – wenn man weiß wie man blöken muss.

    Mal ehrlich, es gibt doch nichts alberneres als Politiker 🙂 Früher hätte mich Steinbrück und Co auf die Palme gebracht. Seitdem ich icht mehr wähle, sehe ich sie als arme Würstchen, als Clowns im Zirkus der sich „Demokratie“ nennt.

    • @Adrian

      „Eigenschaften für einen Kanzler? Jedem alles versprechen.“

      Es ist eben erstaunlich, dass dieser Mechanismus allseits vorgehalten wird, gleichzeitig aber eingefordert wird.

      Der Verzicht auf ein höheres Gehalt dient dabei so gesehen als ein Costly Signal, welche noch eine wirkliche moralische Überzeugung darlegen soll.

      • „Es ist eben erstaunlich, dass dieser Mechanismus allseits vorgehalten wird, gleichzeitig aber eingefordert wird.“

        Das ist eigentlich nicht sehr erstaunlich. Es ist simpelste Gruppendynamik. Es ist das Führerprinzip, das Gottprinzip. Der Kanzler/der Führer/Gott soll moralisch tadellos sein. Aber er soll mir natürlich auch meine Wünsche erfüllen. Warum sollte ich ihn denn auch sonst wählen/ zu ihm beten?

  6. Der Mann ist ins einer gesamten Karriere ein Versager gewesen. Als Ministerpräsident in NRW hat er das schlechteste Ergebnis für die SPD überhaupt eingefahren und das Land nach 40 Jahren an die CDU verloren. 2009 gelang es ihm nicht, ein Direktmandat für den Bundestag zu erringen, und als Finanzminister ist er u.a. für die Zulassung von Hedegfonds in Deutschland und weitere Liberalisierung der Bankgeschäfte verantwortlich.

    Die SPD war wirklich völlig bescheuert, den zum Kandidaten zu machen, nur weil er in der bürgerlichen Presse über den Klee gelobt wurde.

  7. So, jetzt kriegt der Steinbrück aber richtig eine… – und alles fällt unter „meiner Meinung/Einschätzung nach“:

    Erstmal was den evolutions- bzw. verhaltensbiologischen Kontext dieses Beitrags angeht: Outgrouping ist normalerweise was ziemlich widerliches. Es gibt aber Fälle, in denen es unvermeidlich ist, wenn eine Gruppe nicht durch ein ihr gegenüber unsoziales Individuum zu große Schäden erleiden will, und das Outgrouping dazu noch dem Outgegroupten recht wenig schadet, vergleicht man es mit typischen Formen des Outgroupings.

    Es ist eben ein sehr großer Unterschied, ob z. B. eine Schulklasse aufgrund instinktiv bedingter Anstoßaggressionen einen Mitschüler, nur weil dieser „anders“ ist, ausschließt und womöglich noch (in nicht wenigen Fällen jahrelang und heutzutage auch mit Hilfe des Internets und dessen „sozialer“ Netzwerke) dabei mobbt bis kaputtmobbt, ob Menschen andere Menschen nur aufgrund ihrer anderen Nationalität, Religion, sozialer Schicht, Hautfarbe oder wegen was auch immer für einer im Grunde unwichtigen Eigenschaft (z. B. wenn jemand zu Schalke 04 anstatt zum BVB 09 hält – unglaublich wichtig, reicht promillespiegelabhängig für Mord und Totschlag aus bei einigen) ausgrenzen oder gar als Feind ansehen, hassen und bekämpfen…

    …ODER ABER ob eine sozialdemokratische Partei (bzw. eher einzelne Menschen dieser Partei ), die ohnehin schon genug von den Gegnern der Sozialdemokratie unterwandert ist, einen Spitzenpolitiker versucht auszugrenzen, der im besonderen Maße ein Gegner der Sozialdemokratie ist bzw. wenn Anhänger dieser Partei so einen, wenn er es bis zum Kanzlerkandidaten geschafft hat, nicht wählen – das ist dann eben eine gute Form des Outgroupings. Und eine, die der Outgegroupte mehr als gut überlebt, gerade bei den Hornoraren.

    Leider haben viele Menschen heute die durch die Müllstrommedien eingetrichterte Meinung, dass jemand, der wirtschaftsnah ist und/oder dem Sozialen an der Sozialdemokratie kritisch bis gegnerisch gegenübersteht, jemand ist, der „von Wirtschaft“ etwas versteht, ein „Realo“ ist und kein „Fundi“ – eine Einschätzung, die vollkommen falsch ist, genauso falsch wie die Einschätzung vieler Menschen der jüngeren Geschichte sozialdemokratischer Politik.

    Schröders Agenda 2010 ist eben nicht, wie es viele den Medien geglaubt haben und glauben, ein Programm „notwendiger, alternativloser Einschnitte“ zur Rettung des Sozialen bzw. zur Rettung von allem. Ganz anders: Die Agenda 2010 und Hartz 4 hatten und haben den Zweck, den exportorientierten Teil der Wirtschaft auf Kosten aller anderen auszubauen. Ganz einfache Kiste: Löhne drücken, um Lohnstückkosten zu senken, um im heiligen internationalen Konkurrenzkampf konkurrenzfähiger zu sein. Darum ging es, nicht darum, irgend etwas, was den kleinen Menschen dient, zu retten. Damit eine gewisse „Kaste“ aus der Wirtschaft, ich nenne sie die „Exportkaste“, mehr Gewinne machen konnte, wurde in Kauf genommen, dass die deutsche Binnenwirtschaft weit unter ihren Verhältnissen blieb und immer mehr Menschen verarmten.
    Natürlich schaffen auch exportorientierte Unternehmen Arbeitsplätze. Sie tun es aber in diesem Fall AUCH auf Kosten derjenigen Unternehmen, die von der Binnennachfrage profitieren. Denn die geht stark zurück bei fehlenden Mindestlöhnen, bei Leiharbeit, bei Dumpinglöhnen, beim Verweisen von Angestelllten, die besser bezahlt werden wollen, auf ein Millionenheer von Arbeitslosen, also darauf, froh sein zu können, dass sie den Job überhaupt haben.

    Haben unserer Politiker, gerade die von der SPD, alles dafür getan, um einen für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit optimalen Kompromiss zu finden zwischen Stärkung des Exports UND Stärkung der Binnennachfrage? Nein, ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil: Sie haben lieber den Export ausgebaut, um sich bei ihren Freunden in der Wirtschaft besser einzuschleimen und bei ihnen Möglichkeiten zu haben, ihr Gehalt aufzubessern. (Gegen eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, die durch den Bildungs- und Ausbildungsstand der Menschen, ihre Arbeitsfähigkeit bedingt ist, habe ich nichts, im Gegenteil. Ich habe was dagegen, über Dumpinglöhne exportorientierte Unternehmen so stark zu machen, dass die Binnennachfrage einknickt und auf Kosten anderer Länder, die Handelsbilanzdefizite durch unsere Handelsbilanzüberschüsse haben, also auf Kosten der Masse der Menschen bei uns und auf Kosten anderer Länder, ein gewisser Kreis von Unternehmern bei uns Riesengewinne einfährt. )

    Sie haben der Wirtschaft gedient, um sich selbst zu bereichern, und natürlich um von den lieben Massenmedien, die ganz nebenbei bemerkt den Reichen gehören, überhaupt toleriert und gefördert zu werden – wer wirklich was ändern will, und wer wirklich dem Allgemeinwohl dienen will, hat wegen den Medien überhaupt keine Chance. Die Medien konnten der Masse von uns einimpfen, dass neoliberale Politiker „Fachleute“ und „Realos“ in der Wirtschaftspolitik sind, was vollkommener Schwachsinn ist. Sie konnten, obwohl wir Exportweltmeister und Exportvizeweltmeister waren, uns eintrichtern, „wir“ könnten uns „nicht mehr im internationalen Wettbewerb behaupten“. (Was in Zukunft aus verschiedensten Gründen sein kann, damals aber völliger Quatsch war. )
    Endergebnis: Das Millionenheer der Arbeitslosen wurde größer, dass der gering bezahlten Menschen ebenfalls. Der Export nahm zu und damit die Handelsbilanzdefizite anderer Länder, besonders solcher, bei denen noch anständige Löhne gezahlt wurden bzw. wo es Lohnsteigerungen gab. Folge: U. a. auseinanderklaffende Inflationsraten von Ländern, die in derselben Währungszone sind. Folge davon: Eine sehr gefährliche Wirtschaftskrise, die u. a. dazu geführt hat, dass in Griechenland krebskranke Menschen, die kein Geld und keine Versicherung haben, obwohl heilbar, zum Sterben nach Hause geschickt werden und Kinder in der Schule halbverhungert von Stuhl fallen, UND die auch uns noch teuer zu stehen kommt.

    Wirtschaftskrise? Da war doch noch was, nicht nur die Eurokrise, sondern die Bankenkrise von 2008. Wer hat denn den Bankensektor derart liberalisiert, z. B. durch die Legalisierung von Hedgefonds, dass durch verschiedene Formen der Zockerei so eine Krise möglich wurde? Waren das nicht Sozialdemokraten?

    Ich verweise in all den Punkten auf

    http://www.nachdenkseiten.de,

    besonders aber auf http://www.nachdenkseiten.de/?p=14892 und auf http://www.nachdenkseiten.de/?p=15569 – dann weiß man genug über Steinbrück, um zu erkennen, dass er genau wie andere Spitzenpolitiker der SPD eben de facto kein Sozialdemokrat, sondern das genaue Gegenteil davon ist. Er ist das Gegenteil von dem, was er vorgibt zu sein – nämlich ein Neoliberaler. Seine Honorare sind gegen die Auswirkungen seiner Politik da noch nebensächlich, wenn auch hochgradig geschmacklos und einem einfachen Mitbürger des klassischem SPD-Milieu nicht vermittelbar.

    Ferner sei auch auf diese Artikel verwiesen:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=15818#more-15818

    und diesen: http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-kandidat-taeuscht

    Ich will weiteres dazu nicht erläutern und diesmal auch keine langen Diskussionen führen, ich kann aber die Nachdenkseiten dringend weiterempfehlen, weil man dort erfährt, welches miese Spielchen wirklich mit einem gespielt wird.

    „Steinbrück verhielt sich also nicht nur politisch, sondern auch strategisch dumm.“

    In der Tat – und es ist gefährlich, einen dummen Bundeskanzler zu haben, der dazu noch so viele andere negative Eigenschaften hat – man wähle ihn bloß nicht.

    Eine Wahlempfehlung für die CDU soll dieses Posting von mir übrigens auch nicht sein, ganz und gar nicht. Denn was ist die CDU? Besser in dem Punkt? Nein, es ist dieselbe Wirtschafts- und Sozialpolitik, nur anders verkauft und im Detail anders.

    Und, ganz wichtig: Auch die CDU ist nicht das, was sie zu sein vorgibt. Denn wie „christlich“ und wie „demokratisch“ ist dieser Verein denn?

    Erstmal zum christlichen: Also was versteht man unter „christlich“? „Christlich“ kommt von „Christus“, und „Christus“ kommt von „Jesus Christus“.

    Ob man nun Atheist ist und deshalb Jesus Christus nur als eine bedeutende Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte ansieht, oder ihn als gläubiger Christ als Gottes Sohn, als Erlöser u. ä. ansieht, oder ob man dazwischen steht, ob man dem christlichen Glauben oder der Religion im Allgemeinen ablehnend, kritisch, neutral oder positiv gegenübersteht – folgenden Gedankengang kann man leicht nachvollziehen:

    Christlich ist, wie der Name schon sagt das, was Jesus Christus an Werten, an Geboten, an Taten usw. in diese Welt gebracht hat. Christlich ist, wer diese Werte lebt und/oder propagiert, sich an ihnen orientiert. Wie gesagt unabhängig davon, ob Jesus selbst ein einfacher Politaktivist war oder eine Gottheit ist.

    Ich hatte auf Heiligabend diesmal am Fernsehen eine Sendung über ihn gesehen, sowas kommt ja auf Weihnachten. Mir fiel die ganze Zeit eines auf:

    Alles, was er gewesen sein soll, getan haben soll, verkündet haben soll usw., war ja sowas von anders als das, was diese ach so „christliche“ Partei, die CDU, heute ist und macht.

    Der Unterschied könnte gar nicht größer sein. Jesus hat sich damals nicht mit Wirtschaftsbossen und Lobbyisten oder anderen Machtinhabern der damaligen Zeit, wie jüdische Adelige und die alten Römer, getroffen, mit ihnen Partys gefeiert oder sonst wie gekungelt, oder in ihren Villen Gratisurlaube gemacht. Oder ihnen in einem Amt gedient, um ihre Interessen gegen das einfache Volk, gegen die Masse der Menschen durchzusetzen, und nach der Amtszeit einen Posten im Vorstand gekriegt für ein unvorstellbares Gehalt. Nein, er war nicht wie die CDU auf der Seite der Starken und Stärksten, sondern der Allerschwächsten.

    Ich glaube nicht, dass ich hier irgendwem näher erläutern muss, was Jesus Christus alles getan hat – wisst ihr alle und ich weiß noch nicht mal so viel selbst darüber, ich bin kein Theologe und auch nicht bibelfest oder strenggläubig.

    Aber eines dürfte leicht nachvollziehbar sein: Er war so ziemlich das Gegenteil der CDU. Die ist stets wirtschafts- und arbeitgebernah, vertritt die Interessen der Reichen gegen normale Menschen und arme, auch auf harte und rücksichtslose Weise, während Jesus Christus mal gesagt haben soll, dass Kamele besser durch Nadelöhre passen als Reiche durch die Himmelspforte.

    Ja, und während CDU-Fuzzis nach ihrer Amtszeit nicht selten in der Wirtschaft, bei den Mächtigen, Geld „verdienen“, und dort für die politischen Entscheidungen ihrer Amtszeit ihre fürstliche Belohnung entgegen nehmen, hat sich Jesus Christus mit den Mächtigen so lange angelegt, bis sie ihn ans Kreuz genagelt haben. Der Unterschied zwischen ihm und dieser Partei könnte krasser nicht sein.

    Ist die CDU demokratisch? Im Vergleich zur NSDAP oder zur SED natürlich. Aber ist sie durch und durch demokratisch? Hat mal einer von euch mitgekriegt, wie einer von der CDU in Nachdenkseitenmanier angeprangert hat, dass die Medien durch ihre fiesen Kampagnen die Demokratie auf ein ziemlich kleines Niveau zusammenfalten? Meinungsfreiheit ist in Deutschland schließlich die Freiheit von etwa 200 Verlagen, ihre Meinung zu publizieren. Politische Gegner dürfen zu Worte kommen, aber ihr Wort bleibt fast unbekannt gegen den Mainstreammedienstandpunkt – demokratisch ist das nicht. Und wessen Interessen vertritt die CDU? Die derer, deren Meinung kaum bekannt ist, oder die derer, denen die Medien gehören und deren Standpunkt allgegenwärtig ist, uns eingehämmert wird? Richtig geraten.
    Die CDU ist meiner Meinung nach in vielen Hinsichten nicht christlich, sondern unchristlich oder sogar antichristlich, und demokratisch ist sie auch nicht, sondern eher plutokratisch. Sie ist wie die SPD, die neoliberal und damit das Gegenteil von sozialdemokratisch ist, das Gegenteil dessen, was sie vorgibt zu sein.

    Demokratisch ist die SPD natürlich auch nicht wirklich, und vieles dessen, was ich geschrieben habe, gilt auch für die kleineren Parteien.

    Man gucke sich mal die Grünen an, mit einem Joschka Fischer, der jetzt bei BMW mitverdient („Greenwashing“) oder einem „Gesunde Ernährung ist für Kinder gaaaaaaanz wichtig“- Matthias Berninger, der jetzt bei MARS (Das sind diese Schokoriegel) Geld verdient oder dies zumindest getan hat. Die FDP kann auch nicht besser sein – „Mövenpick-Partei“ ist genau wie „Zahnarzt-Partei“ eine gute Umschreibung ihrer Klientel.

    Unsere politische Landschaft und unsere demokratische Kultur ist eben zum Knochenkotzen – den Feminismus hätten wir zumindest in dieser Form sonst auch nicht am Halse.

    • Nachtrag:

      Diese Äußerung von Steinbrück, die einige Jahre alt ist, hatte ich noch vergessen:

      „Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern.“

      aus http://www.nachdenkseiten.de/?p=15423

      Diese Äußerung hatte er damals im neoliberalen Rausch gemacht. Sie ist meiner Meinung nach sozialdarwinistisch, da eine Unterstützung nur derer, die gerade etwas leisten, bedeutet, dass zu Fall gekommenen, die nichts mehr leisten (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Traumatisierung, was auch immer), nicht wieder auf die Beine geholfen wird.

      In seiner Nominierungsrede sagte er dagegen:

      „Der soziale Wohlfahrtsstaat ist seit jeher das große Projekt der deutschen Sozialdemokratie. Er ist die Grundlage dafür, Marktwirtschaft und Gemeinwohl miteinander zu versöhnen. Dieser soziale Wohlfahrtsstaat ist keine Zutat, kein Luxus je nach Kassenlage, sondern die materielle Einlösung des Solidaritätsversprechens.“

      Auf einmal eine völlig andere Meinung. Es ist halt ein Unterschied, ob man Krisenzeiten Kanzlerkandidat der SPD ist und wenigstens sozialdemokratische Lippenbekenntnisse machen muss, oder ob man eine ganz andere politische Rolle als Vorantreiber neoliberaler Reformen spielt.

      Wählt ihn bloß nicht! Die SPD wird sich nur durch eine krachende, historische Wahlniederlage auf ihre traditionellen Werte zurückbesinnen. Sie ist heute nur noch ein Zerrbild ihrer selbst. Sie ist nicht mehr eine sozialdemokratische Partei, sondern tut nur so und nennt sich so, weil sie nicht gewählt würde, gäbe sie sich einen Namen, der über ihr aktuelles Programm und das der letzten Jahre die Wahrheit aussagen würde.

      Was ihre erbärmliche Geschlechterpolitik angeht, von wegen „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche Überwinden.“: Ich habe schon mal so einen SPD-Fuzzi in einer Fußgängerzone, wo er für diese Partei seinen Stand hatte mit ein Paar anderen, mit diesem Satz konfrontiert, überhaupt mit der Geschlechterpolitik, mit Arne Hoffmanns „Genderama“-Blog, und habe ihm auch gesagt, dass diese Partei aufhören muss damit, neoliberal zu sein, und mit den Agenda 2010-Aposteln endlich abrechnen muss. Für letzteres hatte der Verständnis, bei ersterem hatte er von nichts eine Ahnung und vertrat vehement die Auffassung, Frauen kriegten für dieselbe Arbeit 28 % weniger. Auf dem Gebiet wollte er mir nichts glauben.

      Alles, wie üblich, fällt unter „meiner Meinung nach“.

      Trotzdem: Immer wenn einem so einer – oder einer von den anderen Parteien – über den Weg läuft oder umgekehrt, möge man ihm die Meinung sagen und, was sein Saftladen ändern muss, um wieder wählbar zu sein.

  8. Eigentlich ist seit der Wahl Kohl/Lafontaine klar, dass der beste Lügner die Wahl gewinnt. Kohl fastelte von „blühenden Landschaften“ und Lafontaine wagte zu behaupten, dass die Wiedervereinigung wohl einiges kosten würde. Letzteres wollten die Wähler nicht hören und straften das ab. Ich wähle Steinbrück, weil er es wagt die Wahrheit zu sagen, aber ich weiß, dass er verlieren wird, weil der Wähler das nicht will. Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.
    Allerdings gebe ich zu, dass er mit seinen Themen klassische SPD-Wähler eher verschreckt. Aber das hat komischerweise anderen nicht geschadet. Schmidt war kein „typischer“ SPD-Kanzler, Schröder (Genosse der Bosse) auch nicht. Ich denke, es ist einfach eine Wechselstimmung, was Steinbrücks Aussage über den Frauenbonus wieder bestätigt: Bei einem männlichen Kanzler dieser Art WÄRE Wechselstimmung!!!

    • @ Odin

      Schmidt hatte aber noch eine SPD hinter sich mit wirklich starken Gewerkschaften.

      Diese Gewerkschaften, diese SPD gibt es nicht mehr.

      Steinbrück hat heute eine ÖD-SPD hinter sich mit starkem „linken“ ÖD- und Fraunenförderflügel.

      Er als Genosse der Bosse mit diesen Pleitegeiern im Rücken muss denen Futter streuen, etwas zum Fraß vorwerfen, um deren linke Emotionen zu bedienen.

      Das, was er ihnen zum Fraß vorwerfen wird, werden die weißen, heterosexuellen Männer sein, die normalen (nicht die Bosse), die zu keiner Streichelzoominderheit gehören mit mit einem Pappschild „ZU FÖRERN“ auf der Brust.

      Die dürfen – wie in den USA – eine Veranstaltung finanzieren, von der sie zunehmend weniger profitieren, im Gegenteil.

      Und das in einer „Kultur“, die degeneriert genug ist, genau jene zu verhöhnen, von denen sie finanziert werden möchte.

      Selten blöd oder selten dreist oder beides.

      Dummheit und Dreistigkeit harmonieren ja recht gut.

      • Schmid hatte seine SPD eigentlich nie so richtig hinter sich. Das brauchte immer gehörig Druck von seiner Seite, ähnlich wie später bei Schröder.
        Der „Frauenförderflügel“ ist in jeder Partei enorm – vielleicht die FDP und Piraten mal ausgenommen. Es kommt immer nur darauf an, welche „Art“ von Frauen gefördert werden sollen: die berufstätige Frau oder die Hausfrau.
        Das Wichtigste wäre mir, dass das Betreuungsgeld wieder abgeschafft wird und das traue ich der SPD zu.
        Die SPD-Kanzler waren nie die großen Frauenförderer (Gedöhns). Das waren immer die CDU-Kanzler(innen). Allerdings auch mit guten Dingen, wie die Vätermonate.

      • @ Roslin

        „Das, was er ihnen zum Fraß vorwerfen wird, werden die weißen, heterosexuellen Männer sein, die normalen (nicht die Bosse), die zu keiner Streichelzoominderheit gehören mit mit einem Pappschild “ZU FÖRERN” auf der Brust.“

        Genau hier müssen wir ansetzen. Gestreichelt & gefördert werden ist nämlich verdammt viel schöner als gefressen werden. Wir weißen, heterosexuellen Männer müssen uns auch dieses „zu fördern“-Pappschild holen und mit einer neuen Art von Political Correctness absichern.

        „Die dürfen – wie in den USA – eine Veranstaltung finanzieren, von der sie zunehmend weniger profitieren, im Gegenteil.“

        Eben, man(n) will ja nicht das eigene Gefressen werden noch finanzieren müssen.

        „Und das in einer “Kultur”, die degeneriert genug ist, genau jene zu verhöhnen, von denen sie finanziert werden möchte.“

        Mein Vorschlag mit dem Pappschild oben ist deshalb auch nicht egoistisch, wie es auf den ersten Blick erscheint. Denn: Wenn weiße, heterosexuelle Männer auch endlich eine arme, geförderte Minderheit sind, bricht der Laden schneller zusammen und die Schaffung einer soliden Gesellschaft ist eher möglich. So geht also beides Hand in Hand…

        Zum öffentlichen Dienst: Das sehe ich nicht ganz genauso, da ein starker öffentlicher Dienst gerade in Krisenzeiten, in denen die Menschen Arbeit brauchen, zumindest in einem gewissen Maße die Binnennachfrage stärkt und da gerade im Zeitalter der demographischen Krise sicherer Arbeitsplätze die Geburtenrate stabilisieren.

        Ich bin aber auch der Meinung, dass dann, wenn wir insgesamt genug Arbeitsplätze hätten, nicht unnötig viele Beamte beschäftigt sein sollten, sondern in den Bereichen, wo es was bringt: Lehrer & Polizeibeamte zum Beispiel.

        Den öffentlichen Dienst grundsätzlich auf das Maß des Notwendigen herunterfahren? Gerne, aber bitte nicht im Zeitalter der Massenarbeitlosigkeit.

        Das hier dürfte Dir gefallen – ist auch voll cool, auch wenn es teilweise nichtgerade fair ist – witzig ist es:

        • „Wir weißen, heterosexuellen Männer müssen uns auch dieses “zu fördern”-Pappschild holen und mit einer neuen Art von Political Correctness absichern. “

          Naja, soooo aus der Luft gegriffen ist das nicht. Weiße, heterosexuelle Männer können sehr wohl spezifische Probleme haben – allerdings nicht in ihren Eigenschaften „weiß“ (oder gibt es jemand, der in Deutschland Schwierigkeiten bekommen hat, weil er Weißer ist) und auch nicht als heterosexueller (oder gibt es jemand….) aber eben in ihrer Eigenschaft als „Mann“.
          Und genau daran arbeiten ja Maskulisten, dass die spezifischen Schwierigkeiten, die Männer als Mann erleben können bekannt und berücksichtigt werden.

        • Es war auch echt nicht von mir so gemeint, dass es aus der Luft gegriffen wäre, zu behaupten, Männer seien als Männer benachteiligt. Sind sie in vielen Hinsichten unabhängig von Hautfarbe & sexueller Orientierung. Es war keine Ironie von mir.

          Als Weißer benachteiligt? Lediglich denkbar, wo viele nichtweiße Rassisten sind, die sich an modernen Weißen rächen wollen für das, was andere Weiße mal gemacht haben. Dürfte irgendwo auf der Welt zu finden sein, auch wenn der umgekehrte Rassismus sicher häufiger ist.

          Als heterosexueller Mensch (jetzt unabhängig vom Geschlecht) benachteiligt? Für wen tut unsere Regierung denn mehr und wer ist denn durch Political Correctness mehr geschützt? Homosexuelle Menschen oder heterosexuelle?(Klar, häufiger sind homosexuelle Menschen als solche benachteiligt. Alleine das sich outen müssen und der dann vermutlich oftmals entsetzte Blick von Mutti…)

          Als heterosexueller Mann benachteiligt? Ja, wenn man unattraktiv ist. Ein unattraktiver heterosexueller Mann ist nämlich auf dem Partnermarkt einer Gesellschaft mit nichtmonogamen Paarungssystem, wie wir es heute haben, wesentlich schlechter aufgestellt als eine vergleichbar unattraktive heterosexuelle Frau, die als Weibchen, um mit einem Dozent zu sprechen, bei dem ich damals eine der ganzen Lehrveranstaltungen auf der Uni hatte, „eh einen Partner kriegt“. Und das ist eine geschlechtsspezifische Benachteiligung, die viele heterosexuelle Männer betrifft, homosexuelle dagegen nicht. (Natürlich können auch die aufgrund individuell schlechter Attraktivität keinen/keine mitkriegen. Es ist bei ihnen aber nicht biologisch vorprogrammiert, dass ein gewisser Prozentsatz von ihnen leer ausgeht wie bei heterosexuellen Männchen beliebiger, in dieser Hinsicht normaler Arten.)

          Als heterosexueller Mann gibt es damit zusammenhängend gleich noch eine Benachteiligung, die auch für solche Männer gilt, die gar nicht unattraktiv sind, mit Ausnahme wirklich hochattraktiver: Sie müssen wesentlich mehr tun dafür, um eine Partnerin zu kriegen, als eine Frau dafür tun muss, damit sie einen Partner findet. Die Investitionen aller Art des Mannes sind hierbei i. d. R. wesentlich höher. Die Wahrscheinlichkeit, hierbei chronisch erfolglos zu sein und trotz oder teils sogar wegen großer Bemühungen Niederlagen zu erleiden wie Abblitzen, beim Abblitzen verbal eine reinkriegen (Monika Ebeling hat mal irgendwo geschrieben, Männer müssten sich oft 99 mal „nein“ für einmal „ja“ anhören!), in der Friendzone landen und da ausgenutzt werden, auch in echten Partnerschaften weggekickt zu werden, ist schlichtweg größer als bei einer Frau umgekehrt. Und das ist eine der entscheidensten Benachteiligungen des männlichen Geschlechts, auch wenn dies nicht für alle Männer gilt.

          Entscheidend auch deshalb, weil diese reproduktionsbiologische Wertlosigkeit des Mannes, die zu dieser Konkurrenz der Männer um die Frauen in der Gesamtbilanz führt, mit zahlreichen anderen Benachteiligungen des männlichen Geschlechts in einem kausalen Zusammenhang steht. Wer nämlich reproduktionsbiologisch im Vergleich zur Frau wertlos ist und leicht diesbezüglich durch andere Männer ersetzt werden kann, der wird auch leichter mal in Kriegen entsorgt, der muss auch eher mal gefährliche oder gesundheitsschädliche Arbeit leisten und dran krepieren, oder wird von klein auf härter angepackt.

          Ein guter, wahrer Maskulismus kann deshalb diese Aspekte auf gar keinen Fall ausklammern.

        • @ Odin

          Wenn NICHT gefördert wird, weil man die biologischen Kriterien, die zum Streichelzoomitglied befähigen, nicht mitbringt, ist das Benachteiligung.

          In den USA ist man dank viel umfassenderer Affirmative Action schon weiter.

          Dort trifft es nicht nur Weiße, sondern vor allem Nordostasiaten.

          Die sind einfach zu gut > man müsste sie überproportional zu den Eliteunis zulassen.

          Das geht natülich nicht.

          Da es hier aber eine Minderheit trifft, wird das zum Problem, über das PC-Jünger nicht gerne reden.

          Gegenüber Weißen leistungsungerecht zu diskriminieren, das kann man vertreten, denn die sind ja keine Minderheit (noch nicht).

          Verlogenheit wohin man schaut, getarnt unter der Gutmenschenburka der Politischen Korrektheit und ihrem Good-Will-Geschwätz.

        • „Wenn NICHT gefördert wird, weil man die biologischen Kriterien, die zum Streichelzoomitglied befähigen, nicht mitbringt, ist das Benachteiligung.“

          Quatsch! Wenn ich einem blinden über die Straße helfe, dann benachteilige ich nicht die nicht-blinden, denen ich nicht helfe! Hilfe muss dort ansetzen, wo Benachteiligungen sind.
          Wenn ein Vater diskriminiert wird und keinen Kontakt mit seinem Kind hat, weil man ihm als Vater nicht zutraut, dass er gut mit seinem Kind umgehen kann und wichtig für sein Kind ist, dann muss ich IHN unterstützen und NICHT die Mutter – willkommen in der Wirklichkeit!!!

        • @ Odin

          „Quatsch! Wenn ich einem blinden über die Straße helfe, dann benachteilige ich nicht die nicht-blinden, denen ich nicht helfe! Hilfe muss dort ansetzen, wo Benachteiligungen sind.“

          Klingt wie LILA-PUDEL-Sch****

          Die Damen sind nicht benachteiligt, schon gar nicht so wie Blinde.

          Der Roslin hat Recht: Mit uns Männern empfindet niemand Mitleid. Also muss man(n) ’s selbst tun, das aber ist dann SELBSTMITLEID.

          „Wenn ein Vater diskriminiert wird und keinen Kontakt mit seinem Kind hat, weil man ihm als Vater nicht zutraut, dass er gut mit seinem Kind umgehen kann und wichtig für sein Kind ist, dann muss ich IHN unterstützen und NICHT die Mutter – willkommen in der Wirklichkeit!!!“

          Damit hasste völlig Recht. Klingt wie ein Widerspruch zu dem oben. Was ist los?

          Ja, willkommen in der Wirklichkeit!!!

        • Bei nochmaligem Durchlesen habe ich Roslin wohl falsch interpretiert.
          Ich hatte ihn so verstanden, dass er behauptet, jemandem zu helfen (sprich: ihn zu fördern) sei eine Benachteiligung DER ANDEREN – in meinem Beispiel sind dann die Sehenden benachteiligt, weil den Blinden geholfen wird.
          Falls er es aber anders gemeint hat: NATÜRLICH ist es eine Benachteiligung, wenn einem Förderung verweigert wird, obwohl man sie nötig hätte, nur weil die Förderung an geschlechtlichen Kriterien festgemacht wird.

  9. Die SPD und mit ihr Steinbrück hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wie Mathias bereits ausführlich dargelegt hat ist es zweifelhaft, ob die SPD denn tatsächlich noch eine sozialdemokratische Partei in klassischem Sinne ist, d.h eine Partei, die die Interessen der Arbeitnehmer vertritt.

    Wenn die SPD sich des Slogans bedient „wer die menschliche Gesellschaft will, der muss die männliche überwinden“, dann ist diese Aussage nicht bloss eine fehlinterpretierte Bagatelle, sondern fügt sich nahtlos in die politische Maxime ein: Nicht die sozialen Klassen sind die primären politischen Kategorien, sondern biologisches Geschlecht.

    In den USA wählen mittlerweile die meisten Weissen aus der Arbeiterschicht die Republikaner, obwohl die für jeden erkennbar die Interessen einer kleinen Schicht Vermögender vertreten. Dieses scheinbar irrationale Wahlverhalten lässt sich erklären, wenn man die „feministische Koalition“ genauer betrachtet: Alle Interessen ausser denen des weissen heterosexuellen Mannes sind von Bedeutung. Selbstverständlich sind in der Demokratischen Partei nach wie vor viele weisse heterosexuelle Männer in wichtigen Positionen, ihre Politik aber richtet sich nie an den WASP, sondern produziert sich als Alternative zu den WASPs, wobei der „White Trash“ mal eben so dazugezählt wird. Aus diesem Grund betrachtet mittlerweile eine Mehrheit des „White Trash“ die Demokratische Partei nicht mehr als die ihre. Dieser Prozess der Ablösung der männlichen Arbeiterschaft und Angestellten (sofern nicht im ÖD angestellt) ist auch in Europa im Gange.

    Steinbrück hin oder her – die Linke ist degeneriert. Von den andern red ich gar nicht erst.

    • @Peter: Die ganze Politik ist degeneriert.
      Dieses Rechts-Links-Gedöns ist überholt und erinnert an die Grabenkämpfe des 1. Weltkrieges. Die Zeiten haben sich geändert.
      Beiden Lagern fällt doch außer Standard-Phrasen nichts mehr ein.
      Für die wirklich drängenden Probleme der Gesellschaft haben beide keine Lösungen, allein schon weil ihr beschränktes Dogmatisches Weltbild sie daran hindern wird, die entscheidenden Fragen zu stellen. Von dem Finden der Antworten auf diese mal ganz zu schweigen.

      Seit einiger Zeit kommt es dann zum Verwischen und durchmengen beider Seiten, was nichts an der ratlosigkeit der Politik ändert.
      Denn es solltee nun eigentlich darum gehen, neue bahnbrechende Lösungen zu finden und nicht ein buntes Allerlei aus alten Lösungen zusammenzuwürfeln, die es alle nicht (mehr) bringen.
      Gemeinsam ist jedoch beiden Lagern, dass sie eine Wucherung im Staat(sapperat) zur Folge haben.
      Dann verlieren sie sich immer mehr in Kinderkram, kommen dafür aber ihren Kernkompetenzen immer weniger nach.
      Bis die Gesellschaft an den Wucherungen krepiert.(hier hätte ich evtl. eine Collapse-Porn-Triggerwarnung raushauen sollen, nicht dass ich noch potenzielle Stammleser vergraule.)

    • @ Peter

      Völlig richtig, Peter.

      Interessant ist ja der Unterschied im Wahlverhalten der weißen Frauen. Ledige/Alleinerziehende wählten mit großer Mehrheit Obama, Verheiratete mit großer Mehrheit Romney.

      Das ist die Crux der Obama-Mehrheit aus ethnischen Minderheiten und der größten „Minderheit“, der Frauen.

      Sie versammelt diejenigen, die Geld vom Staat wollen/brauchen.

      Sie kann zwar den Abgang der weißen heterosexuellen Männer feiern, steht aber vor dem Problem, dass es genau jene weißen, heterosexuellen Männer sind, die das Gros der Staatseinnahmen erwirtschaften, von denen die Koalition der Minderheit profitieren will (als Leistungsempfänger, als Staatsangestellte).

      Die Reichen noch mehr zu besteuern wird schwer, weil gerade die Reichen sich dieser Besteuerung leicht entziehen können (s. Dépardieu in Frankreich, der übrigens jahrelang Wahlkampf gemacht hat für jene Sozialisten, die ihm nun 75 % seiner Einnahmen abknöpfen wollen – da wird sogar Obelix lieber Russe und verlässt sein gallisches Dorf, Patriotismus ist nicht mehr, auch kein Fiskalpatriotismus, hat man erfolgreich dekonstruiert, wir haben nur noch Bevölkerung, keine Nationen, keine Völker mehr > Entsolidarisierung).

      So wird die Mehrbesteuerung die treffen, die sich nicht ohne weiteres verabschieden können – den wohlhabenden Mittelstand.

      Für den sich dann aber Leistung zunehmend nicht mehr lohnt > Nullsummenspiele.

      Mit der Folge von noch mehr Staatsverschuldung, die solange hochgetrieben wird, bis uns das ganze System um die Ohren fliegt.

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