Leser Stephan hat ein paar Vorschläge zur Verbesserung der Diskussionskultur hier gemacht:
Einfach mal etwas lockerer mit den Femsen umgehen. Sie sind hier in der Minderheit. Und haben offenbar Interesse an anderen Sichtweisen.
Diskussion statt tumble play (nicht immer gleich so ruppig)
Nicht an jeder Kleinigkeit aufhalten, nicht jede emotionale Äußerung kommentieren, das Menschliche darin erkennen
Kommentare nicht nur nach Lagerdünkel beurteilen
Nicht zu viert an einer Person festbeißen und mit Kommentaren volllöffeln, bis irgendwann die Luftröhre verstopft ist
Dem Gegenüber nicht unterstellen, ein böses Monster zu sein
Mal einen Tag einlegen ohne Verschwörungstheorien
Ursachen für Meinungsverschiedenheiten suchen
Auch mal drüber nachdenken, ob in einer bestimmten Hinsicht der andere nicht auch recht hat, die Vielschichtigkeit von Sachverhalten erkennen
Ziel sollte Annäherung, nicht Entfernung sein
Ich glaube, dass man sehr viel erreichen könnte, wenn dieses Blog positive Aufmerksamkeit in der feministischen Netzszene gewönne.
Dass Frauen sich unwohl fühlen wurde hier beispielsweise auch von Stephi (24. Oktober 2012, 19:46, ich finde leider nicht, wie man bei Onyx auf direkte Kommentare verlinken kann) angesprochen:
Natürlich kommen diese Vorwürfe nur über Männer, die sich negativ äußern, es ist ja nicht so, als ob es in deinem Strang an solchen Leuten mangelt. Im Gegenteil: das nimmt immer mehr Überhand. Kein Wunder, dass sich immer mehr Frauen, ob feministisch oder nicht, in deinem Blog unwohl fühlen. Nicht weil du dir die herabsetzenden Kommentare zum eigen machst, denn das unterstelle ich dir nicht. Sondern weil du durch deine Nichtreaktion und deiner mangelnde Courage, die von dir geschätzten Leute aufgrund ihres Verhaltens zu kritisieren, diversen Antifeministen das Gefühl gibst, sie können bei dir auf Frauen herumhacken, wie ihre Laune es zulässt. Und dieses “Aber die und der sind doch schlimmer…” als Ausrede zu benutzen, nur weil man sich auch nach etlichen frauenfeindlichen Äußerungen nie getraut hat, Roslin und ein paar andere zu kritisieren, ist sehr schwach.
Oder Robin kurz darunter:
Dagegen deine Fanbrigade: Für die ist praktisch jede Frau ein weibliches Arschloch. Liest du dir eigentlich die Kommentare in deinem eigenen Blog durch? “Mit Frauen kann man kein ernsthaftes Gespräch führen” “Frauen können gar nichts, außer jammern” “Frauen sind unfähige Lachnummern” – wie kannst du das bitte schönreden bzw. Onyx konstatieren, dass sie schlimmer sei als sowas?
Und noch mal Onyx
Du bist für deinen Blog verantwortlich. Wenn du Frauenhassern eine Plattform bietest, und diese das dann auch recht hemmungslos ausnutzen, weil sie ja, “Meinungsfreiheit” sei Dank, kaum Sanktionen zu befürchten haben, weil das Strengste, was du ihnen entgegenbringst (sofern du ihnen überhaupt widersprichst), ab und zu ein zaghafter Du-Du-Finger und die “Bitte nach Höflichkeit” ist (was ja nun wirklich nicht mehr als ein bisschen Wattepusten ist), kannst du dich wahrlich nicht beklagen, wenn dir dahingehend die Glaubwürdigkeit abgeht, dass du ja angeblich ausschließlich am sachlichen und wissenschaftlichen Diskurs interessiert bist.
Auf dem Blog „Feministcritics“ erscheint jeder Artikel doppelt, einer mit freier Diskussion, einer mit besonderen Diskussionsregeln, die die Diskussion fairer machen sollen:
There are a number of rules here, but they can be summarized as simply, “Don’t be obnoxious,” and “Don’t pile on.”
Here are the specifics:
Comments in NoH threads must respect the character of the people with whom you disagree. A comment in a NoH thread is subject to being struck, edited in place, or deleted if it:
Uses an ad hominem attack (focuses on another person’s character instead of their behavior or argument);
Expresses hatred or bigotry towards a group, i.e. implies that they are innately defective somehow;
Is overwhelmingly negative and sneering;
Implies that the vast majority of feminists, feminist critics, women, or men, are acting in bad faith (i.e. that they are ‘evil’ instead of ‘mistaken’);
Implies there is something sinister about feminists, feminist critics, women, or men, when they do things or adopt attitudes that are actually routine among any advocacy group (i.e. “they think they’re SMARTER than you” etc.);
Includes bad faith questions, i.e. questions that are structured so that a direct, good faith answer is not possible (in the “Have you stopped beating your wife?” vein);
Casually uses racist or sexist terminology in a potentially offensive manner.
We ENCOURAGE comments that:
Have a clear and tangible relationship to the original post;
Are specific; have details and/or citations;
Focus on one or two points (instead of trying to address a lot of things in a single comment).
Consecutive comments by the same person are discouraged, unless there’s been a substantial amount of time (12 hours) elapsed between the comments or the second comment is brief.
No more than two consecutive responses (by different people) to a previous comment. A third response should not be posted unless the original commenter has posted a counter-response, or at least 12 hours have passed. In other words, if Alan makes a comment, then Betty responds to Alan, then Cathy responds to Alan, everyone else should refrain from responding to Alan until either Alan counter-responds or time has passed. Commenters may comment on other aspects of the original post, though. (The purpose of this rule is to eliminate the ‘gang tackling’ effect.)
Commenters who have been placed on the watch list may not participate in the NoH threads, but should use the RP threads instead.
Enforcement of these rules will be as fair and consistent as possible given limited blogger resources. It is likely that we bloggers will generally comply as well but may exempt ourselves as we see fit. General discussion of policy or enforcement is not appropriate for the NoH threads.
Da sind interessante Ansätze dabei, die ja auch etwas in Richtung von Stephans Ansätzen gehen. Alle Artikel doppelt erscheinen zu lassen würde ich nicht für eine gute Idee halten. Aber es gelegentlich zu machen könnte ich mir schon vorstellen, wenn es denn angenommen wird. Wenn auch nicht mit einer so langen Zeitspanne. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, eine „strengere Moderationspolitik“ für Gastbeiträge einzurichten, wenn denn zB eine Feministin einmal ihre Sicht darlegen wollte?
Ich bin mir allerdings auch wahrhaftig nicht sicher, ob ich den dafür notwendigen Moderationssaufwand leisten kann.