„Wunschgeschlecht: Alle wollen nur noch Mädchen ‒ was steckt hinter dem Phänomen?“

Arne zitiert aus einem Artikel, der leider hinter der Bezahlschranke liegt:

Ein Mittwochnachmittag auf einem Wilmersdorfer Spielplatz. Zwei Mütter schauen ihren etwa vierjährigen Töchtern beim Fangenspielen zu. Eine von ihnen ist deutlich schwanger. „Morgen ist Ultraschall“, sagt sie mit Blick auf ihren Bauch und fügt hinzu: „Hoffentlich ist kein Schniedel dran“. Die andere Mutter nickt verständnisvoll.

(…)

In deutschsprachigen Onlineblogs und Elternforen finden sich unter dem Stichwort Geschlechterwunsch unzählige Beiträge von Schwangeren, die sich dringend ein Mädchen wünschen oder ihre Trauer darüber schildern, dass der Nachwuchs ein Sohn wird. Dubiose Ratschläge liest man dort, wie sich angeblich schon bei der Zeugung die Wahrscheinlichkeit erhöhen lässt, dass ein Spermium mit X-Chromosom das Rennen macht. Man findet Berichte von Frauen, die eine Psychotherapie beginnen, um den männlichen Fötus in ihrem Bauch nicht abzulehnen.

(…)

Jungen gelten in Deutschland seit einigen Jahrzehnten zunehmend als das „schwierige Geschlecht“. Mädchen machen die besseren Schulabschlüsse und studieren häufiger, während Jungen öfter die Schule abbrechen oder mit Verhaltensstörungen wie ADHS diagnostiziert werden. Sie sind auch unbeliebter beim Lehrpersonal und bekommen bei gleicher Kompetenz schlechtere Noten als ihre Mitschülerinnen, auch das ist durch Studien belegt. Die Soziologin Heike Diefenbach hat dieses Phänomen 2010 in einem Aufsatz mit dem Titel „Jungen – die neuen Bildungsverlierer“ behandelt.

Ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man sich da so reinsteigern kann. Ich kann verstehen, dass man gewisse Vorlieben hat („Lieber ein Mädchen/ein Junge“), aber um sich so schwer da reinzusteigern, dass man zu einer Psychotherapie muss… Gut, das wird auch in den wenigsten Fällen der Fall gewesen sein. Ich muss sagen, dass ich es ganz interessant finde, eines von jeder „Sorte“ zu haben. Aber wie ich schon bei der Geschlechtsverkündung von Schmidt Junior schrieb:

Mir war es in der Tat relativ egal, Hauptsache gesund. Ein Mädchen hätte vielleicht den Vorteil gehabt, dass Fräulein Schmidt und sie dann besser miteinander spielen könnten, aber das wird sich sicherlich auch so ergeben.

Aber ein Junge ist natürlich schon spannend. Ich habe Südländerin schon angedroht, dass ich nunmehr das Haus mit Dinosauriern füllen werde.

Ich bin gespannt auf die Unterschiede, die sich aus dem anderen Geschlecht ergeben, wobei natürlich die Familienstudie hier eine etwas kleine Teilnehmerzahl für verlässliche Ergebnisse hat.

Arne ergänzt:

Leider flüchtet sich der Tagesspiegel in den folgenden Absätzen wieder in den Mythos, dass Männer „trotz Emanzipation und Antidiskriminierungsgesetzen noch immer bessere Karrierechancen und höhere Einkommen“ hätten. Dass dies die Folge von persönlichen Lebensentscheidungen der Frauen ist, wird von Anna Pannen nicht gesehen, weshalb sie zu dem Fehlschluss gelangt: „Wer seinem Kind Erfolg und ein leichtes Leben wünscht, müsste also eigentlich einen Jungen wollen.“ Offenbar wissen etliche Mütter es insgeheim besser.

Ja, da stoßen die Theorien mal wieder an die Realität.

Habt ihr schon mal außerhalb von Artikeln dazu eine so starke „Geschlechtsbevorzugung“ bei künftigen Eltern erlebt?

49 Gedanken zu “„Wunschgeschlecht: Alle wollen nur noch Mädchen ‒ was steckt hinter dem Phänomen?“

  1. Zwei Punkte hierzu, die sich durch besondere Perversität auszeichnen:

    1. Dass sich die Feindseligkeit gegen Kinder richtet.
    2. Dass sich die Feindseligkeit gegen das eigene Fleisch und Blut, die eigenen Kinder richtet. Alle großen verbrecherischen Ideologien wie Stalinismus und NS zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbst Familienmitglieder gegeneinander hetzten, wo man nicht auf Linie war. Nur dass das Geschlecht ein unverschuldetes Geburtsmerkmal ist, anders als eine Geisteshaltung.

  2. Mal kurz Google bemüht: es gibt Artikel nach Umfragen, wo je nachdem ein Geschlecht bevorzugt wird.
    Generell ist es wohl so, dass man Mädchen halt niedlicher anziehen kann und man als Mutter erstmal einfacher mit ihnen umgehen kann, da sie ja das gleiche Geschlecht haben.
    Dafür gelten Jungs generell als einfacher, sie machen weniger Probleme, sind weniger problematisch in der Erziehung.

    Wenig überraschend: Frauen wünschen sich dennoch häufiger Mädchen, Männer eher Jungs.

  3. was steckt hinter dem Phänomen?

    Also wer sich eine Elternschaft an die Wand malt und nicht nur den eigenen Knuddelwunsch und die empfundene Süßheit eines kleines Kindes im Sinn hat, sondern sich auch überlegt, was später mal aus einem Kind werden könnte, der kann gar nicht zu einem anderen Schluss kommen.

    Denn:
    Mädchen werden in ein feministisches Staatssystem mit einem ebensolchen Bildungssystem geboren, massiv dominiert von Frauen. Mädchen werden so nicht nur besser gefördert, sondern auch besser beschützt.
    Die Vorteile ziehen sie durchs weitere Leben. Mädchen und Frauen haben unzählige Optionen, ihren Lebensweg zu gestalten. Sie können sich durch Mann oder Staat versorgen lassen, sie können sich richtiger Arbeit widmen auch ohne entsprechende Qualifikationen, indem sie Frauenquoten in Anspruch nehmen. So kommen sie sogar aus dem Nichts in die Politik.
    Sie können über ihre Reproduktion selbstbestimmen, Nachwuchs auch ohne konkreten Mann bekommen und den zum Lebensinhalt machen.
    Wenn sie Lust haben, können sie sogar zum Militär gehen und schießen, aber sie müssen es nicht.
    Geraten sie in Nöte oder empfinden sie Probleme, steht eine Unzahl von gesellschaftlichen Hilfs- und Schutzeinrichtungen für sie zur Verfügung.

    Und welche Lebensperspektiven hat man so im Vergleich, wenn bei der Geburt ein Penis mit rauskam?

    • Und der größte Witz dabei: Diese ganze Frauenbevorzugung bringt niemanden etwas. Sie ist gesellschaftlich, demografisch und volkswirtschaftlich ein absoluter Rohrkrepierer.

    • „Mädchen werden so nicht nur besser gefördert, sondern auch besser beschützt.“

      Mädchen werden in ein ideologisches System geboren, das ihnen alles Wissen vorenthält, das frau braucht, um ein zufriedenes Leben zu führen („Karriere wichtiger als Familie“, „Männer sind deine Feinde und unterdrücker“, „ALLES ist Sexismus, ALLES ist problematisch“, „Egal, was du tust, das Klima bringt dich eh um“ (Das hat hier Platz, weil Frauen in Neurotizismus deutlich höher liegen als Männer, also viel anfälliger sind für den Klimawahnsinn)).
      Dazu kommt der Kriegsschauplatz Social Media, dem die meisten Mädchen weitgehend wehrlos ausgeliefert sind, nicht zuletzt auch wegen feministischer Lügen (destruktives weibliches Verhalten gibt es nicht, das ist alles nur das Patriarchat).

      Der Grund, dass Leute trotzdem Mädchen haben wollen, liegt an der Schafs-Natur der Menschen. Wenn die Religion sagt: „So ist es“, dann wird – vor allem von Frauen – nicht hinterfragt, sondern Treuegelübde abgelegt.

      So oder so sollten wir von der Legende abrücken, dass Mädchen es besser haben.
      Sie haben es vordergründig leichter.
      So wie auch Schlachtvieh es vordergründig leichter hat als Wildtiere – Sieh doch: Immer ausreichend Futter da, und warm und trocken ist es auch!

      • Dein Vergleich mit dem Schlachthaus ist etwas schief, denn das Schicksal des Schlachtviehs erwartet Frauen ja eben nicht. Wenn, dann würde ich das Leben von Frauen eher mit dem einer Hauskatze vergleichen: Sie darf alles, muss sich aber um nichts kümmern.

        • „Dein Vergleich ist etwas schief“ aus der Kategorie „Nennen sie eine Tautologie für 100“.

          Vergleich mit einer Hauskatze ist gar nicht so schlecht: Darf nicht raus und kann keine Kinder haben.

          • Das Problem ist, dass extrem irrationale Ideologien immer Nebenwirkungen haben, die irgendwann alle Vorteile derjenigen, die sie bevorteilen wollten, zerstören, wenn nicht sogar überkompensieren. Wenn destruktives Verhalten von Frauen nicht kritisiert werden darf, dann machen sich die Frauen das Leben gegenseitig zur Hölle. Und spätestens mit dem Einzug eines totalitären Überwachungsstaates wird es fast allen übel ergeben.

            Das sollte man jedem Befürworter extrem irrationaler Ideologien klarmachen!

      • Sie haben es vordergründig leichter.

        Ja, sie sind letztlich ebenfalls durch den Feminismus gekniffen. Aber sie haben die Option, es sich in der vordergründigen Leichtigkeit gemütlich zu machen, als Default-Alltagsfeminst das Jammergeblubber mitzusummen, das abzugreifen, was ihnen hingehalten wird und immer mehr zu fordern.

        Natürlich bringt das kein zufriedenes Leben, aber es ist eine zusätzliche Option. Und sie können selbstbestimmt entscheiden, ob sie die ergreifen oder nicht.

        • „Und sie können selbstbestimmt entscheiden, ob sie die ergreifen oder nicht.“

          Das bestreite ich eben.
          Du setzt ein Selberdenken voraus, das nicht selbstverständlich gegeben ist. Jeder denkt erst mal, was von seinem Umfeld gegeben ist.
          Es braucht Glück, da aufzuwachen und zu erkennen, wo die eben noch selbstverständlichen Narrative knartschen.

          FFS, fast die gesamte Manosphere fundiert auf der Erinnerung an den Moment, in dem mann „die Rote Pille“ geschluckt hat.

          Der Normalzustand, für Männer und Frauen, ist, dass man den ganzen Zeitgeist-Scheiß glaubt.
          Der Glücksfall ist, dass man aufwacht.
          Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau diesen Glücksfall hat, ist – weibliches Wesen – geringer als bei einem Mann.

          tl;dr: Frauen, die Glück haben – sowohl vom Wesen als auch von den Umständen her –  können sich vom Zeitgeist emanzipieren und danach selbstbestimmt entscheiden.
          Allen anderen haben es nicht besser als Männer.
          Nur leichter.
          Bedenke, dass der Mensch nur durch Schwierigkeiten wächst.
          Frauen werden durch all die Bevorzugung aktiv daran gehindert zu wachsen.

          Deswegen geht ja auch all die Frauenförderung nach hinten los: Nach ewiger Bevorzugung landet frau irgendwann in einer Position, in der sie wirklich gefordert ist und nichts hat sie darauf vorbereitet.
          Dann wundert sie sich, was da passiert, entwickelt erst mal ein Impostor-Syndrom, hört sich um und die von der Kultur angebotene Erklärung ist: „Das liegt am Sexismus“ und dann wird sie auch noch depressiv.

          Wie kann man sehen, dass Frauen den Therapeuten die Bude einrennen, dass Frauen in jeder empirischen Untersuchung seit 50 Jahren immer unglücklicher werden (längst unglücklicher sind als Männer im Schnitt) und dann zu dem Schluss kommen: „Frauen haben es besser als Männer“?

          Ich versteh’s nicht.

          • Der Glücksfall ist, dass man aufwacht.

            Ist das echt ein Glücksfall, wenn man mitten in einer Schafsherde plötzlich aufwacht und merkt, dass man eine Ziege ist? Oder beginnen damit nicht womöglich Unmengen von Problemen und Schmerzen?

            dass Frauen den Therapeuten die Bude einrennen, dass Frauen in jeder empirischen Untersuchung seit 50 Jahren immer unglücklicher werden (längst unglücklicher sind als Männer im Schnitt)

            Das eine sind subjektive Empfindungen, das andere objektive Umstände. Vielleicht kommt die ausufernde Frauenbevorzugung und Verherrlichung des Weiblichen eben überhaupt erst daher, dass Frauen tiefe subjektive Unzufriedenheit empfinden. Dass sie mit dem Nachäffen von männlichen Lebenswegen gar nicht zurecht kommen, weil das zutiefst gegen ihre Natur ist.

            Subjektiv haben es Frauen nicht besser als Männer, objektiv aber schon. Und die subjektive Unzufriedenheit wird auch noch permanent angestachelt und damit immer stärker. Umso stärker sie wird, umso mehr werden die objektiven Benefits hochgefahren. (Wenn Frauen sich im Dunklen fürchten, wird die Umgebung erhellt – und sie werden eben nicht enabled, ihre Angst abzubauen).

            Aber auch, wenn alle Frauen auf einer Sänfte durch die Gegend geschleppt werden mit güldenem Schmuck behangen, als Göttinnen verehrt, mit unzähligen Kinder-Überraschungseiern befüttert, werden sie weiter diese subjektive Unzufriedenheit empfinden.

            Da kommen sie aber nur selbst raus. Wenn sie eine rote Pille satt Ferrero-Sweets schlucken, fallen sie womöglich runter von der Sänfte und landen als Ziege in einer Schafsherde.
            Den Sprung machen nur sehr wenige, die meisten sind dafür zu kollektivistisch ausgerichtet. Vielleicht gibt es deswegen so wenige lebenszufriedene Frauen.

            Vielleicht aber auch nur, weil sie im Unterschied zu Männern ihre Lebensunzufriedenheit meist nach außen signalisieren und andere dafür verantwortlich machen. Dann gehen sie halt zum Therapeuten, statt die Arschbacken zusammenzukneifen.

          • Wie kann man sehen, dass Frauen den Therapeuten die Bude einrennen, dass Frauen in jeder empirischen Untersuchung seit 50 Jahren immer unglücklicher werden (längst unglücklicher sind als Männer im Schnitt) und dann zu dem Schluss kommen: „Frauen haben es besser als Männer“?

            Ich versteh’s nicht.

            Basiert das auf Daten aus den USA, wo Männer in steigender Zahl an Opiaten zugrunde gehen?

      • Und das alles gilt für Jungen nicht? Wer sagt ihnen denn die Wahrheit oder wie man glücklich wird.?
        Und dann fehlen den Jungen aber zusätzlich noch die ganzen Extras sowie der Schutz und Jungen redet man dann auch noch ein das sie schlecht sind, man sie nicht braucht, sie die Gesellschaft belasten und so gut wie alles was sie tun als Belästigung ausgelegt werden kann, wo man Mädchen immerzu empowern will.

        • „Wer sagt ihnen denn die Wahrheit oder wie man glücklich wird.?“

          Andere Männer.
          Derzeit im Internet. Es gibt viele Seiten, egal ob Reddit oder Youtube, wo Jungs die Rote Pille finden können.
          Da sind natürlich auch viele Scharlatane bei, aber alle haben den Effekt, dass der Junge nicht mehr alles glaubt und anfängt, selbst zu denken.
          Mädchen, die nicht klar kommen, finden nichts anderes als Feminismus und kommen so aus dem Strudel nicht raus.

          „Basiert das auf Daten aus den USA, wo Männer in steigender Zahl an Opiaten zugrunde gehen?“

          Das Gegenstück zur Apex Fallacy ist die Nadir Fallacy.
          Jeder hier versteht, dass der Umstand, dass alle CEOs männlich sind, nichts über den Durchschnitt aussagt.
          Wieso versteht hier niemand, dass der Umstand, dass alle am unteren Ende der Gesellschaft männlich sind, nichts über den Durchschnitt aussagt?

          • Da überschätzt du m.M.n. die Reichweite der Manophäre. Zu viele Männer die ich kenne stellen die feministischen Lügen nicht in fragen und denken über die Feminismuskritik, wie Feministinnen wollen das man über sie denkt.

            Die andauernde Opiumkrise in den USA ist mit durch süchtig machende Medizin ausgelöst, die leichtfertig von Ärzten verschrieben wurde. Das hier nur ein gesellschaftliche Bodensatz Opfer ist, glaube ich nicht.

            Und das Frauen den Therapeuten die Bude einrennen sagt allein auch nur wenig aus, da Männer andere Problemlösungsansätze verwenden (und ich auch teils begründete Vorbehalte von Männern ggü Therapeuten vermute).

  4. „Habt ihr schon mal außerhalb von Artikeln dazu eine so starke „Geschlechtsbevorzugung“ bei künftigen Eltern erlebt?“

    Nie. Das ist doch alles irreal. Ok, man kann nie ausschliessen, dass es irgendwo irgendwelche Irren gibt, aber setzen die jetzt wirklich einen Trend?

  5. Dein Vergleich mit dem Schlachthaus ist etwas schief, denn das Schicksal des Schlachtviehs erwartet Frauen ja eben nicht. Wenn, dann würde ich das Leben von Frauen eher mit dem einer Hauskatze vergleichen: Sie darf alles, muss sich aber um nichts kümmern.

  6. Also ich bin Vater eines Sohnes. Den Wunsch nach einem leichter formbarem Wesen kann ich verstehen.
    Man bekommt in Deutschland überhaupt wenig Freundlichkeit, wenn man irgendwo mit Kindern auftaucht aber nochmal besonders viel Ünverständnis und Anfeindungen mit einem Sohn.
    Daraus aber den Wunsch zu ziehen keinen Sohn zu bekommen und sich negativ auf den Nachwuchs einzustellen, statt das Umfeld an den Pranger zu stellen, das verstehe ich nicht.

    • „Man bekommt in Deutschland überhaupt wenig Freundlichkeit, wenn man irgendwo mit Kindern auftaucht“

      Ist das so? Das hört man ja von Eltern immer wieder. Meistens von Eltern, die ihre Kinder nicht erzogen haben; die es für ein Grundrecht halten, dass der antiautoritär erzogene Maximilian-Jean-Luc Meier sich überall benehmen kann, wie er will.

          • Das wüsste ich auch gerne. Weil davon gelesen habe ich schon häufiger, davon gehört (von Freunden/Bekannten) noch nicht und es selbst erlebt auch noch nicht (der ältere unserer Söhne ist jetzt 2 ½). Im Gegenteil: Wenn wir bspw in Restaurants oder Cafés mit ihm gehen gab es in ca 90% der Fälle einen Kinderstuhl, wir werden normal bis sehr freundlich empfangen und auch von anderen Gästen gibt es sehr selten irgendwelche Kommentare oder ähnliches.

            Vor nicht ganz zwei Jahren waren wir mal im Hallenbad und irgendwer hat in der Umkleide was gesagt, als der kleine geschrien hat. War nicht sehr nett. Meine Erwiderung auch nicht. Thema erledigt.

            Aber vielleicht liegt das auch mal wieder an der Erwartungshaltung der Leute.

          • Ich vermute mal, die Erwartungshaltung vieler Eltern besteht darin, sich mit Kindern in der Öffentlichkeit ebenso benehmen zu können, wie zu Hause, ohne Rücksicht auf andere.

          • Kinder machen ein wenig Lärm.
            Kommentar der Nachbarn: Das geht nicht, unsere waren nicht so! (was sicher glatte Umschreibung der Realität von damals war)

            Dann das ganze argwöhnische Beäugen, wenn du mit Kindern irgendwo aufkreuzt, vor allem in der Gastronomie. Das versucht man natürlich nicht raushängen zu lassen, aber man bekommt es doch irgendwie mit.

            Besonders Kinderlose sehen Kinder skeptisch, vor allem wenn sie älter werden.

          • Ich denke, die Toleranz der Umwelt gegenüber Kindern steht und fällt mit dem Gehabe der Eltern. Wenn die Eltern signalisieren, dass sich die ganz Welt den Launen ihrer Bälger unterzuordnen habe und nur Forderungen gegenüber allen anderen aufstellen, dann ernten die Kids wenig Verständnis.
            Wenn sich aber die Eltern bemühen, ihre Kinder zu Rücksicht zu animieren, wird das in der Regel honoriert.
            Mein Top-Erlebnis war mal in einer Pizzeria, als ich mittags draußen saß und eine Funghi applizierte. Da kam eine Mutti und wickelte auf dem Nachbartisch ihr Kind, das bis zum Nacken eingekackt war. Es heißt ja, Mütter finden den Geruch nicht schlimm. Kann ja auch sein. Aber wenn daneben einer seine Pizza isst…

    • Kann ich so nicht bestätigen, hab wenig unfreundlichkeit erlebt,
      glaube auch dass das sehr situationsabhängig ist,
      also wo ist man, wie alt ist das Kind, wie verhält es sich usw.

      Eine der wenigen Situationen in denen ich wirklich unfreundlichkeit erlebt hab war im Ersten Klasse Abteil der Bahn, wobei das weniger unfreundlichkeit war sondern wohl mehr die Befürchtung nicht in Ruhe arbeiten zu können, was die 3 Leute dazu veranlasst hat das Abteil zu verlassen, nachem ich mit Kind in das Abteil kam und wir uns auf die reservierten Plätze gesetzt haben. War jedenfalls eine Entspannte reise so zu zweit im ansonsten leeren 6er Abteil obwohl die restlichen 4 Plätze reserviert waren.

    • „Also ich bin Vater eines Sohnes. Den Wunsch nach einem leichter formbarem Wesen kann ich verstehen.“

      Mädchen sind nicht leichter formbar, nur auf andere Art nervig 🙂
      Jungs ignorieren dich, Mädchen heulen. Ich finde Kinder generell sehr wenig formbar, irgendwie kommen die schon mit einem fast fertigen Charakter auf die Welt, alles was man tun kann, ist Angebote machen und hin und wieder ein bisschen die Kanten abschleifen.

      „Man bekommt in Deutschland überhaupt wenig Freundlichkeit, wenn man irgendwo mit Kindern auftaucht aber nochmal besonders viel Ünverständnis und Anfeindungen mit einem Sohn.“

      Kann ich für mich nicht bestätigen, wir sind aber auch so gut wie nie in der Gastronomie unterwegs und wenn doch, dann nehmen wir irgendwelche Spiele und Bücher mit, damit die Kinder aus Langeweile nicht am Rad drehen. Der Bewegungsdrang ist halt groß.

      Einmal bin ich angepflaumt worden, von einer Krankenschwester. Der Bub hatte sich den Arm gebrochen und war zur Nachkontrolle oder sowas. Man wartete schon vor der Behandlung ewig und bis die zu Potte kam auch nochmal und sie war so clever, ihn auf einen Drehstuhl zu setzen… ich bremse die Kinder bei sowas nur, wenn sie es übertreiben oder Schaden anrichten, denn durch das ständige Ermahnen und Schimpfen ignorieren sie einen sonst irgendwann, außerdem müssen sie mit ihrer überschüssigen Energie irgendwo hin. Viele Bewegungsmöglichkeiten haben sie im Alltag ja nicht. Klar mag das manchmal andere nerven, aber Orte, bei denen sich andere entspannen, kann man ja meistens meiden.

  7. Normale Leute sehen das nicht so kritisch. Klar die meisten wünschen sich mindestens eines von beiden Sorten. (Niemand Normales wünscht sich übrigens so ein modernes Sondermodell…)

    Narzistische (?) oder sonstwie verstörte Freaks meist noch ohne Kinder und mit nur einem Thema packen dieses Thema dann auch auf Kinder drauf. Aber die sind sowieso bereits in Therapie oder zumindest reif dafür nicht nur deswegen.

  8. Immer dann, wenn kulturelle Konstrukte für die einseitige Erwünschtheit des Geschlechts von Nachkommen geschaffen werden, endet das als „gesellschaftlich, demografisch und volkswirtschaftlich ein absoluter Rohrkrepierer“, wie Adrian es oben in anderem Zusammenhang ausdrückt.

    Das gilt im übrigen aber nicht nur für die heutige Diskriminierung des Jungen-Nachwuchses, sondern auch für die umgekehrte Geschlechtsförderung, z.B. in China und Indien, gesellschaftliche Bedingungen ohne vorausschauende Sozialpolitik, so wie wir sie in Deutschland seit Bismarcks Zeiten genießen dürfen; in diesen Ländern erscheint/erschien der benötigte Sohn für die Altersvorsorge unumgänglich.

    Im Verbund mit heute verfügbarer pränataler Geschlechtsdiagnostik ist hier die Tür für die Umsetzung des vermeintlich „individuell“ von den Eltern gewünschten Geschlechts der Nachkommen, je nach kulturell-konstruierter „Vorgabe“ ,weit geöffnet.

  9. „Habt ihr schon mal außerhalb von Artikeln dazu eine so starke „Geschlechtsbevorzugung“ bei künftigen Eltern erlebt?“

    Nein.

    • Vor der Geburt habe ich das auch noch nicht erlebt, zumindest nicht explizit.
      Aber nach der Geburt gibt es so einige Jungs, denen von alleinerziehenden Müttern ihre gesamte heterosexuelle Frustration und ihr Männerhass übergeholfen wird, wenn sie sich an Männern und den seltenen Resten von Männlichkeit orientieren.
      Das ist ziemlich schaurig zu erleben und führt meist dazu, dass der Junge sich schließlich hinter Konsolen selbst sozialisiert. Was soll er sonst auch machen?

  10. Sieht so aus, als wäre beizeiten die Forderung nach der Möglichkeit späterer Abtreibungen fällig. Wie wird man sonst den Blag legal los? Babyklappe? Und sich den guten Körper für den versauen? Ne. Abtreibung sind Markzeichen starker Frauen und wenns ein kleiner Cispatriarch war, der abgetrieben wurde, ist es ein noch größeres Zeichen für die Unabhängigkeit.
    In Deutschland gibts sowieso zuviele Männer in der relevanten Altergruppe 18-45. Eine Regulation der Anzahl (weißer;D) Geburten dürfte da aus der Perspektive vieler Feministen gerade richtig kommen. Die 16 jährige Aisha wird den kleinen Mohammed jedenfalls nicht abtreiben (dürfen;D).
    Ich glaube Deutschland kann was Demografie betrifft richtig spannend werden, wenn auf einmal wirklich deutlich mehr Mädchen als Jungen geboren werden. Dürte auch ideologisch passen, schließlich waren bis zu 3 Frauen pro Mann im Islam erlaubt, sofern man alle gleich „behandelt“ (;D).
    PS: Man kann tatsächlich keinem Jungen wünschen, das ungewollte Kind einer Feministin zu werden. Da gibts diejenigen, die die Hölle durchlaufen bevor sie die Flucht schaffen und die anderen die zur queerität abgerichtet werden. So oder so keine schöne Kindheit.

    • „Ich glaube Deutschland kann was Demografie betrifft richtig spannend werden, wenn auf einmal wirklich deutlich mehr Mädchen als Jungen geboren werden. „

      Das wird nicht passieren und wenn, würde es vermutlich gerade so den vorherrschenden Männerüberschuß (in den fruchtbaren Alterskohorten) ausgleichen.

  11. „Man findet Berichte von Frauen, die eine Psychotherapie beginnen, um den männlichen Fötus in ihrem Bauch nicht abzulehnen.“

    Bei der Auswahl an Artikeln gehe ich davon aus, dass die Autorin Feministin ist.

    https://www.tagesspiegel.de/autoren/anna-pannen

    Hat für diese Aussage ihre feministischen Freundinnen gefragt? Das scheinen mir ansonsten ziemliche Extremfälle zu sein und die wurden hier wie eine normale Nebensächlichkeit eingeworfen, weil Feministinnen es immer toll finden Männer weiß zu machen was sie doch für eine Belastung sind. Hier so ein Beispiel:

  12. „Zwei Mütter schauen ihren etwa vierjährigen Töchtern beim Fangenspielen zu. Eine von ihnen ist deutlich schwanger.“

    Früher galt der Mutter Sprache
    weltweit als sehr nuanciert.
    Heut im Mund von Journalisten
    klingt sie bestenfalles weird.

  13. Vielleicht weil Mädchen später jeden ihrer bisherigen Partner schlagen könnten und trotzdem sitzen bleiben dürfen.

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