„Er musste mit mir mindestens fünfmal die Woche schlafen – egal, ob er wollte oder nicht“

Durch diesen Tweet wurde ich auf den folgenden Artikel aufmerksam gemacht:

Aus dem Artikel:

Als sich die Schwester von Sarah Connor und der Rapper im Jahr 2011 kennenlernen, befindet sich Anis mitten in den Fängen des Abou-Chaker-Clans. Anna-Marias einzige Chance, um ihren Liebsten ganz für sich allein zu haben, sei der Sex gewesen. „Als wir uns kennengelernt haben, habe ich Sex immer von dir verlangt. Anis musste mit mir mindestens fünfmal die Woche schlafen – egal, ob er wollte oder nicht“, verrät die Brünette.

Bushido betont daraufhin, dass der Sex auch dann stattgefunden habe, wenn ihm gar nicht danach gewesen ist. „Du bist wirklich wie dieses Paradebeispiel von einem Typen, dessen gesamtes Blut aus dem Kopf verschwindet, in die erogene Zone wandert und alles egal ist. So bist du, aber ich bin so nicht“, erklärt der 44-Jährige im Podcast.

Ich persönlich würde da mit dem Wort Vergewaltigung etwas vorsichtig sein.  Zunächst müsste man klären, wie genau es trotz seines Nichtwollens zum Sex gekommen ist.

Ich hatte an anderer Stelle schon erwähnt, dass ich bereits eine Beziehung mit einer Frau hatte, die eine sehr hohe Libido hatte und bei der in der Zeit, in der man zusammen gewesen ist, 5 mal die Woche eher sehr wenig gewesen wäre, weil das bedeutet hätte, dass man an 2 Tagen keinen Sex hatte und an den anderen nur einmal.

Ich erinnere mich da an den Anfang unserer Beziehung als sie die ersten Abende bei mir in der Woche übernachtet hat und ich demzufolge am nächsten Tag arbeiten musste. Sie wachte in der Nacht auf und weckte mich mit relativ eindeutigen Wunsch nach Sex und mein erster Gedanke war „Oh weh es ist mitten in der Nacht, ich bin müde, und ich muss morgen arbeiten, muss das wirklich sein?“  Sie sagte „Tschuldigung ich bin aufgewacht und hatte Lust auf Sex, war das nicht okay?“ und ich dachte bei mir „Was bist du eigentlich für ein Idiot, denk an dein jüngeres Ich und was er dazu sagen würde und reiß dich zusammen.“ Also hatten wir Sex und ich bin wieder eingeschlafen. Es war nichts schlimmes daran, es war normaler guter Sex, ich war trotzdem froh als ich wieder schlafen konnte.

Was ich damit sagen will: Nicht wollen bedeutet nicht, dass man vergewaltigt wird, wenn man dennoch zustimmt.
Natürlich: Wenn er nicht wollte, das auch deutlich gemacht hat und sie es einfach nicht hat gelten lassen, dann wäre es etwas anderes. Wenn sie ihn wirklich gezwungen hat.

Bestehende Partnerschaften sind aus meiner Sicht etwas anderes zB Datingssituationen. Schlicht weil man den anderen schon kennt und eine gewisse emotionale und sexuelle Vertrautheit hat.  Man weiß dabei auch eher, was man sich gegenüber dem anderen herausnehmen kann und was nicht. Und ich vermute mal, dass sich die meisten Männer in Hinsicht auf „sexuelle Bedrängung“ mehr rausnehmen können als ein Mann und es immer noch in den Rahmen der Beziehungsvereinbarung okay ist. Selbst aus Sicht der meisten Partnerinnen sollte es ja in der Hinsicht okay sein, wenn der Mann mal mehr Sex will und man ihm zum Gefallen mitmacht.

Ihrer Beziehung scheint es keinen Abbruch getan zu haben und insofern wäre mir hier eine Kriminalisierung etwas voreilig angesichts der relativ geringen Informationen.

Ich würde das umgekehrt ähnlich sehen, wobei da sicherlich der Skandalisierungsfaktor höher gewesen wäre.