Ultimative Attributionsfehler

Aus der Wikipedia:

Attributionsfehler (auch Korrespondenzverzerrung, nach dem engl. correspondence bias) ist ein Begriff der Sozialpsychologie. Er bezeichnet die Neigung, den Einfluss dispositionaler Faktoren, wie Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen und Meinungen, auf das Verhalten anderer systematisch zu überschätzen und äußere Faktoren (situative Einflüsse) zu unterschätzen. Er ist so dominant, dass Lee Ross ihn 1977 sogar als „fundamentalen Attributionsfehler“ bezeichnete.[1] Bei der Ursachenzuschreibung korrespondiert das Verhalten mit einer vermuteten Eigenschaft des Akteurs. Die erste Attributionstheorie, die diese Urteilsheuristik beschreibt, stammt von Fritz Heider (1958).

Erklärt man sich das Verhalten eines Menschen damit, dass er Mitglied einer sozialen Gruppe ist, spricht man seit Pettigrew (1979) vom „ultimativen Attributionsfehler“.[2] Oft dient diese dispositionale Ursachenzuschreibung der Aufrechterhaltung von Vorurteilen („Er handelt so, weil er Ausländer ist“).

der intersektionale Feminismus erklärt so ziemlich das Verhalten jedes Menschen damit, dass er Mitglied einer bestimmten sozialen Gruppe ist. Dies insbesondere, weil sie ja auch vertreten, dass „Mann“ und „Weiß“ und „Heterosexuell“ alles auch soziale Gruppen sind, die sich toxische Regeln gegeben haben.
Er ist insofern im wesentlichen ein „ultimativer Attributionsfehler“.

Auch fundamentale Attributionsfehler dürften dort häufig sein. Denn Einstellungen und Meinungen sind dort ja das A und O der Betrachtung: Rollenerwartungen und Meinungen zu Frauen in der Gesellschaft begründen deren Verhalten.

Natürlich müsste man überlegen, inwieweit das auch auf biologische Betrachtungen zutrifft, die ja auch bestimmte  „Gruppeneigenschaften“ annehmen und daraus Schlußfolgerungen ziehen, allerdings – richtig angewandt – nur im Schnitt und nicht auf das Einzelwesen bezogen.