Sind konservative Sichten in den Medien unterpräsentiert und warum wird das nicht angegangen?

Arne zitiert gestern einen Auszug aus einem Interview mit der ehemaligen Familienministerin Schröder zu der Meldestelle Antifeminismus:

Ich habe den Eindruck, dass viele vom Ministerium geförderte Projekte gegen Rechtsextremismus eigentlich Projekte gegen liberale oder konservative Positionen sind. Unter anderem deshalb habe ich während meiner Amtszeit alle Organisationen, die von der Regierung gefördert werden, darauf verpflichtet, sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu bekennen. Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat sich übrigens massiv dagegen gewehrt.

Man kann gegen die Stiftung inhaltlich sagen was man will, aber sie ist aus meiner Sicht jedenfalls medial sehr wirksam. Vergleichbare konservative Stiftungen nehme ich nicht wahr.

Ähnlich ist es auch ansonsten recht düster, was zb öffentlich rechtliche Medien angeht. Sie scheinen alle einen recht linken Touch zu haben.

Ich habe es bestimmt schon einmal gefragt, aber warum lässt sich die konservative Seite dort so das Heft aus der Hand nehmen?

73 Gedanken zu “Sind konservative Sichten in den Medien unterpräsentiert und warum wird das nicht angegangen?

  1. Es ist nicht klar, dass es in Deutschland derzeit überhaupt möglich wäre, einen medienwirksamen Trump hervorzubringen.

    Es sei denn … vielleicht … Was wäre, wenn Dieter Bohlen groß in die CDU einsteigt?

    Und sagt jetzt nicht, das würde das politische Niveau senken. Das Niveau von sowohl Bundestag als auch Durchschnittswähler sind deutlich unter Dieter Bohlen.
    Die haben Baerbock zur Außenministerin gemacht und alle finden sie toll, FFS!

  2. Konservativ ist ein leiser Zustand, weil eher nicht änderungswillig und wenig progressiv, bleibt konservativ dem status quo treu, will Beständigkeit und Sicherheit. All dies sind Vokablen, die seitens linkem Agitprop schon immer durch linke Kampfbegriffe ersetzt und entwertet wurden, bei denen es darum geht Veränderungen herbeizureden. Und in linker Manier sind Veränderungen etwas gutes, wenn es „den Muff von 1000 Jahren unter den Talaren“ in Wallung versetzt.

    Konservativ ist ein leiser Zustand, Links sein ist gewaltige Veränderung. Veränderung ist dynamisch, das ist jung, gegen etwas bestehendes und steht für das Kommende. Konservativ bleibt im Alten, der Vergangenheit, dem Dunklen, stecken. Das macht den Begriff „alter weißer Mann“ ja auch so attraktiv.
    Das Problem bei den Medien ist, dass sich nicht nur die Macherinnen in den letzten Jahren geändert haben, sondern dass Links immer auch für mehr neue Meldungen sorgt und die Untergangsstimmung des „Systems“, die Ängste der Allgemeinheit schürt. Das ist für das Geschäft gut, jeder shitstorm lässt sich vermarkten, jeder hashtag kann zum Lebensgefühl erhoben werden.

    • Wie linke Propaganda funktioniert, lässt sich heute wieder hier nachlesen https://www.faz.net/aktuell/politik/anti-diskriminierungsbeauftragte-will-loehne-per-gesetz-angleichen-18726557.html

      Die Anti-Diskriminierungsbeauftragte des Bundes Ataman klagt über zu viele Schlupflöcher im Entgelttransparenzgesetz. Familienministerin Paus fordert, dass Frauen ökonomisch gleichgestellt werden.

      Jedes Unternehmen, das beim Lohn Unterschiede zwischen den Geschlechtern mache, handele gesetzeswidrig. Frauen verdienen in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Mehr Klagemöglichkeiten könnten aus Atamans Sicht mehr Rechtssicherheit für Betroffene schaffen – und diejenigen Arbeitgeber sanktionieren, die sich nicht an die Gesetze halten.

      „Ungleicher Lohn ist per Gesetz Diskriminierung“, betonte Ataman: „Deutschland kann es sich nicht leisten, Frauen im 21. Jahrhundert immer noch schlechter zu bezahlen. Trotz Fortschritten bei der Lohntransparenz in den vergangenen Jahren muss die Politik weiter gegensteuern.“

      Auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus äußert sich zur Gleichstellung von Frauen und Männern. „Wir leben nach wie vor im Patriarchat, von dem wir uns verabschieden müssen“, sagte die Grünen-Politikerin dem „Tagesspiegel“. „Für mich ist das Patriarchat vorbei, wenn Frauen ökonomisch und politisch gleichgestellt sind, die Hälfte der Macht den Frauen gehört, und geschlechtsspezifische Gewalt nicht als individuelle Tat verharmlost wird, sondern als patriarchales Denk- und Verhaltensmuster anerkannt und geahndet wird.“

      Paus äußerte sich vor dem „Equal Pay Day“ am 7. März. An dem Tag wird auf Ungleichheiten bei der Bezahlung von Männern und Frauen hingewiesen und die Dringlichkeit betont, solche Zustände zu überwinden. Am Mittwoch ist Internationaler Frauentag.

      Hier vereinigen sich linke Mythenbildung und der Angriff auf Bestehendes (Patriarchat) um es links-grünen Sinn zu wandeln.
      Ich kann für die FAZ nur hoffen, dass es nicht nur bei der Agenturmeldung bleibt, sondern auch klar gestellt wird, dass „18%“ eine glatte Lüge sind und die geplanten gesetzlichen Eingriffe der Tarifautonomie schaden wie auch ein hoher Verwaltungsaufwand sind.

      • Man kann bei Paus und Ataman davon ausgehen das wenn sie von Gleichstellung oder Gleichberechtigung reden, etwas komplett anders meinen.
        Die sind eventuell zufrieden wenn Frauen für weniger Arbeit genau so viel Geld bekommen und zwar ganz offen.

      • Das ist ja das schöne an Mythen wie PayGap und Patriarchat. Ersteres ist ein totsicheres Empörungspferdchen, das seit einem halben Jahrhundert geritten wird und seit genauso lange schon debunked wurde. Das Problem ist nicht lösbar weil es nicht existiert.
        Aber dafür lässt sich das Paygap(TM) immer weiter für den Feminismus nutzen.
        Ähnlich wie Patriarchat. Ein ungenau definierter Begriff, der aber das Böse(TM) = Mann in Form des Vaters beinhaltet.

  3. Im Gegenteil, konservative Sichten sind überrepräsentiert. Die dominierenden Woken sind selbst konservativ bis reaktionär, sie verkaufen sich lediglich als „links“. Es ist ein Etikettenschwindel. Der Hickhack zwischen den Woken und den „alten“ Konservativen ist deshalb ein Scheinkonflikt zwischen ideologischen Zwillingen. Wirklich progressive Positionen kommen gar nicht mehr vor.

    • Keine Ahnung, was an den Positionen der Links-Grünen konservativ sein soll. Die wollen doch in Deutschland alles ändern: Rechtschreibung, Flirten, Hautfarbe, Ernährung, Energie, Geschlechter…

      Ich hätte gerne die 90er zurück, aber mit Internet. Insofern bin ich reaktionär-konservativ.

      • „Die wollen doch in Deutschland alles ändern: Rechtschreibung, Flirten, Hautfarbe, Ernährung, Energie, Geschlechter…“

        Sie wollen bei allem zurück ins 19. Jahrhundert, deswegen schrieb ich ja auch reaktionär.

        „Ich hätte gerne die 90er zurück, aber mit Internet.“

        Es gab in den 90er Jahren Internet.

        • „Sie wollen bei allem zurück ins 19. Jahrhundert,“

          Im 19. Jahrhundert gab es gendergerechte Sprache, Moslems in deutschen Städten, Strom aus Windkraft, Frauenquoten und vor Kindern strippende Transen?

          „Es gab in den 90er Jahren Internet.“

          Mit der jetzigen Technologie?

          • Im 19. Jahrhundert gab es Rassismus, strenge Rollenverteilung nach Geschlecht, viel Armut, keine Hitech und keinen Strom. Dafür Privilegien für Grundbesitzer und strenge Regeln für arme Menschen. Ein grüner Traum.

            In den 90er Jahren gab es das gleiche Internet wie heute, ich benutze es seit 1991. Es gab WWW und Browser (erst ab 1993 allerdings) , E-Mail. Live Online Chats, Online Diskussions Foren und vieles andere. Und viel weniger User, man kannte sich persönlich. Natürlich weniger Angebote aber dafür intelligentere Leute. Die Rechner und Leitungen waren langsamer und teurer. Was es nicht oder kaum gab war Online Shopping, und Smartphones nur extrem teure.

          • Sorry, anorak2, ich sehe die Grünen nicht als konservativ. Ich sehe sie als revolutionäre Partei. Sie wollen alles verändern. Zum Schlechten, da gebe ich Dir recht.

            Ich habe die Nachricht zum 11. September 2001 noch über Zeitung und Fernsehen konsumiert, weil es bei uns nur ein Modem gab, das man nur benutzen konnte, wenn zugleich niemand telefonieren wollte. Die Ladengeschwindigkeit eines Pornobildes lag bei etwa 3 Minuten.

      • @Adrian
        „Ich hätte gerne die 90er zurück, aber mit Internet. Insofern bin ich reaktionär-konservativ.“

        Die Grünen wollen aber in die Steinzeit zurück, das ist mal so richtig reaktionär! Da bist Du mit den 90ern regelrecht progressiv dagegen, lol

  4. Ich habe es bestimmt schon einmal gefragt, aber warum lässt sich die konservative Seite dort so das Heft aus der Hand nehmen?

    Wo lässt sie sich das Heft aus der Hand nehmen? Beim ÖRR? Der kann ja einstellen, wen er will. Darüber hinaus rekrutieren sich die Journalisten des ÖRR aus Studiengängen, die eher progressiv-woke Menschen anziehen. Vielleicht studieren Menschen mit konservativen Ansichten einfach eher andere Sachen.

  5. Was mich am meisten irritiert ist, dass es in diesen Land keine Partei gibt, die vernünftige, pragmatische Forderungen in einer volkstümlichen Art und Weise zu artikulieren bereit ist und damit dem links-grünen Zeitgeist den Kampf ansagt. Statt dessen biedern sich alle dem in der Minderheit befindlichen links-grünen Klientel an.

    Praktisch wäre es unglaublich einfach, der Bevölkerung eine Alternative zu bieten, ohne den Extremismus der AfD zu imitieren. Man müsste sich nur auf das konzentrieren, was die Mehrheit der Bevölkerung will: Gute Bildung, Aufstiegschancen, Sicherheit, eine Zukunft in Wohlstand für sich und die Familie bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, offizielle Rechtschreibung und zwei Geschlechter.

    Natürlich würden die links-grünen Medien ob dieser Forderungen toben, aber genau das lässt sich doch kultivieren. Das ist, richtig gemacht, ein Plus und kein Minus.

    • Ich denke, das Problem ist, dass in allen etablierten Parteien mittlerweile eine Politikerschicht am Ruder (oder bei CDU und FDP zumindest sehr einflussreich) ist, die ernsthaft an die Inhalte des links-grünen Mainstreams glaubt und/oder dem ihre politische Karriere verdankt. Die können und werden keine größere Richtungsänderung zu lassen, geschweige denn anstoßen.
      Und auch bei denen, die andere Auffassungen vertreten, hat sich durch die Dauerbeschallung der Medien anscheinend der Eindruck verfestigt, dass ein Großteil der Bevölkerung tatsächlich hinter diesem Mainstream steht. Zumindest ist ihnen bewusst, dass, wenn man sich diesbezüglich exponiert, man die eigene Karriere riskiert.

      Notwendig wäre eine einige Partei, die mediale Hetze bewusst in Kauf nimmt, ohne sich zu radikalisieren, sondern sich auf Pragmatismus konzentriert. Einer neuen Partei wird es aber wohl nicht gelingen, gegen die bestehenden Widerstände eine relevante Größe zu erreichen, und bei den etablierten Parteien kann ich mir nicht vorstellen, dass sich eine solche Transformation vollziehen könnte. Ich hatte ein wenig Hoffnung für die CDU, als Merz Vorsitzender wurde, weil ich ihn (was immer man von ihm hält) eigentlich nicht für einen Zeitgeist-Mitläufer halte. Aber auch bei ihm zeigt sich, dass er es offenkundig für nötig hält, auf die Medien und nicht zuletzt die Zeitgeist-Strömungen in der CDU Rücksicht zu nehmen, statt die CDU grundlegend neu aufzustellen. Und wahrscheinlich würde er es politisch tatsächlich nicht überleben, wenn er die CDU zu deutlich gegen den medialen Zeitgeist positionieren würde.
      Die besten Chancen für eine klare Positionierung hätte wahrscheinlich noch die CSU. Leider wird die derzeit durch einen Opportunisten geführt, der sein Fähnlein in den Wind hängt und seine Positionen beliebig der wahrgenommenen Stimmung anpasst.

    • @Adrian
      „dass es in diesen Land keine Partei gibt, die vernünftige, pragmatische Forderungen in einer volkstümlichen Art und Weise zu artikulieren bereit ist“

      Das ist die absolut richtige Frage, die hier aufgeworfen wird. Und die Antwort steckt schon fast drin: Vernunft, Pragmatik und common sense gelten derzeit nichts mehr und haben abedankt. Alle lassen sich von apokalyptischen Grossvisionen einlullen, allen voran dem Klimawandel und sind überzeugt davon, dass ein Totalumbau von allem dafür notwendig ist.

      Es ist kollektiver Wahn, der sich breitgemacht hat. Und das endet – die Geschichte zeigt es – immer in einer Katastrophe und im Bankrott. Weil die Menschen nur ganz allmählich aus ihrem eigens geschaffenen Alptraum erwachen und erst dann, wenn es zu spät ist. Steht schon in dem alten Klassiker „popular delusions and the madness of crowds“.

      Und der jetztige Wahnphase könnte gerade erst angefangen haben. Also Einigeln und auf bessere Zeiten warten ….

    • Ich denke, dass zunächst jeder ernsthafte Mitspieler in der Parteienlandschaft zunächst in irgendeine Ecke verortet wird, die mit einem ISMUS markiert wird. Es ist schlicht die dahinterstehen de Mechanik, die einerseits die Macht der „etablierten“ Parteien sichern soll und andererseits die damit einhergehenden Einnahmen.

  6. Ein paar Zitate von der Seite der AAS, wo auf die Vorwürfe reagiert wird:
    https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antworten-auf-vorwuerfe-gegen-meldestelle-antifeminismus-95701/

    Antifeministische Vorfälle werden bisher nicht systematisch erfasst. Die Meldestelle will mit ihrer Dokumentation die Einordnung von Antifeminismus als Hasskriminalität verbessern. … Nur mit aussagekräftigen Daten von Betroffenen können … konkrete Empfehlungen an Politik und Verwaltung formuliert werden.

    Es wird also ganz offen kommuniziert, dass die Sammlung dazu dienen soll, Antifeminismus als „Hasskriminalität“ zu etablieren und entsprechend auf die Behörden Einfluss zu nehmen.

    Antifeminismus ist eine antidemokratische Ideologie, … Geschlechtergerechtigkeit, Antidiskriminierungs- und Gleichstellungspolitiken sowie (rechtliche) Errungenschaften der Frauenbewegungen sind demokratische Grundwerte. Angriffe auf diese Werte sind indiskutable Angriffe auf die Demokratie.

    Die feministische Ideologie wird hier pauschal als Grundwert einer Demokratie dargestellt und jegliche Kritik hieran quasi als verfassungsfeindlich markiert. Unglaublich, dass so etwas auch noch staatlich gefördert wird. Wobei das Hauptproblem vermutlich ist, dass im Familienministerium weithin die selbe Auffassung herrscht.

    Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Bekämpfung von geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichteten Straftaten“ beim LKA Baden-Württemberg stellt in ihrem ersten Sachstandsbericht 2021 fest: „Die bisher im KPMD-PMK im Themenfeld ’Geschlecht/sexuelle Identität* erfassten Fallzahlen sind außergewöhnlich niedrig. Vor diesem Hintergrund sind entsprechende Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen (Handreichungen, Fallbeispiele) erforderlich, die insbesondere Dienststellen außerhalb des Polizeilichen Staatsschutzes eine wichtige Hilfestellung bei der Ermittlung der Motive und der Zuordnung der Straftaten in der Statistik leisten können.”

    Zivilgesellschaftliche Meldestellen tragen dazu bei, diese Lücken zu schließen, indem sie das Dunkelfeld erhellen.

    Aha, wenn die im Themenfeld ’Geschlecht/sexuelle Identität* erfassten Fallzahlen außergewöhnlich niedrig sind, dann kann das selbstverständlich kein Indiz sein, dass das Problem medial und politisch weit überschätzt wird, vielmehr müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Zahlen zu erhöhen.

  7. Wann hat das Elend eigentlich richtig Fahrt aufgenommen, auch in den Zeitungen?
    Nach meinem Eindruck ca 2018, da gabs die lächerliche Diskussion um Gomringers Gedicht an der Hauswand einer pädagogischen Fachhochschule…und die Superempfindlichen haben gewonnen. Auch, weil liberale und konservative Positionen in den Zeitungen auf einmal sehr sparsam, und wenig kämpferisch vorgetragen wurden.

    taz-Artikel mit offenbar nachträglich gegendertem Text:
    https://taz.de/Streit-um-Gedicht-an-Hochschulfassade/!5476081/

    Und ab da hab ich auch diese unsägliche Männerfeindlichkeit wahrgenommen, der in den Redaktionen offenbar gar nix mehr entgegengesetzt wurde.
    Da es ja keinen abrupten Generationswechsel in den Schreibstuben gegeben haben wird, erklär ich es mir heute spekulativ mit Verteilung oder Inaussichtstellung von Fördergeldern.
    Da gab es ja dieses Geraufe um ursprünglich 400 Millionen Euro „Presseförderung“, die an staatsbeflissene Zeitungen ausgezahlt werden sollten, wo sich Konservative doch mal auf die Hinterbeine gestellt haben, weswegen das gekippt wurde.
    Das Geld dürfte trotzdem inoffiziell und illegal fließen, und nicht etwa an die Zusteller.

    • „Wann hat das Elend eigentlich richtig Fahrt aufgenommen, auch in den Zeitungen?“

      In den USA war das unter Präsident Obama. Es wird konkret „2014“ genannt, in diesem Jahr nahm wohl die Verwendung typischer woker Begriffe signifikant zu.

      • „Wann hat das Elend eigentlich richtig Fahrt aufgenommen, auch in den Zeitungen?“

        In Deutschland war das 2005, als Merkel Kanzler wurde. Ich kann mich noch erinnern, wie Arne Hoffmann damals in einem Interview zu der sich explosionsartig ausbreitenden feministischen Propaganda in den Mainstreammedien sagte „Die Medien haben jedes Maß verloren“.

        Es war wirklich unfassbar und unerträglich.

      • Das erste Mal wahrgenommen, dass (zumindest in Teilen der Gesellschaft) etwas ganz und gar nicht stimmt, habe ich durch den Elevatorgate-„Skandal“ (ich glaube 20.06.2011), wo eine Lappalie zu einem großen Skandal aufgeblasen wurde.

        Allerdings gab es schon einige Monate davor (am 11.3.) durch den Unfall in Fukushima diese unsägliche Antiatomhysterie. Also ob sich dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Atomunfalls plötzlich um mehrere Größenordnungen erhöht hätte. Zumindest letzteres ist zum Glück inzwischen stark auf dem Rückzug (in der Bevölkerung, nicht in der Politik).

        Und dann kam die Piratenparteigeschichte (ca. 2013/14), womit klar war, dass der feministische Fanatismus nicht auf die atheistische Szene beschränkte.

        Und dann:

        1. Alle, die gegen Masseneinwanderung sind, sind Nazis! (2015)
        2. Brexiter sind alle Nazis, pardon fremdenfeindlich, was aber eigentlich das gleiche ist! (2016)
        3. Die Anti-Trump-Hysterie (auch 2016)
        4. Fridays for Future und ihr Apokalyptizismus (ab 2019), nun in Gestalt der Letzten Generation als Neuauflage.
        5. Corona
        6. Der Ukraine-Krieg

    • Du bist da viel zu spät.
      Es ging schon los als sich Frauen zum Dienst an der Waffe einklagten ohne die Wehrpflicht auszuweiten.
      Ab da war doch klar, dass es bei Feminismus nicht um Gleichberechtigung geht.
      Von da an ging es Stück für Stück weiter

    • > Wann hat das Elend eigentlich richtig Fahrt aufgenommen, auch in den Zeitungen?

      „auch in den Zeitungen“ ist eine Untertreibung, die Medien spielen eine ganz zentrale Rolle, weil die Journalistenden weitestgehend feministisch gehirnhgewaschen sind und sich als Missionare dieser Ideologie verstehen. Bzw. die Medien von solchen Leuten gekapert wurden.
      U.a. waren die Damen ja scharenweise in https://www.pro-quote.de/ vereinigt, der Verein hatte ganz klar das Ziel, Männer (speziell wenn alt und weiß) aus den Medien zu verdrängen. Das antidemokratische Quotendenken paßt dazu.
      Ebenfalls einen enormen Einfluß hatten die Aufschrei-Kampagne und weitere Hashtag-Kampagnen ab 2013, bis zu Metoo. Den Leuten wurde in den sozialen und klassischen Medien jahrelang in den Kopf gehämmert, daß Frauen immer und überall diskriminiert und benachteilgt werden und deswegen kompensatorisch privilegiert werden müssen.

      Das A und O ist die Beherrschung der Medien, das war der Schlüssel zum Erfolg,das weiß nicht nur Putin.

  8. In einer BRD im inzwischen erreichten Zustand verwundert es nicht, daß nahezu jegliche Vernunft im „ver-öffentlich(T)en Raum“ abhanden gekommen ist.

    Die von Noelle-Neumann beschriebene „Schweigespirale“ ist weitgehend an ihr Ende angelangt; darüber wird in der BRD erfolgreich die Käseglocke gestülpt, so daß man auf Reflexionen darüber gar aus Nordamerika angewiesen ist, um die von Jordan Peterson so trefflich skizzierten Kakistokratie-Verhältnisse angemessen gespiegelt zu bekommen:

    https://ansage.org/volksverhetzung-einmal-die-leviten-lesen-bitte/

    • Das JP Video ist eine Fälschung. Sehenswert aber, um zu verstehen, was heutzutage technisch machbar ist.
      Der Inhalt des Videos wird dadurch aber nicht notwendigerweise falsch. Absolut legitime Perspektive.

  9. „Ich habe es bestimmt schon einmal gefragt, aber warum lässt sich die konservative Seite dort so das Heft aus der Hand nehmen?“

    Die Frage ist mit einem Satz beantwortbar, die mächtigste Partei im Land ist eben keine politische Partei, sondern sind die Massenmedien. Danisch hat gerade nochmal das Totalversagen des ÖRR, aus aktuellem Anlass, runtergebetet:
    https://www.danisch.de/blog/2023/03/04/ard-drei-falschinformationen-in-drei-aufeinanderfolgenden-tweets/

    Die Massenmedien in Deutschland sind links-grün und canceln jeden (kein Vorwand und keine Lüge ist zu dreist, siehe Maaßen) der nicht mitspielt. Ein Politiker ohne gute Medien ist aber: ein NICHTS. Was man an den Zahlen der AfD sehen kann, die von den Schäfchen partout kaum gewählt wird. Obwohl sie fast ausschließlich konservative Inhalte vertritt, gilt sie als „Nazipartei“ und man sucht bewusst nach Hinterbänklern die das bestätigen und verdreht und suggeriert, was das Zeug hält.

    Die eigentlich interessante Frage ist, wie das passieren konnte, wie konnte die komplette Medienlandschaft (es betrifft ja auch private Sender und Presse) dermaßen umgekrempelt werden? Mal abgesehen davon, dass da auch Geheimdienste und Kungelnetzwerke ihre Finger drin haben: ich weiß es nicht. Vermutlich ein selbstverstärkender Effekt von virtue-signalling, Korruption, Verblödung und politischer Einflußnahme, das läuft halt so lange, bis es komplett umkippt und auch für dem lernresistentesten Idioten endlich offensichtlich wird. Weit können wir von dem Punkt nicht mehr entfernt sein. Obwohl, wenn die Intelligenz schneller abnimmt als der ÖRR lügen kann, dauert es vielleicht doch noch einige Jahre….

        • Ich glaube, dass es der ökonomische Nährboden war, der hier für das timing entscheidend war: die Nullzinspolitik. Es gab Geld für umsonst und das hat die „animal spirits“ beflügelt, und dann zu den Ideen von freier Geschlechterwahl nebst unsere Energieversorgung ist kein Problem der Physik, sondern nur unseres Willens.

          Diese ganze wokeness war als Linksextremismus lange Zeit, viele Jahrzehnte, latent vorhanden, in den Hochschulen zB. Das fiel dann auf fruchtbaren Boden und führte zu einer explosionsartigen Vermehrung. Eigentlich ein absolut klassischer Evolutionsprozess, nebenbei bemerkt.

          • „Ich glaube, dass es der ökonomische Nährboden war, der hier für das timing entscheidend war: die Nullzinspolitik. Es gab Geld für umsonst und das hat die „animal spirits“ beflügelt, und dann zu den Ideen von freier Geschlechterwahl nebst unsere Energieversorgung ist kein Problem der Physik, sondern nur unseres Willens.“

            Habe ich nicht so wahrgenommen. Dass die Politik vermehrt Geld rausschleudert, um ihre Günstlinge und Aktivisten zu nähren, ist kein neues Phänomen. Die Medien und Aktivisten selbst, dürften kaum von Krediten leben, zumindest der ÖRR nicht.

            „Diese ganze wokeness war als Linksextremismus lange Zeit, viele Jahrzehnte, latent vorhanden, in den Hochschulen zB. Das fiel dann auf fruchtbaren Boden und führte zu einer explosionsartigen Vermehrung.“

            Es ist immer noch linksextrem, der Eindruck massiver „Vermehrung“ ist m.E. lediglich eine Medienblase, im Alltag erlebe ich das nicht.

            „Eigentlich ein absolut klassischer Evolutionsprozess, nebenbei bemerkt.“

            Da würden nur die Fittesten überleben, statt von den anderen zu Tode schmarotzt zu werden (woran diese dann auch eingehen werden)…

  10. Es sind ja schon mehrere wichtige Punkte angesprochen worden, ich fasse mal zusammen und ergänze:

    1) Das Personal der Rundfunkanstalten ist zu 99% links/grün und macht ein entsprechendes Programm. Das widerspricht dem Programmauftrag objektiv zu informieren und die Stimmen aller Beteiligten zu Wort kommen zu lassen. Das war früher mal anders, wie konnte es dazu kommen? Wer entscheidet über die Stellenvergabe bei der ARD? Auch die unterliegen Beschränkungen und können nicht einfach einstellen wen sie wollen, es muss da große Einigkeit in den Gremien herrschen.

    2) In den Programmräten sitzen zahlreiche Vertreter aus CDU, FDP und katholischer Kirche. Was machen die da?

    3) Dass Feminismus gut und unerlässlich ist allgemeine Auffassung von ganz links bis in die CSU hinein (auch wenn es da Anzeichen für eine Veränderung gibt).

    Neben den Medien sind es die Universitäten, die weitestgehend auf Linie sind.

    • Die extremistischen Ideen von heute verbreiten sich wie ein Virus und das bevorzugt in der Intelligenzia als Nährboden.

      Meine Idee dazu wäre, dass unsere Kultur insgesamt tief geprägt ist vom Antisemitismus. Dessen „Leitbahnen“ sind es, die das neue Virus auch für seine Proliferation benutzt. Und so ist es kein Zufall, sondern absolut bezeichnend, dass hinter der ganzen progrssiven Ideologie auch immer wieder der Antisemitismus steht. Ohne den geht es wohl nicht. Pointiert gesagt: die völlig absurde Trans-Ideologie hätte sich nie und nimmer wie ein Lauffeuer in der westlichen Elite durchgesetzt, wäre ihre Begründerin nicht so eine graue Eminenz der Israelfeindschaft. Und was wäre die Präsidentschaft Obamas ohne dem Iran die Atombombe auf dem Silbertablett zu servieren?
      Wenn ich recht habe, dann ist die Prognose alles andere als günstig und alle Zeichen stehen auf Wahn hin zur Selbstvernichtung. Und deshalb bezeichne ich die politische Linke auch immer als apokalyptischen Todeskult.

        • Ne, das wissen offenbar so einige, besonders unter den Betroffenen selbst. Die haben nur Hemmungen, das offen anzuprangern. Man kehrt ja bescheiden erst mal vor seiner eigenen Tür….

          Vielleicht gefällt Dir ja einfach das Bild der westlichen Kultur als eines engstirnigen und wahnhaft-paranoiden Irrsinns nicht, weil es Deinem Selbstverständnis nicht entspricht?

          • @Alex
            Du übersiehst ganz einfach mal, dass in Bezug auf Linke und Israel, der klassische linke Antiimperialismus, Antikolonialismus und Antirassismus (böse weiße Westler gegen gute farbige Urvölker) die bessere Erklärung ist.

          • Die westliche Kultur ist die Kulturform die die engstirnige Paranoia, jeglicher Art, am meisten überwunden hat. Es macht keinen Sinn, sie nur unter diesem Aspekt anzuschauen.

        • @Adrian
          „Den Zusammenhang zwischen allem und Antisemitismus siehst auch nur Du.“

          Einen Zusammenhang gibt es schon, nur ist er umgekehrt:

          Die Woken hassen Weiße und Juden gelten für sie als weiß => Antisemitismus

          • Und Juden sind ziemlich erfolgreich. Wenn eine demographische Gruppe erfolgreicher als eine andere ist, dann kann das für die egalitär denkenden Linken nur Folge eines Unrechts sein. Genauso wie beim Gender pag gap: wenn Männer mehr in den Job investieren und dann mehr bekommen, ist das ein Unrecht gegen Frauen.

      • Mit derselben Logik könnte man behaupten, dass die Juden mit ihrer „wir sind die größten Opfer“-Logik, die Woken erst auf die Vorteile dieses Vorgehens aufmerksam gemacht haben… endlich, moralisch unangreifbar, jeden beschimpfen, der sich nicht den eigenen Wünschen und Ansichten unterordnet, der gar Zweifel hat, ob ich wirklich ein Opfer bin!

        Ein wahres Paradies für Narzissten und offen für jede Form von Doppelmoral und Heuchelei!

        • Da bist du auf einer heissen Spur. Der Antisemitismus ist in allen seinen Ausprägungsformen immer der haltlose Neid auf das „Volk Gottes“ gewesen. Für den christlichen Antijudaismus liegt es auf der Hand. Aber ebenso sind auch alle säkularen Erlösungsideologien absolut regelmässig die unversöhnlichen Feinde der Juden, der Kommunismus, der Faschismus und jetzt der linke Progressivismus. Wenn bei der Avangarde der Klimaapokalyptiker der Antisemitismus auftaucht, dann liegt das daran, dass dieser quasi „in den Genen“ westlicher Kultur verankert ist und nicht an zufälligem Übernehmen von Ideen.

          Ironischerweise haben die linken Progressiven ja recht damit, dass etwas ganz Grundsätzliches mit unser Kultur im argen liegt. Tragischerweise sind sie dann nicht reflektiv genug einzusehen, dass sie auch nur das Problem sind und nicht etwa die Lösung.

          • „Der Antisemitismus ist in allen seinen Ausprägungsformen immer der haltlose Neid auf das „Volk Gottes“ gewesen.“

            Um neidisch zu sein, müsste man das erstmal glauben.

            Defakto haben die Progressiven euer Holocaust-Neid-Antisemitismus-Moral-Opferspiel einfach auf sich ausgeweitet. Den Holocaust hat man mit „Kolonialismus“ und „Frauenunterdrückung“ ersetzt, den „Antisemitismus“ mit „Mysogynie“, „Sexismus“ und „Rassismus“, bei den Hauptfeinden musste man gar nichts tun, das sind so oder so „Nazis“, „Leugner“ usw. das bloße Aussprechen dieses Bannfluches reicht aus, um Grundrechte und Anstand gegen den Beschuldigten weitgehend außer Kraft zu setzen.

            Was ich mich allerdings frage, ist, wieso einflussreiche Juden (wie Soros) diese Entwicklung vorantreiben. Naivität? Die Überzeugung dennoch davon profitieren zu können? Eine Art Moralgen? Eine späte Rache an den Deutschen?

            „„in den Genen“ westlicher Kultur verankert ist“

            Deshalb sieht sich Israel als Brückenkopf des Westens im nahen Osten? Deshalb verteidigst du die „westlichen Werte“?

            Natürlich liegt sie in den „Genen“ der westlichen Kultur. Es gibt keine Gleichheit der Menschen und „Freiheit“ ist auch so eine blöde Wunschfloskel ohne richtige Substanz, noch nichtmal das mit der Demokratie bekommt man ehrlich auf die Reihe. Alles Glaubensbegriffe, um die Leute einzuwickeln, sie über die Wirklichkeit täuschen und sie beliebig manipulieren zu können…

            „Ironischerweise haben die linken Progressiven ja recht damit, dass etwas ganz Grundsätzliches mit unser Kultur im argen liegt. Tragischerweise sind sie dann nicht reflektiv genug einzusehen, dass sie auch nur das Problem sind und nicht etwa die Lösung.“

            Was genau liegt denn im Argen? Wenn du in die 1970iger zurückreisen könntest, wie würdest du die Entwicklung aufzuhalten versuchen?

          • @Regenschein: „Was ich mich allerdings frage, ist, wieso einflussreiche Juden (wie Soros) diese Entwicklung vorantreiben. Naivität? Die Überzeugung dennoch davon profitieren zu können? Eine Art Moralgen? Eine späte Rache an den Deutschen?“

            Es sind ja nicht reiche Juden, sondern viele Superreichen die „progressive“ Werte fördern, ich denke es ist eine spalten und herrschen Strategie. Deutlich wurde es mit der Occupie Wallstreet Bewegung, danach schossen Zeitungsberichte über Rassismus und Diskieminierung von Minderheiten in die Höhe. Ich denke es der Versuch Klassenkampf durch Rassenkampf zu ersetzen. https://files.catbox.moe/ab6kmw.jpg https://files.catbox.moe/4tfc94.png

            Auch interessant:
            https://wtfhappenedin1971.com/

          • @Komu

            Es sind ja nicht reiche Juden, sondern viele Superreichen die „progressive“ Werte fördern, ich denke es ist eine spalten und herrschen Strategie. Deutlich wurde es mit der Occupie Wallstreet Bewegung, danach schossen Zeitungsberichte über Rassismus und Diskieminierung von Minderheiten in die Höhe. Ich denke es der Versuch Klassenkampf durch Rassenkampf zu ersetzen.“

            Durchaus möglich.

            Wobei Soros aber trotzdem hervorsticht, mit seiner „open society foundation“. Danisch vermutet, dass der eigentlich fürs cia arbeitet, was nicht unplausibel ist. Über die Börse wird er vielleicht unbemerkt mit black-Project-Geldern gefüttert und finanziert damit diverse Destabilisierungsmaßnahmen bei Vasallen und Feinden, den Umsturz in der Ukraine hat er ja auch mitfinanziert. Ein Umsturz der zu einem stark nationalistischen (freundlich ausgedrückt) Regime geführt hat (allerdings unter der Führung eines Juden), also genau zu dem, was er in allen anderen Ländern mit seinem Buntheitsprogramm auszurotten beabsichtigt. Das hat zumindest Gschmäckle, vor allem, wenn wir die Bedeutung des Konfliktes für die US-Geostrategie mit einbeziehen…

            Aber keine Ahnung, bin gespannt, ob wir jemals die Hintergründe erfahren, ich bezweifle es.

          • @Regenschein: „Ein Umsturz der zu einem stark nationalistischen (freundlich ausgedrückt) Regime geführt hat (allerdings unter der Führung eines Juden), also genau zu dem, was er in allen anderen Ländern mit seinem Buntheitsprogramm auszurotten beabsichtigt. “

            Sich der EU unterordnen wollen u. die Interessen der eigenen Nation an globale Player verkaufen, deute ich nicht als nationalistisch. Die Minderheitenfeindlichkeit und der Rassismus sticht mAn heraus. Wenn in Deutschland der Kassiererin verboten werden würde plattdeutsche Kunden auf Plattdeutsch zu begrüßen wäre die Hölle los.

        • Ja, aber es gibt einen ganzen Schwarm Gelehrter, angefangen beim Doyen des „Postkolonialismus“ US-Professor Edward Said, zu dem Butler auch nur eine Nebenfigur ist.

    • Alles richtig, dennoch denke ich, dass es einen unglaublich großen Zwang zur Konformität gibt. Und der geht sogar so weit, dass man noch nicht mal abweichende Standpunkte benennen kann. Wobei das sicherlich sehr stark durch die Institution Partei und das gewählte Personal der Parteien befeuert wird. Ein durchschnittlicher Parlamentarier der ohne Berufsabschluss und nur aus Gnaden der Parteiführung (Listenplatz) gewählt wurde, ist maximal auf Konformität gebürstet.
      Es fehlen halt in der Politik Charakterköpfe bzw. werden wie Palmer bei Widerspruch einfach abgesägt. Der Wähler ist in meinen Augen allein schuld an der derzeitigen Misere. Allerdings kann man davon ausgehen, dass es doch irgendwann mal eine Wende gibt, auch wenn es Jahrzehnte dauern könnte.

      • „Der Wähler ist in meinen Augen allein schuld an der derzeitigen Misere.“

        Der Wähler ist am wenigsten schuldig, denn auch die Theorie zur „repräsentativen Demokratie“ taugt nichts und ist (im besten Fall versehentlich) unvollständig.

        Ohne neutrale Massenmedien gibt es eben keine Demokratie, weil die Menschen permanent manipuliert und in die Irre geführt werden. Das Geschwätz vom „mündigen Bürger“ ist eine Illusion, wenn selbiger massenmedial angelogen wird, denn nur wenige haben genug kritischen Intellekt, Zeit und Möglichkeiten, sich selbst umfassender zu informieren.

        Und das kann man ihnen auch nicht wirklich vorwerfen, denn Menschen sind im Durchschnitt nunmal so, waren sie schon immer. Wenn du also den Wähler beschuldigst, spielst du ohne Not das Spiel der „Eliten“ mit, denn genau dafür gibt es unsere Scheindemokratie, damit sind die Drahtzieher nämlich immer fein raus und das Opfer ist immer gleichzeitig auch der Täter…

        • Das Problem ist, dass wenn noch nichtmal der Wähler für seine Entscheidung Verantwortung übernehmen muss, weil er ja von den Medien belogen wurde/Keine Zeit hat sich selbst zu informieren/die Kids in die Schule müssen, dann sind die Deutschen wieder in der dunkelsten Zeit angelangt, wo die Führerin verkünden lässt, der Deutsche folgt, was anhand der Wahlergebnisse leider auch beobachtbar ist.
          Wenn man das Konzept der Unterverantwortlichkeit aller Bürger zu Grunde legt, hat das die logische Konsequenz, dass jemand, der den Deutschen feindlich eingestellt ist und vergangene Fehler nicht wiederholt sehen will, nicht nur die Regierung des Volkes vernichtet, sondern möglichst auch die 85% Blockparteiwähler, die jene Regierung herbeiwählen. Die 15% sind gering relevant. Die müssen halt auf ihre Intelligenz vertrauen um harte Zeiten zu durchstehen. Deswegen werden auch die einfachen Russen mittlerweile in Sippenhaft für Putin genommen. Darauf basieren auch antisemitische Verschwörungstheorien. Die Juden haben erkannt, dass die Deutschen immer wieder zum Sozialismus resetten. Der hat sich als gefählicher erwiesen als alles was die Sandmenschen die letzten 1000 Jahre gegen Juden in die Waagschale geworfen hatten. Wie verhindert man Wiederholungen? Indem man die Deutschen „ausdünnt“, was meiner Einschätzung nach tatsächlich der sinnvollste Weg ist, wenn man deutsche Neigungen dauerhaft entfernen möchte. Grundlage ist der Gedanke, dass Juden ein geringintelligentes tribales Muslimdeutschland besser kontrollieren können, als ein israelkritisches sozialistisches.

      • Es fehlen halt in der Politik Charakterköpfe bzw. werden wie Palmer bei Widerspruch einfach abgesägt.

        Palmer wurde von den Grünen zwar geächtet, hat aber als Parteiloser die Bürgermeisterwahl in Tübingen gegen die grüne Kandidatin deutlich gewonnen. Das zeigt, dass man durchaus gewählt werden kann, obwohl man medial unter Beschuss steht. Er macht halt einen guten Job und genau das haben die Wähler honoriert. Auf Bundesebene traut sich das leider keiner.

        • Palmer war aber erst Bürgermeister, hat einen guten Job gemacht und ist dann medial unter Beschuss geraten. Umgekehrt funktioniert das selten.

          • Umgekehrt ist es auf jeden Fall schwieriger, ja. Aber ich sehe auch nicht, dass es jemals jemand versucht hätte. Ich denke, dass es auf jeden Fall ein großes unerschlossenes Wählerpotential für konservative und vernünftige Politik gäbe, aber in den etablierten Parteien fehlt halt das Personal dafür. Dafür müsste man wahrscheinlich eine komplette neue Partei gründen.

  11. Ich empfehle folgenden Artikel:

    „Das Herz des Journalismus schlägt links – so what?“

    Berufsfelder können aus diversen Gründen überproportional stark Menschen einer bestimmten politischen Ausrichtung anziehen

    16.02.2021. Von Prof. Dr. Christian Pieter Hoffmann, Professor für Communication Management der Universität Leipzig

    Im November 2020 veröffentlichte die Zeitschrift „journalist“ eine Analyse soziodemographischer Merkmale von Volontärinnen und Volontären der ARD. Mehr als die Hälfte der zu diesem Zeitpunkt aktiven ARD-Volontäre hatten an einer Umfrage teilgenommen, die unter anderem Geschlecht oder Migrationshintergrund des Journalismusnachwuchses erhob. Ein Element der Analyse jedoch sorgte für erheblichen öffentlichen Trubel: die Frage nach der Parteienpräferenz. Ein als konservativer Kommentator bekannter Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung teilte auf Twitter das markante Ergebnis: Gemäß Umfrage würden fast 57,1 Prozent der ARD-Volontärinnen und -Volontäre die Grünen wählen, weitere 23,4 Prozent die Linke. Union und FDP gemeinsam kämen dagegen nur auf 3,9 Prozent der Stimmen. Die öffentliche Reaktion war so hitzig wie vorhersehbar. Konservative Stimmen riefen triumphierend: „Aha, wir haben es doch schon immer gewusst! Das journalistische Herz schlägt grün-rot-rot!“. Auf der Gegenseite wurden Methodik, Repräsentativität und Aussagekraft der Studie in Zweifel gezogen. Ein Ausrutscher, so die eher linksstehenden Beobachter. Der Linkseinschlag des Journalismus sei eine konservative Chimäre. Doch warum die Aufregung? Die Linksverschiebung im Berufsfeld ist längst bekannt. Einige Argumente, warum sie auch relevant ist.

    https://www.medienpolitik.net/2021/02/das-herz-des-journalismus-schlaegt-links-so-what/

    • Sehr plausible Darstellung, Wwe es zu der weitgehenden links-grünen Homogenisierung der Medien kam.

      Interessant finde ich vor allem den Gesichtspunkt, dass heute kaum noch jemand aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu den Medien geht, weil dort nicht (mehr) viel Geld zu verdienen ist, was deutlich mehr konservative Menschen verschreckt als „progressive“.

      Meiner Meinung nach passt hierzu gut die Theorie, dass unkritisches Unterstützen von Zeitgeist-Phänomenen oft als Zugehörigkeitsmerkmal zur Elite genutzt wird. Das städtische Akademiker-Proletariat hat wenig Möglichkeiten, sich wirtschaftlich klar vom Pöbel abzusetzen, wissenschaftlicher Erfolg ist zumeist nicht erreichbar, und auch andere traditionelle Heraushebungsmerkmale greifen nicht mehr. Aber durch strikte Befolgung und Verherrlichung „woker“ Regeln in Bezug auf Feminismus, Sprache, Ernährung, Klima usw. kann man immer noch „costly signals“ setzten, sich damit von der Masse abheben und zu einer Elite zugehörig fühlen.
      Aus diesem Grund bin ich auch überzeugt davon, dass die „Woken“ einschließlich der Journalisten eigentlich gar nicht an Veränderungen der Gesamtumstände interessiert sind (hinsichtlich der Lebensumstände und des Verhaltens des Pöbels sowieso nicht), sondern es nur um die eigene Selbstdarstellung geht. Nicht zuletzt das führt zu dem beobachtbaren woken Überbietungswettbewerb, der bei AE ja schon mehrfach thematisiert wurde.

  12. konservative Sichten in den Medien unterpräsentiert

    Weil die konservativen Sichten weggebissen wurden durch einen neuartigen Konformismus. Weil die Medien eben nicht mehr primär informieren und durch Darbietung unterschiedlicher Sichtweisen einen Beitrag zur Meinungsbildung der Menschen leisten. Sondern weil sie jetzt die Meinung der Leute bestimmen wollen. Pluralismus ist inzwischen unerwünscht. Freiheit wurde in der regierungsnahen Tagesschau zur „Floskel des Jahres 2022“ gekürt. Und das betrifft auch die Freiheit der Meinungsbildung.

    In der Branche hat sich ganz offiziell der „Haltungsjournalismus“ durchgesetzt, dessen Ziel es ist, die Menschen von den Ansichten der Journalisten zu überzeugen. Klassische Agitation.
    Das geht Hand in Hand mit einem expandierenden paternalistischen Staat, der seine Menschen durch immer mehr Regeln und Verbote zu etwas zwingen will, das Staat und Medien gerade als richtig ansehen oder erfühlen. Der Staat ist nicht der Diener des Volkes, er ist sein Bestimmer und Beherrscher.

    Wer das nicht mitmacht und in den kritischen Journalismus geht, der wird pauschal als „rechts“ oder als „Nazi“ hingestellt. Kritische Formate wie Kontrafunk, Tichys Einblick, Achse des Guten haben inzwischen eine größere Reichweite als gefühlte Staatsorgane wie Süddeutsche Zeitung oder ZEIT, die ursprünglich mal journalistische Leuchttürme im Sinne einer Vierten Gewalt waren.

    Das heißt, es gibt konservative und kritische Sichten nach wie vor, nur ist der mediale und der politische Apparat streng auf repressiven Konformismus ausgerichtet worden.
    Sie bedienen dabei die Klaviatur der Angst, der angeblichen Alternativlosigkeit, der Moralisierung, der Stimulation von Gerechtigkeitsempfindungen, um in den Köpfen und Bäuchen der Menschen eine konforme und folgsame Haltung zu erzeugen. Wer nicht einstimmt, der wird gecancelt. Und zwar ad hominem.

    Dieser Mechanismus ist gut ablesbar am Umgang der Parteien mit der AfD, die schließlich gleichermaßen eine demokratisch legitimierte Partei ist. Aber mit ihr erfolgt keine inhaltliche Auseinandersetzung, sie wird pauschal ausgegrenzt. Wer sich mit ihren Vorstellungen auseinandersetzt, der hat automatisch sofort eine Kontaktschuld.

    Es wird vorsätzlich eine Polarisierung betrieben, die jeden zwingt, sich für eine Seite zu entscheiden. Da gibt es keine Zwischentöne mehr, nur noch gut oder böse. Und immer so emotional wie möglich, immer mit dem ultimativen Vorwurf, Andersdenkende oder Kritiker wollten die Welt in Tod und Verderbnis stürzen.

    Das ist so aufgeheizt, hysterisch und irre, dass nur noch die lautesten und schrillsten Stimmen zu hören sind. Damit entsteht der Eindruck, alle seien so aufgeheizt, hysterisch und irre, was zu einer gesellschaftlichen Echokammer führt, in der plötzlich bislang Undenkbares selbstverständlich und angeblich notwendig wird. Wie die Aussetzung von Menschen- und Grundrechten, wie der Umbau von einer Verteidigungs- in eine Kriegsnation, wie die Deindustrialisierung, der Verzicht auf lebensnotwendige Energiequellen, der Abbau von Wohlstand, der Rausschmiss alter weißer Menschen aus Pflegeheime für Menschen aus anderen Ländern. Und in den Ländern will feministische Außenpolitik dann Latrinen auf dem Marktplatz bauen.

    Solcher Irrsinn lässt sich nur durchziehen, wenn man dem Souverän die Souveränität genommen hat. Und diesen Part spielen die Medien.

  13. „es gibt konservative und kritische Sichten nach wie vor, nur ist der mediale und der politische Apparat streng auf repressiven Konformismus ausgerichtet worden.“

    Ich denke auch es ist im wesentlichen ein Medienphänomen. Die Umfragen die zeigen immer wieder, dass die große Mehrheit der Menschen die Gender-Sprache ablehnt, während die Sender weiter gendern als wäre nichts, deuten in diese Richtung, ebenso wenn man sich mal die Kommentare unter den Facebook-Beiträgen der Tagesschau anschaut überwiegt die Kritik.

    • Was die Kommentare betrifft, ist mir in letzter Zeit an vielen Stellen verstärkte Kritik bei „progressiven“Themen aufgefallen, insbesondere auch bei den üblichen Verdächtigen wie z.B. ZEIT, Tagesspiegel und teils sogar der TAZ, Wo der Kommentarbereich früher meist eine homogene Blase war mit nur vereinzelten Kritikern, die dann meistens heftig angegangen wurden. Entweder wird mittlerweile allgemein liberaler moderiert oder es gibt doch immer mehr Menschen auch in den Milieus, die diese Medien konsumieren, denen Fehlentwicklungen auffallen und die das nicht mehr unkommentiert hinnehmen wollen. Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont…

      • @Hugor

        Zumindest der Tagesspiegel ist in seiner Forenmoderation seit langer Zeit recht ausgewogen. Ich bin da schon mehrere Jahre unterwegs (ohne Abo). Aber auch dort habe ich festgestellt, das eher ‚linke, progressive‘ Meinungen zunehmend kritisch hinterfragt werden.

        Bei der ZEIT habe ich schon sehr lange nicht mehr vorbeigeschaut, weil mich die einseitige Moderation dort extrem abgeschreckt hat. Ich denke auch, daß die ZEIT-Foren ein Treffpunkt für aktive Mitglieder der ‚Letzten Generation‘ und ‚FfF‘ bzw. der Grünen sind. Das gleiche gilt für den SPIEGEL.

        • Da ich in aller Regel den Kommentarbereich der online-Zeitungen nur passiv konsumieren (und auch nicht gezielt, sondern nur bei Gelegenheit, wenn ich auf bestimmte Artikel gelenkt werde), kannst du wahrscheinlich besser beurteilen, inwieweit der veränderte Eindruck bei den Kommentaren auf eine liberalere Moderationspolitik zurückzuführen sein könnte oder eben nicht. In jedem Fall ist auch bei der ZEIT meiner Meinung nach durchaus feststellbar, dass der Kommentarbereich nicht mehr nur einhellig die „progressiven“ Positionen bejubelt. Aktuelles Beispiel:

          Gut verhandelt und doch abgestraft
          Studien belegen: Selbst wenn Frauen hart verhandeln, bekommen sie weniger Geld als Männer angeboten.
          […]
          Das Resultat ist messbar: Der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap, bei dem Faktoren wie Berufswahl, Teilzeittätigkeit, Branche, hierarchische Position, Betriebszugehörigkeit und vieles mehr herausgerechnet sind, liegt in Deutschland bei sechs bis sieben Prozent. Das heißt: Frauen erhalten für die gleiche Arbeit im Durchschnitt noch immer einen geringeren Stundenlohn.

          https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/equal-pay-day-gleichberechtigung-gehalt

          Ganz frisch von heute, und zumindest bis jetzt sind die Kritiker im Kommentarbereich sogar in der Überzahl. Das hätte es bei der ZEIT vor einigen Jahren wohl noch nicht gegeben.

  14. Wer ist der Kunde der Medien? Ist es derjenige der sie konsumiert oder derjenige, der sie zahlt?

    Den Haupteinfluss haben sicher ARD und ZDF und diese werden aus einer Quasi-Steuerkasse bezahlt. Der Konsument ist qua Gesetz verpflichtet zu zahlen, aber die Zahlung wird von der Regierung sichergestellt. Selbst wenn der Konsument den Muell nicht mehr anschaut, muss er trotzdem weiter zahlen. ARD/ZDF tun genau das, was die Regierung von ihnen will, weil sie von der bezahlt wird.

    Die meisten Zeitungen und Zeitschriften leben nicht (oder nur minimal) von ihren Abonnenten, sondern von der geschalteten Werbung, d.h. Grossfirmen, Regierung, NGOs etc. Natuerlich richten die sich nach ihren Geldgebern aus. Wenn die Geldgeber konservativen Journalismus wollten, wuerden die das auch tun. Wollen die aber nicht. Es wird geliefert wie bestellt. 2 Millionen neue Aldi-Kunden seit 2015. 2 Millionen mehr seit dem Ukraine-Krieg. Wohnblocks werden gebaut, baertige Minderjaehrige werden betreut, das Klima will gerettet werden, etc. Da will man sich das Geschaeft doch nicht mit konservativem Journalismus versauen lassen.

  15. Oh, das passt aber wie die Faust aufs Auge:
    https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/die-twitter-files-17-ueberwachung-oeffentlicher-meinungsaeusserungen-in-den-usa

    „So auch im Fall des Digital Forensic Research Lab (DFRLab). Dieses werde, schreibt Taibbi unter Punkt 7, durch die US-Regierung finanziert, speziell über das Gobal Engagement Center (GEC). Graham Brookie, der Direktor des DFRLab, würde zwar bestreiten, Steuergelder zur Überwachung von US-Bürgern zu verwenden, und darauf verweisen, das GEC garantiere „eine ausschließlich internationale Ausrichtung“, doch die Praxis sähe anders aus.

    Wie Taibbi unter Punkt 9 aufzeigt, wird das GEC stets als Behörde des Außenministeriums ausgewiesen. In Wahrheit sei es jedoch eine „ressortübergreifende Gruppe ,innerhalb‘ des Staates, zu deren ursprünglichen Partnern das FBI, das Heimatschutzministerium, die NSA, die CIA, DARPA, das Kommando für Spezialoperationen (SOCOM)“ und andere bundesstaatliche Agenturen zählen.

    Bei Amerikanern ist es wenigstens ein Skandälchen, dass wir hingegen vollkommen rechtlos abgelauscht und gesperrt werden können, ist ja sowieso klar, sind wir doch potentielle Feinde.

    Aber es kommt noch besser:

    „Oberflächlich gesehen, würde dies mit der Mission übereinstimmen, welche von der Vorläuferorganisation USIA (Informationsbehörde der USA) über Jahrzehnte hinweg verfolgt wurde. Doch der Fokus des GEC sei weitaus breiter gefasst. Der feine, aber entscheidende Unterschied findet sich bei der praktischen Umsetzung der theoretisch festgelegten Richtlinien:

    In einem „Spezialbericht des GEC zu den Grundpfeilern russischer Desinformation und dem propagandistischen Ökosystem“ aus dem Jahr 2020 entwickelt das GEC eine, wie Taibbi es unter Punkt 18 nennt, „noch weitaus fauligere Idee“, nämlich die Kategorie „Ökosystem“. Neben staatlichen Akteuren galten nun auch Gruppen, die „ihr eigenes Momentum generieren“, als Teil eines „Propaganda-Ökosystems“. Eine offenkundige Unabhängigkeit von entsprechenden Accounts, merkt das GEC in fast schon orwellschem Duktus an, sollte dabei „diejenigen, die versuchen, die Wahrheit kenntlich zu machen, nicht verwirren.“

    Da stehen noch viel mehr interessante Sachen drin:

    „… Ebenso betroffen war die Bewegung der Gelbwesten in Frankreich sowie der Corona-Widerstand in Italien. Und immer wieder ergaben die Überprüfungen durch die zuständigen Abteilungen im Twitter-Hauptquartier, dass die Vorwürfe mehrheitlich haltlos waren.

    „Dies ist ein Inkubator für den inländischen Desinformationskomplex“, zitiert Taibbi unter Punkt 11 einen ehemaligen Geheimdienstbeamten. „Der ganze Mist, den wir seit dem Kalten Krieg in anderen Ländern abgezogen haben, wurde nun durch die Entscheidung von irgendwelchen Idioten zu uns nach Hause gebracht.

    Ist das nicht eine höchst interessante Aussage?

    Die eher woken Twitterzensoren, bremsten die Zensur sogar, aber auch dafür gab es ein Mittel:

    „Doch „glücklicherweise“ habe es für das GEC einen leichteren Weg gegeben: die Medien. Das Spiel des GEC habe darin bestanden, einen alarmistischen Bericht zu schreiben, diesen an eines der rangniederen Tiere in der Journalistenherde zu schicken und dann darauf zu warten, dass Reporter mit der Frage an die Tür von Twitter hämmern, warum dieses oder jenes „Ökosystem“ noch nicht ausradiert worden sei.“

    Da steht noch viel mehr, das GEC ist auch nicht die einzige Organisation dieser Art, aber lasst mich die Sache mal auf den Punkt bringen: es gibt eine Art US-Behörde, die im Auftrag amerikanischer Geheimdienste und Politik Zensur durchsetzt in den dominierenden US-social-networks (also im ganzen Westen, wo diese genutzt werden). Sie zensieren aber (offensichtlich) NICHT destruktive woke Fakenews und Spinnereien weg, sondern kritische Bürger…

  16. Das sind halt politische Linke-Spur-Schleicher.

    Man hat nur die Optionen sich devot hinten anzustellen oder riskant rechts zu überholen.

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