Evolutionäre Vorteile von männlicher Homosexualität: Weibliche Eigenschaften in bestimmter Menge könnten attraktiver machen

15 Gedanken zu “Evolutionäre Vorteile von männlicher Homosexualität: Weibliche Eigenschaften in bestimmter Menge könnten attraktiver machen

  1. In Bezug auf die Homosexualität mit einer evolutionären Erklärung aufwarten zu müssen, ist vollkommen überflüssig. Man braucht hier gar keine Erklärung anzunehmen, da die ca 5 % Ausfall für den Fortbestand der Art absolut egal sind. Die Natur sieht nur zu über die Runden zu kommen und sorgt nicht für ein evolutionäres Finetuning! Hier lebt noch die alte Vorstellung eines überlegenen Schöpfers weiter, der seine Schöpfung in jeder Hinsicht optimiert und weiter optmiert. Statt dessen werden auch unperfekte Zustände mitgenommen, sofern sie nicht ganz katastrophal sind.
    Was man wissen muss ist, wie Homosexualität überhaupt zustandekommt. Wann wird das geprägt, festgelegt und warum! Wenn man das molekular weiss, dann wird man höchstwahrscheinlich einsehen, dass die Natur hier wieder mal recht optimal, aber eben nicht höchst optmal, arbeitet und auch scheinbar erhebliche Verluste einfach keine Rolle spielen.

    • 5% „Ausfall“ mögen nicht so schwerwiegend erscheinen, aber nach n Generationen mit m direkten Nachkommen hat ein Wesen ohne diesen Ausfall einfach (m ^ n) – ((m * 0.95) ^ n) mehr Nachommen. D.h. selbst ein kleiner Nachteil von 5% hat, bedingt durch das exponentielle Wachstum, ganz schnell gravierende Auswirkungen und würde deshalb gnadenlos aussterben.
      Die Evolution produziert aber keine perfekten Superwesen, da sie oft in lokalen Maxima „festhängt“.

  2. Und zu diesem Gedanken hier allgemein:

    „Weibliche Eigenschaften in bestimmter Menge könnten attraktiver machen“

    Die Frage ist überhaupt, was diese angeblichen „weiblichen Eigenschaften“ sein sollen? Und vor allem scheint das rein positiv zu sein? Sollten nicht auch „weibliche Eigenschaften“ im Gegenteil wie die Pest seitens Frauen gemieden werden, bei Männern, die dann zB meinen die Obertussi machoman spielen zu wollen?! Von so vielen Frauen kann man erfahren, dass sie „Weibischkeiten“ schroff ablehnen und solche Männer verachten. Nie hört man das von einer Frau als Mann, dass es Frauenqualitäten sind, die sie jetzt antörnen.

    • Ich gehe davon aus, dass Empathie seitens des Vaters bspw. die Kindersterblichkeit senkt, da er sich mehr um das Kind kümmert.
      Das Klischee wird ja auch gerne in Komödien verwendet, wenn der — bis dahin erfolglose — Single-Mann bewaffnet mit dem Kinderwagen (inkl. Baby) der Schwester auf einmal sehr erfolgreich auf Partnersuche geht.

      • Du hast absolut recht. Was mich aber stört ist, dass dies eine angeblich „weibliche Eigenschaft“ ist, während es doch eine allgemein menschliche ist. Man könnte sogar sagen: typisch Säugetier.

        • Als Verfechter der klassichen Stereotype, ist in meiner Welt „Empathie“ weiblich und bspw. „Kraft“ männlich konotiert. Das mögen die Alles-ist-nur-konstruiert-Ideologen bedauern, aber die Realität stützt meine Weltsicht sehr rustikal. 😉

          • Empathie ist die Grundlage der Unterstützung der eigenen, näheren oder verwandten Sippe. Rücksichtslosigkeit gegenüber sich selbst und den männlichen Mitgliedern des feinlichen Stamm ist erforderlich um das Überleben der eigenen Sippe zu sichern.

            Mein Argument ist wie schon angedeutet das die 5% ein lokales Minimum aus einer Stammesgesellschaft sind. Damit die Balance zwischen den erforderlichen sippen-internen und extern notwendigen Eigenschaften hergestellt. Das erscheint mir sehr schlüssig. Was ich noch nicht ganz verstehe das fürsorgliche Eigenschaften, die evt. kämpferische Eigenschaften reduzieren, einen Bezug zur geschlechtlichen Orientierung haben. Die Balance könnte ja genauso allein durch eine 5%/95% Verteilung der empathischen/anti-empathischen Eigenschaften hergestellt werden.
            Ich hätte da nur die Idee das Frauen weniger empathische Männer gewählt haben jedoch ein bestimmter Anteil zum lokalen Maximum geführt hat. Hätten z.B Frauen im gleichen Masse empathische Männer gewählt wären die kämpferischen Eigenschaften zurückgegangen und die Sippe untergegangen.
            Hat jemand eine Idee zur Verknüpfung mit der sexuellen Orientierung?

          • @Markus
            „Das mögen die Alles-ist-nur-konstruiert-Ideologen bedauern“

            Mein Vorbehalt wäre eher, dass die solche Klischees *verabsolutieren*. Als Biologe hingegen fragt man immer nach den Eigenschaften der *Art* und dann natürlich nach dem Sexualdimorphismus. Der ist selten besonders krass und eher graduell, was allgemeine Funktionen angeht.

      • Ja, FreyaFrohsinn hat mal so ne Geschichte erzählt: Wie ihr Single-Bekannter sich ihr Baby auslieh und mit ihm auf dem Arm zur allgemeinen Begeisterung der Studentinnen über den Universitätscampus flanierte.

        • Exakt, so war’s.
          (Das Entzücken lag natürlich nur an meinem außergewöhnlich hübschen Kind, ganz klar.)

          Mittlerweile sind hier aber viele Tragetuchväter unterwegs, ein regelrechter Boom, daher wäre es wohl jetzt kein Hingucker mehr.

    • Seltsame idee.
      Warum sollte es sich jetzt, evtl. dank Homoehe, auswaschen, wenn es das in den letzten tausend, hunderttausend und millionen Jahren (ist ja auch im Tierreich ähnlich verbreitet) nicht getan hat?

      • Geht um diese Theorie, oder? https://shortpacked.com/comics/2005-07-22-a.gif
        Schwule Männer halten ihr Genmaterial im Spiel in dem sie Alibibeziehungen eingehen und so Kinder produzieren. Eine kinderlose Homoehe würde das torpedieren.

        Beißt sich aber mit der Theorie, dass das gleiche Gen wohl auch für hohe Fruchtbarkeit bei Frauen sorgt, also Schwestern schwuler Männer leicht schwanger werden. Ein schwuler Mann könnte also dafür sorgen dass zum. ein Teil seine Erbmasse im großen Spiel bleibt indem er die Nachkommen seiner Geschwister fördert/stützt, selbst wenn er keine anderen Nachkommen hat.

        • Das mein ich ja mit sich beissen, die Homoehe sorgt auf Dauer nicht dafür, dass die genetische Disposition aus dem Erbgut fliegt.
          Die sich fortpflanzenden Schwestern von homosexuellen Männern reichen, so dass das Gen weiter im Spiel bleibt.

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