Ein Kind bringt Mütterguppen mit sich, in denen sich die Mütter untereinander, die ja meist die Kinder betreuen, unterstützen, Tipps geben und Gesellschaft leisten. Auch Südländerin ist bereits gut eingebunden, schon über den Vorbereitungskurs.
Es ist auch keine schlechte Sache: Man kann sich eben gut unterstützen und die Betreuung eines kleinen Kindes ist eben auch über weite Stellen recht einsam, wenn der Partner arbeitet. Auch wir haben schon einige sehr gute Tipps dort erhalten etc.
Gleichzeitig ist es auch teilweise eine ziemliche Lästergruppe. Beliebtes Thema sind die Väter, die unordentlich sind und nicht genug machen und sich nach der Arbeit erst einmal faul hinsetzen. Teilweise werden zumindest in dieser Gruppe erstaunlich private Sachen besprochen, die glaube ich Männer bei einem so kurzen Kontakt nicht ohne weiteres ansprechen würden:
Etwa Probleme in der Partnerschaft, die recht breit ausgebreitet werden. Wie sie damit umgehen, wenn die Männer Sex wollen („ich sehe gar nicht ein, da irgendwas zu machen, der kann die nächsten Monate ins Bad gehen und es sich selbst machen“ verkündete wohl eine und andere stimmten begeistert zu). Auch sonst werden die Partner teilweise ziemlich rumkommandiert, wenn die Erzählungen stimmen. Von Patriarchat ist dort eher wenig zu merken. Es wird von einigen Ehekrisen berichtet, weil die Männer nicht spuren.
Südländerin findet einige recht dominant ihren Partnern gegenüber und beklagt sich spasshaft, dass sie damit nicht durchkommt. Ich unterdrücke sie natürlich sofort noch etwas mehr, damit sie gar nicht auf Ideen kommt.
Es ist aber dennoch kein schlechtes Netzwerk. Ich bin gespannt die Damen zu den Geschichten irgendwann mal kennen zu lernen.
Ein Freund, der viel von der Kinderbetreuung übernommen hat, weil er im öffentlichen Dienst ist und die Mutter selbstständig war (sie ist inzwischen auch im öffentlichen Dienst angekommen, so hat man einfach mehr Zeit mit den Kindern) berichtet über seine Erfahrungen:
Er habe sich dann auch diesen Gruppen angeschlossen, immer etwas im Wechsel mit seiner Frau, je nach dem, wer gerade betreut hat. Es wäre als Mann vielleicht etwas blöd, weil es für die Mütter unkomplizierter wäre, nur vor anderen Frauen zu stillen, aber er wäre da ganz freundlich aufgenommen worden, als Hahn im Korb quasi.
Ich vermute mal die Lästereien waren dann auch nicht so extrem.
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