Der Spass daran, sich zu erniedrigen (um erhöht zu werden)

Neulich, ich weiß nicht mehr in welchem Kontext, stieß ich auf diesen Spruch aus der Bibel:

Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der angesehener ist als du,
10 Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.
11 Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.
Eigentlich war es nur die untere Zeile. Und sie ließ mich kurz darüber nachdenken, warum Selbsterniedrigung eine gewisse Freude sein kann. Etwa wenn männliche Feministen über Männer herziehen, und damit ja auch gegen sich oder weiße Feministinnen Asche auf ihr Haupt streuen, weil sie weiß sind.
Und ich dachte, dass der Bibelvers es eigentlich ganz gut deutlich macht, als ich mir dann den Kontext anschaute. Man erniedrigt sich selbst um zu zeigen, dass man bescheiden ist und keine unnötigen Hierarchiekämpfe veranlasst, indem man einem Platz für sich beansprucht. Man hofft, dass dieses Verhalten erkannt wird und einem dann ein besserer Platz zugewiesen wird. „Komme du sündiger Mann/du weiße Frau an den Tisch der Rechtschaffenen, zu unser Rechten sollst du sitzen“. Irgendwas in der Art. Es wäre also die Hoffnung auf die Vergebung, auf die Zuweisung des besseren Platzes, die die (Pseudo-)Abwertung der eigenen Person interessant macht. „Ich setze mich unter sie, aber ich bin nicht einer von ihnen, ich bin nur bescheiden“
Was meint ihr dazu?