#MeToo und #HowIwillchange

In Reaktion auf Weinstein lief gestern auf Twitter eine internationale Version des Aufschreis, #metoo

Männer wurden aufgefordert, öffentlich Besserung zu geloben ode ihre Taten einzugestehen:

Schon war auch der Hashtag #Howiwillchange geboren:

Aber natürlich rief das auch Gegenstimmen auf den Plan:

 

 

87 Gedanken zu “#MeToo und #HowIwillchange

    • Mir haben haben früher in der Zeit, in der man mit Leuten unterwegs war, sehr oft (mir völlig unbekannte) Frauen einfach so an den Po gegrapscht. Und, wenn man mal ein etwas engeres T-Shirt trug und fühlen sich Frauen auch gerne mal animiert, die Muskeln zu betatschen.
      Das tat alles weder weh, noch war es traumatisierend, noch problematisch, noch … wenn man die Frau sympathisch fand, kam ins Gespräch, ansonsten ignorierte man das einfach.

      Und das man im Berufsleben von seinem Vorgesetzten (gerade wenn es Frauen sind) irgendwelche Jobs oder unangenehmere Aufgaben zugewiesen bekommt, die die Vorgesetzten von einem vielleicht nicht verlangen können und somit eigentlich ihre Macht missbrauchen (z.B. die privaten schweren Kisten der Vorgesetzten zu ihrem Auto tragen), kennen Männer wahrscheinlich viel mehr als Frauen, die in der Regel an allen Ecken und Enden bepampert werden. Und das gehört nun einmal zum zwischenmenschlichen Erwachsenwerden bzw. sozialen Miteinander dazu, darüber nicht herumzuplärren, sondern Dinge miteinander freundlich und bestimmt zu klären und halt gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Denn, wenn man selber vorankommen möchte, muss man es halt lernen, auf der einen Seite belastbar und entspannt zu sein und auf der anderen Seite sich nicht wie ein Depp ausnutzen zu lassen.

      Zu glauben, die Welt müsste sich für einen um sich herum ändern, damit man quasi in einer rosaroten Ponyhof-Safe-Space-Welt ohne unangenehmeren Situationen die gebratenen Tauben einfach serveriert bekommt, jeder meine Ideen toll zu finden hat und mich jeder nur so behandeln darf, wie ich es mir wünsche, ist ein Verhalten von lebensuntauglichen 3-Jährigen.

  1. Wie ich den extra kurzen Rock angezogen hab, um das alte Auto durch den TüV zu kriegen. #metoo

    Als ich mit dem Nerd geflirtet hab, nur damit er mir die Hausaufgaben für mich macht. #metoo

    Wie ich sexuelle Verfügbarkeit vorgetäuscht hab, damit einer von den Jungs mich zu der Party fährt. #metoo

    Wie ich dem Vorgesetzten mein tiefes Dekollete vor die Nase gehalten hab, um meine Urlaubspläne durchzukriegen. #metoo

    Wie meine Röcke immer kürzer werden, weil mir jetzt mit 40 kaum noch Männer hinterherschauen. #metoo

    Wie ich mich auf der Betriebsfeier dem großen, breitschultrigen Ressortleiter einfach auf den Schoß gesetzt hab. #metoo

    Die Liste ist potentiell endlos…

    • Du verstehst das System nicht only me. Das ist das Problem. Der Mann soll in Erwartung auf etwas etwas zurückgeben. Der, der Sex (oder allgemein mehr) einfordert ist pervers. Kenne das von mir. War auch der Nerd( oder der der Hausaufgaben macht) oder der Fahrer. Habe ich mal versucht, ein Date zu bekommen, wurde sich über den perversen aufgeregt.
      Das ist das System. Du bist entweder Brad Pitt oder Geldautomat und Dienstleister. Leider. Suchs dir aus.

    • Geht mir auch so. Bald schon werde ich mehr Mitgefühl mit der Stechmücke unter meiner flachen Hand haben als mit irgendeiner „leidenden Frau“. #howIwillchange

      Gewollt ist das vermutlich nicht, aber tatsächlich beschreibt so eine Entwicklung eine sinnvolle Selbstheilung und so eine Haltung entspricht im Übrigen auch der Gleichberechtigung.

    • „Es ist mir zunehmend egal, was Frauen passiert. #metoo“

      Geht mir genauso. Ergebnis des ganzen feministischen Aktionismus‘ ist letztlich nur, dass ich mittlerweile alles anzweifle, was nicht hinreichend belegt ist. Der Feminismus kreiert selbst den angeprangerten Zustand, dass in unserer Gesellschaft Frauenprobleme nicht hinreichend ernstgenommen werden.
      Das gilt ja auch in anderen Bereichen. Z.B. der Effekt, dass beim generischen Maskulinum teilweise eher die Vorstellung reiner Männergruppen eintritt, dürfte hauptsächlich daher rühren, dass viele Menschen sich durch die Dauerpropaganda mittlerweile daran gewöhnt haben, dass bei gemischten Gruppen der Frauenanteil jeweils extra gekennzeichnet wird.
      Es ist doch ein sehr angenehmer Zustand, wenn frau sicher sein kann, dass der ihren Lebensinhalt ausmachende Kampf nie gegenstandslos werden kann…

    • Ich nehme mir explizit heraus, Frauen aufgrund ihrer Kleidung für unfähig zu halten.
      Eine Frau in Mini-Rock und hochhackigen Lederstiefeln hat in einem verfahrenstechnischen Versuchslabor nichts verloren (so erlebt). Da kann der Dr. rer. nat. noch so groß geschrieben sein.

      • Es wäre bei Männern in für die Arbeit untauglichen Klamotten ja nicht anders. Nur würde es keinen interessieren, wenn ein Mann Jahre später wegen seiner Kleidung einen Aufstand darüber macht.

        • Da sehe ich mich gezwungen zu relativieren, @Graublau
          Ich mußte zu einer Gerichtsanhörung in vollem Leder, es war Mitte Oktober und goss in Strömen, die Kumpels mußten zur Maloche, konnten mir ihr Auto nicht leihen. Zack, wurde ich durchsucht, während der Sitzung bewacht und die Richterin bestand darauf, daß die „Justizvollzugsbeamten“ mich nach der „Anhörung“ ( war eh ’n Witz ) noch mindestens eine Viertelstunde bewachen mußten ( weil Paranoia um sich griff ), was denen sehr peinlich war ( hatten beim ersten Blick gecheckt, daß wir keine Probleme miteinander haben, weil gleiches Level ).
          Klammottenkult ist Hirnfick.

  2. 1. Ich wurde auch oft begrabscht. (Ist bei attraktiven Männern wohl schlimmer)
    2. Frauen ist es doch nie recht. Kommt von Männern nichts, gefällts ihnen noch weniger. Aber halt, am besten ist es ja, wenn Männer nur investieren und Frau sich dann den generösesten erwählt.

    • Frauen ist es doch nie recht.

      Das stimmt so doch gar nicht. Aufreizende Kleidung tragen sie für sich selbst und wenn sie Interesse haben flirten ja sie schließlich mehr oder weniger subtil mit akzeptablem Mannsvolk. Als Mann ist es also selbstverständlich mit einem einzigen Blick zu erkennen, dass Frau Interesse hat und wirklich nur dann auf sie zuzugehen. Selbstverständlich wird eine solche zielsichere Reaktion auch erwartet. Ein ausbleiben der Reaktion ist wahlweise Respektlosigkeit oder, oft bei älteren Frauen Altersdiskriminierung. Ähnliches gilt bei fülligeren Frauen, als Fatshaming usw.

      Wer als Mann nicht Gedankenlesen und Hellsehen kann ist daher sowieso schon durch das Raster gefallen.

      Wer Sarkasmus findet, darf ihn als Andenken behalten. Allen anderen ist es erlaubt sich über den dem Text innewohnenden Sexismus aufzuregen.

  3. Mir hat damals an der Uni mal eine Kommilitonin den Kopf in den Schoß gelegt! Bin zu Eis erstarrt, also muss es sexuelle Belästigung gewesen sein! #MeToo #ZeterMordio #SieSollBußeTun

    • Au weia, das ist mir als Schüler auch schon passiert, nur war ich das gemeine Schwein, das der Dame den Kopf in den Schoß legte ( die Bank auf dem Schiff war saumäßíg hart, ich war müde und hatte keine Lust niedliche Robbenbabies zu bestaunen ).

      Asche auf mein Haupt, ich bin ein cultural rapist!
      #metoometoometoo!

  4. Jetzt müßt Ihr alle mal ganz stark sein, ich habe eine dumme Frage:

    „Mich nicht mehr vom Täter/Opferkult beinflussen lassen und Frauen als selbständige und starke Menschen erkennen! “
    Warum müssen ausgerechnet Frauen stark sein?
    Wo doch gerade Männer ihre Schwächen erkennen und outen sollen?

    Das fordert mich über #meemeemeetoo!

  5. Ein Hinweis, WIE reaktionär Feministinnen sind.

    C.S.Lewis schreibt über die im Mittelalter als Ideal gesehenen Geschlechterverhältnisse

    The lover is always abject. Obedience to his lady’s lightest wish, however whimsical, and silent acquiescence in her rebukes, however unjust, are the only virtues he dares to claim. There is a service of love closely modelled on the service which a feudal vassal owes to his lord. The lover is the lady’s ‘man’. He addresses her as midons, which etymologically represents not ‘my lady’ but ‘my lord’.

    Da wollen sie wieder hin. Das ist ihr gefühltes Geburtsrecht.

  6. Zu #MeToo gab es sogar einige sehr gute Reaktionen in meinem Bekanntenkreis: 1. Schreiben über Menschen. 2. Die kritische Anmerkungen, dass das doch wohl nicht das Gelbe vom Ei sein kann, auf sexuelle Belästigung aufmerksam machen zu wollen und dabei nur Frauen als Opfer, Männer als Täter zu sehen.

    „#HowIWillChange“ ist hingegen astreiner Männerhass. Was kommt dabei heraus, wenn ich in einem Text „Männer“ wahlweise durch „Ausländer“, „Schwarze“ oder „Juden“ ersetze?

    – Ausländer sollten doch mal anständig sein und die kriminellen Ausländer aus ihrem Bekanntenkreis öffentlich machen. Das sei man ihren Opfern schuldig!
    – Schwarze sollten doch mal anständig sein und die kriminellen Schwarze aus ihrem Bekanntenkreis öffentlich machen. Das sei man ihren Opfern schuldig!
    – Juden sollten doch mal anständig sein und die kriminellen Juden aus ihrem Bekanntenkreis öffentlich machen. Das sei man ihren Opfern schuldig!

    Es ist in jedem Fall absolut abscheulich!

  7. „#HowIWillChange: I will listen to women more closely, seeking to understand before seeking to be understood. Then, if it helps, I will act.“

    Naja dann euch HowIWillChangern mal viel Spaß dabei, in die Friendzone abzurutschen und zuzusehen, wie sie letztlich doch mit dem Badboy ins Bett geht.

    „I’ll do all this without expecting to be congratulated or praised since women do the heavy lifting every other fucking day.“

    Wann erfährt man als Mann je Dankbarkeit und Anerkennung von einer Frau?

  8. Pingback: Ich bin kein Opfer, Frau Chebli | ☨auschfrei

  9. Bei solchen Kampangnen muss man immer wieder darauf hinwesien, dass Frauen ca. 40% Täterinnen bei sexueller Belästigung sind und bei sexueller Gewalt ca. 20%. Dann vergeht sehr schnell der Aktivismus, die feministischen Frauen bleiben plötzlich stumm.

    • @mark: diese Vorgehensweise würde ein gemeinsames Bekenntnis zu einem rationalen Diskurs voraussetzen. Davon sind wir aber m.M.n. im Moment leider meilenweit entfernt. Die diskussionskultur bewegt sich im Moment eher auf folgender Ebene:

      Die Erde ist nicht der Mittelpunkt sondern kreist um die Sonne.

      Das glaube ich nicht, alle Gelehrten sagen seit 1000 Jahren etwas anderes.

      Wirf einen Blick durch das Fernrohr, da kannst du den Beweis SEHEN, dass die Erde um die Sonne kreist.

      Ich brauche nicht durch das Fernrohr zu sehen, ich weiß dass es nicht stimmt. Alle Gelehrten…

  10. Man hat inzwischen echt Mühe, nicht zu denken: „Dann haut doch einfach ab, ihr blöden Weiber“ Die klassische Strategie: Erst den Begriff so weit fassen, dass praktisch jede Frau darunter fällt. Und dann behaupten, dass quasi alle Frauen schon einmal Opfer einer schweren Straftat wurden.

    Gott sei Dank bin ich schon im Wesentlichen aus dem Alter raus bzw. gehöre einer Generation an, in der Mann und Frau noch einen halbwegs unverkrampften Umgang miteinander pflegen.

  11. Der Begriff „sexuelle Belästigung“ ist ja mitlerweile so breit gefasst, dass so ziemlich alles darunter fällt und dann stimmt das natürlich, dass jede Frau sowas schon mal erlebt hat. Aber auch so ziemlich jeder Mann dürfte das schon erlebt haben. Das Mocking von Mitschülerinnen, laut flüstern, so dass er es hören muss, der Kniff in den Hintern in der Disco (der weil sie sich dabei extrem ungeschickt anstellte sogar richtig weh tat, wobei dann wohl trotzdem erwartet wird, dass der Typ sich über den „Flirt“ freut), der unerwartete, überfallähnliche Kuss. Zumindest ist mir das alles schon passiert. Und zählt dazu eigentlich sowas wie wenn zwei sichtlich angetrunkene Frauen sich im sonst leeren U-Bahn-Abteil darüber unterhalten, wie sie einen bei der nächsten Haltestelle rausziehen, verprügeln und vergewaltigen würden? Ok letzteren passiert vielleicht wenigeren Männern, aber da ich kleiner bin als der normale Mann, gingen diese Frauen auch nicht davon aus, dass ich mich entsprechend wehren könnte. Hier sind wahrscheinlich wieder die üblichen physischen Unterschiede der Grund, dass so extremere Varianten der Belästigung Männern seltener passiert, die „Verführung“ einer „Femme Fatale“ (besoffen) ist dann wohl eher ein Ding, wenn man sich häufiger in der Partyszene aufhält.

    Aber als Mann darf man darüber in solchen Hashtags nicht posten, ohne von Feministen mit „whataboutism“ oder „male tears“ angegangen zu werden oder halt abgemildert gesagt würde, dass das zwar schlimm wäre aber es hier jetzt nun „ausnahmsweise auch mal“ um Frauen ginge, da die ja sowas öfter erleben würden als Männer (also auch quasi wieder „whataboutism“).

    Natürlich glaubt man das auch, weil solche Berichte von Männern seltener vorkommen, ganz zu schweigen von Vergewaltigungen. Kommt ja auch in den Medien nicht vor, das wird dann eher als Verführung dargestellt und die Frau die sowas macht ist halt selbstbewusst, emanzipiert und setzt sich halt durch und der Mann findet sich damit ab, halt verführt worden zu sein. (Dabei ist eine „Verführung“ nach der feministischen „nein heißt nein“-Definition von Vergewaltigung durchaus nichts anderes als eine Vergewaltigung).

    Da stützt wahrscheinlich das eine Klischee das andere und da der Mann von Geburt an sowieso als dauernotgeil gilt, soll er doch froh sein auch mal eine abzubekommen. So lasen sich zu mindest die Kommentare zu dem Vergewaltigungsfall der „Münchner Nymphomanin“ (auch wieder so ein Euphemismus, bei Männern hieße das im Boulevard „Sexmonster“ o.ä.), die Männer tagelang einsperrte und zum Sex zwang. Ganz selten gibt es dann mal eine Studie die zeigt, dass mehr als die Hälfte der Männer ebenfalls Erlebnisse sexueller Belästigung, Begrabschen, ungewollten Sex usw angeben, und das sind dann nur diejenigen, die sich trauten anonymisiert etwas zu sagen, obwohl sie sich eigentlich dafür schämen.

    Ich denke übrigens, dass sich das in Zukunft ändern wird, hatte ja schon einmal hier kommentiert, dass ich da auch eine Ausnutzung von Macht sehe und Männer die unter Frauen arbeiten auch von ihren Vorgesetzten sowas berichten können wie manche Frauen von ihren Chefs.

    In den beiden Hashtags sind die Fronten jedenfalls (nach wie vor) klar: Sie das Opfer und er der Täter. Von ihm wird dann erwartet, dass er sich ändert, etwas FÜR die Frau tut und sich eingesteht, dass er, selbst wenn er selber noch nicht gegrabscht hat, potentiell immer eine Gefahr für Frauen sein wird.

    • Achso übrigens glaube ich dass die jüngste „yes all men“-Welle auch damit zu tun hat, dass jüngst viele linke und/oder feministische Männer als Täter auffielen und das daher insbesondere den Mythos des „natural Predator“-Mannes nährt, wenn Frauen angeblich selbst vor ihren „Allies“ nicht sicher sind.

      Wie oft lässt ein „Ally“ sich eigentlich Dinge von Frauen gefallen? Wäre auch einmal interessant.

      • @mindph

        „viele linke und/oder feministische Männer als Täter auffielen und das daher insbesondere den Mythos des „natural Predator“-Mannes nährt, wenn Frauen angeblich selbst vor ihren „Allies“ nicht sicher sind.“

        Nope.
        Über das Verhalten *dieser* wurde der Mantel des Schweigens gehüllt – auch von Frauen.
        Wenn Schauspielerinnen *nach 20 Jahren* mit den Belästigungsstories aufwarten, kann das nicht mit der Angst vor der Macht eines Mannes erklärt werden, da man noch am Anfang der Karriere stand.
        Man stand vor *10* Jahren nicht mehr am Anfang und hat *dennoch* die Klappe gehalten.
        Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Courtney Love bereits 2005 junge Schauspielerinnen *öffentlich* davor gewarnt, auf Privatparties von Weinstein zu gehen.
        Genau das hätten alle anderen Schauspielerinnen aufgreifen können und der nachfolgenden Generation junger Frauen solche Erfahrungen ersparen können und auch vor 10 Jahren hätte Weinstein gehen müssen.

        Diese „Allies“ wurden aber mehr als nur geduldet und gedeckt; sie wurden hofiert.
        Weil sie a. wichtige Multiplikatoren, mit b. politischem und medialem Einfluss versehen waren und c. Geld im Überfluss hatten, um Ziele durchzusetzen oder Projekte zu verwirklichen, schließlich d. Möglichkeiten besaßen, gezielt Karrieren zu *fördern*.
        D.h. diese „Allies“ hatten für Frauen und Männer in der Branche eine nützliche FUNKTION.
        Der *Opportunismus* dieser Schauspielerinnen verdankt sich nicht der Angst vor der Vernichtung ihrer Karrieren, sondern der Angst, es könne die *Förderung* ausbleiben und der dadurch ermöglichte Karriereschub.
        Politisch gesehen haben sie Clinton nicht gebracht, sie sind im Zeitalter von Trump also unnütz geworden und wie das mit den Mohren so ist…

        „Wie oft lässt ein „Ally“ sich eigentlich Dinge von Frauen gefallen? Wäre auch einmal interessant.“

        Die Demutsgesten a la „Wir sind alle schuldig!“ lassen für mich darauf schließen, der Bedarf an Selbstkasteiung ist immer noch stark in ihnen.
        Die Fragen stehen bei einer solchen Generalisierung, der allgemein toxischen Maskulinität immer im Raum, wie sich dann „Schuld“ auf ein konkretes Individuum und dessen Handlung beziehen und wie sich der empörte Aufschrei der Gesellschaft mit der vorgestellten Normalität einer rape culture vereinbaren lässt.
        Denn wenn Maskulinität prinzipiell toxisch IST, wird sich männliches Verhalten nicht ändern lassen und das erst recht nicht, weil eben diese Männlichkeit eine Gesellschaft geschaffen hat, in der sexuelle Belästigung – im Rahmen einer rape culture – als völlig normal gilt.

        Aber was weiß ich schon von den erstaunlichen Hirnwindungen eines durchschnittlichen Allies, in denen es möglich ist, vor einem zweiten Gedanken keinen ersten zu haben und selbst der diesem widerspricht?!

        Subcomandante crumar
        Organisation MGTOW

        • „Aber was weiß ich schon von den erstaunlichen Hirnwindungen eines durchschnittlichen Allies, in denen es möglich ist, vor einem zweiten Gedanken keinen ersten zu haben und selbst der diesem widerspricht?!“

          Guter Spruch!
          Den nehm ich in meine Asservatenkammer guter Sprüche auf. 😀

  12. Mich interessiert die Frage, weshalb so viele Frauen schweigen.

    Und ich erinnere mich an die sehr deutsche #Aufschrei-Debatte, weil Herr Brüderle (FDP) eine Altherren-Bemerkung über das Dekolletee einer Journalistin machte. Hier harmloses Unvermögen im Falle Weinstein Missbrauch einer Machtposition eines geilen alten Ogers.

  13. Diese fortschrittliche Wiederbelebung des Puritanismus läuft darauf hinaus jeglichen Sex zu eliminieren (selbst den, den die katholische Kirche erlaubt). Eine Lösung können nur noch sexismus-resistente Sex-Roboter bringen.

    • Nein, so ist es gar nicht. Es gibt Teile der Bevölkerung, die davon wohlwissend ausgespart werden. Vielleicht sind die auch einfach unempfindlicher, eine Vertreterin der „einmal ist keinmal“-Fraktion:

      Aber gut, da ging es auch um vergewaltigte Buben. In der Türkei.

      Leider bin ich des türkischen nicht mächtig, vielleicht kann das jemand bestätigen? Hier das Video:

  14. Ich sage einfach: Ich belästige niemanden sexuell und verteidige solches Verhalten auch nicht. Das muss genügen. Ich bin nicht für das verantwortlich, was ein Harvey Weinstein so treibt.
    Es ist wieder mal das sexistisch-feministische Konzept, alle Männer haftbar und verantwortlich zu machen. Dem sollte Mann sich widersetzen und klar sagen: Geht mich nichts an. Ist nicht mein Problem.

      • Bei Gruppen bestimmte Eigenschaften zu erkennen, ist normal und sinnvoll. Es praktizieren auch alle, ständig. Was dem einen der böse Weltverschwörungsjude ist, ist dem anderen der erbschuldbelastete Deutsche. Während der eine Atheisten als egomanische Materialisten zu erkennen glaubt, sind dem anderen bigotte Katholiken zuwider. Was dem einen der böse Mann, ist dem anderen das teuflisch abwägende Weib.

        Problematisch wird es immer an der Stelle, an der man von der Gruppenbetrachtung auf das Individuum schließt und ihm gegenüber nicht mehr offen ist (evolutionär war dieses Verhalten vermutlich sehr sinnvoll, um schnelle Entscheidungen treffen zu können, heute ist es das nur noch sehr eingeschränkt).

        Auch wenn man für die gesamte Gruppe Regelungen trifft, will das wohlüberlegt und begründet sein, kann aber manchmal Sinn machen.

        Es ist nunmal ein Fakt, dass der Mensch nicht nur ein Individuum ist, sondern als solches auch gewisse Zugehörigkeiten hat.

        Bedauerlicherweise überfordert diese Denkweise offenbar sehr viele und ist auch legislativ und juristisch schwer zu fassen, geschweige denn sauber zu definieren, was immer wieder zu Graubereichen führt.

        • Gut ausgedrückt. Ich versteh nur nicht wie man so durchs Leben kann auf der einen Seite jeden Angriff gegen die eigene Gruppe als solches erkennen (ob eingebildet oder nicht) aber wenn selbst genauso ausgekeilt wird…. der Rationalisierungshamster im Laufrad. Da kann ich mich noch so anstrengen, ich kanns nicht nachvollziehen.

    • Was ich wirklich bemerkenswert finde, ist der Drang in unseren hyperindividualisierten Gesellschaften individuelles Leid zu vergemeinschaften.

      Ein (zugegebener Maßen widerlicher) Typ nutzt seine Machtposition aus und drängt/zwingt Schauspielerinnen zum Sex. Und rund um den Erdball melden sich Frauen mit #metoo (Ich auch!). 99,9 Prozent dieser Frauen kannten Weinstein bis vor einer Woche nichtmal. Ich auch nicht. Woher kommt also dieser Drang alles auf sich zu beziehen?

      Heidi sucht das nächste #heidimaedchen, tausende Frauen wollen das nicht sein. Ein Protein-Drink-Hersteller fragt: Ist dein Körper Strandbereit? Und tausende protestieren. Fühlen sich persönlich (!) Beleidigt. Woher kommt das?

      Das wäre für mich mal eine spannende Frage…

      • Das wird schlicht an der manipulativen Kunst der Medienmacher liegen, die genau das herstellen müssen damit sich jemand für ihre „Nachricht“ interessiert.

      • Vielleicht hat es etwas damit zu tun: Individualismus führt zu Einsamkeit. Gemeinsam Opfer sein verbindet die Menschen, wenn auch nur scheinbar.

        Vielleicht hat es auch etwas mit „event culture“ zu tun: Dabei sein ist alles! Bloß keine Opfer-Variante verpassen. Man schwimmt mit der jeweiligen Opfer-Mode, sammelt gewissermaßen Opfer-Rollen …?

        Und dann ist da noch dieser Punkt mit dem sozialen Status: Sozialer Status kann heute nicht mehr – oder nur noch schlecht – durch verschwenderischen Konsum erworben werden. Aber die Leute wollen nun mal ihren sozialen Status pflegen: als Opfer geht das ziemlich gut – es gibt sogar noch moralische Pluspunkte umsonst.

        Vielleicht hat es auch etwas mit dem Diskurs zu tun: über Sex reden ist schmuddelig und primitiv. Obendrein hab‘ ich da eigentlich gar nichts zu erzählen – es läuft ja seit Jahren nichts mehr. Also rede ich darüber, daß ich sexuell belästigt werde, daß mich Männer mit ihren Blicken vergewaltigen usw. Ich kann also die ganze Zeit über Sex reden, ohne primitiv zu sein – im Gegenteil: ich werde auch noch geadelt durch meinen Status als Opfer sexueller Belästigung.

        Tja, schwierige Frage …

      • „Heidi sucht das nächste #heidimaedchen, tausende Frauen wollen das nicht sein. Ein Protein-Drink-Hersteller fragt: Ist dein Körper Strandbereit? Und tausende protestieren. Fühlen sich persönlich (!) Beleidigt. Woher kommt das?

        Das wäre für mich mal eine spannende Frage…“
        Nicht nur spannend, die Frage, sondern überdies auch richtig gut ….

  15. Faustregel: Wenn sie auf Social Media irgendein sexuelles Vergehen beklagt, aber nie zur Polizei ging, ist sie eine lügende Fotze.

    Sorry für den harten Ausdruck, aber nur der spiegelt meine Abscheu adäquadt wieder.

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