Harvey Weinstein ist schuldig gesprochen worden

Mit etwas Verspätung noch ein Beitrag zu dem Urteil gegen Harvey Weinstein:

Die Jury sieht es als erwiesen an, dass Weinstein 2006 der ehemaligen Produktionsassistentin Miriam „Mimi“ Haleyi in seiner Wohnung in Soho Oralverkehr aufzwang. Außerdem wird er wegen Vergewaltigung der früheren Schauspielerin Jessica Mann schuldig gesprochen, dieser Übergriff ereignete sich 2013 in einem Hotel in Manhattan. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrer Anklage zwei Vergewaltigungsstraftatbestände aufgeführt, die Jury entscheidet sich für den minder schweren. Weinstein drohen nun mindestens fünf und höchstens 25 Jahre Haft.

Weinsteins Anwälte wollen den Schuldspruch nicht akzeptieren. Arthur Aidala kündigt kurz nach dem Urteil an: „Es ist so sicher wie die Tatsache, dass ich ein glatzköpfiger Mann bin, dass wir in Berufung gehen werden.“ Sein Mandant sei überzeugt, dass sämtliche seiner sexuellen Beziehungen einvernehmlich gewesen seien. „Er hat immer wieder gesagt: ‚Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig'“, beschrieb Aidala dem Portal New York Daily News Weinsteins Reaktion auf den Schuldspruch.

Noch am Freitag hatten die Geschworenen signalisiert, dass sie bei den beiden schwerwiegendsten Anklagepunkten uneins sind: Bei „predatory sexual assault“, einem nur schwer ins Deutsche übersetzbaren Straftatbestand, geht es nicht um einzelne Übergriffe, sondern um ein kriminelles Verhaltensmuster gegenüber Frauen. Am Ende lautet das Urteil hier: nicht schuldig. Dennoch ist der Prozess ein Erfolg für die New Yorker Staatsanwaltschaft. Denn das, was für die Öffentlichkeit längst klar schien, musste sie vor der Strafkammer des New York State Supreme Court erst einmal beweisen: Dass Harvey Weinstein nicht nur schuldig erscheint, sondern es auch im juristischen Sinne ist.

Also ein Schuldspruch im „minder schweren Fall“. Mal sehen, welche Haftstrafe dabei rauskommt und was die Berufung ergibt.

vgl. auch:

 

9 Gedanken zu “Harvey Weinstein ist schuldig gesprochen worden

  1. Ich frage mich, wann die Medien endlich darauf kommen, dass der Fall Weinstein eigentlich in erster Linie ein Anlass für Kritik an den derzeitig dominierenden feministischen Strömungen sein müsste. Mr. Weinstein gehörte ja schließlich zu deren Unterstützern und hat sich mit deren Hilfe nach außen als der große Frauenförderer inszeniert. Und damit ist sein Fall eigentlich das perfekte Beispiel dafür, dass die derzeit üblichen Feminismusdebatten (wenn man sie als Debatten bezeichnen kann) in erster Linie zur Selbstinszenierung taugen.

  2. Erkenntnis beruht immer auf Mustererkennung.
    Der Fall Weinstein, die ganze Metoo Bewegung sind ja nichts losgelöstes.
    Sie funktionieren ja nur, weil Männer in der Mehrheit da mitspielen. Und hier komme ich zur Mustererkennung. Im Grunde ist das ganze nur eine Spielart eines ganz grundlegenden, basalen weiblichen Verhaltensmusters:
    Macht auszuüben durch das Ausspielen der Männer gegeneinander, oder die sogenannte Beschämung.
    Die Macht der Frauen besteht darin mit dem Finger auf einen Mann zu zeigen, und alle Männer stürzen sich auf ihn oder distanzieren sich in Panik mit in den Strudel zu geraten von ihm. Eigentlich ein Musterbeispiel, daß wir in keinem „Patriarchat“ nach weiblich/feministischer Vorstellung leben, da wäre Wienstein ja ein Held. Das ganze hat so lange Erfolg, solange auch bei Männern der Instinkt stärker ist als der Verstand und die Selbstachtung.

    • „Die Macht der Frauen besteht darin mit dem Finger auf einen Mann zu zeigen, und alle Männer stürzen sich auf ihn oder distanzieren sich in Panik mit in den Strudel zu geraten von ihm“

      Super Darstellung. Die Männer erinnern in diesem Verhalten stark an Hunde. Leider merken sie es nur ganz selten.

  3. Ich finde das Urteil schockierend. Die sind alle freiwillig mit aufs Zimmer gegangen und selbst die dümmste Landpomeranze weiß, was es heißt, von einem reichen und mächtigen Mann ins Hotelzimmer eingeladen zu werden. Und das ist eigentlich Korruption: Die Frau setzt ihr erotisches Kapital ein, um im Job unverdiente Vorteile zu erlangen und der Mann missbraucht seine Macht, um Sex zu erlangen.
    Wenn das Urteil Bestand haben sollte, ist es zumindest in den USA für reiche und mächtige Männer nicht mehr möglich, mit einer Frau anzubandeln. Die Folgen werden sehr, sehr vielen Frauen nicht gefallen.

    • Zukünftig werden reiche, intelligente Männer auf eine Partnerin und Sex mit Frauen verzichten, um einem Gefängnisaufenthalt wegen Vergewaltigung aus dem Weg zu gehen. Dieses Risiko wird alle Männer betreffen.
      Das heißt aber auch das diese Männer welche deswegen auf Sex mit Frauen verzichten, die Möglichkeit genommen wird Kinder in die Welt zu setzen. Die werden sozusagen aus dem Genpool raus geworfen.
      Das ist wohl das Ziel der Sexual feindlichen Bewegung.

        • Ich finde das gar nicht so gewagt. Wenn wir uns die aktuelle Kriminalstatistik anschauen, in der die „Sexualdelikte“ explosionsartig gestiegen sind, weil halt auch jeder Blondinenwitz plötzlich darunter zählt, während auf der Frauentags-Demo ein Meer von selbstgemalten Vulven-Transparenten durch die Straßen getragen wurde, dann muss man sich schon fragen, ob der Spielraum für sexuell orientierte Kontaktaufnahme von Männern nicht extrem eingeschränkt und kriminalisiert wird. Das führt in der Tat bei mir und meinem Bekanntenkreis dazu, dass wir die Kontaktaufnahme mit attraktiven Frauen vermeiden.

          Falschbeschuldigungen sind zu einem Massenphänomen geworden. Über jeder Trennung von Eltern im Streit hängt das Damoklesschwert, dass der Vater des Kindermissbrauchs beschuldigt wird. Auch das habe ich mehrfach im Bekanntenkreis. Damit schafft es die Mutter in aller Regel, den Vater komplett zu entsorgen. Als Maas noch Justizminister war, hat er sich geweigert, Zahlen dazu zu nennen, wie oft das vorkommt. Das spricht ja schon Bände. Und Beschuldigungen, Männer hätten eine Frau am bedeckten Po berührt, sind inzwischen an der Tagesordnung – und das sind auch Delikte.

          Wenn das Geschlechterklima also derart überhitzt ist in der sexuellen Thematik und alles, was mit Sexualität zu tun hat, fast automatisch kriminell ist, werden immer weniger Männer einen Vorstoß machen, wenn sie ihre Drüse im Griff haben. Darunter leiden viele Frauen inzwischen schon explizit, da sie wiederum die sexuell orientierte Kontaktaufnahme nicht erbringen wollen oder können. Sie müssen sich dann mit den letzten verbliebenen stumpfen Machos begnügen, was dann auch Auswirkungen auf den Genpool hat.

          Dass das hingegen bewusst von irgendwem so eingefädelt wird, glaube ich nicht. Die Schneeflöckchen werden halt immer mimosenhafter – und die Gesellschaft geht da Dank der hündischen männlichen Feministen komplett mit.

          • Wenn da nicht nocht eine Mehr(R)(kl)assenjustiz dazu käme, die für die einen präbiblisches Sippenhaftsrecht kennte und für die anderen sehr entgegenkommende Resozialisierungsutopien verfolgt.

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