Andreas Kemper: Die Maskulisten

Andreas Kemper hat ein neues Buch zum Maskulismus und Antifeminismus herausgegeben. Aus der Vorstellung bei Amazon:

Maskulismus ist die Selbstbezeichnung des modernisierten Antifeminismus. Der vorliegende Sammelband vereint aktuelle Forschungsergebnisse mit Erfahrungsberichten zum Maskulismus im deutschsprachigen Raum. Im ersten Kapitel wird die Entwicklung des Maskulismus skizziert. Thomas Gesterkamp berichtet über die sich bereits in den 1990er Jahre etablierte Vaterrechtsbewegung. Jörg Rupp skizziert die Entwicklung der Männerrechtsbewegung von den Anfängen im Usenet und deren Ausbreitung im Web 2.0. Die interne Debatte über den antifeministischen Oslo-Attentäter Breivik und die vermeintliche Spaltung der Männerrechtsbewegung untersucht Andreas Kemper. Auf der Grundlage von drei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten kann erstmals die Männerrechtsbewegung umfassender analysiert werden. Isolde Aigner befasst sich mit antifeministischen Denkmustern im medialen Diskurs. Hinrich Rosenbrock stellt die Hauptideologien der Männerrechtsbewegung, nämlich Antifeminismus und männlicheOpferideologie vor. Auf die Hauptideologen geht Robert Claus in seiner Analyse von AGENS und MANNdat ein.In einem weiteren Teil berichten Feminist_innen von ihren Erfahrungen mit Maskulisten und deren Strategie hate speech . Ines Fritz berichtet über ihre Erfahrungen mit antifeministischen Bloggern. Ähnliche Erfahrungen machte auch Gudrun Debus in der Piratenpartei mit der maskulistischen Männer-AG. Einen neuen Umgang mit der Strategie hate speech versucht eine Gruppe, die das Projekt hatr.org gestartet hat.Kontrastiert man den Maskulismus mit den Geschlechterkonzeptionen von Rechtsextremisten, so werden die Ähnlichkeiten schnell deutlich. Daher widmet sich der letzte Teil dem Männer- und Frauenbild in rechtsextremistischem Gruppen.

Vielleicht kurz eine Einordnung der Schreibenden:

Ich habe das Buch nicht gelesen, angesichts der Autoren klingt es aber auch nicht sonderlich lesenswert. Interessieren würde mich natürlich, ob auch Blogs wie Cuncti oder eben mein Blog aufgenommen worden sind oder geflissentlich ausgeblendet werden.

Leser Leszek hatte hier schon einmal eine Kurzbesprechung in einem Kommentar eingestellt:

Meine ersten Eindrücke nach erstmaligem Überfliegen des Inhalts:

1. Keine großen Überraschungen. Es handelt sich weitgehend um die übliche einseitige, argumentationsfreie Hetzschrift, die aus dem Hause Kemper und bei der Auswahl der Autoren zu erwarten war. Keine sachliche und differenzierte Auseinandersetzung, stattdessen die gängigen Klischees, Diffamierungen, unzulässigen Verallgemeinerungen und Falschdarstellungen. Gähn.

2. Der linke Maskulismus wird von Kemper anhand einer kurzen, sehr oberflächlichen Kritik von Wolfgang Wengers “Manifest für einen linken Maskulismus”

http://344903.forumromanum.com/member/forum/entry.user_344903.4.1113786701.manifest_fuer_einen_linken_maskulismus-vaetermafia.html

und Arne Hoffmanns Artikel “Eckpfeiler einer linken Männerpolitik”

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/8167/eckpfeiler-einer-linken-mannerpolitik

abgehandelt, mit dem Ziel den linken Maskulismus als nicht-emanzipatorisch hinzustellen. Die Kritik wird den beiden Texten nicht einmal ansatzweise gerecht.

3. Eine Erwähnung von Christians Blog “Alles Evolution” habe ich bislang in dem Buch nicht gefunden. Tut mir leid, Christian.

Wenn ich mir Deine kürzliche Kommunikation mit Kemper anschaue, kann ich mir aber vorstellen, wie unsachlich und undifferenziert eine Bezugnahme auf Deinen Blog vermutlich ausgefallen wäre:

http://andreaskemper.wordpress.com/2012/07/23/warum-die-mannerrechtsbewegung-nicht-zur-mannerbewegung-zahlt/

Kemper ist offenkundig nicht einmal dazu in der Lage gemäßigte Kritik an bestimmten Formen des Feminismus, wie Christian sie betreibt, von undifferenziertem Antifeminismus auseinanderzuhalten:

https://allesevolution.wordpress.com/2011/06/08/antifeminismus/

Hat es inzwischen jemand gelesen?

Wenn nicht würde mich auch eure Meinung zur Abgrenzung von Männerbewegung und Männerrechtsbewegung interessieren, also im wesentlichen:

  • Männerbewegung: Profeminismus
  • Männerrechtsbewegung: Antifemistisch

Ich würde Männerbewegung ja eher als Sammelbegriff für eine Bewegung sehen, die sich für Männer einsetzt, ob sie dies aus einer profeministischen Perspektive macht oder nicht.