Als Feminist Ally habe ich sogleich ein wenig Gender Trouble gestiftet und die Geschlechterrollen durch den Kauf eines entsprechenden Überraschungseis untergraben.
Das Produkt im unausgepackten Zustand:
Das Rosa ist recht dezent auf dem Foto, aber so ist das Patriarchat, stets trickreich und täuschend.
Schauen wir ins Innere:
Von Innen ist es auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden. Schwarz-schokoladige Köstlichkeit in silberner Folie. Wir müssen weiter vorgehen:
Da liegt es, nun gänzlich entblättert, die zarte weiße Linie, die die Hälften teilt sichtbar. Ein Ü-Ei, auch hier noch vollkommen ungeschlechtlich. Das rosa hat es soweit noch nicht verdorben.
Das Überraschungsei zeigt seine gespaltene Seele! Außen schwarz, innen weiß. Ob man intersektionale Betrachtungen anstellen sollte?
Nun aber zum wesentlichen: Der Inhalt: Wird es eine Küchenausrüstung sein, die armen Mädchen auf immer in die Hausfrauenrolle drängend?
Anscheinend beim ersten Versuch gleich einer der Haupttreffer: Einem Objekt gleich liegt es dar, das Mädchen, und nicht zu knapp sexualisiert wie man am Unterleib sieht:
Ein rosa Schlüpfer. Anderseits wohl besser als keine Unterwäsche.
Das fertige Produkt. Eine Elfe. So jetzt gehe ich kochen, dann abwaschen und dann Wäsche machen.
Ein Spiegelartikel berichtet über Fairness bei Schimpansen:
Im Experiment saßen jeweils zwei Schimpansen oder Bonobos in benachbarten Käfigen. Zwischen ihnen lag in einer speziellen Apparatur ein Tablett mit Weintrauben, aufgeteilt in zwei faire Portionen. „Ein Affe konnte dem anderen einige Trauben klauen, indem er das Papier, auf dem die Trauben lagen, zu sich zog“, erklärt Ingrid Kaiser, Mitautorin der Studie. Anschließend musste der bestohlene Affe an einem Stab ziehen, damit beide Tiere mit den Fingern an die Trauben heran kamen. „Der stehlende Affe war also auf die Mithilfe seines Artgenossen angewiesen, um sein Diebesgut fressen zu können.“
Ergebnis: Die Affen ließen keine Chance aus, ihre Traubenration aufzubessern – und die benachteiligte Mitspieler gaben die ungerecht verteilten Rationen in der Regel frei. Weder Schimpansen noch Bonobos kümmert es offenbar, ob Futter in einer Gruppe fair aufgeteilt wird, solange sie denn überhaupt etwas bekamen.
Eigentlich durchaus logisch. Gibt der Affe das Essen nicht frei, dann erhält er gar nichts. Bestrafen erfordert dagegen ein etwas höheres Denkvermögen, das darauf abstellt, dass nur Strafe den anderen von einem solchen unfairen Verhalten abschreckt.
Menschen, so der Spiegelartikel, neigen eher dazu zu strafen.
Der Originalartikel fasst das ganze so:
Humans, but not chimpanzees, punish unfair offers in ultimatum games, suggesting that fairness concerns evolved sometime after the split between the lineages that gave rise to Homo and Pan. However, nothing is known about fairness concerns in the other Pan species, bonobos. Furthermore, apes do not typically offer food to others, but they do react against theft. We presented a novel game, the ultimatum theft game, to both of our closest living relatives. Bonobos and chimpanzee ‘proposers’ consistently stole food from the responders‘ portions, but the responders did not reject any non-zero offer. These results support the interpretation that the human sense of fairness is a derived trait.
In the game, each of a pair of monkeys would hand a small granite rock to a human in exchange for a reward, either a cucumber slice or the more preferable grape.
When both monkeys received cucumber rewards, all was fine in primate land. But when one monkey handed over the granite stone and landed a grape, while monkey No. 2 got a cucumber, madness ensued.
„They would literally take the cucumber from me and then drop it on the ground or throw it on the ground, or when I offered it to them they would simply turn around and refuse to accept it,“ Brosnan told LiveScience.
Further experiments ruled out greed or frustration as forces driving the capuchin monkeys to react negatively to a cucumber reward.
De Waal hat auch ein interessantes Video zu dem Experiment:
Und noch etwas ausführlicher zu der Evolution der Moral: