Überfrachtung eines Kindes oder eigene Einschätzung des Kindes?

Bei „Manu bloggt“ berichtet eine feministische Mutter davon, wie sie mit ihrem Kind einen Spielzeugkatalog durchschaut:

…und ich bemerkte genervt, dass mal wieder bestimmte Spielsachen fast immer mit wie Jungs aussehenden Kindern, andere mit Mädchen abgebildet waren. Das glaubten mir die Kinder nicht und wollten es selbst überprüfen, blätterten dann den Katalog Seite für Seite durch – und fanden das ziemlich erstaunlich. Wir sprachen dann darüber, und irgendwann meinte der Große: „Das sollten die ändern. Aber das muss man denen erst mal sagen, sonst können die das ja nicht wissen. Deshalb schreib ich denen jetzt einen Beschwerdebrief. So!“

Der Beschwerdebrief ist dort als Bild abgedruckt und reichlich niedlich. Der Große ist 7 Jahre alt und gibt im Wesentlichen die Linie seiner Mutter wieder.

Irgendwie finde ich das falsch. Weil er instrumentalisiert wird. Er ist zu jung um einen solchen Brief zu schreiben, weil er die Vorgänge eh noch nicht überblicken kann. Er gibt wieder, was seine Mutter ihm vorgibt.

Es hinterlässt bei mir ein ähnliches Gefühl wie dieses Bild vom Passauer Slutwalk:

Oder dieses von einem amerikanischen Slutwalk:

Ich mag es einfach nicht, wenn man so tut als hätten die Kinder eine eigene Meinung obwohl sie damit nur die Meinung ihrer Eltern wiedergeben. Es ist mir zu instrumentalisierend.

Was meint ihr?