Lebensphasen und Geschlecht

Das Leben lässt sich biologisch in folgende Abschnitte einteilen

  • Somatische Phase („auf den eigenen Körper bezogene Phase“)
    • Wachstum
    • Tätigkeiten, die der Entwicklung dienen (in geistiger, sozialer etc Hinsicht)
    • Überleben
  • Reproduktionsphase
    • Partnerfindung
    • Elternschaft
    • Nepotismus („Sorge für den Nachwuchs des Nachwuchs“)
Die jeweiligen Umstände, nach denen sich Lebewesen entwickeln sind daran ausgerichtet, inwieweit für die jeweiligen Lebewesen die jeweiligen Phasen lohnen.
Lebewesen mit einer sehr komplizierten Sozialstruktur benötigen beispielsweise eine längere somatische Phase, in der sie sich auf die späteren Tätigkeiten vorbereiten können. Die somatische Phase ist in der Regel auch dann besonders lang, wenn das jeweilige Geschlecht starken intrasexuellen Wettbewerb ausgesetzt ist, also Wettbewerb innerhalb des eigenen Geschlechts um Ressourcen und Partner, für den erst besondere Kräfte entwickelt werden müssen.
Menschen haben eine sehr lange somatische Phase, in der sie sich auf das Erwachsenenleben vorbereiten. Erst mit ca. 14 Jahren beginnt die Geschlechtsreife, kann also auch erst der Eintritt in die reproduktive Phase erfolgen. Selbst in diesem Bereich allerdings ist noch ein großer Teil der Fähigkeiten nicht ausgebildet, was zumindest weitere 4 bis 10 Jahre dauert.
Dass Jungs sich dabei langsamer entwickeln als Mädchen spricht dafür, dass es in unserer Geschichte einen deutlichen intrasexuellen Wettbewerb unter den Männern gegeben hat. Weitere Anzeichen dafür sind die höhere Körpergröße des Mannes und seine höhere Kraft.
Sieht man zudem die somantische Phase als eine solche an, in der spätere Fähigkeiten erworben werden sollen, dann wäre davon auszugehen, dass die Geschlechter, wenn es denn tatsächlich eine Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern gab, auch verschiedene somantische Phasen haben.
Die Jungs müssten sich auf den intrasexuellen Wettbewerb vorbereiten, sich also für Kampf und Konkurrenz vorbereiten. Sie müssten daher eher ihre körperlichen Fähigkeiten und das Messen untereinander einüben, ebenso wie das Bilden von Koalitionen und Hierarchien.  Es wäre daher damit zu rechnen, dass Jungs wilder spielen, mehr raufen und toben.
Die Mädchen hingegen müssten sich insbesondere auf die Aufzucht des Nachwuchses vorbereiten, wenn dies eine Aufgabe ist, die Frauen später häufiger durchführen (wie bei Säugetieren ja auch üblich), sie müssten also eine Vorliebe dafür haben, solche sozialen Interaktionen einzuüben, etwa mit Puppen etc.
Genau dieses Verhalten finden wir auch vor.