Sexueller Mißbrauch durch Frauen

Gerade macht ein Spiegelartikel die Runde, in dem es um den sexuellen Mißbrauch durch Frauen geht:

Als er noch ein Kind war, hat sie ihn sieben Jahre lang missbraucht. Täglich lockte sie ihren Sohn ins französische Bett. „Ich habe nicht begriffen, was da überhaupt passiert“, sagt Marquardt.

Wie kann eine Mutter so grausam sein? Mutterliebe, das ist doch Liebkosung, Aufmerksamkeit und Hingabe. Doch Missbrauch durch Frauen ist keine Seltenheit. Meist geschieht er im familiären Umfeld und meist bleibt er ohne Konsequenzen für die Täterin. Betroffene gehen kaum zur Polizei, ihr Urvertrauen wurde zerstört, häufig wird den Opfern kein Glauben geschenkt. Laut Marquardts Therapeuten Jürgen Lemke ist Missbrauch, verübt durch Frauen, ein absolutes Tabuthema. Für die Opfer macht es das umso scheußlicher.

Er ist später ein brutaler Zuhälter geworden, was auf die Erlebnisse in der Kindheit zurückgeführt wird. Ich möchte allerdings noch einmal einwerfen, dass er mit seiner Mutter auch 50% der Gene gemein hat, so dass auch biologische Erklärungen nicht von vorneherein ausgeschlossen sind.

„Meine Mutter war sehr schlau damals“, erinnert sich Marquardt. „Sie hat mit Streicheleinheiten angefangen. Daraus wurde immer mehr.“ Da war der heute 55-Jährige sieben Jahre alt und zu jung, um zu begreifen, dass seine Mutter nicht nur Zärtlichkeit fühlte, wenn sie seinen Penis berührte und küsste.

Auf der einen Seite fand er faszinierend, was sie machte, gleichzeitig stieß es ihn ab. Als Marquardt elf Jahre alt war, schliefen sie täglich miteinander. Der Junge glaubte jahrelang, dass er selber schuld war an seiner Situation. Schließlich genoss er ja auch die Erektion, er war ein junger Kerl.

Erst im Sexualkundeunterricht in der Schule erfuhr er: Inzest ist nicht normal. Doch gegen seine Mutter war er wehrlos. Wollte er nicht mit ins Schlafzimmer, drohte sie ihm: Wenn du nicht mitmachst, stecke ich dich ins Heim. „Ich habe mich jeden Tag übergeben“, sagt Marquart, „ich hatte Schüttelfrost, wenn ich an die nächtlichen Eskapaden dachte.“ Mit 16 schaffte er es endlich, von zu Hause auszuziehen.

„Mütter gestehen sich die Tat meistens nicht ein“, sagt Therapeut Lemke, „im Gegenteil: Sie rechtfertigen den Missbrauch als besondere Fürsorge.“ Selten wenden sie körperliche Gewalt an, stattdessen: Liebreiz, Verlockung, Manipulation. Immer wieder sagte Marquardts Mutter, sie wolle aus ihrem Sohn einen exzellenten Liebhaber machen. Frauen sollten sich nach ihrem Sohn die Finger lecken. Es kam, wie sie wollte. Als Zuhälter verführte Marquardt Frauen am laufenden Band. Anschließend brachte er sie auf den Strich.

Interessant wäre eine Begründung dieses Verhaltens innerhalb der feministischen Theorie. Schließlich ist nach der dortigen Doktrin das Motiv für eine Vergewaltigung oder einen Mißbrauch nicht Sex, sondern immer nur Macht. Geht es den Frauen hier also trotz ihrer vorsichtigen Vorgehensweise nur um Macht? Wollen sie eine weibliche Rapecultur aufbauen, um die Männer früh auf ihren Platz zu verweisen?

Diakon Wolfgang Ruprecht weiß wie Frauen agieren, die Kinder missbrauchen. Er arbeitet als Seelsorger im Frauenknast in Aichach. „Im Nachhinein bereuen die Sexualstraftäterinnen ihre Taten“, sagt Ruprecht. In langen Gesprächen mit ihnen erkennt der Diakon oft, wie früh ein Leben in Unordnung geraten kann. Ruprecht hat bisher keine einzige Täterin erlebt, die nicht selbst verprügelt oder misshandelt wurde. Und der Kreislauf setzt sich fort. Für die Opfer bedeuten die Taten oft: Kriminalität, Sucht, gestörtes Sexualleben.

Auch hier: Mißbrauch durch mißbrauchte Mißbraucher. Was verständlich wäre, wenn es in der Familie (also den Genen) liegt.