- Polygyny
- Ressourcen gestützte Polygny: In einer Umgebung mit vielen Ressourcen und in Kulturen, die kein Verbot der Polygyny haben, konkurrieren männliche verwandschaftsbasierte Gruppen um die Kontrolle dieser Ressourcen (z.B. Land oder Vieh) und dominante Männer in erfolgreichen Koalitionen heiraten mehrere Frauen. Eine typische Struktur ist ein Ehemann, der von seinen Frauen und seinen Kindern getrennt, also zB in einer eigenen Hütte, lebt
- Auf soziale Macht gestützte Polygamy: In den Wirtschaftsgemeinschaften, in denen Ressourcen zwar sehr zahlreich sind, aber nicht auf einfachem Wege durch Koalitionen kontrolliert werden können und Vielweiberei nicht verboten ist, kämpfen männliche verwandschaftsbasierte Gruppen um soziale Dominanz und Macht (beispielsweise durch einen Krieg). Dominante Männer in erfolgreichen Koalitionen heiraten viele Frauen. Eine typische Familienstruktur sind ein Ehemann, zwei oder drei Ehefrauen und ihre Kinder. Es gibt daneben aber auch die Struktur Ehemann, Ehefrau und ihre Kinder
- Polyandry (Eine Frau, mehrere Männer)
- Brüderliche Polyandry: Wenn es auch selten ist, gibt es in Ländern, in denen das Land nicht sehr fruchtbar ist und nicht viel Ertrag abwirft und daher vererbtes Land nicht aufgeteilt wird. In diesen Gesellschaften erben Brüder das Land gemeinsam und mit ihm kann nur eine kleine Anzahl von Kindern ernährt werden. Die Brüder heiraten daher eine Frau. In diesen Fällen besteht die Famile aus zwei Ehemännern, einer Frau und ihren Kindern. Wenn einer der Brüder zusätzliches Vermögen aufbaut, wird er oft noch eine andere Frau heiraten, die dann nicht die Frau seines Bruders wird.
- Monogamy
- wirtschaftlichen durchgesetzt: In einer Gesellschaft mit wenigen oder über eine sehr weite Gegend verteilten Essens-Ressourcen benötigt man ein hohes Level sowohl väterlicher als auch mütterlicher Investition, um erfolgreich den Nachwuchs groß zuziehen. Polygamy ist daher selten. Monogamy und Familienstrukturen, die aus einem Ehemann, einer Ehefrau und den Kindern bestehen, sind üblich
- sozial durchgesetzt: Das Verbot der Polygamy in westlichen Kulturen unterdrückt die männliche Tendenz, polygyne Heiraten in Ländern mit vielen Ressourcen zu führen. Monogamy und Familieneinheiten aus dem Ehemann, der Ehefrau und deren Kindern sind daher üblicher als es sonst der Fall wäre. Serielle Monogamy und alleinerziehende Eltern (meist die Mutter) sind auch häufig in diesen Gesellschaften
- Serienmonogamy: In ressourcenreichen Wirtschafsgemeinschaften mit sozial durchgesetzter Monogamy heiraten Männer und und Frauen oft „in Serie“, also mehrmals hintereinander. Dieses Verhalten wird aber auch in anderen Kulturen gefunden. Männer, aber nicht Frauen, die mehrmals hintereinander heiraten, haben, im Durchschnitt, mehr Kinder als Männer, die mit einer Frauen in monogamer Ehe verheiratet bleiben. (Buckle et al 1996; Johanna et al. 1995)
(Nach: David Geary, Male, Female: The Evolution of Sex Differenzes, S. 180)