„Wokeness“ und Signalling bzw Statusaufbau

Ein interessanter Artikel behandelt „Wokeness“ als Religion und Statusaufbau:

In the following article, we will explore this quasi-religion, Wokeness, as a status system that functions predominantly to distinguish white elites from the white masses (whom we will call hoi polloi). It does this by offering a rich signalling vocabulary for traits and possessions such as education, intelligence, openness, leisure, wealth, and cosmopolitanism, all of which educated elites value (for a similar analysis, see Rehain Selam’s August essay in the Atlantic, discussed by David French in the National Review article linked above). From this perspective, the preachers of the Great Awokening—those who most ardently and eloquently articulate the principles of Wokeness—obtain status because they (a) signal the possession of desired traits and (b) promulgate a powerful narrative that legitimizes the status disparity between white elites and hoi polloi. The elites, according to these preachers, are morally righteous and therefore deserve status, whereas hoi polloi are morally backward and deserve obloquy and derision.

„Wokeness“ hat leider kein deutsches Gegenstück, es ist aber im wesentlichen etwas, was man hier teilweise in dem Begriff „Gutmensch“ unterbringt oder eben mit ideologisierten, fanatischen Feministinnen.

Eine Herleitung, nach der man in diesem System besonders gut Status innerhalb einer speziellen Gruppe aufbauen kann, ist für mich als jemand, der Signalling und Statusaufbau bereits aus evolutionären Gründen für ein sehr wichtiges Prinzip zum Verständnis des Menschen hält, natürlich besonders interessant. Ich hatte ja schon angeführt, dass jede Gruppe Status nach ihren Regeln bewertet, Geschäftsleute anders als Punker, aber das üblicherweise gewisse „Costly Signals“ verwendet werden, die eben schwerer zu fälschen sind. Daher braucht jedes System, bei dem Status aufgebaut und bewertet werden soll gewisse Regeln, nach denen dies geht, und gewisse Schwierigkeiten, Status zu erlangen.

It’s important to note before we begin that this perspective does not contend that all the actors in this status system are cynical charlatans. In fact, it insists that many legitimately believe their assertions about pervasive racism, sexism, transphobia, et cetera, and feel compelled to preach their doctrine so as to make society more just. Sincere belief and status motives often conspire. For example, the famous preachers of the Great Awakening (from whom we derived our title) almost certainly believed the urgency of their message and the elaborate metaphysics of their faith, but also obtained status from their books and sermons.

Ja, ich denke auch, dass die meisten wirklich von den Ideen überzeugt sind und auch davon, Gutes zu tun und gegen das Böse zu kämpfen. Dass ihr System hoch unlogisch ist fällt wegen dem religiösen Ansatz mit vielen Dogmen und der Filterblase selten auf. Es ist ein selbststabilisierender Faktor, dass Zweifel an dem System Statusabzug gibt und Kritik oder auch nur ein Nachdenken darüber ebenso.

Wokeness

Before analyzing Wokeness as a status system, we must understand it as a quasi-religious doctrine. Unlike scientific theories or other empirical claims, the basic tenets of Wokeness are held with sacred fervor. Those who challenge them are not debated; rather, their motives are denounced, and they are cast out of polite society like heretics. To take just one example, when someone objects to the Woke principle that “diversity is a strength,” committed believers rarely greet the objection as an opportunity for argument. Instead, they attack the apostate for his sacrilege, and accuse him of unspeakable moral treachery (see table below for other examples).

Genauso wie bei einer Religion nicht wirklich hinterfragt werden darf, ob die dortigen Thesen Sinn ergeben  und ob es einen Gott gibt wirkt auch hier das Dogma der Gemeinschaft: Der Zweifler ist ein Sünder und ihm bleibt nur Reue und Rückkehr in den Schoß der Gemeinde oder Verstoßung

The chief dogmas of Wokeness are that:

  1. All demographic groups are roughly biologically the same (which we have termed cosmic egalitarianism elsewhere).
  2. Bigotry is pervasive.
  3. Almost all disparities among demographic groups are caused by bigotry.
  4. If we all work really hard, we can create a more just, multicultural society.
  5. Diversity is almost always a good thing.

Also übersetzt:

  1. Alle demographischen Gruppen sind ungefähr biologisch gleich (was wir anderswo als kosmischen Egalitarismus bezeichnet haben).
  2. Vorurteile sind allgegenwärtig.
  3. Fast alle Unterschiede zwischen den demographischen Gruppen sind auf Vorurteile zurückzuführen.
  4. Wenn wir alle wirklich hart arbeiten, können wir eine gerechtere, multikulturelle Gesellschaft schaffen.
  5. Vielfalt ist fast immer eine gute Sache.

Also das durchaus bekannte Bild: Macht und Vorurteile führen zu Privilegien bestimmter Gruppen, die unverdient und ungerecht sind und daher abgebaut werden sollten.

These dogmas have far-reaching consequences. For example, dogma 2 compels Woke believers to view almost every human action as tainted, and possibly determined, by some kind of racial or sexual bias. When Serena Williams, for example, severely scolded an umpire and was docked a game, Woke pundits and preachers rose as one to announce that her punishment proved that sexism and racism still plague tennis. That her punishment might be the impartial response of the tennis umpire was hardly considered; and those who did consider it were met with derision and invective.

WOKE PIETIES MORALIZATION
All groups are basically the same. “If you study sex differences, then you are sexist.”
Racism, sexism, and other bigotries are ubiquitous. “If you deny the prevalence of bigotry, then you are a bigot.”
Disparities in outcomes among groups are almost always caused by bigotry. “If you search for another cause of social disparities, then you are part of the problem.”
Diversity of race, sex, sexuality is always and everywhere a good thing. “If you think diversity can be bad, it’s because you are a bigot.”

In der Tat trifft man immer wieder auf diese Moralisierungen, die es besonders schwer machen, sich sachlich über das Thema auszutauschen. Die Grundaussagen sind Glaubenssätze, wer sie hinterfragt, der muss ein schlechter Mensch sein.

More broadly, Woke dogmas lead to a sacred narrative about the nobility of perceived victims’ groups (e.g., blacks, women, Muslims, gays, transexuals, et cetera). Members of these groups are to be considered the innocent victims of an oppressive and iniquitous patriarchy. Whites, on the other hand, are born burdened with the original sin of privilege, and are therefore presumptively complicit in the system unless they declare fidelity to Wokeness.

Die „Adeligkeit der Opfergruppen“ oder vielleicht besser die Idealisierung und in gewisser Weise auch die Romantisierung dieser Opfergruppen in Anlehnung an den „edlen Wilden“ wurde hier auch schon mehrfach besprochen.

Gerade diese sehr starke binäre Einteilung:

  • Auf der einen Seite das Opfer, erhaben und gut, in dieser Kategorie nicht angreifbar und nicht kritisierbar
  • Auf der anderen Seite der Täter, mit Erbsünde kraft Zugehörigkeit zur Gruppe versehen, der sich exkulpieren muss, aktiv an seiner Vergebung arbeiten muss, ein reuiger Sünder, der entweder um Vergebung bittet oder Täter ist.

This creates a Manichean moral doctrine that purports to reverse the current power hierarchy. 

Manichäismus sagte mir bisher nichts, ich habe es daher mal nachgeschlagen:

Der Manichäismus war eine stark von der Gnosis beeinflusste Offenbarungsreligion der Spätantike und des frühen Mittelalters. Seine organisierte Anhängerschaft war unterteilt in die Elite der „Auserwählten“ (lateinischelecti), aus der sich die Amtsträger rekrutierten, und die einfachen Gemeindemitglieder, die „Hörer“ (auditores). Insbesondere von den electi verlangte er Askese und ein Bemühen um die Reinheit, die als Voraussetzung für die angestrebte Erlösung galt.(…)

JManis Lehre ist durch die Unterscheidung von zwei Naturen oder Prinzipien und drei Epochen der Heilsgeschichte gekennzeichnet. Die zwei Naturen sind die des Lichts und die der Finsternis. Die drei Epochen sind die vergangene Zeit, in der die beiden Naturen vollständig getrennt waren, dann die (noch andauernde) Zeit, in welcher der Bereich der Finsternis mit Lichtelementen vermischt ist, und schließlich eine künftige Zeit, in der sie wieder (endgültig) getrennt sein werden. Wegen der Unterscheidung zweier absolut verschiedener und gegensätzlicher Naturen und der ihnen zugeordneten Reiche wird der Manichäismus zu den dualistischen Modellen gezählt.[2]

Also eine Religionsgemeinschaft, die stark dualistisch ausgeprägt war und in der es Licht und Finsternis gab, wobei es die gab, die schon „im Licht“ waren und diejenigen, die durch „Reinheit“ dahin gelangen konnten. Das klingt relativ ähnlich, wobei die Nähe zum Christentum, die auch im Wikipediaartikel anklingt, aus meiner Sicht stark ist, wenn man dort Konzepte wie „sündig geboren“ berücksichtigt.

Victims’ groups are revered, and the powerful are despised. However, as we will argue, this hierarchy is not so simple because it actually elevates a healthy proportion of the powerful, namely the white educated elites who profess unquestioning devotion to Wokeness. So, in the end, it is not really a status reversal so much as a way to distinguish one group of whites from the rest.

Das die Umkehrung der Opferhierarchie durchaus für viele interessant sein dürfte, die bei konventionellen Statusaufbau wesentlich weiter unten stehen, ist sicherlich etwas, was der „Wokeness“ sehr geholfen hat. Aber natürlich ist es ein System für Studierte, weil man sich nicht so einfach hineindenkt. Insofern ist es für das interne Statussystem dieses Systems besonders interessant.

Allerdings würde ich widersprechen, dass es nur für Weiße interessant ist. „Wokeness“ an sich passt vielleicht eher zu Weißen, aber viele „Marginalisierte“ werden sich weniger als „erwacht“ als vielmehr als Freiheitskämpfer gegen ihre Unterdrückung sehen, die sie schon immer erlebt haben. Sicherlich werden da auch viele einen „Red Pill Moment“ gehabt haben, indem sie noch mehr „die Strukturen“ und das diese absolut alles umfassen erkannt haben. Aber gerade Bewegungen wie „Black lives matter“ oder eben Hasstiraden wie von „Sara Leong“ gegen Weiße zeigen ja, dass sie eben auch für Andere interessant sind.

Wokeness As a Status System

Because it allows a person priority access to crucial and coveted resources such as money and mates, the desire for status is probably a fundamental human motivation. And because that desire is primitive and powerful, many social practices and activities function at least partially to delineate status relationships. These can be analyzed as status systems and operate in predictable ways because, whatever its diverse manifestations, status has some invariant features. Most importantly, it is inexpansible. That is to say, its supply does not grow. Unlike the economic pie, the status pie remains roughly the same across time. Therefore, players in the status game inevitably inhabit a zero-sum world. If one person’s status goes up, then another’s must go down, which explains why people are exquisitely sensitive not only to gains in their own status, but also to gains in other people’s status. Another’s triumph inevitably rearranges the distribution of a finite and precious resource.

Among other things, Wokeness appears to operate as just such a status system. This doesn’t mean that its only function is to adjudicate status competitions; but it does mean that one of its crucial functions is to do so. And it does this primarily by offering a signaling vocabulary which can distinguish educated elites from hoi polloi. The elites who thus benefit offer status to those who defend and legitimize the Woke narrative (the preachers); and they strip status from those who dissent.

Wenn man den modernen intersektionalen Feminismus als Signalling versteht, dann wird deutlich, dass auch die unlogischen Regeln dort Sinn machen. Ich hatte das schon einmal in meiner „Fußball-Analogie“ deutlich gemacht: In einem Sport um Punkte sind interne Widersprüche egal, genauso wie es beim Darten egal ist, dass die Dreifach-1 genauso schwer zu treffen ist, wie die Dreifach-20, aber eins 3 Punkte gibt und das andere 60 Punkte. Genauso ist es dann egal, dass Asiaten in den USA im Schnitt mehr verdienen als Weiße, als besonders schlau und fleißig gelten, und in Ländern wie Japan und Korea erhebliche Macht genießen und überproportional in Berufen wie Arzt oder Rechtsanwalt vertreten sind. Sie werden, ähnlich wie ein Feld im Dart, eben in gewisser Weise in die Regeln eingearbeitet, hier eben als marginalisierte Minderheit, die selbst mit der Beschimpfung von Weißen Punkte machen kann und mit der zusammen man Punkte machen kann, wenn man sie, Doppeltabschluss aus Harvard und aus einem der reichsten Länder dieser Erde,  ebenfalls als Opfer der Unterdrückung durch Weiße ansieht.

 

This perspective illuminates many otherwise inexplicable aspects of Woke culture, such as:

  • Why do Woke norms change quickly and why are they so complicated (thus alienating many potential allies)?
  • Why do Woke preachers often denigrate those who fail Woke purity tests (thus alienating many potential allies)?
  • Why do people in Woke culture expend so much effort sending signals to each other and so little quietly working to improve people’s lives?
  • Why don’t more Woke preachers strive to make as many friends and partners among hoi polloi as possible, since such partnerships would help them to achieve their stated goals?

Interessante Fragen:

  • Warum ändern sich die Woke-Normen schnell und warum sind sie so kompliziert (was viele potenzielle Verbündete entfremdet)?
  • Warum verunglimpfen die Woke_Prediger oft diejenigen, die die Reinheitsprüfungen von Woke nicht bestehen (und entfremden damit viele potenzielle Verbündete)?
  • Warum geben sich die Menschen in der Woke-Kultur so viel Mühe, um einander Signale zu senden und so wenig Mühe um still daran zu arbeiten, das Leben der Menschen zu verbessern?
    Warum versuchen nicht mehr Woke-Prediger, so viele Freunde und Partner wie möglich unter den Hoi Polloi zu finden, da solche Partnerschaften ihnen helfen würden, ihre erklärten Ziele zu erreichen?

die Antwort ist eben immer, dass es für das andere Verhalten Statuspunkte gibt.

To begin, we’ll examine the nature of the Woke signaling vocabulary. Signals that are effective must be reliably connected to what they signal. Sometimes such reliability is achieved because the communicator and receiver share interests. If Mary tells her teammate that she is going to cut left on the next play, then her teammate has little reason to doubt the signal (i.e., the sentence) because they share interests (namely, they both want to win the game). But often reasonable reliability can only be achieved by using costly signals, signals that honest communicators can afford but that dishonest communicators cannot.

It is trivially easy (not costly) to assert that one is educated or sophisticated or committed to a doctrine; therefore, very few people pay attention to such pronouncements (except as they might indicate narcissism). On the other hand, it is not easy (is costly) to speak a jargon that is taught only in universities and that requires many hours of dedication to master. Therefore, people pay attention and often defer to those who command a rich, complicated jargon.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum einige sehr kompliziert schreibende Personen in dem Bereich sehr erfolgreich sind: Es ist schwieriger sie zu verstehen, gleichzeitig überdeckt es Unlogik.

Wokeness provides this kind of sophisticated argot for signalers. Those who preach its gospel often use bizarre concepts imported from postmodern theorists, infamous for their impenetrable prose. Terms such as “hegemonic,” “intersectional,” “phallocentric,” and “queerphobe” are regularly deployed, intimidating the uninitiated and impressing those who wish, in the future, to signal their erudition to fawning fans. Even Woke language for popular consumption is complicated by a quickly changing list of taboo epithets. Is it wrong to say homosexual relationship? Is it all right to say African-American? Will I be berated if I say Mexican-American?  These changing prohibitions function well to distinguish elites from hoi polloi because they require devotion, erudition, and the right social acquaintances to understand.

„Aktuell bleiben“ und mit den veränderten Regeln mithalten können wäre demnach wichtig in dem Statusspiel: Wo man früher sagen durfte, dass Männer an allem Schuld sind muss man jetzt CIS-Männer sagen, damit man Transmänner ausnimmt. Insofern kommen die radikalen Transideologen gerade recht, denn sie bewirken eine zusätzliche Möglichkeit, „Wokeness“ zu signalisieren. Das gilt ebenso für Wörter wie PoCs oder diverse andere Wortschöpfungen.

Using arcane language and adhering to constantly changing norms about acceptable epithets are not particularly effective for attracting people from the broader population to one’s cause. In fact, they almost certainly alienate many average, and otherwise sympathetic, Americans, who understandably disdain indecipherable prose and elite superciliousness. Therefore, this signaling function of the Woke faith is actually antithetical to the stated goals of Wokeness (i.e., creating a more just social world—which requires a broad coalition of different classes of people).

Ja, mit immer komplizierteren und weltfremden Konzepten („Ein Penis ist weiblich“) entfernen sich die „Woken“ immer mehr von dem, was ansonsten als normal wahrgenommen wird, aber sie schaffen gleichzeitig immer bessere Möglichkeiten den eigenen Status zu signalisieren.

Also antithetical to the stated goals of Wokeness is the tendency of its most popular preachers to castigate sinners instead of calmly attempting to persuade them of the justness of the Woke doctrine. Antithetical, but perfectly comprehensible from a signaling perspective. Those who are Woke don’t really want to inhabit an entirely Woke world without the bigoted masses; instead, they want to occupy a world of good and evil, of the just and the wicked, of the high status and the low status, of the elite and hoi polloi. The Woke faithful almost certainly do believe that the world is unjust, even wicked, and they almost certainly do sincerely want to ameliorate the suffering of its victims. However, they also want to signal their membership to an elite and morally righteous club, and therefore they need an out-group, a foil, a morally wicked other for contrast. And, they can’t let just any kind-hearted person into their club, because then it would lose its exclusivity. So they must develop a strenuous vetting system, one that is vigilant and suspicious and quick to detect sin.

Ja, das scheint mir auch schlicht die beste Erklärung zu sein. Deswegen kann es auch kein wirkliches erreichbares Ziel geben, an dem die Welt gut genug ist. Neulich sagte eine Feministin in einer Diskussion, dass ein Fall von sexueller Gewalt schon zu viel ist und das quasi Männer an einer absolut gewaltfreien Welt arbeiten müssten. Dass dieses Zeil schon aufgrund der vorhandenen Psychopathen nicht zu erreichen ist verstösst gegen die oben dargelegte Norm, dass alle Menschen gleich sind und allenfalls sozial konstruiert. Es wird daher niemals ein „Gut genug“ geben, sondern immer eine strikte Einteilung in Gut und Böse, die erlaubt, dass man Signalling als „Woker Mensch“ betreibt.

Furthermore, accusing others of violating the faith of the Woke can serve as a signal of one’s commitment to righteousness; and, perhaps perversely, the more ridiculous the accusation, the better the signal. How, after all, can somebody who accuses the entire tennis world of racism and sexism, be racist or sexist? This can lead to a kind of concept creep, in which those vying for status among the Woke compete to call out vanishingly trivial offenses and imagined slights as intolerable manifestations of racism, sexism, and patriarchal oppression. Meanwhile, many otherwise sane people, with no interest in the excesses of The Great Awokening, nevertheless feel compelled to agree with such fantastical claims for fear that otherwise they too will be accused of bigotry.

Die Spirale in den Abgrund oder das Race to the Bottom kann in der Tat dazu führen, dass man sich immer weiter hineinsteigert und immer kleinere Fälle immer energischer angreift, um Status aufzubauen. Und natürlich bringt es weit weniger Punkte „das Normale“ zu machen, wer neue Wege findet, in dem System Status aufzubauen, der kann sich vor die Anderen setzen.

Und Signalling dürfte auch der Grund sein, warum man so gerne übereinander herfällt statt sich gegenseitig Fehler nachzusehen um die Sache voran zu bringen: Wenn man jemanden aus der Gemeinschaft einen Fehler aufzeigen kann, dann hat man das System natürlich besser verstanden als er und es bekommen auch viel schneller und einfacher mehr wichtige Leute mit, die das System kennen und danach Punkte vergeben. Wehrt sich der andere noch unberechtigt, dann kann man noch nachhaltiger deutlich machen, wie groß die Hingabe zum System ist und wie gut man es kennt.

Und weil dieser interwoke Kampf so erbittert geführt wird und es Punkte dafür gibt, Zweifler anzugreifen, ist es häufig besser sich nicht gegen sie zu stellen. Sie haben insofern häufig einen „Fanatikerbonus“, weil unnötiges Aufregen für sie interne Punkte gibt und sich damit für sie lohnt.
Gleichzeitig zeigt das auch die Grenzen auf: Wer sich nicht beeindruckt zeigt und es so umkehren kann, das er sich über die „Woken“ lustig macht und sie als Fanatiker darstellt, der kann eben in einem rationalen System, in der normaleren Welt, Leute auf seine Seite ziehen. Das kann allerdings ein Win-Win für Beide sein: Der eine zeigt, dass er auch bei Fanatikern cool bleibt und sich nicht von diesen Einschüchtern lässt und der andere zeigt, dass er auch hartnäckige Feinde bekämpft.

 

This may also explain the utility of outlandish beliefs. Anybody can believe something that is true. It takes no effort, no talent, and no real commitment. But to believe something that is transparently ridiculous, such as that men and women are biologically the same, and to assert such a belief with force and conviction requires singular devotion to a coalition and to its sacred narrative. Therefore, those competing for status in the world of Wokeness may strenuously profess a belief in risible propositions (e.g., all demographic groups are the same) to signal commitment to the cause. Furthermore, attempted correctives—such as offering heaps of contradictory data—may be counterproductive, simply serving to highlight the dedication of the besieged believer.

Das ist eben das, was ich hier auch schon zur Unlogik in der Religion dargestellt habe (unter Zitierung von Jared Diamond): Eine Religion, die durch Fakten belegbar ist, ist keine Religion und bietet sich nicht zum Signalling an. Ein wahrer Gläubiger kann sich gerade dann auszeichnen, wenn das System voller Unlogik ist.

Deswegen sind bei den wahren Gläubigen auch Bekehrungsversuche fast sinnlos. Aber bei den Umstehenden, den Sympathisanten, den Interessierten kann dafür sehr schnell ein „Der Kaiser ist nackt“-Effekt eintreten, der verhindert, dass sie überhaupt in dieses Denken hineinkommen.

Es dürfte auch der Grund sein, warum Leute wie Milo oder aber die schwarze Konservative Candace Owens schwierige Gegner für Woke Menschen sind, weil sie eben eigentlich bestimmte Merkmale haben, die sie eigentlich zu einer Opfergruppe machen, eben Schwul oder Schwarz. Auch hier passt aber der Ansatz, dass man dies dann eben ausblenden muss und sie nur nach anderen Kriterien bewerten muss, etwa Milo als weißen Mann, der damit ein Rassist ist oder Owens als eine, die sich eben nur an weiße Anbiedern will. Allerdings ist das sehr vermintes Gebiet, weswegen ein Gegner wie Jordan Peterson sicherlich angenehmer anzugreifen ist.

Of course, the signaling perspective also explains why so many disciples of Wokeness expend effort writing inscrutable articles about the patriarchy or denouncing sinners on Twitter rather than going out into the world to help the victims’ groups they claim to admire: their primary motivation, whatever their conscious beliefs, is to procure status. There are, of course, many courageous and devoted people who do work quietly to make the world better for minority groups; and those people deserve our admiration. But, many of the most conspicuous activists spend more time promising punishment to heretics on Twitter than they do helping their local communities. These Twitter displays are often called virtue signals, but they are probably better understood as commitment signals, because they don’t really signal a person’s underlying moral character, but they do signal his or her allegiance to the faith of Wokeness.

In der Tat machen viele Woke die Welt eben nicht besser, sondern hetzen Leute noch gegeneinander auf, verschärfen das Klima und provozieren Gegenreaktionen, weil sie Identitäten angreifen und zu „den Bösen“ machen und ihnen damit mehr Gewicht geben und eine Outgroup, die sie angreift.

The Preachers of the Great Awokening

Atop the hierarchy of this status system sit the preachers of the Great Awokening, the media mavens and academics who write, defend, and theorize Wokeness, who guard its doctrines from dissent, who praise the faithful, and who call for the righteous punishment of heretics and sinners. They have the power of salvation and of damnation. Their approval can make a career, and their opprobrium can ruin one. Some are men; some are women. Most are white. And most have distinguished themselves from their other, their antipode, the men and women of hoi polloi. But, perhaps more importantly, they have provided a narrative that justifies such a distinction in the first place.

In der Tat sind natürlich nach wie vor viele bekannte Feministinnen weiß, von Valenti in Amerika über Wizorek in Deutschland. Aber viele PoCs stutzen diese natürlich immer wieder zurecht in dem Kampf um Macht. Und viele männliche Feministinnen sind sich sehr bewußt, dass sie immer davon bedroht sind, dass sie jemand dafür kritisiert, doch wieder zu viel Raum einzunehmen oder ein übergriffiges Verhalten gezeigt zu haben.

Hinzu kommt, dass auch viele männliche Feministen noch ein weiteres Spiel suchen: Den Status in Sex umwandeln, da Status nun einmal attraktiv macht.  Und da das eigentlich gegen die Regeln ist, droht wiederum ein Statusabbau, wenn es als Belästigung angeprangert wird oder zu offensichtlich ist.

Status disparities cause resentment. And they often also cause guilt. Those on the bottom of the hierarchy become bitter, disdaining those on the top. And this resentment is a constant source of rancor and instability. Those on the top, of course, are generally happier; however, they often experience discord as well, especially perhaps if they are liberal: Why do I deserve this blessed life? Am I really better than those below me? Both problems—the bitterness of those on the bottom and the guilt of those on the top—can be ameliorated by a powerful legitimizing narrative, a narrative that explains why those on the top deserve their status while those on the bottom deserve their rather less charmed lives and, in fact, should be pleased simply to defer to their superiors. Those who provide such a narrative offer a valuable service; therefore, they are recompensed with approval and applause.

Es kann eben gut sein, seinen Platz gefunden zu haben. Und es kann auch angenehm sein, nicht zu weit oben zu stehen, um sich nicht dem Vorhalt auszusetzen, dass man zuviel für sich in Anspruch nimmt. Weswegen viele Weiße Feministinnen den Kampf für PoCs unter Inkaufnahme deren Vorrechtstellung in der Kategorie „Rasse“ vielleicht durchaus angenehm finden.

This is precisely what the preachers of the Great Awokening provide. According to their teachings, those on the top of the hierarchy, the educated, the cosmopolitan, the elite, are there not because they are smarter or more ambitious than hoi polloi (traits about which these elites claim to be skeptical), but rather because they are more righteous. The elite deserve status because they are Woke; they are altruistic, noble, and selfless defenders of the downtrodden. Hoi polloi, on the other hand, are morally backward: they are confused and unenlightened defenders of a racist, sexist, and bigoted America. They fail to understand intersectionality; they deny their own white privilege; they can’t or won’t see the bigotry that pervades society. They, then, are sinners. And why shouldn’t sinners be punished, especially if they are without contrition? And this is why Wokeness has become a quasi-religion; it has to divide the world into the righteous and the fallen, the deserving and undeserving.

Das ist in der Tat der Kern: Die Guten, die Erwachten, gegen die Sünder. Jeder kann auch ein Erwachter werden, wenn er sich nur an die Regeln des Kults hält, auch wenn es für einige Schwieriger als für andere ist (weil sie mehrfach priviligiert sind oder besonders schlimme Formen der Privilegierung haben).

The great news, the gospel, is that Wokeness is a meritocracy. At least, that is the message these preachers deliver. Yes, sinners are punished, and the unenlightened suffer derision and ridicule, but they can obtain status by achieving moral purity, by repenting their sins, castigating their former beliefs, and renouncing their own interests. And then they too, like today’s moral elite, will enjoy the voluptuous fruits of the good life. What could be more just?

Das alte Erbsündekonzept eben. Auch du kannst gut werden. Wenn du genug Abbitte leistest und ein frommes Leben führst. Trete unserem Kult bei und lerne den Weg. Trete nicht unserem Kult bei oder lehne ihn sogar ab und schmore für immer in der Hölle..

We have argued that this perspective offers insights into the behavior of those who inhabit the culture and spread the norms of Wokeness. Chiefly, it contends that (a) many Whites use the vocabulary of social justice to signal their erudition, cosmopolitanism, and commitment to the cause so as to distinguish themselves from hoi polloi. And that (b) the preachers of the Great Awokening serve the crucial function of legitimizing the resulting status disparity. Their teachings assuage the guilt of the elite and blunt the bitterness of hoi polloi. And, therefore, those preachers are recompensed with status.

The danger is that the status desires of these preachers will eclipse their moral concerns. (Some, of course, would claim that this has already happened.) And then the preachers will become moral peacocks, showcasing eloquent and fantastical sermons to a dwindling but increasingly fanatical base. And this will ultimately lead to a situation in which social justice activists pay more attention to the pronouns on a box of cereal than to the sufferings of the less fortunate.

In der Tat kann man gut vertreten, dass dieser Zustand schon eingetreten ist, bei dem die Grenze überschritten worden ist. Interessant wäre aber, ob die Bewegung trotz der Radikalisierung noch wächst oder nicht. Momentan scheinen sie das „Glück“ zu haben, dass die Flüchtlingskrise ein großes Signallingpotential bietet und das noch dadurch ausgeweitet wird, dass Gegenbewegungen vorhanden sind (die wiederum selbst eine Identitätspolitik betreiben, in der sie Signalling betreiben). Mal sehen, wie es weiter geht.

42 Gedanken zu “„Wokeness“ und Signalling bzw Statusaufbau

  1. „Punker… „Costly Signals“.“

    Ja.

    Ich denke, fast jeder Mensch hat den Drang, den Respekt („Status“) einer gewissen Gruppe von Mitmenschen zu gewinnen — warum sollte das bei SJWs anders sein. Man sollte allerdings die Frage stellen, weshalb sich manche Leute dazu eine derart hirnrissige und langweilige Subkultur aussuchen. Sie könnten ja auch versuchen, den Respekt von Lichtnelkenzüchtern, Imkern, Pianisten, Punks, Psytrance-Fraggles oder Experten für plattdeutsche Gesangbücher aus dem 14. Jahrhundert zu gewinnen.
    Selbst wenn man in Anschlag bringt, dass die SJWs viele Ziele aufgreifen, die heutzutage allgemein als löblich gelten, und auch zurecht (Antirassismus, Unterstützung sozial Schwächerer, etc.), bleibt immer noch der offensichtliche Fakt, dass die SJWs diese Ziele auf die denkbar dümmste und destruktivste Art und Weise verfolgen. Ihre Anziehungskraft auf manche Menschen bleibt somit etwas rätselhaft. (Wenn ich eine Erlösungsreligion will, kann ich auch in die katholische Kirche gehen, da bekomme ich die ohne mir Transphobie vorwerfen lassen zu müssen, weil ich mir an Karneval einen Rock anziehe.)

    • Ich denke viele machen es deshalb weil es kein Risiko beinhaltet. Anti-Rassismus ist Staatsdoktrie und wird auch von Firmen gerne gesehen da es die Anzahl der potentiellen Kunden erhöht.
      Deswegen sind die ganzen Antifaschisten auch in Chemnitz und nicht im Dombras zu finden. Da müssten sie nämlich mit ihrem Leben für ihre Überzeugung einstehen.

  2. PS.
    Übrigens sind SJWs die erste moderne Subkultur, die komplett auf Übellaunigkeit ausgerichtet ist. Beatniks hatten Spaß, Hippies hatten sowieso Spaß, Punks hatten Spaß, Raver, Hopper, Cyberpunks hatten Spaß. SJWs dagegen sind permanent am nölen, jammern, schimpfen, keifen, zetern und nörgeln. Ich kann mir erquickenderes vorstellen, als Status durch Übellaunigkeit aufzubauen. Diese Bewegung kommt mir vor wie ein Club für Leute, die eine Art seltsamen masochistischen Genuss daraus ziehen, ständig schlecht gelaunt zu sein.

    • Sie sind puritanisch und lustfeindlich, daher sind sie nicht „gut drauf“ 😦

      Das fällt erst mal nicht auf, da sie ja vorgeben, was das Sexuelle betrifft, so überaus freizügig zu sein. Man würde es eben nicht vermuten, dass bei ihnen nur das erweiterte Bewusstsein der Wokeness zählt und aller weltlicher Genuss von ihnen geradezu hysterisch verachtet wird.

      • Irgendwie scheint ihr das falsch herum aufzuziehen.
        SJW sind keine Jugendsubkultur wie Punks, Emos oder Rastafarian Skins.

        Wokeness = Wachheit?

      • Ja, das ist ein guter Punkt: Die SJWs sind irgendwie *zugleich* pornografisch und prüde. Einerseits geht es bei ihnen pausenlos um Genitalien (ich kann mich irgendwie erinnern, dass mal irgendwelche Feministinnen in der Bill-Nye-Sendung einen Vaginatanz aufgeführt haben), andererseits soll die Benutzung besagter Genitalien aufs schärfste reglementiert werden.

    • Was ist mit dem Latzhosenfeminismus der 70er/80er? Ich erinnere mich mit Freuden und großer Fremdscham an den „Tod des Märchenprinzen“. Auch heute noch eine erheiternde Lektüre und das antiquarische Kleingeld wert.

  3. Das Ding ist ja, das deren Glaubengrundsätze:

    – Alle demographischen Gruppen sind ungefähr biologisch gleich (was wir anderswo als kosmischen Egalitarismus bezeichnet haben).
    – Vorurteile sind allgegenwärtig.
    – Fast alle Unterschiede zwischen den demographischen Gruppen sind auf Vorurteile zurückzuführen.
    – Wenn wir alle wirklich hart arbeiten, können wir eine gerechtere, multikulturelle Gesellschaft schaffen.
    – Vielfalt ist fast immer eine gute Sache.

    falsch oder nicht erstrebenswert sind… das macht es von vornherein schwer überhaupt einen gemeinsamen Standpunkt zu finden und ist somit auf ideal für eine ingroup-outgroup Trennung. Wer den idiotischen Glaubensgrundsatz nicht gegen jede Vernunft verteidigt, ist der Feind.

    Und glauben diese Leute wirklich das wenn sie sowas machen:

    das deswegen jemand besser von ihnen denkt und vielleicht sogar besonders nett ist? (Ja, ich weiß. Die Antwort ist „ja, die glauben das wirklich.“)

    • Die Ketzer, die auf den Scheiterhäufen verbrannt wurden, waren äufig von der Richtigkeit dieser Massnahme genauso fanatisch überzeugt, wie die Sittenwächter…..

      Genau die gleiche Art der Irrationalität zeichnet die heutigen SJW aus. Sie würden sich um des „grossen Ganzen“ willen selbst verbrennen, das ist ihr Märtyrertum. Ein Märtyrertum eines extremen Schuldkults und ganz klar von der Sorte eines erzfundamentalistischen, apokalyptischen und manichäistischen Christentums!

    • „– Wenn wir alle wirklich hart arbeiten, können wir eine gerechtere, multikulturelle Gesellschaft schaffen.“

      1a Businessmodel einer bestimmten Gruppe

  4. „Mal sehen, wie es weiter geht.“

    Die progressive Religion drängt an die Schalthebel der Macht, sie ist ausgesprochen machtbewusst und elitaristisch und man sah, dass sie sehr erfolgreich darin ist verhandene Eliten zu doktinieren.
    Ganz besonders wird ihr ein grosser Siegeszug im elitaristischen Europa bevorstehen, hier hat man ohnehin keinen ausgeprägten Sinn für Gleichheit und Demokratie. Insbesondere die Postkommunisten sind mit wehenden Fahnen zur progressiven Religion beigetreten, als wäre die progressive Religion ganz ihre Erfindung.
    Während in den USA die Bewegung schon auf das Grundeis des dortigen konservativen Demokratismus beisst und ein rollback an allen Fronten immanent ist, verbreitet sich heute die progressive Religion in dem faschistisch-kommunistischen Fettkörper der europäischen Eliten wie einer der berüchtigten Schwelbrand im Torfmoor!

    Bei der progressiven Religion handelt es sich, vom europäischen Standpunkt aus, im Wesentlichen um einen Re-Import, was zum Erfolg beitragen dürfte.

    • @Alex
      Ganz Im Gegenteil.
      Es kann den Siegeszug dieser Religion nur in den USA zuerst gegeben haben, weil die religiösen Grundlagen hier in Deutschland fehlen.
      Auch die materielle Basis, dass die wichtigsten Industrien eben Maschinenbau, Automobilindustrie und chemische Industrie sind und nicht Banken, mopolistische Software Unternehmen und der militärisch industrielle komplex eine, hat verhindert, dass sich diese Idiotie hier ausgebreitet hat.
      Nächster Faktor, schwach ausgeprägte Institutionalisierung der Diskriminierungsforschung.
      All diese Faktoren zusammen erklären, warum es hier den Fanatismus in diesem Umfang nicht gibt.

        • Du meinst, wegen der fehlenden Erfahrungen mit dem Faschismus ist den Pseudo-Linken in den USA nicht bewusst, wie unheimlich ähnlich ihre Hierarchisierungen der Dichotomie von Ariern und Juden sind?

      • „weil die religiösen Grundlagen hier in Deutschland fehlen“

        Wie meinst du das, @crumar? Das ist mMn völlig unzutreffend. „Die Deutschen“ (wenn wir mal so grob sein wollen) neigen in HOHEM MASSE zu Irrationalismus und Religiösität. Da brauch man sich nur vergegenwärtigen ,dass in jeder Apotheke Homoeopathie verkauft wird und haufenweise Leute esoterischen New-Age-Spinnereien hinterherhängen. Anthroposophen sind hoch angesehen und sozial der Oberschicht zugeordnet. Dazu noch die Religion Klimawandel und die religiöse Inbrunst, mit der Israel für das Reich des Bösen gehalten wird. Alles eine absolut perfekte Ausgangssituation für eine epidemische Verbreitung des progressiven Linksseins!

        • @Alex

          „Das ist mMn völlig unzutreffend. „Die Deutschen“ (wenn wir mal so grob sein wollen) neigen in HOHEM MASSE zu Irrationalismus und Religiösität.“

          Dann erkläre mir, warum die Reaktionen gegen #metoo von Deneuve und Flaßpöhler aus Europa, speziell Deutschland stattfanden, warum der Versuch, Dieter Wedel an den Pranger zu stellen von sowohl Ingrid Steeger, als auch von Thomas Fischer souverän gekontert worden ist?!

          Wo sind die deutschen Twitter-Mobs, die Männer per bloßer Anschuldigung aus den Jobs gekegelt haben? Welche Schauspieler wurden aus Filmen heraus geschnitten?

          „Alles eine absolut perfekte Ausgangssituation für eine epidemische Verbreitung des progressiven Linksseins!“

          Der Irrationalismus und Fanatismus findet bei uns nicht in dem Ausmaß und Umfang statt wie in den angelsächsischen Ländern, speziell in den USA.
          Die europäischen Länder wo ähnliches stattfindet, sind einzig GB und Schweden.

          Deine These steht auf äußerst wackligen Beinen.

          • @crumar
            „Dann erkläre mir, warum die Reaktionen gegen #metoo“

            Das liegt an der US-Rechtspraxis. In diesem System kann man auf Unsummen klagen und daher gibt es eine ganze Sycophanten-Industrie! Erfolg ist praktisch garantiert, durch *Vergleich*, der sofort zum Abwürgen negativer Publicity führt! In Deutschland hingegen kannst du jemanden physisch verstümmeln, ohne dass du irgendeine nennenswerte Strafe bezahlen müsstest. Daher läuft die „Metoo“-Masche in D (und Europa) überhaupt nicht, damit ist finanziell eben kein Blumentopf zu gewinnen!

            Der Feminismus hierzulande ist eher akademisch-politisch und nicht an das grosse Geld gekopplet wie in den USA. Bei uns ist aber viel eher das Problem, dass er in Staatsapparat und Parteien tief eingedrungen ist und hier von ganz oben herab anfängt alles zu bestimmen. Dies sollte eine Gesellschaft *nachhaltiger* umformen, als es der profitorientierte Sycophantenfeminismus in USA (Hochschulen! und Klageindustrie) überhaupt vermag!

            „Die europäischen Länder wo ähnliches stattfindet, sind einzig GB und Schweden.“

            Hier ist man weiter, das stimmt. Insbesondere das schwedische Beispiel zeigt doch, dass ideologische Durchsetzung langfristig sehr stark wirksam ist.

          • „In Deutschland hingegen kannst du jemanden physisch verstümmeln, ohne dass du irgendeine nennenswerte Strafe bezahlen müsstest.“

            Du kannst in D solche Anschuldigungen mit einer Anzeige auf Verleumdung kontern, seit Kachelmann wissen auch die Medien, das gibt unangenehme publicity und satte Strafen.

            „Daher läuft die „Metoo“-Masche in D (und Europa) überhaupt nicht, damit ist finanziell eben kein Blumentopf zu gewinnen!“

            Das würde aber das Argument aus Satz 1 widerlegen.

            „Der Feminismus hierzulande ist eher akademisch-politisch und nicht an das grosse Geld gekopplet wie in den USA. Bei uns ist aber viel eher das Problem, dass er in Staatsapparat und Parteien tief eingedrungen ist und hier von ganz oben herab anfängt alles zu bestimmen.“

            Das würde bedeuten, die Stellung in den US-Medien wäre nicht „an das große Geld gekoppelt“, was ich verneine.
            Es wäre weiterhin die Frage, wie denn Title IX überhaupt zustande gekommen ist in den USA, gäbe es diese Verbindung nicht und die weitere Frage, wie es zu den kangaroo courts – also einem Parallel-Justiz an den US-Universitäten – hat kommen können.
            All dies ist in Deutschland und in Europa nicht passiert.
            „Das Einbringen dieser abgeänderten Rechtsauffassungen in die Praxis der Justiz scheiterte aber kläglich“ – das erzähle mal den Opfern dieser „Justiz“.
            Erinnerst du dich noch an das „Matratzen-Mädchen“ und Paul Nungesser?

            Dass diese US-Feministinnen nicht bestens in die Demokratische Partei hinein vernetzt wären, halte ich für einen Mythos.

            Nächte Einschätzung, die ich nicht teile: Ohne Schavan und ihr Professorinnen-Programm aus Staatsmitteln hätte es den Genderismus an den Universitäten in D nicht gegeben, weil es keine Nachfrage seitens der Universitäten und der Studentenschaft gegeben hat.
            Die Verankerung im Staatsapparat und in den Parteien (von CDU bis SPD, Grüne und Linke) hat die fehlende Nachfrage ersetzt.

            „Das ist das Modell Scientology, nach dem die Social Justice funktioniert.“

            Du siehst m.E. eine völlig falsche Historie.
            Ohne den vorhergehenden Kreationismus und das intelligent design, die engagierte Gegner der Evolutionstheorie waren, hätte es den radikalen Konstruktivismus in der US-Variante gar nicht geben können.
            Die Feinde der Naturwissenschaft haben keinen Boden beackert, der ihnen von den Linken bereitet worden ist, sondern von den religiösen Rechten.
            Warum hat Kutschera denn sein Buch geschrieben?
            Ihm war die Argumentationsweise sehr vertraut…

            „Social Justice kann sich nicht im freien Wettbewerb durchsetzen, sie braucht eine monopolistische Stellung — weil sie rein zwang-orientiert ist.“

            Deshalb haben sie sich bei Privatunternehmen eingenistet, die – oh, warte mal! – eine monopolistische Stellung in ihrem jeweiligen Marktsegment haben.
            Und das passt Arsch auf Eimer – Kapitalismus als Religion.

          • @crumar
            „Anzeige auf Verleumdung“

            Die hat nicht mal den Schaden Kachelmanns beglichen. Das wäre in den USA ganz anders ausgefallen. In D ist das Opfer immer automatisch mitschuld in solchen Fällen wie hier. In den USA hätte ein Fall Kachelmann sicher viele Millionen zugestanden bekommen. Selbst Vergleiche sind extrem viel besser entschädigt als sowas in Deutschland!

            Das ist die faire deutsche Justiz!

            Und da laufen „Metoo“-Verleumdungen auch in kein gutes Geschäft für die Anklage.

            „All dies ist in Deutschland und in Europa nicht passiert.“

            Weil das in D nicht privatwirtschaftlich organisiert ist. Solltest du ja besonders kapieren: das ist der immer so überstrapzierte Neoliberalismus! Die haben dann ihre Privatjustiz, die über Title IX und Campus-Polizei sichergestellt wird. Natürlich wollen die Neoliberalismus-Kritiker das nicht sehen, da ihre eigene Bewegung zutiefst „neoliberal“ ist, mit viel Geld von den Bahamas, Offshore-Paradiesen bis Irland.

            Wenn jetzt aber Deutschland institutionell das kopiert, was rein privatwirtschaftlich an US colleges abgeht, dann ist die Progose für die Entwicklung doch für Deutschland besonders ungünstig.

      • @crumar
        Im übrigen hat sich die progressive Religion in erster Linie in den Europa-affinen und anti-religiösen Kreisen der USA ausgebreitet, in der Intelligenzia also, die die kleine Schwester der europäischen Intelligenzia ist. Die progressive Religion hat fast nichts wirklich amerikanisches (Thoreau zB ist geradezu eine Ausnahme) und kann in jeder Weise nur als *antiamerikanisch* aufgefasst werden, wenn „antiamerikanisch“ im besten Sinne als eine Zurückweisung des „American Exceptionalism“ gelten kann, bzw als Verleugnung und Darsellung eines bösartigen westlichen und *weissen* Imerialismus und Kolonialismus (was ja das Dogma der progressiven Religion ist).

        Ich kann mit ganz grossem Sicherheit behaupten, dass der Progressivismus in jeder Weise „europäisch“ ist und daher auch keine Chance haben wird, sich in den USA durchzusetzen.

        Du wirst ja sehen. Die progressive Religion „is coming home to roost“, in Europa!

        • @Alex

          „Im übrigen hat sich die progressive Religion in erster Linie in den Europa-affinen und anti-religiösen Kreisen der USA ausgebreitet, in der Intelligenzia also, die die kleine Schwester der europäischen Intelligenzia ist.“

          Leszek hat sehr oft erklärt, dass erst die Rezeption in den USA zu der vulgär-poststrukturalistischen Theorie geführt hat, die dann nach Europa re-importiert worden ist.
          Anders herum: Erst durch den Abstecher in ein Land, in dem der Protestantismus dominierende Religion ist und es vor Evangelikalen nur so wimmelt, ist aus einer progressiven Theorie eine Religion geworden.

          Zusätzlich fiel ins Gewicht, dass die Diskriminierungsforschung an den den Universitäten institutionalisiert worden ist und dies eine bürokratische Schicht erzeugte, die gar kein Interesse an der Aufhebung der Diskriminierung haben konnte, da sie in den Fall den Job verlieren würden.
          Nächste bürokratisch-administrative Schicht die zahllosen „Kümmerer“ an den Unis, die gender, diversity, sexism usw. usf.-Beauftragten mit absurd hohen Gehältern.
          Diese Struktur wiederum wird dann 1:1 etabliert in den „progressiven“ Unternehmen, welche einen bürokratischen Wasserkopf bilden, mit verpflichtenden Seminaren für x-bullshit.
          Man erhält dann einen ideologischen Apparat mit einheitlicher Interessenlage – welcher zugleich reinster Klientelismus ist.

          Wer ganz oben auf dem Treppchen der identitären Opfer-Olympiade steht, soll bspw. bevorzugt eingestellt werden. Fordern diejenigen, die als x-Beauftragte bereits biologische Merkmale verkörpern, die sie erst zur x-Beauftragten gemacht haben.

          „Ich kann mit ganz grossem Sicherheit behaupten, dass der Progressivismus in jeder Weise „europäisch“ ist und daher auch keine Chance haben wird, sich in den USA durchzusetzen.“

          Alex, deine Theorie kann nicht hinhauen.
          Wir importieren aktuell die „Woke“+ „virtue-signalling-Diskussion
          aus den USA und selbst dieser Import ist vulgär und unterkomplex im Vergleich zu dem, was Pierre Bourdieu vor 35-36 Jahren geschrieben hat.

          Ich zitiere hier eine Zusammenfassung von djadmoros von 2014 auf Geschlechterallerlei:

          „Wenn es aber Felder gewinnorientierten Handelns gibt, in denen „Bildung“ und „Beziehungen“ zu einer Profitchance werden, dann erscheinen die Alltagspräferenzen für bestimmte kulturelle Güter und die Auswahl der Menschen, „mit denen man verkehrt“, in einem neuen Licht: „Kultur“ zu haben wird zu einer sozialen Tugend, die den Status steigert und dadurch die Position in der sozialen Hierarchie verbessert oder auf einem Niveau absichert. Daraus ergibt sich, dass der Lebensstil eines Menschen weder frei gewählt ist, denn er richtet sich nach den Zwängen einer Konkurrenzsituation, noch individuell ist, denn er unterwirft sich dem Lebensstil der Gruppe von Menschen, die man als Gleiche anerkennt, weil man zu ihnen gehören will. Diesen Konkurrenzkampf im Raum der Lebensstile (der, wie er in den „Feinen Unterschieden“ nachweist, auf den Raum der sozialen Positionen abgebildet werden kann) nennt er den Kampf um Distinktion.

          „Tatsächlich bilden, im Unterschied zum spezifisch linguistischen System, die symbolischen Systeme, die man Kundgabesysteme nennen kann…, hierarchische Systeme, die sich in Beziehung auf einen Fixpunkt hin gliedern, z.B. die `vornehmen‘ Manieren der ranghöchsten Gruppe oder, im Gegenteil, `gemeine‘ Manieren der Gruppe niederen Ranges. (…) Bedeutungsbeziehungen, wie sie im Rahmen des engen durch die Existenzbedingungen gegebenen Variationsspielraums bestehen, drücken daher letztlich Herrschaftsbeziehungen aus, und zwar in einer Art und Weise, die diese Herrschaftsbeziehungen systematisch transformiert.“ (Bourdieu 1983: 68 f.; 74)

          Moderne Gesellschaften werden also in ihrer hierarchischen Struktur nicht allein dadurch reproduziert, dass in ihnen systemische Mechanismen zwischen nicht persongebundenen Positionen im sozialen Raum wirksam sind, welche die Chancen zur Allokation ökonomischer Ressourcen ungleich auf diese Positionen verteilen, sondern auch dadurch, dass sich die Lebensweise der ökonomisch herrschenden Klasse mitsamt ihren ethischen und ästhetischen Bewertungsschemata als kulturell verbindliches Modell etabliert hat, dass also eine „legitime Kultur“ an der Spitze der Sozialpyramide herrscht und somit die herrschende Klasse auch zur kulturell herrschenden Klasse erhebt.“
          https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2014/12/20/klasse-und-geschlecht-bei-bourdieu-eine-textkonserve-aus-eigenem-anbau/

          Selbst die SJW-Kritiker in den USA haben europäische Denker und Diskussionen nur extrem selektiv – wenn überhaupt – zur Kenntnis genommen.

          • @crumar
            „Leszek hat sehr oft erklärt, dass erst die Rezeption in den USA zu der vulgär-poststrukturalistischen Theorie geführt hat, die dann nach Europa re-importiert worden ist.“

            Damit will er ja nur den Postmodernismus weisswaschen, der angeblich nur wegen einer „vulgären Verwässerung“ und Umdeutung „missbraucht“ werden konnte.

            Auch hier ist eine banalere Erklärung angebrachter, wie oben mit der Profitabilität des Metoo-Sycophantentums — nämlich der private Charakter der US-Hochschulen, wo man ja seine Ausbildung bezahlt! Dieser Finanz- und Rechtfertigungsdruck führte dazu aus der unpraktischen europäischen Philosophie der Foucault, Heidegger und Cie etwas Pragmatisch-Politisches zu machen. Vorgegeben war alles aber schon, insbesondere der sozial-ausgleichende Charakter, das Umstürzlerische und unbedingt Machtergreifende, der *Faschismus* der postmodernen Social Justice. Weiterhin erlaubte es die Zivilgesetzgebung, bzw eine tendenziöse Auslegung derselben, dass an den *privaten* Universitäten eine *private* Justiz sich heranbilden konnte. Man kriminalisierte einfach Verhalten, welche man nach Art eines Gerichtes verhandeln und drüber urteilen konnte — daher wurde der Begriff „rape“ so verwässert und ausgedehnt. Das Einbringen dieser abgeänderten Rechtsauffassungen in die Praxis der Justiz scheiterte aber kläglich (in Deutschland hat man wesentlich grössere Bereitschaft dazu, was ja durch das Justizverständnis einer Ministerin Barley (s.o.) gut illustriert sein dürfte….).

            „Diese Struktur wiederum wird dann 1:1 etabliert in den „progressiven“ Unternehmen, welche einen bürokratischen Wasserkopf bilden, mit verpflichtenden Seminaren für x-bullshit.“

            Das ist das Modell Scientology, nach dem die Social Justice funktioniert. Das machte sich überall dort breit, wo viel Geld und viel Naivität war, bei den Machern der „Sozialen Medien“ etwa und der „Zukunftstechnologie“. Ziemlich sicher dürfte das self-defeating sein, denn diese Unternehmen werden von der parasitären Social Justice nur behindert und abkassiert und geraten damit ins Hintertreffen. Nicht vorstellbar, dass hier ein gesellschaftlicher Siegeszug droht. Im Gegenteil: hier wird die Social Justice ihr Waterloo (bzw ihr Stalingrad) erleben.

            „Alex, deine Theorie kann nicht hinhauen.“

            Weisst du überhaupt, was meine Hypothese hier ist? Social Justice kann sich nicht im freien Wettbewerb durchsetzen, sie braucht eine monopolistische Stellung — weil sie rein zwang-orientiert ist. In den Medien und Hochschulen der USA hatte die Social Justice wegen der grösseren Flexibilität ihren grossen ersten Auftritt, hier verpuffte sie aber in der Beliebigkeit. Nur als Re-Import in das autoritäre Europa hat die Social Justice eine Chance zu herrschen, weil sie hier die notwendigen autoritären Strukturen vorfindet, die sie braucht! Staatliche Hochschulen, Medien, Parteiapparte mit tiefster Verwurzelung in einer monopolartigen Wirtschaft.

            Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass in ein paar Jahren die progressive Religion Europa und Deutschland fest im Griff hat und alles, was in den USA, GB und Schweden passierte niedlich dagegen erscheint 😦

          • @ Alex dann müsste man ja einsehen, dass die größten Feinde im Land ÖR und GEW und EKD(RKk) sind.
            Alles Punkte, auf denen man sich in Hinblick auf die USA schlicht einen wichst und sich für haushoch überlegen glaubt.

        • @ Alexc:
          Du übersiehst offenbar geflissentlich, daß „Antireligiosität“ eine stinknormale, z.T. sogar fanatische Religion ist.
          ( Grob analog zum „Antihomöopathismus“ ).
          😉

          • @Fiete, diese angebliche „Antireligiösität“ ist nichts anderes als Antisemitismus, die auch das Christentum da einpackt. Das ist schon ganz klar bei Nietzsche zu sehen (und vorher bei den deutschen Idealisten/Nationalisten) und dann wieder in der Neuen Religiösität und Esoterik, in der wirklich alles (!) geht ausser eben Juden- und Christentum.

    • @Alex
      Die meisten Alt-Linken die ich kenne haben mit dem Genderscheiß nix zu tun und sehen sich jetzt als unpolitisch. Es ist eine Illusion zu glauben, dass die aktuellen Linken etwas mit den Alt-Linken zu tun haben. Allerdings haben ihnen die Alt-Linken den Weg bereitet, weshalb sie eine massive Mitschuld an den aktuellen Zuständen haben.

      • du sagst es ja schon selbst: es liegt nicht an den meisten Leuten selbst (die vermutlich zum grössten Teil nicht mal kapieren, wohin das alles läuft), sondern an der Weiterentwicklung ihrer eigenen Ideologien. Man folgte ihnen, ohne zu ahnen, welche Eigendynamik diese Ideologien entfalten würden, Feminismus zum Beispiel.

        • Richtig, die Eigendynamik wird oft unterschätzt. Hat vermutlich ein gewisser Herr aus Nazareth bereits erfahren müssen.
          Deswegen: Erst Nachdenken und dann die Fresse öffnen. Hilft zwar nicht immer aber ist schon mal besser als das aktuelle.

  5. Was mir auffällt ist der Zusammenhang zwischen Wokeness/SJW und Weiblichkeit. Es ist m.E. die erste „Jugendkultur“ die signifikant von Frauen getragen wird. Und sie hat auch wesentliche Kennzeichen von Weiblichkeit:
    Emotionalisierung, Hypersensibilität, Gefühle statt Ratio.
    Wir haben es hier vielfach mit Frauen im besten fruchtbaren Alter zu tun, die ihre nicht befriedigten Mutterinstinkte an Minderheiten auslassen.

  6. Nachdem ich mir zunächst Chrissy’s woke Worte oben durchgelesen habe, werde ich mich jetzt den von ihm besprochenen englischen Zitaten widmen, um zu versuchen Unterschiede zu entdecken.
    Indes, noch fehlt mir der Glaube da Signifikantes zu finden….
    Schaun mer mal …

    • Okay, es gibt Unterschiede, etwa als Abstufung zwischen gemäßigten Anhängern und Fanatikern betrachtbar.

      Was mit unklar ist, ist dieser Satz von Chrissy:
      „Aber natürlich ist es ein System für Studierte, weil man sich nicht so einfach hineindenkt.“
      Habe ich da irgendwo Ironiemarker übersehen?

      Ein so primitives und Jahrtausende bekanntes Glaubenssystem als Herausforderung für „Studierte“?
      Impliziter Umkehrschluss: Der Normalo ist nicht klug genug sich schon bei Auftauchen der ersten typischen Schalterbegriffe ( Mutter aller Probleme, ultimative Lösung u.s.w. ) angenervt abzuwenden?

      Oder sollte das eine ( dann durchaus ironische ) Anspielung auf die Funktion großer Teile heutiger Unis als Verblödungsworkshops beinhalten?

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