Feministische Theoriewoche II: „Das Private ist politisch“ vs. „Choice Feminismus“

Dieser Beitrag ist Teil der feministischen Theoriewoche Teil 2: Widersprüche im Feminsmus.

Das heutige Thema ist

„“Das Private ist politisch“ vs. „Choice Feminismus““ 

Dabei geht es darum, dass der Feminismus sich einerseits dafür ausspricht, dass jede Frau so handeln kann wie sie will und frei sein soll von Rollenzuweisungen, gleichzeitig aber bestimmte Verhaltensweisen anfordert und als richtig ansieht, weil sie einer Befreiung der Frau aus einer bestimmten Rolle dienen.

Ein entgegenstehendes Verhalten ist dann falsch, es darf kritisiert werden, es darf gefordert werden, dass man dieses Verhalten Frauen erschwert, weil ein anderes Verhalten richtig ist.

Und das gilt natürlich auch für Männer. Auch diese müssen sich daran halten, dass das private politisch ist und dürfen sich nicht so verhalten, wie sie wollen, sondern so, wie es richtig ist. Es gilt sogar noch mehr für sie.

Der Feminismus stellt sich einerseits als eine Ideologie dar, die von Verhaltenszwängen befreit, aber gleichzeitig fordert sie gewisse Verhaltensweisen, weil nur eine wirklich befreite und moralische Position ein bestimmtes Verhalten zeigen würde und jedes andere Verhalten ausschließen würde, weil es falsch ist. Allenfalls kann man den Zwang entkommen, wenn man bestimmte Verhaltensweisen ausdrücklich unter Hinweis darauf, dass man ihre unterdrückende Wirkung kennt, aber sie trotzdem, quasi als Wiederaneignung dieses Prozesses für die Frau an sich betreibt, um sie von ihrer unterdrückerischen Wirkung zu reinigen. Dann wieder kann eine befreite Frau auch Spass daran haben, zB im Sex der unterwürfige Sexsklave eines Mannes zu sein, soweit klar ist, dass sie das aus einer feministischen Position macht. Diese wiederum kann natürlich jede Feministin nach belieben anzweifeln und darauf abstellen, dass das private Politisch und so etwas zu unterlassen ist, da es nicht Ausdruck des freien Willens ist.

Beide Positionen scheinen mir unausweichlich in einem Dauerkonflikt zu liegen, der sich nie auflösen lässt. Kann in solchen Fällen eine klare Position gefunden werden?