Weihnachtsmärkte und Geschenke

Da abends alle eh zum Weihnachtsmarkt und zum Einkaufen stürzen hier ein thematisch passender Artikel:

  • Weihnachtsmärkte sind schon eine nette Sache, wenn auch Glühwein sehr süss und Weihnachtsmusik mitunter recht nervig ist (wobei ich „Last Christmas“ eigentlich ganz gerne mag). Aber man kann sich recht unkompliziert einfach mal zum Weihnachtsmarkt verabreden und man trifft recht viele Leute dort, zumindest wenn man einen einigermaßen lokalen Weihnachtsmarkt hat. Ich finde auch das Weihnachtsmarktessen teilweise ganz lecker, es hat ja jede Region da so seine Spezialität
  • Traditionell kaufe ich Geschenke eher spät, man braucht ja etwas Druck und verschiebt es vorher als Berufstätiger auch ganz gerne, aber vielleicht hat ja der ein oder andere ein paar gute Ideen:
    • Welche Geschenke findet ihr für das andere Geschlecht gut?
    • Welche gehen aus eurer Sicht gar nicht?

Ansprechangst und Angst vor sozialer Blamage

Schüchternheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht ist ebenso wie Lampenfieber eine evolutionär entstandene Angst vor sozialer Zurückweisung und Zurückstufung.

 Hierbei muss man bedenken, dass unsere Vorfahren in der Steinzeit weit weniger anonym lebten als wir heute. Ein Leben außerhalb der Gruppe war überaus gefährlich und riskant. Man konnte nicht die Einzelwohnung beziehen und dort die Tür zumachen, sondern befand sich innerhalb einer Gruppe, auf deren Zusammenarbeit man angewiesen war. Diese wird zu einem nicht geringen Teil aus nahen Verwandten und Bekannten bestanden haben.

 Wenn man eine Gruppengröße von ca. 50 bis 100 Menschen annimmt, dann kannte man wahrscheinlich die meisten in seinem Alter von der Kindheit an, ebenso wie ihre Eltern und anderen Verwandten. Sie kannten die eigene Geschichte eben so lang.

 Ebenso konnte man damit rechnen, dass auch die Nachbargruppen eine gewisses Wissen hatten und neue Gruppen sich sehr schnell ein Bild von einem machen mussten.

Demnach liegt entweder bereits eine sehr hohe Informationsdichte vor oder es kam auf den ersten Eindruck an, den man machen konnte.

 Beides kann einen hohen Erwartungsdruck erzeugen: Den ein scheitern musste, wenn es auch nur einer aus der Gruppe mitbekam schnell Wissen der gesamten Gruppe sein und war damit auch in der Lage die eigene Position dort zu gefährden.

 Wer von Fremden oder gar der eigenen Sippe Ablehnung erfuhr, der hatte insoweit einen schweren Verlust zu verbuchen.

 Wenn beispielsweise ein Mann eine Frau ansprach und diese ihn abblitzen liess, dann wussten dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alle anderen Frauen und konnten schon einmal einschätzen, dass eine andere Frau ihn für zu schlecht für sich befunden hatte und dies negativ in ihre eigene Bewertung einbeziehen.

 Ebenso konnten dies potenzielle Verbündete einbeziehen, wenn er in einer anderen Situation schlechte Wertungen von anderen erhielt.

Es kann daher eine Selektion auf eine Angst stattfinden, die einen davor bewahrt, zu hohe Risiken einzugehen, was den eigenen Ruf angeht.

Hier kann es sicherer sein, vorsichtig vorzugehen als seinen Ruf zu gefährden.

Heute ist diese Wertung häufig überholt: Der Korb einer Frau in einer Disko kann nahezu keine Auswirkungen haben, weil sie nur eine von 1000den Frauen in der Umgebung ist und man sie vielleicht nie wieder sieht und sie auch niemanden kennt, der einen kennt. Man könnte also theoretisch beliebig viele Frauen ansprechen und die Ablehnung könnte einem ganz egal sein, bis man die richtige getroffen hat. Weil aber unser Gehirn immer noch starke Angst davor hat, dass wir uns blossstellen, haben wir nach wie vor Angst. Diese kann man natürlich durch Training verringern, indem man abstumpft, weil man merkt, dass eine Ablehnung eben keinerlei Auswirkungen auf den eigenen Status hat. Sie kann auch bei einigen Leuten schwach bis gar nicht und bei anderen Leuten sehr stark ausgeprägt sein. Wie immer in der Biologie gibt es hier Schwankungen und insbesondere Dispositionen bezüglich solcher Ängstlichkeiten.

Wenn jemand durch tatsächliche Fähigkeiten, Erfahrung oder maßlose Selbstüberschätzung davon ausgeht, dass er positiv aufgenommen wird, dann besteht kein Grund für eine Unsicherheit.