Warum die Einstellung, dass Frauen einen nur ausnutzen wollen, einem nur schadet

Bei einigen Kommentatoren ist die Auffassung verbreitet, dass Frauen Männer hauptsächlich ausbeuten wollen und auch nur an dem Geld der Männer interessiert sind. Das Thema Ausbeutung war demnach auch wiederholt Thema hier:

Anlass war die Schilderung, dass Frauen auf dem Weihnachtsmarkt sich immer was ausgeben lassen wollen. Dazu hatte ich eigentlich auch schon einen Artikel: Frauen, Getränkeschnorrerei und Flirtverhalten

Das Problem lässt sich recht einfach lösen, indem man nichts zu trinken ausgibt, oder eben die erste Runde unter der Bedindung, dass sie dann die zweite ausgibt (oder anders herum). Ich habe damit bisher noch keine Probleme gehabt und war schon mit genug Frauen auf Weihnachtsmärkten.

1. Worum man sich mit der Haltung selbst sabotiert

Wer davon ausgeht, dass die Frauen, mit denen er etwas anfangen möchte oder mit dem er anderweitig zu tun hat, eigentlich nur an seinem Geld interessiert sind, der hinterlässt schnell einen überaus ungünstigen Eindruck.

Entweder wartet er beständig darauf, dass die Frau ihn ausbeutet und ist bei jeder Situation in einer Zwangslage: Gibt er etwas aus, dann hat er das Gefühl, dass sie „ihren Zweck erreicht hat“ und gibt er ihnen keinen aus, dann hat er das Gefühl, dass er in ihren Augen an Zustimmung verliert.

Oder er befindet sich die ganze Zeit in einer Abwehrhaltung: „Irgendwann wird sie wollen, dass ich Geld für sie aufwände, aber ich werde es nicht tun!“ was zu einer Anspannung und einer gewissen Feindseligkeit führt und damit das Date von vorneherein belastet.

Es ist also eine Situation, bei der man schnell einfach wegen des eigenen Verhaltens abseits des Geldes als merkwürdig angesehen wird oder durch sein Verhalten die Sache schwieriger macht als sie einfach ist.

Dann lieber einfach entspannt bleiben und ein evtl anfordern eines Drinks entweder mit Humor nehmen und einfach dann den nächsten durch sie zahlen lassen oder es eben als Shittest behandeln.

In jedem Fall sollte man sich selbst nicht so unter Wert verkaufen, dass man davon ausgeht, dass eine Frau mehr Interesse an einem 4 € Drink hat als an einem selbst.

2. Warum es eher ausbeuterische Frauen anzieht

Die Erwartung, dass eine Frau einen ausnehmen möchte, begünstigt meiner Meinung nach eher den Kontakt zu den Frauen, die das tatsächlich wollen.

Den Frauen, die nicht ausbeuten wollen, wird das beständige Mißtrauen recht schnell auf die Nerven gehen.  Der Kontakt wird enden und der Mann wird sich rühmen, dass sie ihn nicht ausbeuten konnte und deswegen gegangen ist.

Für die tatsächlich ausbeutende Frau hingegen wird die Arbeit so gesehen einfacher. Er teilt bereits ihren Frame, dass er für sie zahlen muss, sie braucht ihn insofern noch nicht einmal mehr einzurichten. Sie muss ihn nur noch dazu bringen, ihn umzusetzen, sie hat insofern den Fuß schon in der Tür. Sie kann hier mit besonderer Aufmerksamkeit für ihn, also im Endeffekt einfachem Push Pull arbeiten. Geht er davon aus, dass er eh keine Frau findet, die nicht ausbeutet, dann glaubt er auf dem Weg vielleicht einen insofern noch relativ guten Fang gemacht zu haben, wenn sie ihn nur „im normalen Umfang“ ausnimmt.

Er geht davon aus, dass Frauen ihn eh nur des Geldes wegen wollen. Mit dieser Einstellung kommen Frauen mit Verhalten durch, dass andere Männer schlicht zurückgewiesen hätten.  Er muss sich insofern entscheiden, ob er Single bleiben möchte oder mit einer ausbeutenden Frau zusammenleben möchte. Entscheidet er sich für Version 2, dann muss er gleichzeitig, die „Ausbeutung“ ertragen, weil es ja sonst aus seiner Sicht keine anständigen Frauen gibt.