„Feminismus als Anti-Viagra“

Noch ein Artikel, der in die Kerbe „Feminismus versteht die weibliche Sexualität und ihren Wunsch nach starken Männern nicht“ haut, diesmal bei dem  „Psychology Today“-Blog „A Billion Wicked Thoughts“, betrieben von zwei Forschern zum Thema sexuellen Verlangen:

Though a woman’s preference for physical sexual submission appears to be controlled by the unconscious, inaccessible subcortical part of her brain, this unconscious physical preference is complemented by an independent psychological preference for dominant men.

Almost every quality of dominant males triggers arousal in the female brain: dominant scents, dominant gaits, deep voices, height, displays of wealth. Romance heroes are almost always high status alpha males—billionaires, barons, surgeons, sheriffs. Avon Books and Ellora’s Cave feature no heroes who are kindergarten teachers, accountants, or plumbers. Even though there’s been a trend away from the conspicuously rapey bodice-rippers of the seventies and eighties, women still want strong, dominant men. (…)

Our mammalian brains come wired with very ancient sexual preferences, quite prominent in the most popular forms of male and female erotica preferred by Homo sapiens. Men are aroused by being dominant and by submissive women, women are aroused by being submissive and by dominant men. In the bedroom, inequality beats equality. (…)

Also die Feststellung, die ich hier auch schon das ein oder andere Mal getroffen habe, zB in „Feministinnen und besserer Sex“ und „Vergewaltigungsfantasien bei Frauen.“

Wie eigentlich immer bei biologischen Betrachtungen ist es aber auch hier eine Betrachtung über den Schnitt, so dass es natürlich auch die umgekehrten Fälle gibt.

n humans, the hormonal vagaries of prenatal development appear to cause a substantial portion of men to be born with active submissive circuitry. These men find sexual submission as arousing—or, quite often, far more arousing—than sexual dominance. Such submission-wired men are fans of the equally popular, inventive, and varied genres of male submissive erotica, such as femdom porn, transformation fiction, golden showers, CBT (penis and testicle torture), and CFNM (clothed female naked men).

So if your boyfriend is wired to prefer sexual submission, then role-playing „The Rape of the Sabine Women“ probably won’t solve your arousal problems… not unless you’re one of the even smaller portion of women born with active dominance circuitry—and your boyfriend plays the Sabine.

Der feministische Blog Jezebel nimmt dies als Anlass festzustellen, dass „Psychology Today den Feminismus hasst„, indem sie Artikel auflisten, die kritisch mit dem Feminismus oder dessen Positionen umgehen (und deswegen Hass sind, denn mit den Gegenargumenten auseinandersetzen, naja, das wäre ja etwas viel verlangt).

Der beste Kommentar dazu mal wieder bei Hooking up Smart:

Since Psychology Today is a network of bloggers motivated by science rather than ideology, perhaps that should tell us something

In dem Artikel bespricht Susan Walsh dann auch noch gleich eine Studie feministischer Forscher, in der es darum geht, inwieweit Feministinnen bessere Beziehungen haben. Das Ergebnis: Haben sie nicht. Die Besprechung ist sehr lesenswert.

1. Eine feministische Frau zu sein ist negativ korreliert mit allen Messwerten für die Zufriedenheit in der Beziehung

2. Für Männer ist eine feministiche Partnerin korreliert mit Unzufriedenheit in der Beziehung

3. Die Länge einer Beziehung war um so kürzer um so mehr Gleichheit in der Beziehung bestand

4. Feminismus war für Frauen ein negatives Prognosemerkmal für die Qualität der Beziehung, die Gleichheit, die Stabilität und die sexuelle Befriedigung

Lediglich ein positives Ergebnis (aus Sicht des Feminismus) war dabei:

Männliche Feministenwaren zwar der Auffassung, dass sie dadurch, dass sie Feministen sind, schlechteren Sex haben, allerdings waren sie der Auffassung, dass sie besseren Sex haben, wenn die Partnerin auch Feministin ist.

12 Gedanken zu “„Feminismus als Anti-Viagra“

      • Ja, und auch eine Anhörung vor dem Kommitee für Unfeministische Akivitäten lässt sich ja sehr anregend gestalten.

        So langsam erschließt sich der Sinn des männergemachten hatr.org, da wollen Jungs für Kritik endlich erwischt und bestraft werden.

        Auf das peinliche Verhör folgt dann das Urteil. Weil zuvor einwandfrei Bekenntnis abgelegt, Reue gezeigt und Besserung gelobt wurde: Zwei Wochen Gender-Bootcamp!

  1. Feministinnen haben den besseren Sex? Na das sind mal tiefgründige Argumente, um den Feminismus zu fördern. Wurde da die Häufigkeit sowie die zeitliche Länge des Orgasmus mit Stoppuhr gemessen?

    Es ist ein feministischer Mythos, dass Feministen häufig guten Sex haben. Wer ständig über Sex redet, ja geradezu besessen von der Thematik ist, der ist höchstwahrscheinlich notgeil.

    Es ist keineswegs ein dumpfes Vorurteil, dass Feministinnen oft derart hässlich sind, dass allein schon die Vorstellung körperlicher Nähe Brechreiz auszulösen vermag. Studien dazu gibt es nicht, weil leider kein Interesse besteht, die als dumpfes Vorurteil bezeichnete Überzeugung auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Repräsentative Stichproben von Feministinnen und Nichtfeministinnen und die Beurteilung ihrer Attraktivität durch Männer könnte Klarheit schaffen. Solange diese Studie nicht verwirklicht wurde, sehe ich keinen Grund, meine persönlichen Beobachtungen als nichtrepräsentativ und aussergewöhnlich aufzufassen.

    Klischees haben öfter als man denkt einen wahren Kern. Es besteht für mich nicht der geringste Zweifel, dass Feministinnen hässlicher sind als der Durchschnitt, was für ein erfülltes Sexualleben nachteilig ist. Somit ist die Aussage; „Feministinnen haben den besseren Sex“ bloss Wunschdenken.

    • @ Peter
      „Wer ständig über Sex redet, ja geradezu besessen von der Thematik ist, der ist höchstwahrscheinlich notgeil. “

      Dann schau mal in jedes x-beliebige Maskulistenforum.

      „Klischees haben öfter als man denkt einen wahren Kern. “

      So wie „wer mit dicken Autos protzt, hat Komplexe“ oder „Maskulisten sind sehr oft hasszerfressene Frustbolzen, die nur mit dem Finger auf andere zeigen können“? Stimmt. Oder am Ende gar „Frauen sind die besseren Menschen“?

      Zum Rest: danke für den Lacher des Tages. Immer wieder belustigend zu sehen, wie selbstherrlich manche ihren Tunnelblick als Tatsache verkaufen wollen.

  2. „Dann schau mal in jedes x-beliebige Maskulistenforum.“

    Mich interessiert das Thema Sex herzlich wenig. Wer, wie, was, wo mit wem auf welche Weise – nichts Langweiligeres als das.

    Ausserdem stützt sich meine Auffassung auf persönliche Erfahrungen (Ansichten im wörtlichen Sinn). Falls eine seriöse Studie dies widerlegt, werd ich meine Meinung ändern.

    Ich bin übrigens Antifeminist, nicht Maskulist, hab ein schönes Auto, aber keinen Protzwagen, alles im grünen Bereich.

    Deine Beispiele für Klischees haben allesamt (ausser „Frauen sind die besseren Menschen“) auch einen wahren Kern. Natürlich sind Maskulisten frustriert, nicht sexuell, sondern über die femizentrische Gesetzgebung und allgemeine Frauenbevorzugung. Da hilft kein Orgasmus über den Ärger und die Wut über diese unsägliche Förderung weiblicher Bequemlichkeit hinweg.

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