Rücktritt von Anne Spiegel als Familienministerin.

Anne Spiegel ist als Familienministerin zurückgetreten, nach dem sie gestern in einer desaströsen Rede noch einmal versucht hat darzulegen, wie es dazu gekommen ist, dass sie trotz der Jahrhundertflut im Ahrtal 4 Wochen in den Urlaub mit der Familie an die Cote d’Azur gefahren ist.

Die Rede:

Insbesondere das Ende der Rede stieß auf erhebliche Kritik:

Die Bild berichtete, dass der Grünenvorstand wohl 6:0 für einen Rücktritt gestimmt hatte und sie aber wohl genau diesen nicht erklären wollte und statt dessen eine weitere Chance haben wollte. Die daraufhin durchgeführte obige Rede lässt aber eher vermuten, dass die Grünen sie da in ein offenes Messer haben laufen lassen. Sie wirkt gerade am Ende vollkommen verloren.

Meine Vermutung war aufgrund der anscheinend nicht vorbereiteten Rede, dass der Vorstand die Pressekonferenz angestetzt hat um sie für ihren Rücktritt unter Druck zu setzen und ihr eine Form von Ultimatum in Form von „Rücktritt oder du kannst der Presse erklären, warum du 4 Wochen im Urlaub warst, wenn du eigentlich die Maßnahme einer Krise überwachen solltest“.  Würde mich interessieren, ob es so war.

Noch schlimmer wäre es natürlich, wenn sie tatsächlich dachte so eine Rede mal eben so halten zu können ohne es wirklich vorbereitet zu haben. Da hätte sie sich massiv überschätzt.

Angesichts der Reaktion auf das Video blieb ihr letztendlich dann am nächsten Tag nichts anderes übrig als zurückzutreten, sie hat sich quasi selbst verbrannt.

Aus ihren Entschuldigungsgründen: (Teilweise direkt kopiert vom Youtube Transkript von diesem Video)

Im März 2019 hatte mein Mann einen Schlaganfall, dieser hat dazu geführt, dass er seit dem Schlaganfall ganz unbedingt Stress vermeiden musste. Die Corona war für uns mit 4 kleinen Kindern, ein Kind im Kitaalter und 3 Kinder im Grundschulalter eine wahnsinnige Herausforderung, die die Kinder auch ganz klar mit Spuren versehen hat. Und ich habe mich dann entschlossen, wozu ich auch stehe, die Spitzenkandidatur für die Landtagskandidatur zu übernehmen, gleichzeitig zu meinem Amt in Rheinlandpfalz. Ich hatte danach einen Schritt gemacht, der im nachhinein ein Fehler war, weil er zuviel war,  ich hatte ab dem ersten januar 2021 nicht nur das familienministerium und die Spitzenkandidatur,  ich habe auch das Umweltministerium geschäftsführend mit übernommen und ich habe diese aufgabe sehr ernst genommen und es war zu viel.

Das hat uns als familie über die Grenze gebracht ich habe danach weder für die grünen die koalitionsverhandlungen gemacht aber mein mann war sehr stark auch belastet und es war wirklich an einem punkt zum ersten mal für uns als familie wo wir urlaub gebraucht haben weil mein Mann nicht mehr konnte und es war für mich eine sehr schwere Abwägung die ich mir auch nicht leicht gemacht hatte zwischen meiner an Verantwortung als Ministerin und der Verantwortung als mutter mit vier kindern die noch klein sind und die in der korona pandemie nicht gut durch diese pandemie gekommen sind und deshalb haben wir uns als familie entschieden am sonntag den 25 juli in urlaub zu fahren das war zehn tage nach der flutkatastrophe und das war ein fehler dass wir auch so langen urlaub gefahren sind und dass wir in urlaub gefahren sind

und ich bitte für diesen fehler um entschuldigung

(…)

Erinnert mich irgendwie an Baerbock:

 „Ich habe zwei kleine Kinder und ich will nicht aufhören Mutter zu sein, bloß, weil ich Spitzenpolitikerin bin. Und es wird Momente geben, da bin ich nicht da, weil es da wichtiger ist, dass ich bei meinen Kindern bin.“

Kommt dann anscheinend doch nicht so gut an, wenn man es macht.

Sie hat also bei bestehender Belastungssituation und gesundheitlichen Beeinträchtigungen ihres Mannes weitere Ämter übernommen und dann bei einer Abwägung die Familie vor dem Job priorisiert um in den Urlaub zu fahren.

Irgendwie nicht das stärkste Statement, gerade wenn sie vorher bereits eine Salamitaktik verwendet hat, bei der sie immer nur einen Punkt zugegeben hat, wenn sie es musste. Das hat eben den Nachteil, dass man ihr bei der nachgeschobenen Familienkrise auch nicht glaubt, gerade wenn es etwas merkwürdig erscheint, dass sie dann ja quasi sehenden Auges in das Desaster hinein ist und sich andere Familien, die unter der Krise leiden, eben dann auch nicht 4 Wochen Cote d’Azur geleistet haben (oder konnten).

Ich tweete dazu noch:

Allein, die Hoffnung durfte wohl enttäuscht werden.
Es fanden sich schon wieder Stimmen bei Twitter, die meinte, dass ihr Unrecht geschieht, weil sie eine Frau ist, weil sie Mutter ist, weil eine Kampagne gegen sie inszeniert worden ist etc.

Man darf gespannt sein, wer jetzt ins Familienministerium kommt. Um die Frauenquote im Kabinett zu wahren und die Parteienquote ebenso müsste es wohl erneut eine Grüne Frau sein.

 

108 Gedanken zu “Rücktritt von Anne Spiegel als Familienministerin.

    • Das fände ich mal richtig geil. Das wär ein Spass. Mal davon abgesehen, dass ich ihn für recht kompetent halte.

      Wird aber nicht passieren, weil Hofreiter ein Mann ist. Da spricht das Frauenministerium dagegen und auch die paritätische Kabinetsbesetzung.

      • Ganserer ist auch ein Mann und besetzt bei den Grünen einen Frauenquotenplatz. Hofreiter müsste sich nur als Frau bekennen. Die Frisur dafür hat er ja schon.

        • Einfache Antworten für einfache Menschen. Wer in Schubladen denkt, hat wahrscheinlich ein Brett vor dem Kopf.

          Und wer nicht in der Lage ist, seinen Gegner richtig einzuschätzen, wird früher oder später von diesem nach Strich und Faden vorgeführt.

          • Hast du denn schonmal von einem Grünen eine wahre Aussage gehört? Siehste, ich auch nicht. Eine Ideologie die ausschließlich falsche Aussagen macht, kann eben nichts Zutreffendes hervorbringen. Und sie zieht Leute an, die den Fehler nicht bemerken, und deswegen halt nur Leute mit mangelhafter Bildung und Erkenntnisfähigkeit.

            Dass sie in PR, Propaganda und Machränkespielen 1000 mal kompetenter sind als ich will ich gar nicht bestreiten, sonst hätten sie keine Macht über uns. Aber das sind ethisch verwerfliche Fähigkeiten, die man gar nicht haben sollte. Was uns als Gegenmittel bleibt ist sie zu verarschen, und ihre Dummheit bei jeder Gelegenheit zu benennen. Da müsst ihr Grünen-Fans mit leben, wir hören damit nicht auf bis die Grüne Partei verboten ist. Wofür ich hiermit werben möchte.

          • „Und wer nicht in der Lage ist, seinen Gegner richtig einzuschätzen, wird früher oder später von diesem nach Strich und Faden vorgeführt.“
            Passiert ja gerade. Etliche Wähler dürften mittlerweile gemerkt haben, dass ihre modische Stimme bei der BuWa für die Grünen ein großer Fehler war. Und die, die es nicht merken, für die spielt es auch keine Rolle mehr, da ist Hopfen und Malz verloren.

            P.S. Hat ja vorher keiner wissen können, dass die Grüninnen so untaugliche sind… HAR HAR HAR HAHAHAHA!

          • Eine Ideologie die ausschließlich falsche Aussagen macht, kann eben nichts Zutreffendes hervorbringen. Und sie zieht Leute an, die den Fehler nicht bemerken, und deswegen halt nur Leute mit mangelhafter Bildung und Erkenntnisfähigkeit.

            Oder Leute, die zwar intelligent, aber ideologisch sind. Die die Fehler nicht sehen, weil sie sie nicht sehen wollen. Solche Leute können sowohl klug als auch sehr gefährlich sein. Aber funktionierende Politik (oder überhaupt etwas, das an konkreten Ergebnissen gemessen wird) kann man von ihnen wohl nicht erwarten, und umgekehrt wird kaum jemand, der ernsthaft an funktionierender, ergebnisorientierter Politik interessiert ist, bei den Grünen landen bzw. es dort zu etwas bringen.

      • Anton wird Landwirtschaftsminister, Cem wird Kulturstaatsminister und Claudia Roth wird Familienministerin.
        Dann sind alle zufrieden bei den Grünen, Claudia hat ein Ministerium, Anton hat sein Ministerium und Cem bekommt nen lockeren Job um mehr Zeit fürs bonus Meilen sammeln und Heimgärtner zu haben und bei dem es trotzdem ein dickes Gehalt und ne fürstliche Pension gibt.

  1. Die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Der ganze Frauenzirkus mit Politikerinnen, die man nicht kritisieren und ihnen erst recht nicht den Rücktritt nahelegen darf, hat eine Kultur geschaffen, in der Politiker auch dann noch an ihrem Posten kleben, wenn sie den größten Bullshit verbrochen haben.

  2. Die technischen Details finde ich wie immer weniger interessant als das Symptomatische.

    Reitschuster drückt es so aus:
    „Ein großes Ego gehörte zwar auch früher schon zur Politik wie der Schweinsbraten zur CSU. Dass es mit Selbstmitleid, Realitätsferne und postfaktischer Hypermoral einhergeht, ist aber eher neu.“

    Die Frage, die ich nicht beantworten kann: Ist dieser Wandel im Politikertypus unvermeidlich, wenn man
    – feministische Frauen in die Politik drückt?
    – allgemein Frauen in diie Politik drückt?
    – jegliche Form von Quote einführt?

    Ich vermute c), aber wer weiß?

    • Dieser Typus ist nicht nur weiblich. Bestes Beispiel Trump, der ja genauso ein Typ ist. Voll von der eigenen Herrlichkeit, Fehler gibt’s nicht, die Pose ist wichtiger als die Sache, und die Realität wird im Zweifelsfall so lange geleugnet, bis es nicht mehr geht.

      Daraus eine Frage der Quote zu machen, wird der schwierigen Frage, wie man besseres politisches Personal bekommt (ich sag nur Scholz und die Brechmittelfolter plus Cum Ex; und die anderen Kanzlerkandidat waren ja auch ein Trauerspiel, sowohl Lasche als auch Baerbock), mMn nicht gerecht.

          • Ich wäre erstaunt, wenn er nicht intelligenter wäre als z. B. du.
            Instinktsicherer ist er in jedem Fall.

          • Ich hab ihn ausschließlich als großkotzigen Aufwiegler ohne jedes politische Feingefühl wahrgenommen.

          • @Tristan Rosenkranz

            „Ich hab ihn ausschließlich als großkotzigen Aufwiegler ohne jedes politische Feingefühl wahrgenommen.“

            Was anderes wurde in den deutschen Massenmedien auch nicht berichtet, bedauerlicherweise entspricht das deshalb noch längst nicht der Wahrheit, meist fährt man sogar gut damit, das Gegenteil anzunehmen.

            Der Nobelpreis-Schwarze davor, war zwar sehr eloquent und wurde reichlich mit Vorschußlorbeeren bedacht, aber der Schaden den er angerichtet hat (u.a. mit dem regime-change in der Ukraine, dem Syrien-Konflikt, Lybien usw.) war enorm. Zumindest derartiges kann man Trump m.W. nicht vorwerfen. Trotzdem wurde er bekämpft, wie der Leibhaftige.

          • @Androsch Kubi

            Ich bin ganz sicher kein Gläubiger deutscher ‚Leit’medien, mir genügte völlig, den Typen und die Resultate seines Wirkens zu sehen.

        • Naja, zuwege gebracht hat er nix, ausser die erste Wahl zu gewinnen, die Richterposten zu besetzen und sich und seine Clique durch Steuererhöhungen zu bereichern.

          Die meisten seiner politischen Vorhaben sind gescheitert. Von Obamacare abschaffen, über die Zoll Politik bis hin zur Mauer. Nicht zu reden von Pandemie, Wiederwahl und anschließendem Putschversuch.

          Wenn der Narzissmus der Kompetenz im Weg steht, empfinde ich das nicht als kompetent.

          • Obamacare: keine Ahnung, so eine massenmediale Behauptung, was genau ist Obamacare, was genau hat Trump versucht und was ist dabei herausgekommen? Das sind immer nur so blöde Schlagworte und Behauptungen, die man schlecht prüfen kann, wenn man nicht dort lebt.

            Zoll Politik: die war erstens sinnvoll (er muss dem kommenden Dollarcrash vorarbeiten und die Abh. von China reduzieren) und zweitens hat er da auch einiges gemacht, inwiefern das Bestand hat, weiß ich nicht, weil unsere Medien nicht konsistent darüber berichten.

            Mauer: auch so ein Ding, über das man nichts mehr hört. Keine Ahnung, was daraus geworden ist.

            anschließendem Putschversuch: m.W. behaupten diesen quasi faktenfrei nur die politischen Gegner, m.W. spricht sogar viel dafür, dass sie das selbst inszeniert hatten, dass die Wahl eher dem entsprochen hat, was man Russland immer unterstellt, ist auch noch so eine Sache

          • @Obamacare
            Nach dem, was ich gelesen habe, enthält sie u.a. einen teilweisen Kontrahierungszwang, d.h. Menschen mit höherem Risiko müssen zu den gleichen Konditionen versichert werden und älteren darf maximal das 3-fache (glaub ich) abgeknöpft werden wie den jüngsten.

            Leider weiß ich nicht, warum das die Kosten des teuren US-Gesundheitssystems nicht deutlich gesenkt hat, beruhen die hohen Kosten doch v.a. auf den hohen Verwaltungskosten, die das Aussortieren/Berechnung zum Risiko passender Preise bei jenen mit höheren Risiken verursacht, die durch den Kontrahierungszwang sinnlos werden. Weiß einer da mehr?

    • Prinzipiell können auch Männer inkompetent aber von sich überzeugt sein. Das Problem ist, dass wir uns eine ganze Frauenwelt gezüchtet haben, die eben wie Anne Spiegel ist. Frauen wird überall eingeredet

      – ihre Kompetenz liege bereits in ihrem Frausein begründet
      – die Arbeit der Frauen ist das einzig entscheidende und relevante Arbeit
      – es sind nur Frauen, die überhaupt wirklich arbeiten
      – Frauen könnten alles besser und nur Männer hindern Frauen an allem

      Ja, was soll denn da anderes bei rauskommen?

    • c), denn jede Quotierung führt dazu dass Geschlecht das erste Auswahlkriterium sein muss, vor jeglicher Eignung. Das führt unweigerlich dazu, dass mindergeeignete Personen hohe Posten bekommen, und geeignete Personen unberücksichtigbt bleiben.

      Dafür ist es egal nach welchem Kriterium und nach welcher Gewichtung quotiert wird. Das sind nur Unterschiede im Detail.

      – Bei frauenbevorzugender Quotierung (wie derzeit bei uns) bekommst du dann überwiegend inkompetente Frauen.
      – bei symmetrischer Quotierung (bei uns derzeit nicht durchgeführt, aber denkbar) bekommst du inkompetente Personen beiderlei Geschlechts zu ungefähr gleichen Anteilen
      – bei männerbevorzugender Quotierung (zZ Science Fiction) würdest du überwiegend inkompetente Männer bekommen

      Dass die Quotenfrauen zusätzlich Feministinnen sind macht es natürlich noch schwerer. Kann es kompetente Feministinnen geben? Das ist eine philosophische Frage, so wie ob es kompetente Grüne geben kann. Es gibt sie halt auf unserem Planeten nicht.

      • Kompetent in WAS? ist die Frage.
        Dass sie nicht kompetent sind für das Amt das sie bekleiden wollen, heißt ja nicht, dass sie gar nichts können.
        Sie könnten, als wahlloses Beispiel, hervorragende Rufmörder sein

    • c) in Verbindung mit dem, was Adrian schrieb.
      Quoten sind generell nicht gut für die durchschnittliche Kompetenz, aber wenn man den Quotengeförderten auch noch einredet, sie seien die tollsten, ist der Effekt nochmal deutlich größer.

    • Ich denke, es ist eine Mischung aus allem. Wenn sich Frauen im Staatsfeminismus als permanent benachteiligt ansehen, sich aber gleichermaßen als überall systemrelevant und moralisch höherwertig einordnen, wenn sie ihre subjektive Emotionalität als ihre eigentliche Kompetenz betrachten und darin wie Greta, Emilia, Luisa und die FFFFräuleins bestätigt werden, dann kreisen sie nur noch um sich selbst. Wenn dann noch die Lebenserfahrung ausschließlich aus Kreißsaal, Hörsaal und Plenarsaal besteht, um dann als Gipfel ein Ministeramt abzugreifen, dann ist von ihnen mehr zu erwarten als „Ich, ich, ich“.

      Die zentrale Frage ist für mich die nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Ministern. Wozu brauchen wir die denn, wenn nicht in Situationen unvorhergesehener Geschehnisse. Das ist halt kein Job mit garantierter Arbeitszeit von 8-12, während die Kids in der Schule sind. Das ist eine Berufung, bei der es darum geht, Verantwortung für das Große zu übernehmen und in Krisen entschlossen, souverän, bedacht und vor allem verantwortungsbewusst zu handeln und zu entscheiden.
      Diese Grundhaltung, dieses Selbstverständnis fehlt. Es herrscht vielmehr die Beliebigkeit. Und diese Beliebigkeit wird von Scholz und vielen Anne-Spiegel-Verstehern durch ihre verständnisvollen Nachsicht zum Standard gemacht. Darin liegt aber ein Grundfehler: Wir alle müssen solche Frauen für voll nehmen und an ihren Taten messen – auch wenn sie das im Feminismus als Zumutung empfinden.

  3. Ich würde euch jetzt gerne erklären, was für pöse Sexisten ihr seid. Aber meinem Hamster ging es nicht so gut, daher habe ich mich, aus reiner Fürsorge, dazu entschlossen, in Urlaub zu fahren.
    Außerdem lässt es sich mit einem Pina Colada in der Hand nicht so gut tippen. Etwas Mitgefühl wäre ja echt angebracht, ihr Gemeinen.

  4. Gut so. Toxische Weiblichkeit in Reinkultur. Ich bin kein Psychologe, ein Psychoprofil der Dame würde mich allerdings schon interessieren.

    Der Fall Spiegels hat aber auch gezeigt, dass der Diskurs hierzulande bisweilen wirklich merkwürdig abläuft.

    1. Ahrtal Katastrophe und Vorspiel
    Das war sachlich der entscheidende Punkt. Hier hat das Landesumweltministerium unter Leitung von Spiegel umfassend versagt. Wen die Details des Ablaufs interessieren, siehe hier: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/flut-rekonstruktion-ahrtal-protokoll-100.html
    Der Ernst der Lage war hier offensichtlich nicht klar, obwohl es frühzeitige Alarmzeichen gab. Ich erinnere mich gut an diese Tage, da die Niederschlagswarnungen schon frühzeitig extrem hoch waren und ich als Klimafalke und interessierter genau vor sowas Schiss habe. Die frühen Modelle – 3 bis 4 Tage vorher – bezogen sich noch auf den Alpenraum, und ich habe genug Phantasie, um mir auszumalen, was 1cm Regen bedeutet. Erst recht, da meine Mutter 200m von einem Fluss entfernt lebt und ich in den letzten diesen des öfteren misstrauisch beäugt habe.

    Im Umweltministerium kam es zu widersprüchlichen Modellierungen. Als dann „Alarmstufe Rot“ endgültig gegen Abend absehbar war (auch wenn die Modelle den tatsächlichen Ablauf immer noch unterschätzten), passierte… Nichts. Zumindest nichts im Nachhinein Erkennbares. Prognose war da 5m statt 3m wie beim letzten „Jahrhunderthochwasser“. (Tatsächlich waren es wohl 7m). Sollte für „Kacke ist richtig am Dampfen“ ausreichen.

    Die Chance, Menschen zu retten, wurde hier vertan. Verantwortung klar bei Spiegel und dem LUM. Die haben die Modelle. Die haben nicht genug gehandelt. Die SMS von Spiegel in der Nacht haben dann gezeigt, wes Geistes Kind sie ist. Cover-your-ass Modus pur. Politik als Kommunikationsspiel zum eigenen Machterhalt.

    Inwieweit hier im Anschluss eine konkrete Aufarbeitung des Versagens vorgenommen und kommuniziert wurde, entzieht sich meiner Kenntniss, auch im Untersuchungsausschuss.

    2. Der Urlaub.
    Dass sie 10 Tage später in den Urlaub fährt, finde ich jetzt halb so wild. Corona, Homeoffice, etc. Die Aufgaben im LMU liegen im Vorfeld, nicht im Nachgang. Die gleichen, die sich über die Foto-OP SMS aufgeregt haben, regen sich beim Urlaub darüber auf, dass es nicht genug Foto-OP’s gab.

    3. Kommunikation
    In den Urlaub zu fahren, und dann nicht an Kabinettssitzungen teilnehmen, und das dann auch noch zu behaupten (ggü BILD, ausgerechnet), das zeugt schon von galoppierendem Realitätsverlust.

    Kleinreden von Problemen als umfassende Lösungsstrategie.

    Die Tränendrüse PK war dann nur noch das Sahnehäubchen, erst recht nach dem umfassenden Vertrauensentzug des Parteivorstands. Auch hier eine völlige Fehleinschätzung, wie das Gesagte ankommen würde.

    Spannend finde ich Spiegels Berufung zur Bundesministerin. Dreyer hat wahrscheinlich (pure Spekulation) genau gewusst, was sie da als Ministerin hat. Und wie die Situation noch um die Ohren fliegen kann. Und hat sie schön dem Scholz umgebunden,obwohl sie doch erst 9 Monate vorher ihr Superministerium in RLP bekommen hatte, um dann im Angesicht der Krise zu versagen.

    Alles in allem muss ich sagen: Guad, dass die weida is. Die Charakterzüge findet man leider in der Politik immer wieder. Und nicht nur bei Frauen.

    • Es gab auch schon vor der Industrialisierung Starkregen und Hochwasser, und es gibt nichts was die Menschheit tun kann, das zu verhindern.

      • Ich zitiere mal aus Arnes Post von gestern (https://genderama.blogspot.com/2022/04/frauenministerin-anne-spiegel.html):
        „Der auf das Thema „Klima“ spezialisierte Wissenschaftsjournalist Axel Bojanowski fügt hinzu:

        Als Umweltministerin von Rheinland-Pfalz gehörte Anne Spiegel zu jenen Vielen, welche die Flutkatastrophe vergangenes Jahr unlautererweise auf den Klimawandel schoben. So lässt sich nach Wetterkatastrophen am effektivsten von wahrer Verantwortung ablenken.“

        Das trifft meines Erachtens den Nagel auf den Kopf.

      • Bullshit. Seit 40 Jahren wird die Klimaerwärmung vorhergesagt, und seit 20 Jahren die signifikant stärkeren Niederschlagsereignisse.

        „Es hat schon immer Klimawandel gegeben“ ist dabei einer der dümmsten Talking Points der fossilen Brennstofflobby. Dicht gefolgt von „wir können eh nichts machen“.

        • „Bullshit. Seit 40 Jahren wird die Klimaerwärmung vorhergesagt“

          Das ist nicht besonders schwer. Die Hälfte der Zeit wird es wärmer, die andere Hälfte kälter. Mit Würfeln hat man also eine Chance von 50% das richtig vorherzusagen. Einen schon begonnenen Trend „vorherzusagen“ erhöht die Trefferquote ungemein, und das ganz ohne irgendwas Signifikantes damit auszusagen.

          „und seit 20 Jahren die signifikant stärkeren Niederschlagsereignisse.“

          Es passiert das was schon immer passiert ist. Das „vorherzusagen“ ist eine Tautologie.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenhochwasser_1342
          https://de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenhochwasser_1480
          https://de.wikipedia.org/wiki/Elbhochwasser_1845
          https://de.wikipedia.org/wiki/Sieghochwasser_1909
          https://de.wikipedia.org/wiki/Werrahochwasser_1909
          https://de.wikipedia.org/wiki/Seinehochwasser_1910
          https://de.wikipedia.org/wiki/Lechhochwasser_1910
          https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_13._Juni_1910
          https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_im_Osterzgebirge_1927
          https://de.wikipedia.org/wiki/Oderflutkatastrophe_1947

          „„Es hat schon immer Klimawandel gegeben“ ist dabei einer der dümmsten Talking Points der fossilen Brennstofflobby.“

          Ich bin Lobby meiner eigenen Energierechnung. Und es ist kein „Talking Point“ sondern eine WIderlegung der Ökopropaganda. Denn die behauptet, das Klima sei bisher stabil gewesen, und plötzlich huiiiii gebe es Wandel wo bisher alles gleichbleibend gewesen sei. Oder huuiiiiiii immer mehr ungewöhnliches Wetter wo es bisher nur liebliches Frühlingswetter bei einer milden Brise geben habe. Und das ist halt gequirlter Hüttenkäse, so wie alles was Ökos glauben.

          „Dicht gefolgt von „wir können eh nichts machen“.“

          Nun das ist offensichtlich. Es gibt keine bekannte Methode, das Klima deterministisch in eine bestimmte Richtigung zu beeinflussen. Insbesondere nicht in eine Richtung, die „weniger unangenehme Ereignisse“ nach dem Geschmack westdeutscher Millionärstöchter bewirken könnte, aber auch sonst nicht.

        • Was recht gut als Erklärung für die Hochwasser taugt, hängt mit dem verlangsamten Jetstream zusammen
          https://www.br.de/wissen/jetstream-wetter-klima-extremwetter-ozon-100.html
          Das braucht man nicht glauben, das kann man messen.

          Ansonsten fällt angesichts der Frontfratzen bei den Klimawandelnden die Wahl schwer, ob sie der Kita, der Psychiatrie oder einer Laientheatergruppe davongerannt sind. Andrerseits machen sie unfreiwillig, aber nachhaltig auf den eklatanten Mangel an Therapieplätzen hierzulande aufmerksam.

        • Ich gebe jetzt aus dem Gedächtnis wieder, von daher bitte die genauen Daten selbst recherchieren.
          Der 30-Jährige Krieg im 17 Jhdt markiert das Ende eines warmen Mittelalters (so um 2 Grad wärmer als heute). Diese Kältephase dauert mit kleineren Schwankungen bis heute an. Und selbst heute ist es nicht wirklich klar, ob es wieder wärmer wird oder bleibt so wie es seit 3 Jahrhunderten war.
          Meiner Meinung nach sind alle Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Klima deshalb so populär, weil die Menschen (warum auch immer) so auf Katastrophen abfahren und ihr schlechtes Gewissen (warum auch immer) durch einen mehr oder minder abstrusen Ablasshandel beruhigen möchten. Ziehen aber nicht in Betracht, dass sie damit gleichzeitig ihre eigenen wirtschaftlichen Grundlagen (auch für diesen Ablasshandel) zerstören. Irgendwie meinen sie, dass die Verhältnisse so bleiben werden, wie sie sind. Es ist eine Illusion…
          Passt aber irgendwie schon, so einen Unsinn muss man sich leisten können. Der springende Punkt ist dabei, kein Mensch weiß, wann der Zustand umkippt, der unsere wirtschaftliche Lebensgrundlage so beschädigt, dass das System sich nicht mehr selbst stabilisieren kann. Kommen noch unvorhergesehene Ereignisse dazu (z.B. Krieg) wird es ganz lustig.

      • Extremhochwasser scheint es an der Ahr tatsächlich im 100 Jahre Rhythmus zu geben. So gab es 1804 und 1910 ähnliche Ereignisse. Pegelmarken davon sind auch im Ahrtal verteilt. Es gab auch unter Experten Unverständnis, als die Flut von 2016 zum Jahrhunderthochwasser deklariert wurde

        • Alle Orte an Flüssen wissen geschichtlich von solchen Ereignisse zu berichten, egal ob Ahr, Donau, Rhein etc. Ich weiß noch aus meiner Zeit in Koblenz, wo über die Rheinhochwasser gejammert wurde. Bis einer mal anmerkte, dass die Überschwemmungsgebiet über Jahrhunderte nicht bebaut wurden, weil die Leute wussten, da kommt der Fluss. Doch dann war die Gier nach Bauland zu groß. Manche bauten ihre Häuser auf Stelzen. Trotzdem kam das Gejammer über das Wasser.
          Seither werden am Oberrhein Polder Anlagen zur Flutung gebaut. Komisch, dass die superintelenten Frauen in RLP da nicht dran dachten.

          • Als die Flut aktuell war, habe ich irgendwo gelesen, dass es einen Interessenskonflikt zwischen Hochwasserschutz und Stromerzeugung durch Wasserkraft gibt. Für die Stromerzeugung ist es gut, wenn die Talsperren möglichst voll sind. Hohe Fallhöhe ergibt mehr Strom. Nur, wenn ein Unwetter droht, sollten die Talsperren vorher möglichst kontrolliert geleert worden sein, indem man gerade soviel Wasser herauslässt, dass die Flüsse nicht die Ufer übersteigen. Sollte herauskommen, dass man das zugunsten von „green energy“ versäumt oder unterschätzt haben sollte, und deswegen der Ablauf unterblieben ist, wäre das ein noch viel größerer Skandal.

            Aber in unserem Land gibt es kaum noch Journalisten, die was taugen und das mal nachrecherchieren würden. Die verstehen ihre Aufgabe eher im Flankenschutz von rot-grün.

      • Vor der Industrialisierung gab es keine Modelle und Verfahren, mit denen man so präzise wie heute selbst für eine Region wie das Ahrtal Wetterereignisse und seine Folgen voraussagen kann. Es ist erst mal egal, ob die Wetterlage, die zu diesem Ereignis geführt hat, als eine Folge des langsamen, vom Menschen begünstigten Klimawandels zu werten ist oder nicht. Der reflexhafte Hinweis auf den stetigen Wandel des Klimas lenkt in diesem Fall vom Thema ab.

        Das Thema ist: Weshalb hat das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz keine Unwetterwarnung mit enstprechenden Empfehlungen für die betroffene Region herausgegeben? Und wie hätte eine Warnung überhaupt die Bewohner dieser Region erreicht? Dieser Punkt kommt seit den Ereignissen im letzten Jahr zu kurz.

        Hier hat das Land Rheinland-Pfalz, federführend das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz und seine nachgeordnete Behörde, das Landesamt für Umwelt (LfU), einfach versagt.

        PS: Ich wundere mich, alle Minister, die in den letzten Jahren zurücktreten mussten, sind doch nicht wegen inhaltlicher Fehler zurückgetreten, sondern mussten mehr oder weniger wegen privater Lappalien ihren Hut nehmen. Das ist bedenklich. Oder habe ich da einen falschen Eindruck?

        • @Tagedieb „Es ist erst mal egal, ob die Wetterlage, die zu diesem Ereignis geführt hat, als eine Folge des langsamen, vom Menschen begünstigten Klimawandels zu werten ist oder nicht.“

          Das ist aber die Frage die mich hier interessiert, weil mit ihr etliche politische Maßnahmen begründet werden, die uns allen massiv schaden. Ob es irgendwo tief in der westdeutschen Provinz regnet, ist mir dagegen ziemlich egal.

          „PS: Ich wundere mich, alle Minister, die in den letzten Jahren zurücktreten mussten, sind doch nicht wegen inhaltlicher Fehler zurückgetreten, sondern mussten mehr oder weniger wegen privater Lappalien ihren Hut nehmen. Das ist bedenklich. Oder habe ich da einen falschen Eindruck?“

          Das liegt daran dass Inkompetenz inzwischen so normalisiert ist, dass sie nicht mehr als Problem wahrgenommen wird.

          • „Das ist aber die Frage die mich hier interessiert, weil mit ihr etliche politische Maßnahmen begründet werden, die uns allen massiv schaden. Ob es irgendwo tief in der westdeutschen Provinz regnet, ist mir dagegen ziemlich egal.“

            Ihre Frage spielt bezüglich der Fehlleistungen des von Frau Spiegel geleiteten Ministeriums und ihr unterstellten nachgeordneten Behörde in Rheinland-Pfalz keine Rolle.

            Es gibt ja auch in der ostdeutschen Provinz einige Regionen, die auf Grund ihrer Geographie anfällig sind für solche Katastrophen. Und da wurde meines Wissens in den letzten 60-30 Jahren auch fröhlich in früher mal freigehaltene Überschwemmungsgebiete hinein gebaut. Die Fehlleistung bzw. Ursachen dieser Fehlleistung bezüglich der Auswertung und Bewertung einer sich entwickelnden Wetterlage, bei der es zu sehr starken Regenfällen kommen kann, dürfte auch, nur zum Beispiel, den Freistaat Sachsen interessieren.

          • @Tagedieb „Ihre Frage spielt bezüglich der Fehlleistungen des von Frau Spiegel geleiteten Ministeriums und ihr unterstellten nachgeordneten Behörde in Rheinland-Pfalz keine Rolle.“

            Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht in Rheinland-Pfalz. Was da passiert ist mir völlig egal.

            „Es gibt ja auch in der ostdeutschen Provinz“

            Grüne kommen nunmal aus Westdeutschland, und nicht ausm Osten und nicht aus Berlin. Die Grünen haben in den gleichen Regionen ihre Hochburgen wie früher die NSDAP. Es geht um den Unterschied zwischen wohlstandsverwahrloster provinzieller faschistoider Ideologie der Ökos, und weltläufigem Liberalismus.

            „die auf Grund ihrer Geographie anfällig sind für solche Katastrophen“

            Solche gibt es, aber Kraftwerke abschalten ändert daran genau nichts. Es führt nur dazu, dass man dann kein Wasser abpumpen kann weil der Strom fehlt. Ökos wissen das nicht.

  5. Das Wichtigste an der Rede von Spiegel ist der Ausschnitt von Markus Feldenkirchen, wo sie sich zu einem nicht sichtbaren Moderator umblickt und zu dem oder eher zu sich selber flüsternd sagt

    „Jetzt überlege ich (unverständlich) irgendwas zum Abrunden“

    „Abrunden“ ist ein technischer Begriff der Gestaltung von medialen Auftritten, es geht wieder mal nur darum, wie der Auftritt wirkt und ob alle handwerklichen Regeln eingehalten werden. Also letztlich ob ihre mediale Imagekonstruktion OK ist. Damit verrät sie aber, daß sie wieder mal in erster Linie schauspielert und an ihr Image denkt. Das war technisch gesehen ein ganz grober handwerklicher Fehler, die eigene Schauspielerei verraten zu haben.

    Wobei ich nicht glaube, daß andere Politiker viel besser sind. Die Hauptqualifikation von Politikern besteht darin, sich in den Parteihierarchien hochzubeißen und Konkurrenten auszuschalten (am einfachsten als Quotenfrau bei den Grünen und der SPD) und in den Medien gut auszusehen. Das versagen der Quotenfrau Spiegel sagt viel aus über unsere Politikerkaste als ganze.

  6. Das ist eigentlich eine PR-Tante die glaubt, Verpackung könne Inhalt ersetzen. Das kam schon bei den geleakten SMS raus, und das erklärt die Wortwahl „abbinden“.

    Außerdem dachte sie wohl das sei nicht live, sondern werde noch geschnitten. Deswegen glaube sie, sich Off-Bemerkungen leisten zu können, die dann tiefer blicken ließen als ihr recht sein konnte.

      • Sie ist offenbar so in ihrem „Ich“ gefangen, dass das für sie gar keine Rolle spielt. Dieser vermutlich feministisch induzierte Egozentrismus ist für eine Politikerin eine sehr schlechte Visitenkarte. Denn in der Politik geht es ja darum, für viele Menschen Verantwortlichkeit zu zeigen – und nicht nur für sich selbst.

    • Ja, sie war nie Ministerin. Sie hat immer nur Ministerin gespielt. Und in der Szene dachte sie wohl wirklich, dass hier Politik und Medien gemeinsam an einem Strang ziehen und der Öffentlichkeit ein Politstück vorspielen.

      Megapeinlich.

      Die eigentliche Schlüsselfrage ist allerdings: Warum hat sie in all ihren Positionen niemals einen loyalen Stab? Ihre ganzen Auftritte wirken nicht nur schlecht gespielt sondern auch extrem amateurhaft. Und eine politische Linie gab es auch nie.

        • Kann ich nicht beurteilen, aber klingt plausibel. Die GrünInnen sind ja bekannt dafür, sich eher mit „ideologisch gefestigten“ als mit kompetenten Personen zu umgeben.
          Ich vermute, dass die Anzahl der Personen, die gleichzeitig grün-feministisch genug sind, um von jemandem wie Spiegel als Mitarbeiter geduldet zu werden, und realistisch-praktisch genug, um kompetente Unterstützung zu bieten, eher gering ist.

      • Vielleicht ist ihre Annahme generell richtig und das wäre normalerweise rausgeschnitten worden. Da aber auch den Journalisten klar war, dass sie in Ungnade gefallen war, musste man ihr nicht mehr gefallen und hat es so wie es war weiterverbreitet.

  7. Am allerekelhaftesten werden diese grünen Menschenhasser immer dann, wenn sie sich im hemmungslosen Selbstmitleid ergehen, wie diese unsägliche Spiegel jetzt.

    • Ein nachdenklich stimmender Punkt. Gut möglich, daß im Frauenstatut der Grünen als geheime Zusatzklausel verankert ist, daß beim Anblick grüner Frauen die Zuschauer möglichst grün im Gesicht werden sollen. Als Werbemaßnahme sozusagen. Mußte Spiegel auch deshalb gehen?

      • Wenn so ein süßes Rehkitz auch noch die Flutkatastrophe gemeistert hätte – der Wahlerfolg der Grünen wäre nicht auszuhalten gewesen. Sie haben sie nicht unterstützt und dadurch eine Riesenchance vergeben. Aber was will man auch von einer antisexistischen Partei erwarten!

        Ich versuche stets, mich nicht von Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Ob mit Erfolg, weiß ich nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass Äußerlichkeiten wahlentscheidend sein können. Als Katarina Barley – gesteht, sie zieret ihr Geschlecht! – aus der Bundespolitik verschwand und Frau Esken auftauchte, wurde es für die SPD schwerer. Als Claudia Roth in den Hintergrund und Annalena Baerbock in den Vordergrund rückte, wurde es für die Grünen leichter.

        @Christian: wurde diese Thematik in diesem Blog bereits gewürdigt?

        • Also Barley kann ich noch verstehen, die hatte irgendwie was Süßes, vor allem, als sie noch etwas jünger war. Aber Spiegel? Aus der Entfernung vielleicht nicht ganz unattraktiv, aber bei näherer Betrachtung ihres verhärmten, verbiesterten Gesichts gehen bei mir sämtliche Warnlampen an, sie wirkt auf mich wie ein sehr unangenehmer Mensch. Und damit war’s das dann für mich auch in Sachen Attraktivität, die könntest du mir auf den Bauch binden, ohne dass…

  8. Spiegels Rücktritt ist selbstverständlich Sexismus und Folge des Patriarchats. Aus dem gleichen Gedankendschungel nährt sich der Sexismusvorwurf gegen die Schlümpfe, der Genderpay Gap oder die gläserne Decke. Passend dazu „Fast ein Drittel der Deutschen glaubt, in einer „Scheindemokratie“ zu leben“ https://www.faz.net/aktuell/fast-ein-drittel-der-deutschen-glaubt-in-einer-scheindemokratie-zu-leben-17951345.html

    Wie kommt überhaupt jemand auf die Idee, wir hätten eine Demokratie? Wir haben die Grünen als Teil der Regierung, da gelten nur Räte, Quoten und Geschlechter, also alle Arten von Frauen. Die moralischen Vorgaben und die Parteidoktrin der Grüninnen sind ausreichend für dieses Land. Wir merken doch, wie eine Spiegel oder Baerbock, Roth, Künast, Göring-Dingsbums uva. in einer eigenen Scheinwelt leben wollen und sehr viele Menschen zu manipulieren wissen. Wie können es da die nicht Gebährmutter-Tragenden wagen aufzumucken und dieser der Gattung Quatromilf angehörenden Wurfmurmel den Job abspenstig machen? Das kann nur Sexismus sein!

    P.S. Feminismus ist Hass.

  9. Das interessante ist, dass die schwer quantifizierbare Carearbeit immer dann als außergewöhnliche Belastung empfunden wird, wenn sie dazu dient Fehler in anderen Bereichen zu begründen oder Forderungen nach Umverteilung sonstwelcher Art durchzusetzen. Es wird suggeriert, dass der geschwächte Mann offensichtlich nicht in der Lage ist die Carearbeit für die Kinder zu übernehmen und selbst(verschuldet?) zum Carefall wird (Überverantwortlichkeit), was der Grund dafür war, dass sie den bitter nötigen Urlaub zugestimmt hatte (Unterverantwortlichkeit). Wenn Männer allerdings die Care Arbeit übernehmen wollen, was ja defacto im 21. Jahrhundert immer mehr der Fall ist, stoßen sie regelmäßig auf Widerstand von Frauen, die die Carearbeit nur ungern abzugeben scheinen. Den meisten Frauen wird schon klar sein, dass wenn Mann die Carearbeit genauso gut, evtl. sogar besser und schneller macht, ein Großteil ihres femininen Nutzens außerhalb der Sexualität in einer Partnerschaft entfallen würden. Das rüttelt am (medial vermittelten) Selbstverständnis einer Frau.
    Defacto wird der Urlaub bereits länger geplant gewesen sein und sie sich gedacht haben, „die schaffen das auch ohne mich als Phrasengenerator“. Sehr ungünstiger Zufall, dass die Flut direkt davor war, aber gebucht ist nun mal gebucht.
    Der Grünenwähler ist so verstrahlt, der wird auf die Malle-CDU-Tante zeigen und denken, dass ist normal, dass machen alle so, kein Grund zur Aufregung.
    Die Geschichte mit den Schlaganfall, den Kindern, dem Burnout…sie weiß das die letzte Karte der Frau am Pranger die überlastete pflegende (alleinerziehende) Mutter ist, die in der Regel überall Mitleid und Verständnis erzeugt. Ob sie die höhere Stimmlage für den Mädcheneffekt absichtlich oder unterbewusst einsetzt?

    • Wobei vier Kinder in dem Alter (KiTa/KiGa) schon eine Ansage sind. Das wuppt mann/frau nicht nebenbei. Allerdings, diese oft angebrachte „Care-Arbeit“ lässt sich leicht gegen Entgelt externalisieren.

      In dem Fall hier würde ich eher darauf spekulieren, dass sie der zwangsläufigen Entfremdung von den Kiddies (oder besser der Entfremdung der Kiddies von ihr) entgegenwirken wollte. Und nicht die Care-Arbeit übernehmen wollte, um ihren kranken Mann zu entlasten.

      Weibliches Besitzdenken in Bezug auf „ihre“ Kinder kann sehr intensiv sein.

      Aber wie auch immer: Der Rücktritt war überfällig, da es Aufgabe einer Ministerin ist, die politische Verantwortung für Fehler des ihr anvertrauten Ministeriums zu übernehmen.

      Urlaub oder nicht, Erreichbar oder nicht, die Flutwarnung war sowohl vom amtlichen Wetterdienst als auch vom europäischen Hochwasser-Warndienst da, aber wurde in ihrem Ministerium verschlampt. Und in der Folge sind Menschen gestorben.

      Da hätte sie die Konsequenzen draus ziehen müssen.

  10. Ich zitiere hier mal Michael Klonovsky, der folgendes am 30.03. über die CDU-Frau Heinen-Esser schrieb, die praktisch wegen derselben Geschichte zurücktreten musste (auch die Flut, auch lieber im Urlaub mit der Familie):

    Frau Heinen-Esser erklärte zunächst, sie habe direkt nach der Flutnacht ihren Mallorca-Urlaub unterbrochen und sei nach Düsseldorf geflogen. Freilich flog sie am nächsten Tag wieder zurück, wie sie später während ihrer Vernehmung im Landtagsuntersuchungsausschuss zugab, um ihren Urlaub fortzusetzen. Die Begründung: Sie habe sich um ihre 15jährige Tochter und deren vier Freundinnen kümmern müssen, das sei ihrem Ehemann allein nicht zuzumuten gewesen.

    Die Ministerin war also nach einer Jahrhundertflut in ihrem Amtsbereich neun Tage lang weder am Ort des durchaus erregenden Geschehens noch in ihrem Ministerium, sondern im Urlaub.

    „Meine Frau machte mich darauf aufmerksam, dass Frauen für ein solches Verhalten Verständnis erwarten und – zumindest von Frauen – auch erwarten dürfen”, schreibt mir Leser ***. „Wenn es um die Betreuung von Kindern oder Familie geht, hat das immer Priorität. Das versteht jede Frau, und nur wenige Frauen würden das in Frage stellen. Je mehr Frauen wir also in Positionen mit Verantwortung sehen, umso schneller werden wir uns vielleicht daran gewöhnen, dass diese Verantwortung nur auf dem Papier existiert, und fast die Hälfte der Wähler hat dafür auch noch Verständnis.”

    • „und fast die Hälfte der Wähler hat dafür auch noch Verständnis“

      Hat ja auch die Mehrzahl der Deutschen nach wie vor Verständnis für den epochalen Verrat die Energieversorgung Deutschlands in russische Hand zu legen oder warum sonst sinkt die ZPD nicht ins Bodenlose?

      Ein absolut unverantwortliches Scheissland: das ist Deutschland. Welches anscheinend einfach unfähig ist sinnvoll Demokratie zu leben. Raus kommen dann so Gestalten wie Spiegel ….

      • Je mehr „Klimaschutz“, sprich volatiler Flatterstrom aus Wind und Sonne, desto mehr Gaskraftwerke braucht man, die zum Ausgleich schnell anspringen, wenn der Wind sich legt, und daher der Strom fehlt. Das geht nicht mit Kohle und schon gar nicht mit Atom. Das ist nicht alleine der SPD anzulasten, sondern mindestens genauso den Grünen, die diese Politik gepuscht haben, und Frau Merkel, die den Irrsinn begangen hat, gleichzeitig aus Atom und Kohle aussteigen zu wollen, was ja das Wall Street Journal als „die dümmste Energiepolitik der Welt“ bezeichnet hat.

        Ich will das Fass Ukraine nicht groß aufmachen, nur zeigt sich doch gerade, dass, wenn überhaupt, wir tief im Enddarm der Amis sitzen, weil eine deutsche Souveränität nichts weiter als eine Chimäre ist. Und deswegen selbstmörderische Sanktionen mitmachen, die vor allem uns selbst treffen und weniger die Russen, wie sich gerade schon zeigt. Wandel durch Annäherung war prinzipiell ein richtiges Konzept, das nur einen Fehler hatte: Es hat nicht berücksichtigt, dass die Geostrategen in den USA daran überhaupt kein Interesse haben und wie der Elefant im Prozellanladen alles wieder kaputt machen. Es ist schon selten dämlich, zu glauben, man könnte russenhassenden Nazis in der Ukraine Atomwaffen versprechen, und Russland würde das direkt vor seiner Haustüre einfach so hinnehmen. Dämlich, oder vielmehr gewolltes Zündeln.

        Dass die Deutschen unfähig zu sinnvoller Demokratie sind, hat man jetzt ja zwei Jahre lang gesehen. Die meisten hatten null Probleme damit, wenn Grundrechte wegen einer besseren Grippe hops gehen. Wie soll das erst gehen, wenn wir wirklich mal ein Problem haben? Ich bin ziemlich fertig mit diesem staatsgläubigen und obrigkeitshörigen Volk.

        • „was ja das Wall Street Journal als „die dümmste Energiepolitik der Welt“ bezeichnet hat.“

          Kleine Randnotiz: selbst diesen Titel können die Amis mit ihrer Energiepolitik (nämlich den Flüssiggaslieferungen trotz nahegelegener Gasfelder in Kanada „um die Ecke“) in Neuengland jetzt für sich selbst beanspruchen, eine echte Leistung!

          „eine deutsche Souveränität nichts weiter als eine Chimäre ist“

          Souveränität und Handlungsvermögen sind nicht das Gleiche! Die Versorgung mit russischem Gas war immer ein erhebliches Sicherheitsrisiko, vom Anfang an. Aber man hat sich von vermeintlich leichten und dennoch erheblichen Profiten blenden lassen. So kann einem „der Wandel durch Annäherung“ als Konzept natürlich ganz besonders gefallen!

          „Dass die Deutschen unfähig zu sinnvoller Demokratie sind, hat man jetzt ja zwei Jahre lang gesehen. Die meisten hatten null Probleme damit, wenn Grundrechte wegen einer besseren Grippe hops gehen.“

          Da würde ich jetzt keinen Stab drüber brechen wollen, denn Corona war zuerst eine Frage der Fachexperten (die sich allerdings mit wenig Ruhm bekleckert haben). Aber die Frage der Energie muss jetzt klar gestellt werden und imho ist jeder, der jetzt noch vom „menschengemachten Klimawandel“ faselt ein gemeingefährlicher Irrer, wenn nicht ein ausgemachter Verräter. Und Handlanger einer kommenden globalen Hungersnot.

          • Nun ja. Erst mutierten 80 Millionen Bundestrainer zu 80 Millionen Virologen, und jetzt zu 80 Millionen Geostrategen und Waffenexperten. Es ist ein bisschen wohlfeil, jetzt damit anzukommen, man habe das schon immer gewusst, dass es gefährlich sei, einseitig auf russisches Gas zu setzen (Anwesende ausgenommen). Dass dieses Geblubber plötzlich von allen Seiten kommt, macht es umso verdächtiger. Der Wind hat sich gedreht, und entsprechend die Fähnchen darin.

            Vorher war russisches Gas einfach nur günstig und eine wichtige Basis für unseren Wohlstand. Diversifizieren? Auf teureres und umweltschädliches Fracking-Gas? Letztes Jahr hätte das noch empörtes Geschrei von grüner Seite bedeutet, die jetzt zu beinharten Transatlantikern mutierten Grünen, die inzwischen am tiefsten den Helm festgezurrt haben in der Regierung.

            Und: Genausowenig wie es einen Automatismus zu Lockdowns, Maskenpflichten, fragwürdigen Massenimpfungen und Diskriminierung derer gab, die da nicht mitmachen wollten, gibt es jetzt einen Automatismus zu immer härteren Sanktionen. Man wird sich letzendlich entscheiden müssen zwischen „Gesichtswahrung“ und Heulen mit den Wölfen auf Kosten eines Wirtschaftscrashs mit Hunger, Kälte, Blackouts und galoppierender Inflation, oder auf der anderen Seite Rückgrat, eigenem Weg, der die nationalen Interessen vor die Interessen der USA stellt, einem einigermaßen glimpflichen Durchwurschteln durch die Krise und einer Dolchstoßlegende, man sei den Ukrainern in den Rücken gefallen. Ich für meinen Teil bin absolut nicht bereit, auch nur auf einen Kubikcentimeter Gas für den Clown Selensky, der nichts weiter als eine Marionette der Amis ist, und seine Nazi-Drecksäcke von Azov und co. zu verzichten.

    • „Wenn es um die Betreuung von Kindern oder Familie geht, hat das immer Priorität.“

      Und die Priorität auf IHRE Familie führte dazu das viele andere Familien länger auf Hilfe warten und wichtige Entscheidungen erst später getroffen wurden.

      Wenn ihr die eigene Familie wichtiger ist, dann ist das natürlich ihr gutes Recht. Aber das darf dann keine Konsequenzen für andere haben und daher muss sie den Posten dann eben räumen, wenn sie beides nicht unter einen Hut bekommt.

      Und btw. Feministinnen betonen immer die Vorbildfunktion die Frauen in Führungspositionen für andere Frauen einnehmen. Was für eine Vorbildfunktion geben diese Politikerinnen ab, wenn sie ihren Ehemännern nicht zutrauen sich um ihre Kinder zu kümmern und zeigen das sowas eigentlich ihr Verantwortungsbereich ist, für den sie alles andere stehen lassen? Ich wette keines der Kinder oder kranken Ehemänner hat es so schwer getroffen, dass sie sich nicht auch der Vater oder die Großeltern um die Kinder hätten kümmern können und das gleiche gilt auch für den kranken Ehemann.

  11. Die Fragen für mich sind:

    + 4 Wochen Urlaub, bei dem Job? Sie ist keine Grundschullehrerin, oder haben Politiker alle solch großen Freiräume bei der Urlaubsplanung?

    + Bei so langem Urlaub/familiärer Belastung sollte doch gerade bei den Grünen die Frage einer temporären Vertretung kein Problem sein? War es offensichtlich aber.

    Für mich ist die letzte Frage das größter Versagen dieser Partei, wo doch eins ihrer Steckenpferde die „Vereinbarkeit von Familie u. Beruf“ ist.

  12. Die Frau hat ein Ministerium gelietet hatte ein 6 Stelliges Jahres gehalt wenn ihr Mann mit den 4 Kindern überfordert war (gerade wenn er Gesundheitliche Probleme hatte) da hätte man mit dem Einkommen problemlos eine Haushälterin einstellen können, da gibts so viele Möglichkeiten zur Entlastung.
    Dreht doch mal die Rollen um, ein Minister der während einer Kriese sagt er müsste sich um seine Familie kümmern weil die Frau mit den 4 Kindern überlastet ist, der wär schneller seinen Postenlos als man kucken könnte.
    Aber egal ob Mann oder Frau wer in der Chefetage mitmachen will und bereit ist diese verantwortung zu übernhemen, der muss auch bereit sein für den Job alles andere hinten anzustellen, vorallem in Kriesenzeiten, ansonsten hat man da nichts zu suchen.
    Und wenn man merkt das man Familie und Beruf nicht gerecht werden kann muss man eine Entschediung treffen was einem wichtiger ist und die Konsequenzen ziehen und ggf. die Familie vernachlässigen oder die Familie priorisieren und den Job aufgeben und sich einen anderen Job suchen.

  13. Müntefering ist zurückgetreten, weil seine Frau Krebs hatte. Ich habe _niemanden_ sagen hören, dass das ein Zeichen von Schwäche gewesen wäre.

    Ansonsten bin ich der Ansicht, dass ein kranker Ehepartner und vier kleine Kinder einerseits ein legitimer Grund wäre, keinen wichtigen Posten anzunehmen oder zu behalten, andererseits auf DER Einkommensklasse, die mit diesem Level an Verantwortung verdientermaßen einhergeht, hätte sie sich Hilfen leisten können. Eine Begleit- und Pflegekraft für ihren Mann, Kinderbetreuung, wasauchimmer.
    Das würde zwar die Idee untergraben, Mütter wären unverzichtbar, und es wäre nicht direkt ein Modell für alle, aber irgendwas ist immer.

  14. Es kommt leider nie Gegenwind (in der Öffentlichkeit), wenn gefordert wird das jeder stinknormale Faulenzer CEO werden können muss. Statt anzuerkennen, dass ein mehr an Gehalt oder Macht mit Einschränkungen an anderer Stelle einhergehen muss, wird munter behauptet die Präsenzkultur (=in Wirklichkeit arbeiten die alle gar nicht, trotz langer Arbeitszeit) wäre durch eine lockere 9to5 zu ersetzen. Das stimmt halt oft, aber bei Spitzenpersonal eben nie. Es gibt praktisch keinen Spitzensportler der immer nur so tut als würde er trainieren. Freizeitsportler schon eher.

    Zumal die Spitzenkraft eben auch für die seltene aber dann passende Reaktion in Krisenzeiten bezahlt wird. „Leaders eat last“ heisst es landläufig, nicht „Leaders give their Families first“.

  15. Dieser Kommentar vom feministischen Staatsfunk ist bedeutend und zeigt gut das Problem:
    Die Zeit der Anzug-tragenden Politiker, die ihr Leben in den Dienst der Karriere stellen, sollte endlich vorbei sein
    Ich finde, die Zeit der irgendwas-tragenden Politiker, die ihr Leben in den Dienst der Allgemeinheit und der Gesellschaft stellen und Verantwortlichkeit zeigen – die sollte endlich wiederkommen.
    Das ist schließlich die Aufgabe von Regierungsmitgliedern und nicht, ihre Work-Life-Balance zu pflegen.

    • Ich finde, die Zeit der irgendwas-tragenden Politiker, die ihr Leben in den Dienst der Allgemeinheit und der Gesellschaft stellen und Verantwortlichkeit zeigen – die sollte endlich wiederkommen.

      Nun ja, auch in der Vergangenheit waren wohl nur wenige Politiker von reinem Altruismus beseelt.
      Der Unterschied war allerdings, dass eine gewisse Leistung und vor allem Ergebnisse gefordert wurden. Genau dieser Anspruch wird immer mehr geschleift. Es funktioniert immer weniger in diesem Land, aber gerade auch medial bleibt fast jede Kritik daran aus. So als ob Politiker (genauso wie Vorstandsmitglieder etc.) keine Aufgabe zu erfüllen hätten, sondern Selbstzweck seien.

      Es ist typisch, dass Spiegel letztlich über das eher emotionale Thema „Urlaub trotz Katastrophe“ gestürzt ist, während das viel bedeutendere Versagen von ihr und ihrem Haus vor und während der eigentlichen Katastrophe nicht zu einem größeren Thema wurde. Anscheinend gibt es kaum noch jemanden in einflussreicher Position in Politik oder Medien, den Leistungs- bzw. Ergebnisüberprüfungen überhaupt noch interessieren.

      • Es muss ja nicht reiner Atruismus sein. Das wird es sicher nie geben. Aber zentrale Ministerämter und Entscheidungsfunktionen darauf zu reduzieren, ob die Ministerin nun gerade Probleme im Privatleben hat, ist schon sehr dreist. Die Kommentatorin scheint solche Ämter als reine Frauen-Versorgungsposten zu sehen, in denen alles auch wunderbar läuft, wenn die Ministerin meint, Urlaub zu brauchen.

        Was ist das überhaupt für ein Unsinn mit dem Urlaub als zentrale Problemlösungsmaßnahme? Tapetenwechsel ist zwar mal ganz hübsch, den aber als eine Art zentrales Menschenrecht darzustellen und damit die politische Untätigkeit zu legitimieren, ist auch wieder sehr ich-bezogen.

        Dieses „Ich!“ scheint vor allem bei den Grünen jungen Frauen geradezu pandemische Ausmaße anzunehmen:

      • „Nun ja, auch in der Vergangenheit waren wohl nur wenige Politiker von reinem Altruismus beseelt.“

        Aber zumindest von Kompetenz, Entschlossenheit, Führungsstärke und Verfassungstreue. Beim Thema Flutkatastrophe fällt mir da Helmut Schmidt ein. Und da war dann noch eine andere Krise:

    • Jetzt kommt ja immer mehr junges, weibliches, grünes Jetset-Gemüse aus den Löchern gekrochen und beichtet Urlaube. Und immer müssen die Angehörigen für die Fehler herhalten:

      Aus gegebenem Anlass erzählt Kapek erstmals von einer eigenen, durchaus umstrittenen, Urlaubsentscheidung: „Ich stand letztes Jahr vor einer ganz ähnlichen Entscheidung wie Anne Spiegel. Auch ich hatte ein Kind, dem es nach fünf Monaten Lockdown extrem schlecht ging, und obwohl Michael Müller damals darum bat, dass kein Berliner in den Urlaub fährt, um die Pandemie im Griff zu behalten, haben wir uns trotzdem dafür entschieden. Wir wurden auf den Kanaren entdeckt, ich habe hässliche Anfragen von Journalisten dazu bekommen und wurde nach drei Tagen gezwungen, wieder abzureisen und meine Familie zurückzulassen“, sagt sie in der aktuellen Podcastfolge „Berliner & Pfannkuchen“. Verreist war sie über Ostern, mitten im Lockdown.
      https://www.tagesspiegel.de/themen/berliner-und-pfannkuchen/gruenen-politikerin-ueber-ihren-geheimurlaub-im-lockdown-es-war-eine-entscheidung-fuer-meine-familie-auch-wenn-es-politisch-unklug-war/28245472.html

      Die hat sich sicher auch über die Weihnachtsfeier in Downing Street ereifert.
      Ich finde wir sollten nach dem Feminismus auch Urlaube für grüne Politikerinnen als höchstes Staatsziel festschreiben.

      • „Hässliche Anfragen“. Sie wurde „gezwungen“ abzureisen. Musste ihre „Familie zurücklassen“.
        Meine Güte. Denen wird schon übel mitgespielt.
        Grüne Opfer, wohin man schaut oder hört…

  16. Ich habe die Kommentare jetzt nicht alle gelesen, aber das ist doch ideal für die männlichen Politiker. Die können jetzt auch einfach immer behaupten das ihre Frauen und Kinder sie jetzt unbedingt gebraucht haben, wenn sie ihre Verantwortungsloskeit entschuldigen oder sich für sonst irgendwas herausreden wollen. Die Frauen machen es doch vor.

    Ich finde es unglaublich wie realitätsfern und unbelehrbar diese Ideologinnen sind. Es gibt haufenweise Leute die ihnen höflich und in alle Ruhe erklären warum diese Frau nicht haltbar ist und das hat alles nichts mit ihrem Geschlecht zu tun. Aber das interessiert diese Ideologinnen eh nicht. Sie unterstellen ihren Kritikern schon seit über einem Jahrzehnt irgendwelche moralisch schwache oder abwertige Motivationen für ihre Kritik, die diese Kritiker selbst aber nie äußern und sie kommen so verdammt oft damit durch. Daher werden diese Ideologinnen es auch weithin tun. Genau so bei der nächsten überforderten Frau in der Politik.

  17. Scheiße, nehmen die das ernst?

    Eine kostenlose Haushaltshilfe, weil Politikerinnen ja so wenig Geld haben.

    Okay, machen wir das mal. Kostenlos bedeutet hier ja nur das der dumme Steuerzahler den Politikern jetzt auch noch zusätzlich eine Haushaltshilfe bezahlt. ABER DANN dürfen Politikerinnen sich nicht mehr hinter ihrer Familie verstecken.

    • Du entdeckst die lustigsten Sachen, hier die Bio von Twihaus:

      Twihaus
      @RotesSteinhaus
      #TeamWissenschaft, #TeamRealität, #TeamBiologie
      💫Make Love not War💖

      „Team Realität“ 🤣

    • Ach du Sch, der Blog von Miesepetra ist noch schlimmer.

      Aus einem Post über Wahrheit:

      Dabei bräuchte die Menschheit dringend einen klaren und nüchternen Blick auf die Fakten, was natürlich die Akzeptanz dieser voraussetzt, um zu Antworten und Lösungen der massiven selbst verursachten Probleme zu kommen. Doch etliche Ideologien trüben den Blick darauf und sorgen dafür, dass die skurrilsten Überzeugungen Eingang in den Mainstream gefunden haben und noch immer finden, und es wird eher schlimmer als besser. Dabei ist Klarheit das, was Lösungen bringt, doch keine Ideologie, keine Religion, kein wie immer gearteter Glaube. Glaube, nicht Wissen, verschleiert den Blick auf die Fakten und hindert uns daran, zu Klarheit zu gelangen.

      Aus einem Klagelied darüber, dass so wenige Frauen mit ihr solidarisch sind.

      Wir leben seit ungefähr achttausend Jahren im Patriarchat, und das hat längst Auswirkungen auf das menschliche Zusammenleben, wie ich schon öfters in vielen Artikeln auf diesem Blog schrieb. Frauen sind benachteiligt und konkurrieren (um die Männer), weshalb es kaum Solidarität unter ihnen gibt, Männer erfahren ständige Bestätigung und leiden dennoch unter ihrer Sozialisierung, denn diese hindert sie daran, sich und ihr Verhalten zu hinterfragen.

      Ich möcht ja fragen: „Wer sagt es ihr?“ aber der obere Artikel braucht die 8 Absätze Kindergartenphilosophie über Wahrheit nur, um zu begründen, wie schlimm es ist, dass Therapeuten ihre Ich-Botschaften nicht für bare Münze nehmen.
      Sie könnte es gar nicht hören.

  18. Als Guttenberg aufgeflogen ist, hat er versucht einen auf hart arbeitender Familienvater zu machen. Hat ihm nichts genützt. Schließlich habe ja seine Frau alles gemacht (so meine Erinnerung).
    Frau Spiegel ist doch damit hausieren gegangen, dass ihr Mann alles in der Familie mache.

    Der Mann von Frau Spiegel hatte im März 2019 einen Schlaganfall und brauche seitdem Ruhe?
    Dennoch ist sie Landesministerin geblieben. Dennoch hat sie im Januar 2021 ein zweites Ministerium übernommen. Dennoch hat sie im Mai 2021 für eine zweite Legislaturperiode ein Landesministerium übernommen.
    Warum hat sie im Mai 2021 nicht (vorübergehend) einen Rückzieher gemacht? So wie z.B. Kristina Schröder im Jahr 2013?
    Ein Come-Back geht ja auch nach 20 Jahren (Merz)…

    Nein, sie hat weiter gemacht. Dann ist sie sogar noch Bundesministerin geworden. Braucht die Familie jetzt weniger Ruhe?

    Welcher Normalsterbliche kann schon 4 Wochen Urlaub machen? Hätte ich auch gebrauchen können…

  19. »Sie hat also bei bestehender Belastungssituation und gesundheitlichen Beeinträchtigungen ihres Mannes weitere Ämter übernommen und dann bei einer Abwägung die Familie vor dem Job priorisiert um in den Urlaub zu fahren.«

    Klar, kann doch keiner von ihr erwarten, nicht an der Macht kleben zu bleiben. Wie soll das arme Mädchen solche Entscheidungen treffen können?

    Andere treten selbstverständlich von ihren Ministerämtern zurück, um die im sterben liegende Ehefrau zu begleiten. Aber von Männern erwartet man ja auch Verantwortung.

  20. Notworkski ist erzürnt, bemüht sogar ein Menschenrecht auf Urlaub. Die Kolumne zuvor ist 4 Wochen her, was Fragen aufwerfen könnte. Aber gemach: Ich finde, man sollte Stopjobski nicht vorwerfen, wenn sie heimlich Urlaub macht. Denn die Menschheit profitiert davon, auch für die ist das ein Segen.

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