Was wär ein besseres, wärmeres Wetter in diesen intersektionalen Zeiten ohne einen Hinweis darauf, dass Frauen diskriminiert werden, weil sie nicht oberkörperfrei herumlaufen dürfen und Männer privilegiert sind, weil sie das einfach so machen können?
Ein früher Kandidat dafür ist Malcom Ohanwe (der zB hier schon Thema war)in einem entsprechenden Thread bei Twitter.
Es wird wieder wärmer und sonniger. Reminder: Oberkörperfreie Cis-Männer in nicht-queeren öffentlichen Räumen, erinnern Frauen und/oder LGBTIQ* schmerzhaft daran, dass sie ohne etwas dafür getan zu haben, viel, viel weniger Scham für ihre Nippel, Plauzen oder Achselhaare erleben.
Das finde ich bereits sehr relativ. Männer mögen in bestimmten Bereichen oberkörperfrei rumlaufen können, aber im Schnitt zeigen Frauen wesentlich weniger Haut als Frauen.
Ein typisches Männeroutfit wird eher so aussehen:

Polohemd kurze Hose
Da ist nicht viel von der Brust zu sehen.
Ein Frauenoutfit hingegen kann gerade im Sommer bauchfrei und mit Ausschnitt sein oder ein leichtes Sommerkleid sein.
Klar mag da auch mal ein Mann mit nackter dicker Wampe herumlaufen. Aber vorteilhaft wahrgenommen wird er sicherlich nicht deswegen.
Wenn Männer überall wahllos oberkörperfrei rumlaufen, beweist das Verhalten, dass sie genau spüren, dass es gesellschaftlich verpönt ist Männerkörper erotisch zu begehren & sie sich deswegen auch kaum Sorgen machen müssen, sexualisiert zu werden. Sie kennen die Macht von Scham.
Es ist gesellschaftlich verpönt Männerkörper zu begehren? Ich würde eher sagen, dass es mit weitaus weniger Problemen versehen ist. Aber Männer eben einfach stärker optisch ausgerichtet sind und den im Schnitt deutlich stärkeren Sexualtrieb haben. Männer müssen sich keine Sorge machen sexualisiert zu werden ist eine interessante Formulierung. Ich denke Männer würden sehr gerne in gleicher Weise sexualisiert werden wie Frauen. Durch eine Welt lüsterner Blicke zu wandern wenn man etwas Haut zeigt wäre eher klassisches Material eines Pornos, also eine männliche Phantasie.
Oberkröperfrei als Cis-Mann auf einer Parkbank ein Bier zu trinken, zeugt oft davon, dass man Homophobie und frauenfeindliches Slutshaming mindestens unterbewusst anerkennt und weiß man wird kaum sexualisierte Sprüche bekommen, auch wenn Menschen welche im Hinterkopf hätten.
Wer Oberkörperfrei ein Bier trinkt erkennt Homophobie und gegen Frauen gerichtes Slutshaming an? Was für ein Blödsinn.
Ich vermute er meint, dass Schwule dann ihr Begehren in Bezug auf diese Männer nicht zeigen dürfen und die Männer insofern dazu beitragen, dass Schwule nicht zu ihrer Sexualítät stehen dürfen, aber ihr Begehren dürfen ja auch Heteromänner nicht wirklich zeigen, es gibt auch hier Tabus und Blickverbote, die eben dazu führen, dass man einer Frau im Sommerkleid mit Ausschnitt nicht ungeniert auf die Brüste gucken darf, sondern das eben dezent sein muss.
Der Gedanke dass nackte Männer, ihre haarige Brust, ihre Bäuche und Arme ein verfügbares Objekt der erotischen Begierde sein kann, ist entweder als ulkig oder eklig stigmatisiert oder einfach kein Gedanke, der aufkommt. Das schützt gleichzeitig die einen und hemmt die anderen.
Ich vermute eine Menge Frauen oder schwule Männer sehen das anders. Und auch Männer werden schon auf andere Männer geschaut haben und sich einen Körper wie sie gewünscht haben.
Und das Männer verfügbar sind ist nun wahrhaftig kein Geheimnis. Es sind weitaus eher Frauen, die als nicht verfügbar wahrgenommen werden, bei denen man zwar schauen kann, aber eben mehr auch nicht
Wenn man so will, funktioniert patriarchale Diskriminierung wie eine Grenzpolizei für die Aufrecht-Erhaltung von Macht. Anti-weibliches & anti-schwules Slutshaming erlaubt emotional unflektierten Männern einfach im ignoranten „Düsterland“ zu bleiben, wo man nie Rücksicht nimmt.
Viele Cis-Männer und Menschen befinden sich im „Düsterland“, einem Zustand indem sie nicht wissen, wie man sich emotional verständigt, wie man nonverbal zurücktritt und wie man Empathie für sein Umfeld entwickelt & nicht ganz selbstverständlich Unterordnung von anderen erwartet.
Meine Gute, das Schlimme ist, dass er das anscheinend wirklich glaubt. Auf der gleichen Argumentation könnte man überzeugender aufbauen, dass Frauen mit tiefen Ausschnitten, knapper Kleidung Macht ausüben und nicht reflektieren, dass Männer das als frustrierend erleben können, weil sich eben keine Frau für sie interessiert aber in viele Richtung frustrierende sexuelle Signale gesandt werden. Wäre natürlich etwas Incelhaft (incel hier in der feministischen Bedeutung), aber das ist in der anderen Version, wo ein dicker nackter Bauch oder ein freier Oberkörper eines Mannes Macht und fehlende Rücksichtnahme bedeutet auch nicht anders.
Und natürlich könnte man diesen Gedanken, dass da jemand Unterordnung fordert, auch auf dicke Frauen in Leggings etc übertragen.
Mal oberkörperfrei sein & Haut zeigen, ist in vielen Kontexten sehr befreiend für Cis-Männer, wenn sie sehr dick sind oder sie aus nem konservativen Haushalt kommen oder sich im Gay-Kontext sexy fühlen wollen. Es bleibt für sie aber leichter als für Menschen mit weiblicher Brust
Haut zeigen ist einfacher für Männer, ist klar. Wie Business-/Bürokleidung für Männer und Frauen aussieht hatte ich hier schon mal dargestellt.
Und Frauen gewinnen an einem heißen Tag in jeder Füßgängerzone sehr leicht den Wettbewerb, wer mehr Haut zeigt.
Es ist richtig, dass es für eine Frau gesellschaftlich schwieriger ist oberkörperfrei in der Stadt herum zu laufen, aber ich vermute mal, dass das auch die wenigsten Frauen wollen.
Gut, da wird er eben einwenden, dass sie es wollen würden, wenn sie es genau so unproblematisch dürften wie Männer und es nichts schambehaftetes wäre. Aber dagegen würde ich sagen, dass die meisten Frauen es fürchterlich finden würden, wenn sie nackt durch die Innenstadt gehen würden und keiner würde ihre Brüste interessant finden oder besonders beachten.
Düsterland als Umschreibung für einen Zustand, indem sich wenig reflektierte Cis-Männer befinden habe ich als Konzept entwickelt auch in Anlehnung an Happyland von Tupoka Ogette. Im „Düsterland“ fehlen vielen Männern die Instrumente um Einfühlsamkeit zu entwickeln und zu leben.
Bis Frauen & Gays nicht genauso aus dem Nichts einfach Sprüche rauslassen können wie „Sexy Brusthaare, Macker“ ohne Angst zu haben, was eig. nicht uninteressant wäre, sollte es dann jedem verwehrt bleiben und Männer ihre Nacktheit Leuten nicht einfach so unter die Nase halten.
„Männer fehlen Instrumente um Einfühlsamkeit zu entwicklen und zu leben“. Ich vermute aber, dass er das natürlich geschafft hat und sich, weil er sein TShirt anlässt wie die allermeistne Männer für einen unglaublichen Helden Held hält. (
wobei und
hier)
Niemand soll degradiert werden in öffentlichen Räumen, sondern in einer gerechteren Welt, könnte es möglich sein, dass man sich gegenseitig Komplimente gibt und sagt, dass man einander schön oder sexy findet, ohne dass es gewaltvolle Implikationen hat, sondern n Kompliment ist.
Da wollte er nehme ich mal an den Thread passend „abbinden“, wie es so schön heißt. Aber auch ein recht schwaches Ende, so die utopische Welt, in den es anscheinend nur noch die große Harmonie gibt.
Natürlich erfahren es Frauen auch als positiv, wenn sie in einem leichten Outfit unterwegs sind und merken, dass alle sie richtig gutaussehend finden. Das kann sehr gut für das Ego sein. Und ein Pfiff oder etwas in der Art kann dann auch ein Kompliment ohne gewaltvolle Implikation sein.
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …