Problemfälle (intersektionaler) feministischer Positionen

Einfach mal eine Auflistung mit Punkten, bei denen der Genderfeminismus aus meiner Sicht keine stimmigen Antworten findet

  • Das Transsexuellenproblem: Warum können Transsexuelle – wenn die Erziehung oder die Gesellschaft Leute in die Geschlechterrollen zwängt – aus diesem Zwang entkommen, andere aber nicht? Warum ist ihre Geschlechteridentität fest und nicht umerziehbar? Und warum fängt man hier plötzlich an feste Geschlechterrollen zu akzeptieren, gar „Männlichkeit“ bei F->M Transsexuellen und warum versucht man nicht diese Rollen aufzulösen oder prangert auch bei Transsexuellen deren „toxischen“ Anteil an? Warum gilt es da gerade als Zeichen der Transsexualität, wenn das Kind mit weiblichen Spielzeug spielen will doer Kleider tragen möchte oder eben sich besonders männlich verhält, wenn das schlicht nur aufgelöste Geschlechterrollen sein können?
  • Das CAH-Mädchenproblem: Warum schaffen es Mädchen, bei denen der einzige Unterschied ist, dass sie einen sehr hohen pränatalen Testosteronspiegel hatten, anscheinend problemlos und in einer sehr hohen Rate den sozial errichteten Geschlechterrollen zu entkommen?
  • Das Homosexuellenproblem: Wenn Heterosexualität nur ein soziales Konstrukt ist, warum ist dann Homosexualität fest? Müßte es dann nicht ebenso umerziehbar sein?
  • Das Skandinavien-Problem 1: Trotz hoher Gleichberechtigung leben die Leute eher klassischere Geschlechterrollen, sogar eher als in weniger gleichberechtigten Staaten (Gender Equality Paradox)
  • Das Skandinavienproblem 2: Skandinavien gilt als das Musterland für andere Länder. Es sind gleichzeitig mit die weißesten Länder dieser Erde. Intersektionale Feministen sehen gleichzeitig Skandinavien als „Nichtböse“ an, aber Weiße Menschen als das übel dieser Welt.
  • Islamische Länder Problem: Um so islamischer ein Land um so eher werden dort die Geschlechterrollen gestützt, Schwule hingerichtet, Frauen stark in ihren Rechten beschnitten. Alle Kriterien für „Toxische Männlichkeit“ werden dort eher gelebt
  • Afrikaproblem: die meisten afrikanischen Länder sind noch weitaus konservativer und auf Geschlechterrollen bedacht als der Westen. Dennoch darf hier keine Kritik geübt werden, weil Weiße das Böse sind. (Wird teilweise durch die Kolonialzeit erklärt)

Bitte ergänzen

 

48 Gedanken zu “Problemfälle (intersektionaler) feministischer Positionen

  1. Je mehr man freiwillig seine eigene Gedankenwelt mit unantastbaren Dogmen und unaussprechlichen Tabus vollstellt, um so schwieriger wird es, geradeaus zu denken. Wer dann versucht, irgendeine Theorie zu entwickeln oder zu vertreten, wird lauter – oft sogar ziemlich offensichtliche – Widersprüche und Logikfehler produzieren. Es geht gar nicht anders.

    Die genannten „Problemfälle“ sind eine kleine Auswahl davon.

  2. „Das Transsexuellenproblem: Warum können Transsexuelle – wenn die Erziehung oder die Gesellschaft Leute in die Geschlechterrollen zwängt – aus diesem Zwang entkommen, andere aber nicht?“
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    Das ist eine gute Frage, die aber von besagten Kreisen niemals so gestellt wird, denn sonst liefen sie Gefahr, die biologischen Grundlagen des menschlichen Geschlechts, nämlich die pränatale Determinierung der Personalen Kern-Geschlechts-Identität erkennen zu müssen.
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    „Warum ist ihre Geschlechteridentität fest und nicht umerziehbar? Und warum fängt man hier plötzlich an feste Geschlechterrollen zu akzeptieren, gar „Männlichkeit“ bei F->M Transsexuellen und warum versucht man nicht diese Rollen aufzulösen oder prangert auch bei Transsexuellen deren „toxischen“ Anteil an? “
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    Hier bist Du wohl „Opfer“ der seit John Money, Judith Butler, Virginia Prince et. al. betriebenen Sprach-Verwirrung geworden. Originär transsexuelle Menschen (Neuro-Genitales-Syndrom=NGS: http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?f=11&t=1409) dürften sich u.a. aus den zuvor angesprochenen Gründen nicht der angemessenen oder gar wohlwollenden Berücksichtigung besagter Kreise erfreuen, sondern diese werden ganz bewußt von denen möglichst unsichtbar gemacht, in ihren Phänomen-Gegebenheiten verleugnet und lächerlich gemacht.
    Wenn sich diese Kreise des ansonsten von ihnen ungeliebten Begriffs „Transsexualität“ bedienen, dann geschieht das ausschließlich, um bestehende rechtliche und medizinische Errungenschaften, die für den „überschaubaren“ Personenkreis originär transsexueller Menschen vorgesehen waren und sind, fallweise und selektiv für sich und „ihre Klientel“ nutzbar zu machen oder um z.B. so blödsinnige Forderungen nach „dritten Toiletten“ unter dem Label „für Transsexuelle“ durchzusetzen, eine Forderung, die nicht den Bedürfnissen originär transsexueller Menschen entspricht, diese aber einmal wieder mißbraucht werden, und zugleich den damit ausgelösten, verständlichen Widerwillen der Öffentlichkeit gegen „transsexuelle“ Menschen (NGS) hervorruft.
    Die von Dir angesprochene wohlwollende „Begleitung“ besagter Kreise, z.B. von „Männlichkeit“ bei F->M „Transsexuellen“ ist zu hinterfragen, was es damit auf sich hat.
    Zunächst einmal muß klargestellt werden, daß es sich dabei sehr wahrscheinlich eben nicht um originär transsexuelle Menschen handelt, die hier „unterstützt“ werden. Vielmehr dürfte es sich dabei um Frauen handeln, die sich bisweilen männliche Hormone zuführen, um ein männliches Aussehen, Stimmbruch, Bart, Körperbehaarung zu erreichen, die sich dann, wie auch immer schwängern lassen, um anschließend medial mit größter Aufmerksamkeit und Wohlwollen unterstützt, die „Sensation“ des „gebärenden Vaters“ nach der Geburt des Kindes zu verkünden.
    Das liegt natürlich im Interesse besagter Kreise und all derer, deren Ziel die Auflösung der biologischen Geschlechter ist.
    In Wirklichkeit handelt es sich hierbei aber wohl eher um transvestistische Frauen, die die öffentliche Aufmerksamkeit um „ihre vollbrachte Sensation“ genießen, und mit ihnen sicherlich auch besagte Kreise!

    • „Das ist eine gute Frage, die aber von besagten Kreisen niemals so gestellt wird“

      Als axiomatisch setzten sie: Heterosexualität ist der ursprüngliche gelebte und evolutionär begründete Mechanismus der Unterdrückung. Die Machtbasis des „Patriarchats“. Dieses Zentraldogma wurde einfach vom radiakalen Feminismus übernommen.
      Daraus abgeleitet folgt, dass Homosexuelle die ursprünglichen Menschen vor der Unterdrückung sind. So ähnlich und vergleichbar wie „Eingeborene“, für die man ja auch einen Faible hat. Aus diesem Grund sind Homosexuelle auch gar nicht unerziehbar, weil die einzige Erziehung, die eine Rolle spielt, ja auf die Heterosexualität gerichtet war und ist. Nur die Heteros sind umerziehbar und müssen auch umerzogen werden.
      Diese Ideologie kommt den Ideologen selbst so unsinnig vor, dass sie jeden Widerspruch meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber der menschliche Umgang untereinander ist so autoritär, dass von den Gläubigen zweiten Grades alles geglaubt wird, was die Chefideologen vorgeben. Und dann denkt man nicht weiter und verhält sich vollkommen bigott gegenüber den ganzen Widersprüchen. Daher hat von den Feministen auch NIE einer eine abweichende Ansicht, die es sonst eigentlich zuhauf geben müsste.

    • „Hier bist Du wohl „Opfer“ der seit John Money, Judith Butler, Virginia Prince et. al. betriebenen Sprach-Verwirrung geworden.“

      Wie siehst du denn den „intersektionalen Transaktivismus“, also Leute, die bei Sätzen wie „der Penis ist ein männliches Sexualorgan“ oder „Frauen gebären Kinder“ Schnappatumung bekommen? Im Intersektionalen Feminismus ist ja CIS-Trans eine kategorie, bei der CIS Privilegiert sind und Trans benachteiligt. Demnach halten diese Aktivistinnen jede Äußerung, aus der sich ergibt, dass etwas was eine Transperson hat oder macht oder machen könnte etwas ist, was „untypisch“ für das Geschlecht ist, mit dem sie sich identifiziert, transfeindlich ist

      Einen Gastartikel für deine Sicht darauf würde ich auch interessant finden

      • „Einen Gastartikel für deine Sicht darauf würde ich auch interessant finden“
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        Danke, ich werde gelegentlich darauf zurückkommen!
        An dieser Stelle vorab erst mal nur folgendes:
        „Intersektionaler Transaktivismus“ gehört ebenso wie der „Intersektionale Feminismus“ zum politisch wohlwollend geförderten, medial und gesellschaftlich tonangebenden Kreis in Sachen „Geschlechter-Politik“.
        „Trans*-Aktivist_Innen“ hätte man vor der Geschlechter-Sprachverwirrung seit Money und Co unter die „Spielarten des Transvestismus“ eingeordnet.
        Menschen mit originärer Transsexualität (NGS) haben mit „intersektionalen Trans*-Aktivist_Innen“ genau so viel oder genau so wenig zu tun, wie diese mit den übrigen 99,99% aller Männer und Frauen gemeinsam haben, die das Glück hatten, mit den geschlechtsrichtigen Genitalien geboren zu sein…

  3. Das Kopftuch:
    Einerseits von den Vätern/Brüdern durchgesetztes Zeichen der Unterdrückung, andererseits eine stolze Zurschaustellung der muslimischen Identität.

  4. Das Emanzipationsproblem. Wenn die Qualität der eigenen Existenz von der „falschen Betrachtung anderer, und deren Umgang mit einem selber“ abhängt, kann man sich nicht emanzipieren.

    • Tja … wie ich oben schon schrieb: Dogmen und Denkverbote führen früher oder später unweigerlich zu Kollisionen mit der Realität. Das war schon immer und in jedem Bereich (Religionen, politische Ideologien) so.

      Ist ja prinzipiell auch nicht so schlimm. Zu einem „Problemfall“ wird das aber immer dann, wenn diejenigen mit der betreffenden Religion oder Ideologie zu maßgeblichem Einfluss gelangt sind. Die Probleme haben dann allerdings alle anderen.

      Schiet.

    • Klugscheißeranmerkung: In allen größeren auf Axiomen beruhenden Systemen gibt es Aussagen, die sich nicht beweisen lassen (Gödelscher Unvollständigkeitssatz).

      Was Gödel allerdings vermutlich vorausgesetzt hat, ist die grundsätzliche Akzeptanz von Logik und logischen Verknüpfungsregeln (also die Akzeptanz von etwas, das heute als männliches Unterdrückungsinstrument angesehen wird). Deshalb ist nicht sicher, ob sich der Gödelsche Unvollständigkeitssatz auf die Aussagen im Feminismus übertragen lässt.

      • … sobald eine These aber reproduzierbar Messergebnissen (also der Realität) widerspricht, stimmt entweder die Messmethode oder die These nicht. Und ich denke, das dürfte Gödel ähnlich gesehen haben.

        [Auch wenn er mit seinem Gottesbeweis dann (scheinbar) doch ein Bisschen in die Esoterik abgedriftet ist. Wobei ich vermute, dass er ausgerechnet dahin von Religiösen absichtlich missverstanden wurde. Der Beweis funktioniert ja bloß, wenn man ein paar Dinge als „wahr“ voraussetzt. Was im Grunde heißt: Jedenfalls für Leute, die an ihn glauben, kann man Gott beweisen.]

        • „Der Beweis funktioniert ja bloß, wenn man ein paar Dinge als „wahr“ voraussetzt.“

          Das ist ja in vielen Dingen so. Ein Laubblatt ist grün, wenn es entweder von grünem oder weißen Licht angestrahlt wird. Wobei die Farbe grün in einer Umwelt mit rein grünem Licht unbekannt wäre.
          Also braucht man weißes Licht. Eine Rahmenbedingung, um ein Faktum als solches zu definieren.

          Der Gottesbeweis hat auch für einen wissenschaftlich denkenden Menschen durchaus seinen Reiz.
          Ich könnte Dir zum Beispiel BEWEISEN, dass es das „ewige Leben“ nach dem Tod tatsächlich gibt, ja, sogar in seinen christlichen Ausformungen als Himmel oder Hölle.
          Und das, ohne ins Esoterische abzudriften.

  5. In jedem Fall istves auffällig, dass man das Geschlecht wechseln kann, aber die Hautfarbe nicht (S.https://de.wikipedia.org/wiki/Rachel_Dolezal#Kontroverse_um_transrace-Identit%C3%A4t_und_die_Konstruktion_von_Ethnizit%C3%A4t ) . Auch das Körpergewicht ist ja unveränderlich, wie wir kürzlich belehrt wurden, so dass Schlankheitsideale Dicke diskriminieren .
    Ein weiterer interessanter Fall sind male-to-female transsexuelle Sportlerinnen, die reihenweise gegen cis-Frauen gewinnen.

    • „In jedem Fall istves auffällig, dass man das Geschlecht wechseln kann, aber die Hautfarbe nicht“

      Das stimmt so nicht ganz. Kanye West und Thomas Sowell wurde bereits das Schwarzsein angesprochen, weil sie die falschen politischen Meinungen vertreten.

    • „Ein weiterer interessanter Fall sind male-to-female transsexuelle Sportlerinnen, die reihenweise gegen cis-Frauen gewinnen.“
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      Ich sehe diese Fälle auch sehr kritisch, und habe bisweilen meine Zweifel, ob es sich dabei wirklich immer um „transsexuelle“ Sportlerinnen handelt, die es danach drängt, „reihenweise gegen cis-Frauen (zu) gewinnen“…

      • Selbst wenn das wirkliche transsexuelle Sportlerinnen sind, kann man den Einfluss der Hormone während des Aufwachsens nicht so schnell rückgängig machen. Selbst nach ein Jahr Testosterone Blocker haben Transfrauen fast keine Muskelmasse verloren und damit im Schnitt noch 40% mehr wie die Durchschnittsfrau – wenn schon zuvor Sportler, dann ist der Unterschied als Sportlerin noch größer.

        • Das wird wohl daran liegen, dass der Muskel nicht abgebaut wird, wenn er weiterhin ausreichend belastet wird.
          Wenn ich mich nicht irre, fördert Testosteron das Muskelwachstum, vorhandene Muskelmasse wird davon aber nicht beeinflusst.

  6. Das Privilegien-Problem: Wenn man Intersektionalität konsequent durchzieht müsste ein obdachloser weisser Heteromann privilegierter sein als Hillary Clinton, was absurd ist.

    Das „Eigene Söhne“ Problem: Sobald es ihre eigenen Söhne betrifft werden erstaunlich viele Feministinnen auf einen Schlag zu rabiaten Männerrechtlerinnen.

    Das „Weisse Ritter“ Problem: Frauen müssten sich zu männlichen Feministen hingezogen fühlen und von Alphas abgestossen sein. Die Realität sieht genau andersrum aus.

  7. warum, warum warum? – weil Leute wie z.B. die unsägliche Jutta Allmendinger fordern dürfen, die Wissenschaft möge in diesen Zeiten nicht unpolitisch sein, ohne dass die noch vorhandenen seriösen Wissenschaftler einen Aufschrei erzeugen angesichts solch grotesken Unsinns und damit unsere schon durch Genderisten (die nicht willens oder in der Lage sind, die Grundlagen ihrer sog. Forschung bekannt zu geben) und Klimaflachmaten (die nicht bereit sind Gerichten die Basis ihrer Forschung vorzulegen und stattdessen lieber zahlen) genug geschundenen Universitäten noch mehr dem wissenschaflichen Verfall aussetzen. Die geistige Verkopftuchung droht inzwischen allerorten.

  8. Das Kontinuitätsproblem: Wenn Geschlechterrollen nur sozial konstruiert sind, wieso hält sich das Patriarchat so hartnäckig über Jahrtausende, hunderte von Generationen, und über die unterschiedlichsten Kulturen hinweg? Wieso sind Matriarchate so selten und historisch nicht sonderlich erfolgreich?

    • @RW

      Zu ergänzen um das
      „100 Jahre Frauenwahlrecht“-Problem: Frauen haben seit über 100 Jahren in vielen der modernsten Staaten das Wahlrecht UND stellen die Mehrheit der Wähler. Warum schaffen sie es nicht in freien geheimen Wahlen das Patriarchat abzulösen?

      • Und nochmal ergänzt um das Erziehungsproblem: Frauen sind seit Jahrtausenden für Erziehung zuständig; inzwischen ist das ganze Bildungssystem massiv in weiblicher Hand. Trotzdem herrscht (dem Feminismus nach) immer noch das Patriarchat.

        • Stimmt überhaupt, es wird ja immer bizarrer, je mehr man drüber nachdenkt.

          Haben Männer ein Problem, sind sie selbst Opfer ihrer eigenen „toxischen Männlichkeit“ oder das Patriarchat im Allgemeinen hat schuld (Obdachlosigkeit, kürzere Lebenserwartung, was-auch-immer). Haben Frauen ein Problem, liegt’s NIE an ihnen, sondern auch irgendwie am Patriarchat.

          Dass aber mehr Frauen wahlberechtigt sind als Männer, dass es weitaus mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt, dass Männer systematisch aus der Erziehung gedrängt werden … eigentlich lässt das doch nur den Schluss zu, dass Frauen diesen Aufgaben nicht bloß nicht gewachsen sind – sie erreichen sogar das komplette Gegenteil von dem, was sie eigentlich erreichen wollen.

          Ausnahmslos failen sie, wollen sich aber z.B. „Care-Arbeit“ bezahlen lassen.

          🙂

          Okay, das war jetzt ziemlich überspitzt … oder … ähm … war das SO überspitzt?

          • @pufaxx

            Nein, gar nicht.
            Haben Frauen ein Problem, so handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem und Adressaten zur Lösung sind Männer, denn die sind „die Gesellschaft“.
            „Patriarchat“ ist einfach nur ein anderer Begriff für die Idee einer totalen männlichen Kontrolle über „die Gesellschaft“, die so ausufernd ist, dass Gesellschaft=Männer.

            Haben Männer ein Problem, dann handelt es sich um ein individuelles Problem, es liegt ganz in ihnen selbst (s. Männlichkeit) begründet und hat daher von ihnen selbst gelöst zu werden.
            Auch die Idee, es sei das Kollektiv der Männer „toxisch“ folgt der identischen Vorstellung, die Problemlösung sei nur von ihnen (als Kollektiv) alleine zu bewältigen.

            Es gibt nach dieser „Theorie“ keine gesellschaftlichen Adressaten für die Probleme von Männern, weil sie die Gesellschaft sind.
            Die nächste schlechte Nachricht ist, Männer sind zugleich die einzigen Individuen in dieser Gesellschaft. Nur sie hält man für in der Lage, für ihre Handlungen individuell Verantwortung zu übernehmen, nur sie darf man mit der Differenz von Ist- und Soll-Zustand konfrontieren und mit Anforderungen versehen.

            Deshalb war die Allianz von Feminismus und Neoliberalismus auch so erfolgreich.
            Die Botschaft „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!“ und „An deinem Versagen bist du selber Schuld!“ erging nie an beide Geschlechter gleichermaßen.
            Der Individualisierung des Problems und die Übereignung des Problems als individuelles konnten sich Frauen erfolgreich entziehen, denn ihre Problem waren immer „strukturell“=gesellschaftlich=patriarchal induziert. Der feministische Opfer-Narzissmus orchestrierte dann eine gesellschaftliche Mitleidslenkung, die nur noch 50% der Bevölkerung in den Fokus nahm (was finanziell einer Einsparung von 50% entspricht).

            Womit Männern versagt wird, tatsächliche gesellschaftliche Hindernisse identifizieren zu können und gesellschaftliche Hilfsangebote nicht existieren, die sie bei individuellen Problemen auffangen könnten.
            Sie werden theoretisch und praktisch in die Isolation getrieben und nachfolgend dafür auch noch beschämt, denn ursächlich verantwortlich – so der Feminismus – ist ihr Geschlecht.
            Dem angedichtet wird, biologisch mit Privilegien ausgestattet zu sein, so dass der ausbleibende Erfolg und das Scheitern auf keinen Fall etwas mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun hat, sondern damit, aus den (angeborenen) Privilegien nichts gemacht zu haben. Wir sind wieder bei der neoliberalen Botschaft angelangt, aber diese ist noch hinterhältiger und fieser.

          • @crumar: Na, sag ich doch. Frauen heulen rum, wenn sie außer Rumheulen nix können. Frauen, die was können, heulen nicht rum. So einfach ist das.

  9. Um einen Kommentar aus deinem Twitter-Feed hier aufzugreifen:

    Das Quotenproblem: Einerseits sind Geschlechter nur sozial konstruiert, fluide und es gibt Dutzende unterschiedliche. Andererseits gehen Quotenregelungen von einer festen Mann-Frau Dichotomie aus.

    Das führt zu allerhand Absurditäten: Wenn sich das Geschlecht einer Person nur danach richtet wie sie sich definiert, und sie das jederzeit ändern kann und niemand da reinreden darf, können Firmen dann ihre Frauenquote einfach so erfüllen indem die Hälfte des Vorstandes sich für die Zeit der Vorstandssitzungen als weiblich definieren? Warum gelten Quoten nur 50/50, warum werden die anderen Geschlechter nicht berücksichtigt?

    Etwas ähnliches ist durchaus schon in der Realität passiert. In Argentinien beginnt das Rentenalter für Frauen 5 Jahre früher als für Männer. Ausserdem kann man in Argentinien problemlos das offizielle Geschlecht wechseln, es braucht nur einen Gang zum Standesamt. Das hat ein Staatsangestellter ausgenutzt indem er sich offiziell von Sergio zu Sergia umdeklariert hat, und er konnte wirklich 5 Jahre früher Rente beziehen.

  10. Weibliche Vorbilder Problem: Erwachsene Frauen werden nicht erfolgreich, weil ihnen angeblich die weiblichen Vorbilder fehlen, so dass unbedingt Quoten notwendig seien, um geschlechtergerecht die Bevölkerungsgruppen abzubilden. Wenn es hingegen um kleine Kinder geht, wird es als vollkommen unproblematisch angesehen, dass sie bei Alleinerziehenden aufwachsen oder per Adoption von 2 Gleichgeschlechtlichen erzogen werden.Eine „geschlechtergerechte“ Abbildung bei den Erziehungspersonen wird für nicht notwendig gehalten. Gleichgeschlechtliche Erziehungspersonen seien sogar gut, um die geschlechterspezifischen Rollen aufzulösen. Im Rahmen der kindlichen Erziehung (und somit der besonders prägenden Phase) ist es daher nicht notwendig geschlechtsspezifische Vorbilder zu haben. Insbesondere Jungen traut man vollkommen unproblematisch zu, vor allen Dingen von Frauen ohne männliche Erziehungspersonen und Vorbilder aufwachsen zu können (Alleinerziehende Frauen >>> Kindergärtnerinnen >>> Lehrerinnen, …). Nur erwachsene Frauen sind auf weibliche Vorbilder in ihrem Leben angewiesen, da sie ansonsten erfolglos im Leben bleiben.

  11. Die Eins-zu-Eins-Übertragung amerikanischer Theorieversatzstücke. Nennen wir es mal „Polenproblem“. Im aktuellen Täter-Opfer-Schema zählen die Polen/Ostmitteleuropäer ja zu den bösen Weißen,sie dürften aber wohl die nachhaltigsten Erfahrungen mit rassistischen Eroberern gemacht haben. (Ach, die bolschewistischen Eroberer nicht zu vergessen.). Dazu ergeben sich weitere vielfältige Komplikationen, hat das polnische Regime doch in den 30ern durchaus aggressive Züge getragen. Also eine doppelte Verwirrung: die aus den USA übernommenen intersektionalen Denkfiguren sind unangemessen – im Verhältnis von Deutschen und Polen sogar ein wenig obszön – und die Opfer sind nicht per definitionem uneingeschränkt „gut“.
    (Überhaupt finde ich die Verengung auf den englischsprachigen Diskurs etwas peinlich – noch in den 50ern zitierten Geisteswissenschaftler ihre franösischen oder lateinischen Quellen ohne Übersetzung 🙂 )

    • Ergänzend dazu, selbst wenn man im US-amerikanischen Raum bleibt, ist Intersektionalität nach historischen Erfahrungen immer noch zutiefst widersprüchlich. Ich denke da an die Gruppe der irischen Einwanderer, die in der Hierarchie ganz weit unten stand und definitiv unter Rassismus zu leiden hatte („No Irish need apply“) (Italienern ging es nicht sonderlich besser), andererseits als Weisse müssten sie den Mund halten und über ihre Privilegien nachdenken.

    • Wobei man sagen könnte, dass die meisten Kriege auf polnischem Boden territoriale Gründe hatten und nicht primär mit rassistischen Vorbehalten den Polen gegenüber, die es aber natürlich auch gab, schließlich galten sie z. B. für die Nazis, wie alle Slawen, als Untermenschen. Im Osten Deutschlands und im Westen Polens zog sich schon seit der Spätantike ein recht breiter Landstrich durch Europa, der sowohl von Germanen als auch Slawen bevölkert wurde. Immer wieder haben diese auch problemlos über Generationen hinweg zusammen leben können. Es waren eigentlich immer nur Herrscher, die auf einmal Alleinherrschaftsansprüche auf diese Gebiete geltend machen wollten, die die Angehörigen des eigenen Volkes gegen die des anderen aufgestachelt haben. Dieser Zustand hielt sich bis weit in die Neuzeit hinein. Polen war vor allem darum als Land ganz besonders gef***t, weil es dann auch noch zwischen zwei mächtigen Reichen, dem deutschen Kaiserreich und dem russischen Zarenreich, regelmäßig zerrieben wurde.

      Der intersektionale Blödsinn in Bezug auf Rassen unter dem diesbezüglich infantil eingeschränkten „Weiße gegen PoC“-Blickwinkel wird meines Erachtens durch den Hinweis auf die europäischen Juden völlig absurd. Denn diese waren, nach generationenlanger Vermischung mit den Europäern, spätestens im 20. Jahrhundert nun wirklich nicht mehr als „PoC“ zu bezeichnen. Viele hatten zwar durchaus semitische Gesichtszüge aber „Colour“? Wer Männer wie Karl Marx oder Franz Kafka als PoC bezeichnet, ist entweder gerade sehr sarkastisch oder unfassbar dämlich.

      Dennoch wurde an den europäischen Juden eines der grauenhaftesten von Rassismus getriebenen Verbrechen der Menschheitsgeschichte verübt. Nicht, weil sie so unglaublich anders aussahen, denn das taten sie ja nicht, sondern weil sie einer verhassten Volksgemeinschaft angehörten.

      Nach der intersektinalistischen Logik, nach der ja bekanntlich Weiße, zu denen die europäischen Juden zweifelsohne gehörten, nicht diskriminiert werden könnten, wäre der Holocaust somit nicht etwa das Ergebnis strukturellen, staatlich vorangetriebenen Rassismus‘, sondern nur das traurige Resultat individueller Vorurteile, denn mehr kann man gegen Weiße ja angeblich nicht vorbringen.

      Schon die Basis des Intersektionalismus‘ macht für die USA keinen wirklichen Sinn bzw. steckt voller blinder Flecke, z. B. dem massiven Rassismus der inzwischen Weißen dort entgegenschlägt und dabei so salonfähig ist, dass er regelmäßig auch in Kommentaren großer Medienanstalten verbreitet wird.

      Aber hier in Europa ist es einfach nur noch hohler, absurder Nonsens und dient vor allem dazu, dass sich privilegierte Großstadttussen, mit guten Kontakten zu Institutionen und Medien, aufgrund ihres Geschlechtes und familiärer Wurzeln im mittleren Osten als Doppelplus-Opfer inszenieren können, während sie selbst unentwegt den rassistischsten und sexistischsten Dreck absondern, den man sich nur vorstellen kann.

      • @Billy
        „Schon die Basis des Intersektionalismus‘ macht für die USA keinen wirklichen Sinn bzw. steckt voller blinder Flecke, z. B. dem massiven Rassismus der inzwischen Weißen dort entgegenschlägt“

        Der Intersektionalismus IST genau dieser Rassismus. Und noch schlimmer: Intersektionalismus ist Antisemitismus. Die ursprünglichen „people of color“ (und „Antiimperialisten“) waren die Palästinenser, neben den US-amerikanischen Schwarzen.

  12. Das Verhältnis zu Genitalien anderer ist hard-gecoded und kann nicht verändert werden.
    vs.
    Das Verhältnis zu den eigenen Genitalien ist fluide.
    vs.
    Transphob ist, wer das Verhalten zu den Genitalien anderer nicht kontextual zum Verhältnis anderer zu deren Genitalien ändern kann.

  13. Das ÖKONOMIEPROBLEM ist in meinen Augen DAS zentrale Problem des intersektionalen Feminismus, gerade weil er als irgendwie linke“ Theorie verstanden werden soll. Tatsächlich aber ist auffällig, dass alle möglichen Kategorien für die obsessiv anmutende Unterteilung von Menschen in Marginalisierte und Privilegierte herangezogen, dass aber ausgerechnet ökonomische Unterschiede dabei kaum beachtet werden. Sie werden lediglich herangezogen, um die Bedeutung anderer Kategorien zu unterstreichen – etwa beim Hinweis, dass Frauen weniger verdienen würden als Männer, oder das Schwarze proportional häufiger in Armut lebten.

    Das blendet nicht nur eine Kategorie aus, die wie keine andere verantwortlich ist für soziale Unterschiede – es ist auch ein deutlicher Bruch mit linken Traditionen, in denen die Frage nach der ökonomischen Basis gesellschaftlicher Konflikte lange unverzichtbar war. Deshalb ist es übrigens auch falsch, intersektionalen Feminismus als irgendwie marxistische Theorie einzustufen (ich bin kein Marxist, finde aber trotzdem, das Marx nicht für jeden möglichen Quatsch verantwortlich gemacht werden sollte).

    Der Grund für die Ausblendung ökonomischer Aspekte ist zugleich auch der Grund, warum intersektionale Theorien im akademischen Bereich so modisch und, z.T., unumgänglich geworden sind. Die Studis und Dozenten an den Unis können damit vollkommen selbstverständlich ignorieren, wie vielen harten Auschlussprozessen sie es zu verdanken haben, dass sie an der Uni sind und viele andere nicht.

    Sie können, und sogar exzessiv, Marginalisierung und Privilegierung verhandeln, aber dabei völlig unter sich bleiben. Marginalisiert sind dann Schwarze, Frauen, Homosexuelle, Transsexuelle, Genderfluide etc., aber nicht die, die draußen bleiben: Denn die sind in der Mehrzahl weiß, hetero, cis und zur Hälfte sogar männlich. Lauter Privilegierte da draußen, während sich an den Unis Menschen sammeln, die sich als marginalisiert wahrnehmen können.

    Der intersektionale Feminismus ist keine linke Theorie, sondern eine ideologische Orchestrierung massiver sozialer Privilegien, die mit Versatzstücken aus linker Theorie und sehr viel Geschwätz verdeckt werden.

    Damit hängt denn auch das BIOLOGISMUSPROBLEM eng zusammen. Natürlich würden intersektionale Feministinnen selbst empört darauf hinweisen, dass SIE sich doch ganz gewiss nicht auf biologische Kategorien beziehen, sondern lediglich gesellschaftliche Konstruktionen nachvollziehen und bekämpfen, die ihrerseits biologistisch wären.

    Das ist natürlich Quatsch. Hier ist eine „Linke“, die sich allen Ernstes auf die Kategorien Rasse, Geschlecht und sexuelle Orientierung fixiert. Gerade weil sie diese Kategorien mit politischen und moralischen Phantasien auflädt, also z.B. „alte weiße Männer“ als Chiffre für Privilegien und Machtmissbrauch verwendet, agiert sie regelrecht prototypisch biologistisch.

    Auch das MARGINALISIERUNGSPROBLEM leitet sich vom Ökonomieproblem ab. Denn wenn es zum sozialen, institutionellen Vorteil wird, sich als „marginalisiert“ darstellen zu können – dann werden diesen Vorteil natürlich auch vor allem diejenigen Menschen nutzen können, die eine bessere Position als andere haben.

    Jemand muss schon sehr privilegiert sein, um sich noch erfolgreich als marginalisiert verkaufen zu können. Er – oder eben sie – braucht den entsprechenden Habitus (ein Redneck aus dem mittleren Westen hätte da eher geringere Chancen), institutionelle Absicherungen, gute soziale Kontakte, Zugang zu den jeweils gängigen Versatzstücken von Theorien, Verbindungen zu den Medien etc.

    Wer soziale Beziehungen allein über „Marginalisierung“ und „Privilegierung“ verhandelt und dabei eine erfolgreiche Selbstdarstellung als „marginalisiert“ prämiert – der wird dafür sorgen, dass eher früher als später vor allem Privilegierte diese Prämien einstreichen können.

    Ein Nebenproblem davon ist das STANDPUNKTPROBLEM. Wenn wir keine gemeinsame Wirklichkeit haben, über die wir unsere unterschiedlichen Positionen verhandeln können – sondern wenn die Standpunkte von Marginalisierten und Privilegierten sich radikal unterscheiden – und wenn noch dazu die Marginalisierten als „Opfer“ sozialer Verhältnisse die Definitionsmacht über deren Beschreibung haben müssen: Wer unterscheidet dann überhaupt, wer Opfer ist und wer nicht? Es gibt doch schließlich gar keine objektiven Kriterien, um diese Entscheidung zu treffen.

    Gemäß Definitionsmachtkonzept können selbstverständlich nur die Opfer selbst entscheiden, dass sie die Opfer sind – wäre ja auch noch schöner, wenn sie dafür erst einmal die Täter fragen müssten. Das bedeutet: „Opfer“ sozialer Verhältnisse ist schließlich der, der sich selbst am erfolgreichsten als Opfer präsentieren konnte.

    Übergreifend ist schließlich das EMPIRIEPROBLEM. Intersektionale Feministinnen beanspruchen, etwas über die soziale Wirklichkeit auszusagen, können aber mit sozialer Wirklichkeit eigentlich gar nichts anfangen. Schließlich ist bei ihnen jede Frage schon beantwortet, bevor sie überhaupt gestellt wurde. Wer marginalisiert ist und wer privilegiert, ist kein Ergebnis einer offenen Diskussion, sondern steht per Definition immer schon fest: Sonst würden in der offenen Debatte ja die Vorteile der „Privilegierten“ zu tragen kommen.

    Sonst würde auch zum Beispiel der Hinweis von Männern, dass auch sie als Männer zum opfer sozialer Verhältnisse werden können, nicht ohne weitere Prüfung als „Opferideologie“ abgetan werden können.

    Das bedeutet, dass empirische Daten ALS empirische Daten überhaupt keine Rolle spielen. Sie bleiben ausgeblendet, wenn sie dem Immer-schon-Gewussten widersprechen – und wenn sie es bestätigen, werden sie auf wilde, unkontrollierte Weise als Bestätigung verwendet.

    Ich war mal bei einem Vortrag von Connell dabei, in dem sie geradezu manisch und völlig beliebig ganz unterschiedliche Situationen aus lauter ganz unterschiedlichen Teilen der Welt assoziativ verknüpfte – so dass sie mir schon leid tat, weil ich dachte, die Anwesenden müssten sie für eine Verrückte oder zumindest für eine seltsame Verschwörungstheoretikerin halten. Aber sie verstanden offenbar sofort, wofür ich eine Weile brauchte – nämlich dass alle diese Situationen irgendwie Beispiele für eine toxische Männlichkeit wären, die ja – wie wir wissen – unterschiedslos weltweit wabert.

    Das Empirieproblem ist direkt mit der Abschottung hochprivilegierter gesellschaftlicher Milieus verknüpft, die ich am Anfang beim „Ökonomieproblem“ erwähnt habe. Der größte Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit wird hier einfach ausgeblendet – und das muss man sich erst einmal leisten können.

    • Wow.
      Das sollte ein eigener Artikel sein, das ist viel zu schade um in der Kommentarspalte unterzugehen. Großes Lob Lucas für die schwierige Arbeit den ganzen Wahnsinn so präzise zusammenzufassen, bravo!

    • „Das blendet nicht nur eine Kategorie aus, die wie keine andere verantwortlich ist für soziale Unterschiede – es ist auch ein deutlicher Bruch mit linken Traditionen“

      Die Ökonomie haben diese Linken als gegeben vorausgesetzt und dann einfach aus den Augen verloren. Aus den Augen aus dem Sinn. Man hatte ja wichtigere, ganz neue Erkenntnisse zu berücksichtigen.

      • „Wer hat’s erfunden?“

        Weiber aus dem Wohlstands-Bildungsbürgertum?
        Also die, die es sich leisten können, Fundamentalopposition zu spielen, ohne Gefahr zu laufen, zu verhungern.

    • Zum STANDPUNKTPROBLEM & EMPIRIEPROBLEM habe ich einen Interessanten Gedanken gefunden:

      Feminismus: Die Unterdrückten haben eine umfassendere Wahrnehmung, da sie vermehrt für die Unterdrücker mitdenken müssen. Der Sklave musste auch sensible auf alle Regungen seines Unterdrückers achten um keinen Schaden davon zu tragen.

      Feminismus: Wir als Unterdrückte nehmen also mehr wahr als ihr Männer, WIR können euch daher sagen: Wir werden unterdrückt, auch wenn IHR das nicht so seht.

      Männerrechtler: Aber wenn dann die Seiten sich irgendwann vertauschen, und Männer die Unterdrückten sind, wie werdet ihr dies denn wahrnehmen?

      Feminismus: Mit unserer besseren Wahrnehmung werden wir das unzweifelhaft erkennen und euch dann Bescheid geben…

  14. Ein weiteres Problem ist die in sehr vielen feministischen Forderungen eindeutig sichtbare Bestrebung, den Handelswert der weiblichen Sexualität zu maximieren. (Je absurder und konstruierter die offizielle Begründung, desto wahrscheinlicher wird diese Erklärung.)

    Diese führt natürlich unmittelbar zu massiver Ungleichbehandlung, beispielsweise ungleicher Bewertung bei Sexualdelikten, realen und empfundenen.

    Außerdem verursacht sie auch Probleme für Frauen, ihre Sexualität frei auszuleben, und führt weiter immer deutlicher dazu, Frauen den Umgang mit ihrer eigenen Sexualität einzuschränken.
    Die Cheerleader von Alba Berlin sind nur das jüngste Beispiel. Auch die Grid Girls der Formel 1, diverse Verbotsdebatten über Messehostessen und angeblich „sexistische Werbung“ sind noch in Erinnerung. Hier erfindet man vage, auf Vermutungen und Unterstellungen bestehende Ausreden, um erwachsenen Frauen ganz real die Entscheidungshoheit über ihren eigenen Körper abzusprechen.

    Also statt der Forderung des früheren Feminismus nach „mein Körper, meine Rechte, meine Entscheidung, meine Freiheit“, jetzt das absolute Gegenteil, die Einschränkung der eigenen Rechte für einen angeblichen Schutz der – anscheinend – unmündigen Frau vor der bösen, bösen, Gesellschaft.
    Eine skurrile 180° Wende und ein prima Einfallstor für jede beliebige weitere Forderung. Auch beispielsweise Kopftuch- oder Burkazwang könnte man damit ganz einfach begründen.
    Der Feminismus ist hier damit klar das geworden, was er ursprünglich mal bekämpft hat.

  15. Pingback: Lucas Schoppe zu weiteren Problemen feministischer Positionen | Alles Evolution

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