Zum Stand der Verhaltensgenetik

Ein interessanter Artikel zum Stand der Verhaltensgenetik:

Behavior genetics studies how genetic differences among people contribute to differences in their psychology and behavior. Here, I describe how the conclusions and methods of behavior genetics have evolved in the postgenomic era in which the human genome can be directly measured. First, I revisit the first law of behavioral genetics stating that everything is heritable, and I describe results from large-scale meta-analyses of twin data and new methods for estimating heritability using measured DNA. Second, I describe new methods in statistical genetics, including genome-wide association studies and polygenic score analyses. Third, I describe the next generation of work on gene environment interaction, with a particular focus on how genetic influences vary across sociopolitical contexts and exogenous environments. Genomic technology has ushered in a golden age of new tools to address enduring questions about how genes and environments combine to create unique human lives.

Quelle:  “Reports of My Death Were Greatly Exaggerated”: Behavior Genetics in the Postgenomic Era

In dem Artikel gibt es eine interessante Grafik, die den in Studien festgestellten Grad der Vererblichkeit mit den Annahmen in der Bevölkerung zur Vererblichkeit vergleicht:

Da sieht man zum Beispiel, dass die Veerbbarkeit politischer Ansichten unterschätzt wird, die der sexuellen Orientierung hingegen überschätzt wird. Letzteres dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass sexuelle Orientierung oft weniger eine genetische Sache ist, sondern eine hormonelle (was zusammen hängen kann, aber nicht muss) und die Leute das nicht so passend differenzieren.

Interessant ist auch, dass die Kosten für Genanyalsen stark zurück gegangen sind:

The Human Genome Project, which took over a decade to complete, sequenced a complete human genome at a cost of approximately $3 billion. Now, a few decades later, the cost of whole-genome sequencing has plummeted, now being less than $1,000 per person. And the cost of whole-genome sequencing, which measures every DNA letter in a person’s genome, still far exceeds the cost of genotyping a person on a genome-wide single nucleotide polymorphism (SNP) array. Unlike whole-genome sequencing, a SNP array measures only a fraction of the genome, focusing on several million genetic variants that commonly vary between humans. SNP genotyping from noninvasive samples of human saliva is now available for less than $60 per person

Von 3 Milliarden pro vollständige Gensequenzierung auf ca 1000 Euro.

Gleichzeitig bringen große Datenbanken mit „Genmaterial“ auch neue Formen der Analyse:

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Forscher verändert die Gene von menschlichen Zwillingen mittels Crispr

Ein Chinesischer Forscher gibt an, dass er genetische Veränderungen an Menschen vorgenommen hat:

Angesichts scharfer weltweiter Kritik hat der chinesische Forscher He Jiankui seine Arbeit verteidigt, die zur Geburt der weltweit ersten genetisch veränderten Babys geführt haben soll. Die Wissenschaft müsse mehr tun, um Menschen mit Krankheiten zu helfen, sagt He am Mittwoch auf einem Genomforscher-Kongress in Hongkong, bei dem er sich den Fragen aufgebrachter internationaler Experten stellte.

(….)

In Hongkong wiederholte He, dass er insgesamt mehrere kinderlose Paare aus gesunder Mutter und HIV-infiziertem Vater dazu brachte, bei den Versuchen mitzumachen. Am Ende habe eines der Paare Zwillinge bekommen. „Auf diesen speziellen Fall bin ich wirklich stolz“, sagte He. Nach der Geburt der Kinder habe er vom Vater eine Nachricht erhalten, in der dieser versprach, hart zu arbeiten, Geld zu verdienen und sich immer um seine beiden Töchter und seine Frau zu kümmern.

Nach Ansicht des Nobelpreisträgers David Baltimore ist der Fall ein Beleg für mangelnde Selbstkontrolle in der Wissenschaft. Baltimore erklärte in Hongkong, die Arbeit des chinesischen Forschers müsse als unverantwortlich eingestuft werden. Baltimore erklärte, ein solches Vorgehen sei medizinisch nicht notwendig. Es verstoße außerdem gegen Vereinbarungen, die in der Wissenschaft vor einigen Jahren getroffen worden seien. Der Nobelpreisträger kündigte an, ein Ausschuss der Konferenz werde am Donnerstag eine Stellungnahme zur Zukunft des Fachgebiets veröffentlichen.

Die Welt ist empört, weil genau das eben eine Tabu sein soll. Warum aber eigentlich?

Auf der einen Seite könnten sich ungeahnte Vorteile ergeben. Etwa eine ganz besonders hohe Intelligenz, die Immunität gegen bestimmte Krankheiten oder schlicht einen kräftigeren Menschen (damit wir endlich Supersoldaten haben).

Auf der Kontraseite werden erhebliche Risiken darin gesehen, dass man mit der Veränderung ungeahnte Folgen erzeugen kann, dass Menschen eben keine Versuchstiere sind und es unwürdig ist, sie als Testwesen zu benutzen und auch der Gedanke, dass man damit „bessere“ Menschen schaffen könnte, die dann letztendlich zu Unfrieden führen, eine Teilung in die verbesserte und die unverbesserte Menschheit.

Ich muss sagen, dass ich etwas gespannt wäre, was ein verrückter und skrupelloser, dafür aber genialer Forscher mit einem geheimen Untergrundlabor aus der Menschheit so heraus holen könnte. Vielleicht brauchen wir ein paar genmanipulierte Supergehirne, die uns in allen möglichen Bereichen voranbringen. Immerhin ist die menschliche Fortpflanzung auch einfacher zu kontrollieren als die Ausbreitung von genetisch veränderten Pflanzen.

Um so mehr wir vom Menschen und seinen Genen verstehen, um so besser die Methoden werden, um so höher wird die Versuchung sein, die Methoden auch bei Menschen anzuweden. Und vielleicht sind sie auch bald ganz normal.

Scheidungsrate adoptierter Kinder im Verhältnis zu ihren Adoptiveltern bzw ihren biologischen Eltern und Geschwistern

Was verhindert, dass wir die genzentrierte Sicht verstehen?

Die genzentrierte Sicht führt immer wieder zu Widerspruch und scheint allgemein etwas zu sein, was viele Leute schwer akzeptieren können.

1. Versucht eines Beispiels

Ein Problem scheint mir zu sein, dass wir unsere Bedürfnisse als solche wahrnehmen und es uns schwer fällt einen übergeordneten Zweck, gerade etwas so abstraktes wie Fortpflanzung und Weitergabe von Genen, darin zu sehen. Für uns sind sie eben selbstverständlich Grundlage unseres Handelns. Aus unserem Hungergefühl zu abstrahieren, dass wir dieses nur entwickelt haben, damit wir Gene weitergeben und das „Überleben“ dazu nur ein notwendiger Zweck ist, erscheint uns bizarr, weil dieser Zweck uns selbstverständlich erscheint.

Dass es Selektionsprozesse geben kann, die dazu führen, dass ein Tier zB Brutpflege oder Eiablage über Ernährung priorisiert erscheint uns merkwürdig und nicht zu uns passend. Das liegt natürlich auch daran, dass ein Lebewesen, welches verhungert sich zunächst erst einmal nicht fortpflanzen kann. Gerade bei einer Spezies, die eine sehr lange Aufzucht von Kindern betreibt und bei denen Qualität des Nachwuchses vor Quantität geht und diese Qualität mit einer erheblichen Förderung erreicht wird ist eine kurzfristige Verlagerung auf Fortpflanzung zu Gunsten der Ernährung auch nur schwer möglich. Diese Erwägung passen insofern nicht für unsere Art, was ein verstehen erschwert. Bei Fischen, die Flussaufwärts ziehen, dort sich fortpflanzen und dann sterben sieht es ganz anders aus. Länger leben bringt für sie keinen wesentlichen Vorteil, es ist effektiver, dass sie alle Kraft in die Fortpflanzung stecken, auch wenn sie dann nicht überleben.

Dennoch bleibt es schwierig für viele uns als Teil eines solchen Prozesses zu sehen, weil wir eben lange leben.

Möglicherweise ist es einfacher, wenn man ein Bild verwendet:

Eine Fabrik ist zunächst erst einmal auf die Produktion bestimmter Waren und den Gewinn der Gesellschafter ausgelegt. Gewinn und Produktion von Waren wären hier in diesem Beispiel das Äquivalent der Fortpflanzung.

In einer Fabrik könnte man die Vorgänger aber auch anders sehen, wenn man diesen für uns deutlichen Zweck ausblendet. Der Gesellschafter ist natürlich auch um das Wohl seiner Arbeitnehmer besorgt, da er ohne sie nicht produzieren kann. Er richtet die Arbeitsplätze entsprechend ein, gerade dann wenn er qualifizierte Arbeitskräfte benötigt, die hochwertige Arbeit leisten. Er versucht Annehmlichkeiten zu installieren, die die Mitarbeiter glücklich stimmen und den Arbeitsplatz attraktiv machen. Er richtet beispielsweise eine gute Kantine ein oder andere Annehmlichkeiten wie Firmenfeiern oder Dienstwagen oder diverse andere Vorgänger von Massagen im Büro über Altersvorsorgen, die über das gesetzliche hinausgehen.

Bei einer Firma, die mit unqualifizierten Mitarbeitern produziert und billige Ware ausstößt, wird man dies nicht finden. Ein solcher Chef mag eher bereit sein seine Arbeitnehmer auszubeuten, da er sie jederzeit leicht ersetzen kann. Hingegen wird dies bei einer hochqualifizierten Tätigkeit, bei der ein starker Konkurrenzdruck bezüglich des Anwerbens von Mitarbeitern mit entsprechenden Fähigkeiten besteht und in einer Branche, die gute Gewinne macht und sich daher in einer starken Konkurrenz um Fliege Mitarbeiter, die diese Gewinne erhalten ist, anders aussehen.

Jemand, der nun anführt, dass ein Betrieb, der sich um hochwertige Mitarbeiter bemühen muss, nicht auf die Produktion von Waren und Gewinn ausgelegt ist, sondern darauf, dass es den Mitarbeitern gut geht, wird auch diverse Punkte anführen können, die in der Firma genau aus diesem Grund durchgeführt werden. Er wird vielleicht annehmen, dass diese Aktionen Selbstzweck sind. Der Betrieb ist dann auf die Versorgung der Mitarbeiter ausgelegt und deren Wohlergehen.

Die Produktion der Ware dient nicht mehr dem Gewinn, sondern ist lediglich Vorwand um die Mitarbeiter gut versorgen zu können. In dieser mitarbeiterzentrierten Sicht erscheint alles auf die Mitarbeiter ausgerichtet, was dann eben so die gute Betreuung dieser Mitarbeiter erklärt. Gegenargumente wären dann, dass er sie auch schlechter Behandlung könnte, dass sie nur bestimmte Arbeitszeiten haben, in denen ihnen erlaubt wird hochinteressanten Tätigkeiten nachzugehen und es wird auf die entsprechende Annehmlichkeiten, die der Arbeitgeber bereitstellt, verwiesen. Wie sollte er sonst Mitarbeiter auf diese Weise begünstigen, wenn sie nicht bei ihm arbeiten? Er könne ja ohne den Betrieb auch nicht die Annehmlichkeiten bereitstellen, die Produktion von Waren sei lediglich Anlass für das entsprechende gute Verhalten gegenüber den Mitarbeitern es handle sich letztendlich lediglich um eine Stelle, an der Mitarbeiter versorgt werden, nicht Waren produziert werden. Jemand, die Produktion von Waren abstellen würde hätte genau den falschen Blick, diese Seite ganz unwesentlich und nur ein zufälliges Element in der Versorgung der Mitarbeiter, welches eben nebenher stattfindet.

Auch hier kommen jetzt endlich langfristig nur solche Firmen dauerhaft über die Runden, die entsprechende Produkte produzieren und sich an die Gegebenheiten des Marktes anpassen. Solche, die lediglich auf Versorgung von Mitarbeitern ausgelegt sind, werden hingegen vom Markt verschwinden. Dennoch hat in einem hochqualifizierten Bereich die Versorgung der Mitarbeiter mit Interesse mit guten Gehältern und interessanten und angenehmen Arbeitsplätzen eine hohe Priorität, da sie gerade das bestehen am Markt ermöglicht. Das Bestehen am Markt ist jedoch das, was die Firma letztendlich weiterbringt und bei einer Betrachtung über den entsprechend langen Zeitraum ist die Produktion der Ware und deren Verkauf zu attraktiven Preisen an einem Markt in Konkurrenz letztendlich das Kriterium, welches zählt.

Die Lage der Gene ist noch viel brisanter als die Lage eines Betriebs, der fähige Mitarbeiter braucht:

Die Gene haben nur einen einzigen potentiellen Angestelltenpool, mit dem sie sehr hochwertige Produkte herstellen können: Einen selbst. Arbeitet er nicht für sie, dann müssen sie minderwertige Produkte herstellen (denn die Gene finden sich in dieser Form abgesehen von Zwillingen so in keinem anderen Körper, es bleiben dann nur Verwandte mit deutlich geringeren Anteil der eigenen Gene) .

Wer nur einen geringen Pool von Angestellten hat, mit denen er arbeiten und Gewinn machen kann, der wird eben noch viel mehr für diese tun, wird weniger wollen, dass sie Risiken eingehen, wird wollen, dass diese für Geschäftspartner, mit denen man das Produkt, was den Gewinn bringt, möglichst attraktiv ist und der Wert dort offensichtlich wird etc.

Der Mitarbeiter eines solchen Betriebs wäre vielleicht auch der Auffassung, dass sich alles nur um ihn dreht – und in gewisser Weise hätte er auch recht. Denn er ist der beste Weg für Gewinn.

2. Alles ist Fortpflanzung? Warum dann nicht einfach Sex

In einer Diskussion ging es kürzlich darum, dass man für Fortpflanzung doch einfach nur Sex haben müsste. Alles andere damit in Verbindung damit zu bringen sei doch vollkommen unnötig, Kunst oder andere Sachen seien eben schlicht Kultur und hätten damit nichts zu tun.

Aber das unterschätzt eben, dass man sich nicht nur einfach Fortpflanzen will, sondern, dass man wie in dem obigen Beispiel ja langfristig im Geschäft bleiben will.

Deswegen wird es interessant, Werbung zu machen, etwa durch Signale für die eigene Kraft, Intelligenz etc. Eine der einfachsten Wege das zu machen, ist deutlich zu machen, dass man besser ist als ein anderer potentieller Kandidat, also intrasexuelle Konkurrenz:

Das kann ganz direkt sein:

Oder auch indirekt, indem man besondere Anzeichen ausbildet, die darstellen, dass man „gute Gene“ hat und trotz besonderer Lasten sein Leben meistert:

Die Konkurrenz kann dabei auch über andere Sachen als Aussehen erfolgen:

Und sogar im Tierreicht findet man bestimmte Formen von Kunst:

„Kunst“ bietet sich sogar gerade an, weil sie es einem erlaubt Denkfähigkeit darzustellen. Und bei keiner Spezies ist Denkfähigkeit entscheidender als beim Menschen, sie ist das, was einem wohl die allermeisten Vorteile bringt.

Es ist damit zu erwarten, dass wir gerade auch im Bereich Intelligenz konkurrieren.

Ein anderer Weg darzulegen, dass man besser ist, aber gleichzeitig die Gefahren von Statuskämpfen zu vermindern, ist eine Hierachie auszubilden und in ihr möglichst weit oben zu stehen.

Das nutzen beispielsweise auch andere Primaten:

ABSTRACT In social animals, competition among males for mates affects individual reproductive success. The priority-of-access model attempts to account for the influence of demographic conditions within groups upon male reproductive success, but empirical data for testing this model are scarce. Our long-term study of chimpanzees in the Taı¨ National Park, Coˆte d’Ivoire, encompasses a period of steady decrease in community size and fluctuating numbers of competing males and sexually receptive females. These demographic changes, in combination with genetic assessment of paternity for 48 offspring from three communities, allowed us to quantify the effects of varying levels of competition upon male reproductive success.
On average, the highest-ranking male sired 50% of all analyzed offspring during a 14-year period from 1987– 2000. Competition among males strongly decreased the relative reproductive success of the alpha male, such that the alpha male’s rate of success decreased from 67% with few competitors to only 38% with four or more competitors.The increasing number of synchronously receptive females in large groups also reduced the proportion of paternities by the alpha male. Thus, patterns of paternity in Taı¨ chimpanzees fit well the predictions of the priorityof-access model. We also found that despite the inability of dominants to monopolize reproduction, they achieved a higher reproductive rate in large multimale groups, because these have more females and a higher infant survival rate. Varied levels of male competition within communities seem to explain differences in the reproductive success of alpha males observed in different chimpanzee populations, and in other primate species.

Man sieht, dass Status sich auszahlt. Wie man Status aufbaut ist dabei relativ egal, bei Menschen ist es eben komplizierter als bei Affen, weil wir intelligenter sind und eine wesentlich komplexere Welt hervorgebracht haben.

Das unserer Kampf um die Stelle des Abteilungsleiters, unser Wunsch über ein Studium einen Beruf mit einem höheren Status zu erhalten, alle Ausdruck davon sind, ebenso wie Rap-Musik, Kunst oder andere Luxusgüter klingt für viele falsch. Es ist aber nur eine Frage, wie sehr man bereit ist, solche Punkte zu abstrahieren um sie mit dem „tierischen Level“ vergleichbar zu machen, bei dem wir das problemlos akzeptieren

Sexuelle Selektion und evolutionäre Theorien sind die Einzigen, die hier eine über alle Bereiche stimmige Theorie hervorbringen.

Siehe auch:

Ein passender Wikipediaartikel dazu wäre:

Mit extremen Ausnahmen die Häufungen leugnen

Ein beliebtes Argument im feministischen ist es, extreme Ausnahmen anzuführen und das als Beleg dafür zu sehen, dass ebenso festgestellte deutliche Häufungen nicht bestehen. Ein Beispiel, der Seite „Everyday Feminism“ entnommen, führt der Blog „Why evolution is true“ an:

1. Believing That XX and XY Actually Mean Something

Boom. Let’s start with one of my favorites, if only because it tends to ignite passions the fastest.

Now, to be fair, XX and XY chromosome pairs do mean something: a general idea of future conditions a person may or may not develop that are directly due to those chromosomal pairings.

They do not, however, concretely stand for any of the following: indicating a person’s intelligence, physical abilities, sexual orientation, development during puberty, appearance or make of genitals, or what level of bodily production of which sex hormones.

In short, XY does not indicate a biological man and XX does not indicate a biological woman.

Why not?

We simply have too many examples of when any of the above was untrue.

Transgenderism, intersexuality, and Androgen Insensitivity Syndrome (AIS), to name a few. (Fun fact: That last one can sometimes give female-identified people the stereotypical look of a model. Just sayin’.)

Think about it: If one instance of a mathematical proof is shown to be wrong, then the entire proof has to be tossed on account of it being deemed inaccurate. Because it’s—you know—useless to the bettering and/or benefit of humankind.

Call me starry-eyed, but I’m preeeeetty sure we like to treat our science like our math as often as we can.

Ein durchaus klassisches Argument: Es soll dargelegt werden, dass es Ausnahmen gibt und daraus soll Folgen, dass das ganze Konzept nicht stimmt und nicht stimmen kann.

Das ist in der Tat erst einmal ein logischer Ansatz: Die Behauptung „Alle Raben sind weiß“ kann man widerlegen, in dem man einen schwarzen Raben präsentiert.

Allerdings wird eben die Behauptung „Die allermeisten Raben sind schwarz“ nicht widerlegt, in dem man einen weißen Raben präsentiert. Auch dann würde man man, wenn auf tausende von Schwarzen Raben ein weißer Rabe kommt nicht die Aussage, dass Raben (grundsätzlich) schwarz sind, nicht für falsch halten, ungeachtet der wenigen weißen Raben, weil die Ausnahme schlicht zu selten ist. Dies gilt um so mehr, wenn man sich bewusst macht, dass Albinismus üblicherweise auf bestimmten Mutationen beruht, bei denen ein Enzym nicht produziert wird, welches zu der schwarzen Farbe führt.

Biologie ist voller Ausnahmen. Lebewesen einer Spezies sind eben nicht nach einheitlichen Bauplan in einer Fabrik produziert, sondern teilen sich nur einen gemeinsamen Genpool, der ihnen erlaubt, sich untereinander fortzupflanzen, der aber ansonsten eine Vielzahl von Unterschieden aufweist. Aussagen in der Biologie können daher selten absolut sein, aber dennoch gibt es bestimmte Abläufe im menschlichen Körper und viele Prozesse, die einheitlich ablaufen. Und ein sehr einheitlicher Mechanismus ist eben, dass  bei XY-Chromosomen ein Programm abläuft, welches den Menschen zu einem Mann macht und bei XX-Chromosomen einen Menschen zur Frau macht.

Dieses Programm hängt nicht schlicht an den Chromosomen, sondern hat verschiedene weitere Ausführungsschritte. Insbesondere führt das Y-Chromoson dazu, dass Hoden „gebaut“ werden und dies führt wiederum zu Testosteronausschüttungen, die wiederum bestimmte andere Programme aktivieren. Zwei X-Chromosome hingegen führen zu Eierstöcken, die dann wiederum Östrogene und andere Hormone auschütten, die ihrerseits andere Programme bzw Wachstumspläne aktivieren als das Testosteron.

In dem Blog dazu:

Yes, there are a few exceptions, like AIS, but the various forms of that syndrome occur between 1 in every 20,000 to 1 in only 130,000 births.  Is that “too many examples” to all0w us to say that biological sex is not connected with chromosomes? If you look at all cases of intersexuality that occur in people with XX or XY chromosomes (we’re not counting XOs or XXYs or other cases of abnormal chromosomal number), the frequency of exceptions is far less than 1%. That means that, in humans as in flies, there is almost a complete correlation between primary/secondary sex characteristics and chromosome constitution.  As for intelligence, no, I know of no correlation, but who’s claiming that the sexes differ in smarts? As for physical abilities, sexual orientation, appearance of genitalia, and hormone titer, the correlation between being XX or XY and those traits is very tight. Again, there are exceptions: some females are bigger, stronger, and have more muscles mass than some males, but there’s a biological reason why most Olympic events depending on physical traits are separated by sex. What we see is a bimodality of traits depending on sex-chromosome constitution, with a very low valley between those two XX and XY peaks. 

How does James St. James respond to these uncontestable correlations? By saying that we have to abandon the whole notion of biological sex because there is a small percentage of exceptions, as the correlation is not perfect. As he says (I’m assuming James St. James is a “he”):

Bei AIS werden zwar die Ansätze von Hoden gebildet, da ein Y-Chromoson vorhanden ist, das dann ausgeschüttete Testosteron wird aber nicht oder nur im geringeren Maße erkannt, weil die Rezeptoren, die dies sonst machen, hier nicht funktionieren. Da kein Testosteron erkannt wird läuft nicht das normale Programm ab, welches bei Y-Chromosonen vorgesehen ist (Das „männliche Programm“), sondern das „weibliche Programm“ mit der Ausnahme der Unterschiede, die nicht durch Testosteron bedingt sind. Es ist also innerhalb dieser Theorien gut erklärbar, warum die Unterschiede in diesem konkreten Fall bestehen und daher kann damit die Theorie nicht widerlegt werden, sie ist dann lediglich verkürzt dargestellt.

In dem Blog dazu:

I wouldn’t call him starry eyed, but arrantly ignorant of biology, and willfully so because he wants to believe that sex is a complete continuum, which fits his ideological agenda. I suppose that agenda comes from assuming that we have to shade the biological truth because those who don’t conform to the norms (intersexes, transgender people, and so on) will be marginalized or discriminated against.

And indeed, that can happen, and has happened. But the solution is not to lie about or distort biology, pretending that biological sex is a complete continuum with no modes. The solution is to accept the biological facts and realize that they say nothing about what’s moral or immoral, or about how we should treat people. A genuine bimodality of sexual traits does not mean that we should treat those who lie between the peaks as “inferior” or “wrong”.

And we don’t treat biology like math, ignoring a phenomenon if there are some exceptions.  Math is a system of logic; biology is the messy real world, where things can go awry and there are no absolute “laws” in the sense that physics has them. To use part of a famous quote by Richard Feynman, “reality must take precedence over public relations, for Nature cannot be fooled.”

Indeed. It’s a characteristic of the Regressive Left that they deny scientific truths when it’s convenient for them to do so—when they’re faced with Ideologically Inconvenient Truths. We all know the dangers of that route—Lysenko comes to mind. It’s far better to know what’s true, and deal with it, than make up stuff that fits your narrative. The latter is what theologians do, not rational people.

Die Annahme, dass man mit diesen extremen Ausnahmen bei einem Genpool und Mutationen etwas widerlegen könnte, zeigt ein Unverständnis für die Biologie. Und extreme Ausnahmen entwerten dort auch ansonsten Konzepte nicht.

Beispielsweise ist es weitaus häufiger in einigen Gegenden, dass Menschen mehr als 5 Finger haben:

Die isolierte Polydaktylie – die häufigste Variante ist die Hexadaktylie – hat beim Menschen in Europa, Asien und Nordamerika eine Häufigkeit von 1:3.000, in Afrika von 1:300. In etwa 40 Prozent der Fälle tritt die Veränderung beidseitig auf.[8] Polydaktylie wird generell mit einer Häufigkeit von 1:500 Lebendgeburten angegeben

Würde man hier die in den feministischen Theorien bestehenden Regeln anwenden, dann müsste man alle Angaben, dass Menschen 5 Finger haben, als unwahr ansehen und fordern, dass mehr mehralsfünffingrige Menschen abgebildet werden. Ähnliche Punkte könnte man für nahezu alles am Menschen bringen: Der Mensch hat bestimmte Sinne? Ha, keineswegs, viele Menschen haben sie eben gerade nicht. Also falsch. Der Mensch hat Beine? Einige Menschen werden ohne Beine geboren etc. All das macht keinen Sinn, auch wenn es sowohl Menschen ohne Beine als auch Menschen mit einem Bein und mit 2 Beinen gibt wird die Anzahl der Beine, die ein Mensch üblicherweise hat, dadurch nicht verändert.

 

 

Studien über die Effekte von elterlicher Erziehung sind wertlos, wenn sie nicht genetische Anteile kontrollieren

Ein häufig unterschätzter Punkt:

Es berücksichtigt eben nicht, dass die Kausalität auch genau andersrum verlaufen könnte: Eltern, deren Gene sie eher zu Alkohol und Zigaretten greifen lassen, geben vielleicht auch anderen Reizen eher nach und verlassen eher ihre Partner oder haben andere genetisch Eigenschaften, die sich auf beide Faktoren auswirken.

Es wird immer wieder vergessen, dass Kinder mit ihren Eltern eben auch einen Großteil der Gene teilen und daher bestimmte Verhalten auch eher bei beiden eintreten, die zu bestimmten Effekten führen können. Solange man diese Verbindung nicht ausschließen kann, ist eine genaue Aussage darüber, was die Ursache ist, schwierig.

„Der Mensch hat zu wenig Gene als das Biologie einen großen Einfluss auf ihn haben könnte“

Das Human Genome Projekt hatte sich der Entschlüsselung unserer DNA verschrieben:

Das Humangenomprojekt (HGP, engl. Human Genome Project) war ein internationales Forschungsprojekt. Es wurde im Herbst 1990 mit dem Ziel gegründet, das Genom des Menschen vollständig zu entschlüsseln, d. h. die Abfolge der Basenpaare der menschlichen DNA auf ihren einzelnen Chromosomen durch Sequenzieren zu identifizieren. Das menschliche Genom enthält die Gesamtheit der vererbbaren Informationen. Mit den Basenpaaren seiner DNA codiert es unter anderem alle Proteine. Die vollständige Sequenzierung des Genoms bildet die Grundlage für die Erforschung vieler biologischer Prozesse

Einer der unerwarteten Ergebnisse war, dass das menschliche Genom nur etwa 22.000 – 30.000 Gene enthält. 22.000 Gene, das ist ungefähr die gleiche Anzahl, die auch eine Maus hat.

Sofort begannen bestimmte Richtungen dies für ihre Vorstellungen vom Menschen nutzbar zu machen: Sie sahen darin den eindeutigen Beleg, dass ein „genetischer Determinismus“ unmöglich ist. Der Mensch müsse quasi einen freien Willen haben, denn alles andere wäre viel zu kompliziert um es in so wenig Genen unterbringen zu können. Endlich war ein in ihren Augen eindeutiger Beweis dafür gefunden, dass die Biologie eine untergeordnete Rolle spielen muss!

Eine tatsächliche Begründung dafür, warum zum einen vollkommen freies Denken weniger Gene erfordert und ab wie vielen Genen man einen biologischen Einfluss erwarten konnte erfolgte meines Wissens nach nicht. Es reichte der Gedanke, dass 22.000 Gene jedenfalls nicht die Komplexheit menschlichen Denkens, sehr wohl aber anscheinend die Komplexheit eines Denkapparates, der ohne solche biologischen Impulse auskommt, erklären konnten.

Das allein erscheint mir bereits ein gewagter Schluss. Aus dem Nichts eine Sprache zu erlernen ist sicherlich einfacher, wenn man eine „Ur-Grammatik“ einspeichert als wenn man einen Denkapparat errichtet, der das ohne diese Zusatzdaten kann. Im Vergleich dazu, dass man überhaupt ein Gehirn errichtet erscheinen mir die zusätzlichen Daten für gewisse Denkvorgänge eher gering. Natürlich wollte ein Teil diesen Umstand auch schlicht umgehen, indem eben eine nichtgenetische Seele die Differenz ausmachen sollte, aber auch Philosophen haben sich diese Ansicht zunutze gemacht.

Aber viel schwerwiegender ist, dass es von falschen Voraussetzungen ausgeht. Das Genom ist eben kein Bauplan, sondern ein Wachstumsplan, der auch nicht schlicht abgearbeitet wird, sondern eher einer Programmierung gleicht, bei der auf bestimmte Programmteile immer wieder zurückgegriffen wird, ohne das diese jedesmal neu ausgeführt werden müssen.

Ich hatte das hier schon einmal dargestellt:

Dabei ist ein weiteres Element, dass wir Steuergene („Hox-Gene„) haben, die teilweise in einer Art Baukastensystem weitere Elemente auswählen können. Das bedeutet, dass wir beispielsweise für das Wachsen eines weiteren Fingers an einer Hand keinen kompletten Bauplan für den sechsten Finger benötigen, sondern nur einen Wachstumsplan, der etwas vereinfacht besagt „Spalte dich im Wachstum nicht 5 mal, sondern 6 mal ab und benutze dann den bei allen 6 Abspaltungen den Bauplan für das Modul „Finger“. Über weitere Abspaltungsregelungen in den Hoxgenen einen Ebene tiefer kann man dann Wachstumsregeln für diese Finger festlegen. Eine Mutation hin zu einem sechsten Finger muss daher gar nicht so groß sein, sie muss „nur“ den Stellwert betreffen.

Eine ähnliche Mutation hat die Schlange durchgemacht. Die Schlange hat im Prinzip einen stark verlängerten Oberkörper, bei dem immer neue Brustwirbel nachgefolgt sind, weil der Bauplan für diese immer wieder neu aufgerufen wurde. Die Steuerung des Wachstums kann dabei nach verschiedensten Kriterien erfolgen. „Wachse bis du auf X stößt“ oder „Wachse, bis eine bstimmte Konzentration eines gleichzeitig erfolgten Stoffs erfolgt ist“ sind zB denkbare Vorgaben.

Für das weitere Verständnis ist es auch wichtig zu verstehen, dass Gene Abschnitte der DNA sind, die aus Basenpaaren bestehen. Die Anzahl der Basenpaare pro Gen schwankt dabei stark und kann zB bei 2.500.000 oder 14.000 bestehen. Es ist also durchaus Platz für „Ausführungsanweisungen“. Auch können auf diese Weise ganz neue „Sätze“ aus den vorhandenen „Wörtern“ gebildet werden, etwa in dem ein Ablesevorgang erst bei 1, 3,2, 4, 5 abliest und dann bei 3,3,3,3,7 weitermacht.

Kurz gesagt: Das menschliche Genom ist enorm komprimiert und sehr platzsparend.

Das unterscheidet es beispielsweise von einigen pflanzlichen Genomen, die weitaus mehr Wiederholungen haben und deshalb sehr groß sind.

Der Gedanke, dass man mit einem Genom dieser Größe nicht der Biologie unterliegen darf verwundert auch bereits deswegen, weil Schimpansen (Pan troglodytes) lediglich etwas weniger Gene haben als der Mensch, siehe zB diese Übersicht, bei der für den Menschen 22.287 Gene und für den Schimpansen 21.506 Gene angenommen werden. Hier werden wohl wenige bestreiten, dass er der Biologie unterliegt und er zeigt viele Gemeinsamkeiten zum Menschen in vielen biologischen Grundlagen, etwa bei der sexuellen Selektion auf Status als Attraktivitätsmerkmal. Vieles im Genom des Schimpansen ist sehr vergleichbar mit dem unseren, nur das wir eben zB Bereiche wie das Großhirn weiter ausgebaut haben. Diese „biologische Kränkung“ dürfte aber auch wesentlich dazu beigetragen haben, dass genau dies als nicht möglich angesehen wird.

Eine gute Stellungnahme dazu findet sich auch bei Dawkins in dem Buch „The Ancestor´s Tale“ („Geschichten vom Ursprung„). Er nimmt hier eine „Fiktive Reise“ vor, an der er sich zu unseren genetischen Vorfahren begibt bzw. zu „Mitreisenden“ auf dem Weg zum Menschsein und anhand dieser dann bestimmte evolutionäre und biologische Darstellungen vornimmt. Das Problem wird dabei in der Geschichte der Maus aufgegriffen (weil eben eingewandt worden ist, dass der Mensch mehr Gene als eine Maus haben muss).

Two things about these recently sequenced genomes have sparked unwarranted surprise. The first is that mammal genomes seem rather small: of the order of 30,000 genes or maybe even less. And the second is that they are so similar to each other. Human dignity seemed to demand that our genome should be much larger than that of a tiny mouse. And shouldn’t it be absolutely larger than 30,000 genes anyway? This last expectation has led people, including some who should know better, to deduce that the ‚environment‘ must be more important than we thought, because there aren’t enough genes to specify a body. That really is a breathtakingly naive piece of logic. By what standard do we decide how many genes you need to specify a body? This kind of thinking is based on a subconscious assumption which is wrong: the assumption that the genome is a kind of blueprint, with each gene specifying its own little piece of body. As the Fruit Fly’s Tale will tell us, it is not a blueprint, but something more like a recipe, a computer program, or a manual of instructions for assembly. If you think of the genome as a blueprint, you might expect a big, complicated animal like yourself to have more genes than a little mouse, with fewer cells and a less sophisticated brain. But, as I said, that isn’t the way genes work. Even the recipe or instruction-book model can be misleading unless it is properly understood. My colleague Matt Ridley develops a different analogy which I find beautifully clear, in his book Nature via Nurture. Most of the genome that we sequence is not the book of instructions, or master computer program, for building a human or a mouse, although parts of it are. If it were, we might indeed expect our program to be larger than the mouse’s. But most of the genome is more like the dictionary of words available for writing the book of instructions — or, we shall soon see, the set of subroutines that are called by the master program. As Ridley says, the list of words in David Copperfield is almost the same as the list of words in The Catcher in the Rye. Both draw upon the vocabulary of an educated native speaker of English. What is completely different about the two books is the order in which those words are strung together. When a person is made, or when a mouse is made, both embryologies draw upon the same dictionary of genes: the normal vocabulary of mammal embryologies. The difference between a person and a mouse comes out of the different orders with which the genes, drawn from that shared mammalian vocabulary, are deployed, the different places in the body where this happens, and its timing. All this is under the control of particular genes whose business it is to turn other genes on, in complicated and exquisitely timed cascades. But such controlling genes constitute only a minority of the genes in the genome.

Don’t misunderstand ‚order‘ as meaning the order in which the genes are strung out along the chromosomes. With notable exceptions, which we shall meet in the Fruit Fly’s Tale, the order of genes along a chromosome is as arbitrary as the order in which words are listed in a vocabulary — usually alphabetical but, especially in phrase books for foreign travel, sometimes an order of convenience: words useful in airports; words useful when visiting the doctor; words useful for shopping, and so on. The order in which genes are stored on chromosomes is unimportant. What matters is that the cellular machinery finds the right gene when it needs it, and it does this using methods that are becoming increasingly understood. In the Fruit Fly’s Tale, we’ll return to those few cases, very interesting ones, where the order of genes arranged on the chromosome is non-arbitrary in something like the foreign phrase-book sense. For now, the important point is that what distinguishes a mouse from a man is mostly not the genes themselves, nor the order in which they are stored in the chromosomal ‚phrase-book‘, but the order in which they are turned on: the equivalent of Dickens or Salinger choosing words from the vocabulary of English and arranging them in sentences. In one respect the analogy of words is misleading. Words are shorter than genes, and some writers have likened each gene to a sentence. But sentences aren’t a good analogy, for a different reason. Different books are not put together by permuting a fixed repertoire of sentences. Most sentences are unique. Genes, like words but unlike sentences, are used over and over again in different contexts.

A better analogy for a gene than either a word or a sentence is a toolbox subroutine in a computer. The computer I happen to be familiar with is the Macintosh, and it is some years since I did any programming so I am certainly out of date with the details. Never mind — the principle remains, and it is true of other computers too. The Mac has a toolbox of routines stored in ROM (Read Only Memory) or in System files permanently loaded at start-up time. There are thousands of these toolbox routines, each one doing a particular operation, which is likely to be needed, over and over again, in slightly different ways, in different programs. For example the toolbox routine called ObscureCursor hides the cursor from the screen until the next time the mouse is moved. Unseen to you, the ObscureCursor ‚gene‘ is called every time you start typing and the mouse cursor vanishes. Toolbox routines lie behind the familiar features shared by all programs on the Mac (and their imitated equivalents on Windows machines): pulldown menus, scrollbars, shrinkable windows that you can drag around the screen with the mouse, and many others. The reason all Mac programs have the same ‚look and feel‘ (that very similarity famously became the subject of litigation) is precisely that all Mac programs, whether written by Apple, or by Microsoft, or by anybody else, call the same toolbox routines. If you are a programmer who wishes to move a whole region of the screen in some direction, say following a mouse drag, you would be wasting your time if you didn’t invoke the ScrollRect toolbox routine. Or if you want to place a check mark by a pulldown menu item, you would be mad to write your own code to do it. Just write a call of Checkltem into your program, and the job is done for you. If you look at the text of a Mac program, whoever wrote it, in whatever programming language and for whatever purpose, the main thing you’ll notice is that it consists largely of invocations of familiar, built-in toolbox routines. The same repertoire of routines is available to all programmers. Different programs string calls of these routines together in different combinations and sequences.

The genome, sitting in the nucleus of every cell, is the toolbox of DNA routines available for performing standard biochemical functions. The nucleus of a cell is like the ROM of a Mac. Different cells, for example liver cells, bone cells and muscle cells, string ‚calls‘ of these routines together in different orders and combinations when performing particular cell functions including growing, dividing, or secreting hormones. Mouse bone cells are more similar to human bone cells than they are to mouse liver cells — they perform very similar operations and need to call the same repertoire of toolbox routines in order to do so. This is the kind of reason why all mammal genomes are approximately the same size as each other — they all need the same toolbox. Nevertheless, mouse bone cells do behave differently from human bone cells; and this too will be reflected in different calls to the toolbox in the nucleus. The toolbox itself is not identical in mouse and man, but it might as well be identical without in principle jeopardising the main differences between the two species. For the purpose of building mice differently from humans, what matters is differences in the calling of toolbox routines, more than differences in the toolbox routines themselve

Gene sind insofern kompliziert, verschachtelt, sie werden unter bestimmten Bedingungen anders ausgeführt als sonst, sie schichten nicht einfach eine Zelle auf die andere, bis der Mensch fertig ist, sondern das Wachstum ist ein komplizierter Prozess, der einer ebenso komplizierten Steuerung unterliegt. Einfach auf die Zahl der Gene abzustellen und damit dann ohne wirkliche Begründung biologische Einflüsse abzulehnen ist insofern unseriös.