Freiräume in der Beziehung oder Ehe und das eindringen des Partners in diese

Ich hole Fräulein Schmidt beim Kindergarten ab. Es dauert einen Moment, in den ich mit zwei Müttern vor der Tür stehe, während Fräulein Schmidt bzw erst eines der anderen Kinder angezogen wird.

Es wird etwas Smalltalk gemacht und in Rahmen dessen erkundigt sich auch die eine Mutter (M1) nach der Gesundheit des Mannes der anderen Mutter (M2). Dieser hatte wohl einen Arbeitsunfall und musste an Fuß operiert werden und ist krank geschrieben und demnach Zuhause. Nach dem die entsprechenden Genesungswünsche vorgebracht sind sagt sie:

M1: auch nicht einfach mit einem Mann den ganzen Tag zuhause oder? Da kommt man ja zu nichts und hat gar keine Ruhe mehr. Und der Mann will die ganze Zeit auch noch Aufmerksamkeit, zusätzlich zu den Kindern

M2 gibt vorsichtig zurück, dass sie es eigentlich ganz schön findet ihn da zu haben, er könne zwar nicht gehen und dürfte sein Bein nicht belasten, aber man sieht sich mehr, er kann auch im Sitzen was mit den Kindern machen und die freuen sich.

M1 stimmt zu, es könne ja auch ganz nett sein. Aber man merkt ihr an: in ihren Reich, dem Haushalt, hat er tagsüber eher nichts verloren.

Was ja nicht bedeutet, dass die Ehe nicht funktioniert. Man hat ja irgendwie gleich so eine Loriotszene vor Augen, bei der der Mann alles durcheinander bringt. Einem Mann mag es ja genauso gehen, wenn sagen wir mal seine Frau plötzlich mit zum Skatespiel mit seinen Stammtischkumpels kommen wollte. Getrennte Bereiche können natürlich Freiräume für den jeweiligen sein.

Aber mir ist M2s Einstellung dann doch wesentlich sympathischer.

42 Gedanken zu “Freiräume in der Beziehung oder Ehe und das eindringen des Partners in diese

  1. Das Äquivalent zum Stammtisch wäre aber das Kaffeekränzchen, bei dem der Mann stören würde. Die gemeinsame Wohnung ist eigentlich ein Raum für beide. Ich finde es grenzwertig, dass hier eine Mutter den für sich allein beansprucht und den Mann als Störfaktor betrachtet – zumal dieser Raum überwiegend von ihm finanziert wird.

  2. Bald noch schlimmer fand ich die Geschichte, die letztens ein Kumpel erzählt hat. Er hat sich bei einem Motorradunfall den Fuß gebrochen und konnte sich nur unter Schmerzen bewegen. Da gab es schon die ersten Reibereien. Wegen Corona blieb sie dann auch zu Hause. Statt sich das dann einfach nett zu machen, kam sie auf die Idee, die Wohnung müsste unbedingt renoviert werden. Und machte ihm noch Vorwürfe, weil er den ganzen Tag nur rumsitzen würde.
    Kenne ich auch von anderen Paaren, sobald du als Arbeitsdrohne ausfällst, steht das ganze Projekt Beziehung auf der Kippe.

    • Das Problem ist hierbei, dass der Mann nur für seine Fähigkeiten Geld zu verdienen von der Frau akzeptiert wird. Fällt das weg, gibt es eigentlich keinen Grund mehr für die Frau sich an diesen Beta zu binden. Und ein Mann der heiratet, ist heutzutage automatisch ein Beta, egal was er vorher war.

      • Die sind nicht mal verheiratet und der Typ ist absolut kein Beta. Er ist dann auch zurück in seine alte Wohnung, die er noch hatte. Zusammen sind sie aber immer noch.

        • Das gilt nur für Beta Männer aber das ist auch deren eigene Schuld. Wenn du versuchst Frauen mit Hilfe deines Geldes ins Bett zu bekommen, dann darfst du dich nicht wundern, wenn du nur bei Golddiggern landest.
          Die Alternative wäre, sich gar nicht erst darauf einlassen, Frau und Kinder zu versorgen, sondern statt dessen dafür zu sorgen, dass man die Attribute des Alphas erfüllt. Fitnessstudio und Hobbys statt Arbeitsdrohne und Burnout.
          Der Vorteil: die Frauen die ein Nest bauen wollen können hast nicht erst an und man hat mehr Zeit für die 20jährigen Im Club.
          Außerdem hat man mehr Spaß im Leben.

          • „Das gilt nur für Beta Männer“

            Ich weiß, dass Ihr Heten Euch das einreden müsst, um halbwegs aufrichtig und ohne Depressionen durchs Leben zu kommen. Aber die Realität sagt etwas anderes.

          • “ Aber die Realität sagt etwas anderes.“

            Du sprichst schließlich aus Erfahrung, nicht wahr?

            Jede Frau legt wert auf den Ernährer.
            Der Ernährer ist nicht das einzige, worauf jede Frau wert legt.

          • @PfefferundSalz
            Im Wesentlichen läuft deine Argumentation darauf hinaus, keine Kinder zu zeugen.

            Das wiederum kann auf gesellschaftlicher Ebene nicht funktionieren.

          • „War Jane Goodall ein Schimpanse?“

            Du willst in Anspruch nehmen, deine Empirie folge wissenschaftlichen Ansprüchen?

          • „Du sprichst schließlich aus Erfahrung, nicht wahr?“

            War Jane Goodall ein Schimpanse?

            Adrian, du bist geil!

          • @FS
            „Im Wesentlichen läuft deine Argumentation darauf hinaus, keine Kinder zu zeugen.
            Das wiederum kann auf gesellschaftlicher Ebene nicht funktionieren.“

            Das kann auf der AKTUELLEN gesellschaftlichen Ebene nicht funktionieren. Und es funktioniert auch nicht. Also hat man die Wahl entweder die Ebene zu verändern oder langsam auszusterben. Die Realität ist, dass in allen Industrieländern die Geburtenrate unter 2 ist, in Südkorea als erstes Land sogar unter 1. Man kann immer so weitermachen, aber am Ende ist das nur eine Selbstlüge, es funktioniert einfach nicht,
            Und für die meisten Männer bedeutet es zudem, das Ende nicht mit einem glücklichen Gesicht entgegenzusehen, sondern mit einem verbitterten, weil sie außer Mühsal bestenfalls eine nervige, unattraktive Frau hatten, die nichts als Geld von ihnen wollte. Wer das will, kann das natürlich machen, aber ich sehe das nicht als erstrebenswert an. Und wenn es das Ende dieser Gesellschaft beschleunigt, dann stört es mich auch nicht. Aus der Asche kann nämlich etwas Neues und vielleicht sogar etwas Besseres entstehen.

          • @Pfeffer und Salz

            Die Alternative wäre, sich gar nicht erst darauf einlassen, Frau und Kinder zu versorgen, sondern statt dessen dafür zu sorgen, dass man die Attribute des Alphas erfüllt. Fitnessstudio und Hobbys statt Arbeitsdrohne und Burnout.

            Das sind aber zwei Extrempositionen, die sich noch nicht mal notwendigerweise gegenseitig auschließen. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Konstellation ist in unserer Gesellschaft aber eher gering, da gebe ich dir Recht.

          • „Also hat man die Wahl entweder die Ebene zu verändern oder langsam auszusterben.“

            Da aber jeder ohnehin sterben muss, bekommt man das Aussterben nicht mehr mit. Insofern plädiere ich dafür, sein Leben so gut wie möglich zu leben, ohne sich mit abstrakten Fragen zu beschäftigen, was denn „der Gesellschaft“ in 500 Jahren blüht, wenn man selbst X statt Y tut.

            „Die Gesellschaft“ gibt nämlich keinen Fick auf Dich. Und erst recht nicht die künftige.

          • „Du willst in Anspruch nehmen, deine Empirie folge wissenschaftlichen Ansprüchen?“

            Meine Empirie ist ebenso wissenschaftlich wie Deine.

            „Adrian, du bist geil!“

            True!

        • @Adrian: DEINE Sicht der Realität – und die ist zwar mitunter recht unterhaltsam, aber höchst subjektiv, einseitig und selten wissenschaftlich belegt.

          Würde ich Homosexuelle mit Schimpansen gleichsetzen und mich selbst als intellektuell Höherstehenden darstellen, käme das wahrscheinlich nicht sehr gut an. Jane Goodall zeigt zumindest Empathie und positives Interesse gegenüber ihren Studienobjekten, nicht einseitige Häme und unsinnigen Spott.

          Auf egoist-narzisstischem Hedonismus ohne Verantwortungsbewusstsein kann man keine funktionierende Gesellschaft bauen. Das merkt der Egoist spätestens dann, wenn er Hilfe braucht.
          Kinder sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig um zu lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen, die Welt aus anderer Sicht zu sehen und die eigenen Bedürfnisse nicht immer über der anderer zu stellen. Daran wächst man als Mensch.

          • Dass die Gesellschaft einen Fick auf den Einzelnen gibt, merken wir doch gerade in der „Pandemie“: Einmal nicht gegen Grippe geimpft und schon steht man kurz vor der Einweisung ins Konzentrationslager.

          • „aber höchst subjektiv, einseitig und selten wissenschaftlich belegt.“

            Durin, wenn Du lesen möchtest, wie toll Frauen sind, dann lies die Tagespresse.

          • @Durin: Die (inkompetente) Regierung ist nicht gleichzusetzen mit der Gesellschaft. Und trotz der leider zu beobachtenden aktuellen sozialen Spaltung überwiegen jenseits von Twitter & Co. nach wie vor die Menschen mit Hausverstand deutlich gegenüber den radikalen Spinnern.
            Würde mein Wissen, Denken und mein Verständnis der Welt allein auf der aktuellen Berichterstattung der Tagespresse basieren, wäre ich ein sehr einseitig informierter Narr. 😉

  3. Wer weiß, wobei der Gatte der M1 mit seiner Anwesenheit stört.
    Vielleicht quatscht der ständig beim Hausfrauen-TV rein.
    Oder stört die Kaffeekränzchen.
    Vielleicht ist aber durch seine Anwesenheit schlicht und einfach ihr reger eMail- und Chatverkehr gestört. Wo sie sich bei anderen ausheult, daß er nie da ist. Oder beim Austausch heißer Nachrichten inkl. Bilder mit anderen Männern, die ihr mehr geben und aufmerksamer sind. Die einfach für sie da sind. Statt blöde Geld zu verdienen. (soll es alles schon gegeben haben)

  4. Ist für mich einfach ein weiteres Beispiel dafür, dass die Menschen nicht gleich sondern sehr verschieden sind. Sie haben verschiedene Ansichten und Bedürfnisse. Darum ist es falsch von ‚Den Männern‘ oder ‚Den Frauen‘ zu sprechen, es gibt meist solche und solche.

      • LAT bzw. bilokale Lebensmodelle lassen sich selbst mit Kindern gut verbinden. Ich hab nie verstanden, warum Leute ihre Wohnung aufgeben bei einer Familiengründung.

        • Die meisten Paare sind gerne beieinander und verbringen ohnehin viel Zeit miteinander. Warum sollt eman sich dann den Klotz einer zweiten Wohnung ans Bein binden?
          Die Kosten von Miete/Nebenkosten und auch Fahrtkosten zwischen den Wohnungen kann man sich doch wohl getrost sparen.

          Ich kenne nur ein einziges Paar, das so ein Gedöns mal praktiziert hat. Sie wohnten erst einige Zeit noch getrennt (so wie wohl jedes Paar). Dann zusammen in einer schönen Wohnung. Dann nochmal getrennt. Dann wurde gemeinsam ein Haus gekauft und ein Kind gezeugt. Und jetzt sind sie kein Paar mehr und wohnen getrennt.
          Das wäre mir alles zu stressig und kompliziert.

          • Nur solange Du auch dort wohnen darfst.
            Wenn Du dann die ehemalige gemeinsame 2-3 Raum-Wohnung !UND! Deine neue 1-Raum-Wohnung bezahlst ist es nur noch für die Ex billiger.

      • Aber warum nimmt man sich dann einen Partner aus dem Mittelfeld, statt in der positiveren Varianz zu suchen? Wüde langfristig dann auch zu einer Verschiebung des Mittelfelds führen.

      • Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du deine Grafik verstanden hast: An welchen Enden der Extreme siehst du denn die M1 und wo die M2? Und woher kommt der Mittelwert in diesem Beispiel? Und was hat die Grafik damit zu tun, dass Menschen verschieden sind???

    • Das stimmt wohl. Um auf den Beitrag zurückzukommen: Es gibt viele M1-Typen aber auch einige M2-Typen. Die Herausforderung für Suchende ist jetzt, diese zu finden 🙂

      • Richtig. Und wenn man die richtige M2 gefunden hat, muss man sie festhalten. Dann kann das Leben schön werden – ohne jede Garantie natürlich.

  5. Eher faszinierend ist, dass die eine der anderen widersprochen hat:D. Normalerweise läuft das doch so ab, dass eine was politisch korrektes sagt und dann alle zustimmen. You go girl!
    Eventuell war M1 sozial unter M2, sodass M2 der 0815 Mainstreamaussage, dass Männer tagüber nichts im Haushalt zu suchen hätten, ohne sozialer Gefahr für sich selbst widersprechen konnte.

    • Oder M2 ist dieses Sozial über und unter einfach im Alltag bei der Konversation mit M1 egal. Was passiert denn, wenn man jemandem im Kindergarten bei so einer Aussage widerspricht? Wenig bis gar nichts. Vor allem wenn man keinen Wert auf Klatsch und Tratsch legt.

      • „Vor allem wenn man keinen Wert auf Klatsch und Tratsch legt.“

        So sind Frauen i.a. nicht gepolt. Selbst eine hochgradig, naja, ich sag mal, ziemlich 😉 vernünftige Frau wie meine Freundin macht sich deutlich häufiger Gedanken, was andere über sie denken mögen, als ich und wahrscheinlich fast alle anderen Männer.

  6. Störfaktor Frau, das unbekannte Wesen. Vielleicht ein Grund warum Männer so gerne arbeiten gehen, Überstunden machen und nach wenigen Jahren Rente früher sterben. Gibt es dazu irgendwelche Forschungsarbeiten?

  7. „Briffault’s law maintains that “the female, not the male, determines all the conditions of the animal family. Where the female can derive no benefit from association with the male, no such association takes place.” Today we would say “relationship” rather than “association.”

    Paul Elam erläutert das gerade aktuell:

    Es spricht viel dafür, dass eine Frau für den Mann ihren Respekt verliert in dem Moment, in dem er seinen Nutzwert für sie verliert. Arbeitslos/krank/verletzt zuhause? Kinder hat sie doch schon, da braucht sie kein weiteres, das sie sich nicht gewünscht hat. Und wenn er dann ihr, gefühlt, zur Last fällt, wenn sie die zusätzliche gemeinsame Zeit nicht als Bereicherung der Partnerschaft empfindet, sondern nur als Störung ihres Alltags, dann ist Streit vorprogrammiert. Er ist nutzlos, er stört – das schlägt sich unmittelbar auf die Beziehung nieder. „Where the female can derive no benefit from (relationship) with the male, no such (relationship) takes place.“

    • Elam will in dem Film allerdings darauf hinaus, dass Briffaults Law in beide Richtungen gehen sollte, was zumindest außerhalb der Simp-Mentalität auch der Fall ist: Wenn ein Mann keinen Vorteil sieht, mit einer Frau eine Beziehung zu haben, findet diese Beziehung nicht statt.

      Interessant für die Diskussion ist lediglich, welches Geschlecht auf welche Art von „Vorteil“ wert legt und wie rigoros von wem die Bremse gezogen wird.

  8. Gab es nicht mal bei Genderama einen Artikel in von einer Feministin eine Studie besprochen wurde, nachdem die Lebenserwartung von Männer stärker gestiegen sie wie die von Frauen. Frauen lebten immer noch um Jahre länger, aber der Abstand war kleiner geworden. Natürlich hat das die Feministin nicht gefreut und sie fand es sogar ungerecht, denn Frauen würden dadurch ja angeblich um eine schöne Zeit alleine und ohne Mann betrogen.

    Ich habe schon gesucht, den Artikel aber nicht wiedergefunden.

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