MacKenzie Scott spendet 8,6 Milliarden Dollar

Ein Artikel zu den Spenden von MaxKenzie Scott, die ihr Vermögen durch die Scheidugn von Jeff Bezos erhalten hat.

MacKenzie Scott spendet nicht wie Milliardäre es tun. Sie tut es so, wie die meisten Menschen spenden würden. Anders als viele andere „Mega-Spender“ lässt MacKenzie Scott den Organisationen, denen sie Geld spendet, kompletten Freiraum, damit zu arbeiten. Sie kontrolliert weder, für welche Projekte das Geld benutzt wird, noch überwacht die Prozesse der Organisationen. Wie „The Economist“ berichtet, spendete sie in den zwölf Monaten bis Juni vergangenen Jahres 8,6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 7,6 Milliarden Euro) – mehr als je zuvor in einer so kurzen Zeit. Im Vergleich spendete die Bill and Melinda Gates Foundation 5,8 Milliarden Dollar.

Scott lässt sich von Außenstehenden beraten, an welche Organisation sie am besten spenden sollte. Dazu gehören unter anderem die Non-Profit-Beratungsfirma The Bridgespan Group. Dadurch hält sie ihre Stiftung klein und lagert bürokratische Prozesse aus, anstatt sie aufwendig selbst aufzubauen, was ebenfalls hohe Summen einspart.

Die Auswahl an Organisationen ist ebenfalls ungewöhnlich für sogenannte Mega-Spender, laut „The Economist“. So spenden viele der großen Stiftungen vermehrt an eine handvoll großer NGOs. Bei Scotts Empfängern handelt es sich jedoch um viele verschiedene Organisationen mit diversen Schwerpunkten: von der Förderung der Gleichstellung verschiedener ethnischer Gruppen und der Geschlechter bis hin zu kleinen lokalen Gruppierungen in den USA, wie an Essensausgaben und christlicher Jugendorganisationen (YMCAs). „Bloomberg News“ hat eine Umfrage unter den Empfängern von Scotts 786 Geld-Geschenken durchgeführt. Aus den 270 erhaltenen Antworten ging hervor, dass ungefähr die Hälfte der Organisationen weniger als 50 Mitarbeiter hat. Außerdem war für 90 Prozent von ihnen die Spende von Scott die größte, die sie je erhalten haben.

Dadurch, dass Scotts Spenden nicht an bestimmte Projekte gebunden sind, haben die Organisationen die Möglichkeit, das Geld ebenfalls für den laufenden Betrieb der Organisation zu verwenden. So ging aus der „Bloomberg“-Umfrage hervor, dass viele Organisationen Spende Scotts benutzen, um weitere Mitarbeiter einzustellen oder in neuere Technologien zu investieren.

Die Milliardärin lässt den Organisationen sehr viel Spielraum, und fordert dafür jedes Jahr einen Bericht über die Vorgänge der Organisation. Dieser Bericht soll allerdings nicht aufwendig sein und gehe nicht mit Auflagen einher. Vielmehr soll er „einfach und kurz“ sein, berichtet „The Economist“.

Mit ihrer für Mega-Spender einzigartigen Herangehensweise des Spendens stellt Scott jahrelange Strukturen der komplizierten Bürokratie und Kontrolle infrage. Sie geht durch ihre bescheidene Art der Wohltätigkeit mit einem Beispiel voran, das inzwischen auch andere inspiriert, zum Beispiel ihren Ex-Mann Jeff Bezos. Dieser kündigte nach seinem Flug ins All an, er würde 200 Millionen Dollar spenden – explizit ohne bürokratischen Aufwand.

Wahrscheinlich liegt es an mir, dass ich da irgendwie raushöre „Frauen sind auch die besseren Spender, da können die NGOs das einfach nach Gutdünken ausgeben und müssen nicht was bestimmtes machen“.

Mein zweiter Gedanke war „Sie hat so undifferenziert rausgehauen, dann auch noch mit allgemeinen Beratern,  da werden garantiert feministische und „diverse“  Aktionen was abbekommen haben, anders geht es ja heutzutage gar nicht, wenn man damit auch signalling betreiben will“.

Ein kurze Recherche ergab:

The gender lens analysis of this new batch of giving turns up several organizations that we discuss frequently here at Philanthropy Women, including our fiscal sponsor, Women’s Funding Network (woot! woot!), as well as a long list of other organizations taking a range of approaches, including intersectional approaches, to addressing the gender issues in our culture. The list of lucky grantees in this batch include:

AWID (Association for Women’s Rights in Development)

Borealis Philanthropy

Center for Evaluation Innovation

Co-Impact Gender Fund

Emerging LGBTQ Leaders of Color Fund

Equitable Evaluation Initiative (Former Women’s Funding Network strategist and PW author Marcia Coné works there!)

Fondo Semillas

Funders for LGBTQ Issues

FSG

Girls First Fund

mothers2mothers

Solidaire Network

The Nonprofit Quarterly

Tostan

Urban Bush Women

Womankind

Women’s Funding Network

Women’s Audio Mission

Depending on how much each of these organizations received, this could be a very large or very small proportion of the total giving, which added up to a staggering  $2,739,000,000

Mit 2.7 Milliarden mehr kann man sicherlich schon was machen.
Würde mich interessieren, wofür die Organisationen stehen und was sie so mit dem Geld machen werden. Einige klingen nach klassischen interesektionalen Theorien.

Vielleicht hat ja jemand Lust etwas zu recherchieren und mal zu schauen, was da dahinter steht.

Wer etwas findet, bei dem sie vielleicht etwas für Männeranliegen gespendet hat: Das würde mich natürlich auch interessieren.