FLINTA = Frauen, Lesben, Intersex, Nicht-binär, Transgender, Agender.

Im intersektionalen Feminismus braucht man immer noch einen korrekteren Begriff und muss auch immer wieder neue Begriffe schaffen, die als Signal dafür taugen, dass man Up-to-date ist.

Seit einiger Zeit gibt es nun die Abkürzung „FLINTA“, auch „FLINTA*“ für noch mehr Inklusivität, der im Prinzip für „Alles außer CIS-Männer“ steht.

Die Längere Bezeichnung hatte ich schon in der Überschrift dargestellt,

Frauen, Lesben, Intersex, Nicht-binär, Transgender, Agender.

Aus einer Definition:

Auch in feministischen Kreisen scheint die Begriffsdefinition nicht immer klar zu sein. Häufig stolpere ich auch über Akronyme wie FLIT oder TILF. Diese meinen nicht dasselbe. Auch der Begriff Frauen* schließt nicht dieselben Personen ein wie FLINTA* und schließt mehr Menschen aus als ein: Frauen sind nämlich alle Menschen, die sich als solche identifizieren. Das Sternchen suggeriert, dass z.B. trans Frauen keine „echten“ Frauen seien, was natürlich falsch ist. Wenn neben cis Frauen auch trans Frauen angesprochen werden sollen, sollte der *  also wegbleiben – trans Frauen sind Frauen und benötigen kein extra Sternchen. Nicht-binäre und abinäre Personen sind weder Frauen noch Frauen*.

F steht für Frauen

und damit sind nicht nur cisFrauen (also Frauen, die sich mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren) gemeint, sondern alle, die sich als Frau definieren. Oder anders erklärt: Natürlich gehören cisFrauen zu FLINTA* dazu, das bedeutet aber nicht, dass FLINTA*-Räume und Veranstaltungen in erster Linie für sie sind.

L steht für Lesben

Wie… sind Lesben nicht Frauen? Ja und nein. Das L in FLINTA* ist auch dazu da, Kämpfe der feministischen Bewegungen, die vermehrt Lesben queere Personen geführt haben, sichtbar zu machen. Außerdem soll verdeutlicht werden, wie häufig heteronormativ davon ausgegangen wird, Liebe und Sexualität mit cisMännern sei die Norm und ein Teil von Weiblichkeit. Zudem gibt es auch Menschen, die sich nicht als Frauen definieren, aber als Lesben – etwa nicht-binäre oder inter Personen.

I meint inter Personen

Intergeschlechtliche Menschen werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten. Das kann die Geschlechtsorgane, die Hormonproduktion, aber auch den Chromosomensatz betreffen. Inter Personen können sich binär als weiblich oder männlich, aber auch als nicht-binär und/oder als inter identifizieren. Der Lebensweg von inter Personen ist dabei sehr unterschiedlich, einige werden direkt nach der Geburt unnötigen
Operationen unterzogen, um ihnen eine binäre Identität zuweisen zu können. Andere finden erst viel später (oder gar nicht) heraus, dass ihr Körper nicht in medizinische Normen passt. Deshalb ist es wichtig, sie nicht zu übergehen und das „I“ in FLINTA* zu benennen.

N für nicht-binäre Menschen

Als nicht-binär, non-binary oder enby bezeichnen sich Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, sondern als weder noch, beides gleichzeitig oder ihre Identität zwischen männlich und weiblich verordnen. Nicht-binäre Identitäten können z.B. agender oder genderqueer sein. Auch wenn sich viele nicht-binäre Personen als trans identifizieren, tun ebensoviele das nicht. Deshalb ist es wichtig, nicht-binäre Personen mitanzusprechen.

T spricht trans Personen an

Trans steht für transident, transgender oder auch transgeschlechtlich und ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Es passt nicht mit ihrem gefühlten Geschlecht, also dem Identitätsgeschlecht, zusammen.
Trans Personen gehören zur feministischen Szene und haben in der Vergangenheit viele queere und feministische Kämpfe ausgetragen, von deren Errungenschaften die ganze Bewegung bis heute profitiert.

A steht für agender Personen

Manche nutzen auch die Selbstbezeichnung genderless. Sie haben kein Geschlecht, fühlen sich keinem Geschlecht zugehörig oder lehnen das Konzept von Geschlecht ab.

Und wofür das Sternchen?

dass hinter Bezeichnungen wie etwa inter* verschiedene Endungen wie -geschlechtlich gehängt werden können und dass mit FLINTA* generell alle Menschen gemeint sind, die sich mit den genannten Geschlechtsidentitäten oder keiner identifizieren.Wichtig ist:
Keiner Person darf ihre Zugehörigkeit zu FLINTA* oder seine*ihre Geschlechtsidentität aberkannt werden. Diese sind von außen nicht erkennbar, weshalb es cisPersonen auch nicht zusteht, andere auf Veranstaltungen gesondert darauf hinzuweisen, dass sie sich im FLINTA* Demo-Block oder einer FLINTA* only Veranstaltung befinden. Vielleicht lest ihr Menschen als cis weiblich oder männlich, die sich aber z.B. nicht-binär oder agender identifizieren. Verlasst euch im Zweifel darauf, dass Personen im ausgewiesenen FLINTA*-Block auch dazu gehören und schickt nur Menschen weg, deren Geschlechtsidentität ihr kennt.CisFeministinnen, Vulva-Feministinnen und TERFs (trans-exclusionary radical feminist, also trans Personen ausschließende radikale Feminist*innen) sind übrigens u.a. daran zu erkennen, dass sie Begriffe wie FLINTA* ablehnen (und tauchen dann hoffentlich auch nicht zur Veranstaltung auf. Oder sonst irgendwo!)

Etwas kürzer gefasst sind das „Die Guten“, ausgeschlossen sind demnach inbesondere Cis-Männer (also Männer, die sich auch als Männer sehen), und damit auch homosexuelle Männer.

Eine solche Begründung findet sich zB hier:

Die FLINT*-Toilette soll ein Rückzugsort für FLINT* Menschen vor cis Männern sein, Schwule sind nicht enthalten, da dann eine Gruppe cis Männer Zugang zum Rückzugsort hätten. Der Begriff FLINT* ist zurückzuführen auf die Emanzipationsbewegung und historisch entstanden.

Hat ja schon was lustiges: Nichtbinäre Menschen ist so ziemlich der weicheste Begriff überhaupt, das kann so ziemlich alles sein und „Frauen“ als Bestandteil bedeutet ja, dass da erst einmal jede TERF (Trans Exklusive Radical Feminst) auflaufen könnte, was wenig inklusiv wäre.

Dennoch interessant, dass sie die homosexuellen Männer da einfach so rausschmeißen.

Es lässt aber immerhin leichter „Inklusive Orte“ (durch Exklusion) leichter benennen, wo dann mit höherer Wahrscheinlichkeit keine „problematische Gruppe“ vorhanden ist.

Crumar kommentierte dazu:

FLINTA = Frauen, Lesben, Intersex, Nicht-binär, Transgender, Agender.

Männer, also Schwule, sind komplett raus.
Frauen dürfen als Frauen jenseits ihrer sexuellen Orientierung als soziales und biologisches Geschlecht existieren, wenn sich die Sexualität nicht gleichermaßen auf Frauen und Männer bezieht.
Dann Bi = raus.
Da hat der eskalierende „Zwang“ zur Homogenität der sich als „abweichend“ Titulierenden mal wieder gewirkt. /sarcasm
Der „Rest“ darf eindeutig uneindeutig sein oder sich so empfinden.
Der „Rest“ macht zwei Drittel der Gruppe aus und Pi mal Daumen 0,25% der Bevölkerung.
Kurze Lektion und Warnung für uns: wie man sich zu Tode radikalisiert.